APO: Alternative für Arbeitnehmer

Die Seite wird erstellt Carlotta Rausch
 
WEITER LESEN
APO: Alternative für Arbeitnehmer
IT-Weiterbildungssystem

APO: Alternative für Arbeitnehmer
Mit Vorschusslorbeeren startete vor rund drei Jahren das IT-Weiterbildungssystem (ITWS). Doch das
ambitionierte Projekt, das Struktur in den IT-Weiterbildungsmarkt bringen sollte, konnte die Erwar-
tungen bislang nicht erfüllen. Die Stiftung Warentest hat das System untersucht, zeigt seine Vor- und
Nachteile und sagt Ihnen, was Sie über das ITWS wissen sollten.
Hans Weißmann vom Bundesinstitut für Be-           dungs-Interessierten ermöglicht, sich stetig       gruppe des ITWS – genauso: Die Teilnehmer-
rufsbildung (Bibb) kennt sich aus im IT-Wei-       (und sinnvoll) weiterzubilden. Und das ist in      zahlen steigen und damit die Bedeutung
terbildungssystem (ITWS). Der Bildungs-            der schnelllebigen IT-Branche ein Muss, um         des Systems auf dem IT-Weiterbildungs-
experte leitet die Projektgruppe zur Evalua-       am Ball zu bleiben und berufliche Perspekti-       markt insgesamt.
tion (Bewertung) des ITWS, die helfen soll,        ven zu wahren.
Schwachstellen im System zu erkennen.              Mit klar definierten Berufsprofilen, Zertifizie-   Neue Methode beruflichen
„Das IT-Weiterbildungssystem ist der erste         rungen oder öffentlich-rechtlichen Abschlüs-       Lernens
Versuch in Deutschland, Konzepte des Le-           sen sowie einer neuen Methode beruflichen          APO gilt als das Charakteristikum für Weiter-
benslangen Lernens in der Weiterbildung zu         Lernens, der so genannten Arbeitsprozessori-       bildungen innerhalb des IT-Weiterbildungssys-
etablieren“, nennt Weißmann den Grund,             entierten Weiterbildung (APO), hebt sich das       tems. APO steht für das Lernen anhand eines
warum das ITWS vielen Bildungsexperten             ITWS von anderen Qualifizierungen auf dem          praktischen Qualifizierungsprojektes am eige-
ans Herz gewachsen ist.                            IT-Weiterbildungsmarkt deutlich ab. So sind        nen Arbeitsplatz (zum Ablauf von APO-Wei-
Zweifellos ist das ITWS ein ambitioniertes Pro-    Weiterbildungen im ITWS eine Alternative           terbildungen vgl. „Schritt für Schritt zum IT-
jekt: Es ist der Versuch, ein System zu etablie-   zu eher praxisfernen Weiterbildungen in Se-        Spezialisten“).
ren, das Weiterbildung über alle Qualifikati-      minarform. Inzwischen sehen das auch viele         Das bietet zum Beispiel den Vorteil, dass die
onsstufen hinweg strukturiert. So wird Bil-        Arbeitnehmer im IT-Bereich – Hauptziel-            Lernenden nach Abschluss der Weiterbil-

                                                                                                                                                  1
APO: Alternative für Arbeitnehmer
IT-Weiterbildungssystem

dung nachweislich über praktisches, an-          rungsmöglichkeiten im IT-Bereich – etwa zu      sional“, einen mit technischem und einen
wendbares Wissen verfügen. Das können sie        den Industriezertifikaten oder IT-Kursen in     mit betriebswirtschaftlichem Hintergrund.
dann im eigenen Unternehmen einbringen.          Seminarform.                                    Ihr Abschluss bewegt sich auf dem fachli-
Damit unterscheiden sich APO-Weiterbil-          – Im Vergleich zu anderen Qualifizierungs-      chen Niveau eines Masters.
dungen elementar von Qualifizierungen in         formen spielen die Bildungsfirmen bei APO-      Zwischen den Weiterbildungen zu den Spe-
herkömmlicher Seminarform, die in der Re-        Weiterbildungen eine andere Rolle. Sie ha-      zialisten- und den Professional-Profilen gibt
gel eher theoretisches Know how als An-          ben die Aufgabe, die Lernenden vor Ort, in      eine klare Trennlinie, was Abschluss und Or-
wendungswissen vermitteln.                       ihrem Unternehmen zu unterstützen. So           ganisation angeht. So werden IT-Spezialis-
Aber auch die Nachteile liegen auf der           stellen sie zum Beispiel Lernprozessbeglei-     ten privatrechtlich bei dafür eigens einge-
Hand: Eine APO-Weiterbildung dauert mit          ter und bereiten die APO-Teilnehmer auf ih-     richteten, unabhängigen Agenturen zertifi-
einer geschätzten Dauer von 12 bis 18 Mo-        re Abschlussprüfung vor. Als flankierende       ziert. Grundlage für die Zertifizierung ist die
naten nicht nur länger als ein herkömm-          Maßnahme der jeweiligen Weiterbildung           internationale Norm der Personenzertifizie-
licher IT-Kurs, sie verlangt auch einen un-      bieten sie auch klassische Seminare an, die     rung ISO/IEC 17 024. Die Zertifizierungsstel-
gleich höheren organisatorischen Aufwand         Zusatzqualifikationen vermitteln. Häufig        len werden von der Trägergemeinschaft für
und Teilnehmer, die in der Lage sind, in ho-     besuchen APO-Teilnehmer etwa Projektma-         Akkreditierung zugelassen.
hem Maße eigenverantwortlich zu lernen.          nagement-Kurse.
                                                                                                 Rezertifizierung alle fünf
Hoch gesteckte Erwartungen                       Profile für IT-Spezialisten                     Jahre fällig
So ambitioniert das Konzept der APO-Wei-         Und so sieht das ITWS aus, das Weiterbildun-    Mit der Personenzertifizierung werden die
terbildungen ist, so hoch waren zunächst         gen im IT-Bereich in drei Qualifizierungsstu-   in den jeweils individuell zugeschnittenen
auch die Erwartungen an das ITWS, als es         fen aufgliedert und von den vier öffentlich-    Qualifizierungsprojekten         erworbenen
vor rund drei Jahren, Mitte 2002, aus der        rechtlichen IT-Ausbildungsberufen bzw. ver-     Handlungskompetenzen der Absolventen
Taufe gehoben wurde: Es sollte den Quer-         gleichbaren Kenntnissen ausgeht (siehe          vergleichbar gemacht. Alle fünf Jahre ist ei-
einsteigern in der IT-Branche die Möglich-       Grafik des Kompetenzzentrums IT-Bildungs-       ne Rezertifizierung fällig. Dann müssen die
keit geben, einen Berufsabschluss zu ma-         netzwerke zum ITWS):                            Teilnehmer nachweisen, dass sie ihr Wissen
chen und die vielen ungenau definierten          IT-Spezialisten: Den Anfang machen insge-       auf dem neuesten Stand gehalten haben.
Berufsbezeichnungen in der IT-Branche er-        samt 29 Spezialistenprofile, die in 6 überge-   Die Qualifizierungen zum „Operativen Pro-
setzen.                                          ordneten Profilen zusammen gefasst sind.        fessional“ und zum „Strategischen Profes-
Ein weiteres Ziel war, Struktur in die unüber-   Die Spezialistenprofile bilden die unter-       sional“ sind öffentlich-rechtlich geregelt
sichtliche Aus- und Weiterbildungsland-          schiedlichen Tätigkeitsfelder in der IT-Bran-   und fallen unter die Fortbildungsgesetze.
schaft der IT-Branche zu bringen. Dort arbei-    che ab und reichen zum Beispiel vom eher        Prüfungsberechtigt sind die Industrie- und
ten viele IT-Fachkräfte mit unterschiedli-       technisch orientierten „Security Technician“    Handelskammern (IHKs). Obwohl der Weg
chen Abschlüssen: die Absolventen der vier       bis zur Kundenbetreuung (etwa „IT Sales         zur Zertifizierung bzw. Prüfung bei Spezia-
IT-Ausbildungsberufe (zum Beispiel IT-Sys-       Advisor“). Neben fachlichen Kenntnissen         listen und Professionals auf dem Papier
tem-Elektroniker oder IT-Fachinformatiker),      sollten die IT-Spezialisten im Rahmen der       gleich ist, nehmen betriebliche Projekte in
Hochschulabsolventen, Fachkräfte mit so          Weiterbildung auch Zusatzqualifikationen        den Professional-Weiterbildungen weit we-
genannten Industriezertifikaten (zum Bei-        erwerben, um im Unternehmen später Füh-         niger Raum ein, als dies bei den Spezialisten
spiel von Firmen wie Microsoft oder Cisco)       rungsaufgaben übernehmen zu können. So          der Fall ist. Doch selbst für angehende Spe-
oder solche mit IT-Zertifikaten von privaten     sollten sie zum Beispiel nach der Weiterbil-    zialisten gibt es nicht nur APO-Weiterbil-
Bildungsfirmen.                                  dung in der Lage sein, Projektteams zu lei-     dungen (siehe unten). Klar zu unterschei-
Heute, gut drei Jahre nach dem ITWS-Start,       ten und im Projektverlauf auftretende Kon-      den sind hingegen die Prüfungen, die für
sind diese hoch gesteckten Erwartungen ei-       flikte eigenständig zu lösen.                   angehende Professionals komplexer ange-
ner realistischeren Einschätzung gewichen,       „Operative Professionals“: Die nächste          legt sind: Zu der Präsentation des betriebli-
welchen Stellenwert APO-Weiterbildungen          Stufe im ITWS bilden die vier Profile zum       chen Projektes kommen hier noch schriftli-
auf dem IT-Weiterbildungsmarkt besitzen.         „Operativen Professional“. Sie sollten in der   che Prüfungen und zusätzliche Themen-
So kennzeichnen APO-Weiterbildungen              Lage sein, Geschäftsprozesse im Unterneh-       bereiche hinzu.
drei Merkmale:                                   men eigenständig zu gestalten und Auf-
– Sie richten sich vornehmlich an Arbeitneh-     gaben in der Mitarbeiterführung, zum Bei-       Nur wenige nehmen teil
mer: Da das Herzstück der Weiterbildung          spiel als Abteilungsleiter, zu übernehmen.      Schaut man allerdings auf die Zahl der Teil-
mit dem betrieblichen Qualifizierungspro-        Ihre Qualifikation ist mit einem Bachelor-      nehmer, die sich bei den Prüfungs- und Zer-
jekt im Unternehmen sitzt, haben es Selbst-      Abschluss vergleichbar.                         tifizierungsstellen anmelden, wird das ei-
ständige und Arbeitslose schwer, die Anfor-      „Strategische Professionals“ sollten die        gentliche Problem des ITWS deutlich: sein
derungen an APO zu erfüllen.                     Fähigkeit besitzen, IT-Geschäftsfelder dau-     geringer Bekanntheitsgrad. Insgesamt ha-
– Damit ist der Anspruch gefallen, die ge-       erhaft auf dem Markt zu positionieren und       ben sich bei den beiden derzeit akkreditier-
samte IT-Weiterbildungslandschaft zu ver-        strategische Partnerschaften, zum Beispiel      ten Zertifizierungsstellen Cert-It und gps-
ändern; APO-Weiterbildungen gelten nun           mit anderen Unternehmen, zu schließen. Es       cert etwa 580 IT-Fachkräfte für eine Per-
als Ergänzung zu vielen anderen Qualifizie-      gibt zwei Profile zum „Strategischen Profes-    sonenzertifizierung angemeldet. Eine Qua-

                                                                                                                                              2
IT-Weiterbildungssystem

lifizierung zu den vier Profilen zum „Opera-
tiven Professional“ haben im ausgehenden
Jahr nach Auskunft des DIHK 300 Personen
absolviert. Prüfungen zum „Strategischen
Professionals“ wurden noch nicht abgelegt.
Verglichen mit den absoluten Zahlen, die
der IT-Weiterbildungsmarkt zu bieten hat,
nehmen sich diese Ergebnisse bescheiden
aus: Von den rund 450 000 Qualifizierungen,
die in der Weiterbildungsdatenbank „Kurs“
der Bundesagentur für Arbeit zu finden
sind, haben über ein Drittel ein IT-relevantes
Thema.
Das ITWS spielt auf dem IT-Weiterbildungs-
markt also eine eher untergeordnete Rolle.
Ein Indiz dafür liefert auch unsere Unter-
suchung. Wir haben die IT-Branche unter-
sucht, um die Bedeutung des ITWS zu ana-
lysieren und Bildungsinteressierte zu infor-
mieren (siehe „So sind wir vorgegangen“).
Herzstück der Untersuchung ist eine Markt-
übersicht, in der die Bildungsfirmen bzw.
-akteure aufgelistet werden, die Lernende
während ihrer APO-Weiterbildung unter-
stützen. Demnach bieten gerade einmal 20             schaft erobert hat. Schaut man allerdings et-   gen für Qualifizierungen, die sich mit ähnli-
bis 30 Bildungsfirmen bzw. -experten Wei-            was genauer hin, gibt es durchaus Hinweise      chen fachlichen Inhalten eher an traditio-
terbildungsinteressierten ihre Dienste an,           darauf, dass das ITWS langsam, aber sicher      nellen Lehrgangskonzepten orientieren.
um ein Zertifikat zum IT-Spezialisten zu er-         seine Nische in der IT-Weiterbildungsland-      Folge: Bei diesen Qualifizierungen ist frag-
langen. (Welche Dienstleistungen genau zu            schaft findet: Die Nachfrage sowohl nach        lich, ob die Teilnehmer die Zulassungs-
den jeweiligen Profilen offeriert werden,            Spezialisten- als auch nach Professional-       voraussetzungen zu einer Personenzertifi-
können Sie in unserem kostenpflichtigen In-          Qualifizierungen zog im auslaufenden Jahr       zierung erfüllen. Andererseits nehmen das
fodokument unter der Internetadresse                 deutlich an.                                    offenbar einige Teilnehmer billigend in
www.weiterbildungstests.de nachlesen.)               Nicht eigens aufgelistet in unserer Markt-      Kauf, die sich mit solchen Kursen auf eine
                                                     übersicht haben wir die Leistungen einzel-      Professional-Zertifizierung     vorbereiten.
Nachfrage zieht an                                   ner IHKs. Zwar bieten einige Kammern APO-       Hintergrund: Eine Personenzertifizierung
Noch gibt es also viel zu tun, bis sich das ITWS     Weiterbildungen an; einige Kammern wer-         für IT-Spezialisten ist keine zwingende Vo-
seinen Platz in der IT-Weiterbildungsland-           ben aber unter den gleichen Bezeichnun-         raussetzung für den Erwerb eines öffent-
                                                                                                     lich-rechtlichen Professional-Abschlusses.
                                                                                                     Die Zahl der IT-Fachkräfte, die bei den Bil-
  SO SIND WIR VORGEGANGEN                                                                            dungseinrichtungen der IHKs eine Qualifi-
                                                                                                     zierung zu einem Spezialistenprofil begon-
 VORGEHEN:                                         sichtigt wurden Weiterbildungen anderer           nen haben, ohne sich zur Personenzertifi-
 Die Marktuntersuchung beruht auf einer            Bildungsträger, die in ein IHK-Zertifikat         zierung anzumelden, liegen nach Angaben
 Befragung von 38 Bildungsträgern, die er-         münden.                                           des Deutschen Industrie- und Handelskam-
 gänzende Bildungsmaßnahmen für die                Die Anbieter wurden ab Anfang Oktober             mertages (DIHK) immerhin im unteren drei-
 Spezialistenprofile des IT-Weiterbildungs-        2005 befragt. In die Marktübersicht fließen       stelligen Bereich.
 systems anbieten. Die Marktübersicht be-          diejenigen Fragebögen ein, die bis zum 11.
 inhaltet ausschließlich Weiterbildungs-           November 2005 beantwortet wurden. In die          Kammern standen in der Kritik
 dienstleistungen, die den Abschluss einer         Auswertung kamen 21 Fragebögen von An-            Für diese Praxis mussten sich die Kammern
 Personenzertifizierung gemäß ISO/IEC              bietern, die zum Zeitpunkt der Erhebung           vor zwei Jahren noch harsche Kritik gefallen
 17024 unterstützen. Nicht eigens aufgelis-        entsprechende Bildungsdienstleistungen für        lassen: APO-Verfechter klagten, dass die
 tet wurden die Kammern, deren Spezialis-          die Spezialistenprofile im Programm führen.       Praxis der Kammern nicht nur für Verwir-
 tenweiterbildungen zum Teil dem APO-                                                                rung sorge, sondern deren Angebote auch
                                                   HINWEIS:
 Konzept folgen, zum Teil aber auch auf tra-                                                         eine Konkurrenz zu APO-Weiterbildungen
                                                   Der Test wurde mit Mitteln des Bundes-
 ditionelle Methoden der Wissensvermitt-                                                             darstellten. Inzwischen haben sich die Wo-
                                                   ministeriums für Bildung und Forschung und
 lung zurückgreifen. Ebenfalls nicht berück-                                                         gen zwar geglättet, die Rolle der IHK-Kurse
                                                   des Europäischen Sozialfonds gefördert.
                                                                                                     aber ist noch immer umstritten.

                                                                                                                                                3
IT-Weiterbildungssystem

„APO ist nicht das IT-Weiterbildungssystem,      sensvermittlung die betriebliche Projekt-      unterschiedlichen Konzeptionen der beiden
sondern eine von mehreren Qualifizie-            arbeit an erster Stelle stehe.                 APO-Weiterbildungen und der IHK-Qualifi-
rungsmethoden, die im Rahmen dieses Sys-         Die Auffassung, dass Qualifizierungen mit      zierungen, so Pfisterer, erwarte aber ohne-
tems in Frage kommen“, sagt auf der einen        und ohne APO nicht in Konkurrenz zueinan-      hin niemand, dass bei den Kammern das
Seite Yorck Sievers, Leiter des Referates „IT-   der stehen, kann Stephan Pfisterer, Projekt-   Gleiche heraus komme wie bei einer APO-
und Medien- Aus- und Weiterbildung“ des          leiter des Kompetenzzentrums Bildungs-         Weiterbildung.
DIHK. Insofern, so Sievers, stünden die Qua-     netzwerke (Kibnet), durchaus noch teilen.      Insgesamt setzt der Bildungsexperte auf das
lifizierungen der IHKs zum IT-Spezialisten       Bei der Frage nach der Vergleichbarkeit der    individuell zugeschnittene Produkt APO-
und APO-Weiterbildungen nicht im Wider-          beiden Qualifizierungsformen ist er aller-     Weiterbildung und dass es auf dem Markt
spruch oder Konkurrenz zueinander, zumal         dings anderer Meinung: Für ihn gehören         neben anderen Qualifizierungsformen be-
auch in den IHK-Angeboten vor der Wis-           APO und ITWS zusammen. Aufgrund der            stehen möge. Auch in dieser Einschätzung

  Chronologie – Schritt für Schritt zum IT-Spezialisten
  Der organisatorische Aufwand für eine            - oder eine mindestens vierjährige Be-         zu stehen, wenn er nicht weiterkommt.
  APO-Weiterbildung inklusive Personen-            rufspraxis im IT-Bereich                       Zudem steht dem Lernenden normaler-
  zertifizierung ist ungleich höher als            oder durch Zeugnisse oder auf andere           weise ein Lernprozessbegleiter zur Sei-
  der, sich ein herkömmliches Seminar              Weise glaubhafte Qualifikationen, die          te: Er ist die Person, die den Lernenden
  aus dem Weiterbildungsangebot he-                die Zulassung rechtfertigen                    von der Antragstellung bis zum Ende
  rauszusuchen, zu buchen und daran                Hat sich der Weiterbildungs-Interessier-       der Weiterbildung begleitet. Lernpro-
  teilzunehmen. Dementsprechend wich-              te für ein Berufsprofil entschieden,           zessbegleiter beraten zum Beispiel bei
  tig ist es, sich gut beraten zu lassen,          kann er die APO-Weiterbildung begin-           der Planung des betrieblichen Projekts
  bevor man eine Entscheidung trifft.              nen: Er stellt bei einer Zertifizierungs-      und führen regelmäßige Reflexions-
  Die wichtigste Beratungsstelle für               stelle einen Antrag auf Zulassung              gespräche mit dem Teilnehmer. „Er ist
  angehende IT-Spezialisten ist das Kom-           zur Zertifizierung. Die beiden derzeit         grundsätzlich Ansprechpartner für alle
  petenzzentrum IT-Bildungsnetzwerke               tätigen Zertifizierungsstellen sind Cert-      außerfachlichen Problemlagen, die den
  (Kibnet). Kibnet unterstützt die Aus-            IT und gps-cert. Nach der Antrag-              Lernprozess oder den Verlauf der Wei-
  und Weiterbildung in der IT-Branche              annahme erhält der angehende IT-Spe-           terbildung behindern“, schreibt etwa
  durch Information und Beratung. Zum              zialist ein so genanntes Template              Wilfried Willker auf seiner oben ge-
  IT-Weiterbildungssystem (ITWS) hat               (Schablone) von der Zertifizierungsstel-       nannten Website.
  Kibnet eine kostenlose Telefon-Hotline           le, die als Strukturvorgabe für die Do-        Mit dem Fachberater, dem Lernpro-
  eingerichtet. Dort können Weiterbil-             kumentation des betrieblichen Pro-             zessbegleiter und dem Verantwort-
  dungs-Interessierte unter der Rufnum-            jekts dient.                                   lichen der Qualifizierung – in aller Re-
  mer 080 0/4 46 46 36 jeden Freitag von           Das Qualifizierungsprojekt sollte              gel dem Arbeitgeber – muss der Lerner
  15 bis 17 Uhr Fragen zum ITWS stellen.           dem betrieblichen Arbeitszusammen-             dann im Rahmen der Projektskizze ei-
  Mehr steht im Internet unter www.kib-            hang des Antragstellers entstammen             ne „Vereinbarung zur Weiterbil-
  net.de.                                          und von der Zertifizierungsstelle als          dung“ abschließen. Diese sollte die
  Informativ ist zum Beispiel auch der In-         fachlich geeignet eingestuft werden.           Anforderungen an das Qualifizierungs-
  ternetauftritt Wilfried Willkers: Unter          Hierfür muss der Stelle eine Projekt-          projekt festhalten und die Rahmenbe-
  der Internetadresse www.willkernet.de            skizze vorgelegt werden, die neben ei-         dingungen, die für das Lernen notwen-
  hat Willker, Projektleiter bei der Deut-         ner formalen und einer inhaltlichen            dig sind, festschreiben.
  schen Telekom während der Entwick-               Planung auch Angaben zum organisa-             Nach der Abgabe der Dokumentation
  lung des ITWS, eine lesenswerte, pri-            torischen Umfeld, zum Beispiel dem             des betrieblichen Projektes steht die
  vate Informationsseite über das ITWS             Arbeitsplatz, enthält.                         mündliche Prüfung, die aus einer
  ins Netz gestellt.                               Für die Betreuung während der Wei-             Präsentation der eigenen Arbeit und
  Folgende Bedingungen müssen ange-                terbildung müssen ein Fachberater und          einem anschließenden Fachgespräch
  hende IT-Spezialisten nachweisen, um             ein Lernprozessbegleiter gefunden und          mit den Prüfern besteht. Nach der er-
  die Zulassungsvoraussetzungen für                benannt werden. Die Unterstützung ei-          folgreichen Prüfung erhält der IT-Spe-
  die Zertifizierung zu erfüllen:                  nes Fachberaters, der möglichst aus der        zialist sein Zertifikat. Fünf Jahre später
  - einen berufsqualifizierenden Ab-               eigenen Firma kommen sollte, ist eine          steht dann die Rezertifizierung an, in
  schluss in einem Beruf des IT-Bereichs           obligatorische Anforderung im Apo-             der der IT-Spezialist dokumentieren
  - oder einen berufsqualifizierenden              Konzept. Fachberater sollten das               muss, dass er sich in der Zwischenzeit
  Abschluss in einem sonstigen Beruf               fachliche Know how und die Kom-                aktiv um seine Kompetenzerhaltung –
  und danach eine mindestens einjährige            munikationsfähigkeit mitbringen, um            zum Beispiel durch regelmäßige Wei-
  Berufspraxis im IT-Bereich                       den Lernenden auf Wunsch zur Seite             terbildungen – bemüht hat.

                                                                                                                                           4
IT-Weiterbildungssystem

spiegeln sich die im Vergleich zu den Vor-     einem innerbetrieblichen Qualifizierungs-         ITWS“, resümiert Stephan Pfisterer und
schusslorbeeren, die das System bei seinem     projekt in aller Regel auf die Hilfe eines Bil-   nennt Berufsprofile, die häufig im System
Start bekam, realistischeren Erwartungen       dungsunternehmens angewiesen.                     auftauchen: Absolventen der IT-Ausbil-
an das System wider.                           Danilo Kurpiela, Mitarbeiter der Zertifizie-      dungs- und Elektroberufe, IT-Fachkräfte oh-
                                               rungsstelle Cert-IT, schätzt den Anteil der       ne beruflichen Abschluss sowie Hochschul-
Arbeitslose sind außen vor                     Selbstständigen an den Prüfungsteilneh-           absolventen der Informatik (siehe Interview).
Realistischer werden inzwischen auch die       mern auf 15 Prozent. Arbeitslose schaffen         Um mehr Weiterbildungs-Interessierte und
Möglichkeiten für Selbstständige und Ar-       den Sprung in das System dagegen meist            auch Personalchefs in den Unternehmen der
beitslose eingeschätzt, in das System ein-     nicht, da die Bundesagentur für Arbeit ins-       IT-Branche für das ITWS zu begeistern, ist
zusteigen. APO findet nun einmal im Be-        besondere bei der Förderung längerfristiger       neben professionellem Marketing auch eine
trieb selbst statt, und deshalb sind Selbst-   Kurse kräftig spart.                              Straffung der Systemstrukturen nötig. Um
ständige und Arbeitslose auf der Suche nach    „Beschäftigte sind die Hauptzielgruppe des        den Sinn von APO-Weiterbildungen all-
                                                                                                 gemein verständlich zu kommunizieren, ist,
                                                                                                 da sind sich alle Beteiligten einig, eine zen-
                                                                                                 trale Beratungsstelle notwendig. Momen-
                                                                                                 tan ist noch das Gegenteil der Fall: Im Inter-
  Weiterbildungskosten                                                                           net zum Beispiel gibt es eine Reihe von Por-
                                                                                                 talen unterschiedlichen Zuschnitts, die zum
  Wenig Förderung für                            schafft es nur eine Minderheit der Teil-        ITWS beraten. Dort wird oft deutlich, dass
  IT-Spezialisten                                nehmer, ihre Weiterbildung von A bis Z          das ITWS ein akademisches Projekt ist: Die
  Die Frage nach der Dauer und den Kos-          ohne fremde Hilfe zu organisieren. In           Portale machen eher den Eindruck, sich an
  ten einer APO-Weiterbildung zum IT-            der Regel sind sie aber auf die Hilfe ei-       Bildungsexperten als an Weiterbildungs-In-
  Spezialisten ist nicht eindeutig zu be-        ner Bildungsfirma oder auch eines frei-         teressierte zu wenden.
  antworten. Dafür sind die Qualifikatio-        beruflichen Coaches angewiesen. Mo-             Straffung der Strukturen meint noch etwas
  nen im IT-Weiterbildungssystem zu in-          mentan bieten 20 bis 30 solcher Bil-            anderes: Der Weiterbildungsprozess von der
  dividuell gestrickt: So hängen zeitliche       dungsdienstleister ihre Leistungen für          Anmeldung bei der Zertifizierungsstelle bis
  und monetäre Bedingungen zum Bei-              IT-Spezialisten an (vgl. Marktübersicht).       zur Erlangung des Zertifikats soll in Zukunft
  spiel von den Vorkenntnissen des Teil-         Neben der Vorbereitung auf die Prü-             weniger bürokratisch ablaufen. Die bei den
  nehmers, dem angestrebten Spezialis-           fungen und die Weiterbildung ergän-             Teilnehmern umstrittene begrenzte Dauer
  tenprofil und dem ausgewählten Pro-            zenden Seminaren konzentrieren sie              einer Personenzertifizierung bleibt nach
  jekt im Unternehmen ab.                        sich in aller Regel auf die Vermittlung         Auskunft des Kibnet aber bestehen. Besser
  Insgesamt stehen den Weiterbildungs-           eines Lernprozessbegleiters, der häufig         haben es da die Professionals, deren Ab-
  teilnehmern maximal 24 Monate für              – im Gegensatz zu den fachlichen Be-            schlüsse unbegrenzt gültig sind.
  die Zertifizierung zur Verfügung. In           gleitern – nicht aus dem eigenen Un-            Attraktiver machen könnte das ITWS auch
  der Praxis dauern APO-Weiterbildun-            ternehmen stammt. Allein die Kosten             die geplante Vergleichbarkeit der ITWS-
  gen dem Vernehmen nach 12 bis 18               für einen Lernprozessbegleiter werden           Qualifikationen mit Hochschulabschlüssen.
  Monate.                                        auf 3 000 bis 4 000 Euro geschätzt.             Obwohl von Anfang an vorgesehen und un-
  Ebenfalls schwer zu schätzen sind die          Da angehende IT-Spezialisten im Ge-             ter dem Motto „Vom Azubi zum Master“
  Kosten einer APO-Weiterbildung. Von            gensatz zu den IT-Professionals nicht           beworben, hatten Absolventen des ITWS
  vornherein kalkulierbar sind immerhin          per Meisterbafög gefördert werden               bislang keinen Zugang zu Bachelor- oder
  die Preise der beiden Zertifizierungs-         und die Bundesagentur für Arbeit ge-            Masterabschlüssen. Dieser fehlende Bau-
  stellen Cert-IT und gps-cert. Cert-IT ver-     rade bei längerfristigen Qualifizierun-         stein im System soll nun in Modellprojekten
  langt zum Beispiel für eine Gesamtprü-         gen kräftig spart, gibt es derzeit kaum         mit den Universitäten Darmstadt und
  fung 1 000 Euro plus Mehrwertsteu-             öffentliche Förderung für die Erlan-            Braunschweig entwickelt werden.
  er; eine Wiederholung der Prüfung              gung eines Spezialistenprofils. So müs-
  wird extra berechnet. Für die Rezertifi-       sen die Weiterbildungsteilnehmer die            Beurteilung
  zierung, die Auffrischung der Prüfung,         Kosten entweder selbst tragen oder              noch nicht möglich
  die alle fünf Jahre fällig ist, müssen 700     sich die finanzielle Unterstützung ihres        Angesichts dieser Neuerungen, die in den
  Euro plus Mehrwertsteuer gezahlt wer-          Unternehmens sichern. Selbstzahler              kommenden Monaten eingeführt werden
  den. Die Preise der anderen Zertifizie-        können sich immerhin ihre Ausgaben              sollen, ist eine abschließende Beurteilung
  rungsstelle, gps-cert, sind nahezu             über die Steuererklärung zurückholen:           des ITWS kaum möglich. Sicher ist jedoch,
  gleich. Die vollständigen Preislisten fin-     Ausgaben für eine Weiterbildung im              dass das System eine lohnende Alternative
  den Sie auf den Websites der Zertifizie-       eigenen Beruf, eine Umschulung oder             für     Weiterbildungs-Interessierte   sein
  rungsstellen im Internet.                      für ein Zweit-, Aufbau- oder Ergän-             kann: Im Hinblick auf das pädagogische
  Doch die Prüfung deckt noch lange              zungsstudium können voll als Wer-               Konzept mit seinem ganzheitlichen Ansatz
  nicht alle Kosten einer APO-Weiterbil-         bungskosten abgesetzt werden.                   (Einbettung in den Betrieb, Realisierung
  dung ab. Nach Auskunft von Cert-IT                                                             und Dokumentation eines Projektes mit
                                                                                                 fachlicher Beratung und Lernprozessbeglei-

                                                                                                                                             5
IT-Weiterbildungssystem

tung sowie hohem Selbstlernanteil) ist das     dungen gemacht haben, leichter fallen, ih-    und die Kosten. Insofern dürften Beschäf-
ITWS mit keiner anderen Weiterbildungs-        ren Chef vom Sinn einer solchen Qualifizie-   tigte in großen Firmen bessere Chancen ha-
möglichkeit vergleichbar.                      rung zu überzeugen. Denn für die Unter-       ben, eine Qualifizierung im ITWS zu bekom-
Aufgrund des hohen organisatorischen Auf-      nehmen lohnen sich APO-Weiterbildungen        men. Abhängig vom Unternehmen bleiben
wands dürften es Mitarbeiter in Betrieben,     wohl nur, wenn mehrere Mitarbeiter sich       sie allemal: Ohne das OK des (Per-
die bereits Erfahrung mit APO-Weiterbil-       weiterbilden. Das verringert den Aufwand      sonal-)Chefs geht gar nichts im ITWS.

  Interview – Spürbarer Aufwärtstrend

                                                 Welche der insgesamt 29 existieren-           Wie sieht diese Zielgruppe Ihrer
                                                 den Spezialistenprofile werden be-            Erfahrung nach genau aus?
                                                 sonders nachgefragt?                          An erster Stelle stehen die Absolventen
                                                 Deutschlands Stärken liegen in den Be-        der IT-Berufe und Quereinsteiger, die
                                                 reichen Software, Service und Beratung,       bisher noch über keinen IT-spezifischen
                                                 während die Hardware-Fertigung an             Abschluss verfügen. Aber die Palette ist
                                                 Boden verliert. Daher werden die Profile      breit gestreut: Auslerner der E-Technik-
                                                 für Administratoren, Developer, Pro-          Berufe gehören ebenso dazu wie Studi-
                                                 jektkoordinatoren oder IT-Trainer stär-       enabbrecher unterschiedlichster Fach-
  Stephan Pfisterer sieht das IT-Weiterbil-      ker nachgefragt als Hardware-orientier-       richtungen. Selbst Absolventen der In-
  dungssystem (ITWS) nach schleppendem           te Profile, die so genannten Technicians.     formatikstudiengänge bilden sich mit-
  Beginn auf dem richtigen Weg. Im Jahre         Allerdings könnte die Nachfrage euro-         unter zum IT-Spezialisten weiter, um
  2005 sei, so der Projektleiter Kibnet          päischer Firmen an IT-Spezialisten die        methodisches und prozessorientiertes
  (Kompetenzzentrum IT-Bildungsnetz-             Gewichte noch verlagern. Airbus hat           Know how zu erwerben. Das hat auch
  werke) des Bitkom, die Nachfrage nach          zum Beispiel konkret Interesse ange-          uns überrascht, ist eigentlich aber folge-
  Arbeitsprozessorientierten Weiterbil-          meldet. Auch Unternehmen in Mittel-           richtig: Hochschulen bilden traditionell
  dungen (APO) stark gestiegen.                  und Osteuropa sind potenzielle Arbeit-        eher theorieorientiert aus und vernach-
  Das IT-Weiterbildungssystem (ITWS) ist         geber für IT-Spezialisten.                    lässigen den Praxis- und Projektbezug.
  drei Jahre nach seinem Start selbst in der     Der Ansatz der Arbeitsprozessorientier-       Der wird aber in den Unternehmen drin-
  IT-Branche nicht immer ein Begriff.            ten Weiterbildung (Apo) birgt für             gend gebraucht.
  Dementsprechend gering nehmen sich             Selbstständige und Arbeitslose die            Was sollte noch geschehen, um das
  die Teilnehmerzahlen aus. Woran liegt          Schwierigkeit, ein Qualifizierungspro-        ITWS besser und bekannter zu ma-
  das und wo sehen Sie das ITWS ge-              jekt am Arbeitsplatz, also in einem Un-       chen?
  genwärtig?                                     ternehmen zu organisieren. Muss von           Es gibt in vielen Bereichen Nachholbe-
  Das ITWS hat eine längere Anlaufphase          dem Anspruch abgerückt werden,                darf. So werden zum Beispiel voraus-
  gebraucht, das ist richtig. Derzeit haben      ein System für Arbeitnehmer,                  sichtlich bis Herbst 2006 die Spezialis-
  wir 500 IT-Spezialisten im System. Aller-      Selbstständige und Arbeitslose zu             tenprofile überarbeitet. So wie es aus-
  dings sehen wir einen erhöhten Bedarf:         schaffen?                                     sieht, werden es dann weniger als 29
  Im ausgehenden Jahr sind die Teilneh-          Dieser Anspruch hat nie bestanden. Das        sein. Ein ganz wichtiger Punkt ist das
  merzahlen erheblich gestiegen, und wir         ITWS ist vor allem ein Konzept zur Per-       Thema Marketing: Wir müssen die Mar-
  hoffen, dass wir eine Zahl von 1 000 bis       sonalentwicklung, das einen Arbeits-          ke „APO-IT“ und das Projekt „IT-Weiter-
  1 500 Absolventen pro Jahr erreichen           platz voraussetzt. Sicherlich lassen sich     bildung“ klarer kommunizieren. Aber
  werden.                                        Teile einer APO-Weiterbildung in einer        auch dann gilt: Es wird nie so sein, dass
  Ein Grund für diese Anlaufphase war            Laborumgebung abbilden. Aber in der           man in Apo einsteigt wie in einen ge-
  zum Beispiel, dass die größeren Unter-         IT-Branche sind zum Beispiel Budgetkür-       wöhnlichen Fernlernkurs. Deshalb muss
  nehmen eine Zeit lang gebraucht ha-            zungen, sich ändernde Kundenwünsche           man marketingorientiert denken und
  ben, um geeignete Kandidaten für die           oder technische Probleme bei der Imple-       den Menschen die Vorteile des Systems
  Lernprozessbegleitung zu finden und            mentierung einer neuen Software all-          nahe bringen. Wir brauchen ein ganz
  diese dann auch dementsprechend zu             täglich. Das sind alles Dinge, die in der     griffiges Kommunikationskonzept, das
  schulen. Dass sich dieser Weg auszahlen        klinischen Umgebung eines Seminarrau-         darüber informiert, was das ITWS ist,
  kann, zeigt das Beispiel Deutsche Tele-        mes nicht vorkommen. Uns geht es um           was es bringt und was es kostet. Wir
  kom: Sie hat mit ihrem Weiterbildungs-         nachgewiesene Handlungskompetenz.             brauchen weniger bildungspolitische
  programm zum Lernprozessbegleiter              Deshalb stehen die Beschäftigten im Fo-       Grundsatzdiskussionen und mehr pro-
  den „Deutschen Arbeitgeberpreis für            kus; sie sind die Hauptzielgruppe des         duktorientiertes Denken.
  Bildung 2005“ erhalten.                        ITWS.

                                                                                                                                        6
Sie können auch lesen