AUSGABE: MÄRZ 2021 SOZIALDIENST KATH. FRAUEN E. V. LINGEN - SKF LINGEN
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Ausgabe: März 2021 Sozialdienst kath. Frauen e. V. Lingen Herzlich willkommen! ehrenamtlich Tätigen ist Corona eine zusätzliche Herausforderung, wie Frau Eiing als ehrenamtliche Liebe Ehrenamtliche, liebe Interessierte, Betreuerin berichten wird. mit dieser ersten News im Jahre 2021 möchten wir Ich wünsche Ihnen viel Ihnen einen Überblick über unsere Arbeit im vergan- Spaß beim Lesen, genen Jahr geben. Unsere Fachbereiche sind mit einer kurzen Statistik aufgeführt. Insbesondere aber möchten wir mit Berichten aus der täglichen Arbeit aufzeigen, wie Corona das Arbeiten beispielsweise in der stationären Mutter- Ihre Irene Vehring Kind-Einrichtung oder auch im Frauen- und Kin- derschutzhaus verändert hat. Aber auch für unsere Zusammenhalten – jetzt erst recht! Wir suchen Ehrenamtliche! Hier können Sie beispielsweise tätig werden: • in der Rufbereitschaft des Frauen- und Kinderschutzhauses • als Fahrer/in für die SkF Waschtrommel • als Rechtliche/r Betreuer/in • im Café Zwischenstopp, im SkF-Fashion oder im Marktplatz Freren Können Sie sich vorstellen, mitzuhelfen? Dann freu- en wir uns auf Ihren Anruf oder Ihre E-Mail. Gerne können wir im persönlichen Gespräch klären, wel- che Hilfen in welchem Umfang aktuell nötig und möglich sind. Für ihren wertvollen Einsatz mit dem „Rollenden Lädchen“ sprechen auch wir dem ehrenamtlichen Team unseren Dank aus.
Ambulante Wohnbetreuung vergessen. Ich fühle mich im Wasser so leicht. Ich merke auch, dass ich mehr Schmerzen habe, wenn ich keinen Vanessa, Ulrike, Patricia und Siggi werden im Rahmen Sport mache. Jetzt gehe ich öfters spazieren und die der Ambulanten Wohnbetreuung (ABW) begleitet. Im ABW unterstützt und motiviert mich dabei. Interview erzählen sie von ihren ganz persönlichen Patricia: Ich hatte mit meiner ABW einen Ausflug in den Eindrücken und Erfahrungen. Tierpark nach Nordhorn oder Rheine geplant. Darauf Wie hast du die Corona-Zeit empfunden? habe ich mich sehr gefreut, aber wegen Corona konnte er bisher leider nicht stattfinden. Vanessa: Schrecklich, weil ich zuhause war und nicht arbeiten durfte. Ich habe eine Vorerkrankung. Somit Siggi: Der Klinikaufenthalt war gut für mich, um wieder hatte ich auch viel weniger Kontakte als sonst. Struktur zu bekommen. Danach konnte ich wieder ar- beiten gehen und das war gut. Sonst haben mir soziale Siggi: Für mich war es sehr schwierig, nicht mehr zur Kontakte gefehlt und das „normale Leben“ wie in die Arbeit gehen zu dürfen. Die ganze Familie war plötzlich Stadt gehen, essen gehen usw. zu Hause und wir hatten keine Tagesstruktur mehr. Mir ging es dann psychisch überhaupt nicht mehr gut und Haben dir die Aktivitäten in der Freizeitgruppen ich bin in die Klinik gegangen. gefehlt? Ulrike: Erst fand ich es gut, dass ich nicht arbeiten muss- Vanessa: Ja, vor allem der Literaturkreis, der mir be- te. Ich hatte viel Zeit, aber dann wurde mir langweilig sonders gut gefällt. Wir sprechen immer über einen und ich habe meine Arbeit und meine Kollegen vermisst. Autor, erfahren etwas über ihn und über die Zeit, in Anfangs hatte ich auch viel Angst, die mir nach einiger der er gelebt hat. Zeit durch Aufklärung durch die ABW genommen wurde. Was tust du, damit du besser zurechtkommst? Wie Was gab es Positives in dieser Zeit? kann dir die ABW dabei helfen? Patricia: Durch die Isolation habe ich mich und meinen Patricia: Ich versuche mich abzulenken, zurzeit lese Freund, mit dem ich zusammenlebe, besser kennenge- ich wieder und gucke Serien oder spiele mit meiner lernt. Wir haben mehr Zeit miteinander verbracht. Beim Playstation. Die ABW hat mir gut zugesprochen und ersten Lockdown bin ich in ein tiefes Loch gefallen, beim gesagt, dass sich die Situation auch wieder bessern zweiten Mal habe ich die Situation besser gemeistert. wird. Die Gespräche mit ihr haben mir gut getan. Vanessa: Ich bin mehr zur Ruhe gekommen und konnte Vanessa: Ich war viel alleine zuhause und habe gelesen, über mich nachdenken. Ich habe überlegt, was ich in gepuzzelt und Sachen aussortiert. Die ABW hat mir meinem Leben ändern könne, damit es mir besser geht. geholfen, indem sie mir zugehört hat. Ich habe ihr von meinen Problemen erzählt und gemeinsam haben wir Siggi: Positiv war, dass wenigstens die Kontakte mit der diese besprochen. Dann fiel es mir leichter, Entschei- ABW weiterhin stattgefunden haben und dass mir die dungen zu treffen. ABW beim Aufenthalt in der Klinik geholfen hat. Wo habt ihr euch getroffen? Hat dir im letzten Jahr etwas gefehlt? Ulrike: Da ich viel Angst hatte, fanden die ersten Kon- Vanessa: Ich schwimme sehr gerne und mache Re- takte nur draußen zum Spazierengehen oder auf meiner hasport im Wasser. Das hat mir besonders gefehlt. Terrasse statt. Wenn ich schwimme, kann ich alles, was mich belastet, Patricia: Am Anfang haben wir telefoniert oder uns Auch unter Corona-Be- draußen getroffen. Jetzt finden die Kontakte in meiner dingungen konnte 2020 Wohnung statt und wir beachten die Regeln. ein kreatives Gemein- schaftsprojekt realisiert Wenn du einen Wunsch frei hättest, was wäre es? werden, das aus einzelnen Bildern zu einem Gesamt- Siggi: Kein Corona mehr, keine Masken mehr tragen kunstwerk zusammen- müssen, wieder ins Café gehen können, soziale Kontakt gefügt wurde. Etwas Ge- meinsames in einer Zeit zu pflegen – das wär doch was! gestalten, in der Abstand gefordert ist, bot den Teil- nehmern aus dem ABW 2020 begleiteten drei Mitarbeiter- die Möglichkeit, sich als Gruppe zu erleben. innen im ABW insgesamt 20 Klienten im Alter von 20 bis über 60 Jahren.
„Darf ich jetzt nicht einmal „Darf ich den Müttern jetzt mehr Termine begleiten?“ nicht einmal mehr Unterstützung bieten beim Wickeln oder Flasche geben?“ „Darf ich jetzt nicht einmal mehr mit den älteren Kindern gemeinsam im Spielzimmer spielen?“ Mutter-Kind-Einrichtung möglich, innerhalb der Einrichtung Corona-Schnelltests durchzuführen. Dazu wurden zwei Mitarbeiterinnen „Wie erleben wir Mitarbeiter die Zeit der Pandemie? der Einrichtung vom Betriebsarzt geschult, diese Te- Vieles ist anders, anders als wir es kennen. Es gibt stungen bei den Kolleginnen, den Müttern und Besuchern viele neue Herausforderungen, aber auch Hürden, die durchzuführen. Es gibt allen, wenn auch nur kurzfristig, wir zu bewältigen haben. Mit der Pandemie gehen viele Sicherheit und nimmt somit einige Ängste. Hilfreich ist negative Gedanken einher. Aber dennoch können wir außerdem das Hygienekonzept, mit dem die Einrichtung alle daran wachsen. Wir lernen mit vielen neuen Dingen einheitlich arbeitet. umzugehen und dürfen uns kreativ zeigen. Wir wachsen Im Alltag mit der Gruppe geht in Zeiten der Pandemie als Team zusammen und lernen voneinander. vieles verloren. Ein gemeinsames Essen mit den Be- Zu Beginn der Pandemie war alles noch ungewiss. Wie wohnerinnen und den Kindern am Tisch ist nicht mehr sollen wir, als Mitarbeiterinnen in einer vollstationären möglich. Unsere Bewohnerinnen können Besucher nur Mutter-Kind-Einrichtung, Abstand halten? Fragen über mit vorheriger Ankündigung und zeitlich begrenzt emp- Fragen und die einzige Antwort war: Hygiene und fangen. Väter können somit nur gering in die Erziehung Abstand halten. Wie können wir trotz der Pandemie und Versorgung ihrer Kinder eingebunden werden. „Mir unserer Arbeit gerecht werden? Mit Hilfe von Mund- fehlen die Fahrten am Wochenende zu dem Vater meiner Nasen-Bedeckungen und regelmäßigem Hände wa- Kinder, diese sind aufgrund behördlicher Auflagen nicht schen fanden wir Wege und Möglichkeiten für einen mehr möglich“, bedauert eine Mutter. Ausflüge können gelingenden Alltag. Neue Regeln für die Mütter und nur teilweise und mit einer genauen Planung stattfinden. Kinder mussten aufgestellt werden. Von uns Kolleginnen Auch der Kindergarten kann für zwei Kinder der Gruppe gab es Veränderungen, ein neuer Dienstplan musste aktuell nicht besucht werden. „Mir tut es leid für meine erstellt werden. „Wie schaffen wir es, so wenige Kontakte Kinder, die beiden spielen doch so gerne im Kindergar- wie möglich untereinander zu erzielen, aber dennoch ten mit den anderen Kindern“, äußert sich eine weitere allen gerecht zu werden?“, fragte sich Mareike Ramler, Mutter zum Thema. Die Kinder und insbesondere die Leitung der Einrichtung beim Schreiben der neuen Säuglinge können unsere Mimik unter den Masken nicht Dienstpläne. Aber auch von den Kolleginnen verlangt deuten, sodass es zu Fehlkommunikation führen kann. es ein hohes Maß an Flexibilität. Ein Krisenteam von Seit wir bereits ein Jahr mit dieser Pandemie leben, haben drei Mitarbeiterinnen, die sich bereiterklärten, im Falle sich viele Dinge im Alltag der Mutter-Kind-Einrichtung eines Corona-Ausbruches innerhalb der Einrichtung die verändert. Einige Dinge werden sich längerfristig eta- Dienste zu übernehmen, wurde gebildet. Dabei schwirrt blieren und andere Dinge werden sich (hoffentlich) bald die Angst vor einer Quarantäne innerhalb der Gruppe wieder normalisieren. Wir als Team halten zusammen durchgehend durch die Köpfe der Mitarbeiterinnen. und bieten unseren Müttern und deren Kindern weiterhin Auf Supervision, Fort- oder Weiterbildungen müssen eine Perspektive. Der Fokus der Alltagsbewältigung wir aktuell verzichten oder auf das neue Medium „We- für Mütter mit Kind bzw. Kindern und die Entwicklung binare“ umsteigen. einer stabilen Mutter-Kind-Bindung steht weiterhin an „Mir fehlt das Team an einem Tisch“, lautet eine fru- oberster Stelle.“ strierte Äußerung einer Kollegin während der Online- Janina Schmidt, Mitarbeiterin in der Mutter-Kind-Einrichtung Teamsitzung via Zoom. Seit einigen Wochen ist es uns
Frauen- und Kinderschutzhaus, BISS und Beratungsstelle Kompass Hat sich der Alltag im Frauen- und Kinderschutz- tungsstellen durch Fördergelder auszubauen. Der haus (FKSH) verändert? SkF Lingen hat daraufhin entsprechende Fördergelder Monika Olthaus-Göbel: Die Corona-Pandemie hat beantragt. Davon wurden Laptops für die Frauen sowohl unsere Arbeit als auch den Alltag stark be- erworben und die PCs im Mitarbeiterbüro für Video- einflusst. Vonseiten der Mitarbeiterinnen wurde die konferenzen mit Kamera und Headset ausgerüstet. Einhaltung der Hygienevorschriften kontrolliert und Eine Spende ermöglichte zudem, Laptops für das immer wieder in den Hausbesprechungen themati- Homeschooling anzuschaffen. siert. Der Alltag im FKSH veränderte sich vor allem Wenn Sie an BISS und Kompass denken: Hat dadurch, dass die Frauen und Kinder die meiste Zeit Corona die Lage von Frauen und Kindern, die drinnen waren. Kindergarten und Schule fielen aus. von häuslicher Gewalt betroffen sind, verän- Es fehlte den Bewohnerinnen an Tagesstruktur. dert? Welche Auswirkungen bemerken Sie bei den Olthaus-Göbel: Ja. Aufgrund der Tatsache, dass Bewohnern? betroffene Frauen in der Regel sowieso kaum Kon- Olthaus-Göbel: Im ersten Lockdown waren zunächst takte zu anderen Personen haben, wurden sie noch starke Verunsicherungen und Ängste spürbar. Viele weiter eingeschränkt. Die Kinder mussten aufgrund Bewohnerinnen fühlten sich neben der Gewalter- der Pandemie starke Veränderungen hinnehmen. fahrung durch die Pandemie zusätzlich belastet. Sie konnten nicht mehr in den Kindergarten oder Um eine Überforderung der Frauen vorzubeugen, in die Schule. Sie durften keine anderen Kinder fanden verstärkt Angebote für Mütter und Kinder besuchen, Kindergeburtstage fielen aus. Der All- statt, z. B. im lebenspraktischen Bereich „Wie koche tag änderte sich komplett. Die Tagesstruktur fehl- ich preiswert und gesund?“. Darüber hinaus wurde te. Hier waren sie auf die Hilfe und Unterstützung intensiv an den Mutter-Kind-Beziehungen gearbeitet. ihrer Mütter angewiesen. Viele Kinder haben diese Unterstützung jedoch nicht bekommen und waren Wie weit ist die Digitalisierung im Frauenhaus sich selbst überlassen. Leider können auch unsere vorangeschritten? Gruppenangebote für Kinder zurzeit nicht stattfin- Olthaus-Göbel: Mitte 2020 wurde es möglich, die den. Digitalisierung in Frauenhäusern und Gewaltbera- Der Arbeitskreis Häusliche Gewalt machte mit einer außergewöhnlichen Fotoausstellung auf das Thema „Häusliche Gewalt“ auf- merksam. Dabei liehen unterschiedliche Charakterköpfe der Stadt Lingen dieser einzigartigen Ausstellung ihr Gesicht und ihre Stimme. Ihre Botschaft lautet: „NEIN zu häuslicher Gewalt! In Lingen und überall.“ So waren die Bilder 2020 im Lookentor und im Gesundheitszentrum Medicus Wesken zu sehen. Bei Interesse kann die Ausstellung ausgeliehen werden.
Hat Corona vielleicht auch positive Folgen mit sich gebracht? Olthaus-Göbel: Da keine Gruppentreffen stattfin- den konnte (was sehr schade war), war mehr Zeit für die Einzelberatung. Positiv ist außerdem, dass technische Verbesserungen im FKSH unsere Ar- beit im Alltag erleichtern. Sicherlich wird es auch nach der Corona-Zeit immer wieder Videokonfe- renzen geben, weil dadurch viel Zeit für Anfahrts- wege gespart wird. Monika Olthaus-Göbel, Leiterin des FKSH Wie empfinden Sie die Arbeit? Im Jahr 2020 haben 50 Frauen mit Olthaus-Göbel: Corona hat den Arbeitsalltag sehr 58 Kindern Schutz und Zuflucht belastet und verändert. Gruppengespräche muss- im FKSH gesucht. In der Beratungs- ten leider ausfallen. Die Arbeit mit den ehrenamt- und Interventionsstelle BISS wurden lichen Mitarbeiterinnen der Rufbereitschaft musste 347 Opfer Häuslicher Gewalt beraten. neu organisiert werden. Durch den hohen Einsatz 439 Kinder waren mitbetroffen. Im der Ehrenamtlichen in Absprache mit den Haupt- Rahmen der Kompass-Beratung (Kinder amtlichen konnte der Bereitschaftsdienst in hoher als Zeugen Häuslicher Gewalt) wurden Qualität fortgeführt werden. Die Corona-Pandemie 40 Kinder beraten. war und ist für alle eine große Herausforderung. Allgemeine Soziale Beratung Sozialpädagogische Familienhilfe Im Fachbereich ambulante Familien- und Jugendhilfe Beratungskontakte sind die Maßnahmen deutlich von 24 auf 14 zurück- gegangen, was u. a. auch auf die Pandemie zurück- Lingen: 539 Kontakte geführt werden kann. Freren: 99 Kontakte 23 % Darüber hinaus wurden drei Familienstabilisierungen begleitet. Zielgruppe waren Eltern und Alleinerzie- 77 % hende mit Säuglingen, die durch Suchtproblematik, Männer psychische Erkrankung und/oder Behinderung in Frauen ihrem Erziehungsverhalten und Bindungsvermögen stark eingeschränkt sind. Hier führte ein multiprofes- sionelles Team aus Sozialpädagoginnen und Hebam- Die Anzahl der Beratungen ist im Vergleich zum Vor- men Frühe Hilfen werktägliche Hausbesuche durch. jahr leicht gesunken, was u. a. auf die Schließung der Durch das sehr intensive Konzept war ein Auswei- Dienststelle im 1. Lockdown zurückgeführt werden chen auf Videotelefonie o. ä. auch während der Co- kann. Beratungen fanden vermehrt telefonisch oder rona-Pandemie unmöglich, da das Kindeswohl über per E-Mail und seltener in direktem Kontakt statt. Nach behördlich angeordneten Maßnahmen steht. Beendigung des Lockdowns änderte sich das langsam wieder. Wie auch in den letzten Jahren waren in 2020 finanzielle Probleme der Hauptgrund für die Beratung. Es folgten Probleme im Umgang mit den Behörden, familiäre Schwierigkeiten und Wohnungsprobleme.
Schwangerschaftsberatung „Wirklich schwierig war es im Corona-Jahr für die jungen schwangeren Frauen, die bei unserer Hebamme Anita Feld einen Geburtsvorbereitungskurs besuchen wollten. Denn leider konnten im gesamten Jahr 2020 nur 17 Termine zur Geburtsvorbereitung stattfinden. Diese Situation war vor allem für die ganz jungen und erstgebärenden Mütter unglücklich, die hier nicht nur Informationen und Aufklärung erhalten, sondern auch Austausch mit anderen werdenden Müttern finden. Dieses Angebot ließ sich nicht als Online-Kurs bewerkstelligen: Im Bedarfsfall stand die Hebamme aber telefonisch und auch persönlich zur Verfügung.“ Katharina Freckmann, Mitarbeiterin Schwangerschaftsberatung Sorgen und Nöte der Familien Auszahlungen aus dem Bischofsfonds Finanzielle Aspekte sind ein elementarer Bestandteil 2019 10.450 Euro der Schwangerenberatung, der gerade in Corona- Zeiten noch wichtiger geworden ist. Es kamen Familien 2020 19.640 Euro in die Beratung, die betonten, normalerweise nicht auf Hilfe angewiesen zu sein. Manchmal waren beide Durchschnittliche Zuwendung pro Familie: Eltern in Kurzarbeit, manche hatten ihren Job ganz verloren. Die privaten Ressourcen waren inzwischen 2019 348 Euro aufgebraucht und sie benötigten dringend Hilfe. Hier wurden Mittel aus dem Bischofsfonds sowie aus der 2020 409 Euro Bundesstiftung Mutter und Kind vermittelt. Gesetzliche Betreuung jedem Besuch rund 15 Minuten vor der Einrichtung auf das Ergebnis des Corona-Schnelltests warten Einblick in die Arbeit einer Ehrenamtlichen – muss. Gesundheit geht schließlich vor. Gespräch mit Frau Eiing Anfang 2021 starb die Seniorin. Maria Eiing wird Maria Eiing ist seit 2000 ehrenamtliche rechtliche weiterhin ehrenamtlich im BTG engagiert sein. Ihr Betreuerin beim SkF Lingen und betreute im letz- Ehrenamt an den Nagel zu hängen oder coronabe- ten Jahr eine an Demenz erkrankte Seniorin, die dingt zu pausieren, kam für sie zu keinem Zeitpunkt in einem Pflegeheim lebte. Nach dem gesetzlich infrage. Mit den Mitarbeiterinnen des SkF Lingens vorgeschriebenen vierwöchigen Besuchsverbot in hat sie telefonisch Kontakt gehalten. „Wir haben uns Alten- und Pflegeheimen hat sich das Verhältnis zu bestimmt schon ein viertel Jahr nicht mehr gesehen. ihrer Klientin maßgeblich geändert – die 95-jährige Viele Veranstaltungen und auch die Weihnachtsfeier Seniorin sprach nicht mehr, weder mit Frau Eiing noch sind ausgefallen“, bedauert sie – und freut sich umso mit dem Pflegepersonal. „Sonst hat sie sich immer mehr, wenn wieder etwas mehr Normalität möglich ist. so gefreut, mich zu sehen, und war sehr dankbar, aber durch die Demenz und die coronabedingten Einschränkungen hat sie komplett dichtgemacht und Insgesamt wurden 231 Betreuungen kein Wort mehr gesagt.“ Darüber hinaus wurde die hauptamtlich geführt, 33 Betreu- Kommunikation durch den Mundschutz erschwert. ungen ehrenamtlich. Insbesondere in den Dass die Einsamkeit gerade Alten und Kranken be- Altersgruppen der 18- bis 34-Jährigen sonders zusetzt, davon ist Maria Eiing überzeugt. und der über 65-Jährigen stieg die Zahl „Wenn gar keiner zu Besuch kommt, ist das schwie- der Betreuungen. rig.“ Darum nahm sie es auch in Kauf, dass sie vor
Qualifizierung und Beschäftigung „Das Café Zwischenstopp hat sich Was haben unsere Angebote – vom SkF Marktplatz zu einem Ort der Begegnung ent- in Freren bis zur Waschtrommel, vom Café Zwischen- wickelt. Ich habe in den drei Jahren stopp bis zum SkF fashion – gemeinsam? Es sind die meiner Tätigkeit viele Gäste kennengelernt. Menschen, die den Unterschied machen: Mitarbei- Einige kommen fast jeden Tag, andere ein- bis ter, Kunden, Förderer, Ehrenamtliche. Sie alle tragen zweimal die Woche. dazu bei, dass die Angebote einen Mehrwert über Für viele sind die Besuche ein fester Punkt in ihren Zweck hinaus haben, also mehr als „nur“ Ware ihrem Tagesablauf geworden. Es geht einfach oder Dienstleistungen für Menschen mit schmalem darum, sich hier mit Menschen auszutauschen Geldbeutel anzubieten. In einigen Einrichtungen finden und zu unterhalten, eine Tasse Kaffee zu trinken z. B. Menschen, die auf dem ersten Arbeitsmarkt geringe und ein Stück Kuchen zu essen. Das persön- Chance haben, Anstellung. Wir hoffen, dass es die Situa- liche Gespräch fehlt vielen Menschen. Nach tion bald wieder zulässt, für sie da zu sein. Ein herzliches den Erzählungen, die ich nach dem ersten Dankeschön an alle, die einen Beitrag dazu leisten, dass Lockdown von vielen erhalten habe, war das wir unsere Angebote aufrechterhalten können. für sie ganz schlimm, sie waren sehr einsam und alleine zuhause. Und sie haben sich sehr gefreut, als es wieder möglich war, ins Café Zwischenstopp und mit anderen ins Gespräch zu kommen. Auch mir persönlich hat diese Erfahrung ge- zeigt, wie wichtig Beziehungen zwischen den Menschen sind und dass man nicht gern allein ist. Der Mensch existiert durch seine Bezie- hungen.“ Caroly Bergmann, Mitarbeiterin Café Zwischenstopp Caroly Bergmann leitet das „Café Zwischenstopp“, das für viele Menschen als Ort der Begegnung lieb und kostbar geworden ist. Frühe Hilfen Anstrengungen aufwenden, um ihren Familienalltag zu bewältigen. Eine Unterstützung durch die Frühen Hilfen wurde in dieser Zeit umso wichtiger. Anders Einsätze als gewohnt kümmerten sich die Mitarbeiterinnen auch um Geschwisterkinder, die sonst in Schule Einsätze in der 81 % 19 % Stadt Lingen: 36 oder Kindergarten sind. Einsätze im Land- Hausbesuche wurden daher unter Einhaltung der 55 % 45 % kreis Emsland: 84 Hygienevorschriften, Abstandsregeln sowie dem Tragen einer FFP2-Maske durchgeführt. Die Eltern durch eine Hebamme wurden ebenfalls aufgefordert, während der verein- durch eine Familien-Gesundheits- barten Hausbesuche eine Alltagsmaske zu tragen und Kinderkrankenpflegerin und keine weiteren Besucher zu empfangen. Trotz dieser erschwerten Bedingungen konnte das Hilfs- Die Corona-Pandemie war für alle eine große He- angebot zu jeder Zeit vorgehalten werden, was von rausforderung – auch für die Familien, die in diesem den Eltern, aber auch den MitarbeiterInnen des All- Jahr noch mehr Isolation erfahren haben. Beson- gemeinen Sozialen Dienstes sehr geschätzt wurde. ders Familien mit kleinen Kindern mussten enorme
Termine Regelmäßige Termine 04. Mai 2021 | 18 bis 19.30 Uhr Jeder 2. Mittwoch im Monat | 15 bis 18 Uhr Infoabend für Interessierte zum Bereich Expertentelefon Rechtliche Betreuung, ehrenamtliche*r Betreuer*in Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht 11. Mai 2021 | 18.30 bis 20 Uhr Jeden 1. Sonntag im Monat | 11 Uhr Schulung I zum*r ehrenamtliche*n Betreuer*in Webinar „Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht“ 18. Mai 2021 | 18.30 bis 20 Uhr Jetzt auch online: „Patientenverfügung Schulung II zum*r ehrenamtliche*n Betreuer*in und Vorsorgevollmacht“ Der Betreuungsverein veranstaltet am 08. Juni 2021 | 18 bis 19.30 Uhr Sonntag, 11. April um 11.00 Uhr ein Webinar zum Thema „Patientenverfügung Vortrag Vorsorgevollmacht und Vorsorgevollmacht“. Wir bitten um Anmeldung bei 15. Juni 2021 | 18 bis 19.30 Uhr Stephanie Portmann, 0591-80062229 oder Vortrag Patientenverfügung stephanie.portmann@skf-lingen.de. Neu im Team Mein Name ist Petra Borges. Ich bin 54 Jahre alt und wohne mit meinem Mann und meinem 18-jährigen Sohn in Bawinkel. Ab dem 01.03.2021 bin ich beim SkF in Lingen dabei. Ich bin gespannt auf meine neuen Aufgaben im Empfang und freue mich auf eine gute Zusammenarbeit. Petra Borges Verantwortlich für den Inhalt: Marita Theilen, Irene Vehring, Wir wünschen allen ein frohes und gesegnetes Osterfest. Bilder: © Mary Long | AdobeStock | privat Sozialdienst katholischer Frauen e. V. Lingen Burgstraße 30 | 49808 Lingen Telefon 0591 80062-0 | info@skf-lingen.de www.skf-lingen.de Spendenkonto Sparkasse Emsland IBAN DE26 2665 0001 0000 0633 62 BIC NOLADE21EMS
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