Klimaschutz und Gesundheit - Dr. Heinz Fuchsig, Umweltreferent Österreichische Ärztekammer - Klimaschutz-Tirol
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NOAA, Todd Heitkamp Wikimedia Commons USEPA, Wikimedia Commons Jami Dwyer, Wikimedia Commons National Parks Service, Wikimedia Commons “Climate change is the biggest global health threat of the 21st century… The impacts will be felt all around the world – and not just in some distant future but in our lifetimes and those of our children.” The Lancet (planetary health) USDA, Wikimedia Commons NOAA, Wikimedia Commons Suat Eman, freedigitalphotos.net
Drei Arten von Klimafolgen auf die Gesundheit Direkt: Unmittelbare Schäden durch Extrem- Wetter Hitze, Hagel, Flut, Dürre, Sturm Indirekt: Klimaänderung ändert unsere Umwelt Krankheitsvektoren (z.B. tropische Stechmücken), allergene Pflanzen und Tiere, tropische Schimmelpilze, Algenblüten, Luftschadstoffe, Wasser- und Lebensmittelversorgung, Schutzfunktionen der Wälder, … Fernwirkung: Schäden in anderen Kontinenten Hungersnöte, Kriege, Flüchtlinge, Handelsbeziehungen 19.03.2019
Extremereignisse Verschiebung im Mittel (z.B. wärmer), Variation bleibt gleich. Zunehmende Variation Kombination aus beiden 19.03.2019
Temperaturanomalie im Alpenraum 1768 – 2016 und global 1850 – 2016 + 2,3°C + 1,1°C ZAMG 2017 2019.03.08 | Helga Kromp-Kolb | BOKU Zentrum für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit
Leistungsfähigkeit ist temperaturabhängig GDP vs. Temp 2019.03.08 | Helga Kromp-
Zunahme versicherter Schäden Münchner Re: Schadenereignisse 1980-2016 Mehr Naturkatastrophen Wertvollerer Besitz Mehr versicherte Werte 1 19.03.2019 Extremes Wetter
Gewitterhäufigkeit Österreich Pro 1°C +7-10% max Nieder- schlags- menge bei Schauern und Gewittern 2019.03.08 | Helga Kromp-
(Quelle ?) 27.10. bis 31.10.2018 ca. 12 Mio.m³ (=150% vom geplanten Breitwasser Unterinntal) in Malta-Reißeck 2 0 zurückgehalten 1
Meeresspiegelanstieg: Nildelta 2019.03.08 | Helga Kromp-
>50% der großen Städte liegen an Küsten Hansen 2018 (nutshell) 2019.03.08 | Helga Kromp-
Nicht-linearer Ansatz Grönland verliert einige 100 km3 /a Verdoppelung des Eisverlustes alle 10 bis 20 Jahre Bei 10 Jahren: 1 m Meeresspiegelanstieg in 50 a, weitere +1,4 m in einem weiteren Jahrzehnt Hansen et al. 2016 2019.03.08 | Helga Kromp-
Wahrscheinlichkeit – Schaden - Risiko 2019.03.08 | Helga Kromp-Kolb | BOKU Zentrum für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit
World Economic Forum Davos, Risk Report 2019 Schadenshöhe Eintrittswahrscheinlichkeit
IPCC SP15 2°C viel gefährlicher als gedacht 1,5°C statt 2°C: 100te Mio Menschen weniger Hitzestress Halbiert Zahl der Menschen unter Wasserstress Unterstützt Reduktion von Hunger und Armut 1,5°C erreichbar, wenn wir sofort zupacken; bis 2030 Halbierung möglich Die nächsten Jahre kritisch; große Sprünge unter Beteiligung aller 2019.03.08 | Helga Kromp-
Beispiele pathogener Neobiota in Ö. Sandmücken: Überträger von Leishmanien Tropische Zecken: Erstnachweis 2018 Krim-Kongo – Fieber Tigermücke; Asiat. Buschmücke West-Nil-, Dengue-, Chikungunya-Fieber © FRANK60/Shutterstock Organisationsei Titel der Präsentation ODER des Vortragenden nheit
Allergene Klimawandel & Pollenbelastung • Änd. der Verbreitungsgebiete • Verschiebung der Pollensaison © Louisa Howard/Dartmouth College EM Facility • Änd. der Pollenproduktion (beschl. Wachstum, Photosyntheserate) • Änd. Allergenität Effekte auf Häufigkeit/Intensität der Symptome, Sensibilisierung 30
Ragweed (Ambrosia artemisiifolia) Herkunft: Nordamerika Gesundheitseffekte: Hohes allergisches Potential: Allergische Rhinitis, Asthma, seltener Dermatitis Verlängerung Allergiesaison durch späte Blüte © Manfred Ruckszio/Shutterstock 31
Pot. Verbreitungsgebiet Ragweed (+2,2°C) © Umweltbundesamt (2013) Organisationsei Titel der Präsentation ODER des Vortragenden 32 nheit
Ragweed-Finder 33
31 Jahre a Montreal Protokoll (09/1987) 98% ↓ ozonzerstörende FCKW-Emissionen! ersparte 135 Mrd. To CO2- Äquivalente und Ca. 2 Mio. Fälle Hautkrebs bis 2030 Ca. 2000 Mrd. $ Schäden 4 Mio. km² kleiner als 2000
Ein Dieselskandal? Sieben! 1. Klimaschaden: 2,6 kg CO2/Liter (Benzin: 2,3 kg) 80 – 500 € / Tonne CO2: 21-125 Cent/l; 8,4 Mrd. Liter /a in Ö 2. Gesundheitsschaden (Ö): 700 – 2000 Mio. €: 10 – 27 Cent/l 3. Schwerfahrzeuge, LNFZ ohne Dieselpartikelfilter 4. Betrugssoftware für NO2 5. „Emulatoren“, Zerstörung Dieselpartikelfilter 6. 10-100 Cent/barrel militärische Kosten 7. 35.000 Tonnen Palmöl/a in Österreich im Diesel, 51% des in der EU verwendeten Palmöls (lt. T&E) Abschaffung!
Positive Aspekte Weniger Kältetote Weniger Heizungsabgase, effizientere Wärmepumpen (auch Kühlung!) Mehr Aufenthalt im Freien, wenn es wichtiger ist (Winterdepression, Vitamin D) Wein aus dem Ötztal…
Kosten körperlicher Inaktivität / Jahr (Ö): 1,8 Mio. Krankheitsfälle, ~3000 Todesfälle daraus Kosten von mehr als 2 Mrd. € + 2,3 Mrd. Klimawandel durch MIV + 7,3 Mrd. € Unfälle, + 1,3 Mrd. Schadstoffe Radfahren wie die Vorarlberger (regenreichstes Bundesland): 1 Mrd. gespart im Gesundheitswesen! Autopendeln vs. ÖV: 44% statt 26% Schlafstörungen, 44 % statt 27% Nervosität, 31% statt 20% Konzentrationsmängel, 31 % statt 14,5% Ängste 185 Stunden Hol- und Bringdienste pro Kind und Jahr! 19.03.2019
Verkehr macht Angst- wovor? Foto: AUVA Radverleihsystem Barcelona ab 2008 Radhelm tragen. Oder beten. ↑ körperliche Aktivität rettet: 12 Menschen pro Jahr +0,03 Verkehrstote pro Jahr, +0,13 Luftschadstofftote -9.000 To CO2, Kaltstartemissionen↓ Foto: suva
Pendeln, Vorteile Psychisch: Übergang, Abschalten, Vorbereitung Lichtdusche (1/4 Mio. Ö. SAD) Schönes sehen, hören?, riechen?? Erledigungen am Weg (Einkauf, Kinder holen,…), Leute treffen Treg-Lymphozyten Körperlich: baut Stresshormone, -Folgen ideal ab Trainingseffekt um 17 Uhr am besten, Verletzungsrisiko am geringsten, Wirkung auf Schlaf optimal… Kühle: wach, Abhärtung, braunes Fett Mit Kaltreiz ohne
Radfahren in die Arbeit (BMJ, 2017) -46% weniger Herzkreislauferkrankungen -45% weniger Krebserkrankungen -41% Sterblichkeit Das kann nicht nur körperliche Ursachen haben!
Innio (ehem. GE) Jenbacher Programminhalte 150 Firmenräder Flächendeckend überdachte Fahrradständer Servicestation Servicetage Benefits / Herausforderungen Fortführung / Massnahmen + Zeitgewinn / Weite Wege in Bikesharing kurzer Zeit + Betriebl. Gesundheitsförderung / HealthAhead - Hoher Verwaltungsaufwand - Verantwortungsgefühl Behandlung Edit Presentation Title in [Insert Tab > 19 March 2019 44 Header & Footer] |
Online Mitfahrbörse für PendlerInnen Programminhalte • Online Tool für alle Jenbacher MitarbeiterInnen • Route eintragen / Mitfahrer suchen • Mitfahrgelegenheit suchen Benefits / Herausforderungen Fortführung / Massnahmen + für alle MitarbeiterInnen in Aufgrund mangelnder Akzeptanz Österreich wird die Mitfahrbörse nicht + Socializing fortgeführt + Reduzierung der CO2 Fahrgemeinschaften gibt es nach Emissionen wie vor - Flexibilität Edit Presentation Title in [Insert Tab > 19 March 2019 45 Header & Footer] |
Werksverkehr GE in Jenbach Programminhalte • Werksbusverkehr: 3 Linien (Zillertal, Kramsach, Achental) • Kostenlose Benutzung der Zillertalbahn Benefits / Herausforderungen Fortführung / Massnahmen + Reduzierung von Schadstoffen, Optimierungsmaßnahmen Lärm und Landverbrauch definieren, evaluieren & + Zeit sinnvoll nutzen, sicherer, umsetzen soziale Kontakte +/- Stressfrei - Konsequente Zeiteinteilung Edit Presentation Title in [Insert Tab > 19 March 2019 46 - Geringer Nutzungsgrad Header & Footer] | vs. hohe
E-Mobilität Programminhalte • E-Firmenfahrzeuge • E-Tankstelle • Infoveranstaltung zu Förderungen von E-KFZ für Private geplant Benefits / Herausforderungen Fortführung / Massnahmen + Strom aus dem eigenen Evaluierung der Massnahmen Wasserkraftwerk Definition der weiteren + Kostenlose Bereitstellung Vorgangsweise + Bewusstseinsbildung + CO2 Reduktion Edit Presentation Title in [Insert Tab > 19 March 2019 47 Header & Footer] |
cave: Gesundheit! nur für Kranke ein Motiv! ~1.000,- €/ a weniger Ausfallskosten für AG bis 3 km (Stadt 6 km) schneller macht frisch, den Kopf frei baut Stress ab ↓Ärger, ↑Freiheit höhere Potenz ♂ gute Gesellschaft: Fotos: wikimedia C
Lärm, Hitze, Staub sind Folgen von Energieverschwendung 1. Abwärmenutzung oft auch mit Emissionsreduktion im Nahbereich verbunden 2. Lärm schlucken mit wärmedämmenden Material 3. elektrische Antriebe / Öfen statt Verbrennung 4. Green IT: PC mit 6 Watt statt 500 5. Chemie: Dampf mit WP statt aus Gas 6. Ihre Beispiele bitte…
CHINA? Green city Shenzen (11 Mio. EW, Fa. BYD) 16.000 Elektrobusse (alle) mehr Autobusse, als die fünf größten Busflotten der USA gemeinsam! 7000 E-Taxis; kleine autonome Busse Testphase Vermutlich Millionen E-Zweiräder, da Zwei- Takter aus gesundheitlichen Gründen VERBOTEN Einsparung in Chinas CO2 – Steuer!
Co-benefits: Ernährung 100% Fleischkonsum Richtung 80% Ernährungsempfehlungen zu reduzieren 60% -20 % Obst- und 40% Gemüsekonsum steigern 20% -70 % Bessere Standards der Tierhaltung 0% Risiko eines THG-Emissionen Regionale, saisonale und frühzeitigen Todes qualitativ hochwertige durch Lebensmittel fördern ernährungsbedingte Erkrankungen Kostenreduktion im Gesundheitssystem 2019.03.08 | Helga Kromp-
27 Jahre: reichlich oder: knapp essen
Co – benefit Nr. 3: überheizt, unterkühlt, überlüftet Winter 21- 23°C Sommer 24 – 26°C Und nicht umgekehrt! Winter zu trocken! 1/3 Allergiker… Lüftung: „Zuwenig und zu viel ist aller Narren Ziel.“ 19.03.2019
Von wem wir abhängen:
Herren über unser Schicksal?
• 2 °C-Ziel und Anstrengungen („pursue efforts“) zu 1,5 °C Gt CO2e / Jahr • Globaler Höchststand an Emissionen so bald wie möglich • Balance zwischen Emissionen und Senken in der 2. Hälfte des Jhdts Derzeitige Maßnahmen Zugesagte Maßnahmen Bedingt zugesagt Lücke auf Lücke 1,5°C auf 2°C Wenn Österreich die 2°C Verpflichtung ernst nimmt bis 2030 CO2-frei 2019.03.08 | Helga Kromp-
Windkraft = Winterkraft, Österreich, Februar 2019 www.electricitymap.org 19.03.2019
Skizze einer Lösung 1/3 Einsparung trotz Wachstum von Wohlstand und Bevölkerung durch Effienz (Frontrunner + Leapfrog) Wärmepumpen 1:4 für Heizung, Warmwasser und Dampf E-KFZ 1:3 bis 1:10 (Zweirad, schienengebundene Fahrzeuge, beides auch weniger STAU!!!) 1/3 durch Erneuerbare Energien, Holz statt Beton,… Wasser, power to gas und Biomasse vorwiegend als Speicher Aber Biomasse Ernährung und Nawaros! 1/3 durch Suffizienz: Zufriedenheit, Reparieren, Teilen und aktiv sorgen statt Steigerungsspiel, Stress und passiven Sorgen / Ängsten
Die Steuer stresst: Arbeit geben ist teuer Lohnsteuern >50% der Staatseinnahmen -zig Pflichten und Hürden für Arbeitgeber bei Beschäftigung neuer Mitarbeiter, sofort Abgaben zahlen Neue Maschinen nur in Sonderfällen genehmigungspflichtig, sofort Steuern sparen Subventionen Verkehr (lt. EU 16.000 € / PKW) gratis Flugflächen (5-10 Mrd. € Bauland) kaum Steuern, minimales Tragen verursachter Kosten 02/2019: wall street journal: 4000 Wirtschaftswissenschafter fordern CO2 – Steuern!
Shameholder Value? Divestment! „unten bleiben“: 90% der Kohle, 2/3 von Öl und Gas = 20-33.000 Mrd. $ zu erwartender Einnahmenentfall Divestment - Aufruf des Weltärztebundes, Rockefeller 2019: BASF verkauft Wintershall, Geld in EV- Akkuchemie Ab 2021 Onshore-Windparks bauen billiger als Kohlekraftwerke zu betreiben. Neue PV-Anlagen ab 2025 billiger als Betrieb von Kohle Eine kleine Geschichte über Reichtum…
Co – benefit Nr. 4 Zuvielitis, „Raubbau an der Seele“1 Je mehr man erlebt, desto mehr Angebote gibt es Wenn die Vielfalt angebotener Produkte / Partner sehr hoch ist, haben wir Schwierigkeiten, überhaupt eine Wahl zu treffen und dabei zu bleiben Wegwerf-Gesellschaft: Entwertung des Materiellen (Mater, Gaia!), letztlich des Lebendigen; Kleidung, Partner, Erde to go 1. Wolfgang Schmidbauer, oekom Verlag
Brauchen wir…? Wie viele Sport – Helme haben sie? Kaffeeautomat…what´s next? Wäschetrockner Zweitauto, Zweitwohnsitz, Zweitleben… Waffeleisen, Eismaschine, Fritteuse,… Immer neues Smartphone,…
CO2-Kompensation, z.B. myclimate 1-3% d. Reisekosten
Grundsätzlich geht es um 2 Agendas: (i) Ein „gutes Leben für alle“ (ii) bei Einhalten der ökologischen Grenzen Riahi, based on Oran Young, UCSB
4 Tretmühlen des Glücks (Biswanger) und was wir tun können 1. Status → fake poor: sich nach unten vergleichen 2. Ansprüche → machen wir uns frei 3. Multioption → Klasse / Intensität statt Masse 4. Zeitsparillusion → Auszeiten, Übergänge Glücksbringer: I. Gesundheit: +20% II. Fixer Partner: +10% III. Sinnvolle, fordernde Tätigkeit: +10% IV. Geld? +3,5% bei uns; schmerzlich ist Disparität
Wo sind die größten Hebel für K&G? Schädiger, K. G. Therapie Diagnose Zuvielitis --- --- Maß Halten, öko- soziale Markt - WS Ruß --- --- E statt Verbrennung, Rußfilter; Afrika-Öfen Bewegungs- -- --- Infrastrukturen, mangel Gruppendynamik Fehl-Ernährung --- --- Gesundheits- und Genusskultur!
Brauchen wir nicht mehr…? Zeit für Freundschaften, für den Partner Zeit für Familie Zeit um Nachzudenken, nach zu Gehen Bewegung Echten Genuss Schöpferisches Tun Engagement für Dritte Einfachheit? Youtube: the age of less
Wandel? Gemeinwohlökonomie, Interdependenz,…
19.03.2019
Der Weg auf den höchsten Berg beginnt mit den ersten Schritten Danke für ihre Aufmerksamkeit! Gehen wir in die Pause... und wieder ans Werk!
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