AUSSEN WIRTSCHAFT WIRTSCHAFTSBERICHT KIRGISISTAN - WKO

Die Seite wird erstellt Emil Wilke
 
WEITER LESEN
AUSSEN WIRTSCHAFT WIRTSCHAFTSBERICHT KIRGISISTAN - WKO
AUSSEN
WIRTSCHAFT
WIRTSCHAFTSBERICHT
KIRGISISTAN

AUSSENWIRTSCHAFTSCENTER ALMATY
NOVEMBER 2021
2

                                           Eine Information des
                                      AußenwirtschaftsCenters Almaty

                                           Wirtschaftsdelegierter
                                           Mag. Clemens Machal

                                        Wirtschaftsdelegierte Stv.
                                           Lisa Kronreif, MSc.
                                            T +7 727 2251484
                                             E almaty@wko.at
                                       W wko.at/aussenwirtschaft/kz

                                              HEAD OFFICE
                                           Mag. Cosima Steiner
                                          T +43 (0)5 90900/4442
                                   E aussenwirtschaft.osteuropa@wko.at

                                             fb.com/aussenwirtschaft
                                             twitter.com/wko_ac_ala
                               linkedIn.com/company/aussenwirtschaft-austria
                                          youtube.com/aussenwirtschaft
                                        flickr.com/aussenwirtschaftaustria
                                           www.austria-ist-ueberall.at

Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere die Rechte der Verbreitung, der Vervielfältigung,
der Übersetzung, des Nachdrucks und die Wiedergabe auf fotomechanischem oder ähnlichem Wege durch Fotokopie,
 Mikrofilm oder andere elektronische Verfahren sowie der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen bleiben, auch
bei nur auszugsweiser Verwertung, der Wirtschaftskammer Österreich - AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA vorbehalten.
           Die Wiedergabe mit Quellenangabe ist vorbehaltlich anders lautender Bestimmungen gestattet.

Es wird darauf hingewiesen, dass alle Angaben trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr erfolgen und eine Haftung
              der Wirtschaftskammer Österreich - AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA ausgeschlossen ist.

          Darüber hinaus ist jede gewerbliche Nutzung dieses Werkes der Wirtschaftskammer Österreich -
                                    AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA vorbehalten.

                                   © AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA DER WKÖ
                                   Offenlegung nach § 25 Mediengesetz i.d.g.F.:

                             Herausgeber, Medieninhaber (Verleger) und Hersteller:
                      WIRTSCHAFTSKAMMER ÖSTERREICH / AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
                                Wiedner Hauptstraße 63, Postfach 150, 1045 Wien,
                      Redaktion: AUSSENWIRTSCHAFTSCENTER ALMATY | T +7 727 225 1484
                               E almaty@wko.at | W wko.at/aussenwirtschaft/kz

                                  Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
3

AUSSENWIRTSCHAFT WIRTSCHAFTSBERICHT Kirgisistan

•      COVID-19 Pandemie und wirtschaftliche Entwicklung
•      Neuer Staatspräsident nach politischem Umbruch
•      Starker Wirtschaftsabschwung 2020 – leichte Erholung 2021
•      Chancen für österreichische Unternehmen bei international finanzierten Projekten

Wirtschaftskennzahlen
                                                                       2018              2019               2020        2021
                                                                                                                        (Prognose)

    Nominales Bruttoinlandsprodukt in Mrd. USD1                        8,3               8,9                7,7         8,2
    Bruttoinlandsprodukt/Kopf in US-Dollar2                            1.317             1.300              1.226       k.A.
    Bevölkerung in Mio.3                                               6,3               6,4                6,5         6,5
    Reales Wirtschaftswachstum in % (kaufkraftbereinigt)4              3,8               4,6                -8,6        2,5
    Inflationsrate in %5                                               1,5               1,1                6,3         10,2
    Arbeitslosenrate in %6                                             6,2               5,5                7,9         k.A.
    Wechselkurs der Landeswährung (KGS) zu Euro; 1 Euro=in KGS7        79,44             78,1               88,27       101,8
    Warenexporte des Landes in Mrd. US-Dollar                          1,9               2,0                1,8         2,3
    Warenimporte des Landes in Mrd. US-Dollar                          4,9               4,6                2,9         4,5

    Wirtschaftsleistung des Landes, Weltwertung:8                 Rang 148

Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich
                                                              2018     2019       2020          2021          Veränderung zur
                                                                                                (Jän-Jul)     Vorjahresperiode in %

    Österreichische Warenexporte in Mio. Euro                 8,88     9,18       6,69          3,5           -12,1
    Österreichische Warenimporte in Mio. Euro                 0,21     0,23       0,30          0,61          230,5
    Österreichische Dienstleistungsexporte in Mio. Euro9      1        1          1             1             0
    Österreichische Dienstleistungsimporte in Mio. Euro10     2        1          3             2             100

    Österreichische Direktinvestitionen11, Stand 2021                          k.A.
    Beschäftigte bei österr. Direktinvestitionen12: Stand 2021:                k.A.
    Direktinvestitionen aus NL in Ö13, Stand 2021:                             k.A.
    Beschäftige in Österreich bei Direktinvestitionen aus NL14 Stand           k.A.
    2021:

    Wichtigster Warenexportmarkt für Österreich:                  Rang 130

1-2 Quelle: International Monetary Fund
3-5 Quelle: Economist Intelligence Unit
6-7 Quelle: Kirgisische Nationalbank

8 Quelle Weltbank

9-14 Quelle Österreichische Nationalbank

                                           Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
4

• 1. Wirtschaftslage

                   Kirgisistan ist ein gebirgiger Binnenstaat in Zentralasien mit 6,5 Mio. Einwohnern
                   und verfügt über wesentliche Vorkommen an Gold, Erdgas, Erdöl, Uran, Kohle und
                   seltenen Erden. Neben dem Bergbau sind die Industrie, die Landwirtschaft und
                   vor allem der Dienstleistungssektor die Säulen der kirgisischen Wirtschaft. Die
                   kirgisische Wirtschaft ist stark auf den Goldexport und auf Rücküberweisungen
                   der vielen Arbeitsmigranten in ihr Heimatland angewiesen.

                   Die kirgisische Wirtschaft ist im Zeitraum 1994 bis 2021 im Durchschnitt um
COVID-19 und       2,86 % p.a. gewachsen. Im Jahr 2020 schrumpfte die Wirtschaft jedoch infolge der
Wirtschaftskrise   weltweiten COVID-19 Pandemie - und des politischen Umbruchs - um 8,6 %. Der
in Kirgisistan     von der Regierung ausgerufene Ausnahmezustand zur Eindämmung der
                   Auswirkungen der COVID-19 Pandemie führte zu einem Stillstand der Wirtschaft
                   und traf v.a. die arbeitsintensiven Sektoren der Wirtschaft. Es kam zu
                   Geschäftsschließungen und einem drastischen Anstieg der Arbeitslosigkeit, der
                   Inflationsrate, der Staatsverschuldung und der Lebensmittelpreise.

                   Die hohe Arbeitslosigkeit bleibt eines der größten Probleme des Landes. Zudem
                   ist Kirgisistan anfällig für externe Schocks seiner wichtigsten Wirtschaftspartner
                   Russland, China und Kasachstan. Die Überweisungen der Arbeitsmigranten aus
                   dem Ausland tragen traditionell bis zu 30 % zum BIP bei und fielen aufgrund von
                   Reisebeschränkungen und der Pandemie 2020 um mindestens ein Fünftel.
Makroökonomie
                   Die kirgisische Nationalbank Die Nationalbank Kirgisistans verfolgt eine flexible
                   Wechselkurspolitik mit Inflationsziel und hält den Wechselkurs des kirgisischen
                   Som zum US-Dollar seit 2016 weitgehend stabil. Aufgrund der Pandemie hat der
                   kirgisische Som (KGS) seit Beginn des Jahres 2020 jedoch knapp 20 % seines
                   Wertes verloren. Nachdem das Land von Importen abhängig ist, stieg die
                   Inflationsrate – mit entsprechenden sozialen und wirtschaftlichen Folgen im Land.

                   Kirgisistan weist eine hohe Auslandsverschuldung auf (2020: 115 % des BIP) auf.
                   Um die Lücke in den Staatsfinanzen zu schließen, werden von internationalen
Hohe Staatsver-    Finanzinstitutionen immer wieder Finanzierungen (inkl. Grants) für das Budget
schuldung          oder wichtige Projekte (z.B. Gesundheitsversorgung, Bildung, Infrastruktur)
                   gewährt. Die lfd. Refinanzierung und Bedienung der Staatsschulden stellt die
                   Regierung jedoch vor größere Herausforderungen.

                   Für 2021 rechnet die EIU (Economist Intelligence Unit) mit einer Erholung der
                   kirgisischen Wirtschaft und einem BIP-Wachstum von 3,6 %. Für 2022 wird ein
Erholung der       noch stärkeres Wirtschaftswachstum von 4,3 % prognostiziert. Grund dafür sind
Wirtschaft für     die gestiegene Nachfrage nach und die höheren Preise von Rohstoffen, v.a. auch
2021 erwartet      von Kirgisistans wichtigstem Exportgut Gold. Ebenso beeinflusst die verbesserte
                   Wirtschaftslage in den Partnerländern die Wirtschaftslage im Land positiv.

                   Zusätzlich zu den Auswirkungen der COVID-19 Pandemie haben politische
                   Unruhen infolge der Parlamentswahlen am 4. Oktober 2020 Unsicherheit in der
                   Wirtschaft und der Bevölkerung verbreitet. Die Parlamentswahlen wurden für
                   ungültig erklärt und Präsident Sooronbai Zheenbekov trat zurück. Schließlich
                   wurde Sadyr Japarov vom Parlament zuerst zum Premierminister ernannt und
Politischer        übernahm dann die Rolle des Interimspräsidenten. Am 10. Jänner 2021 wurde
Umbruch            Japarov bei vorgezogenen Präsidentschaftswahlen mit 79 % der Wählerstimmen
                   zum Staatspräsidenten Kirgisistans gewählt und hat seitdem in einer
                   Verfassungsänderung eine Präsidialdemokratie (vorher parlamentarische
                   Demokratie) eingeführt und seine Regierung konsolidiert.

                               Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
5

                   Trotz der gegenwärtigen politischen Stabilisierung bleibt die politische und
                   wirtschaftliche Situation im Land angespannt. Die Herausforderungen denen
Politische und     Präsident Japarov gegenübersteht sind vielfältig und komplex: Von der
wirtschaftliche    Absicherung seiner Machtbasis über den Grenzstreit mit Tadschikistan bis zur
Heraus-            hohen Staatsverschuldung, hoher Arbeitslosigkeit, der Pandemiebewältigung und
forderungen        einer sich anbahnenden Elektrizitätskrise im Winter 2021/2022 ist viel zu tun.
                   Daneben bedarf es auch harter Maßnahmen zur Bürokratiereform, zum Kampf
                   gegen Schattenwirtschaft und Korruption und zur Schaffung von Arbeitsplätzen
                   und Sanierung der Staatsfinanzen.

                   Es wird sich zeigen ob der Präsident die hohen Erwartungen der kirgisischen
                   Wirtschaftstreibenden und der Bevölkerung nach einer Steigerung des
                   Lebensstandards erfüllen wird können.

                   Die Beziehung Kirgisistans zu seinem Nachbarn China hat in den letzten Jahren
                   an Bedeutung gewonnen und im Jahr 2016 hat China Russland als wichtigsten
Chinas             Wirtschaftspartner Kirgisistans überholt. Laut dem Internationalen Währungsfond
wirtschaftlicher   (IWF) hat sich der Handel zwischen Kirgisistan und China im Zeitraum 2009 bis
Einfluss wächst    2018 von 640 Mio. USD auf 2 Mrd. USD mehr als verdoppelt. Zum Vergleich: Der
                   bilaterale Handel mit Russland belief sich 2018 auf 1,5 Mrd. USD.

                   Kirgisistan kann aufgrund der geografischen Lage von Investitionen im Rahmen
                   der chinesischen Seidenstraßeninitiative profitieren und Chinas wirtschaftlicher
                   Einfluss im Land wird in den kommenden Jahren wachsen. Ein Grund dafür sind
                   zusätzliche chinesische Investitionen und (vermeintlich) günstige chinesische
                   Finanzierungen für Projekte aller Art. China ist einer der wenigen internationalen
                   Kreditgeber für das hoch verschuldete Land.

                   Kirgisistan unterhält weiterhin enge Beziehungen zu Russland und ist Mitglied
Weiterhin starke   zweier von Russland geführter wirtschaftlicher und militärischer Allianzen. Die
Beziehung zu       Eurasian Economic Union (EEU), in der auch das Nachbarland Kasachstan
Russland           Mitglied ist, und die Collective Security Treaty Organisation (CSTO). Zudem
                   befindet sich eine wichtige russische Militärbasis in Kant, in der Nähe der
                   Hauptstadt Bischkek.

                   Die Beziehungen zum benachbarten Usbekistan haben sich verbessert, seit
Kirgisistans       Shavkat Mirziyoyev im Jahr 2016 Präsident Usbekistans wurde. Die Themen
Beziehungen in     Energieversorgung, Terrorismus- und Radikalisierungsbekämpfung, sowie
der Region         Wasserressourcen sind die zentralen bilateralen Kooperationsbereiche.

                   Mit dem Nachbarland Tadschikistan kommt es an der vielfach unmarkierten
                   Grenze immer wieder zu Konflikten. Zuletzt kam es im April 2021 zu schweren
                   Zwischenfällen in der tadschikischen Exklave Woruch wobei dabei auch schwere
                   Waffen eingesetzt wurden. Beide Länder haben letztlich ihre Entschlossenheit
                   zum Ausdruck gebracht die Spannungen abzubauen und die Grenze zu markieren.
                   Bis zur Beilegung der Streitigkeiten hat Kirgisistan den Personenverkehr mit
                   Tadschikistan aber stark eingeschränkt.

                              Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
6

• 2. Besondere Entwicklungen

                   Die aktuellen Herausforderungen des Landes sind die Pandemiebewältigung, die
Größte Heraus-     Ankurbelung der Wirtschaft, die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Erhöhung
forderungen        des fiskalischen Spielraums. Die größte Herausforderung ist es die
                   Staatseinnahmen zu erhöhen um damit finanziellen Spielraum für wichtige
                   Regierungsvorhaben im Gesundheits-, Bildungs-, Sozial- und Infrastrukturbereich
                   zu schaffen und die Staatsschuldenquote zu senken.

                   Im Mai 2021 begann die kirgisische Regierung die Verstaatlichung der größten
Konflikt in        Goldmine „Kumtor“. Die Mine stand im Mehrheitseigentum der kanadischen
Goldmine           Centerra Group und ist der wichtigste Steuerzahler und Devisenbringer des
Kumtor             Landes. Aufgrund der Verletzung von vermeintlichen Umwelt- und
                   Arbeitssicherheitsvorschriften wurde die Firma zuerst mit einer Geldstrafe von 1,3
                   Mrd. USD belegt und anschließend ein externes Management eingesetzt und die
                   Mine de facto verstaatlicht. Die Centerra Group hat rechtliche Schritte gegen diese
                   Aktionen eingelegt. Die Vorgänge in Kumtor haben große Zweifel an der
                   Rechtssicherheit für ausländische Investoren hervorgerufen und dem Ruf
                   Kirgisistans als sicheren Standort für Auslandsinvestitionen geschadet.

                   Die elektrische Infrastruktur (Generation, Transmission, Distribution) ist aufgrund
                   ungenügender Investitionen in schlechtem Zustand. Das Land generiert Strom
Stromkrise         hauptsächlich aus Wasserkraft und ein Drittel des Bedarfs wird aus
                   Nachbarländern importiert. Aufgrund von Trockenheit ist der Wasserpegel im
                   wichtigsten Speicherkraftwerk „Toktogul“ (generiert 40 % der Elektrizität) stark
                   abgesunken und es kann den Turbinen nicht genügend Wasser zugeführt werden.
                   Im Oktober gab es erste Stromversorgungsengpässe und abends wird nun in den
                   meisten öffentlichen Plätzen die Beleuchtung abgeschaltet. Es ist mit einer
                   Verschlechterung der Lage in den Wintermonaten zu rechnen.

• 3. Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich

                   Die österreichischen Exporte nach Kirgisistan betrugen im Jahr 2020 nur 6,7 Mio. EUR.
                   Gegenüber 2019 ist das ein Rückgang von 27 %, der – aufgrund des geringen Volumens –
Handelsvolumen     mit geringeren Einzellieferungen zu erklären ist. Knapp die Hälfte der österreichischen
ausbaufähig        Exporte entfällt auf Pharmazeutika, der Rest setzt sich aus Kunststoffen, Mess- und
                   Prüfinstrumenten und Getränken zusammen.

                   Zwischen Österreich und Kirgisistan besteht seit 2003 ein Abkommen zur Vermeidung der
                   Doppelbesteuerung, ein Investitionsschutzabkommen wurde 2016 unterzeichnet.

                   Es gibt in Kirgisistan zahlreiche Beispiele für erfolgreiche österreichische Unternehmen:
Rot-weiß-rote      In den letzten Jahren konnten Projekte zur Ausrüstung von Sporthallen, die
Erfolgsbeispiele   Unterstützung der Digitalisierung von Behörden, ein skalenbasiertes Überwachungs- und
                   Frühwarnsystem für Hangrutschungen, die Lieferung von Fassadenelementen für eine
                   Großbaustelle erfolgreich abgeschlossen werden. Eine österreichische Firma stattete
                   auch die größte Jurte der Welt in einer Freizeitanlage in Kirgisistan mit
                   Strangregulierungen und hydraulischen Abgleichsystemen aus.

                   Auch kooperiert ein österreichischerer Maschinenhersteller bei der Produktion von
                   Fruchtsäften und es gibt immer wieder österreichische Firmen die bei nationalen und
                   internationalen Entwicklungsprojekten erfolgreich sind. Österreich engagiert sich
                   außerdem über Ko-Finanzierungen bei Projekten der EU und internationaler
                   Finanzinstitutionen (z.B. IFC, EBRD, ADB) in Kirgisistan.

                               Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
7

Zollfreie Importe    Die österreichischen Importe aus Kirgisistan betrugen 2020 nur 300.000 EUR und
aus Kirgisistan in   bestanden hauptsächlich aus Trockenfrüchten und Nüssen.
die EU
                     Seit 2016 gewährt die EU Kirgisistan Zollpräferenzen im Rahmen des Allgemeinen
                     Präferenzsystems (APS+). Damit werden die Zolltarife für mehr als 6.000
                     Warenpositionen ausgesetzt und kirgisische Exporteure können zollfrei Produkte nach
                     Europa liefern (z.B. Landwirtschaftsprodukte, wie Obst, verarbeitete Obstprodukte,
                     Trockenfrüchte, Walnüsse, Mandeln, Pistazien, Textilien, Filzwaren, Lederwaren,
                     Teppiche, etc.).

                     Chancen für österreichische Exporteure gibt es im Wasserkraftbereich, im Bergbau, der
Attraktive           Nahrungsmittelproduktion, der Leichtindustrie und dem (Winter) Tourismus. Die
Sektoren             vergleichsweise geringe Kaufkraft bedingt eine Präferenz für günstige Waren und
                     Leistungen aus China oder auch den importzollbefreiten Ländern der EAWU. Europäische
                     Qualität kann oft nur über Gebrauchtanlagen angeschafft werden.

                     Kirgisistan erhält in vielen Bereichen Unterstützung durch internationale Geldgeber und
                     Finanzinstitutionen (IFI) wie z.B. EBRD, ADB, Weltbank/IFC, EU, UNDP und FAO. Von
IFI-Projekte als     entscheidender Bedeutung ist daher, gerade in solchen Sektoren wie Transport- und
Geschäftschance      kommunale Infrastruktur, Gesundheit und Energie aber auch Landwirtschaft und
                     Nahrungsmittelverarbeitung die vielfältigen Programme und Projekte der IFIs zu kennen
                     und sich mit geeigneten lokalen und ausländischen Partnern für Projekte im
                     Planungsstadium zu bewerben bzw. in weiterer Folge an Generalunternehmer
                     zuzuliefern.

                     Wie immer ist es wichtig, sich im Vorfeld von Aktivitäten in Kirgisistan, genau über die
                     Gepflogenheiten, Partner und Gegebenheit vor Ort zu informieren. Eine gute Gelegenheit
Veranstaltungen      zum Markteinstieg und zur Unterstützung der Marktbearbeitung bieten die jährlichen
und Beratung         Tagungen der Bilateralen Gemischten Kommission für Außenwirtschaftsbeziehungen
nutzen               sowie die regelmäßig organisierten Wirtschaftsmissionen der AUSSENWIRTSCHAFT
                     AUSTRIA. Ein Konsulent des AußenwirtschaftsCenter Almaty in Bischkek unterstützt
                     österreichische Firmen bei Marktrecherchen, Kontaktaufnahmen, Interessentenerhebung
                     und Besuchen/Messeteilnahmen vor Ort.

                     Darüber hinaus prämiert das AußenwirtschaftsCenter Almaty Spitzenleistungen
Erfolgsstories für   österreichischer Unternehmen in Zentralasien mit dem Silk Road Biz Award. Die
Silk Road Biz        Preisträger in den vergangenen Jahren waren renommierte Unternehmen wie ANDRITZ
Award 2022           HYDRO, Kogler Möbel, Oberhofer Stahlbau, BERTSCHlaska, HERZ Armaturen und
gesucht              Starlinger & Co. Was bei diesem Preis zählt, ist das Herausragende, Innovative und
                     Spektakuläre. Wir laden Sie zur Bewerbung für den Silk Road Biz Award 2022 via E-Mail
                     an almaty@wko.at ein. Bewerbungsdeadline ist der 31.12.2021.

                                Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA

AUSSENWIRTSCHAFTSCENTER ALMATY
41 Kazybek Bi Street, Block B
050010 Almaty
Kasachstan
T +7 727 225 1484
E almaty@wko.at
W wko.at/aussenwirtschaft/kz
Sie können auch lesen