AUSSEN WIRTSCHAFT WIRTSCHAFTSBERICHT SERBIEN
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2 Eine Information des AußenwirtschaftsCenters Belgrad Wirtschaftsdelegierte Dr. Erika Teoman-Brenner T +381 11/301 58 50 E belgrad@wko.at W wko.at/aussenwirtschaft/rs HEAD OFFICE Dr. Peter Hasslacher T 05 90 900/4442 E aussenwirtschaft.osteuropa@wko.at fb.com/aussenwirtschaft twitter.com/wko_aw linkedIn.com/company/aussenwirtschaft-austria youtube.com/aussenwirtschaft flickr.com/aussenwirtschaftaustria www.austria-ist-ueberall.at Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere die Rechte der Verbreitung, der Vervielfältigung, der Übersetzung, des Nachdrucks und die Wiedergabe auf fotomechanischem oder ähnlichem Wege durch Fotokopie, Mikro- film oder andere elektronische Verfahren sowie der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen bleiben, auch bei nur aus- zugsweiser Verwertung, der Wirtschaftskammer Österreich - AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA vorbehalten. Die Wiedergabe mit Quellenangabe ist vorbehaltlich anders lautender Bestimmungen gestattet. Es wird darauf hingewiesen, dass alle Angaben trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr erfolgen und eine Haftung der Wirtschaftskammer Österreich - AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA ausgeschlossen ist. Darüber hinaus ist jede gewerbliche Nutzung dieses Werkes der Wirtschaftskammer Österreich - AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA vorbehalten. © AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA DER WKÖ Offenlegung nach § 25 Mediengesetz i.d.g.F.: Herausgeber, Medieninhaber (Verleger) und Hersteller: WIRTSCHAFTSKAMMER ÖSTERREICH | AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA Wiedner Hauptstraße 63, Postfach 150, 1045 Wien Redaktion: AUSSENWIRTSCHAFTSCENTER BELGRAD | T +381 11 301 58 50 | F +381 11 711 21 39 E belgrad@wko.at | W wko.at/aussenwirtschaft/rs Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
3 WIRTSCHAFTSBERICHT Serbien (1. Halbjahr 2021) • Wirtschaft wächst stärker als erwartet: rege Investitions- und Bautätigkeit • Serbien Zielland Nr. 1 am Westbalkan für Auslandsinvestitionen • COVID- Hilfspakete bringen Staatshaushalt unter Druck • Wichtige Strukturreformen krisenbedingt aufgeschoben • Steigende Infektionszahlen bergen Unsicherheit für wirtschaftliche Erholung • Österr.- serbischer Außenhandel wieder im Aufschwung Wirtschaftskennzahlen 2019 2020 2021 2022 (Prognose) (Schätzung) Nominales Bruttoinlandsprodukt in Mrd. USD1 50.765 52.362 59.427 61.650 Bruttoinlandsprodukt/Kopf zu Kaufkraftparität in US-Dollar1 18.589 19.705 20.884 21.985 Bevölkerung in Mio.1 7,0 6,9 6,9 6,9 Reales Wirtschaftswachstum in % 8 4,2 -1,1 6,5 4,5 Inflationsrate in %1 1,9 1,3 3,4 2,6 Arbeitslosenrate in % 8 11,2 9,7 12,8 k.A. Wechselkurs der Landeswährung (RSD) zu Euro; 1 EUR= RSD1 117,6 117,6 117,6 117,5 Warenexporte des Landes in Mrd. US-Dollar7 19,6 19,5 k.A. k.A. Warenimporte des Landes in Mrd. US-Dollar7 26,7 26,2 Wirtschaftsleistung des Landes, Weltwertung:2 Rang 84 (2020) Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich 2019 2020 Veränderung 1. Halbjahr in % 2021 Österreichische Warenexporte in Mio. Euro 6 775,7 686,7 -11,5 398,4 Österreichische Warenimporte in Mio. Euro6 680,7 563,7 -17,2 318,6 Österreichische Dienstleistungsexporte in Mio. Euro6 239 202 -17 k.A. Österreichische Dienstleistungsimporte in Mio. Euro6 285 218 -26 k.A. Österreichische Direktinvestitionen3, Stand 2020, in Euro 2,48 Mrd. Beschäftigte bei österr. Direktinvestitionen4: Stand 2018: 22.300 Direktinvestitionen aus Serbien in Ö5, Stand 2020: 0 Warenexportmarkt für Österreich6: 29. Rang (2020) _______________________________________________ 1 Quelle: Economist Intelligence Unit 2 Quelle : Weltbank (https://datacatalog.worldbank.org/dataset/gdp-ranking) 3 Quelle : Österreichische Nationalbank (https://www.oenb.at/isaweb/report.do?lang=DE&report=9.3.01) 4 Quelle: Österreichische Nationalbank (https://www.oenb.at/isaweb/report.do?lang=DE&report=9.3.05) 5 Quelle: Österreichische Nationalbank (https://www.oenb.at/isaweb/report.do?lang=DE&report=9.3.31) 6 Quelle: Statistik Austria 7 Quelle: Statistikamt Serbien 8 Quelle: Serbische Nationalbank Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
4 1. Wirtschaftslage Die serbische Wirtschaft startet wieder durch: nach einem vergleichbar modera- Serbische Wirt- ten Wirtschaftsrückgang von -1,1% im Krisenjahr 2020, wächst die Wirtschaft im schaft startet 1. Halbjahr 2021 erfreulich stark, sodass man von einem Wirtschaftswachstum wieder durch von 6%-6,5% für das Gesamtjahr 2021 ausgeht. In Hinblick auf die geplanten Infrastrukturprojekte in den folgenden zehn Jahren ist man auch bei der Einschätzung der mittelfristigen Entwicklung optimistischer als zuvor und geht da von Wachstumsraten zwischen 4% bis 5 % aus. Damit ist Serbien besser durch die Krise gekommen als andere Länder in der Region. Das hängt damit zusammen, dass der Tourismus gesamtwirtschaftlich Krisenmanage- keine so große Rolle spielt, während die zwei wichtigen Sektoren, die Landwirt- ment erfolgreich schaft und Lebensmittelproduktion durch die Pandemie nicht sehr gelitten haben. Auch die sehr umfassenden und raschen finanziellen Hilfspakete der Regierung haben dazu beigetragen, dass die Kaufkraft gestützt wurde. Diese Maßnahmen beliefen sich 2020 auf 5,8 Mrd. Euro (ca. 13% des BIP), wäh- rend ein zusätzliches Paket von 2,2 Mrd. Euro (4,3 % des BIP) 2021 die Wirtschaft nachhaltig stützen soll. Trotz des relativ geringeren Rückgangs der Wirtschaft waren die Auswirkungen der Pandemie immer noch erheblich, wobei das reale BIP laut Schätzungen des IWF 2022 noch voraussichtlich 4 Prozentpunkte unter den Prognosen vor COVID- 19 liegen wird. Das Wachstum beruht vor allem auf einer Erholung der Dienstleistungsbranche, Bau und einer starken öffentlichen Investitionstätigkeit und einer regen Bautätigkeit. öffentliche Die Industrieproduktion stagnierte in 2020, wuchs aber in den ersten 6 Monaten Investitionen des Jahres wieder um knapp 8%. Auch die Bauwirtschaft hat die Krise mit nur treiben Wachstum einer kleinen Delle (-4%) überstanden und zieht wieder kräftig an. Die wichtigsten an Impulse für die Bauwirtschaft kommen aus den öffentlichen Infrastrukturinvesti- tionen. Besonders erwähnenswert ist hier der Ausbau und die Modernisierung der Eisenbahnstrecken, wie Belgrad-Budapest, Belgrad -Nis sowie Autobahnbau- ten (Belgrad-Sarajewo, Morava-Korridor etc.). Ende 2019 hat die Regierung das Investitionsprogramm SERBIA 2025, das Infrastrukturinvestitionen in Höhe von EUR 9 Mrd bis 2025 vorsieht, verkündet. Auch der Bau der schon lange geplanten Metro in Belgrad fällt darunter. Daneben sind u.a. auch Investitionen in Höhe von EUR 1 Mrd. für den Ausbau von Wasser- und Abwasserleitungen vorgesehen. Wesentlich für die wirtschaftliche Entwicklung Serbiens – wie für alle Länder der Region - sind die Direktinvestitionen aus dem Ausland. Serbien konnte in den Auslands- letzten Jahren erfolgreich Auslandsinvestitionen an Land ziehen und damit das investitionen Leistungsbilanzdefizit abdecken. 60% aller Auslandsinvestitionen am Westbal- Schlüsselfaktor kan gehen nach Serbien. 2020 waren die Investitionszuflüsse zwar etwas geringer für Beschäftigung als in den Vorjahren, doch kamen immerhin noch FDI in Höhe von EUR 3 Mrd. ins …….. Land, wobei EUR 400 Mio allein durch die Privatisierung der Komercijalna Banka generiert wurden. Im 1. Halbjahr 2021 beliefen sich die Zuflüsse auf EUR 1,7 Mrd. Der Großteil dieser Investitionen geht in die Errichtung von Produktionsniederlas- sungen, was sich wiederum sehr positiv auf Beschäftigung und Export auswirken. Als kleine und offene Volkswirtschaft ist Serbien natürlich vom Außenhandel und der Auslandsnachfrage abhängig. Obwohl die exportorientierte Industrie stark vom Automobilzuliefer– und Maschinenbausektor geprägt ist, kam es pandemie- bedingt nur zu einem relativ geringen Exportrückgang von 2,8% in 2020. Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
5 Im 1. Halbjahr 2021 ist schon eine merkliche Erholung des Außenhandels zu beobachten. Die Exporte wuchsen um 28% und die Importe um 22,3%. Serbiens …….und Exporte wichtigster Exportmarkt ist Deutschland, gefolgt von Italien, Bosnien-Herzego- wina und Rumänien. Wichtigstes Lieferland ist wiederum Deutschland, dann China, Italien, und Russland. Auffallend ist, dass der Anteil Chinas an den serbi- schen Importen auf Grund der Lieferungen von medizinischen Ausrüstungen im Pandemiejahr sprunghaft angestiegen ist. Chinas wichtige Rolle im serbischen Außenhandel zeigt sich auch darin, dass die zwei wichtigsten Exportprodukte Serbiens – Kupfer und Stahl - aus im chinesischen Besitz befindlichen Betrieben stammen. Serbien konnte 2019 einen großen Sprung bei der Investitionsrate erzielen (22,5% Investitionen und des BIP), 2020 erfolgte aber ein Einbruch, da vor allem die privaten Investoren auf privater Konsum Grund der unsicheren Lage von neuen Investitionen Abstand hielten. Die erholen sich Investitionen sind um ca. 2,8 % zurückgegangen. Es wird geschätzt, dass vor al- wieder lem wegen der steigenden staatlichen Investitionen die Investitionsrate bis 2023 26% des BIP ausmachen wird. Auch der private Konsum, der bis zum Ausbruch der Pandemie von der sich konti- nuierlich verbessernden Beschäftigungslage in der Privatwirtschaft und steigen- den Einkommen profitiert hat, ging 2020 um 2 % zurück. 2021 wird er geschätzt um wieder 4,5% wachsen. Im 1. Halbjahr sind die Nettolöhne um beachtliche 6% gestiegen. Die schnellen und umfangreichen Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung der Krise haben die Beschäftigungslage in 2020 relativ stabil gehalten. Der IWF Beschäftigungs- hat berechnet, dass ohne diese staatlichen Hilfen rund 150.000 Arbeitsplätze in lage stabil in der Gefahr gewesen wären. Interessanterweise haben die Pandemie bzw. die Hilfs- Pandemie maßnahmen auch zu einem Rückgang des informellen Arbeitsmarkts geführt. Ende 2020 betrug die Arbeitslosigkeit somit „nur“ 9,7% ( die Jugendarbeitslosig- keit ist mit 22% allerdings noch immer sehr hoch). Mit dem Auslaufen der Hilfs- pakete rechnet man für 2021 mit einem leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit. Als größten Erfolg der letzten Jahre kann die serbische Regierung auf jeden Fall die Konsolidierung der öffentlichen Finanzen verbuchen: Staatshaushalt beträchtliche Einsparungen im öffentlichen Sektor, Pensionskürzungen, Steuer- unter Druck erhöhungen, Privatisierungen etc. haben dazu geführt, dass drei Jahre Budget- überschüsse erwirtschaftet wurden. Gleichzeitig sank auch die Staatsverschul- dung kontinuierlich. Die relativ großzügigen Corona-Hilfen für die Unternehmen und die Bevölkerung haben allerdings ein großes Loch in die Staatskasse geris- sen, das Budgetdefizit stieg 2020 auf 8,% des BIP und die Staatsverschuldung kletterte auf 57% . Angesichts des im Februar beschlossenen 3. COVID-Hilfspa- kets wird ein weiterhin hohes Budgetdefizit von 7% für 2021 prognostiziert, das 2022 auf 3% sinken soll. • 2. Besondere Entwicklungen Impfungen: vom Serbien begann sehr früh und erfolgreich mit der Beschaffung von Impfstoffen Spitzenreiter zum und beeindruckte die ganze Welt mit einer beispielhaften Impfkampagne. Leider Nachzügler kam diese Entwicklung dann ins Stocken und mittlerweile liegt Serbien mit einer 50%-igen Durchimpfungsrate weit hinten in Europa. Die Infektionszahlen steigen Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
6 daher auch in einem besorgniserregenden Maße. Mit Lockdowns und anderen un- populären Maßnahmen ist jedoch nicht zu rechnen, da die Wirtschaft absolute Priorität hat. Bei den im Juni 2020 stattgefundenen Parlamentswahlen konnte die Partei von Präsident Aleksandar Vučić einen klaren Sieg erringen. Diese politische Kontinu- Politische ität garantiert das Festhalten am EU-Kurs, auch wenn der ursprünglich für 2025 Kontinuität… in Aussicht gestellte Beitritt unrealistisch ist. Neben der Normalisierung der Be- ziehungen mit dem Kosovo, muss Serbien große Fortschritte erzielen, um die po- litischen und wirtschaftlichen Kriterien für einen Beitritt zur EU erfüllen. Bisher …aber Strukturrefor- wurden 18 von 35 Verhandlungskapiteln eröffnet, allerdings seit 1 ½ Jahren kein men fehlt Schwung einziges neues. Covid-19 hat auch andere dringende Vorhaben der Regierung auf- geschoben, wie zum Beispiel die Reform der Beamtengehälter, Privatisierungen und die Restrukturierung der im öffentlichen Eigentum befindlichen Betriebe, hier vor allem des staatlichen Stromkonzerns EPS. EU wichtigster Auch wenn es in der öffentlichen Wahrnehmung oft anders erscheint, ist die EU Handels- und der wichtigste Handels- und Investitionspartner Serbiens. Auch was finanzielle Investitionspartner … Hilfen betrifft , ist die EU der größte Geber. Zwischen 2014-2020 standen Serbien EU-Fördermittel (IPA) in der Höhe von EUR 1,5 Mrd. zur Verfügung. An Zuschüssen erhielt Serbien in den letzten 20 Jahren EUR 3 Mrd von der EU. Neben der EU spielt China wirtschaftlich eine wichtige Rolle in Serbien. In fast al- len großen Infrastrukturprojekten sind chinesische Baufirmen involviert, sei es bei Eisenbahn- und Straßenbauten, Kraftwerken oder der zukünftigen Kläranlage …auch wenn China und U-Bahn von Belgrad, alles mit chinesischer Finanzierung und auf Grund von Präsenz ausweitet zwischenstaatlichen Abkommen ohne öffentliche Ausschreibungen. Daneben tritt China nun auch als Investor auf: nach dem Kauf des Stahlwerks in Smederovo ging auch die größte Kupfermine des Landes an einen chinesischen Investor. China übernimmt damit hochverschuldete Industrien, die für (west)europäische Investoren nicht interessant sind. In letzter Zeit tätigte China auch einige bedeu- tende Greenfield-Investitionen, vor allem im Autozulieferbereich. • 3. Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich Der Außenhandel befindet sich nach einem pandemiebedingten Rückgang in 2020 Wartenexporte wieder wieder auf Wachstumskurs: die österr. Exporte stiegen um 22,5% auf knapp EUR auf Wachstumskurs… 400 Mio., während sich die serbischen Lieferungen nach Österreich auf EUR 318 Mio. beliefen (+12,9%). Die Zuwächse in unseren Ausfuhren betreffen im Wesentlichen alle unsere traditionell umsatzstärksten Export-Warengruppen : dazu zählen Maschinen und elektrische Anlagen, pharmazeutische Erzeugnisse, Glas und Glaswaren, Kunst- stoffe, Papier und verschiedene Fahrzeuge. Österreich bezieht aus Serbien vor al- lem gefrorene Früchte, Getreide, Waschmittel, elektrotechnische Waren, Eisen und Stahl, Glas und Glaswaren und Beleuchtungskörper. Auch der bilaterale Außenhandel mit Dienstleistungen ging 2020 im Einklang mit ….Dienstleistungs- der globalen Entwicklung zurück. Im 1. Quartal 2021 exportierte Österreich handel hinkt noch hin- Dienstleistungen in Höhe von EUR 54 Mio (gleich wie in der Vorjahresperiode) und terher importierte Dienstleistungen um EUR 51 Mio , was einem Rückgang von fast 24% entspricht. Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
7 Österreich ist mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von EUR 2,48 Mrd. (OeNB) zweitgrößter ausländischer Investor in Serbien. Größter Investor sind die Nieder- lande aus den bekannten Gründen (Holdingstandort, Steuerbegünstigungen) Österreich wichtiger Knapp 400 heimische Unternehmen sind vor Ort vertreten und beschäftigen ca. Investor 22.000 Personen. Der Schwerpunkt liegt im Dienstleistungssektor: Banken, Versi- cherungen, Mobilfunk, Tankstellen, Logistik etc. Weniger stark ist Österreich im gewerblich-industriellen Bereich vertreten, hier sind deutsche Unternehmen, vor allem in der Automobilzulieferindustrie, tätig. Unabhängig von der noch bestehenden Unsicherheit durch die Pandemie, besteht grundsätzlich vor dem Hintergrund der Annäherung an die EU großer Nachhol – und Modernisierungsbedarf in der Industrie und der Infrastruktur. Daraus ergibt sich auch einiges an Wachstumspotenzial für österr. Know-how. Die Pläne der Regierung, mit einem umfassenden Infrastrukturprogramm –vor allem in der Verkehrsinfrastruktur - die Wirtschaft anzukurbeln, eröffnen österr. Anbietern Geschäftschancen von Technologien und Know-How interessante Geschäftschancen. Marktein- trittsmöglichkeiten bieten auch die durch Internationale Finanzierungsinstitutio- nen finanzierten Projekte, wie zum Beispiel im Bereich Wasser/Abwasser und Umwelt. Im Privatsektor erwiesen sich die in den letzten Jahren vermehrt ins Land kommenden ausländischen Produktionsniederlassungen als Motor für die Nachfrage nach österr. Maschinen und industriellen Ausrüstungen. Hier läuft al- lerdings in der Regel die Geschäftsanbahnung nicht über Serbien, sondern die ausländischen Konzernzentralen. Nicht unwesentlich für die erfolgreiche Anbahnung von Geschäftsbeziehungen in Serbien ist, neben dem gegenseitigen Verständnis für Mentalität und Kultur, auch die frühe Marktpräsenz aus den Jahren des ehemaligen Jugoslawiens und die Be- kanntheit österreichischer Marken. Das ist auch der Grund dafür, dass zahlreiche internationale Unternehmen den südosteuropäischen Raum von Österreich, spe- ziell von Wien aus, bearbeiten. Daneben spielt die geographische Nähe (Wien und Graz liegen von Belgrad nur ca. 600 km entfernt) sowie die gute Verkehrsanbin- dung (Flughafen Wien als Osteuropa-Hub, durchgängig gut ausgebaute Autobah- nen) eine positive Rolle. Das AußenwirtschaftsCenter Belgrad unterstützt österreichische Unternehmen durch aktuelle Informationen, Beratungen, Geschäftspartnersuche und Veran- staltungen umfassend – unser Angebot finden Sie hier: www.wko.at/aw/rs Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
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