Landeskonferenz, 13.März 2021 - Eine Welt Netz NRW
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Das sind Wir Projektteam „Die Zukunft des Eine Welt-Engagements in NRW“ v.l. Tatjana, Julia und Svenja Tatjana Giese, Projektleitung Svenja Bachran, Projektreferentin Julia Westphal, Projektassistentin Lena Eickers, Praktikantin
Die Zukunft des Eine Welt-Engagements in Nordrhein-Westfalen • Zeitraum: Januar 2020 - Dezember 2021 • Ziel: Identifikation von strategischen Weiterentwicklungsansätzen für das Eine Welt-Engagement • Partizipative und interaktive Methoden • Anwendungsrelevante Workshops und Veranstaltungen • Förderer und Kooperationspartner: Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen, Brot für die Welt, Misereor, NRW.Bank Macht mit und teilt eure Erfahrungen mit uns!
Die Zukunft des Eine Welt-Engagements in Nordrhein-Westfalen Befragungen zu den Eckdaten: Fragebogen für Gruppen, Vereine, Initiativen, Organisationen Fragebogen für Weltläden Fragebogen für Steuerungsgruppen Fragebogen für Kommunen Befragung zu Herausforderungen, Wünschen, Bedarfen: https://www.surveymonkey.de/r/ZukunftEineWelt Alle weiteren Infos unter: https://eine-welt-netz-nrw.de/aus_den_gruppen/
Inhalte und Zeitplan 15:00 Check-In 15:05 Warm-Up und Kennenlernen 15:20 We all live in a Bubble – Betrachtung von Online und Offline Blasen 15:30 Pause 15:35 Arbeitsphase 16:20 Feedback 16:25 Offene Fragen, Verabschiedung
We all live in a Bubble – Betrachtung von Online und Offline Blasen
Offline Blasen
Netzwerk-Theorien der Soziologie • Allgemeine Annahme: Menschen sind in Beziehungen eingebettet, können nicht losgelöst von Netzwerken betrachtet werden • z.B. Grand Theory (Simmel), Strong/Weak Ties (Granovetter), Strukturelle Löcher (Burt), uvm. • Soziale Homophilie: Tendenz andere Menschen zu mögen, die einem ähnlich sind – Kriterien status- oder werteorientiert
Vor- und Nachteile Vorteile Nachteile Erleichterte Kommunikation innerhalb Prozessverlust durch Gruppendenken der Gruppe Erleichterte Koordination von Selektiver Informationsgewinn Handlungen und Aktivitäten
Filterblasen im World-Wide-Web
Filterblasen im World-Wide-Web • „Filterbubble“ als Begriff 2011 von Politikaktivist Eli Pariser etabliert • Keine gegenseitige Darstellung der eigenen Meinung, Freundesgruppen mit ähnlichen Interessen • Filterung von Informationen bei Suchmaschinen oder Feeds der Sozialen Medien • Isolation in Informationsblase • Filterblase = Versuch der Personalisierung
Vor- und Nachteile Pro Contra Bestätigung der eigenen Meinung Verzerrter Meinungsüberblick Reduktion von Informationsmassen, Einfluss auf Meinung der Nutzenden Versorgung aller notwendigen Informationen Gezielte Zielgruppenansprache Bestärkung der eigenen Weltansicht, Ignoranz anderer Weltsichten Ausbleibende Reflexion „Gefangenschaft“ in den sozialen Medien Untergrabung des zivilen Diskurses
Warum müssen wir darüber sprechen?
• Transformation zu einer global gerechten Welt nur möglich, wenn möglichst viele Menschen mitgenommen werden • Polarisierung und Spaltung entgegen wirken • Empowerment durch Wissen • Gesellschaftlichen Diskurs anregen Nur möglich, wenn wir uns neuen Zielgruppen öffnen und versuchen sie zu verstehen
Einblicke in das Projekt „Die Zukunft des Eine Welt- Engagements“ Auszüge aus Telefoninterviews mit Engagierten
Wertschätzung „Also von meinem Umfeld konkret wird mein Engagement sehr positiv gesehen, also von meinen Freunden oder an auch von den Menschen in meinem Studium. Aber ich denke, dass dies vor allen Dingen damit zusammenhängt, dass wir alle in einer ähnlichen Blase sind. Aber zum Beispiel gerade von meiner Familie wird das oftmals abgelehnt, also mir schlägt oftmals Ablehnung gegenüber, weil dann sowas gesagt ich wär ‚ne Idealistin, und das hätte ja keinen Zweck und, dass dafür auch Unverständnis ein großes Unverständnis einfach dafür da ist.“ (Engagierte bei Ende Gelände)
Unterstützung „Ah, ich beweg mich doch ziemlich schwer in meiner Bubble, merk ich. Na gut, wo auch sonst? Ne? Och, das schöne ist halt, die unterstützen mich halt. Na ja, und ich habe einmal also schon lange her, da kam ich aus meiner Bubble raus.“ (Germanwatch)
Normalität „Also gerade so, als ich noch jünger, war‘s irgendwie so, dass in meinem Umfeld die meisten mal irgendwas ehrenamtlich gemacht haben. Alles war irgendwie normal. Also man war halt irgendwie in der Kirche engagiert hat, ist auf Konfi-Freizeit mitgefahren. Andere waren im Schützenverein oder in der freiwilligen Feuerwehr. Ist ja alles Engagement, egal, ob ich das gut finde oder nicht, aber es war irgendwie normal, dass man ein paar Stunden die Woche halt, was irgendwie unentgeltlich tut. Und da auch dann seine Freunde sieht und ja, ich glaube, das ist dann auch so der Hauptantriebsfaktor, dass man halt dann seine Freundinnen trifft vor Ort, also in diesen Engagementstrukturen.“ (Engagierte von der Seebrücke)
Herausforderung „ Ja, ich denke dann die ersten 15 Jahre hier im Weltladen, wo wir doch sehr viel auch politische Arbeit gemacht haben, Informationsveranstaltungen mit relativ hoher Resonanz. Das hat in den letzten zehn Jahren drastisch abgenommen. Also wir haben früher bei Veranstaltungen durchaus 50-60 Zuhörer gehabt, manchmal auch 100, je nach Thema. Aber jetzt die letzten, ich würde sagen 10-12 Jahre, da kamen wir dann vielleicht acht oder zehn. Und das waren dann auch Menschen, die eigentlich schon wissen, worum es geht und was Sache ist. Also, man hat kaum noch jemanden erreicht, der keine Ahnung hat davon oder der sich da nicht für interessiert.“ (Weltladen Betzdorf)
Pause 5 Minuten
Arbeitsphase Gruppe 1: Öffentlichkeitsarbeit Gruppe 2: interne Strukturen Gruppe 3: Sprache Gruppe 4: Trends Gruppe 5: -nach Bedarf- 5 Minuten selbst 5 Minuten zu zweit 15 Minuten zu viert 20 Minuten Plenum
Fragestellungen 1. Hast du bereits Erfahrungen mit der Erschließung neuer Zielgruppen gemacht? Welche Zielgruppe(n) sind deiner Meinung nach besonders schwer zu erreichen? 2. Wie können Öffentlichkeitsarbeit/ interne Strukturen/ Sprache dabei helfen neue Zielgruppen zu erschließen? Was muss zukünftig beachtet werden, was sind No- Gos? 3. Was sind Dinge, die sich Eine Welt-Engagierte diesbezüglich endlich trauen sollten? Was sollten „wir“ ändern?
Zusammenfassung aus dem Plenum Gruppe 1: • schwierig zu erreichen: Mittleres Alter (30-50), Nicht- Akademiker*innen breitere Ansprache der Menschen • Sprache als wichtiger Faktor Gruppe 2: • Soziökonomische Daten (ob weit weg oder nah dran) • Je weiter voneinander entfernt desto schwieriger ist die Ansprache • Zielgruppenorientierte Formate (z.B. Social Media für Junge Leute, Abendvortrag für ältere Generation) • Nicht Einzelpersonen ansprechen, sondern gegebene Strukturen nutzen (z.B. Zusammenarbeit mit muslimischer Gemeinde)
Zusammenfassung aus dem Plenum Gruppe 3: • Im privaten Bereich einfacher neue Zielgruppen anzusprechen • Organisationen sprechen anderen Organisationen mit ähnlichen Schwerpunkten an • Schwer zu erreichen sind Menschen in Problemsituationen, 30-50- jährige sind stark im Beruf und in der Familienplanung eingebunden • Einfachere Sprache (z.B. SDG’s) und Einbindung in den Alltag • Ansprache einzelner Menschen • Ansprache unterschiedlicher Schichten (Einkommens- oder Bildungsschichten)
Zusammenfassung aus dem Plenum Gruppe 4: • Schwierige Zielgruppen: Menschen aus CSR-Abteilungen und allgemein Wirtschaftsakteure und Menschen aus der Verwaltung • Gemeinsames Handeln anstatt Belehrung • Perspektivwechsel • Gemeinsamkeiten ausarbeiten • Positives Framing nutzen & gemeinsames Ziel nutzen
Zusammenfassung aus dem Plenum Gruppe 5: • Kommunikation findet jetzt im Netz statt und ist sehr schnell • Dialogfähigkeit ausbauen Menschlichkeit und keine Angst vor Fehlern • Dorfladen Dorf hat zusammen ein Ziel ausgearbeitet und an dem Projekt gearbeitet • Nähe, gemeinsames Thema, einfache Sprache • Positive Beispiele
Feedback
Offene Fragen
Quellen Gamper, Markus (2020): Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick, in: A. Klärner et al (Hrsg.), Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten, S. 49-64. Mangold, Ina (o.J.): Filterblasen: Wenn man nur das gezeigt bekommt, was man eh schon kennt, in: Landesmedienzentrum Baden-Württemberg, o.S. Bildnachweise: Titel- und Abschlussbild: https://pixabay.com/ Teamfoto: Michel Hübner Grumpy Cat-Meme: https://memegenerator.net/instance/59648852/grumpy-cat-i- want-to-go-live-in-a-bubble-no-youre-not-invited Simpsons-Meme: https://www.facebook.com/pg/DankMemeMarketing/posts/
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