ART IS A DOCTOR - Universität Salzburg

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ART IS A DOCTOR

Interdisziplinäre Erforschung von musikalischer Betätigung bei Kindern und Jugendlichen
mit einem Schwerpunkt auf psychisch Kranke und sozial Unterprivilegierte.

Projektleitung:
Dr. Katarzyna Grebosz-Haring: Schwerpunkt Wissenschaft und Kunst, Fachbereich Kunst-,
Musik- und Tanzwissenschaft, Paris-Lodron-Universität Salzburg, Universität Mozarteum
Salzburg

Prim. Univ.-Prof. Dr. Leonhard Thun-Hohenstein: Universitätsklinik für Kinder und
Jugendpsychiatrie, Christian-Doppler-Klinik, Paracelsus Medizinische Privatuniversität
Salzburg

Mitarbeit:
Mag. Anna Katharina Schuchter-Wiegand: Schwerpunkt Wissenschaft und Kunst, Fachbereich
Kunst-, Musik- und Tanzwissenschaft, Paris-Lodron-Universität Salzburg

Kooperationspartner:
Prof. Dr. Urs Nater: Fakultät für Psychologie, Institut für Angewandte Psychologie: Gesundheit,
Entwicklung und Förderung, Music and Health Laboratory, Universität Wien
Chorus Juventus der Wiener Sängerknaben

Das Ziel des geplanten Vorhabens besteht darin, die längerfristige Wertigkeit (6 Monate) des
Singens in einer Gruppe von einerseits psychisch kranken und anderseits unterprivilegierter
gesunden Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 10 und 18 Jahren zu erforschen (ca. 30
TeilnehmerInnen pro Gruppe). Als Kontrollgruppe sollen Kinder und Jugendliche aus einem
Salzburger Schulchor herangezogen werden (ca. 30 TeilnehmerInnen). Als zweite
Kontrollgruppe soll der Chorus Juventus der Wiener Sängerknaben herangezogen werden.
Untersucht werden dabei die Auswirkungen des Singens auf die ästhetische und emotionale
Erfahrung, die soziale Kompetenz, den Selbstwert, die Befindlichkeit und das Wohlbefinden
einerseits, sowie neurochemische Zusammenhänge (Cortisol, sekretorisches Immunoglobulin
A, Alpha-Amylase) andererseits. Daraus sollten sich wesentliche Ansatzpunkte für die
Behandlung und Prävention psychischer Erkrankungen ergeben und gleichzeitig die Künste als
ein zentrales Moment menschlichen Daseins in den Mittelpunkt der Betrachtung rücken. Die
immanenten künstlerischen Kompetenzen der Kinder und Jugendlichen und die
künstlerischen Resultate (Choraufführung/Performance) stellen somit eine wichtige
Komponente in diesem Forschungsprozess dar.

Mit diesem Projekt wollen wir jene Menschen zu erreichen, die in sehr jungen Jahren unter
psychischen Störungen leiden und von denen wir wissen, dass sie Kunst und Musik für ihr
Wohlbefinden und ihre Lebensqualität besonders gut brauchen und nutzen können. Das
gemeinsame Singen in einer Chorgruppe etwa bietet über eine Ästhetisierung des Alltags in
einer Behandlungseinrichtung für psychisch kranke Kinder und Jugendliche hinaus die Chance,
den Patientinnen und Patienten zu mehr Wohlbefinden und Lebensqualität zu verhelfen.

Geplanter Projektzeitraum:
    Rekrutierung vom August 2019
    Studie Jänner 2019–Jänner 2022
    Auswertungsphase und Publikation Februar 2022–September 2022

Aufgrund der Covid-19 Situation wird sich der Projektzeitraum nach hinten verschieben, da
die geplanten Chorproben nicht stattfinden durften/dürfen.

Begleitende Aktivitäten zum Projekt

Vortragsreihe Musik & Medizin (In Präsenz und als Webinar)

Konzeption und Leitung: Dr. Katarzyna Grebosz-Haring (PB (Inter)Mediation,
Kooperationsschwerpunkt Wissenschaft und Kunst, Universität Mozarteum Salzburg,
Universität Salzburg)

In Zusammenarbeit mit Univ.-Prof. Dr. Günther Bernatzky (Fachbereich Biowissenschaften,
Ökologie und Evolution, Universität Salzburg) und Prim. Univ.-Prof. Dr. Leonhard Thun-
Hohenstein (Universitätsklinik für Kinder und Jugendpsychiatrie, Christian Doppler Klinik,
Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg).

Die Salzburg Vortragsreihe „Musik und Medizin“ präsentiert wissenschaftliche und
künstlerische Beiträge führender internationaler Expert*innen verschiedener Disziplinen. Im
Zentrum stehen die Wechselwirkungen zwischen Erfahrung und Verarbeitung von Musik.
Gleichzeitig die psychophysiologischen Auswirkungen von Musik auf den Menschen und wie
Musik und Gesundheit und Wohlbefinden fördern kann.
Die Vorträge sind auch Teil einer disziplinübergreifenden Lehrveranstaltung.

Themen und eingeladene Referentinnen und Referenten im SS 2020 und WS 2020/21:

 Vortrag 1            GROUP SINGING: A POSITIVE INTERVENTION IN THE LIVES OF PEOPLE
                      WITH PARKINSON’S
                      Grenville Hancox (Musiker, Musikpädagoge, Canterbury Christ
                      Church University, Honorary Professor of Music and Health
                      University of Kent, GB)
                      14. November 2019, 19:00–20:00 Uhr
                      Atelier im KunstQuartier (Bergstrasse 12)
 Workshop 1           GROUP SINGING: A POSITIVE INTERVENTION IN THE LIVES OF PEOPLE
                      WITH PARKINSON’S
                      Grenville Hancox (Musiker, Musikpädagoge, Canterbury Christ
                      Church University, Honorary Professor of Music and Health
                      University of Kent, GB)
15. November 2019, 13:00–19:00 Uhr
            Atelier im KunstQuartier (Bergstrasse 12)
Vortrag 2   MUSIC AND THE MIND
            James Hudziak (University of Vermont, USA)
            27. Mai 2020, 17:00–19:00 Uhr
            Online: Webex-Meeting: Zugangsdaten auf Anfrage
Vortrag 3   GESUNDHEITSFÖRDERNDE EFFEKTE VON MUSIKHÖREN – DIE ROLLE
            DES PSYCHOBIOLOGISCHEN STRESSSYSTEMS
            Urs Nater (Stressforscher, Institut für Klinische und
            Gesundheitspsychologie, Universität Wien, A)
            21. Oktober 2020, 18:00–20:00 Uhr
            Online: Webex-Meeting: Zugangsdaten auf Anfrage
Vortrag 4   MUSIK UND SINGEN ALS RESSOURCE FÜR KINDER UND JUGENDLICHE
            MIT PSYCHISCHEN ERKRANKUNGEN
            Katarzyna Grebosz-Haring (Systematische Musikwissenschafterin,
            Kooperationsschwerpunkt Wissenschaft und Kunst, Universität
            Mozarteum Salzburg, Universität Salzburg), Diskutanten: Urs Nater
            (Stressforscher, Uni Wien), Thomas Stegemann (Musiktherapeut,
            Kinder- und Jugendpsychiater, Universität für Musik und
            Darstellende Kunst Wien)
            22. Oktober 2020, 16:05–16:50, Auditorium Rehn, PMU,
            Strubergasse 21
            Online: Webex-Meeting: Zugangsdaten auf Anfrage
Vortrag 5   NEUROLOGISCHE GRUNDLAGEN DER MUSIKWIRKUNG
            Günther Bernatzky (Schmerzforscher, FB Biowissenschaften,
            Universität Salzburg, A)
            18. November 2020
            Online: Webex Meeting: Zugangsdaten auf Anfrage
Vortrag 6   MUSIKPHYSIOLOGIE & MUSIKERMEDIZIN: MUSIZIEREN IM
            ZUSAMMENWIRKEN VON PSYCHE UND KÖRPER
            Claudia Spahn (Musikermedizinerin und Performanceforscherin,
            Institut für Musikermedizin, Hochschule für Musik Freiburg und
            Universitätsklinikum Freiburg, D)
            2. Dezember 2020
            Online: Webex-Meeting: Zugangsdaten auf Anfrage
Vortrag 7   WIE WIRKT MUSIK?
            Gunter Kreutz (Musikkognitionsforscher, Institut für Musik,
            Universität Oldenburg, D)
            20. Jänner 2021
            Online: Webex-Meeting: Zugangsdaten auf Anfrage
Vortrag 8   MUSIC, ENTRAINMENT AND THE MIND–BODY CONNECTION:
            IMPLICATIONS FOR HEALTH AND PHYSICAL ACTIVITY
            Costas Karageorghis (Sport- und Bewegungspsychologe, Department
            of Life Sciences, Brunel University London, GB)
            27. Jänner 2021
            Online: Webex-Meeting: Zugangsdaten auf Anfrage
Publikationen und Konferenzen

Aus der Pilotstudie „Art is a doctor“ (Jänner–Juli 2020) sind in Kooperation mit dem Team
von der Universität Wien drei Artikel geplant (AutorInnen: Katarzyna Grebosz-Haring, Urs
Nater, Anna Feneberg, Anna Schuchter-Wiegand, Sebastian Schütz & Leonhard Thun-
Hohenstein).

   1) "The Psychological and Biological Impact of Live vs. Virtual Choral Singing in Youth: A
      Pilot Study Before and After the Acute Phase of the COVID-19 Outbreak in Austria."
      (2021, i.V.). Geplant für Frontiers in Psychology. Research Topic "Social Convergence
      in Times of Spatial Distancing: The Role of Music During the COVID-19 Pandemic".
   2) “The Psychological and Biological Impact of Amateur vs. Professional Choral Singing in
      Youth: A Pilot Study” (Arbeitstitel) (2021, i.V.).
   3) „The Psychological and Biological Impact of Professional Choral Singing in Youth: A
      Pilot Study” (Arbeitstitel) (2021, i.V.).

Grebosz-Haring, K., Schuchter-Wiegand, A. K., Clift, S., Iron, J. Y., Bathke, A., & Thun-
Hohenstein, L. (2020/21, i. V.).
Art-Based Interventions for Children and Adolescents with Psychiatric Disorders: A
Systematic Review. Geplant für American J Child & Adolescent Psychiatry (JACAP) oder
Frontiers in Psychology Research Topic A Critical Appraisal of Research in Arts, Health and
Wellbeing.

Grebosz-Haring, K., Thun-Hohenstein, L. (2020, i. V.).
Creative Arts and Singing in Children and Adolescents with Mental Disorders: Results from a
Pilot Study. Geplant für The Arts in Psychotherapy, Elsevier B.V. oder American J Child &
Adolescent Psychiatry (JACAP).

Grebosz-Haring, K. (2020)
Musik und Singen als Ressource für Kinder und Jugendliche mit psychischen Erkarankungen.
Diskutanten: Urs Nater, Thomas Stegemann
Vortrag Auditorium Rehn, PMU.

Grebosz-Haring, K., Schuchter-Wiegand, A., Nater, U., Feneberg, A., & Thun-Hohenstein, L.
(2020).
Psychologische und physiologische Effekte des Chorsingens auf psychisch erkrankte, sozial
unterprivilegierte und privilegierte gesunde Kinder und Jugendliche: Eine offene, einarmige,
kontrollierte Studie.
Studienprotokoll Ethikkommission Land Salzburg.

Grebosz-Haring, K., Thun-Hohenstein, L., Nater, U. (2020).
Psychobiological Responses to Choral Singing in Mentally Ill, and Healthy Children and
Adolescents.
Study Registration ClinicalTrial.gov.

Grebosz-Haring, K., Bernatzky, G., Presch (2021, in Druck).
Musik und Gedächtnis, in: Gedächtnistraining: Theoretische und praktische Grundlagen,
Schloffer, H., Prang, E. und Frick-Salzmann, A. (Hrsg.), Heidelberg: Springer Medizin Verlag.

Grebosz-Haring, K., Gaul, M. (2021, in Review)
Musikalische Aktivitäten in den Akkulturationsprozessen bei Kindern und Jugendlichen mit
Migrationshintergrund“, in: Musik und Migration: Ein Theorie- und Methodenhandbuch,
Grosch, N., Gratzer, W., Präger, U. und Scheiblhofer, S. (Hrsg.), 1 Aufl. Münster, New York:
Waxmann.

Grebosz-Haring, K., Gaul, M. (2020, i. V.).
Akkulturation. In: W. Gratzer und N. Grosch (Hrsg.), Musik und Migration: Ein Theorie- und
Methodenhandbuch, Münster, New York: Waxmann.

Grebosz-Haring, K., Thun-Hohenstein, L. (2020)
Psychobiological Responses to Creative Arts and Musical Activities in Children and
Adolescents with Mental Disorders: Results of a Pilot Study.
Poster, Paracelsus Virtual Science Get Together 2020 (online).

Grebosz-Haring, K., Thun-Hohenstein, L. (20. Mai 2020)
Music-Related Activities for Mental and Physical Health in Children and Adolescents with
Mental Disorders: Evidence from Recent Preliminary Studies.
Poster, International Conference Brain. Cognition. Emotion. Music, 20-22. Mai, Canterbury,
GB (online).

Grebosz-Haring, K., Nater, U., Fenenberg, A., Thun-Hohenstein, L. (2020): Psychological and
Biological Responses to Choral Singing in Mentally Ill, Socially Underprivileged and Privileged
Healthy Youth: A Controlled Longitudinal Study.
Poster, International Conference Neuroscience and Music VII: Connecting with music across
the lifespan, 19-22. Juni 2020 Aarhus, Dänemark (verschoben auf 2021).

Grebosz-Haring, K., Thun-Hohenstein, L. (2020)
Singing for health and wellbeing in children and adolescents with mental disorders, in: The
Routledge Companion to Interdisciplinary Studies in Singing. Volume III: Wellbeing, Heydon,
R. H., Fancourt, D. und Cohen, A. J. (Hrsg.), 1 Aufl. Taylor and Francis Ltd.

Feneberg, A., Grebosz-Haring, K., Nater, U., Thun-Hohenstein, L. (2020).
Eine längsschnittliche Studie zu psychologischen und biologischen Effekten des Chorsingens
bei Jugendlichen der Wiener Sängerknaben.
Vortrag, 52. DGPs Kongress/15. ÖGP Konferenz Klinische Psychologie des Kindes- und
Jugendalters 2020: Neue Fragen, Methoden und Herausforderungen, 13-17. September 2020
Wien (verschoben).
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