Antriebsformen im Wettbewerb - E-Fuels: Notwendigkeit, Chancen und Herausforderungen - IHK Schwarzwald-Baar ...
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Antriebsformen im Wettbewerb E-Fuels: Notwendigkeit, Chancen und Herausforderungen Kooperationspartner
2 EU-KLIMAZIELE: MIT E-FUELS ERREICHBAR CO2-KOMPENSATION MIT E-FUELS MÖGLICH 3 EU-Klimaziele: mit E-Fuels erreichbar CO2-Kompensation mit E-Fuels möglich E-Fuels gewinnen beim technologieoffenen Wandel hin zu nachhaltiger Mobilität an Im Jahr 2020 wird die PKW-Flotte in Deutschland das lineare CO2-Reduktionsziel von EU-Klimaziele Bedeutung. Was steckt dahinter? 40 % verfehlen (Soll- bzw. Istverlauf). Diese Überschreitung des CO2-Budgets muss Mit den gasförmigen und flüssigen Kraftstoffen auf Basis von Wasser und kompensiert werden, um die Klimaziele zu erreichen (Mussverlauf). E-Fuels sind CO2-Reduktion bis 2050 um 80 bis 95 CO2 lassen sich die Klimaziele der Europäischen Union sektorübergreifend erreichen. deshalb zusätzlich zu E-Fahrzeugen und Plug-in Hybriden erforderlich. Prozent gegenüber 1990. Zu diesem Ergebnis kommt das Life Cycle Assesment (LCA). Dabei werden technolo- gieoffen sämtliche umweltrelevante Emissionen bei Fahrzeugen über den gesamten Lebenszyklus quantifiziert. CO2-Budget von 1990 bis 2050 160 CO2-Bilanz von PKWs (200.000 km) im Jahr 1990, heute und im Zukunftsszenario 100 % 140 1990 Hohe Emissionen im Fahrbetrieb und für Kraftstoffbereitstellung Otto 120 Treibhausgasemissionen in Mio. tCO2e Damals üblicher Energiemix für Produktion und Verwertung 100 - 32 % 80 - 40 % Heute Otto THG Sollverlauf CO2-ärmere Fahrzeugtechnik, 60 THG Istverlauf (angenähert) E10-Kraftstoffe, Verfahrenstech- THG Mussverlauf niken und Energieversorgung Diesel CO2 Überschreitung bzw. Kompensation E-Mobilität (BEV): Emissionen 40 - 80 % CO2 Budget 2020–2050 im Fahrbetrieb werden nicht Plug-in angerechnet Hybrid (PHEV) 20 Abbildung 2: CO2-Emissionen des Pkw-Fahr- Diesel/Benziner ohne energie- zeugbestands in Deutschland im gesamten intensive Produktion der E-Antrieb ca. 1.500 Mio. tCO2e Lebenszyklus (Quelle: IAV GmbH) Hochvoltkomponenten (BEV) 0 1990 2000 2010 2020 2030 2040 2050 - 95 % CO2 Reduktion (1,5° C Ziel) Zukunftsszenario Otto Fahrbetrieb: Elektrizität und - 80 % CO2 Reduktion (2° C Ziel) Wie es sein sollte: Reduktion der CO2-Emissionen um -40 % (linearer Verlauf) bis 2020 E-Fuels auf Basis CO2-neutraler Basis Energie Diesel Wie es tatsächlich ist: Reduktion der CO2-Emissionen um -32 % bis 2020 Produktion: CO2-neutrale Plug-in elektrische Energie Hybrid Was zu tun ist: Die bisherige CO2-Überschreitung muss zusätzlich kompensiert Vorteil E-Fuels: keine energie- (PHEV) werden. Die CO2-Reduktion um 80 % müsste bereits 2038 erzielt werden. Bis 2050 intensive Produktion der steht noch ein CO2-Budget von insgesamt ca. 1.500 Mio. tCO2e zur Verfügung. E-Antrieb Hochvoltkomponenten (BEV) Spez. Treibhausgaspotential in gCO2 e/km 0 50 100 150 200 250 300 Abbildung 1: CO2-Äquivalente in Gramm pro Kilometer (gCO2e/km) für 200.000 km Laufleistung Fahren (200.000 km) (Quelle: IAV GmbH) Bereitstellung elektrische Energie Bereitstellung Kraftstoff Verwertung Produktion
4 NOTWENDIGKEIT: E-FUELS IM ANTRIEBSMIX NOTWENDIGKEIT: E-FUELS IM ANTRIEBSMIX 5 Notwendigkeit: E-Fuels im Antriebsmix E-Fuels müssen auf dem Weg hin zu einer nachhaltigen Mobilität unterstützen. Allein mit batterieelektrischen und Hybrid-Fahrzeugen lässt sich das noch vorhandene CO2-Budget von insgesamt ca. 1.500 Mio. tCO2e bis 2050 nicht einhalten. Szenario I: „Elektromobilität“ Treibhausgasemissionen in Mio. tCO2e 100 Schnelle Einführung von batterieelektrischen Fahrzeugen bedeuten hohe Fahren 80 Summe: ca. 2.300 Mio. tCO2e produktionsbedingte CO2-Emissionen bis 2040 (Batterie) Schlussfolgerung Bereitstellung elektrische Energie CO2-Minderung im Fahrbetrieb ab 2040 durch die steigenden Zulassungen Bereitstellung Kraftstoff batterieelektrischer Fahrzeuge und durch den CO2-ärmeren Energiemix CO2-Budget von 1.500 Mio. 60 Verwertung Mit sinkendem Anteil an Verbrennungsfahrzeugen gehen die kraftstoffbedingten wird überschritten! Produktion 40 Emissionen signifikant zurück. Abbildung 3: CO2-Emissionen im 20 Szenario I „Elektromobilität“ (Quelle: IAV GmbH) 0 2020 2025 2030 2035 2040 2045 2050 Szenario II „Elektromobilität und Plug-in Hybrid“ Treibhausgasemissionen in Mio. tCO2e 100 Zusätzliche Einführung der Plug-in Hybride als Brückentechnologie Fahren Summe: ca. 2.200 Mio. tCO2e Keine wesentliche CO2-Reduktion: zusätzlicher Anteil an Plug-in Hybriden führt zu Schlussfolgerung 80 Bereitstellung elektrische Energie höheren CO2-Emissionen bei der Produktion der Traktionsbatterien Bereitstellung Kraftstoff 60 Auch die CO2-Emissionen für die Energiebereitstellung erhöhen sich, da die CO2-Budget von 1.500 Mio. Verwertung PHEV-Batterien geladen werden müssen. wird überschritten! Produktion 40 Insgesamt sinken die CO2-Emissionen durch den sinkenden Anteil verbrennungs- motorischer Fahrzeuge (Kraftstoffbereitstellung und Fahrbetrieb) Abbildung 4: CO2-Emissionen im Szenario 20 II „Elektromobilität und Plug-in Hybrid“ (Quelle: IAV GmbH) 0 2020 2025 2030 2035 2040 2045 2050 Szenario III „E-Fuels“ Treibhausgasemissionen in Mio. tCO2e 100 E-Fuels wirken sich sehr positiv auf die CO2-Emissionen zur Kraftstoffbereitstellung Fahren Summe: ca. 1.400 Mio. tCO2e und im Fahrbetrieb aus. Schlussfolgerung 80 Bereitstellung elektrische Energie Sofortige Wirksamkeit bei verbrennungsmotorischen Fahrzeugen und Plug-in Bereitstellung Kraftstoff 60 Hybriden (Bestands- und Neufahrzeugflotte) CO2-Budget von 1.500 Mio. Verwertung Eine spätere Einführung von E-Fuels ab ca. 2040 würde eine wesentlich geringere wird eingehalten! Produktion 40 CO2-Reduktion erzielen, da der Fahrzeugbestand dann bereits batterieelektrisch dominiert ist. Abbildung 5: CO2-Emissionen im 20 Szenario III „E-Fuels“ (Quelle: IAV GmbH) 0 2020 2025 2030 2035 2040 2045 2050
6 E-FUELS: EINSATZMÖGLICHKEITEN & HERAUSFORDERUNGEN E-FUELS: EINSATZMÖGLICHKEITEN & HERAUSFORDERUNGEN 7 E-Fuels: Primärenergiebedarf als Herausforderung E-Fuels: Einsatzmöglichkeiten Der Einsatz von CO2-neutraler Energie in Form von E-Fuels ist mit einem zum Teil Heute fließen mehr als 50 % des Endenergiebedarfs im Transportbereich in die erheblichen Anstieg des Primärenergiebedarfs verbunden: durch vorgelagerte Prozesse PKW-Flotte. Der Endenergiebedarf für den Transport via LKW und Luftverkehr hat bei der Gewinnung und Umwandlung von E-Fuels. einen Anteil von ca. 40 %. Künftig wird zwar ein hoher Elektrifizierungsanteil bei PKWs, Zweirädern, Schienen- Primärenergiebedarf verschiedener Antriebsformen fahrzeugen und Bussen prognostiziert. Aber der Endenergiebedarf im LKW-, Schiff- und Luftverkehr in Deutschland wird in erheblichem Maße aus gasförmigen und 1200 flüssigen Kraftstoffen gedeckt werden müssen. Es ergeben sich dadurch rechnerisch ca. 1120 PJ, was ca. 40 % des ursprünglichen Bedarfs entspricht. 1000 Luftverkehr Endenergieverbrauch in Petajoule (PJ) Primärenergiebedarf WtW in MJ/100 km Internationale Schiffahrt 800 Binnenschifffahrt LKW Heute Busse 600 Eisenbahn, U-Bahn, Straßenbahn PKW, Zweiräder Primärenergiebedarf heute 400 Primärenergiebedarf Zukunft Zukunfts- szenario Abbildung 7: Endenergiebedarf nach Trans- portmitteln und Prognose des Bedarfs an flüs- Abbildung 6: Primärenergiebedarf (WtW) 200 sigen und gasförmigen Kraftstoffen auf Basis für verschiedene Antriebsformen der erneuerbarer Energien (Quelle: IAV GmbH) Kompaktklasse (Quelle: IAV GmbH) 0 500 1.000 1.500 2.000 2.500 3.000 0 Otto Diesel Plug-in Hybrid (PHEV) E-Antrieb (BEV) Otto Diesel Plug-in Hybrid (PHEV) E-Antrieb (BEV) Verbrennungsmotorisch angetriebene Fahrzeuge und Plug-in Hybride benötigen ein Schlussfolgerung Vielfaches des erforderlichen Primärenergiebedarfs. Dies ist auf die wirkungsgradseitig Was ist zu tun? Schlussfolgerung deutlich schlechtere Energiewandlungskette zurückzuführen: Die Produktion signifikanter Anteile Flüssige und gasförmige Kraftstoffe von E-Fuels erfordert einen deutlich E-Fuels Batterieelektrisch 1. Markthochlauf für CO2-neutral hergestellte E-Fuels technologieoffen bleiben auch in Zukunft wesentlicher höheren Ausbau CO2-neutaler Ener- Elektrische Energie Elektrische Energie gestalten und Investitionen in E-Fuels ermöglichen Bestandteil des Verkehrssektors. Die giequellen im Vergleich zur direkten erforderliche Dekarbonisierung führt Nutzung der CO2-neutalen elektri- CO2-Abscheidung & Wasserelektrolyse - 2. CO2-Flottengesetzgebung am Fahrzeug-Lebenszyklus ausrichten – zu E-Fuels. schen Energie im BEV. Kraftstoffsynthese - anstatt allein auf Emissionen im Fahrbetrieb (Tank-to-Wheel/TtW) Wandlung des Kraftstoffes im Motor Nutzung im E-Motor 3. Treibhausgasminderungsgesetz ändern und Anteil erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch im Verkehrssektor über die EU-weit geforderten 14 % erhöhen 4. Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED – Renewable Energy Directive) ändern, um a. Anreize zum Einsatz von E-Fuels im Transportsektor zu schaffen und die einseitige Fokussierung auf batteriebetriebene Elektromobilität zu beenden b. die Herstellung von E-Fuels auch in Anlagen zu ermöglichen, deren staatliche EEG-Förderung in Deutschland ausläuft
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