AUSSEN WIRTSCHAFT WIRTSCHAFTSBERICHT MALAYSIA - WKO
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2 Eine Information des AußenwirtschaftsCenters Kuala Lumpur Wirtschaftsdelegierter Mag. Reinhart Zimmermann T +603 2032 2830, M +6012 2345 350 E kualalumpur@wko.at W wko.at/aussenwirtschaft/my HEAD OFFICE Mag. Johannes Brunner, M.B.L. - HSG T 05 90 900-4330 E aussenwirtschaft.asien@wko.at fb.com/aussenwirtschaft twitter.com/wko_aw linkedIn.com/company/aussenwirtschaft-austria youtube.com/aussenwirtschaft flickr.com/aussenwirtschaftaustria www.austria-ist-ueberall.at Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere die Rechte der Verbreitung, der Vervielfältigung, der Übersetzung, des Nachdrucks und die Wiedergabe auf fotomechanischem oder ähnlichem Wege durch Fotokopie, Mikro- film oder andere elektronische Verfahren sowie der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, der Wirtschaftskammer Österreich - AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA vorbehalten. Die Wiedergabe mit Quellenangabe ist vorbehaltlich anders lautender Bestimmungen gestattet. Es wird darauf hingewiesen, dass alle Angaben trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr erfolgen und eine Haftung der Wirtschaftskammer Österreich - AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA ausgeschlossen ist. Darüber hinaus ist jede gewerbliche Nutzung dieses Werkes der Wirtschaftskammer Österreich – AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA vorbehalten. © AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA DER WKÖ Offenlegung nach § 25 Mediengesetz i.d.g.F.: Herausgeber, Medieninhaber (Verleger) und Hersteller: WIRTSCHAFTSKAMMER ÖSTERREICH / AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA Wiedner Hauptstraße 63, Postfach 150, 1045 Wien Redaktion: AUSSENWIRTSCHAFTSCENTER KUALA LUMPUR, T +603 2032 2830 E kualalumpur@wko.at, W wko.at/aussenwirtschaft/my Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
3 WIRTSCHAFTSBERICHT Malaysia (2020) • Nach solidem BIP-Wachstum 2019 (+4,3%) bremst Covid19 die Wirtschaft ein (2020: -5,6%) • Malaysias Exportwirtschaft erholt sich rasch (BIP 2021 +6,5-7,5%), Ausblick unsicher • instabile politische Regierungs- und Parlamentsstruktur: Neuwahlen 2021 zu erwarten • Österreichs Exporte 2020 um 13% auf 403 Mio. EUR nach Allzeithoch 2018 erneut gesunken. Wirtschaftskennzahlen 2018 2019 2020 Prognose für 2021 Nominales Bruttoinlandsprodukt (in Mrd. EUR 1) 304,0 325,6 295,2 317,6 Bruttoinlandsprodukt/Kopf (in EUR 2 zu KKP) 23.926 26448 24665 25190 Bevölkerung (in Mio.3) 31,5 31,9 32,4 32,8 Reales Wirtschaftswachstum (in % 4) 4,8 4,3 -5,6 4,4 Inflationsrate (in % 5) 0,2 1,0 -1,1 2,9 Arbeitslosenrate (in % 6) 3,3 3,3 4,5% 4,3% Wechselkurs der Landeswährung MYR zu EUR 7 4,89 4,58 4,57 4,97 Warenexporte des Landes (in Mrd. EUR) 1 174,3 175,8 160,3 180,6 Warenimporte des Landes (in Mrd. EUR) 1 150,2 149,2 133,9 150,4 Wirtschaftsleistung des Landes, Weltwertung: 8 36. Rang (2019) Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich Verändung 2018 2019 2020 VJPer. in % Österreichische Warenexporte (in Mio. EUR) 15 539,8 463,7 402,9 -13,1 Österreichische Warenimporte (in Mio. EUR) 15 376,1 404,1 395,7 -2,1 Österreichische Dienstleistungsexporte (in Mio. EUR 9) 57 35 32 (I-III) -8,7 Österreichische Dienstleistungsimporte (in Mio. EUR 10) 221 237 68 (I-III) -6,7 Österreichische Direktinvestitionen (in Mio. EUR 11) 272 1.162 n.v. +327,2 Beschäftigte bei österr. Direktinvestitionen 12 2.734 n.v. n.v. +4,2 Direktinvestitionen aus Malaysia in Österreich 13 k.A. Beschäftige in Österreich bei Direktinvestitionen aus Malaysia 14 k.A. Wichtigkeit als Exportmarkt für Österreich (2020): 15 41. Rang 1-5, 7Quelle: Economist Intelligence Unit 6 Quelle: Statistics Department Malaysia 8 Quelle: Worldbank 9-14 Quelle: OeNB 15 Quelle: Statistik Austria Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
4 • 1. Wirtschaftslage Rezession in 2020 nach Die Covid19-Pandemie hat auch für Malaysia dem stabilen Wirtschaftswachs- solidem BIP-Wachstum tum von 4-5% pro Jahr ein Ende bereitet: in 2020 schlitterte das Land krisenbe- 2018-2019, positiver Aus- dingt in eine Rezession mit einer Schrumpfung von 5,6%. Dank Exportstärke blick ab 2021 lässt das Jahr 2021 lt. Zentralbank (bestätigt von IMF und Weltbank) ein Wachs- tum von 6,5-7,5% erwarten. Allerdings sollte es gem. Weltbank für die Folge- jahre nicht so munter weitergehen, außer die malaysische Regierung geht Re- formen wie Entbürokratisierung und Kampf gegen die Korruption an. Diese Erholung startet auf der niedrigeren Basis aus 2020 und wird von der kontinuierlichen Verbesserung der Exporte und einen allmählichen Anstieg des privaten Verbrauchs und der privaten Investitionen getragen. Regierung will Wirt- Um die Wirtschaft anzukurbeln, muss die Regierung den Spagat vollbringen, öf- schaftsmotor durch fis- fentliche Investitionen trotz Schuldenberg von 206 Mrd. EUR neu anzufachen kale Stimulierungspakete (öffentliche Verschuldung von 55% auf 60%/BIP gestiegen). Über sechs Stufen am Laufen halten von Februar 2020 bis Jänner 2021 wurden fiskale Stimulierungspakete über 15 Mrd. EUR und Garantien über 14 Mrd. EUR verabschiedet, welche die lokale Wirtschaft mit Finanzmitteln versorgen sollen, um derzeitige Liquiditätseng- pässe zu meistern (die eine Hälfte floss in 2020, die andere folgt in 2021). Durch die Stornierung bzw. den Aufschub von infrage gestellten Infrastrukturgroß- projekten versucht man, etwas Manövriermasse zu gewinnen. Exportwirtschaft als Trotz des beispiellosen Szenarios entwickelte sich der Außenhandel Malaysias Rettungsanker recht gut, und die Exporte erholten sich in der zweiten Jahreshälfte 2020 im Vergleich zu dem negativen Wachstum in der ersten Jahreshälfte. Dies ist auf die fortschreitende Öffnung der Wirtschaft und die allmähliche Erholung der Auslandsnachfrage zurückzuführen. Trotz – oder gerade wegen - des Handelsdisputs zwischen China und USA und dank der bedeutenden heimischen Elektro- und Elektronikindustrie verzeichnet Malaysias Exportwirtschaft erfreuliche Ergebnisse. Der Rückgang von 7,1% in 2020 soll mit einer Exportsteigerung von 15,6% in 2021 und neuem Rekordwert mehr als kompensiert werden. Auch der Rohstoffsektor (Öl und Gas, Palmöl, Erze) spielt eine bedeutende Rolle. Elektr(on)ische Produkte Neben steigenden Ausfuhren von Elektro- und Elektronikprodukten (Anteil von wichtigste Export- und 39,4%), Palmöl (4,7%) und Gummiwaren (Handschuhe, 4,4%), nahmen Erdöl- Importgüter produkte (6,3%) und Chemikalien (5,2%) in 2020 ab. Auch bei den Einfuhren haben Elektro- und Elektronikprodukte zugenommen (Anteil von 31,7%), ebenso Metallwaren (5,8%), während Chemikalien (9,2%), Erdölprodukte (7,5%) und Maschinen (7,5%) sanken. China bleibt Über ein Viertel von Malaysias Exporten gingen in die benachbarten südostasi- Handelspartner #1 atischen Staaten (ASEAN, Singapur allein 14,5%). Die Exporte nach China machten einen Anteil von 16,2% aus (seit über 10 Jahren Malaysias größter Handelspartner), gefolgt von den USA (11,1%), Hongkong (6,9%) und Japan (6,3%). Nach Europa gingen 10,3% der Waren. Bei den Importen stellt China ebenso das bedeutendste Herkunftsland dar (21,5%), gefolgt von ASEAN mit über 18% (Singapur 9,3%), USA (8,7%), Japan (7,7%), Taiwan (7,2%) und Südkorea (5,7%). 24 Jahre lang Seit 1997 erzielt das Land Überschüsse im Außenhandel, das Aktivum von zu- Handelsbilanzüberschuß letzt 26,4 Mrd. EUR stellt das größte Handelsbilanzaktivum überhaupt dar. Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
5 Trotz Kleinheit eine Trotz Malaysias vergleichsweise kleiner Volkswirtschaft gilt das Land als die große Handelsnation 31-größte Handelsnation der Welt (Österreich: 28) lt. UNCTAD. Die relativ of- fene und liberale Wirtschaftspolitik macht Malaysia jedoch auch risikoanfälliger gegenüber den Entwicklungen auf den Weltmärkten, insbes. China und USA. Brutto-FDIs nach Malay- Der gesamte Brutto-FDI-Zufluss nach Malaysia belief sich in 2020 auf 30,6 Mrd. sia stiegen, während Net- EUR und stieg trotz Pandemie gegenüber 2019 um 0,8%. Dies spiegelt die an- tozuflüssen abnahmen haltend hohe Anzahl von FDI-Projekten wider, die in den letzten Jahren geneh- migt und umgesetzt wurden. Die Nettozuflüsse ausländischer Direktinvestitionen in Malaysia beliefen sich auf 3,0 Mrd. EUR - ein Rückgang gegenüber 2019 (6,9 Mrd. EUR). Malaysias ge- ringere Nettozuflüsse an ausländischen Direktinvestitionen sind teilweise auf höhere konzerninterne Kredite von multinationalen Unternehmen zurückzufüh- ren, um ihre verbundenen Unternehmen in einer unsicheren globalen Investiti- onslandschaft zu unterstützen. China bleibt Malaysias Mit einem Investitionsvolumen von 4,0 Mrd. EUR stellt China den größten Inves- größter Investor tor, gefolgt von Singapur, den Niederlanden, USA und Hongkong. Die Industrie (56%) trug neben dem Dienstleistungssektor (41%) zum größten Teil der Inves- titionen bei. Privater Konsum als In den Jahren 2022-25 wird der private Konsum der Haupttreiber des Wirt- wichtige Säule der malay- schaftswachstums in Malaysia bleiben (3-5%/Jahr). Die Kaufkraft der privaten sischen Wirtschaft Haushalte verharrt relativ stark trotz des Einbruchs in 2020 (-4,3%), unterstützt durch niedrige Verbrauchssteuern und (bis 2022) niedrige Zinssätze. Anlageninvestitionen Bruttoanlageninvestitionen sind um 14,5% in 2020 eingebrochen, erholen sich aber mit +11,5% heuer und 5-6% die Folgejahre relativ rasch wieder. Rasches Ende der Defla- Nach einer Deflation von-1,1% in 2020 (die diesen März enden sollte) erwartet tion, flache Inflation man eine stabile niedrige Inflation von 2,1-3,4% in den kommenden Jahren. Leitzins OPR bei 1,75% Seit Juli 2020 hält Malaysias Zentralbank den Leitzins OPR (Overnight Policy Rate) auf 1,75, nachdem er sich bis Ende 2019 über Jahre um die 3% bewegte. Eine weitere Rücknahme um 25 Basispunkte im Mai wird erwartet. Angesichts der konservativen Haltung der Zentralbank und der hohen Ver- schuldung der privaten Haushalte wird der Anstieg des OPR bescheiden sein. Malaysische Haushalte Nach der globalen Finanzkrise 2008 kam es zu einer Veränderung der wirt- zählen zu den höchstver- schaftlichen Wachstumstreiber. Insbesondere nach dem Ölpreiseinbruch 2014 schuldeten in ASEAN lag der Fokus auf dem Inlandsverbrauch und auf den Staatsausgaben für große Infrastrukturprojekte. Allerdings basierte die Wachstumsphase der letzten Jahre zu einem guten Teil auf Verschuldung. Die Verschuldung der privaten Haushalte stieg von 48,5% im Jahr 2000 auf 87,5% des nominalen BIP Mitte 2020 (demnach zählen die malaysischen Haushalte zu den am höchsten ver- schuldeten in der gesamten ASEAN-Region). Der Großteil der Schulden be- stand aus Darlehen für den Kauf von Wohnimmobilien (55,9%), gefolgt von per- sönlichem Gebrauch (14,2%) und Personenkraftwagen (12,3%). Staatsschuldenquote er- Die Staatsschulden (Verschuldung der föderalen Regierung) stiegen stetig von reicht 61% des BIP 37% des BIP im Jahr 2000 auf 60,7% im Jahr 2020 und 52,5% im Jahr 2019 (2021: 61%). Das Haushaltsdefizit des Landes wird sich aufgrund der Umset- zung der Anti-Pandemiepakete voraussichtlich auf 6% des BIP ausweiten, zu- sätzlich zu einem niedrigeren BIP und globalen Rohölpreisen. Die Schulden des öffentlichen Sektors (konsolidierte Schulden der Bundesre- gierung, der Landesregierungen, nichtfinanzieller öffentlicher Unternehmen Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
6 sowie staatlich garantierte Schulden gesetzlicher Körperschaften), erhöhten sich Ende Juni 2020 auf 85,5% des BIP. Produktionssektor vor Laut dem IHS Markit Malaysia Produktions-Einkaufmanager-Index PMI verlor Herausforderung das malaysische verarbeitende Gewerbe diesen Februar weiter an Dynamik. Die Unternehmen fuhren ihre Produktion zurück, während die Ordereingänge ebenfalls abnahmen. Covid19-Beschränkungen im In- und Ausland führten zu einer geringeren Nachfrage. Trotzdem blicken die Hersteller optimistischer auf das laufende Jahr und hoffen, dass die Pandemie nachlassen und eine breite Erholung von Nachfrage und Produktion auslösen würde. Mit Blick auf die Zu- kunft waren die Hersteller hinsichtlich der 12-Monats-Aussichten zunehmend optimistisch. Auch der Business Optimism Index von Dun & Bradstreet erkennt eine schrittweise Verbesserung. • 2. Besondere Entwicklungen instabile politische Re- Die 2018 an die Macht gekommene, reformationsfreundlichere Koalitionsregie- gierungs- und Parla- rung Pakatan Harapan aus vormals oppositionellen Kräften ist im Februar 2020 mentsstruktur – Neu- auseinandergebrochen und wurde von der fundamentalistischeren Koalition Pe- wahlen zu erwarten rikatan Nasional abgelöst, die der zuvor an die 60 Jahr lang regierende UMNO nahesteht. Obwohl der neue Premierminister Muhyiddin Yassin und seine Regie- rung die Covid19-Pandemie relativ erfolgreich meistern, drohen wegen der un- sicheren parlamentarischen Mehrheit und fragilen Koalition vorgezogene Neu- wahlen. Der derzeitige vom König ausgerufene Notstand gilt noch bis August, der ein Zusammenkommen im Parlament verhindert. Es ist zu erwarten, dass die konservativen pro-Malay Parteien die Mehrheit ausbauen und damit Liberali- sierungen sowie multiethnische Reformen zurückgedrängt werden. Ex-Premier Najib der Im Juli 2020 hat der Oberste Gerichtshof von Kuala Lumpur in Malaysia den ehe- Korruption schuldig ge- maligen Premierminister Najib Razak (2009-2018) zu 12 Jahren Gefängnis ver- sprochen urteilt, nachdem er im ersten von mehreren Korruptionsprozessen für schuldig befunden worden war. Najib hatte sich den Vorwürfen des kriminellen Vertrau- ensbruchs, der Geldwäsche und des Machtmissbrauchs nicht schuldig bekannt. Der Fall gegen ihn wird als Test für Malaysias Bemühungen zur Korruptionsbe- kämpfung angesehen. Palmöl erhitzt Gemüter Palmöl hat sich als größter Bremsklotz für die Wiederaufnahme der seit 2012 in Malaysia auf Eis liegenden Verhandlungen zu einem Freihandelsabkommen zwischen Ma- laysia und der EU erwiesen. Durch den Beschluss der EU, bis 2030 Palmöl in Dieselkraftstoffen schrittweise auf null zu senken, fühlen sich die beiden Spit- zenproduzenten Malaysia und Indonesien, die rund 85% des weltweiten Ange- bots an Palmöl abdecken, brüskiert. Malaysia hat sich bereit erklärt, dass der Konflikt auf WTO-Ebene gelöst wird, was die Beziehungen mit der EU nun wie- der normalisiert. Budget 2021 Die Verabschiedung des Budgets 2021 Ende November letzten Jahres war ein Indikator, inwiefern die Regierung Unterstützung von den Abgeordnete genießt. Am Ende wurde das höchste Budget in Malaysias Geschichte verabschiedet. Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
7 • 3. Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich Exporte um 13% auf 403 Nach einem Höchststand von 540 Mio. EUR in 2018 und einem Rückgang auf Mio. EUR gefallen 464 Mio. EUR (-14,1%) in 2019, sanken die Lieferungen Österreichs Unterneh- men in 2020 aufgrund der Pandemie (Behinderung bei der Umsetzung von (öf- fentlichen) Projekten, Nachfragerückgang in der Elektronik- und Kfz-Zuliefer- industrie) um 13,1% auf 403 Mio. EUR. 7.-größter Exportmarkt Ungeachtet dessen und trotz der relativen Kleinheit des Landes ist Malaysia der in Asien bedeutendste Abnehmer österreichischer Waren in Südostasien und Nummer 6 in Asien (nach China, Japan, Korea, Indien und Taiwan). Ausfuhrwaren in 2020 Der nach wie vor dominierende Elektroniksektor ist und bleibt ein gewichtiger Kunde österreichischer Unternehmen. Der bedeutendste Bereich Transistoren und elektronische integrierte Bauteile“ erzielte im abgelaufenen Jahr ein Minus von 10,8% und blieb mit 246 Mio. EUR der größte Exportposten nach Malaysia (61%). Es folgen mit Abstand: Spezialmaschinen (22 Mio. EUR, u.a. für Halblei- ter- und Kunststoffindustrie), gedruckten Schaltungen, Schalter und Tafeln (19 Mio. EUR), Nachrichtengeräte (11 Mio. EUR), Kraftmaschinen (9,8 Mio. EUR), Meß-, Prüf- und Analyseinstrumente (9 Mio. EUR), Eisen und Stahl (8 Mio. EUR), Arzneiwaren und pharmazeutische Erzeugnisse (7,3 Mio. EUR), Armaturen (6,4 Mio. EUR), Papier und Pappe (4,5 Mio. EUR). Importe sanken um 2,1 % Österreichs Einfuhren aus Malaysia nahmen im letzten Jahr ebenso ab und zwar um 2,1% auf 396 Mio. EUR. Bei den Importen dominierten elektrische Ge- räte (176 Mio. EUR), gefolgt von Medizin-Handschuhen (58 Mio. EUR), Mess-, Prüf- & Analyseinstrumenten (22 Mio. EUR), Büro- & EDV-Maschinen (22 Mio. EUR), Nachrichtengeräten (21 Mio. EUR), Rollstühlen (9 Mio. EUR), Spezial- und weiteren Maschinen (29 Mio. EUR) sowie nicht legiertem Zinn (4 Mio. EUR). Handelsbilanzaktivum: Mit einem knappen Handelsbilanzsaldo von 7 Mio. EUR konnte Österreich 2020 7 Mio. EUR das zehnte Mal in Folge ein Aktivum erwirtschaften. Im weltweiten Exportran- king liegt Malaysia auf dem 41. Platz knapp hinter Israel und Hongkong, noch vor Saudi-Arabien, Portugal, Thailand, Irland, Singapur, Vietnam, Indonesien. 50 österreichische 50 österreichische Unternehmen sind mit einer eigenen Niederlassung in Ma- Niederlassungen in laysia präsent, meist zum Vertrieb und Wartung ihrer Produkte bzw. im Dienst- Malaysia leistungsbereich oder als regionales Büro. Knapp zehn dieser Unternehmen verfügen über Produktion und Assembling (u.a. Erdölförderung, Halbleiterin- dustrie, Gummihandschuhe, Kunststoffrohre, Motorräder, Getriebemotoren, Frequenzumrichter, Schalungstechnik). Die aktiven Direktinvestitionen Öster- reichs in Malaysia beliefen sich 2019 auf 1.162 Mio. EUR und hat sich durch die finanzielle Beteiligung eines österreichischen Unternehmens fast verfünffacht. OMV investiert in Die OMV Exploration & Production GmbH (OMV E&P), eine 100% Tochtergesell- malaysisches Explorati- schaft der OMV AG unterzeichnete November 2018 eine Gesellschafterverein- onsunternehmen barung zur strategischen Partnerschaft mit Sapura Energy Berhad und trans- ferierte 450 Mio. EUR für einen 50%-Anteil an der Öl- und Gas-Tochter Sapura Upstream, weitere Finanzströme folgten. Sapura Upstream besitzt u.a. Beteili- gungen an zwei Gas-Explorations und -Produktionsblöcken in Sarawak. Zusätz- lich zu den malaysischen Öl- und Gasfeldern hält Sapura Beteiligungen an Ex- plorationsblöcken in Neuseeland, Australien und Mexiko. Veranstaltungen des AC 2020 mussten wegen Covid19 quasi alle Veranstaltungen mit Österreich-Betei- Kuala Lumpur ligung abgesagt werden (Gruppenausstellungen der WKÖ bei den internationa- len Messen Asia Water, Defence Services Asia und Rail Solutions). Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
8 Plan für 2021 Für dieses Jahr plant das AußenwirtschaftsCenter Gruppenausstellungen bei der Baufachmesse ASEAN Super 8 (9.-11.11.), Oil & Gas Asia (7.-9.12.) sowie Gruppenstände bei Lab Asia (20.-22.10.) und Rail Solutions Asia (9.-11.11.), ab- gesehen von einer Katalogausstellung bei Archidex (3.-6.11.). Weiters ist im September/Oktober ein Austria Showcase „Kunststoffrecycling & Circular Economy“ bzw. Ende Oktober das Outgoing-Tourismusevent „Discover Austria“ vorgesehen. Die Schwerpunkte für 2021-2023 wird in den Sektoren Recycling/Umwelt- & Abwassertechnik/nachhaltiges Bauen, Laborausstattung/Medizintechnik/Life Science sowie Digitalisierung in der Industrie wie Industrie 4.0/Robotik/KI&VR gelegt, ohne Energie, Tourismus und Design außer Acht zu lassen. Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
9 Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
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