Augenblick - Hilfe für blinde Kinder Von Hildesheim - Für die Welt - Hildesheimer Blindenmission

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Augenblick - Hilfe für blinde Kinder Von Hildesheim - Für die Welt - Hildesheimer Blindenmission
Winter 2020 - Frühjahr 2021

Augenblick

 Von Hildesheim – Für die Welt
 Hilfe für blinde Kinder
Augenblick - Hilfe für blinde Kinder Von Hildesheim - Für die Welt - Hildesheimer Blindenmission
EDITORIAL

Corona – und kein Ende?

Liebe Leserin, lieber Leser!

Man mag es kaum noch hören: die täglichen Berichte
über das Infektionsgeschehen. Viele sehnen die frühere
Normalität zurück, in der das Leben unbeschwerter, un-
maskiert und ohne Versammlungsbeschränkungen war.                    dem die Hildesheimer Blindenmission ein Leben lang viel
                                                                     bedeutet hat (Seite 7).
Leider müssen auch wir in dieser Ausgabe von den Co-
rona-Folgen berichten. Denn in unseren Partnerländern                Wie gut, dass es diese positiven Beispiele auch gibt. Sie
bleiben alle Schulen aufgrund der Pandemie weiterhin                 sind wie Lichtstrahlen, die uns Gott durch dunkle Wolken
geschlossen. Die Menschen, die wir in Myanmar, Indo-                 hindurch sendet, und die uns sehen lassen: Unser Bemühen
nesien und auf den Philippinen begleiten, hat es sehr, sehr          ist nicht vergeblich; gerade jetzt bleiben wir nicht allein.
hart getroffen.                                                      Gott weist uns aneinander, damit niemand verloren geht.

Deshalb versuchen wir ihnen auf allen erdenklichen Wegen             Seien Sie Gott befohlen.
zu helfen. Wir fördern das „TELE-LERNEN“, mit dem
die Lehrkräfte in bewundernswerter Weise überall in den
Blindenschulen eine Unterrichtsversorgung gewährleisten              Ihr
(Seite 7). Wir berichten vom Lebensmittel-Notprogramm,
das für die Schülerinnen und Schüler in Myanmar einge-
richtet werden muss (Seite 5).
                                                                     Frank Ewert
Wir können trotz allem aber auch sehr positive Dinge mit-
teilen - und das tun wir gerade in dieser Zeit nur zu gern:
Von Menschen, die in Indonesien einer Familie weiterhelfen
(Seite 3) oder vom segensreichen Wirken eines Mannes,

Titelbild: Solange die Blindenschule geschlossen bleibt, erhält Ma Thay die Schulaufgaben auf einem Handy, das sie von der Schule lei-
hen konnte. Die HBM fördert die Anschaffung elektronischer Geräte zur Durchführung des «Tele-Lernens» während der Corona-Zeit.
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Aus unseren Schulen

Corona und Blindheit - Eine Spende aus Deutschland bewirkt in Medan viel
Endlich kann Familie Nababan auf-          natürlich sehr dankbar und glücklich.
atmen und etwas sorgenfreier durch
die nächste Zeit gelangen. Gerade          Alle Spenden leiten wir umgehend
während der Corona-Pandemie ma-            weiter. Sie erreichen über die Schulen
chen sich die Auswirkungen des Vi-         direkt die Kinder und deren Eltern.
rus in allen Bereichen bemerkbar.

So ist es auch bei Intan, einer 16jähri-
gen Schülerin der HBM-Blindenschule
Yapentra in Medan (Indonesien) und
ihrer Familie. Die Eltern von Intan
sind ebenfalls beide blind und haben
drei Kinder. Der Vater von Intan ar-
beitet als Masseur, das Einkommen
ist aber sehr gering. Die Mutter ist
erkrankt und kann nicht mehr zum
Lebensunterhalt beitragen. Seit Aus-
bruch des Corona-Virus ist die Situa-          Intan zusammen mit ihrer erkrankten
                                               Mutter.
tion lebensbedrohlich geworden: Jeden
Tag sorgt sich der Vater darum, wie er
die Familie ernähren kann.

Die Patin von Intan hat von der
schwierigen Situation gehört und ist
sofort aktiv geworden. Sie hat 200 Euro
zusätzlich für ihr Patenkind gespen-
det. Über die HBM-Geschäftsstelle ge-
langte das Geld an die Schule. Dort hat
es Intans Lehrerin persönlich ihrem
Vater überreicht. Diese Spende kam             Intan und ihr Vater erhalten die Spende
goldrichtig und die Eltern sind jetzt          von der Patin.                            Intan hilft zuhause mit, auch beim Abwaschen.
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Aktuelles

Neue digitale Tools bei der HBM

Auch wir möchten einerseits Res-
sourcen für Papier und Druck spa-
ren, anderseits den Neuerungen
der digitalen Welt begegnen, deren
Bedeutung durch die Corona-Pan-
demie extrem zugenommen hat.
Unser digitales Angebot in Kürze:

• Online-Spenden über unsere Web-
  site www.h-bm.de
• Verschiedene Spendenprojekte zur
  Auswahl. Bitte suchen Sie selbst
  aus, welches Spendenprojekt Ih-
  nen zusagt und wofür Sie spenden
  möchten!
• Geschenkspende („Spenden statt
  Schenken“) – ob zum Geburtstag,
  Jubiläum oder Weihnachten – hier         • Auf unserer Facebook Seite freuen     • „Augenblick“ als Pdf an Ihre
  können Sie eine Spendenaktion je-          wir uns natürlich immer über neue       E-Mail-Adresse: Dazu benötigen wir
  derzeit selbst erstellen oder einen        Abonnenten durch Klick auf „Gefällt     Ihre E-Mail-Adresse, sofern sie uns
  anderen Menschen mit einer Spende          mir“ oder auch nur über ein like zu     nicht vorliegt. Gern nehmen wir die-
  beschenken. Gern sind wir Ihnen            unseren Beiträgen.                      se in unseren E-Mail-Verteiler auf!
  hierbei jederzeit behilflich. Sprechen
  Sie uns an!
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Spenden helfen | Verschiedenes

Notruf aus Myanmar – keine Lebensmittelspenden mehr
Aus unserer Blindenschule Meik-            Gleichzeitig erhält die Schule keine
tila (Myanmar) erhielten wir einen         Lebensmittelspenden mehr. Daher hat
dringenden Notruf. Bisher erhielt die      die Programmleiterin Kwai Nan aus
Schule so viele Lebensmittelspenden        der Schule einen Notruf gesandt: „Wir
aus der Nachbarschaft, dass damit          müssen die Lebensmittel jetzt kaufen!
der tägliche Bedarf für Schülerin-         Bitte helft uns mit Geld.“ Wir wollen
nen, Schüler und Angestellte gedeckt       die Schule in dieser schwierigen Situ-
war. Nun bleiben die Lebensmittel          ation nicht allein lassen. Bitte spenden
aus. Die Menschen trauen sich nicht        auch Sie für „Meiktila“ (siehe dazu:
mehr auf die Straße aus Angst vor          letzte Seite).
einer Corona-Infektion.

Nachdem auch in Myanmar im März
alle Schulen geschlossen wurden, war                                                                 Auf der Spendentafel vermerkte
nach dem Sommer die Regierung sehr                                                                   Ms. Kwai Nan exakt alle eingehenden
                                                                                                     Spenden. Jetzt bleibt die Tafel leer.
positiv eingestellt und verkündete,
dass das Virus unter Kontrolle sei.
Daher kam die Anweisung, im Sep-
                                           Die Menschen in Myanmar sind vorsichtig geworden
tember alle Schulen wieder zu öffnen.      und trauen sich kaum noch nach draußen.
Fröhlich kehrten die Kinder zurück
in ihre Klassen- und Schlafräume.
Sie genossen die Gemeinschaft mit
Freundinnen und Freunden.

Jetzt kam die Nachricht, dass die Infek-
tionszahlen so sehr gestiegen sind, dass
die Schulen wieder schließen müssen.
Allerdings darf die Blindenschule die
Kinder nicht einfach nach Hause ent-
lassen – denn dort könnte ein noch
höheres Infektionsrisiko bestehen.
                                           So war es früher - ein Hochzeitspaar bringt riesige       Eine solche Spende von Reissäcken
                                           Töpfe mit Essen in die Schule und lässt alle mitfeiern.   bleibt jetzt aus.
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Kinder suchen Paten

Jhossua aus Medan sucht Paten

Jhossua ist 9 Jahre alt und von Ge-      Von einem blinden Pastor, der auf der
burt blind. Er ist ganz neu in die       gleichen Insel lebt, erfuhren die Eltern
Blindenschule nach Medan (Indo-          von der Blindenschule Yapentra. Die
nesien) gekommen. Auch wenn dort         Mutter reiste mit Jhossua dorthin und
zurzeit kein Unterricht stattfindet,     blieb drei Tage lang in der Schule, um
so kümmern sich die Lehrkräfte           sicherzustellen, dass er dort gut aufge-
intensiv um alle Schülerinnen und        hoben ist. Jhossua gefiel es gleich gut.
Schüler.                                 Er hat sich schnell mit den anderen
                                         Kindern angefreundet, und zu den
Geboren wurde Jhossua in einem           Lehrerinnen und Lehrern ist er höflich
Dorf auf der Insel Nias. Seine El-       und freundlich.
tern leben von der Landwirtschaft.                                                     Jhossua mit seiner Mutter
Jhoussua hat noch zwei Brüder und
eine jüngere Schwester, Fitri. Sie hat
ebenfalls eine starke Sehbehinderung
und wird wohl bald auch die Blinden-
schule besuchen.

Den Eltern fiel zum ersten Mal auf,
dass mit ihrem Sohn etwas nicht
stimmt, als er drei Jahre alt war. Die
Mutter brachte ihn ins Krankenhaus
und der Arzt diagnostizierte einen
Katarakt (Grauer Star). Mit 6 Jahren
schickten ihn seine Eltern zur Schule    Jhossua beim Lernen                        Jhossua mit seinen Geschwistern
in seinem Dorf. Jedoch konnte er dem
Unterricht nicht folgen, und auf seine   Wir hoffen, dass sich eine Patin oder ein Pate findet, die oder der Jhossua
speziellen Bedürfnisse konnte der Leh-   unterstützt und ihm den Schulbesuch ermöglicht. Möchten vielleicht Sie
rer nicht eingehen. Jhossua blieb also   diese Patin oder dieser Pate sein? Bei Interesse melden Sie sich bitte bei Frau
nichts Anderes übrig, als Zuhause zu     Hillebrandt in der Geschäftsstelle der Hildesheimer Blindenmission (Tel.:
bleiben.                                 05121-9188621) oder per Email: hillebrandt@h-bm.de
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Verschiedenes

TELE-LERNEN - Unterricht für Blinde in Corona-Zeiten

Überall auf der Welt mussten Schulen     tigen sie dringende Hilfe bei der An-
wegen der Corona-Pandemie schlie-        schaffung elektronischer Geräte und
ßen. In einigen Ländern wie auf den      leistungsfähiger Internetanschlüsse,
Philippinen und in Indonesien gibt       damit ihre Kinder weiter lernen kön-
es bis Ende des Jahres keinen Präsen-    nen. Für diese Sonder-Hilfe wollen
zunterricht mehr. Die Schülerinnen       wir insgesamt 15.000 Euro sammeln.
und Schüler von Blindenschulen sind      Bitte helfen Sie mit!
besonders hart betroffen. Da viele
Familien der Kinder arm sind, benö-
                                                                                          Moses kann nicht sehen, was auf dem Bild-
                                                                                          schirm ist. Deshalb benötigt er eine spezielle
                                                                                          Software, die ihm alles vorliest

Walter Meyer-Roscher zum Gedächtnis
Die Hildesheimer Blindenmission           der bekannteste Anwalt für die Belan-
trauert um ihren Ehrenvorsitzenden        ge blinder Kinder in den ärmsten Län-
Landessuperintendent i.R. Walter          dern Südostasiens. Wir sind dankbar
Meyer-Roscher, der am 10. Februar         für seine Treue und seine Loyalität,
im Alter von 86 Jahren gestorben ist.     die allen Mitverantwortlichen Raum
Seinem Vater ist es zu verdanken, dass    ließ und Mut machte. In seinem Sinne
die Blindenmission nach der Zwangs-       hat seine Familie statt Kränzen und
pause im 3. Reich wiederbelebt wurde.     Blumen um Spenden für die Blinden-
Dieses Erbe hat Walter Meyer-Roscher      mission gebeten und konnte uns einen
entschlossen aufgenommen und wei-         Betrag von knapp 9.000 Euro für den
tergeführt. Die expandierende Ent-        Bau eines Bettenhauses in Meiktila/
wicklung unseres Werkes hat er über       Myanmar zur Verfügung stellen, das
Jahrzehnte hin maßgeblich mitbe-          seinen Namen tragen wird.
stimmt. Dank seines kirchenleitenden
Amtes war er im Hildesheimer Land         Rudolf Rengstorf, Vorsitzender des Vorstandes
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Die HBM hilft

                                         Gruppenfoto Blindenschule Myanmar
                                                                                    Hildesheimer Blindenmission e.V.
                                                                                     Helmerstraße 6
Notruf aus Myanmar                                                                   31134 Hildesheim

Die Schulkinder der Blindenschule        genden Notruf: „Helft uns mit Geld,         Telefon: 0 51 21 / 91886-11
können trotz Schulschließung nicht       damit wir Essen kaufen können!“             Telefax: 0 51 21 / 91886-10
nach Hause zurück, da die Infekti-                                                   E-Mail: info@h-bm.de
onsgefahr im gesamten Land zu hoch       Wir wollen die Schule in dieser             Internet: www.h-bm.de
ist. Gleichzeitig bleiben die Lebens-    schwierigen Situation nicht allein
mittelspenden für die Schule aus, weil   lassen. Bitte spenden auch Sie für         Spendenkonto
sich die Menschen nicht auf die Straße   „Meiktila“. (Lesen Sie den Bericht          Sparkasse Hildesheim Goslar Peine
trauen. Daher erhielten wir den drin-    dazu auf Seite 5)                           IBAN: DE94 2595 0130 0000 0471 11
                                                                                     BIC: NOLADE21HIK

                                         Mittagessen in der Blindenschule Myanmar
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