At+s tätigkeitsbericht 2017 / 2018 - technik + schule
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at+s ARCHITEKTUR • TECHNIK + SCHULE das salzburger modell prozessorientierter architekturvermittlung tätigkeitsbericht 2017 / 2018
Das Schuljahresprogramm 2017 / 2018 im Überblick 1. Rückblick in Zahlen S. 3 2. Kommunikation S. 3 2.1 Newsletter Nr. 32, 33 und 34 S. 3 2.2 Website und YouTube-Channel S. 3 2.3 Österreichweite Vernetzung S. 4 3. Kooperationsprojekte S. 4 3.1 Impulswochen technik bewegt S. 4 3.2 Workshops Leonardo-Brücke S. 7 3.3 Ausstellung Neues Salzburg S. 8 3.4 KinderUNI 2018 S. 9 4. Projektförderungen an Schulen S. 10 4.1 Chr.-Doppler-Gym. Salzburg – Lebensraum für Tomaten S. 10 4.2 BAfEP Bischofshofen – Modellbau-WS Waldkindergarten S. 11 4.3 HAS Neumarkt am Wallersee – Neumarkt einst und heute S. 12 4.4 NMS Salzburg-Taxham – Comic - Graffiti & Co S. 14 4.5 BG Seekirchen am Wallersee - Architekturquartett S. 15 5. Materialien für den Unterricht S. 17 5.1 arch-mat – Architektur Freiarbeitsmaterial S. 17 5.2 Stadtplanung - Wie neu kann Salzburg werden S. 18 5.3 Architekturquartett - Spielesets für den Unterricht S. 19 5.4 Leonardobrücke – Kleine Bausätze & Didaktik S. 20 5.5 MaschinenTechnik-Koffer - Kurzanleitungen S. 21 6. Weitere Aktivitäten S. 22 6.1 Vorwissenschaftliche Arbeiten zum Thema Architektur S. 22 6.2 Info-Veranstaltung – Architektur für alle S. 22 6.3 KustodInnentreffen – at+s stellt sich vor S. 23 6.4 Fortbildungsangebot für ZEKIP S. 23 6.5 Arbeitskreis NEU Kulturvermittlung S. 24 6.6 at+s Programm im Architekturhaus Salzburg S. 25 7. Anhänge S. 26 7.1 Newsletter Nr. 32 September 2017 S. 26 7.1 Newsletter Nr. 33 November 2017 S. 30 7.1 Newsletter Nr. 34 Juni 2018 S. 36 7.2 Programm technik bewegt 2017 S. 39 7.3 Presseclippings S. 41 7.4 Sponsoren, Förderer und Partner S. 50 2
1. Rückblick in Zahlen Im Nachweisjahr 2017/2018 wurden vier Vorstandssitzungen abgehalten. Die Vereinsmitglieder und AbonnentInnen wurden durch drei Newsletter sowie projektspezifische E-Mails über diverse Vereins- und Kooperationsveranstaltungen informiert. Die Website www.at-s.at leistet diesen Dienst auch für neue InteressentInnen und stellt vertiefende Informationen bereit. Der Verein architektur • technik + schule beteiligte sich an einem bundesweiten Vernetzungstreffen in Krems und förderte damit aktiv die Zusammenarbeit und Stärkung der Technik- und Baukultur- vermittlung in Österreich. Insgesamt konnten vier Kooperationsprojekte und fünf Projekt- förderungen an Schulen abgewickelt werden. Im Bereich der Unterrichtsmaterialien gab es ebenso fünf erfolgreiche Neu- bzw. Weiterentwicklungen. 2. Kommunikation 2.1 Newsletter Im Jahr 2017/18 sind drei Newsletter 32, 33 und 34 per E-Mail versendet worden (siehe Anhang). Auch auf der Website stehen die Newsletter zum Download zur Verfügung. 2.2 Website und YouTube Neben aktuellen Informationen und Ausschreibungen sowie den zahlreichen Projektdokumentationen führen die pädagogisch aufbereiteten Videos an unterschiedliche Themenbereiche von at+s heran, ebenfalls auf dem YouTube- Channel: http://www.at-s.at/youtube. 3
2.3 Österreichweite Vernetzung Im Jahr 2017/18 gab es wieder zwei Vernetzungstreffen mit dem österreichweiten Dachverband bink – Initiative Baukulturvermittlung für junge Menschen. 26. Vernetzungstreffen, 27. Nov. 2017 (Eisenstadt) Während der alljährlichen Kurzberichte der teilnehmenden Institutionen wurden Diskurse über die Förderung von Kunst und Kultur im Allgemeinen und die Entlohnung von Baukultur-VermittlerInnen im Speziellen, den Nachwuchs in der Vermittlungsarbeit oder auch die Arbeit mit Geflüchteten geführt. Besonderes Augenmerk galt der Einladung der Österreich- Kommissärin der Architekturbiennale Verena Konrad an bink, einen Beitrag zu entwickeln. Zum vierten Mal wird in Venedig das get involved IV - Symposium zum Thema freespace als sozialpolitische Herangehensweise an das Thema Architektur einer neuerlichen internationalen Vernetzung dienen. 27. Vernetzungstreffen, 13. Apr 2018 (Krems) Es wurde über das Format und die Qualität der Impulswochen technik bewegt diskutiert, konkrete Planungen für einen stärkeren Erfahrungsaustausch mit internationalen PartnerInnen erstellt, Unterrichtsmaterialien zur Vermittlung von Baukultur besprochen uvm. at+s-Kooperation mit der Universität Mozarteum (Ziel: in Lehrveranstaltungen mit Studierenden Materialien zu entwickeln) stand genauso auf der Agenda wie die Nachwuchsförderung. Konkrete Strategien wurden vorgeschlagen, wie man junge Menschen für Baukultur interessieren kann: Studierende als VermittlerInnen über ein Praktikum gewinnen Über stärkere Förderung von Vorwissenschaftlichen Arbeiten (VWA) an den AHS den Nachwuchs für Baukulturvermittlung gewinnen Lehrende im Unterrichtspraktikum für Architektur begeistern 3. Kooperationsprojekte 3.1 Impulswochen technik bewegt Im Rahmen der österreichweiten Impulswochen technik bewegt (vom 6. bis 30. Nov. 2017) tauchten SchülerInnen der 8. und 9. Schulstufe bereits zum siebten Mal in den spannenden und abwechslungsreichen Berufsalltag der ZiviltechnikerInnen ein. 4
Auf Grund der großen Nachfrage in den vergangenen Jahren wurde das Format probeweise verlängert – von einer Woche auf fast dreieinhalb Wochen. Mit großem Erfolg, denn es wurden rund 300 SchülerInnen im Bundesland Salzburg erreicht! Der Verein at+s koordinierte abermals für den Dachverband bink insgesamt neun Workshops zu folgenden Themen: Tragwerksplanung Architektur Verkehrsplanung Raum-/ Stadtplanung Vermessung Maschinenbau Mit elf Workshops waren die ZiviltechnikerInnen zu Gast an den Salzburger Schulen, sechs Module wurden in der Geschäftsstelle der Ziviltechnikerkammer am Gebirgsjägerplatz 10 abgehalten. Vom Schultyp her nahmen sowohl Gymnasien als auch Neue Mittelschulen sowie die Fachschule Elisabethinum das Angebot wahr. 2017 ist es auch gelungen, die Schulen im ländlichen Raum stärker für die Impulswochen zu begeistern – insgesamt sechs Schulen aus dem Flachgau, Tennengau, Pinzgau und Pongau haben die Workshops besucht. In der Stadt Salzburg waren es elf Schulen. Neu im Programm war der Workshop mit dem Architektur-Schwerpunkt Warum bauen wir Häuser. Sowohl das Interesse als auch die Nachfrage war groß – gleich drei Schulen haben sich für diesen Workshop, ein spannendes Experiment rund um die zweite Haut des Menschen, entschieden. Die SchülerInnen errichteten gemeinsam mit dem Architekten Peter Horner einen symbolischen Bau und setzten sich mit Fragen wie Schutz vor Witterung oder Heizen mit der Sonne (und vielen mehr) kritisch auseinander. Bei dem neu adaptierten und erweiterten Workshop Erlebnis Fahrrad ging es um die grundsätzliche Frage: Was hat das Fahrrad mit Physik zu tun? Anhand des Alltagsgegenstands Fahrrad wurden von den Experten Christian Löw und Rudolf Hörschinger altersgerecht aufbereitete Grundprinzipien der Reibung und Mechanik hautnah und spielerisch erklärt. Feedbacks zu den Impulswochen 5
Warum bauen wir Häuser, Musisches Gymnasium Salzburg, Lehrerin: „Der Besuch des Architekten IN der Schule war thematisch nicht nur eine willkommene Abwechslung, sondern auch ein Exkurs in eine andere Welt, die des Professionisten: Was muss alles bedacht werden, welche Bedingungen, Hürden sind zu bewältigen, welche Entscheidungen zu treffen – die Komplexität beim Bau eines „einfachen“ Hauses, erklärt und spielerisch erfahrbar gemacht von einem Profi – das war lebensnaher Unterricht“. Stadt der kurzen Wege, BRG Zell am See, Lehrerin: „Das Arbeiten mit den bereitgestellten Materialien (Luftbild von Schüttdorf, Fähnchen, der Fragebogen,...) hat den Schülern Spaß gemacht. Vor allem die anschließende Diskussion über Raum- und Verkehrsplanung im Bezirk Zell am See war sehr interessant und hat die Schüler in der Wahrnehmung ihres unmittelbaren Lebensraumes "geschult".“ Geodätische Kuppel, WRG Salzburg, Lehrerin: „Der Workshop war insgesamt toll! Die SchülerInnen hatten Spaß beim Mitmachen. Die Mischung aus inhaltlichem Input und Praxis war sehr gut angemessen. Die SchülerInnen selbst haben rückgemeldet, dass es für sie ein sehr positives Erlebnis war, dass die Arbeit in den Gruppen so gut funktioniert hat.“ 6
3.2 Workshops Leonardo-Brücke auf Burg Hohenwerfen In Kooperation mit der Burgverwaltung Hohenwerfen und der Salzburger Burgen- und Schlösserbetriebsführung bietet at+s seit dem Frühjahr 2017 Workshops zur Leonardo-Brücke für Schulklassen an. Diese finden im Rahmen der großen Leonardo-da-Vinci-Ausstellung bis 4. Nov- ember 2018 statt. Für Jung und Alt wurden die Workshops anlässlich der Familientage und Mittelalterfeste angeboten und von jeweils rd. 1.200 Interessierten besucht. Mit finanzieller Unterstützung des Bildungsressorts des Landes Salzburg und einem Sponsoring von proHolz Salzburg konnten für das Vermittlungsprogramm zwei große Bausätze und auch kleine Bausätze in Auftrag gegeben und angeschafft werden. Nun ist es künftig verstärkt möglich, in den Stadt- und Land- Schulen die Leonardo-Brücken-Workshops anzubieten, bei denen somit ein methodisch vielfältiges Repertoire zum Einsatz kommen kann. Die Workshops geben Jugendlichen einen praktischen Einblick in die technischen Genieleistungen des Ausnahmekünstlers und Erfinders Leonardo da Vinci. Im Vordergrund steht die Analyse und Erprobung der Brücke. Je nach Gruppengröße wird das Konstruktionsprinzip der Leonardo-Brücke im kleinen und/oder großen Maßstab mittels Holzstäbchen bzw. -latten erprobt. Wurde die Brücke stabil genug gebaut, kann sich betreten werden. Neben den, von Neuen Mittelschulen bis HTLs sowie für Kinder und Jugendliche in der Ferienbetreuung gebuchten Workshops für SchülerInnen-Gruppen wurden an den Sonderprogramm-Wochenenden insgesamt 13 Ganztagesworkshops von acht speziell geschulten VermittlerInnen durchgeführt. Mit dabei waren auch Lehramt-Studierende für Werk- und Bildnerische Erziehung der Universität Mozarteum in Salzburg. 7
3.3 Ausstellung Neues Salzburg im Museum der Moderne Die Architekturausstellung Neues Salzburg. Zwischen Erinnerung und Zeitgenossenschaft war vom 11. November 2017 bis 25. Februar 2018 im Museum der Moderne Salzburg auf dem Mönchsberg zu sehen. Im Auftrag der Wissensstadt Salzburg und der Stadtplanungsabteilung erstellte at+s ein vielfältiges Vermittlungsprogramm für Unter- und Oberstufenklassen, bei dem SchülerInnen die Herangehensweise nachspüren konnten, wie ArchitektInnen Bauten und Räume – und damit die Zukunft einer Stadt wie Salzburg – gestalten. Die Museumspädagoginnen, die von at+s bei der Erstellung des Vermittlungsprogramms mit eingebunden worden waren, führten 24 Unterstufen-Workshops mit insgesamt 274 SchülerInnen sowie 24 Oberstufen-Workshops mit insgesamt 336 SchülerInnen durch. 610 Jugendliche entwarfen in den Workshops anhand von echten Lageplänen mit Modellbaumaterialien ihre Vorschläge zu ausgewählten Orten in der Stadt Salzburg. Anschließend konnten die in den Workshops im Museum begonnenen Modelle im Unterricht in der Schule fertig gestellt und mit erläuternden Texten versehen werden. Beim gleichzeitig ausgeschriebenen SchülerInnen-Wettbewerb konnte jede Klasse maximal drei Projekte einreichen. Die Siegerprojekte sahen viel Grünraum und neue Freizeiteinrichtungen für die speziellen Orte in der Stadt vor und boten als phantasievolle Architekturen viel Abwechslung für Groß und Klein, wie in der Ausstellung der SchülerInnen-Projekte in der Kammer der ZiviltechnikerInnen in der dritten Februarwoche 2018 zu sehen war. Im Rahmen der Preisverleihung am 19. Februar 2018 erhielten drei Schulklassen, die 1A und 2C des BG Seekirchen sowie die 2B des BG Nonntal, ihre Belohnung: Preisgelder für die Klassenkassa, dotiert vom Amt für Stadtplanung und Verkehr, Sachpreise und Gutscheine, zur Verfügung gestellt von der Wissensstadt und der Kammer der ZiviltechnikerInnen, sowie weitere lobende Erwähnungen. 8
3.4 KinderUNI 2018 In der ersten Julihälfte 2018 boten die Universität Salzburg und die Universität Mozarteum mit der KinderUNI bereits zum 10. Mal ein abwechslungsreiches Programm für 8- bis 12-Jährige an. Zwei Programmpunkte dieser Stadtteilaktion wurden in Kooperation mit at+s entworfen und als altersgerechte Mitmach-Projekte angeboten und abgehalten. Der erste Termin am 3. Juli 2018 fand auf der Wiese zwischen Stadt:Bibliothek und der Tribühne Lehen statt und bestand aus acht Mitmachstationen. Tags darauf, am 4. Juli 2018 war die KinderUNI am Abenteuerspielplatz Taxham und dem Sportplatz der neuen Wohnanlage Rosa Zukunft zu Gast und bot ein ebenso vielfältiges Programm. An beiden Vormittagen wurde das Seminar KAMERA LÄUFT! STADT IM BILD mit DI Hannes Valtiner und Hanna Neuhauser für angemeldete Schulkassen angeboten. Die Mitmachstation SCHLAUES BAUEN UND KNIFFLIGE KONSTRUKIONEN mit Mag.arch. Charlotte Malmborg und DI Dr. Paul Raspotnig war im Nachmittagsprogramm verankert und erfuhr rege Anteilnahme von Jung und Alt. 9
4. Projektförderungen an Schulen 4.1 Christian-Doppler-Gymnasium Salzburg Lebensraum für Tomaten Mit Architekturvermittlerin DI Michaela Ludwig und PädagogInnen Mag. Ilena Meier und Mag. Herwig Geroldinger In einem fächerübergreifendem Projekt (Biologie und Werken) der 2D Klasse am Christian-Doppler-Gymnasium wurde für den Gemeinschaftsgarten ein Tomatenhaus entworfen und in weiterer Folge auch 1:1 gebaut. Nach einer gemeinsamen Begehung und ersten Bestandsaufnahme des Bauplatzes (nach Exposition, Lage und Umgebung) entstanden erste Entwurfsstudien aus Styropor und Holzstäben. Die SchülerInnen beschäftigten sich dabei mit den Funktionen des Gebäudes wie Schutz vor Regen, Entwässerung, Belüftung, Stützen für Pflanzen, den örtlichen Gegebenheiten, der Statik sowie diversen gestalterischen und konstruktiven Ansätzen. Die Komplexität der Aufgabenstellung, sämtliche Anforderungen in einem Entwurf zu vereinbaren, der später auch tatsächlich als 1:1-Prototyp gebaut werden soll, wurde schnell deutlich. Für die Umsetzung 1:1 sponserte der at+s den Holz-Bausatz einer geodätischen Kuppel mit einem Durchmesser von 3,5 Meter. Da die Kuppel für den Bauplatz viel zu groß geworden wäre, entstand aus dem Bausatz ein Stabtragwerk – in den Dimensionen angepasst an die örtlichen Gegebenheiten – als Unterkonstruktion für das neue Tomatenhaus. Diese wurde auf Torstahl und Birkenästen aufgeständert und mit Pflanzenfolie bezogen. 10
4.2 BAfEP Bischofshofen Modellbau-Workshop Waldkindergarten Mit Architekturvermittlerin DI Michaela Ludwig und PädagogInnen Mag. Ulrike Kraft-Walkner und Mag. Herbert Reiter Im Rahmen des Unterrichtsfaches TEX/TEW setzten sich SchülerInnen des 4. Jahrgangs (17-18 Jahre) der Bildungsanstalt für Elementar- pädagogik Bischofshofen mit dem Thema Raum auseinander. Nach einer kurzen Einführung in die Thematik der Architektur bekamen die Schüler die Aufgabenstellung anhand von Arbeitsmodellen eine räumliche Einheit für einen Waldkindergarten zu entwerfen. Grundsätzlich sind mit einem Waldstück die räumlichen Gegebenheiten für einen Waldkindergarten bereits geschaffen. Es benötigt dennoch eine räumliche Einheit, die als Schutz vor Wind und Wetter dienen soll. Ein Rückzugsort, der im starken Dialog mit der Umgebung steht. Die räumliche Einheit soll auf Wände und Decken im herkömmlichen Sinne verzichten, fließende Übergänge die Dualität von Raum und Hülle aufbrechen. Der Entwurf soll sich aufgrund gewählter Formensprache und natürlicher Materialien (wie z. B. Holz, Lehm, Weiden etc.) bestmöglich in die Umgebung einfügen, auf den kindlichen Maßstab reagieren und neben der primären Funktion (Schutz vor Wind und Wetter) noch weitere Funktionen wie z. B. die Nutzung des Daches als Klettergarten/Spielplatz bieten. Anhand von Architekturbeispielen wurde aufgezeigt, wie ein Entwurf das soziale Zusammenleben stärken, haptische Anreize schaffen und beispielsweise die Wahrnehmung fördern kann. 11
4.3 Handelsschule Neumarkt am Wallersee Neumarkt einst und heute Mit Architekturvermittlerin DI Michaela Ludwig und Pädagogen Dr. Wolfgang Richter Das Projekt wurde vom BKA im Rahmen des Jubiläums 100 Jahre Republik finanziert und von Kulturkontakt Austria ausgeschrieben. In Zusammenarbeit mit dem Museum Fronfeste in Neumarkt am Wallersee entwickelte at+s mit der Pädagogin Elisabeth Fritz und der Klasse 2A der Handelsschule ein Konzept, bei dem drei Interviewgruppen mit Wolfgang Richter und Belinda Simon (Museum Fronfeste) das Leben in Neumarkt früher und heute erforschten, und zwei Architekturgruppen mit Vermittlerin Michaela Ludwig an aktuellen Themen der Stadtentwicklung arbeiteten. Neumarkt einst und heute - Fallbeispiel: Schuhhaus Umlauft Im Zuge des Themenfindungsprozesses im April 2018 entschied sich die Gruppe beim Workshop „Neumarkt einst und heute“ ein Modell zu bauen. Fest stand, dass etwas Altes in etwas Neues verwandelt werden sollte. Die SchülerInnen beschäftigen sich daher mit der Fragestellung, was den BewohnerInnen von Neumarkt aber auch ihnen selbst am meisten in der Stadt fehlen würde. Die bauliche Struktur und die angebotenen Nutzungen des Ortszentrums wurden dazu anhand von Plänen und Stadtspaziergängen analysiert. Sie kamen zu dem Entschluss, dass ein Kino fehlen würde. Tatsächlich wurde bei einem Treffen mit dem Bürgermeister der Stadt Neumarkt am Waller- see, Dipl.-Ing. Adolf Rieger, von diesem bestätigt, dass es seitens der Stadt bereits konkrete Überlegungen hinsichtlich eines Kino gäbe. Als nächsten Schritt galt es, für den Entwurf eine Baulücke zu finden. Dazu wurde die Hauptverkehrsstraße im Maßstab 1:500 als Baumassemodell nachgebaut. Die Grundrisse entnahmen die SchülerInnen dem SAGIS (Salzburger Geographisches Informationssystem), die Höhen wurden anhand Fotos und Anzahl der Stockwerke maßstabgetreu abgeleitet. Nach Analyse der Hauptstraße entschied sich die Gruppe, eine sehr schmale Baulücke, das Haus mit der Nummer 33, als Bauplatz für den Entwurf eines neuen Kinos heranzuziehen. Der städtebauliche Ansatz sah vor, mit dem Bauvolumen auf die bauliche Struktur der Umgebung zu reagieren bzw. diese durch einen geschaffenen Vorplatz (um eine großzügige Eingangssituation zu schaffen, wird das Gebäude von der Straße zurückgesetzt) bewusst aufzubrechen. 12
Gestalterisch wurde mit moderner Formensprache auf die historischen Gebäude im Ortszentrum reagiert. Über den Straßenraum, von allen Seiten sichtbar, ragte ein Baukörper aus Glas. Zur Darstellung der Innenräume bzw. des Raumprogrammes im Inneren wurden Axonometrien angefertigt. Neumarkt einst und heute - Analyse Raumplanung Die zweite Gruppe entschied sich für eine Auseinandersetzung mit der städtebaulichen Entwicklung der heutigen Stadt Neumarkt am Wallersee. Um die notwendigen Informationen für die städtebauliche Analyse der Stadt Neumarkt am Wallersee zu bekommen, besuchten die SchülerInnen unter anderem die Bauverwaltung der Stadtgemeinde. Sie konnten dort alle notwendigen Planunterlagen ausheben. Die SchülerInnen organisierten darüber hinaus einen Besuch von Frau Heike Rieder, zuständig für die Bauverwaltung der Stadt Neumarkt, an der Schule. Dabei brachten sie Einiges über die historische Entstehung und Entwicklung als auch die zukünftig geplanten baulichen Maßnahmen im Stadtkern in Erfahrung. Zudem wurden mehrere Stadtspaziergänge während des Unterrichtes unternommen. Eine Gegenüberstellung des historischen und heutigen Ortes Neumarkt am Wallersee sollte anhand von Baumassenmodellen erfolgen. Schnell wurde klar, dass sich die bauliche Struktur des historischen Ortszentrums gegenüber dem heutigen Neumarkt kaum verändert hat. Geändert haben sich aber die raumplanerischen Rahmen- bedingungen wie Verkehr, Handel, Rechte, etc. Nach Analyse der städtebaulichen Struktur von einst und heute wurde eine städtebauliche Zukunftsvision in Anleh- nung an die Agenda 21 (hierbei handelt es sich um Leitlinien für eine nachhaltige Entwicklung) entwickelt und aufgezeigt. Die SchülerInnen beschäftigten sich in diesem Zusammenhang mit den Ansätzen einer Ortskernbelebung und -kernstärkung und Begegnungszonen. Am 21. September 2018 wurde die Ausstellung mit den Ergebnissen der Projekte der SchülerInnen im Museum Fronfeste von der Museumsdirektorin Ingrid Weydemann und Grußworten von Bgm. Dipl.- Ing. Adi Rieger eröffnet. Zu sehen waren die Projektergebnisse bis 26. Oktober 2018. 13
4.4 Neue Mittelschule Taxham Comic - Graffiti & Co Mit Architekturvermittlerin Mag.arch. Charlotte Malmborg und Pädagogin Mag. Anke Fleißner Die SchülerInnen der Klassen 1b, 1c, 2b, 3b, 3c, und 4b beschäftigten sich in diesem Jahr intensiv mit dem Thema Comic - Graffiti & Co. Durch die Projektpartnerschaft mit dem Verein at+s hatte die Klasse 2b Gelegenheit, mit der Architekturvermittlerin Charlotte Malmborg das neu bebaute Gebiet Stadtwerk zu erkunden und mit dem zwinkernden Auge eines Comic- oder Graffitikünstlers unter die Lupe zu nehmen. Dabei machten die SchülerInnen sehr überraschende und spannende Entdeckungen, die weit über die gängige Wissensvermittlung im Bereich Architektur hinausgingen. Zu Beginn der gemeinsamen Arbeit eröffnete Charlotte Malmborg ein Wissensbuffet zum Thema Stadtwerkeareal, das von der Geschichte über die Planung, Überlegungen zu künftigen Bewohnern bis hin zur Nutzung der einzelnen Gebäude und deren Einbindung in das öffentliche Verkehrsnetz gut verdauliche Happen für die SchülerInnen bot. Danach machte sich die Gruppe mit Plänen in der Hand auf den Weg, das Gebiet zu erkunden. Überraschenderweise waren die Dächer der Gebäude des Areals mit Solarpaneelen bestückt und begrünt. Das Klima in der Umgebung und die Energieversorgung wurden so ganz nebenbei zum Architekturthema. Die Jugendlichen erfuhren, dass in den Gebäuden sehr unterschiedliche Dinge gelebt und gelernt werden und dass besonders auch die gemeinsamen Außenbereiche sehr genau geplant und durchdacht sind. Es gab große Augen, als plötzlich aus der Tiefgarage Bäume hervorragten. Das Thema Licht und Frischluft in Gebäuden konnte so leicht verständlich vermittelt werden. Ein anderer sehr überraschender Moment war der Durchgang vom Park-Garten- Spielbereich zur Ignaz-Harrer-Straße. Dieser starke atmosphärische Gegensatz war geradezu körperlich spürbar. Ein mucksmäuschenstiller Besuch in der PMU (Aufnahmetests), die Jause beim integrierten Spar und ein laut hallender Blitzbesuch im Studentenheim machten die unterschiedlichen Ansprüche und Bedürfnisse an Gebäude erlebbar. All diese Einzelheiten und vielfältigen Eindrücke verarbeiteten die SchülerInnen sehr fantasievoll und kreativ mit Hilfe von Schwarz-Weiß-Fotos in der Schule. Manche Häuser erhielten neue Farbakzente, Gestaltungselemente wurden hinzugefügt und Sprechblasen mit lockeren Sprüchen versehen. 14
4.5 Bundesgymnasium Seekirchen am Wallersee Architekturquartett Mit Dipl.-Ing. Dr.techn. Paul Raspotnig und Pädagogin MMMag. Charlotte Rührlinger Die zwölf SchülerInnen der 7b wussten zu Projektbeginn nur, dass sie in den kommenden Monaten ein Architekturquartett entwickeln und zur Druckreife bringen sollten. Deshalb mussten zuerst die beiden Vorgaben Quartett und Architektur näher untersucht werden. Die SchülerInnen hatten alte Quartette zu unterschiedlichen Themen zur Ansicht, Analyse und zum Probespielen. Sie stellen dabei fest, dass Spielkarten unterschiedlich aufgebaut sein können. Aufgeworfen wurde die Frage, welche Kategorien sinnvoll sein könnten für ein Kartenset von 36 Karten. Als weiteren Input erhielten die SchülerInnen einen Fachvortrag über Funktionen der Architektur, einen kurzen Abriss über die Architekturgeschichte, es wurden unterschiedliche Baumaterialien vorgestellt, ein Einblick in Tragwerks-konstruktionen vermittelt. Viel Anschauungsmaterial zu inter- nationaler und regionaler Architektur sowie Internetquellen wurden vorgestellt. Die SchülerInnen bekamen kleinere Aufgaben- stellungen zur Recherche- und Analyse- arbeit. Diese dienten auch dazu, dass die Jugendlichen Interessensgebiete ent- wickeln und erste mögliche Themenpools formulieren und zur Diskussion stellen konnten. Anschließend sollte geprüft werden, welche Themen sich in welchem Umfang für ein Quartett eignen könnten. Diskutiert wurden räumliche, zeitliche, stilistische Ein- grenzungen sowie Baumaterialien, Baukonstruktionen etc. Als neun Themen- bereiche Quartettsets boten sich die Bundesländer an. Je Bundesland wurde eine Gliederung nach Nutzungen gewählt: Infrastruktur, Sakral, Bildung und Freizeit, beschränkt Architektur ab dem Jahr 2000. 15
Nach diesen Vorgaben wurden Projekte recherchiert, präsentiert und diskutiert. Innerhalb der einzelnen Nutzungs- kategorien bemühte man sich, die Bandbreite der jeweiligen Nutzung im möglichen Rahmen zu veranschaulichen (z.B. umfasst die Kategorie Sakral katholische, evangelische, jüdische und islamische Bauwerke). Die Quartettkarten sollten die Kerndaten des Projekts, ein aussagekräftiges Bild und eine Kurzbeschreibung aus der Internetseite nextroom.at bieten. Im nächsten Schritt befüllten die SchülerInnen die Quartettkartenblankos und gestalteten Entwürfe für die Spielkartenrückseite. Zur Produktion wurden die PDFs an die Wiener Firma Piatnik geschickt. Als Folgeprojekt werden im nächsten Schuljahr 2018/19 die ersten 100 Quartette zu Sechser-Packs gebündelt und zusammen mit einer didaktischen Anleitung als Spieleset für Schulklassen zur Verfügung gestellt. Durch die offene Herangehensweise wurden viele Architekturthemen berührt und Einblicke gewährt. Durch die Auswahl des konkreten Themas wurden der Blick und die Offenheit für zeitgenössische österreichische Architektur gefördert. Die SchülerInnen waren begeistert, am Ende ihre Karten als professionell gefertigte Spielkarten vor sich zu haben. Der Identifikationsfaktor war enorm hoch. 16
5. Materialien für den Unterricht Das at+s Projekt Freiarbeitsmaterialien zu Material / Konstruktion / Raum / Architektur ging in diesem Schuljahr in die nächste Runde. Angelehnt an die Materialien zur Freiarbeit in der Montessori-Pädagogik wollen wir in den nächsten Jahren Sets entwickeln, mit denen SchülerInnen Grundprinzipien von Architektur und Raum kennenlernen können. Methodisch sollen die Sets experimentierend - erarbeitend oder als Sicherung von Gelerntem für Einzel- oder Partnerarbeit einsetzbar sein. Die Suche nach Verlagspartnern und Firmen, welche die Materialien produzieren, läuft weiter. Chancen auf dem Lehrmittelmarkt haben nur Materialien, welche einfach einzusetzen, nicht voluminös und sperrig sind. Um das gewünschte Zielpublikum zu erreichen, wären Fortbildungsveranstaltungen für LehrerInnen und andere Multiplikatoren sinnvoll, bei denen die Materialien zum Ausprobieren vorgestellt werden können. Die Arbeit an Prototypen wurde an fünf folgenden Projekten fortgesetzt: arch-mat – Geodätische Kuppel Stadtplanung - Wie neu kann Salzburg werden Architekturquartett – Spielesets für Schulklassen Leonardobrücke – Kleine Bausätze für den Unterricht MaschinenTechnikKoffer – kurze Anwendungsbeispiele 5.1 arch-mat – Architektur Freiarbeitsmaterial Projektleiter: Mag. Erwin Neubacher (Mozarteum, at+s) Architekturexpertin: Mag.arch. Charlotte Malmborg (at+s) Studierende: Nathalie Ventola, Benjamin Piotrowski Die Zusammenarbeit zwischen at+s und der Universität Mozarteum für das Sommersemester 2018 wurde von Seiten des Vereins bereits im Januar 2018 initiiert. Auch von Seiten der Universität wurde die Zusammenarbeit beschlossen. Im Rahmen der Fachdidaktischen Lehrveranstaltung zu ausgewählten Bereichen wurde das Projekt arch-mat mit Studierenden der Werkpädagogik umgesetzt. Projektmotivation: Gemeinsames Ziel war es, Freiarbeitsmaterial für die Architektur- bzw. Technikvermittlung zu entwickeln und auf Praktikabilität zu testen. Dabei sollten Prototypen entstehen und eine Vorbereitung zur Serienreife angestrebt werden. Dazu sollte auch ein zusätzlicher Partner für Herstellung bzw. Vertrieb gewonnen werden. 17
Analyse-Recherche: Im ersten Schritt wurden bestehende at+s Materialien gesichtet und auf mögliche Weiter- entwicklung geprüft. Die Studierenden entschieden, sich der Weiterentwicklung des Prinzips Geodätische Kuppel nach Buckminster Fuller zu widmen, das beim Verein in einem noch nicht funktions- fähigen Modell auflag. Dabei konnte auf Erfahrungen aus den at+s-Workshops zum Kuppelbau zurückgegriffen werden, wie sie etwa bei den technik bewegt-Wochen seit Jahren betreut werden. In den zahlreichen Lehrveranstaltungssitzungen wurden die Konzepte und Materialproben immer wieder diskutiert und optimiert, verworfen und neu gedacht. Montageabläufe wurden durch oftmaliges Auf- und Abbauen verfeinert und wichtige Erfahrungen für zukünftige NutzerInnen gesammelt. 5.2 Stadtplanung - Wie neu kann Salzburg werden Im Zusammenhang mit der Ausstellung Neues Salzburg. Zwischen Erinnerung und Zeitgenossenschaft, welche vom 11. November 2017 bis 25. Februar 2018 im Museum der Moderne zu sehen war, wurde at+s von der Magistratsabteilung 2/00 Kultur, Bildung und Wissen beauftragt, für die Vermittlungstätigkeit des Museums ein Konzept zu entwickeln. Dazu organisierte at+s auch den Wettbewerb Wie neu kann Salzburg werden? für SchülerInnen. Auf diesen Aufgabenstellungen auf- bauend erarbeiteten Christian Schmirl und Wolfgang Richter ein Materialien- paket. Dabei geht es darum, für markante innerstädtische Orte neue Ideen zu entwickeln, um diese wieder attraktiv und lebenswert zu gestalten. Diese Materialien werden künftig in Workshops eingesetzt, die LehrerInnen entweder buchen oder auch selbst durchführen können. 18
5.3 Architekturquartett – Spielesets für den Unterricht Während der Projektentwicklung des neuen Architekturquartetts mit den SchülerInnen der 7b des BG Seekirchen ergaben sich Fragen nach der Spielbarkeit des Quartetts im Unterricht. Da ja mit einer Kartensammlung nur drei bis sechs MitspielerInnen beschäftigt sind, war es klar, dass ein Unterrichtsset aus vier bis sechs Quartetten bestehen sollte. Um auch mit der ganzen Gruppe bzw. Klasse spielen zu können, ergaben sich erste Anregungen für Spielvarianten. Im kommenden Schuljahr 2018/19 werden MMMag. Charlotte Rührlinger und Dipl.-Ing. Dr.techn. Paul Raspotnig an dem Erstkonzept einer Didaktischen Anleitung zum Architekturquartett weiterarbeiten. Mit dem Quartett soll der Unterricht einzelner Supplierstunden, von Doppelstunden oder im Rahmen eines Architektur-Schwerpunkts (dem Lehrplan entsprechend) von bis zu acht – oder mehr – Doppelstunden gestaltet werden. Der Vorbereitungsaufwand steigt dabei von kein Aufwand bis zum geringen oder mittleren Aufwand. Die Spielvarianten sind so aufgebaut, dass die ersten Spiele sich nicht nur für den Unterricht in Bildnerischer- oder Werkerziehung eignen, sondern auch in Gegenständen wie Geographie (Thema Raumordnung, Bebauung etc.), in Deutsch (Beschreiben, Argumentieren, Diskutieren, Referieren etc.) o. ä. zum Einsatz kommen können, und zwar sowohl in der Unter- als auch in der Oberstufe. Die später folgenden Spielvarianten bzw. daran angeschlossenen Arbeitsaufträge sind für die Oberstufe gedacht und bilden schwerpunktmäßig eine immer weiter vertiefende Auseinandersetzung mit den Grundlagen und Gestaltungskriterien der Architektur – speziell der Architektur in Österreich nach dem Jahr 2000. Diese Auseinandersetzung bietet auch Anhaltspunkte für die mögliche Themenwahl von VWAs und für Maturafragen. Als erster Sponsor aus der Wirtschaft für die Produktion von 15 Unterrichtssets konnte bereits das Unternehmen PRISMA Zentrum für Standort- und Regionalentwicklung GmbH in Salzburg gewonnen werden. 19
5.4 Leonardobrücke – Kleine Bausätze & Didaktik Aufgrund des großen Interesses und der Nachfrage nach kleinen Bausätzen für die Leonardo-Brücke bei den Schulworkshops, Familien- und Kindertagen auf der Burg Hohenwerfen entschloss sich at+s eine 100er- Serie dieses Konstruktionsspiels herzustellen. Dazu wurden bei Schulbedarf Winkler 3.240 Holzleisten mit einem Querschnitt von 5x20mm bestellt. Ausgewählt wurde auch eine Dreiecks-Kartonbox als Verpackung und die Anbringung der Aufbauanleitung mittels einer Klebefolie. Das Layout wurde von einem jungen Grafik & Design-Studenten Felix Malmborg erstellt. Die Leonardo-Brücke ist eine Bogen- konstruktion, die erstmals in Form einer Skizze von dem italienischen Renaissance- Künstler und Erfinder Leonardo da Vinci (1452–1519) in seinem „Codex atlanticus“ dokumentiert wurde. Die Grundidee besteht in der Übertragung des Flecht- prinzips auf starre Bauteile. Fixiermittel wie Dübel, Schrauben, Nägel oder Seile sind nicht nötig. Ursprünglich war die Brücke als transportable Konstruktion aus Rund- hölzern für das Militär vorgesehen. Die 100 Konstruktionssets sind bereits in einigen Schulen im Einsatz. Sie sind ebenso als Give-Aways für Interessierte und PartnerInnen von at+s gedacht und können bei weiterer Nachfrage nochmals in einer zweiten 100er-Serie hergestellt werden. 20
5.5 MaschinenTechnik-Koffer – Kurzanleitungen Für die Impulswochen technik bewegt haben Rudi Hörschinger, Christian Löw und Erwin Neubacher aus dem Forschungsprojekt Technische Sachverhalte am Beispiel des Fahrrads spielerisch begreifbar machen ein Modul entwickelt, das von folgenden Fragen ausgeht: Wie wirken sich verschiedene Untergründe auf das Fahrverhalten, die Beschleunigung aus? Warum rolle ich mit großen Reifen auf holprigem Untergrund viel leichter? Hat die Reifengröße Auswirkung auf das Fahrverhalten bei unebener Fahrbahn? Rollt ein schwerer Radfahrer nach dem Berghang weiter als leichter in die Ebene aus? In welchem Verhältnis stehen Masse und Geschwindigkeit? Die Materialien dazu stehen auch für Workshops für Schulklassen zur Verfügung. 21
6. Weitere Aktivitäten 6.1 Vorwissenschaftliche Arbeiten zum Thema Architektur Wohnen in den Alpen an ausgewählten Beispielen der Jahre 1922-2017 Im Anschluss an die Beratungsphase mit der Erarbeitung und Formulierung des Themas erwies es sich als sinnvoll, auch in der Phase des Verfassens im Kontakt mit dem betreuenden Lehrer und mit dem Schüler zu bleiben. Im ersten Teil der Arbeit wird die kulturgeschichtliche Entwicklung des Lebens in den Alpen skizziert. Anschließend werden Zweck und Funktion der Gebäude in Wechselwirkung mit der Topografie erläutert. Form, Material und Konstruktion alpiner Architektur stehen im nächsten Kapitel im Mittelpunkt. Danach werden drei traditionelle Haustypen, ein Stein-, ein Block- und ein Mischhaus beschrieben und verglichen. Im zweiten Teil folgen fünf Beispiele von Architektenhäusern, jeweils mit Erklärung, Analyse und kurzer Information zu den Architekten, welche die wichtigen Beiträge zum Thema Bauen in den Alpen lieferten und weiterhin liefern: Alois Johann Welzenbacher - Haus Settari, Peter Zumthor - Ferienhäuser, marte.marte - Schutzhütte Laterns und Burg mit Loch, Pedevilla - Wohnhaus Pliscia und Ferienhaus Chalet La Pedevilla, Florian Lüftenegger - Wohnhaus-A. Den dritten Teil bildete ein eigenes Modellbauprojekt: Ferienhaus in einer Hanglage, angelehnt an eine Topografie in Werfenweng mit der Aufgabenstellung, Funktion, Form und Topografie aufeinander zu beziehen. Gerade in der Schlussphase war es für Lehrer und Schüler hilfreich, in heiklen Fragen auf eine externe Expertise zurückgreifen zu können. 6.2 Info-Veranstaltung – ARCHITEKTUR FÜR ALLE Praxis-Beispiele für Sekundarstufe I Am 9. November 2017 sammelten die Lehrerinnen anhand einfacher Übungen in der Altstadt mit Charlotte Malmborg und Wolfgang Richter Erfahrungen, wie man über Architektur anhand der Download-Materialien http://www.at-s.at/materialien sprechen kann. Die Aufgabe, auf welche Weisen man ein A4-Blatt Papier stabilisieren und daraus Konstruktionen bauen kann, führte zu einem kreativen und motivierenden Wettbewerb. 22
Zuvor gab es eine Fülle von Anregungen zur Architekturvermittlung, wie man Raum als dritte Haut erkunden kann, einfache Übungen zur Raumwahrnehmung sowie den Austausch darüber, wie man Kompetenzen in der Architekturvermittlung vermitteln kann. Vorgestellt wurde auch das Materialienpaket „Architektur für Alle“. Alle TeilnehmenrInnen erhielten zum Abschluss ein Exemplar der gleichnamigen Broschüre. 6.3 KustodInnentreffen – at+s stellt sich vor Auch im Schuljahr 2017/2018 fand ein Treffen von at+s und den Unterrichtspraktikanten für Technisches und Textiles Werken statt. Ziel dieser Veranstaltung ist es, den Verein at+s weiterhin in der Salzburger Schullandschaft zu verankern, indem zukünftige Kooperationspartner frühzeitig angesprochen werden. Unterstützt wurden wir dabei von Mag. Renate Rinke, Leiterin der Fachdidaktik für Technisches und Textiles Werken im Unterrichtspraktikum, die auch in diesem Schuljahr zum nun dritten Mal das Treffen zwischen at+s und den UnterrichtspraktikantInnen forciert und koordiniert hat. Neben dem Verein - vertreten durch Paul Raspotnig und Michaela Ludwig - seinen Mitgliedern und seinen Tätigkeiten konnten den UnterrichtspraktikantInnen im Rahmen dieses Treffens im Speziellen das „stadtPLANspiel“, „technik bewegt“, der „Baukulturkompass“ sowie die allgemeinen Vermittlungstätigkeiten bei Schulprojekten näher gebracht werden. Noch im selben Schuljahr konnten mit dem Projekt „Waldkindergarten“ an der BAfEP in Bischofshofen und dem Projekt „Lebensraum für Tomaten“ am Christian-Doppler- Gymnasium in Salzburg zwei Schulprojekte in Kooperation mit den UnterrichtspraktikantInnen durchgeführt werden. 6.4 Fortbildungsangebot für das ZEKIP Raum ist Überall. Raumsinnwecken, Räume entdecken, Raumwissen erweitern, Räume bauen… Den KursteilnehmerInnen des Zentrums für Kindergartenpädagogik des Landes Salzburg wurden folgende Ziel(e)/Nutzen der Fortbildung vorgestellt: Jede/r wohnt und bewegt sich in gestalteten Räumen und daher ist ein bewusster Umgang mit der gebauten Umwelt ein wesentlicher Teil unserer Alltagskompetenz. Das Seminar vermittelt und vertieft theoretisches und praktisches Wissen, frischt Techniken auf und schärft die Sinne. Es macht Mut und weckt Lust, sich mit dem Thema Architektur und Technik zu beschäftigen und mit den Kindern umzusetzen. 23
Themenschwerpunkte/Inhalt der Fortbildung: Obwohl Architektur von allen Kunstformen den unmittelbarsten Einfluss auf das tägliche Leben hat, gibt es nur wenige Menschen, die ihren Lebensraum bewusst wahrnehmen und dessen Gestaltung als wesentlichen Faktor im Wohlbefinden des/der Einzelnen sowie als zentralen Bestandteil unserer kulturellen Identität erfassen. Die Themen waren Architekturerfahrungen, die (fast) überall möglich sind: Wie in allen Maßstäben gearbeitet werden kann, wie man Baumaterialien in Alltagsdingen entdeckt oder in ganz Unerwartetem wie Körper und Stimme… • Raumentdeckung: auf der Suche nach Räumen, ganz winzige oder riesengroße • Raumwissen: Geometrie für Anfänger, von 2D zu 3D • Schlaues Bauen: Ur-Konstruktionen vom Mensch und Tier. Nützliche Informationen für weitere Arbeit mit Architektur und Technik (Bücher, Lernmaterial, Links, Netzwerk, Vereine, Museen, Ausstellungen usw.) Diese Workshops können auch für die eigene Pädagogische Arbeit gebucht werden. 6.5 Arbeitskreis NEU Kulturvermittlung at+s ist seit 2018 Mitglied des Salzburger Netzwerks der KulturvermittlerInnen. Der Kontakt ist durch die Kooperation mit den Museumspädagoginnen des Museums der Moderne im Rahmen der Ausstellung „Neues Salzburg“ entstanden. Für at+s bietet sich dadurch die Möglichkeit des Austausches mit anderen KollegInnen. Wir hoffen, dass dadurch Inhalte und Angebote der Baukulturvermittlung ein breiteres Publikum erreichen. Auf der Homepage https://www.arbeitskreisneu.at/kulturvermittlung-sbg.html finden sich zahlreiche Angebote für Lehrerinnen und Lehrer. 24
6.6 Programm im Architekturhaus Salzburg Schon im vorletzten Schuljahr fanden erste Gespräche zwischen der Initiative Architektur und at+s bezüglich der Integration des Kinder-, Jugend- und Schulprogramms in das geplante und mittlerweile am 22. September 2018 eröffnete Architekturhaus Salzburg statt. In diesem Schuljahr wurde das spezielle Programm entwickelt und in den Veranstaltungskalender der Initiative Architektur eingetaktet: https://initiativearchitektur.at/kids-und-schule. at+s möchte künftig nicht nur in der Kammer der ZiviltechnikerInnen, sondern auch (bei entsprechender finanzieller Deckung) im neuen Zentrum für Baukultur für unterschiedliche Nutzergruppen folgende Programmpunkte anbieten: Workshops der Impulswochen technik bewegt ArchitekturPLUSkurs – Modellbauwerkstatt Laufend Ausstellungsvermittlungen Pädagogische Fortbildungen Periodisch Architekturwerkstatt: SCHERE – STEIN – PAPIER Ferienprogramm KLÖTZCHEN statt KLECKERN 25
7.1 Anhang – Newsletter Nr. 32 September 2017 26
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Newsletter Nr. 33 November 2017 30
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Newsletter Nr. 34 Juni 2018 36
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7.2 Anhang – Länderprogramm Salzburg Impulswochen technik bewegt 2017 39
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7.3 Anhang – Presseclippings Krone, 7.11.2017 41
Stadt Nachrichten, 16.11.2017 42
Salzburger Nachrichten online, 30.11.2017 43
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ZT-Nachrichten, Nr. 4/2017 (Dezember) 45
Krone, 31.12.2017 46
Stadt Nachrichten, 11.1.2018 StadtBlatt, 28.2.2018 47
Kontexis, Dezember 2018 48
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7.4 Anhang – Förderer, Sponsoren und Partner -------------------------------------------------------------------------------------- Rückfragen: Verein architektur • technik + schule, Gebirgsjägerplatz 10, A-5020 Salzburg Tel: +43 662 87 23 83 a.falger@arching-zt.at www.at-s.at 50
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