Freiwilliges Engagement von Türkinnen und Türken in Deutschland
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Stiftung Zentrum für Türkeistudien Freiwilliges Engagement von Türkinnen und Türken in Deutschland Freiwilliges Engagement von Türkinnen und Türken in Deutschland Projekt der Stiftung Zentrum für Türkeistudien im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Dr. Dirk Halm Stiftung Zentrum für Türkeistudien Altendorfer Straße 3 D-45127 Essen Seite 00
Stiftung Zentrum für Türkeistudien Freiwilliges Engagement von Türkinnen und Türken in Deutschland Ausgangslage Freiwilliges Engagement von Migranten ist ein wichtiger Bestandteil der Zivilgesellschaft und fördert darüber hinaus die Integration. Bisher wurde es jedoch nicht gesondert berücksichtigt oder nur ausschnitthaft erfasst. Erwartung von Unterschieden in Art, Umfang und Motivlage sowie Restriktionen und Chancen im Vergleich zur deutschen Bevölkerung. Entsprechend müssen Maßnahmen zur Engagementförderung anders ansetzen. Förderung ist besonders lohnend, da unter Migranten häufiger soziale Problemlagen anzunehmen sind und mehrheitsgesellschaftliche Unterstützungsangebote die Migranten oft nicht erreichen. Ziel der Studie: Untersuchung des Engagements und des Potenzials in der türkischen Community in Deutschland Identifizierung von Ansatzpunkten zur Förderung des freiwilligen Engagements Seite 11
Stiftung Zentrum für Türkeistudien Freiwilliges Engagement von Türkinnen und Türken in Deutschland Vorgehen 1. Repräsentativbefragung Bundesweite repräsentative und standardisierte Telefonbefragung unter 1.500 türkeistämmigen Migranten ab 16 Jahre in Deutsch und Türkisch (Februar 2004) Methodisch und inhaltlich enge Anlehnung an den Freiwilligensurvey 1999, aber Reduzierung des Fragenkatalogs und Ergänzung um migrantenspezifische Fragestellungen. Ziel: Umfang, Bereiche und Struktur, Erwartungen und Probleme sowie Unterstützungsmöglichkeiten aufzeigen. 2. Experteninterviews Halbstandardisierte Leitfadengespräche mit 36 Experten aus der Migrantencommunity und der Aufnahmegesellschaft (Oktober 2003 bis April 2004) Zusätzlich 16 Leitfadengespräche mit solchen Experten in der Stadt Herne zur Erfassung von Mikrostrukturen. Ziel: Identifizierung Erfolg versprechender Strategien und Möglichkeiten der Vernetzung Seite 22
Stiftung Zentrum für Türkeistudien Freiwilliges Engagement von Türkinnen und Türken in Deutschland Kollektive Beteiligung türkeistämmiger Migranten Beteiligungsquote bei Türkeistämmigen 64%, entspricht der der Deutschen (66%). Hochgerechnet 1,3 Mio. Menschen, die sich in Vereinen, Gruppen oder Initiativen aktiv beteiligen. Bereiche der Beteiligung Türkeistämmiger und Deutscher* (Prozentwerte) Migranten Deutsche Differenz Religiöser Bereich 29 10 +19 Sport und Bewegung 23 37 -14 Freizeit und Geselligkeit 20 25 -5 Kultur und Musik 17 16 +1 Schule/Kindergarten 14 11 +3 Berufliche Interessenvertretung 11 9 +2 Sozialer Bereich 11 11 0 Jugendarbeit, Bildungsarbeit 7 6 +1 Politik 6 6 0 Gesundheitsbereich 5 5 0 Unfall-, Rettungsdienst, Feuerwehr 4 5 -1 Aktivitäten am Wohnort 4 5 -1 Umwelt, Natur-, Tierschutz 3 8 -5 Wirtschaftliche Selbsthilfe 2 1 +1 Justiz und Kriminalitätsbereich 2 1 +1 * Ergebnisse zu Deutschen: Freiwilligensurvey 1999. Seite 33
Stiftung Zentrum für Türkeistudien Freiwilliges Engagement von Türkinnen und Türken in Deutschland Kollektive Beteiligung türkeistämmiger Migranten Ethnischer Kontext der Beteiligung (Prozentwerte) Ethnischer Kontext nach Bereichen (Prozentwerte) Ethnischer Kontext Türk. Dtsch. Intern. 100% 9,4 Religiöser Bereich 97,3 0 2,7 90% Freizeit und Geselligkeit 64,5 8,3 27,2 80% 34,7 Kultur und Musik 67,7 9,4 22,8 70% Justiz und Kriminalitätsbereich 57,6 12,1 30,3 Sozialer Bereich 61,1 14,0 24,8 60% Wirtschaftliche Selbsthilfe 51,5 15,2 33,3 16,3 50% Aktivitäten am Wohnort 29,1 16,4 54,4 40% Jugendarbeit, Bildungsarbeit 45,8 19,6 34,6 30% Gesundheitsbereich 44,7 27,6 27,6 39,6 20% Umwelt, Natur-, Tierschutz 30,6 28,6 40,8 Politik 34,9 36,0 29,1 10% Schule/Kindergarten 27,9 47,9 24,2 0% Sport und Bewegung 24,6 53,1 22,3 Nur in internationalen Gruppen Unfall-, Rettungsdienst 20,9 58,2 20,9 Sowohl in türk. als auch in dtsch. Gruppen Berufliche Interessenvertretung 10,3 78,2 11,5 Nur in deutschen Gruppen Nur in türkischen Gruppen Seite 44
Stiftung Zentrum für Türkeistudien Freiwilliges Engagement von Türkinnen und Türken in Deutschland Engagement türkeistämmiger Migranten Aber: Engagementquote bei Türkeistämmigen nur 10% (Deutsche 34%), entspricht 15% der Beteiligten (Deutsche: 52%) Beteiligung und Engagement Engagementbereiche Türkeistämmiger (Prozentwerte) und Deutscher* (Prozentwerte) Migranten Deutsche Differenz 70 Religiöser Bereich 24 11 +13 10 Sport und Bewegung 22 22 0 60 Schule/Kindergarten 21 12 +9 50 34 Kultur und Musik 13 10 +3 Sozialer Bereich 11 8 +3 40 Politik 4 5 -1 30 54 Unfall-, Rettungsdienst, Feuerwehr 4 4 0 Freizeit und Geselligkeit 3 11 -8 20 32 Gesundheitsbereich 3 2 +1 10 Jugendarbeit, Bildungsarbeit 3 3 0 Berufliche Interessenvertretung 3 5 -2 0 Migranten Deutsche Aktivitäten am Wohnort 2 2 0 Umwelt, Natur-, Tierschutz 0 3 -3 Beteiligung Engagement Wirtschaftliche Selbsthilfe 0 0 0 Justiz und Kriminalitätsbereich 0 2 -2 * Ergebnisse zu Deutschen: Freiwilligensurvey 1999. Seite 55
Stiftung Zentrum für Türkeistudien Freiwilliges Engagement von Türkinnen und Türken in Deutschland Engagement türkeistämmiger Migranten Ethnischer Kontext des Engagement (Prozentwerte) Ethnischer Kontext nach Bereichen (Prozentwerte) 6,0 100% 13,4 Ethnischer Kontext Türk. Dtsch. Intern. 80% 28,9 Religion 100,0 0 0 60% Kultur und Musik 85,0 5,0 10,0 Sozialer Bereich 68,8 0 31,2 40% Freizeit/Geselligkeit 60,0 0 40,0 51,7 Jugendarbeit, Bildungsarbeit 50,0 25,0 25,0 20% Schule/Kindergarten 41,9 41,9 16,2 Gesundheitsbereich 40,0 40,0 20,0 0% Politik 33,3 66,6 0,0 Sport 24,2 57,6 18,2 Aktivitäten am Wohnort 0 66,6 33,3 Berufliche Interessenvertretung 0 100,0 0 Sowohl dtsch. als auch in türk.Gruppe Unfall-, Rettungsdienst 0 100,0 0 Nur in internationaler Gruppe Nur in deutscher Gruppe Nur in türkischer Gruppe Seite 66
Stiftung Zentrum für Türkeistudien Freiwilliges Engagement von Türkinnen und Türken in Deutschland Engagement türkeistämmiger Migranten Länderbezug der Arbeit (Prozentwerte) Länderbezug nach Bereichen und 4,7 ethnischem Kontext (Prozentwerte) 100% 14,1 90% Länderorientierung 80% 11,4 Deutsch- Deutschland Türkei Intern. 70% 10,7 land und Türkei Ebene Engagementbereiche 60% Schule/Kindergarten 76,0 8,0 4,0 0 50% Sport 67,9 10,7 3,6 17,9 40% Sozialer Bereich 50,0 7,1 21,4 21,4 59,1 Religion 41,2 14,7 20,6 17,6 30% Kultur und Musik 38,9 11,1 22,2 27,8 20% Ethnischer Kontext 10% Deutsch 84,8 6,5 2,2 4,3 Türkisch 47,6 12,2 19,5 15,9 0% International 47,6 14,3 0 28,6 Keine Angabe Gesamt 59,1 10,7 11,4 14,1 Internationale Ebene Türkei Deutschland und Türkei Deutschland Seite 77
Stiftung Zentrum für Türkeistudien Freiwilliges Engagement von Türkinnen und Türken in Deutschland Integrationswirkungen des Engagements in MSO • Eröffnung von Handlungsoptionen und Solidarität • Unterstützung der Identitätsbildung • Beteiligung in MSO steht Beteiligung in deutscher Organisation nicht im Wege • Migrationsspezifische Interessen ebenso wie die Bereiche Religion und Kultur werden durch deutsche Organisationen kaum abgedeckt • Relevant ist Länderorientierung und Inhalte: Zusammenschluss zur Vertretung der eigenen Interessen, die sich inhaltlich auf das Aufnahmeland konzentrieren, belegen Integrationsbemühungen und sind kaum Ausdruck von Segregation • Desintegrativ dann, wenn Konflikte mit Aufnahmegesellschaft forciert oder organisiert werden • Frage: Möglichkeit der Religionsausübung - integrativ oder desintegrativ? • Wandlung der MSO, breites Spektrum • Professionalisierung und Anerkennung stärkt integrative Wirkung von MSO Engagementförderung ist auch Integrationsförderung. Seite 88
Stiftung Zentrum für Türkeistudien Freiwilliges Engagement von Türkinnen und Türken in Deutschland Engagementpotenzial türkeistämmiger Migranten Engagementpotenzial (Prozentwerte) Derzeitiger Status Engagierte Früher Beteiligte Nicht Engagierte Beteiligte 9,7% 20,9% 39,6% 29,8% Interesse an (weiterem) Engagement 70,5% 63,4% 48,2% 36,8% Anteile an allen Befragten 6,8% 13,3% 19,1% 10,9% Gesamtpotential 50,1% Expansive Rückkehrer Neue Neue mit Bezügen ohne Bezüge 13,6% 26,5% 38,1% 21,8% Seite 99
Stiftung Zentrum für Türkeistudien Freiwilliges Engagement von Türkinnen und Türken in Deutschland Engagementpotenzial türkeistämmiger Migranten Überdurchschnittliches Interesse an Engagement bei: • Frauen • 16- bis 24-Jährigen und Altersgruppe 35- 44 Jahre, • Höher Gebildeten • Neuzuwanderern Potenzielle Engagementbereiche der Interessierten: • Sozialer Bereich • Kultur/Musik • Sport • Gesundheit • Jugend- und Bildungsarbeit • Schule und Kindergarten • Religion Experten: Potenzial hoch und zunehmend aufgrund des demographischen Wandels und der Aufgabe der Rückkehrillusion. Potenzial vor allem auf Stadtteilebene. 10 Seite 10
Stiftung Zentrum für Türkeistudien Freiwilliges Engagement von Türkinnen und Türken in Deutschland Zugangswege zum Engagement Anstoß zur Übernahme von Engagement (Prozentwerte) ...von Freunden oder Bekannten 33,3 ...von leitenden Personen aus der Gruppe 22,0 ...von eigenen Erlebnissen oder Erfahrungen 18,7 Ich bin da hineingewachsen 10,0 ...von Mitgliedern der Familie 4,7 ...von einer Informations- oder Kontaktstelle 2,0 ...von Hinweisen aus den Medien 1,3 0 5 10 15 20 25 30 35 Strategie zur Motivierung: Motivierung aus den Organisationen heraus in persönlicher Ansprache, unterstützt von Medien- und Informationskampagnen vor allem für Nicht- Engagierte, die häufig nicht wissen, wohin oder an wen sie sich wenden können. 11 Seite 11
Stiftung Zentrum für Türkeistudien Freiwilliges Engagement von Türkinnen und Türken in Deutschland Motive und Erwartungen Wichtigkeit von Erwartungen an das Engagement (Prozentwerte und Rangplatzdifferenzen) eher bis Rangplatz- sehr wichtig differenz Engag. Inter. Engagierte - Engag.Türken - Türken Türken interessierte engag. Türken Deutsche Anderen Menschen helfen 90,7 95,6 +1 -2 Spaß 91,3 96,8 -1 +1 Vertretung eigener Interessen 88,0 96,4 0 -5 Kenntnisse und Erfahrungen erweitern 87,7 97,1 0 -1 Integration unterstützen 85,3 93,4 +4 - Verantwortung/ Entscheidungsmöglichkeiten 87,2 95,6 +2 -1 Etwas für das Gemeinwohl in Deutschland tun 88,0 90,5 +7 +2 Sympathische Menschen treffen 88,0 96,7 -3 +5 Aufrechterhaltung der türkischen Kultur 85,3 93,9 -2 - Lebenssituation von Migranten verbessern 82,0 93,1 0 - Eigene Probleme selbst in die Hand nehmen 82,7 95,6 -5 -1 Aufrechterhaltung der Bindung an die Türkei 77,8 91,9 -1 - Anerkennung 77,8 88,6 0 +2 Nutzung für berufliche Möglichkeiten 73,3 91,7 -2 0 Insgesamt Mischung altruistischer, nutzenorientierter und hedonistischer Gründe, die ihre Basis auch in der Migrationssituation haben 12 Seite 12
Stiftung Zentrum für Türkeistudien Freiwilliges Engagement von Türkinnen und Türken in Deutschland Verbesserungswünsche Verbesserungswünsche der Rahmenbedingungen bei Organisationen (Prozentwerte) Weiterbildungsmöglichkeiten 63,1 Bereitstellung von Finanzmitteln 62,4 Bereitstellung von Räumen und Ausstattungsmitteln 58,4 Offenheit der deutschen Organisationen für Zuwanderer 58,4 Menschliche und psychische Unterstützung 55,7 Fachliche Unterstützung der Tätigkeit 55,3 Anerkennung durch hauptamtliche Mitarbeiter 51,7 Unbürokratische Kostenerstattung 45,0 Finanzielle Vergütung 24,8 0 10 20 30 40 50 60 70 Im Vergleich zu Deutschen: Häufiger Weiterbildungsmöglichkeiten, menschliche Unterstützung und Anerkennung durch hauptamtliche Mitarbeiter genannt. 13 Seite 13
Stiftung Zentrum für Türkeistudien Freiwilliges Engagement von Türkinnen und Türken in Deutschland Verbesserungswünsche Verbesserungswünsche der Rahmenbedingungen beim Staat (Prozentwerte) Prozent Rang Türken Deutsche Diff. Türken Deutsche Diff. Anerkennung türkischer Gruppen durch dt. Gesellschaft 66 - -66 - - - Anerkennung als Praktikum oder Weiterbildung 60 46 14 1 5 +4 Anerkennung bei der Rentenversicherung 59 46 13 2 6 +4 Freistellung durch Arbeitgeber 56 41 15 3 8 +5 Absicherung durch Versicherung 56 44 12 4 7 +3 Bessere Information über Gelegenheiten 56 56 0 5 2 -3 Steuerliche Absetzbarkeit von Unkosten 51 56 -5 6 1 -5 Öffentliche Anerkennung durch Ehrungen 49 23 26 7 11 +4 Öffentliche Anerkennung durch Medien 48 47 1 8 4 -4 Vereinbarkeit mit Arbeitslosengeld 47 33 14 9 9 0 Anerkennung als Wehr- oder Zivildienst 42 33 9 10 10 0 Steuerliche Freistellung von Aufwandsentschädigung 39 51 -12 11 3 -8 Im Vergleich zu Deutschen: Häufiger: Ehrungen, Arbeitgeber, Arbeitslosengeld, Anerkennung als Weiterbildung und bei Rente. Seltener: Steuerliche Freistellung und Absetzbarkeit 14 Seite 14
Stiftung Zentrum für Türkeistudien Freiwilliges Engagement von Türkinnen und Türken in Deutschland Anregungen der Experten zur Verbesserung des Engagements Deutsche Organisationen • Möglichkeiten begrenzt (Religion, Bereich Sexualität/AIDS-Hilfe, gruppendynamische Prozesse) • Herkunftssprachliche Ansprechpartner • Förderlich: gemeinsame Interessen und Betroffenheit (Stadtteile, Selbsthilfegruppen, Gewerkschaften) • Wichtig: Migranten in Leitungsfunktionen bringen, bisher dort kaum vertreten • Abschreckend: zu starre Bürokratie, zu formalisierte Strukturen Gründe: keine Tradition des klassischen Ehrenamtes, Skepsis gegen formalisierte Gremienarbeit, in MSO laxerer Umgang MSO • zu wenig Professionalität, zu wenig hauptamtliche Mitarbeiter, dadurch nur wenig Werbung und Motivierung möglich. • Daher Professionalisierung der MSO nötig 15 Seite 15
Stiftung Zentrum für Türkeistudien Freiwilliges Engagement von Türkinnen und Türken in Deutschland Ansatzpunkte zur Förderung des Engagements – Zielvorstellungen Zielvorstellung • Vollkommene Assimilierung utopisch • Daher: Anerkenntnis der Migrantenorganisationen als komplementärer Bestandteil der Zivilgesellschaft und stärkere soziale Anerkennung des Engagements von Migranten insgesamt • Förderung des Engagements in deutschen wie in eigenethnischen Organisationen • Vernetzung der Potenziale der Zuwanderer mit Akteuren der Mehrheitsgesellschaft • Einbeziehung der Migranten in mehrheitsgesellschaftlichen Organisationen durch deren stärkere Öffnung und interkulturelle Sensibilisierung • Diskussion politischer Zielvorstellungen mit Migrantenselbstorganisationen, nicht über sie 16 Seite 16
Stiftung Zentrum für Türkeistudien Freiwilliges Engagement von Türkinnen und Türken in Deutschland Ansatzpunkte zur Förderung des Engagements - Maßnahmen Mehrheitsgesellschaftliche Organisationen: • Förderung bzw. Demonstration der Offenheit, Abbau von Berührungsängsten • Türkeistämmige Ansprechpartner in deutschen Organisationen • Einbeziehung von aktiven Migranten in Leitungspositionen (Empowerment) • Persönliche Ansprache von Führungspersonen zur Motivierung, • Stärkere Einbeziehung von Migranten in Weiterbildungsmöglichkeiten • Spezifische Angebote mit entsprechender Information und Kommunikation • Bereitstellung von „Andockmöglichkeiten“ • Bewusstseinswandel insbesondere bei Wohlfahrts- und Sozialverbänden • Positive Diskriminierung (z.B. durch Erlass von Mitgliedsbeiträgen) • Interkulturelle Sensibilisierung und Verbesserung des Verhältnisses • Vernetzung deutscher und türkischer Organisationen insbesondere auf regionaler Ebene • Scharnierfunktion: Integrationsräte als Informations- und Kontaktstelle auf regionaler Ebene 17 Seite 17
Stiftung Zentrum für Türkeistudien Freiwilliges Engagement von Türkinnen und Türken in Deutschland Ansatzpunkte zur Förderung des Engagements - Maßnahmen Migrantenorganisationen: • Abbau von Vorurteilen und Berührungsängsten gegenüber deutschen Organisationen • Stärkere Öffnung für Kooperation • Förderung des Engagements von Frauen • Verbesserung der (deutschen) Öffentlichkeitsarbeit • Professionalisierung der MSO Alle Organisationen: • Überprüfung und ggf. Reform der internen Partizipationsstrukturen • Anstöße von Aktiven zur Motivierung von Beteiligten • Ansprache auch solcher Beteiligter, die Anforderungen noch nicht erfüllen (Frauen, Junge) • Einräume von Handlungs- und Entscheidungsmöglichkeiten • Anerkennung der Freiwilligen durch Hauptamtliche • Berücksichtigung der Erwartungen • Ermöglichung von Weiterbildung 18 Seite 18
Stiftung Zentrum für Türkeistudien Freiwilliges Engagement von Türkinnen und Türken in Deutschland Ansatzpunkte zur Förderung des Engagements - Maßnahmen Staat: • Anstoßen eines Bewusstseinswandels • Einbeziehung der Migrantenorganisationen in den politischen Diskurs • Stärkere soziale Anerkennung des Engagements • Förderung der Gelegenheitsstrukturen und Verbesserungen der Rahmenbedingungen • Angleichung des Förderumfangs von Migrantenorganisationen an den der deutschen Organisationen • Kommunale Ebene: Professionalisierung und Weiterbildung für Vertreter von Migrantenselbstorganisationen und Engagementwillige • Unterstützung der interkulturellen Sensibilisierung deutscher Organisationen • Förderung von MSO als Alternative der Wohlfahrtspflege • Freiwilligenagenturen: Einbeziehung der MSO, Einstellung von Mitarbeitern mit Migrationshintergrund • Einrichtung von Dialogkreisen, z.B. im Bereich Religion 19 Seite 19
Stiftung Zentrum für Türkeistudien Freiwilliges Engagement von Türkinnen und Türken in Deutschland Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 20 Seite 20
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