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AUSSEN WIRTSCHAFT WIRTSCHAFTSBERICHT KASACHSTAN AUSSENWIRTSCHAFTSCENTER ALMATY SEPTEMBER 2021
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Eine Information des
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Wirtschaftsdelegierte Stv.
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AUSSENWIRTSCHAFT WIRTSCHAFTSBERICHT KASACHSTAN
• COVID-19 Pandemie bringt negatives Wirtschaftswachstum 2020
• … aber deutliche Erholung der Wirtschaft in 2021
• Großes Geschäftspotential für österreichische Unternehmen
Wirtschaftskennzahlen
2018 2019 2020 2021
(Jän-Aug)
Nominales Bruttoinlandsprodukt in Mrd. US-Dollar1 174,7 176,3 168,4 198,4
Bruttoinlandsprodukt/Kopf in US-Dollar PPP2 25,418 26,604 26,473 27,516
Bevölkerung in Mio.3 18,3 18,6 18,8 19,0
Reales Wirtschaftswachstum in % 4 4,0 4,5 -2,6 3,7
Inflationsrate in %5 6,0 5,3 6,8 7,6
Arbeitslosenrate in %6 4,9 4,8 4,9 3,9
Wechselkurs der Landeswährung (KZT) zu Euro; 1 Euro=in KZT7 427,52 426,85 516,13 504,94
Warenexporte des Landes in Mrd. US-Dollar 59,826 58,165 46,715 68,858
Warenimporte des Landes in Mrd. US-Dollar 34,247 40,034 36,208 48,535
Wirtschaftsleistung des Landes, Weltwertung:8 Rang 52
Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich
2018 2019 2020 2021 Veränderung zum
(Jän-Mai) Vorjahreszeitraum
Österreichische Warenexporte in Mio. Euro 137,3 148,1 137,2 70,3 9,2%
Österreichische Warenimporte in Mio. Euro 1.452,9 1.509,2 878,6 471,4 3,5%
Österreichische Dienstleistungsexporte in Mio. Euro9 43 50 33 5 (1. Q.) -58,3%
Österreichische Dienstleistungsimporte in Mio. Euro10 88 95 75 21 (1. Q.) -19,2%
Österreichische Direktinvestitionen11, Stand 2020 0
Beschäftigte bei österr. Direktinvestitionen12: Stand 2018 1,079
Direktinvestitionen aus Kasachstan in Ö13, Stand 2021 k.A.
Beschäftige in Österreich bei Direktinvestitionen aus Kasachstan14 Stand 2020: k.A.
Wichtigster Warenexportmarkt für Österreich: Rang 56
1-7 Quelle: Economist Intelligence Unit
8 Quelle Weltbank
9-14 Quelle Österreichische Nationalbank
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• 1. Wirtschaftslage
Das Jahr 2020 war das herausforderndste Jahr für die kasachische Wirtschaft seit
der Finanzkrise in den Jahren 2008 und 2009. Der Ölpreiseinbruch, verknüpft mit
Nachfrageausfällen, der rückläufigen Weltwirtschaft und strengen Lockdown-
COVID-19 schwächt Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19 Pandemie, ließ die kasachische
Kasachstans Wirtschaft im Jahr 2020 um 2,6 % schrumpfen. Der erste COVID-19 bedingte
Wirtschaft Lockdown dauerte in Kasachstan von März bis Mai 2020. Im Juli 2020 wurde ein
zweiter - weniger strenger - Lockdown verhängt, um eine zweite Welle des Virus
einzudämmen. Die dritte Corona-Welle wurde ab ca. März 2021 verzeichnet und
dauert – nun auch mit Delta-Variante – weiterhin an. Seither arbeiten Firmen und
Behörden zumindest teilweise aus dem Home-Office und es gibt zahlreiche
Einschränkungen für die Wirtschaft, v.a. was Veranstaltungen anbelangt.
Die Auswirkungen der COVID-19 Pandemie im Jahre 2020 trafen vor allem die
Sektoren Industrie: (-8,8 %), den Bausektor (-11,7 %), Bergbau (-15,8 %) und das
unterschiedlich stark Ingenieurswesen (-30,4 %). Vergleichsweise weniger betroffen waren der Handel
betroffen (-1 %), der Finanzsektor (-0,7 %) und Transportdienstleistungen (-1,3 %).
Die Budgeteinnahmen erfüllten 2020 infolge sinkender Steuereinnahmen nicht die
Erwartungen. Auch die Hauptexportprodukte Kasachstans – hauptsächlich
Rohstoffe - verzeichnen starke Rückgänge: Erdöl (-22,1 %), Zink (-20,8 %), Kupfer
(-9,4 %), Aluminium (-9,7 %), Blei (-10,1 %). Makroökonomisch betrachtet steht
Kasachstan im Vergleich aber immer noch gut da. Trotz einer (aufgrund von
COVID-19) höheren Staatsverschuldung, ist die Staatsschuldenquote mit 31 % im
internationalen Vergleich insgesamt immer noch niedrig.
Die Economist Intelligence Unit (EIU) rechnet jedoch für 2021 mit einer Erholung
Erholung der der kasachischen Volkswirtschaft (+4 %), wobei diese Prognose naturgemäß von
Wirtschaft für 2021 externen Faktoren beeinflusst werden kann. Die Wachstumsaussichten sind
erwartet mittelfristig intakt und man geht davon aus, dass das reale BIP aufgrund der hohen
Ölpreise und der sich erholenden Inlandsnachfrage rasch das Niveau von 2019
übertreffen wird.
Kasachstan ist ein wesentlicher Bestandteil der „One-Belt-One-Road“
Die Seidenstraße und Seidenstraßen-Initiative Chinas. Die Zahl der Container-Züge zwischen China und
Kasachstan der EU stiegen 2019 um 5 % auf 3.071 Züge. Das Frachtvolumen erhöhte sich um
1,3 % im Vergleich zu 2018 und betrug 19,4 Mio. Tonnen. Kasachstans Einnahmen
aus dem Transitverkehr stiegen 2019 auf 1,1 Mrd. EUR. Im Jahr 2020 ging das
Volumen des gesamten Güterverkehrs zwar um 7,5 % auf 2,5 Mrd. Tonnen zurück,
das Volumen des Containertransitverkehrs stieg jedoch im Jahresvergleich um
37 %. Die Hauptdestinationen waren Länder in Zentralasien (75 % des
Frachtaufkommens), China (14 %), EU (7 %), Russland (3 %).
• 2. Besondere Entwicklungen
Erster Präsident Nach fast drei Jahrzehnten im Amt erklärte der kasachische Präsident Nursultan
Nursultan Nazarbayev Nazarbayev am 19. März 2019 seinen Rücktritt. Nazarbayev bleibt jedoch auf
trat 2019 zurück Lebenszeit Vorstand des nationalen Sicherheitsrates, des nationalen
Wohlstandsfonds und der Nur-Otan Partei. Er hat somit weiterhin großen Einfluss
auf die politische Gestaltung des Landes.
Präsident Kassym Der vormalige Senatssprecher und Premierminister Kassym Jomart Tokayev
Jomart Tokayev wurde 2019 zum Nachfolger bestellt und behält den eingeschlagenen politischen
Kurs des ersten Präsidenten bei. Momentan liegt der Fokus auf der
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Pandemiebewältigung und Maßnahmen zur Produktivitätssteigerung in der
Industrie, Diversifizierung der Wirtschaft, Verringerung der Rolle des Staates und
Steigerung der Effizienz der Bürokratie werden forciert.
Die COVID-19 Pandemie hat auch Kasachstan wirtschaftlich schwer getroffen. Zur
Unterstützung der lokalen Wirtschaft wurde 2020 ein USD 14 Mrd. schweres
Corona-Hilfspaket und Hilfspaket (9 % des BIP!) geschnürt. Kasachstan kann sich diese Hilfen aber
Wirtschaftsreformen leisten. Es wurden zusätzlich Reformen zur Reduktion der Staatsausgaben,
Verringerung der Rolle des Staates in der Wirtschaft, Verbesserung der
Gesundheitsversorgung und zur Digitalisierung eingeleitet. Besonders wurden
Gewerbe, KMUs, die Landwirtschaft, Nachhaltigkeit, Green Recovery,
Energieeffizienz, und der Infrastrukturausbau unterstützt.
COVID-19 Massenimpfungen starteten in Kasachstan im April 2021 mit dem
Massenimpfungen im russischen Impfstoff Sputnik V. Seit Februar 2021 wird Sputnik V auch in der
April 2021 gestartet kasachischen Stadt Karaganda hergestellt. Kasachstan startete im April 2021
ebenso mit der Verabreichung seines selbst produzierten Impfstoffs QazVac. Sehr
langsam werden nun schrittweise auch ausländische Impfstoffe zugelassen.
Kasachstan verbesserte sich im „Ease of Doing Business-Ranking 2020“ der
Weltbank um drei Plätze und belegt nunmehr unter 190 Ländern den 25. Platz.
Platz 25 im Weltbank Kasachstan liegt damit weit vor seinen zentralasiatischen Nachbarländern. Grund
„Doing-Business- dafür sind Gesetzesreformen, Verbesserung des Lizenzierungssystems,
Ranking“ Vereinfachung der Verfahren zur Unternehmensgründung, Optimierung der
staatlichen Kontroll- und Aufsichtstätigkeiten und die Verbesserung des
Geschäftsklimas. Kasachstan möchte bis 2050 auch zu den 30 innovativsten
Ländern der Welt gehören.
Nicht zuletzt auch dank der Verbesserungen im „Doing Business Index“ bleibt
Kasachstan der attraktivste Standort für Auslandsinvestoren in Zentralasien. Trotz
Investitionsmagnet Corona wurden 2020 ausländische Direktinvestitionen in der Höhe von USD 3,9
Kasachstan Mrd. (+ 35 %) in Kasachstan verzeichnet. Insgesamt betragen die ausländischen
Direktinvestitionen in Kasachstan nun USD 151 Mrd., wobei Bergbau,
Telekommunikation, der Finanzsektor und die Öl- & Gasindustrie weiterhin die
attraktivsten Sektoren für Auslandsinvestoren darstellen.
Das kasachische Technologie- und Finanzunternehmen Kaspi (KSPI) ist seit
Kaspi erfolgreich an Oktober 2020 an der Londoner Börse notiert. Aufgrund des Börsengangs hat Kaspi
der Londoner Börse heute eine Marktkapitalisierung von rund 6,5 Mrd. USD erreicht. Es war der
zweitgrößte Börsengang des Jahres 2020 und der viertgrößte in ganz Europa. Kaspi
ermöglicht seinen Kunden via App Einkäufe, Zahlungen und persönliche Finanzen
online abzuwickeln, Ortungsdienste zu nutzen etc.
• 3. Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich
Österreichs Top- Kasachstan ist Österreichs bedeutendste Exportdestination in Zentralasien und
Exportdestination in der drittgrößte Exportmarkt in der GUS, hinter Russland und der Ukraine.
Zentralasien
Die österreichischen Warenexporte stiegen 2019 auf EUR 148 Mio. an. Aufgrund
der COVID-19 Pandemie fielen die österreichischen Warenexporte allerdings im
Jahr 2020 wieder auf EUR 137 Mio. (-7,3 %). Die wichtigsten Warengruppen im
österreichischen Export sind medizinische und pharmazeutische Erzeugnisse
Österreichische (37 %), sowie Maschinen/Apparate und Arbeitsmaschinen (jeweils 6 %).
Exporte & Importe
Die österreichischen Importe aus Kasachstan bestehen zu über 99 % aus
Erdöllieferungen. Kasachstan ist mit EUR 1,5 Mrd. einer der größten
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Erdöllieferanten Österreichs.
Das AußenwirtschaftsCenter Almaty schätzt, dass mind. 400 österreichische
Firmen mit Kasachstan in aktiver Geschäftsbeziehungen stehen.
Einen sehr wichtigen Teilbereich des geschäftlichen Engagements
österreichischer Firmen in Kasachstan stellt traditionell das Projektgeschäft
dar. Hier bestehen weiterhin Chancen beim Ausbau der Verkehrsinfrastruktur
sowie im Elektrizitäts- und Umweltsektor. Gleichfalls gibt es etwa im
Gesundheitssektor vor allem auch aufgrund der COVID-19 Pandemie,
Vielfältige Nachholbedarf bezüglich hochwertiger medizinischer Geräte und Einrichtungen.
Geschäftschancen
Neben den genannten Sektoren bestehen Marktchancen für österreichische
Waren und Dienstleistungen in den Sektoren Öl/Gas und Bergbau, in der
Landwirtschaft, in der Industriemodernisierung und im Konsumgütersektor.
Die Finanzierungen von größeren Projekten erfolgt oft über Internationale
Finanzinstitutionen (z.B. EBRD, Weltbank und ADB) und unter bestimmten
Voraussetzungen ist die Unterstützung von Projektfinanzierungen durch die
Österreichische Kontrollbank möglich.
Es ist anzumerken, dass der kasachische Markt aufgrund der lokalen
Sorgfältige Verhältnisse nicht einfach und dazu auch noch sehr preissensibel ist – die
Marktbearbeitung asiatische und internationale Konkurrenz ist in fast allen Sektoren zu spüren.
nötig Entsprechend sorgfältig muss der Markt bearbeitet werden und besonders
persönliche Besuche und Kontakte, etwa im Rahmen einer Messeteilnahme oder
einer organisierten Geschäftsreise, erweisen sich immer als sehr wertvoll.
Das AußenwirtschaftsCenter Almaty prämiert Spitzenleistungen
österreichischer Unternehmen in Zentralasien mit dem Silk Road Biz Award. Die
Erfolgsstories für Silk Preisträger in den vergangenen Jahren waren renommierte Unternehmen wie
Road Biz Award 2022 ANDRITZ HYDRO, Kogler Möbel, Oberhofer Stahlbau, BERTSCHlaska, HERZ
gesucht Armaturen und Starlinger & Co. Was bei diesem Preis zählt, ist das Innovative
und Spektakuläre und wir laden Sie zur Bewerbung für den Silk Road Biz Award
2022 ein (Bewerbungsdeadline 31.12.2021).
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