Landeskonferenz, 13.März 2021 - Eine Welt Netz NRW

Die Seite wird erstellt Stefan-Di Franz
 
WEITER LESEN
Landeskonferenz, 13.März 2021 - Eine Welt Netz NRW
Landeskonferenz, 13.März 2021
Landeskonferenz, 13.März 2021 - Eine Welt Netz NRW
Das sind Wir

                       Projektteam
    „Die Zukunft des Eine Welt-Engagements in NRW“

                                     v.l. Tatjana, Julia und Svenja
Tatjana Giese, Projektleitung
Svenja Bachran, Projektreferentin
Julia Westphal, Projektassistentin
Lena Eickers, Praktikantin
Landeskonferenz, 13.März 2021 - Eine Welt Netz NRW
Die Zukunft des Eine Welt-Engagements in
             Nordrhein-Westfalen
• Zeitraum: Januar 2020 - Dezember 2021
• Ziel: Identifikation von strategischen
  Weiterentwicklungsansätzen für das Eine Welt-Engagement
• Partizipative und interaktive Methoden
• Anwendungsrelevante Workshops und Veranstaltungen
• Förderer und Kooperationspartner: Stiftung Umwelt und
  Entwicklung Nordrhein-Westfalen, Brot für die Welt, Misereor,
  NRW.Bank

          Macht mit und teilt eure Erfahrungen mit uns!
Landeskonferenz, 13.März 2021 - Eine Welt Netz NRW
Die Zukunft des Eine Welt-Engagements in
             Nordrhein-Westfalen
Befragungen zu den Eckdaten:
 Fragebogen für Gruppen, Vereine, Initiativen, Organisationen
 Fragebogen für Weltläden
 Fragebogen für Steuerungsgruppen
 Fragebogen für Kommunen

Befragung zu Herausforderungen, Wünschen, Bedarfen:
 https://www.surveymonkey.de/r/ZukunftEineWelt

Alle weiteren Infos unter:
https://eine-welt-netz-nrw.de/aus_den_gruppen/
Landeskonferenz, 13.März 2021 - Eine Welt Netz NRW
Inhalte und Zeitplan
15:00   Check-In
15:05   Warm-Up und Kennenlernen
15:20   We all live in a Bubble – Betrachtung von
        Online und Offline Blasen
15:30   Pause
15:35   Arbeitsphase
16:20   Feedback
16:25   Offene Fragen, Verabschiedung
Landeskonferenz, 13.März 2021 - Eine Welt Netz NRW
Warm-Up
We all live in a Bubble –
Betrachtung von Online und
      Offline Blasen
Offline Blasen
Netzwerk-Theorien der Soziologie
• Allgemeine Annahme: Menschen sind in Beziehungen
  eingebettet, können nicht losgelöst von Netzwerken
  betrachtet werden
• z.B. Grand Theory (Simmel), Strong/Weak Ties
  (Granovetter), Strukturelle Löcher (Burt), uvm.
• Soziale Homophilie: Tendenz andere Menschen zu
  mögen, die einem ähnlich sind
   – Kriterien status- oder werteorientiert
Vor- und Nachteile
Vorteile                               Nachteile
Erleichterte Kommunikation innerhalb   Prozessverlust durch Gruppendenken
der Gruppe
Erleichterte Koordination von          Selektiver Informationsgewinn
Handlungen und Aktivitäten
Filterblasen im World-Wide-Web
Filterblasen im World-Wide-Web
• „Filterbubble“ als Begriff 2011 von Politikaktivist Eli
  Pariser etabliert
• Keine gegenseitige Darstellung der eigenen
  Meinung, Freundesgruppen mit ähnlichen
  Interessen
• Filterung von Informationen bei Suchmaschinen
  oder Feeds der Sozialen Medien
• Isolation in Informationsblase
• Filterblase = Versuch der Personalisierung
Vor- und Nachteile
Pro                                 Contra
Bestätigung der eigenen Meinung     Verzerrter Meinungsüberblick
Reduktion von Informationsmassen,   Einfluss auf Meinung der Nutzenden
Versorgung aller notwendigen
Informationen
Gezielte Zielgruppenansprache       Bestärkung der eigenen Weltansicht,
                                    Ignoranz anderer Weltsichten
                                    Ausbleibende Reflexion
                                    „Gefangenschaft“ in den sozialen
                                    Medien
                                    Untergrabung des zivilen Diskurses
Warum müssen wir darüber
      sprechen?
• Transformation zu einer global gerechten Welt nur
  möglich, wenn möglichst viele Menschen mitgenommen
  werden
• Polarisierung und Spaltung entgegen wirken
• Empowerment durch Wissen
• Gesellschaftlichen Diskurs anregen

    Nur möglich, wenn wir uns neuen Zielgruppen öffnen
   und versuchen sie zu verstehen
Einblicke in das Projekt
„Die Zukunft des Eine Welt-
      Engagements“
 Auszüge aus Telefoninterviews
       mit Engagierten
Wertschätzung
„Also von meinem Umfeld konkret wird mein Engagement sehr
 positiv gesehen, also von meinen Freunden oder an auch von
 den Menschen in meinem Studium. Aber ich denke, dass dies
 vor allen Dingen damit zusammenhängt, dass wir alle in einer
  ähnlichen Blase sind. Aber zum Beispiel gerade von meiner
  Familie wird das oftmals abgelehnt, also mir schlägt oftmals
  Ablehnung gegenüber, weil dann sowas gesagt ich wär ‚ne
Idealistin, und das hätte ja keinen Zweck und, dass dafür auch
Unverständnis ein großes Unverständnis einfach dafür da ist.“

               (Engagierte bei Ende Gelände)
Unterstützung
  „Ah, ich beweg mich doch ziemlich schwer in meiner
 Bubble, merk ich. Na gut, wo auch sonst? Ne? Och, das
schöne ist halt, die unterstützen mich halt. Na ja, und ich
habe einmal also schon lange her, da kam ich aus meiner
                       Bubble raus.“

                     (Germanwatch)
Normalität
     „Also gerade so, als ich noch jünger, war‘s irgendwie so, dass in
    meinem Umfeld die meisten mal irgendwas ehrenamtlich gemacht
 haben. Alles war irgendwie normal. Also man war halt irgendwie in der
 Kirche engagiert hat, ist auf Konfi-Freizeit mitgefahren. Andere waren
     im Schützenverein oder in der freiwilligen Feuerwehr. Ist ja alles
      Engagement, egal, ob ich das gut finde oder nicht, aber es war
   irgendwie normal, dass man ein paar Stunden die Woche halt, was
irgendwie unentgeltlich tut. Und da auch dann seine Freunde sieht und
ja, ich glaube, das ist dann auch so der Hauptantriebsfaktor, dass man
         halt dann seine Freundinnen trifft vor Ort, also in diesen
                         Engagementstrukturen.“

                   (Engagierte von der Seebrücke)
Herausforderung
„ Ja, ich denke dann die ersten 15 Jahre hier im Weltladen, wo wir doch
             sehr viel auch politische Arbeit gemacht haben,
   Informationsveranstaltungen mit relativ hoher Resonanz. Das hat in
 den letzten zehn Jahren drastisch abgenommen. Also wir haben früher
 bei Veranstaltungen durchaus 50-60 Zuhörer gehabt, manchmal auch
    100, je nach Thema. Aber jetzt die letzten, ich würde sagen 10-12
   Jahre, da kamen wir dann vielleicht acht oder zehn. Und das waren
 dann auch Menschen, die eigentlich schon wissen, worum es geht und
 was Sache ist. Also, man hat kaum noch jemanden erreicht, der keine
         Ahnung hat davon oder der sich da nicht für interessiert.“

                         (Weltladen Betzdorf)
Pause

5 Minuten
Arbeitsphase
Gruppe 1: Öffentlichkeitsarbeit
Gruppe 2: interne Strukturen
Gruppe 3: Sprache
Gruppe 4: Trends
Gruppe 5: -nach Bedarf-

5 Minuten selbst
5 Minuten zu zweit
15 Minuten zu viert
20 Minuten Plenum
Fragestellungen
1. Hast du bereits Erfahrungen mit der Erschließung neuer
   Zielgruppen gemacht? Welche Zielgruppe(n) sind
   deiner Meinung nach besonders schwer zu erreichen?
2. Wie können Öffentlichkeitsarbeit/ interne Strukturen/
   Sprache dabei helfen neue Zielgruppen zu erschließen?
   Was muss zukünftig beachtet werden, was sind No-
   Gos?
3. Was sind Dinge, die sich Eine Welt-Engagierte
   diesbezüglich endlich trauen sollten? Was sollten „wir“
   ändern?
Zusammenfassung aus dem
             Plenum
Gruppe 1:
• schwierig zu erreichen: Mittleres Alter (30-50), Nicht-
  Akademiker*innen  breitere Ansprache der Menschen
• Sprache als wichtiger Faktor

Gruppe 2:
• Soziökonomische Daten (ob weit weg oder nah dran)
• Je weiter voneinander entfernt desto schwieriger ist die Ansprache
• Zielgruppenorientierte Formate (z.B. Social Media für Junge Leute,
  Abendvortrag für ältere Generation)
• Nicht Einzelpersonen ansprechen, sondern gegebene Strukturen
  nutzen (z.B. Zusammenarbeit mit muslimischer Gemeinde)
Zusammenfassung aus dem
            Plenum
Gruppe 3:
• Im privaten Bereich einfacher neue Zielgruppen anzusprechen
• Organisationen sprechen anderen Organisationen mit ähnlichen
  Schwerpunkten an
• Schwer zu erreichen sind Menschen in Problemsituationen, 30-50-
  jährige sind stark im Beruf und in der Familienplanung eingebunden
• Einfachere Sprache (z.B. SDG’s) und Einbindung in den Alltag
• Ansprache einzelner Menschen
• Ansprache unterschiedlicher Schichten (Einkommens- oder
  Bildungsschichten)
Zusammenfassung aus dem
            Plenum
Gruppe 4:
• Schwierige Zielgruppen: Menschen aus CSR-Abteilungen und
  allgemein Wirtschaftsakteure und Menschen aus der Verwaltung
• Gemeinsames Handeln anstatt Belehrung
• Perspektivwechsel
• Gemeinsamkeiten ausarbeiten
• Positives Framing nutzen & gemeinsames Ziel nutzen
Zusammenfassung aus dem
            Plenum
Gruppe 5:
• Kommunikation findet jetzt im Netz statt und ist sehr schnell
• Dialogfähigkeit ausbauen  Menschlichkeit und keine Angst vor
  Fehlern
• Dorfladen  Dorf hat zusammen ein Ziel ausgearbeitet und an dem
  Projekt gearbeitet
• Nähe, gemeinsames Thema, einfache Sprache
• Positive Beispiele
Feedback
Offene Fragen
Quellen
Gamper, Markus (2020): Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick, in: A. Klärner et al
(Hrsg.), Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten, S. 49-64.

Mangold, Ina (o.J.): Filterblasen: Wenn man nur das gezeigt bekommt, was man
eh schon kennt, in: Landesmedienzentrum Baden-Württemberg, o.S.

Bildnachweise:
Titel- und Abschlussbild: https://pixabay.com/
Teamfoto: Michel Hübner
Grumpy Cat-Meme: https://memegenerator.net/instance/59648852/grumpy-cat-i-
want-to-go-live-in-a-bubble-no-youre-not-invited
Simpsons-Meme: https://www.facebook.com/pg/DankMemeMarketing/posts/
Sie können auch lesen