AUF DEN PULS GEFÜHLT - Die Haltung der Deutschen zur Entwicklungspolitik Umfrageergebnisse 2020 - Welthungerhilfe
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Umfrageergebnisse 2020 ...AUF DEN PULS GEFÜHLT Die Haltung der Deutschen zur Entwicklungspolitik infratest dimap
IMPRESSUM Herausgeber: Deutsche Welthungerhilfe e. V. Friedrich-Ebert-Straße 1 53173 Bonn Tel. +49 (0)228 2288-0 Fax +49 (0)228 2288-333 info@welthungerhilfe.de www.welthungerhilfe.de Redaktion: Dr. Ulrike Dufner Grafik: Anja Weingarten Titelfoto: © Stokpic Status: Bonn, März 2020
INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG ............................................................................................................................................................ 4 DIE WICHTIGSTEN ERGEBNISSE ZUSAMMENGEFASST ...................................................................................................... 5 BEDEUTUNG DER DEUTSCHEN ENTWICKLUNGSZUSAMMENARBEIT .................................................................................... 6 HUNGER – URSACHEN – BEKÄMPFUNG ..................................................................................................................... 31 FLUCHT – URSACHEN – WELTWEITE VERANTWORTUNG ................................................................................................. 36 3
EINLEITUNG Nur noch zehn Jahre verbleiben der internationalen Staatengemeinschaft, um ihre ehrgeizigen Nachhaltigkeitsziele aus dem Jahr 2015 zu erreichen und ihr Versprechen– „leave no one behind“, niemandem zurück zu lassen, einzulösen. Mit der Agenda 2030 haben die Vereinten Nationen erstmals alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – Soziales, Umwelt und Wirtschaft - berücksichtigt; ein Ansatz, der die einzelnen Problemfelder in ihrer Vielfältigkeit und gegenseitigen Wechselwirkung begreift und entsprechende Maßnahmen beispielsweise zur Beseitigung von Hunger, Armut und Ungleichheit vorsieht. Die Agenda 2030 ist auch ein Arbeitsprogramm der Staaten, das die globale Verantwortung für 17 Nachhaltig- keitsziele beschreibt: zur erfolgreichen Umsetzung gehören nicht nur abgestimmte Politiken der verschiedenen Ressorts, sondern auch, dass der globale Norden seiner Verantwortung gerecht wird und faire Handelsstrukturen sowie die Einhaltung der Menschenrechte im internationalen Warenverkehr achtet. Das Elend der Flüchtlinge in Griechenland, an der türkisch-griechischen und vor allem an der syrisch-türkischen Grenze zeigt ebenso, wie komplex die globalen Herausforderungen sind: Wie soll die deutsche Regierung mit autoritären Regimen oder Regierungen, die sich nicht länger an internationale Regeln halten, umgehen? Welche Schritte sind zu einer erfolgreichen Beilegung oder gar Prävention von Kriegen wie in Syrien erforderlich und wie setzt man sie durch? Welche Möglichkeiten und Verantwortung haben die internationale Staatengemeinschaft oder die Europäische Union, um Flüchtlingen ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen? Angesichts dieser Herausforderungen hat die Welthungerhilfe nun zum zweiten Mal die deutsche Bevölkerung in einer repräsentativen Umfrage um ihre Meinung gebeten. Mit diesem Meinungsbild wollen wir aufzeigen, dass Entwicklungs- zusammenarbeit, humanitäre Hilfe, Klimawandel und Nachhaltigkeit Themen sind, mit denen sich die Deutschen beschäftigen, selbst wenn der öffentliche Diskurs zurzeit von der Corona Pandemie beherrscht wird. Was erwarten sie von der eigenen Regierung im Umgang mit Flüchtlingen? Wie wichtig ist ihnen die weltweite Bekämpfung des Hungers? Sollte die Regierung mehr oder weniger Geld dafür ausgeben? Das Umfrageinstitut Infratest-Dimap hat im Auftrag der Welthungerhilfe eine bundesweite Umfrage durchgeführt (die erste Umfrage fand im August/September 2018 statt). Vom 19. Februar bis zum 5. März 2020 wurden 1.002 Personen ab 18 Jahren per Telefon zu ihrer Haltung zur Entwicklungszusammenarbeit interviewt. Die Ergebnisse werden im Folgenden dargestellt und sind nach Alter, Geschlecht, Einkommen und Bildung sowie nach Parteipräferenz ausgewiesen. 4
DIE WICHTIGSTEN ERGEBNISSE ZUSAMMENGEFASST ■ 78% der Deutschen sind der Meinung, dass sich Deutschland vorrangig in den Bereichen internationale Umwelt- und Klimapolitik (37%), humanitäre Not- und Katastrophenhilfe (22%) und Entwicklungshilfe (19%) engagieren sollte. ■ Wenig erstaunlich ist, dass die Prioritätensetzung der Deutschen für Umwelt- und Klimapolitik um vier Prozentpunkte im Vergleich zu September 2018 angestiegen ist, während der Entwicklungszusammenarbeit mit 3% nur eine geringfügig niedrigere Priorität beigemessen wird. Während im Sommer 2018 noch 86% der Befragten Umwelt-/Klimapolitik (33%), Humanitäre Hilfe und Katastrophenhilfe (32%) sowie EZ (21%) für vorrangig hielten, sank dieser Anteil auf 78%. Dies ist im Wesentlichen auf eine deutlich gesunkene Priorisierung für humanitäre Not- und Katastrophenhilfe zurückzuführen. Heute sehen nur noch 22% in der Humanitären Hilfe eine Priorität, also 10% weniger als vor 1,5 Jahren. ■ Weiterhin ist der Rückhalt für Entwicklungszusammenarbeit in der deutschen Bevölkerung enorm hoch: 86% der Befragten halten die Finanzierung der EZ für „sehr wichtig“ (35%) oder „wichtig“ (51%). Die Unterstützung hierfür stieg um 2% im Vergleich zum September 2018 sogar leicht an. Dies zeigen auch folgende Zahlen: 39% der Befragten treten für eine Erhöhung der Entwicklungszusammenarbeit ein und 48% wollen eine Beibehaltung des bestehenden Niveaus. Am höchsten ist der Rückhalt dafür bei jungen Menschen (18-34 Jahre) und den über 65-Jährigen. ■ Auffallend ist, dass „militärische Sicherheit und Verteidigung“ von nur 6% der Deutschen als vorrangig gewertet wurden. In diese Richtung geht auch die Antwort der Befragten, welche Maßnahmen zur Bekämpfung von Fluchtursachen erhöht werden sollten. Obwohl 76% der Deutschen Kriege und Konflikte als die Hauptursache von Flucht betrachten, wollen nur 14% eine Erhöhung für Militär, Polizei oder Auslandseinsätze. Zwar ist dies eine leichte Erhöhung um 3% im Vergleich zu 2018. Dennoch – die Erhöhung von Maßnahmen zur Hungerbekämpfung werden mit 64% hier deutlich präferiert. ■ 86% der Deutschen sind der Meinung, dass Deutschland eine sehr hohe (29%) bzw. hohe Verantwortung (57%) bei der Bekämpfung des globalen Hungers hat. Ein überwältigend großer Anteil der Deutschen (90%) ist der Ansicht, dass Deutschland seine Ausgaben für Hungerbekämpfung deutlich erhöhen (21%), etwas erhöhen (32%) oder beibehalten (37%) sollte. ■ 62% der Befragten sind der Ansicht, die Europäische Union habe die Pflicht, Flüchtlinge, die über das Mittelmeer in die EU zu gelangen versuchen, aufzunehmen. Deutlich weichen die Anhänger von FDP und AFD in Bezug auf die Verpflichtung der Europäischen Union, die Flüchtlinge aufzunehmen, von dem bundesdeutschen Durchschnitt ab: Nur 48% der FDP-Anhänger und nur 2% der AFD-Anhänger sehen die EU in der Pflicht. Eine besonders hohe, über dem nationalen Durchschnitt liegende Verantwortung sehen die Grünen-Anhänger mit 85%, gefolgt von den Linken (75%) und der SPD (73%). Die CDU/CSU-Anhängerschaft liegt mit 57% im Vergleich zu denjenigen, die eine Pflicht der EU zur Aufnahme der Flüchtlinge sehen, unter dem Bundesdurchschnitt. Dennoch ist auch die Mehrheit der CDU/CSU-Anhänger der Ansicht, die EU sollte die Flüchtlinge aufnehmen. ■ Weiterhin haben 94% der Deutschen von den globalen Nachhaltigkeitszielen der UN entweder nur dem Namen nach gehört (49%) oder diese sind ihnen gänzlich unbekannt (45%). 5
BEDEUTUNG DER DEUTSCHEN ENTWICKLUNGSZUSAMMENARBEIT ■ Weiterhin ist der Rückhalt für EZ in der deutschen Bevölkerung enorm hoch: 86% der Befragten halten es für „sehr wichtig“ (35%) oder „wichtig“ (51%), dass Deutschland Entwicklungshilfe leistet. Die Unterstützung hierfür stieg sogar um 2% im Vergleich zum September 2018 an. ■ Positiv zu vermerken ist, dass es keinen nennenswerten Unterschied unter den Einkommensgruppen gibt: die Unterstüt- zung der Entwicklungshilfe in der Einkommensgruppe unter 1.500 Euro Monatseinkommen (netto per Haushalt) liegt bei 84% und steigt nur unwesentlich auf 87% bei der höchsten Einkommensgruppen über 3.000 Euro. ■ Auffallend ist allerdings die Verteilung nach Altersgruppen. Werfen wir einen Blick auf diejenigen, die EZ als weniger wichtig oder gar nicht wichtig bezeichnen, so liegt hier in der Gruppe der 50-64-Jährigen der Anteil mit 20% am höchsten. BEDEUTUNG DER DEUTSCHEN ENTWICKLUNGSHILFE2 „weniger wichtig“ / „gar nicht wichtig“ – nach Alter – in % 25 20 5 15 10 8 1 15 5 5 8 6 4 0 18–34 Jahre alt 35–49 Jahre alt 50–64 Jahre alt 65 und älter weniger wichtig gar nicht wichtig Auffallend ist auch die Verschiebung der Bewertung von EZ im Vergleich zu 2018 mit Blick auf die Parteianhängerschaft: 2 Frage 3: Wie wichtig ist es Ihnen, dass Deutschland Entwicklungshilfe leistet, also Entwicklungsländer durch wirtschaftliche, technische und soziale Projekte sowie finanzielle Mittel unterstützt? Ist Ihnen das...? 6
Bedeutung der deutschen Entwicklungshilfe – CDU/CSU-Anhänger 2018 und 2020 – in % 100 2 2 6 7 80 50 57 Von der Anhängerschaft der CDU/CSU halten insgesamt 60 91% finanzielle Unterstützung für Entwicklungszusammen- arbeit für sehr wichtig (34%) bzw. wichtig (57%). Allerdings 40 verschob sich innerhalb dieser Gruppe die Gewichtung hin zu „wichtig“. 20 41 34 0 2018 2020 sehr wichtig wichtig nicht so wichtig gar nicht wichtig weiß nicht Bedeutung der deutschen Entwicklungshilfe – Bündnis 90/Die Grünen 2018 und 2020 – in % 100 1 4 80 38 52 Bei den Anhängern der Grünen und der Linken sank 60 insgesamt der Anteil derjenigen, die der Entwicklungs- finanzierung eine sehr wichtige bzw. wichtige Bedeutung 40 beimessen, um jeweils 3%. 61 20 44 0 2018 2020 wichtig nicht so wichtig gar nicht wichtig 7
Bedeutung der deutschen Entwicklungshilfe – Die Linke 2018 und 2020 – in % 100 2 7 8 80 32 44 60 40 61 46 20 0 2018 2020 sehr wichtig wichtig nicht so wichtig gar nicht wichtig Bedeutung der deutschen Entwicklungshilfe – SPD Anhänger 2018 und 2020 – in % 100 1 1 7 6 80 43 50 Ähnlich wie bei der CDU/CSU-Anhängerschaft verhält es 60 sich bei den SPD-Anhängern: Auch hier verblieb die Zu- stimmung für Entwicklungsfinanzierung auf annähernd 40 gleichem Niveau, jedoch mit einer stärkeren Bewertung, dass Entwicklungsfinanzierung wichtig sei. 49 20 43 0 2018 2020 sehr wichtig wichtig nicht so wichtig gar nicht wichtig 8
Bedeutung der deutschen Entwicklungshilfe – FDP 2018 und 2020 – in % 100 1 3 9 19 80 54 Wesentlich stärker sind jedoch die Veränderungen bei der 60 48 FDP-Anhängerschaft: Hier sind heute 8% mehr der Ansicht, dass deutsche Entwicklungshilfe sehr wichtig (34%) bzw. 40 wichtig (54%) ist. 20 32 34 0 2018 2020 sehr wichtig wichtig nicht so wichtig keine Angabe Bedeutung der deutschen Entwicklungshilfe – AFD 2018 und 2020 – in % 100 4 13 30 80 28 60 Ein umgekehrter Trend ist bei AFD-Anhängern zu 30 beobachten: 2018 hielten noch 55% Entwicklungshilfe für sehr wichtig (13%) oder wichtig (42%); dieser Anteil sank 40 auf gerade einmal 40% (12% sehr wichtig; 28% wichtig). 42 30% der AFD-Anhänger hielten Entwicklungshilfe über- 28 haupt nicht für wichtig. 20 13 12 0 2018 2020 sehr wichtig wichtig nicht so wichtig gar nicht wichtig weiß nicht 9
Deutschland sollte sein entwicklungspolitisches Engagement... Deutlicher wird der Rückhalt der Deutschen bei der Beantwortung der Frage, ob Deutschland sein entwicklungspolitisches Engagement erhöhen, beibehalten oder reduzieren soll: DEUTSCHLAND SOLLTE SEIN ENTWICKLUNGSPOLITISCHES ENGAGEMENT...3 – Gesamtbevölkerung – 2% weiß nicht 1% keine Angabe 10% eher reduzieren 48% vom Umfang her beibehalten 39% eher erhöhen 2018 und auch 2020 waren 39% der Befragten der Ansicht, das Engagement sollte erhöht werden; 40% wollten das bestehende Niveau beibehalten (2020: 48%). 13% (2020: 10%) plädierten für eine Reduktion. 3 Frage 4: Meinen Sie, Deutschland sollte sein entwicklungspolitisches Engagement ...? 10
DEUTSCHLAND SOLLTE SEIN ENTWICKLUNGSPOLITISCHES ENGAGEMENT...4 – Nach Parteipräferenz – in % 80 70 63 60 55 50 49 50 50 45 41 39 39 40 31 31 30 28 20 16 10 10 10 7 8 2 0 CDU/CSU Grüne SPD Die Linke FDP AfD eher erhöhen Umfang beibehalten eher reduzieren Anhänger von Bündnis 90/Die Grünen (55%) und der Partei Die Linke (49%) favorisieren deutlich eine Erhöhung des entwicklungspolitischen Engagements, während die CDU/CSU-Anhängerschaft zu über 60% für ein Beibehalten des bishe- rigen Niveaus plädiert. Dieser Auffassung sind auch die Anhänger von SPD und FDP mit jeweils 50%. Gestiegen ist die Akzeptanz der FDP-Anhängerschaft für EZ: Forderten 2018 noch 16% eine Reduktion der Finanzierung, waren es 2020 nur noch 10%. Umgekehrt ist das Bild der AFD: ihre Anhängerschaft plädiert zu 45% für eine Reduktion des entwicklungspolitischen Engagements – im Jahr 2018 waren dies 36%. 4 Frage 4: Meinen Sie, Deutschland sollte sein entwicklungspolitisches Engagement ...? Frage 5: Meinen Sie, Deutschland sollte sein diploma- tisches Engagement ...? Frage 6: Und wenn Sie nun an humanitäre Notlagen, etwa in Folge von Naturkatastrophen oder Kriegen denken: Meinen Sie, Deutschland sollte sein humanitäres Engagement ...? 11
Zukünftiges Engagement Deutschlands Aufschlussreiche Ergebnisse liefern die Antworten zu den Fragen, inwieweit sich das Engagement Deutschlands in der Entwicklungspolitik, Diplomatie sowie Humanitären Hilfe weiter entwickeln soll. WIE STARK SOLL SICH DEUTSCHLAND GLOBAL ENGAGIEREN? in % 80 70 60 50 48 49 47 46 40 39 40 30 20 10 10 8 6 2 3 1 1 0 0 Umfang beibehalten eher erhöhen eher reduzieren weiß nicht keine Angabe Entwicklungspol. Engagement diplomatisches Engagement humanitäres Engagement Anhand des Diagramms ist deutlich ersichtlich, dass die bundesdeutsche Bevölkerung sehr für ein internationales Engage- ment Deutschlands sowohl in der Entwicklungspolitik, der Humanitären Hilfe als auch auf diplomatischem Gebiet eintritt. Nur ein geringer Anteil möchte das Engagement reduzieren, im Bereich EZ sind dies aber immerhin 10%. Wie stark soll sich Deutschland global engagieren?5 – CDU/CSU Anhängerschaft – in % 80 70 63 Die CDU/CSU-Anhängerschaft wünscht sich mehrheitlich 60 60 53 ein Festhalten auf bisherigem Niveau in allen drei 50 Bereichen; 37% treten für eine Erhöhung der Humanitären 40 37 37 Hilfe und des diplomatischen Engagements und 28% für 30 28 eine Erhöhung der Entwicklungszusammenarbeit ein. 20 10 7 7 2 1 2 1 1 1 0 Umfang eher eher weiß keine beibehalten erhöhen reduzieren nicht Angabe Entwicklungspol. Engagement diplomatisches Engagement humanitäres Engagement 5 Frage 4: Meinen Sie, Deutschland sollte sein entwicklungspolitisches Engagement ...? Frage 5: Meinen Sie, Deutschland sollte sein diplomati- sches Engagement ...? Frage 6: Und wenn Sie nun an humanitäre Notlagen, etwa in Folge von Naturkatastrophen oder Kriegen denken: Meinen Sie, Deutschland sollte sein humanitäres Engagement ...? 12
Wie stark soll sich Deutschland global Wie stark soll sich Deutschland global engagieren? engagieren? – Anhängerschaft von Bündnis 90/Die Grünen – – Anhängerschaft der SPD – in % in % 80 80 70 70 60 59 60 55 52 50 50 49 50 50 45 41 42 42 40 38 40 39 30 30 20 20 10 10 8 2 4 1 4 5 3 1 4 1 2 2 1 0 0 0 0 0 0 0 Umfang eher eher weiß keine Umfang eher eher weiß keine beibehalten erhöhen reduzieren nicht Angabe beibehalten erhöhen reduzieren nicht Angabe Entwicklungspol. Engagement diplomatisches Engagement Entwicklungspol. Engagement diplomatisches Engagement humanitäres Engagement humanitäres Engagement Deutlich zeigt sich, dass die Mehrheit der Anhänger von Bei der SPD-Anhängerschaft zeichnet sich ein klares Bild Bündnis 90/die Grünen für ein verstärktes Engagement in für ein Beibehalten oder Erhöhen des Engagements ab. den Bereichen Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe eintritt. Im Bereich diplomatisches Engagement votiert die Mehrheit eher für ein Beibehalten des gegenwärtigen Niveaus. Wie stark soll sich Deutschland global Wie stark soll sich Deutschland global engagieren?6 engagieren? – Anhängerschaft von der Linken – – Anhängerschaft der FDP – in % in % 80 80 70 68 70 60 60 59 52 50 49 50 49 47 45 50 39 41 40 40 30 31 30 30 20 20 10 10 10 10 4 5 3 3 2 2 0 0 1 0 0 00 0 0 0 0 0 Umfang eher eher weiß keine Umfang eher eher weiß keine beibehalten erhöhen reduzieren nicht Angabe beibehalten erhöhen reduzieren nicht Angabe Entwicklungspol. Engagement diplomatisches Engagement Entwicklungspol. Engagement diplomatisches Engagement humanitäres Engagement humanitäres Engagement Herausragend ist, dass die Anhänger von der Linken sich mit Auch die FDP-Anhängerschaft spricht sich klar für ein 68% stark für eine Erhöhung der Humanitären Hilfe Beibehalten bzw. eine Erhöhung des Engagements aus. einsetzen; bezüglich einer Reduktion der Entwicklungshilfe Ebenso markant ist das deutliche Votum für eine Erhöhung stimmen diese mit dem bundesdeutschen Durchschnitt von der Humanitären Hilfe (59%). 10% für eine Reduktion. 6 Frage 4: Meinen Sie, Deutschland sollte sein entwicklungspolitisches Engagement ...? Frage 5: Meinen Sie, Deutschland sollte sein diplomati- sches Engagement ...? Frage 6: Und wenn Sie nun an humanitäre Notlagen, etwa in Folge von Naturkatastrophen oder Kriegen denken: Meinen Sie, Deutschland sollte sein humanitäres Engagement ...? 13
Wie stark soll sich Deutschland global engagieren? – Anhängerschaft der AfD – in % 80 70 60 50 45 40 42 40 36 35 31 29 30 20 16 17 10 7 1 0 1 0 0 Umfang eher eher weiß keine beibehalten erhöhen reduzieren nicht Angabe Entwicklungspol. Engagement diplomatisches Engagement humanitäres Engagement Anders hingegen sieht das Bild bei der AFD aus: Auch wenn die Mehrheit der Anhänger für ein Beibehalten oder eine Erhöhung des Engagements in allen drei Bereichen eintritt, so fällt der signifikant höhere Anteil derjenigen auf, die in allen drei Bereichen eine Reduktion des Engagements präferieren: 45% stimmten im entwicklungspolitischen Bereich, 42% in der Humanitären Hilfe und 35% in Bereich Diplomatie für ein reduzierteres Engagement. 14
Entwicklungspolitische Perspektiven Seit geraumer Zeit kündigt die Bundesregierung an, ihr entwicklungspolitisches Engagement auf eine geringere Anzahl von Ländern zu konzentrieren. Wir haben daher einige Fragen formuliert, um die Haltung der deutschen Bevölkerung zu entwicklungspolitischen Zielvorstellungen feststellen zu können. Die Bundesregierung will die deutsche Entwicklungshilfe auf eine begrenzte Anzahl 7 von Ländern konzentrieren. Halten Sie das für ...? in % 80 70 66 62 59 60 55 52 52 51 50 44 42 41 40 37 37 35 30 28 20 10 8 5 6 4 4 3 4 1 2 1 1 0 0 0 0 Gesamt CDU/CSU Grüne Die Linke SPD FDP AfD eher sinnvoll eher nicht sinnvoll weiß nicht keine Angabe Bis auf die Anhängerschaft von Bündnis 90/Die Grünen sind die Anhänger aller anderen im Bundestag vertretenen Parteien eher der Ansicht, dass sich die Entwicklungszusammenarbeit auf eine begrenzte Anzahl an Ländern konzentrieren sollte. Die Anhänger von Bündnis 90/Die Grünen stimmen mit 55% gegen eine Begrenzung. Relevant erschien uns auch, wie die Bevölkerung die Problematik einer Entwicklungszusammenarbeit mit schwierigen Regi- men einschätzt. Sollte die Notlage vorrangiges Kriterium auch dann sein, wenn problematische Umstände vor Ort herrschen wie politische Krisen. Oder sollte im Fall von Risiken eher davon abgesehen werden. 7 Frage 7: Die Bundesregierung will die deutsche Entwicklungshilfe auf eine begrenzte Anzahl von Ländern konzentrieren. Halten Sie das für ...? Frage 8: Die Entwicklungszusammenarbeit ist je nach Region und Ländern unterschiedlich schwierig. Wie sehen Sie das: Sollte Deutschland Entwicklungszusammenarbeit vor allem dort leisten, wo sie am dringendsten gebraucht wird, auch wenn die Umstände vor Ort z.B. aufgrund von militärischen oder politischen Krisen schwierig sind? Oder sollte Deutschland vor allem dort helfen, wo die Risiken vor Ort nicht zu groß sind? Frage 9: Welche Kriterien sollten bei der Auswahl der Länder, mit denen Deutschland eine Entwicklungspartnerschaft eingeht, eine Rolle spielen? Sagen Sie mir für jeden der folgenden Aspekte, ob dieser eine sehr große, eher große, eher kleine oder gar keine Rolle spielen sollte. 15
WO SOLLTE ENTWICKLUNGSHILFE GELEISTET WERDEN? 3% weiß nicht 2% keine Angabe 29% wo die Risiken nicht zu groß sind 66% wo sie gebraucht wird Die Umfrage ergab deutlich, dass politische o.a. Krisen kein Hinderungsgrund für Entwicklungshilfe sein sollen. Entwick- lungshilfe soll dort geleistet werden, wo sie benötigt wird. Wo sollte Entwicklungshilfe geleistet werden? – nach Alter – in % 100 80 80 69 61 57 60 40 18 20 3 2 4 3 5 1 1 1 0 18–34 35–49 50–64 65+ wo sie gebraucht wird weiß nicht wo die Risiken nicht zu groß sind keine Angabe Ein Blick auf die Altersstruktur der Befragten zeigt, dass mit zunehmendem Alter der Anteil derjenigen steigt, die Risiken wie politischen Krisen eine steigende Bedeutung beimessen und dies als ein Kriterium für das entwicklungspolitische Engagement betrachten. 16
Wo sollte Entwicklungshilfe geleistet werden? – nach Einkommen – in % 100 80 Bemerkenswert ist, dass in allen Einkommensgruppen bei 68 62 65 über 60% der Befragten dem tatsächlichen Bedarf Vorrang 60 vor politischen Risiken eingeräumt wird. – 40 31 30 28 20 6 4 3 1 1 1 0 wo sie wo die weiß nicht keine gebraucht Risiken Angabe wird nicht zu groß sind unter 1500 1500 bis unter 3000 3000 und mehr Wo sollte Entwicklungshilfe geleistet werden? – nach Parteipräferenz – in % 100 80 74 74 66 67 Interessant ist, dass die Anhänger der Grünen und FDP mit 63 60 je 74% deutlich über dem nationalen Durchschnitt dem 60 52 Bedarf Vorrang vor möglichen Risiken einräumen. Auch die SPD liegt hier knapp über dem Landesdurchschnitt, wohin- 40 36 34 29 28 gegen Die Linke (63%) und CDU/CSU-Anhänger (60%) 24 23 21 unter dem nationalen Durchschnitt liegen; das Schlusslicht 20 9 bildet hier die AFD mit 52%. 5 77 32 22 20 32 4 1 0 Gesamt CDU/CSU Grüne Die Linke SPD FDP AfD wo sie gebraucht wird weiß nicht wo die Risiken nicht zu groß sind keine Angabe Um die Ergebnisse noch einmal zu überprüfen, haben wir gefragt, welche Kriterien bei der Auswahl der Länder, mit denen Deutschland eine Entwicklungspartnerschaft eingeht, eine Rolle spielen sollen: der entwicklungspolitische Bedarf bzw. die Reformorientierung der Länder. 17
DER ENTWICKLUNGSPOLITISCHE BEDARF SOLLTE EINE ROLLE SPIELEN 4% weiß nicht 2% keine Angabe 5% gar keine Rolle 25% sehr große Rolle 16% eher kleine Rolle 48% eher große Rolle Der entwicklungspolitische Bedarf sollte nach Ansicht der Befragten zu 25% eine große und zu 48% eine eher große Rolle spielen. Immerhin sind aber 21% der Deutschen der Ansicht, dass dies eher eine kleine (16%) bzw. gar keine Rolle (5%) spielen sollte. Der entwicklungspolitische Bedarf sollte eine Rolle spielen - nach Ost- und West-Deutschland - in % 60 49 50 45 Bei dieser Frage zeigt sich doch eine unterschiedliche Ein- 40 schätzung zwischen Ost- und West-Deutschland: 23% der Ost-Deutschen im Vergleich zu 15% der West-Deutschen 30 25 22 23 meint, der entwicklungspolitische Bedarf sollte eher eine 20 15 kleine Rolle spielen. 74% der West-Deutschen denken, der entwicklungspolitische Bedarf sollte eine sehr große oder 10 5 4 5 4 1 2 eher große Rolle einnehmen; diese Haltung teilen 67% der 0 Ost-Deutschen. sehr eher eher gar weiß keine große große kleine keine nicht Angabe Rolle Rolle Rolle Rolle West Ost 18
Der entwicklungspolitische Bedarf sollte eine Der entwicklungspolitische Bedarf sollte eine Rolle spielen Rolle spielen – nach Parteipräferenz CDU/CSU – – nach Parteipräferenz Die Linke – in % in % 60 60 53 50 48 48 50 50 40 40 31 30 30 25 24 25 20 16 17 20 16 13 10 6 10 5 4 5 4 1 2 2 2 2 1 0 0 0 sehr eher eher gar weiß keine sehr eher eher gar weiß keine große große kleine keine nicht Angabe große große kleine keine nicht Angabe Rolle Rolle Rolle Rolle Rolle Rolle Rolle Rolle Gesamt CDU/CSU Gesamt Die Linke Deutlich ist, dass unter der Anhängerschaft der CDU/CSU der Auch die Anhänger der Linken räumen dem entwicklungs- entwicklungspolitische Bedarf ein wichtiges Kriterium (74%) politischen Bedarf mit 84% einen hohen Stellenwert ein. für die Entwicklungszusammenarbeit darstellt.– Der entwicklungspolitische Bedarf sollte eine Der entwicklungspolitische Bedarf sollte eine Rolle spielen Rolle spielen – nach Parteipräferenz B. 90 / Die Grünen – – nach Parteipräferenz SPD – in % in % 60 60 51 48 48 48 50 50 40 40 33 30 30 25 25 20 20 16 20 16 11 11 11 10 10 6 5 4 4 5 4 3 2 2 1 1 0 0 sehr eher eher gar weiß keine sehr eher eher gar weiß keine große große kleine keine nicht Angabe große große kleine keine nicht Angabe Rolle Rolle Rolle Rolle Rolle Rolle Rolle Rolle Gesamt Grüne Gesamt SPD Bündnis 90/die Grünen-Anhänger messen dem entwicklungs- Mit 71% liegen die Anhänger der SPD hinsichtlich der politischen Bedarf mit 81% eine deutlich größere Bedeutung Bedeutung des entwicklungspolitischen Bedarfs noch hinter bei als die CDU/CSU-Anhängerschaft. der CDU/CSU. 19
Der entwicklungspolitische Bedarf sollte eine Der entwicklungspolitische Bedarf sollte eine Rolle spielen Rolle spielen – nach Parteipräferenz FDP – – nach Parteipräferenz AfD – in % 62 in % 60 60 48 48 50 50 39 40 40 34 30 30 25 25 20 20 16 20 16 9 9 10 10 7 7 5 4 4 5 4 4 2 2 3 2 0 0 sehr eher eher gar weiß keine sehr eher eher gar weiß keine große große kleine keine nicht Angabe große große kleine keine nicht Angabe Rolle Rolle Rolle Rolle Rolle Rolle Rolle Rolle Gesamt FDP Gesamt AfD Der Anteil der FDP-Anhänger, welcher dem entwicklungs- Nur 43% der AFD-Anhänger halten den entwicklungspoli- politischen Bedarf eine sehr große bzw. große Rolle beimisst, tische Bedarf für bedeutend. liegt gleichauf mit der SPD-Anhängerschaft bei 71%. 20
Gerade der Reformorientierung der Länder der Entwicklungszusammenarbeit will die Bundesregierung zukünftig eine wachsende Bedeutung beimessen. Insofern war es von Interesse, ob die Deutschen diese Entscheidung mittragen. DIE REFORMORIENTIERUNG DER LÄNDER SOLLTE EINE ROLLE SPIELEN 4% weiß nicht 2% keine Angabe 8% gar keine Rolle 22% sehr große Rolle 18% eher kleine Rolle 46% eher große Rolle Tatsächlich wird auch der Reformorientierung der Länder als ein Kriterium für die Entwicklungszusammenarbeit eine wichtige Rolle beigemessen. 68% der Deutschen der Ansicht, dass die Reformorientierung eine sehr große Rolle (22%) bzw. eher große Rolle (46%) spielen sollte. Die Reformorientierung der Länder sollte eine Rolle spielen – nach Ost- und West-Deutschland – in % 60 50 46 47 Die Haltung der Menschen in Ost- und West-Deutschland 40 40 unterscheidet sich nur geringfügig. 30 2222 23 20 20 18 17 10 8 8 8 6 4 4 2 2 3 0 sehr eher eher gar weiß keine große große kleine keine nicht Angabe Rolle Rolle Rolle Rolle Gesamt West Ost 21
DIE REFORMORIENTIERUNG DER LÄNDER SOLLTE EINE ROLLE SPIELEN – nach Parteipräferenzen – in % 60 51 52 50 46 44 43 40 36 33 30 28 26 24 24 22 22 22 19 19 18 20 20 18 17 17 14 8 99 10 65 6 7 4 5 44 4 5 2 2 3 1 0 0 1 0 Gesamt CDU/CSU Grüne Die Linke SPD FDP AfD sehr große Rolle eher große Rolle eher kleine Rolle gar keine Rolle weiß nicht keine Angabe Deutlich zu erkennen ist, dass insbesondere SPD-Anhänger mit 78% der Reformorientierung der Partnerländer eine sehr große bzw. eher große Rolle beimessen. Die geringste Bedeutung schreiben die Anhänger der Linken (60%) sowie der AFD (55%) dieser Frage zu. 22
Um das Bild zu vervollständigen, wollten wir wissen, welchen Stellenwert wirtschaftliche Interessen Deutschlands bei der Auswahl der Länder spielen sollten. WIRTSCHAFTLICHE INTERESSEN DEUTSCHLANDS SOLLTEN BEI DER AUSWAHL DER LÄNDER EINE ROLLE SPIELEN 2% weiß nicht 1% keine Angabe 15% gar keine Rolle 19% sehr große Rolle 32% eher kleine Rolle 31% eher große Rolle Insgesamt sind 50% der Bevölkerung der Ansicht, dass wirtschaftliche Interessen Deutschlands bei der Auswahl der Länder der Entwicklungszusammenarbeit eine sehr große (19%) oder große Rolle (31%) spielen sollte. Nur 15% meinen, dass diese gar keine Rolle spielen sollten. – nach Parteipräferenz CDU/CSU – in % 50 40 40 Die Anhängerschaft der CDU/CSU will mit 63%, dass wirt- 31 32 schaftliche Interessen eine sehr große (23%) bzw. eher 30 25 große Rolle (40%) spielen und liegt damit deutlich über 23 dem nationalen Durchschnitt (50%). 19 20 15 9 10 2 2 1 1 0 sehr eher eher gar weiß keine große große kleine keine nicht Angabe Rolle Rolle Rolle Rolle Gesamt CDU/CSU 23
– nach Parteipräferenz B. 90/Die Grünen – in % 50 41 40 Für die Anhängerschaft von Bündnis 90/die Grünen stellt 31 32 sich die Situation bezüglich der Auswahl der Länder 30 deutlich anders dar: Nur 38% sind der Ansicht, dass 26 wirtschaftliche Interessen eine sehr große (12%) bzw. große 19 20 Rolle (26%) bei der Auswahl der Partnerländer für Entwick- 20 15 lungszusammenarbeit spielen sollten. Damit liegen sie auch 12 deutlich unter dem Landesdurchschnitt. 10 2 1 1 0 0 sehr eher eher gar weiß keine große große kleine keine nicht Angabe Rolle Rolle Rolle Rolle Gesamt Grüne – nach Parteipräferenz SPD – in % 50 40 34 Die SPD-Anhängerschaft liegt leicht über dem Bundes- 33 32 31 durchschnitt und möchte bei der Wahl der EZ-Länder mit 30 57% eine sehr große (24%) bzw. eher große Rolle (33%) 24 wirtschaftlicher Interessen Deutschlands berücksichtigt 19 sehen. 20 15 10 7 2 2 1 0 0 sehr eher eher gar weiß keine große große kleine keine nicht Angabe Rolle Rolle Rolle Rolle Gesamt SPD 24
– nach Parteipräferenz Die Linke – in % 50 39 40 Noch klarer zeigt sich die Diskrepanz in dieser Frage 31 32 zwischen dem bundesdeutschen Durchschnitt und den 30 30 Anhängern der Linken: Nur 30% der Linken möchte wirtschaftliche Interessen als Kriterium für die Auswahl der 21 Länder der EZ sehen. 19 20 15 9 10 2 1 1 0 0 sehr eher eher gar weiß keine große große kleine keine nicht Angabe Rolle Rolle Rolle Rolle Gesamt Die Linke – nach Parteipräferenz FDP – in % 50 44 39 40 Interessant ist, dass die Anhängerschaft der FDP hinsicht- 32 lich der Berücksichtigung wirtschaftlicher Interessen (50%) 31 sogar hinter der SPD und deutlich hinter den Präferenzen 30 der CDU/CSU Anhänger (67%) liegt. 19 20 15 10 8 6 2 3 0 1 0 sehr eher eher gar weiß keine große große kleine keine nicht Angabe Rolle Rolle Rolle Rolle Gesamt FDP 25
– nach Parteipräferenz AfD – in % 50 40 35 63% der AFD-Anhängerschaft sprechen sich für eine sehr 31 32 große (35%) bzw. eher große Rolle (27%) wirtschaftlicher 30 27 Interessen Deutschlands aus und liegen damit in dieser Frage auf dem gleichen Niveau wie die CDU/CSU-Anhän- 19 gerschaft. 20 17 17 15 10 2 2 1 2 0 sehr eher eher gar weiß keine große große kleine keine nicht Angabe Rolle Rolle Rolle Rolle Gesamt AfD 26
Schließlich wollten wir wissen, inwieweit politische Interessen bei der Auswahl der Partnerländer der Entwicklungszusam- menarbeit eine Rolle spielen sollten. Politische Interessen Deutschlands sollten bei der Auswahl der Länder eine Rolle spielen – Gesamt – 2% weiß nicht 1% keine Angabe 13% gar keine Rolle 18% sehr große Rolle 32% eher kleine Rolle 34% eher große Rolle Interessant ist, dass politische Interessen der Bundesrepublik für 52% der Befragten bei der Auswahl der Partnerländer eine Rolle spielen sollen (18% votierten für eine sehr große und 34% für eine eher große Rolle). – nach Parteipräferenz CDU/CSU – in % 50 40 38 Die CDU/CSU-Anhängerschaft liegt hier mit 64% erneut 34 32 deutlich über dem Bundesdurchschnitt. 30 27 27 20 18 13 10 5 2 2 1 1 0 sehr eher eher gar weiß keine große große kleine keine nicht Angabe Rolle Rolle Rolle Rolle Gesamt CDU/CSU 27
– nach Parteipräferenz B. 90/Die Grünen – in % 50 40 37 34 34 48% der Grünen-Anhänger wollen politischen Interessen 32 eine sehr große (14%) bzw. eher große Rolle (34%) bei der 30 Auswahl der EZ-Länder geben. 20 18 14 13 14 10 2 1 1 0 0 sehr eher eher gar weiß keine große große kleine keine nicht Angabe Rolle Rolle Rolle Rolle Gesamt Grüne – nach Parteipräferenz SPD – in % 50 40 40 53% der SPD-Anhänger meinen, politische Interessen 34 32 sollten bei der Auswahl der Partnerländer der Entwicklungs- 29 zusammenarbeit eine sehr große (13%) bzw. große (40%) 30 Rolle spielen. 20 18 15 13 13 10 2 3 1 0 0 sehr eher eher gar weiß keine große große kleine keine nicht Angabe Rolle Rolle Rolle Rolle Gesamt SPD 28
– nach Parteipräferenz Die Linke – in % 50 40 36 Bei der Linken sind es 45%, für die politische Interessen 34 32 Deutschlands relevant sind. 30 25 20 20 18 17 13 10 2 1 1 1 0 sehr eher eher gar weiß keine große große kleine keine nicht Angabe Rolle Rolle Rolle Rolle Gesamt Die Linke – nach Parteipräferenz FDP – in % 50 40 38 Diese Haltung teilen auch 59% der FDP-Anhänger, sie 34 32 liegen damit deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt. 30 26 21 20 18 13 12 10 2 3 0 1 0 sehr eher eher gar weiß keine große große kleine keine nicht Angabe Rolle Rolle Rolle Rolle Gesamt FDP 29
– nach Parteipräferenz AfD – in % 50 40 Lediglich 47% der AFD-Anhänger messen politischen 34 32 Interessen Deutschlands eine sehr große (30%) bzw. eher 30 30 große (17%) Rolle bei. 24 25 20 18 17 13 10 2 2 1 2 0 sehr eher eher gar weiß keine große große kleine keine nicht Angabe Rolle Rolle Rolle Rolle Gesamt AfD 30
HUNGER – URSACHEN – BEKÄMPFUNG HAUPTURSACHEN DES WELTWEITEN HUNGERS8 16% Bevölkerungswachstum 8% Industrielle Landwirtschaft 19% Schlechtes Bildungswesen 19% Ungerechte 52% Korrupte Handelsstrukturen Regierungen 19% Umweltzerstörung, Klimawandel 19% Soziale Ungerechtigkeit 40% Kriege, Konflikte 92% der Deutschen sehen korrupte Regierungen (52%) und Kriege bzw. Konflikte (40) als Hauptursachen des weltweiten Hungers an. Klimawandel, ungerechte Handelsstrukturen, soziale Ungerechtigkeit und ein schlechtes Bildungswesen haben mit jeweils 19% weniger Gewicht. 8% sehen die industrielle Landwirtschaft als mitverantwortlich für den globalen Hunger. Was sind Ihrer Ansicht nach die beiden Hauptursachen von Hunger in der Welt? Gesamt CDU/CSU Grüne SPD Die Linke FDP AfD Korrupte Regierungen 52 59 42 48 42 64 74 Kriege, Konflikte 40 46 39 50 34 22 25 Soziale Ungerechtigkeit 19 15 24 10 29 26 12 Umweltzerstörung, Klimawandel 19 19 26 19 23 16 10 Ungerechte Handelsstrukturen 19 12 28 23 28 9 14 Schlechtes Bildungswesen 19 17 22 17 15 15 12 Bevölkerungswachstum 16 17 9 10 15 27 39 Industrielle Landwirtschaft 8 9 6 10 10 18 4 spontan: anderes 0 - 1 1 - 1 - weiß nicht 0 0 0 0 - - 2 keine Angabe 0 - - 1 - - - Summe (Mehrfachnennung) 195 195 197 190 197 197 191 8 Frage 10: Was sind Ihrer Ansicht nach die beiden Hauptursachen von Hunger in der Welt? 31
VERANTWORTUNG DEUTSCHLANDS BEI DER BEKÄMPFUNG DES GLOBALEN HUNGERS in % weiß nicht 1 gar keine Verantwortung 3 geringe Verantwortung 10 hohe Verantwortung 57 sehr hohe Verantwortung 29 0 10 20 30 40 50 60 Wie die obenstehende Grafik zeigt, sind 86 % der Deutschen der Meinung, dass Deutschland eine sehr hohe (29%) bzw. hohe Verantwortung (57%) bei der Bekämpfung des globalen Hungers hat. VERANTWORTUNG DEUTSCHLANDS BEI DER BEKÄMPFUNG DES GLOBALEN HUNGERS – nach Parteipräferenz – in % 86 Gesamt 13 1 97 Grüne 3 91 SPD 9 88 Die Linke 10 2 84 CDU/CSU 13 1 2 78 FDP 19 3 51 AfD 49 0 20 40 60 80 100 sehr hoch/hoch gering/keine weiß nicht keine Angabe 97% der Grünen-Anhänger meinen, dass die Verantwortung Deutschlands bei der Bekämpfung des globalen Hunger sehr hoch bzw. hoch ist; gefolgt von der SPD (91%), der Linken (88%), der CDU/CSU (84%), der FDP (78%) und der AFD mit 51%. 32
SOLLTE DEUTSCHLAND SEINE AUSGABEN FÜR WELTWEITE HUNGERBEKÄMPFUNG...? 1% keine Angabe 21% deutlich erhöhen 2% weiß nicht 3% ganz streichen 1% deutlich verringern 3% etwas verringern 32% etwas erhöhen 37% beibehalten Ein überwältigend großer Anteil der Deutschen (90%) ist der Ansicht, dass Deutschland seine Ausgaben für Hunger deutlich erhöhen (21%), etwas erhöhen (32%) oder beibehalten (37%) sollte. DEUTSCHLAND SOLLTE SEINE AUSGABEN FÜR WELTWEITE HUNGERBEKÄMPFUNG...9 – Nach Parteipräferenz – in % 50 40 37 37 35 35 36 32 32 30 28 28 21 20 13 14 14 10 0 0 Gesamt CDU/ CSU Grüne Die Linke SPD FDP AfD deutlich erhöhen etwas erhöhen Ein Blick auf die Parteipräferenzen zeigt, dass die Anhänger der Grünen mit 72%, gefolgt von denjenigen der Linken mit 71%, der SPD mit 56% über dem Bundesdurchschnitt (53%) für eine Erhöhung der Ausgaben für die weltweite Hunger- bekämpfung eintreten; die FDP mit 51% und die CDU/CSU-Anhängerschaft mit 45% liegen leicht unter dem Landes- durchschnitt; AfD-Anhänger unterscheiden sich mit 14% deutlich vom bundesdeutschen Durchschnitt. 9 Frage 13: Was meinen Sie: Sollte Deutschland seine Ausgaben für weltweite Hungerbekämpfung ...? 33
DEUTSCHLAND SOLLTE SEINE AUSGABEN FÜR WELTWEITE HUNGERBEKÄMPFUNG ...? – AfD-Anhänger – 25% etwas verringern 21% ganz streichen 4% deutlich verringern Während 14% der AFD Anhängerschaft die Mittel für Hungerbekämpfung etwas erhöhen wollen, sind 29% für eine Verrin- gerung und 21% für die komplette Streichung der Ausgaben zur Bekämpfung des weltweiten Hungers. Sollte der Beitrag zur Hungerbekämpfung an politische Bedingungen vor Ort geknüpft werden? in % 50 45 40 Knapp 80% sind der Meinung, die Mittel zur Hungerbe- 33 kämpfung sollten an politische Bedingungen, wie z.B. die Einhaltung von Menschenrechten oder die Abhaltung von 30 freien Wahlen geknüpft werden. 20 12 9 10 0 ja, auf eher ja eher nein nein auf jeden Fall keinen Fall 34
DEUTSCHLAND SOLLTE SEINE AUSGABEN FÜR WELTWEITE HUNGERBEKÄMPFUNG...10 – nach Parteipräferenz – in % 100 80 36 31 60 35 45 29 39 40 46 48 20 38 42 35 32 0 CDU/CSU Grüne Die Linke SPD FDP AfD ja, auf jeden Fall eher ja Ein Blick auf die parteipolitischen Präferenzen zeigt, dass es nur geringe Abweichungen vom Bundesdurchschnitt über alle Parteigrenzen hinweg gibt. LÄNDERSCHWERPUNKTE BEI DER HUNGERBEKÄMPFUNG11 – nach Parteipräferenz – in % 60 48 50 44 45 45 43 43 38 40 39 40 39 38 40 33 31 30 21 20 15 17 16 11 10 8 8 8 10 5 3 2 1 2 2 3 0 1 1 0 0 0 Gesamt CDU/CSU Grüne Die Linke SPD FDP AfD auf die sehr armen Länder konzentrieren auch die weniger armen Länder einbeziehen unter allen Entwicklungsländern gleichmäßig verteilt werden weiß nicht keine Angabe Dennoch zeigt die Umfrage, dass die Befragten bezüglich der Konditionierung der Mittel für Hungerbekämpfung unsicher sind: 80% der Befragten sind der Ansicht, die Ausgaben für die Hungerbekämpfung sollten an politische Kriterien geknüpft werden. Allerdings geben 44% an, dass die Mittel zur Hungerbekämpfung unter allen Entwicklungsländern gleichmäßig verteilt werden sollte. 10 Frage 14: Sollte Deutschland seinen Beitrag zur Bekämpfung des Hungers an politische Bedingungen vor Ort knüpfen, wie z.B. der Einhaltung von Menschenrechten, der Korruptionsbekämpfung oder der Abhaltung freier Wahlen? 11 Frage 15: Hunger und Mangelernährung gibt es sowohl in sehr armen Ländern, wie z.B. dem Südsudan, als auch in weniger armen Länder wie Bolivien oder in Schwellenländern wie Indien. Sollte sich die Hungerbekämpfung Ihrer Meinung nach...? 35
FLUCHT – URSACHEN – WELTWEITE VERANTWORTUNG HAT DIE EUROPÄISCHE UNION DIE PFLICHT, DIE FLÜCHTLINGE, DIE ÜBER DAS MITTELMEER IN DIE EU ZU GELANGEN VERSUCHEN, AUFZUNEHMEN?12 32% Nein, die EU hat nicht die Pflicht 62% Ja, die EU hat die Pflicht 62% der Befragten sind der Ansicht, die Europäische Union hat die Pflicht, Flüchtlinge, die über das Mittelmeer in die EU zu gelangen versuchen, aufzunehmen. 6% machten keine Angaben. – Ost-/West-Deutschland – in % 80 64 62 60 56 Es zeigt sich, dass es in dieser Frage einen deutlichen Unter- schied zwischen Ost- und Westdeutschen gibt. Während 64% der Westdeutschen die EU in der Pflicht sehen, teilen diese 39 40 Auffassung nur 56% der Ostdeutschen. 32 31 20 0 Gesamt West Ost Ja, die EU hat die Pflicht Nein, die EU hat nicht die Pflicht 12 Frage 18: 36
– nach Geschlecht – in % 80 66 58 60 Markant ist auch der Unterschied zwischen den Geschlech- tern. Nur 58% der Männer sehen eine Verpflichtung der EU, die Flüchtlinge aufzunehmen, 8% weniger als die Frauen. 38 40 27 20 0 Männlich Weiblich Ja, die EU hat die Pflicht Nein, die EU hat nicht die Pflicht – nach Parteipräferenz – in % 100 98 85 80 75 73 62 60 57 51 48 40 37 32 20 20 20 11 2 0 Gesamt CDU/CSU Grüne Die Linke SPD FDP AfD Ja, EU hat die Pflicht Nein, EU hat nicht die Pflicht Deutlich unterscheiden sich Anhänger von FDP und AfD vom bundesdeutschen Durchschnitt, wenn es darum geht, ob die Europäische Union Flüchtlinge aufnehmen solle, die übers Mittelmeer fliehen. Nur 48% der FDP-Anhänger und nur 2% der AFD-Anhänger sehen die EU in der Pflicht. Eine besonders hohe, über dem nationalen Durchschnitt liegende Verantwortung sehen die Grünen-Anhänger mit 85%, gefolgt von der Linken (75%) und der SPD (73%). Die CDU/CSU-Anhängerschaft liegt mit 57% unter dem Bundesdurchschnitt, der eine Pflicht zur Aufnahme der Flüchtlinge sieht. Dennoch ist auch die Mehrheit der CDU/CSU-Anhänger der Ansicht, die EU sollte die Flüchtlinge aufnehmen. 37
WAS SIND DIE BEIDEN HAUPTFLUCHTURSACHEN? – nach Parteipräferenz – in % 100 88 80 76 77 75 80 67 58 60 51 52 42 44 41 38 37 40 34 34 33 31 30 30 24 25 23 21 2120 18 20 14 13 13 11 910 10 9 10 8 8 6 7 56 2 2 2 0 2 1 2 0 Gesamt CDU/CSU Grüne Die Linke SPD FDP AfD Kriege, Konflikte Armut, Perspektivlosigkeit Unterdrückung, Gewalt, Menschenrechtsverletzungen Hunger Umweltzerstörung, Klimawandel Naturkatastrophen Epidemien, mangelnde Gesundheitsversorgung Als die drei wichtigsten Fluchtursachen sehen die Bundesdeutschen Kriege und Konflikte (76%), Armut und Perspektivlo- sigkeit (41%) sowie Unterdrückung, Gewalt und Menschenrechtsverletzungen (31%). Diese Priorisierung wird auch von den Anhängern aller politischer Parteien geteilt. Auf die Frage „In welchen Bereichen, die zur Bekämpfung von Fluchtursachen eine Rolle spielen können, sollte Deutschland sein Engagement eher erhöhen, eher reduzieren oder vom Umfang her beibehalten?“ fielen die Antworten der Befragten wie folgt aus: KÜNFTIGES ENGAGEMENT DEUTSCHLANDS vom Umfang her in % eher erhöhen beibehalten eher reduzieren Bekämpfung von Hunger ±0 64 34 2 Verbesserung der Gesundheitsversorgung +3 59 38 3 Einsatz zur Stärkung von Demokratie -1 55 38 7 und Menschenrechten Bekämpfung von Armut -1 55 40 5 Unterstützung bei Umwelt- und Klimaschutz -1 55 36 9 diplomatische Bemühungen zur Vorbeugung +8 52 42 6 und Beilegung von Konflikten humanitäre Not- und Soforthilfe +1 49 48 3 Unterstützung der wirtschaftlichen Entwicklung 44 51 5 militärische Hilfen und Auslandseinsätze von Bundeswehr und Polizei +3 14 49 37 38
Auf die Frage, in welchen Bereichen Deutschland sein Engagement zur Fluchtursachenbekämpfung erhöhen, beibehalten oder eher reduzieren sollte, wurden wie im Vergleichsjahr 2018 die Bekämpfung von Hunger mit 64% an erster Stelle genannt. Zwar sehen 76% in Kriegen und Konflikten die Hauptursache von Fluchtbewegungen, dennoch sind weiterhin nur 14% der Ansicht, dass Deutschland sein Engagement im Bereich Militär, Auslandseinsätze von Bundeswehr oder Polizei erhöhen solle. 37% sind der Ansicht, das Engagement in diesem Bereich sollte verringert werden. Vorrangig sehen die Deutschen eine Erhöhung der Maßnahmen zur Hungerbekämpfung (64%), Verbesserung der Gesund- heitsversorgung (59%) sowie mit jeweils 55% zur Stärkung von Demokratie und Menschenrechten, Beseitigung von Armut und Unterstützung beim Umwelt- und Klimaschutz. 39
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