AUSSEN WIRTSCHAFT WIRTSCHAFTSBERICHT SERBIEN

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AUSSEN WIRTSCHAFT WIRTSCHAFTSBERICHT SERBIEN
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WIRTSCHAFT
WIRTSCHAFTSBERICHT
SERBIEN

AUSSENWIRTSCHAFTSCENTER BELGRAD
SEPTEMBER 2021
AUSSEN WIRTSCHAFT WIRTSCHAFTSBERICHT SERBIEN
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                                             Eine Information des
                                        AußenwirtschaftsCenters Belgrad

                                             Wirtschaftsdelegierte
                                           Dr. Erika Teoman-Brenner
                                               T +381 11/301 58 50
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WIRTSCHAFTSBERICHT Serbien (1. Halbjahr 2021)

•      Wirtschaft wächst stärker als erwartet: rege Investitions- und Bautätigkeit
•      Serbien Zielland Nr. 1 am Westbalkan für Auslandsinvestitionen
•      COVID- Hilfspakete bringen Staatshaushalt unter Druck
•      Wichtige Strukturreformen krisenbedingt aufgeschoben
•      Steigende Infektionszahlen bergen Unsicherheit für wirtschaftliche Erholung
•      Österr.- serbischer Außenhandel wieder im Aufschwung

Wirtschaftskennzahlen
                                                                                  2019       2020         2021         2022
                                                                                                        (Prognose)   (Schätzung)
    Nominales Bruttoinlandsprodukt in Mrd. USD1                                  50.765      52.362      59.427        61.650
    Bruttoinlandsprodukt/Kopf zu Kaufkraftparität in US-Dollar1                  18.589      19.705      20.884        21.985
    Bevölkerung in Mio.1                                                           7,0          6,9        6,9           6,9
    Reales Wirtschaftswachstum in % 8                                              4,2         -1,1        6,5           4,5
    Inflationsrate in %1                                                           1,9          1,3        3,4           2,6
    Arbeitslosenrate in % 8                                                       11,2          9,7       12,8           k.A.
    Wechselkurs der Landeswährung (RSD) zu Euro; 1 EUR= RSD1                      117,6       117,6       117,6         117,5
    Warenexporte des Landes in Mrd. US-Dollar7                                    19,6        19,5         k.A.          k.A.
    Warenimporte des Landes in Mrd. US-Dollar7                                    26,7        26,2

    Wirtschaftsleistung des Landes, Weltwertung:2                        Rang 84 (2020)

Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich
                                                                                 2019        2020      Veränderung      1. Halbjahr
                                                                                                           in %            2021
    Österreichische Warenexporte in Mio. Euro 6                                  775,7       686,7        -11,5            398,4
    Österreichische Warenimporte in Mio. Euro6                                   680,7       563,7        -17,2            318,6
    Österreichische Dienstleistungsexporte in Mio. Euro6                          239        202           -17              k.A.
    Österreichische Dienstleistungsimporte in Mio. Euro6                          285        218           -26              k.A.

    Österreichische Direktinvestitionen3, Stand 2020, in Euro             2,48 Mrd.
    Beschäftigte bei österr. Direktinvestitionen4: Stand 2018:            22.300
    Direktinvestitionen aus Serbien in Ö5, Stand 2020:                     0

    Warenexportmarkt für Österreich6:                                    29. Rang (2020)

_______________________________________________

1 Quelle: Economist Intelligence Unit
2 Quelle : Weltbank (https://datacatalog.worldbank.org/dataset/gdp-ranking)
3 Quelle : Österreichische Nationalbank (https://www.oenb.at/isaweb/report.do?lang=DE&report=9.3.01)

4 Quelle: Österreichische Nationalbank (https://www.oenb.at/isaweb/report.do?lang=DE&report=9.3.05)

5 Quelle: Österreichische Nationalbank (https://www.oenb.at/isaweb/report.do?lang=DE&report=9.3.31)

6 Quelle: Statistik Austria

7 Quelle: Statistikamt Serbien

8 Quelle: Serbische Nationalbank

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1. Wirtschaftslage
                        Die serbische Wirtschaft startet wieder durch: nach einem vergleichbar modera-
    Serbische Wirt-     ten Wirtschaftsrückgang von -1,1% im Krisenjahr 2020, wächst die Wirtschaft im
    schaft startet      1. Halbjahr 2021 erfreulich stark, sodass man von einem Wirtschaftswachstum
    wieder durch        von 6%-6,5% für das Gesamtjahr 2021 ausgeht.
                        In Hinblick auf die geplanten Infrastrukturprojekte in den folgenden zehn Jahren
                        ist man auch bei der Einschätzung der mittelfristigen Entwicklung optimistischer
                        als zuvor und geht da von Wachstumsraten zwischen 4% bis 5 % aus.

                        Damit ist Serbien besser durch die Krise gekommen als andere Länder in der
                        Region. Das hängt damit zusammen, dass der Tourismus gesamtwirtschaftlich
    Krisenmanage-       keine so große Rolle spielt, während die zwei wichtigen Sektoren, die Landwirt-
    ment erfolgreich    schaft und Lebensmittelproduktion durch die Pandemie nicht sehr gelitten haben.
                        Auch die sehr umfassenden und raschen finanziellen Hilfspakete der Regierung
                        haben dazu beigetragen, dass die Kaufkraft gestützt wurde.
                        Diese Maßnahmen beliefen sich 2020 auf 5,8 Mrd. Euro (ca. 13% des BIP), wäh-
                        rend ein zusätzliches Paket von 2,2 Mrd. Euro (4,3 % des BIP) 2021 die Wirtschaft
                        nachhaltig stützen soll.
                        Trotz des relativ geringeren Rückgangs der Wirtschaft waren die Auswirkungen
                        der Pandemie immer noch erheblich, wobei das reale BIP laut Schätzungen des
                        IWF 2022 noch voraussichtlich 4 Prozentpunkte unter den Prognosen vor COVID-
                        19 liegen wird.

                        Das Wachstum beruht vor allem auf einer Erholung der Dienstleistungsbranche,
    Bau und             einer starken öffentlichen Investitionstätigkeit und einer regen Bautätigkeit.
    öffentliche         Die Industrieproduktion stagnierte in 2020, wuchs aber in den ersten 6 Monaten
    Investitionen       des Jahres wieder um knapp 8%. Auch die Bauwirtschaft hat die Krise mit nur
    treiben Wachstum    einer kleinen Delle (-4%) überstanden und zieht wieder kräftig an. Die wichtigsten
    an                  Impulse für die Bauwirtschaft kommen aus den öffentlichen Infrastrukturinvesti-
                        tionen. Besonders erwähnenswert ist hier der Ausbau und die Modernisierung
                        der Eisenbahnstrecken, wie Belgrad-Budapest, Belgrad -Nis sowie Autobahnbau-
                        ten (Belgrad-Sarajewo, Morava-Korridor etc.). Ende 2019 hat die Regierung das
                        Investitionsprogramm SERBIA 2025, das Infrastrukturinvestitionen in Höhe von
                        EUR 9 Mrd bis 2025 vorsieht, verkündet. Auch der Bau der schon lange geplanten
                        Metro in Belgrad fällt darunter. Daneben sind u.a. auch Investitionen in Höhe von
                        EUR 1 Mrd. für den Ausbau von Wasser- und Abwasserleitungen vorgesehen.

                        Wesentlich für die wirtschaftliche Entwicklung Serbiens – wie für alle Länder der
                        Region - sind die Direktinvestitionen aus dem Ausland. Serbien konnte in den
    Auslands-           letzten Jahren erfolgreich Auslandsinvestitionen an Land ziehen und damit das
    investitionen       Leistungsbilanzdefizit abdecken. 60% aller Auslandsinvestitionen am Westbal-
    Schlüsselfaktor     kan gehen nach Serbien. 2020 waren die Investitionszuflüsse zwar etwas geringer
    für Beschäftigung   als in den Vorjahren, doch kamen immerhin noch FDI in Höhe von EUR 3 Mrd. ins
    ……..                Land, wobei EUR 400 Mio allein durch die Privatisierung der Komercijalna Banka
                        generiert wurden. Im 1. Halbjahr 2021 beliefen sich die Zuflüsse auf EUR 1,7 Mrd.
                        Der Großteil dieser Investitionen geht in die Errichtung von Produktionsniederlas-
                        sungen, was sich wiederum sehr positiv auf Beschäftigung und Export auswirken.

                        Als kleine und offene Volkswirtschaft ist Serbien natürlich vom Außenhandel und
                        der Auslandsnachfrage abhängig. Obwohl die exportorientierte Industrie stark
                        vom Automobilzuliefer– und Maschinenbausektor geprägt ist, kam es pandemie-
                        bedingt nur zu einem relativ geringen Exportrückgang von 2,8% in 2020.

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                        Im 1. Halbjahr 2021 ist schon eine merkliche Erholung des Außenhandels zu
                        beobachten. Die Exporte wuchsen um 28% und die Importe um 22,3%. Serbiens
   …….und Exporte       wichtigster Exportmarkt ist Deutschland, gefolgt von Italien, Bosnien-Herzego-
                        wina und Rumänien. Wichtigstes Lieferland ist wiederum Deutschland, dann
                        China, Italien, und Russland. Auffallend ist, dass der Anteil Chinas an den serbi-
                        schen Importen auf Grund der Lieferungen von medizinischen Ausrüstungen im
                        Pandemiejahr sprunghaft angestiegen ist. Chinas wichtige Rolle im serbischen
                        Außenhandel zeigt sich auch darin, dass die zwei wichtigsten Exportprodukte
                        Serbiens – Kupfer und Stahl - aus im chinesischen Besitz befindlichen Betrieben
                        stammen.

                        Serbien konnte 2019 einen großen Sprung bei der Investitionsrate erzielen (22,5%
   Investitionen und    des BIP), 2020 erfolgte aber ein Einbruch, da vor allem die privaten Investoren auf
   privater Konsum      Grund der unsicheren Lage von neuen Investitionen Abstand hielten. Die
   erholen sich         Investitionen sind um ca. 2,8 % zurückgegangen. Es wird geschätzt, dass vor al-
   wieder               lem wegen der steigenden staatlichen Investitionen die Investitionsrate bis 2023
                        26% des BIP ausmachen wird.

                        Auch der private Konsum, der bis zum Ausbruch der Pandemie von der sich konti-
                        nuierlich verbessernden Beschäftigungslage in der Privatwirtschaft und steigen-
                        den Einkommen profitiert hat, ging 2020 um 2 % zurück. 2021 wird er geschätzt
                        um wieder 4,5% wachsen. Im 1. Halbjahr sind die Nettolöhne um beachtliche 6%
                        gestiegen.

                        Die schnellen und umfangreichen Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung
                        der Krise haben die Beschäftigungslage in 2020 relativ stabil gehalten. Der IWF
   Beschäftigungs-      hat berechnet, dass ohne diese staatlichen Hilfen rund 150.000 Arbeitsplätze in
   lage stabil in der   Gefahr gewesen wären. Interessanterweise haben die Pandemie bzw. die Hilfs-
   Pandemie             maßnahmen auch zu einem Rückgang des informellen Arbeitsmarkts geführt.
                        Ende 2020 betrug die Arbeitslosigkeit somit „nur“ 9,7% ( die Jugendarbeitslosig-
                        keit ist mit 22% allerdings noch immer sehr hoch). Mit dem Auslaufen der Hilfs-
                        pakete rechnet man für 2021 mit einem leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit.

                        Als größten Erfolg der letzten Jahre kann die serbische Regierung auf jeden Fall
                        die Konsolidierung der öffentlichen Finanzen verbuchen:
   Staatshaushalt       beträchtliche Einsparungen im öffentlichen Sektor, Pensionskürzungen, Steuer-
   unter Druck          erhöhungen, Privatisierungen etc. haben dazu geführt, dass drei Jahre Budget-
                        überschüsse erwirtschaftet wurden. Gleichzeitig sank auch die Staatsverschul-
                        dung kontinuierlich. Die relativ großzügigen Corona-Hilfen für die Unternehmen
                        und die Bevölkerung haben allerdings ein großes Loch in die Staatskasse geris-
                        sen, das Budgetdefizit stieg 2020 auf 8,% des BIP und die Staatsverschuldung
                        kletterte auf 57% . Angesichts des im Februar beschlossenen 3. COVID-Hilfspa-
                        kets wird ein weiterhin hohes Budgetdefizit von 7% für 2021 prognostiziert, das
                        2022 auf 3% sinken soll.

• 2. Besondere Entwicklungen

Impfungen: vom          Serbien begann sehr früh und erfolgreich mit der Beschaffung von Impfstoffen
Spitzenreiter zum       und beeindruckte die ganze Welt mit einer beispielhaften Impfkampagne. Leider
Nachzügler              kam diese Entwicklung dann ins Stocken und mittlerweile liegt Serbien mit einer
                        50%-igen Durchimpfungsrate weit hinten in Europa. Die Infektionszahlen steigen

                              Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
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                         daher auch in einem besorgniserregenden Maße. Mit Lockdowns und anderen un-
                         populären Maßnahmen ist jedoch nicht zu rechnen, da die Wirtschaft absolute
                         Priorität hat.

                         Bei den im Juni 2020 stattgefundenen Parlamentswahlen konnte die Partei von
                         Präsident Aleksandar Vučić einen klaren Sieg erringen. Diese politische Kontinu-
Politische               ität garantiert das Festhalten am EU-Kurs, auch wenn der ursprünglich für 2025
Kontinuität…             in Aussicht gestellte Beitritt unrealistisch ist. Neben der Normalisierung der Be-
                         ziehungen mit dem Kosovo, muss Serbien große Fortschritte erzielen, um die po-
                         litischen und wirtschaftlichen Kriterien für einen Beitritt zur EU erfüllen. Bisher
…aber Strukturrefor-     wurden 18 von 35 Verhandlungskapiteln eröffnet, allerdings seit 1 ½ Jahren kein
men fehlt Schwung        einziges neues. Covid-19 hat auch andere dringende Vorhaben der Regierung auf-
                         geschoben, wie zum Beispiel die Reform der Beamtengehälter, Privatisierungen
                         und die Restrukturierung der im öffentlichen Eigentum befindlichen Betriebe,
                         hier vor allem des staatlichen Stromkonzerns EPS.

EU wichtigster           Auch wenn es in der öffentlichen Wahrnehmung oft anders erscheint, ist die EU
Handels- und             der wichtigste Handels- und Investitionspartner Serbiens. Auch was finanzielle
Investitionspartner …    Hilfen betrifft , ist die EU der größte Geber.
                         Zwischen 2014-2020 standen Serbien EU-Fördermittel (IPA) in der Höhe von EUR
                         1,5 Mrd. zur Verfügung. An Zuschüssen erhielt Serbien in den letzten 20 Jahren
                         EUR 3 Mrd von der EU.

                         Neben der EU spielt China wirtschaftlich eine wichtige Rolle in Serbien. In fast al-
                         len großen Infrastrukturprojekten sind chinesische Baufirmen involviert, sei es
                         bei Eisenbahn- und Straßenbauten, Kraftwerken oder der zukünftigen Kläranlage
…auch wenn China         und U-Bahn von Belgrad, alles mit chinesischer Finanzierung und auf Grund von
Präsenz ausweitet        zwischenstaatlichen Abkommen ohne öffentliche Ausschreibungen. Daneben tritt
                         China nun auch als Investor auf: nach dem Kauf des Stahlwerks in Smederovo
                         ging auch die größte Kupfermine des Landes an einen chinesischen Investor.
                         China übernimmt damit hochverschuldete Industrien, die für (west)europäische
                         Investoren nicht interessant sind. In letzter Zeit tätigte China auch einige bedeu-
                         tende Greenfield-Investitionen, vor allem im Autozulieferbereich.

• 3. Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich

                         Der Außenhandel befindet sich nach einem pandemiebedingten Rückgang in 2020
Wartenexporte wieder     wieder auf Wachstumskurs: die österr. Exporte stiegen um 22,5% auf knapp EUR
auf Wachstumskurs…       400 Mio., während sich die serbischen Lieferungen nach Österreich auf EUR 318
                         Mio. beliefen (+12,9%).
                         Die Zuwächse in unseren Ausfuhren betreffen im Wesentlichen alle unsere
                          traditionell umsatzstärksten Export-Warengruppen : dazu zählen Maschinen und
                         elektrische Anlagen, pharmazeutische Erzeugnisse, Glas und Glaswaren, Kunst-
                         stoffe, Papier und verschiedene Fahrzeuge. Österreich bezieht aus Serbien vor al-
                         lem gefrorene Früchte, Getreide, Waschmittel, elektrotechnische Waren, Eisen
                         und Stahl, Glas und Glaswaren und Beleuchtungskörper.

                         Auch der bilaterale Außenhandel mit Dienstleistungen ging 2020 im Einklang mit
….Dienstleistungs-       der globalen Entwicklung zurück. Im 1. Quartal 2021 exportierte Österreich
handel hinkt noch hin-   Dienstleistungen in Höhe von EUR 54 Mio (gleich wie in der Vorjahresperiode) und
terher                   importierte Dienstleistungen um EUR 51 Mio , was einem Rückgang von fast 24%
                         entspricht.

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                       Österreich ist mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von EUR 2,48 Mrd. (OeNB)
                       zweitgrößter ausländischer Investor in Serbien. Größter Investor sind die Nieder-
                       lande aus den bekannten Gründen (Holdingstandort, Steuerbegünstigungen)
Österreich wichtiger   Knapp 400 heimische Unternehmen sind vor Ort vertreten und beschäftigen ca.
Investor               22.000 Personen. Der Schwerpunkt liegt im Dienstleistungssektor: Banken, Versi-
                       cherungen, Mobilfunk, Tankstellen, Logistik etc. Weniger stark ist Österreich im
                       gewerblich-industriellen Bereich vertreten, hier sind deutsche Unternehmen, vor
                       allem in der Automobilzulieferindustrie, tätig.

                       Unabhängig von der noch bestehenden Unsicherheit durch die Pandemie, besteht
                       grundsätzlich vor dem Hintergrund der Annäherung an die EU großer Nachhol –
                       und Modernisierungsbedarf in der Industrie und der Infrastruktur. Daraus ergibt
                       sich auch einiges an Wachstumspotenzial für österr. Know-how. Die Pläne der
                       Regierung, mit einem umfassenden Infrastrukturprogramm –vor allem in der
                       Verkehrsinfrastruktur - die Wirtschaft anzukurbeln, eröffnen österr. Anbietern
Geschäftschancen       von Technologien und Know-How interessante Geschäftschancen. Marktein-
                       trittsmöglichkeiten bieten auch die durch Internationale Finanzierungsinstitutio-
                       nen finanzierten Projekte, wie zum Beispiel im Bereich Wasser/Abwasser und
                       Umwelt. Im Privatsektor erwiesen sich die in den letzten Jahren vermehrt ins
                       Land kommenden ausländischen Produktionsniederlassungen als Motor für die
                       Nachfrage nach österr. Maschinen und industriellen Ausrüstungen. Hier läuft al-
                       lerdings in der Regel die Geschäftsanbahnung nicht über Serbien, sondern die
                       ausländischen Konzernzentralen.
                       Nicht unwesentlich für die erfolgreiche Anbahnung von Geschäftsbeziehungen in
                       Serbien ist, neben dem gegenseitigen Verständnis für Mentalität und Kultur, auch
                       die frühe Marktpräsenz aus den Jahren des ehemaligen Jugoslawiens und die Be-
                       kanntheit österreichischer Marken. Das ist auch der Grund dafür, dass zahlreiche
                       internationale Unternehmen den südosteuropäischen Raum von Österreich, spe-
                       ziell von Wien aus, bearbeiten. Daneben spielt die geographische Nähe (Wien und
                       Graz liegen von Belgrad nur ca. 600 km entfernt) sowie die gute Verkehrsanbin-
                       dung (Flughafen Wien als Osteuropa-Hub, durchgängig gut ausgebaute Autobah-
                       nen) eine positive Rolle.
                       Das AußenwirtschaftsCenter Belgrad unterstützt österreichische Unternehmen
                       durch aktuelle Informationen, Beratungen, Geschäftspartnersuche und Veran-
                       staltungen umfassend – unser Angebot finden Sie hier:
                       www.wko.at/aw/rs

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