Auswirkungen der wachsenden Industrie und der Klimaerwärmung auf Rentierherden in der Arktis - Katharina Sahiri , Klasse 10 D ...

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Auswirkungen der wachsenden Industrie und der Klimaerwärmung auf Rentierherden in der Arktis - Katharina Sahiri , Klasse 10 D ...
Auswirkungen der
wachsenden Industrie und
der Klimaerwärmung auf
  Rentierherden in der
         Arktis

(Katharina Sahiri , Klasse 10 D, Max-Josef-Stift-Gymnasium München)
Auswirkungen der wachsenden Industrie und der Klimaerwärmung auf Rentierherden in der Arktis - Katharina Sahiri , Klasse 10 D ...
Gliederung:
1.   Das Rentier

     - Systematik

     - Natürliche Feinde und Parasiten

     - Lebensweise

2.   Die Arktis

     - Geographische Einordnung

     - Lebensraum der Rentiere

3.   Veränderung des Lebensraums der Rentiere

     - Klimawandel in der Arktis

     - Industrialisierung in der Arktis

                     Regionale Umweltbelastungen
                     Globale Umweltbelastungen
                     Militär und Schifffahrt
                     Kampf um Ressourcen (Öl, Gas, …)

4.   Auswirkungen auf die Rentiere

                     Einschränkung der Interaktionen durch Klimaerwärmung
                     Parasitenplagen
                     Sinkendes Nahrungsvorkommen
                     Folgen
                     Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Lebensbedingungen
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1. Das Rentier
Systematik:

Das Rentier (Rangifer tarandus) stammt aus der Familie der Hirsche (Cervidae) und ist ein Säugetier.
Im Sommer lebt es zirkumpolar in den Tundren, im Winter in den Taigawäldern von Nord-Eurasien,
sowie in Nordamerika und auf Grönland.

Man ordnet das Rentier den Paarhufern zu. Breite Hufe ermöglichen ihnen einen schnellen und
sicheren Lauf in steinigen und schlammigen Gebieten. Die Rentiere Nordamerikas werden als
Karibus bezeichnet, ein Wort aus der Sprache der Indianer. Sie können bis zu 340 Kilogramm schwer
werden. Im Gegensatz zu anderen Geweihträgern besitzen nicht nur die männlichen-, sondern auch die
weiblichen Tiere ganzjährig ein Geweih.

Natürliche Feinde und Parasiten:

Rentiere haben zahlreiche natürliche Feinde, wie zum Beispiel Wölfe, Vielfraße, Luchse und auch
Bären. Gesunde Tiere allerdings können oft vor diesen fliehen, was ihnen ihre Laufstärke ermöglicht.
Deshalb fallen den Raubtieren gewöhnlich nur kranke und geschwächte Tiere zum Opfer.

Die größte Plage stellen Innen- und Außenparasiten dar, vor allem arktische Stechmücken oder auch
Moskitos. Darüber hinaus hat auch die industrielle Erschließung und Zerstörung ihres Weidelandes
große Auswirkungen auf das Überleben der Tiere.

Lebensweise:

Rentiere sind Herdentiere. Bei Versammlung zu den jährlichen Wanderungen finden sich bis zu
100.000 Tiere zusammen. Die weltweit größte, bekannte Rentierherde ist die George River-Herde im
Osten von Kanada, die inzwischen von ehemals rund 900.000 Tieren (80er Jahre) auf nur noch 70.000
(2011) geschrumpft ist. Nach den Wanderungen bilden die Rentiere kleinere Gruppen von 10 bis zu
100 Tieren. Hier besteht immer eine Hierarchie, die sich nach der Geweihgröße richtet.

Im Mai beginnen die Wanderungen der Tiere von den Winterweiden im Osten, zu den Sommer- und
Kalbungsweiden im Westen. Die Paarungszeit liegt im Oktober. Nach der Tragzeit bringt das
Weibchen nur ein einziges Junges zur Welt, da die Milch der Mutterkuh nicht für ein weiteres Kalb
ausreichen würde. Die Setzzeiten liegen zwischen Mai und Juni. Das Jungtier ist schon kurz nach der
Geburt sehr selbstständig. Sofern es trocken bleibt wird es von seinem dichten Unterfell vor der Kälte
geschützt. Bei nasskaltem Wetter verklebt dieses, und die Jungtiere erfrieren. So ist die Sterblichkeit
der Kälber ziemlich hoch!

Durchschnittlich werden Rentiere 10 - 15 Jahre alt, selten aber auch mehr als 20 Jahre.

Rentiere sind Grasfresser (Selektierer); daher muss es in den verschiedenen Jahreszeiten wandern,
denn im Sommer befinden sich Gras und Weideflächen im Hochgebirge, im Frühjahr und Hebst in der
subalpinen Region, d.h. in Vorgebirgen und Birkenwäldern. Im Winter beschränkt sich das
Nahrungsangebot, bedingt durch Schnee und Eis, überwiegend auf Rentierflechte, Moose und Pilze,
welche sich dann in der Nadelwaldregion finden.
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2. Die Arktis
Geographische Einordung:

Die Arktis erstreckt sich auf das zirkumpolare Gebiet der nördlichen Erdhalbkugel, auch
Nordpolarkreis genannt. Diese Region besteht aus Teilen Nordamerikas, Asiens, Europas und dem
Nordpolarmeer.

                                      Die Arktis (Wikipedia)

Den Namen Arktis trägt dieses Gebiet, da es direkt unter dem Sternenbild des Bären (griechisch
„arktos“) liegt.

Der Polarkreis befindet sich nördlich des 66. Breitengrades. Durch unterschiedliche
Meeresströmungen (Atlantik, Pazifik) liegen verschiedene Klimazonen vor. Die Hocharktis ist
ganzjährig mit Schnee bedeckt, während südlicher die Oberflächen im Sommer abtauen.

                                                               66° 33° Nord

                                                                          (Wikipedia)

Das Gegenstück zur Arktis ist die Antarktis, welche den Polarkreis auf der Südhalbkugel umfasst.
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Lebensraum der Rentiere:

In Schweden gibt es ca. 220.000 der insgesamt 750.000 skandinavischen Rentiere, in Norwegen leben
248 000 Tiere. Weitere bewohnen große Teile des nördlichen Amerikas und Eurasiens. Bei
Winteranbruch in der Arktis unternehmen die Rentierherden große Wanderungen, manche bis zu
5.000 Kilometern

In Nordkanada reicht das Verbreitungsgebiet der „Karibus“ weit nach Süden. Mit der Erwärmung am
Ende der letzten Eiszeit begann eine Verlagerung weiter nach Norden, wobei sich das Rentier
trotzdem noch bis ins Mittelalter in gemäßigteren Zonen befand. Vermutlich waren Menschen für das
Verschwinden der Tiere aus diesen Zonen mitverantwortlich. Das Jagen von Rentieren wurde zum
Trend. Ihr Fell war heiß begehrt, und das Fleisch galt als eines der Hauptnahrungsmittel für die
Einheimischen in Mitteleuropa. Heute sind die Tiere überwiegend in der Arktis zu Hause.

3. Veränderung des Lebensraumes
Durch Einfluss vieler äußerer Faktoren verändert sich der Lebensraum Arktis ständig. Dies hat
selbstverständlich auch Auswirkungen auf das Leben der Karibus.

Klimawandel in der Arktis:

Die Arktis reagiert offenkundig sehr stark auf Klimaveränderungen. Der arktische Sommer kann bis
zu +30° C erreichen, im Winter wird es deutlich kälter. Dann sinken die Temperaturen bis zu -60° C
ab, was jedoch den Rentieren nicht viel ausmacht, denn diese sind auf die großen
Temperaturdifferenzen zwischen Sommer und Winter nicht nur eingestellt, sie benötigen diese Kälte
sogar. Flüsse, die als Übergang in andere Gebiete dienen, die für die Rentiere als überlebenswichtige
Nahrungsstätten stehen, frieren erst bei sehr großer Kälte zu, denn durch die Strömung reißt zu dünnes
Eis immer wieder auf. Die Flüsse werden breiter und deren Strömungen stärker, auch der
Wasserspiegel steigt durch große Mengen an Tauwasser, womit es den Tieren zum Teil unmöglich ist,
bei Überquerungsversuchen sicher auf die andere Seite zu gelangen. Die meisten von ihnen ertrinken.

Einige Wissenschaftler haben vorhergesagt, dass der Nordpol bereits 2040 eisfrei sein könnte. Bis zum
Jahr 2100 wird eine Erwärmung um 1,1 bis 6,4 °C erwartet. Dies hätte eine Reihe von Folgen: Noch
stärkere Eis- und Gletscherschmelzen, steigende Meeresspiegel, veränderte Niederschlagsmuster und
zunehmende Wetterextreme. Die Pfade der Rentiere würden somit zerstört werden. Besonders die
Nordpolregion ist davon betroffen, da in Folge von Schnee- und Eisschmelze frei werdende, dunklere
Untergründe sehr viel mehr Wärmeenergie aufnehmen, als es bei der zuvor sehr stark reflektierenden
weißen Schnee-, bzw. Eisschicht der Fall war. Dies gilt sowohl für Wasser-, als auch für
Landoberflächen. Die Arktis erwärmt sich also schneller als andere Gebiete wie zum Beispiel südlich
des Polarkreises.
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(Wikipedia)

Neben der Luft haben sich auch die Ozeane erwärmt, wobei sich die Nordhalbkugel einschließlich der
Arktis etwas stärker erwärmt, als die Südhalbkugel und die Antarktis. Grund dafür ist der größere
Anteil an Land gebundener Fläche auf der Nordhemisphäre, welche sich schneller aufheizt als die
Ozeane.

Dazu kommt, dass das an Stelle des weggeschmolzenen Eises tretende, dunklere Meerwasser
erheblich mehr und schneller Wärme absorbiert. Dies führt zu einem weiteren Abschmelzen des
Polareises.

Heute schon ist ein Rückgang des arktischen Meereises festzustellen (über 40 Prozent seit 1979), und
die Wissenschaftler rechnen bereits aus, dass das arktische Meer im Sommer 2050 eisfrei sein könnte.

Die Eisfläche im Nordpolargebiet ist bis auf drei Millionen Quadratkilometer geschrumpft, was eine
Million Quadratkilometer weniger ist, als die bislang geringsten Ausdehnungen in den Jahren 2005
und 2006, und auch damals war dieser Seeweg nicht vollkommen frei gewesen.

Die arktische Nordwest-Passage (Atlantik-Pazifik) und die Nord-Ost Passage sind nach einer
Rekordschmelze erstmals völlig eisfrei, und dadurch für Schiffe befahrbar. Bisher waren die Routen
durch die kanadische Arktis für gewöhnliche Schiffe unpassierbar gewesen. Aktuelle Aufnahmen und
Satellitenbilder der ESA zeigten, dass beide Routen nun schiffbar sind. Die Eisentwicklung an der
Nordwestpassage könnte eine billigere Alternative zum Panama-Kanal werden. Das heißt, die
Hauptschiffwege würden somit durch arktische Gebiete führen, was zu Störung der Ökosysteme und
Verschmutzung von Brutplätzen in diesem Gebiet führen würde.

                (spiegel-online):Nord-West Passage = gelb , Nord-Ost Passage = blau
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Der Temperaturanstieg hat auch Auswirkung auf die Flora. Die Ausbreitung bewaldeter Flächen in
höheren Lagen und im Norden bewirkt zum Beispiel eine Verringerung der baumfreien
Tundraflächen. Die Rentiere verlieren somit Großteile ihres Lebensraumes.

                                                             (Google-Bilder)

Industrialisierung im Gebiet Arktis:

Bedingt durch niedrige Temperaturen laufen biologische Prozesse langsamer ab, was bedeutet, dass
alle biologischen Regenerationsprozesse viel länger brauchen, als in warmen Regionen.
Beispielsweise liegen noch heute Ölreste des vor 15 Jahren havarierten Öltankers "Exxon-Valdez" an
betroffenen Küstenabschnitten vor. Hier gingen über 100.000 Quadratkilometer Rentierweiden
verloren.

Allerdings sind nicht alle Umweltverschmutzungen lokaler Herkunft. Viele umweltgefährdende Stoffe
werden in den industrialisierten Städten der gemäßigten Klimazonen produziert. Diese Stoffe gelangen
durch Winde oder Meeresströmungen in die Arktis, und dort direkt in den Boden, folglich also in die
Nahrungskette. Die Rentierweiden in Skandinavien wurden beispielsweise 1986 durch den
radioaktiven Fall-out der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl verseucht. Die Gifte gelangen in die
Nahrungskette, ins Meer, vom Plankton in die Wale, oder von Flechten in die Rentiere. An der Küste
wird in Seehunden ein höherer Gehalt an Quecksilber registriert als in den Erzen aus denen das Metall
stammt. Weiter im Inland hat die radioaktive Verseuchung des als Nahrungsgrundlage für viele
Menschen dienenden Rentierfleisches zu einem Anstieg der Krebsrate geführt.

Auch militärische Aktivitäten führen zu Umweltbelastungen. Die Arktis wurde im Kalten Krieg in den
1950 Jahren zunehmend militarisiert. Nach Abzug des Militärs blieben oft großen Mengen Abfall
zurück. Während dieser Zeit verseuchten die oberirdischen Atomtests die meisten Rentierweideareale.

Ein extremer Anstieg des Schiffsverkehrs (Wegersparnis durch Nord-Route direkt durch die Arktis)
und vielfältige Bergbauaktivitäten sind Teil der Industrialisierung im eisigen Gebiet rund um den
Nordpol.

Das Schmelzen wirkt sich nicht nur auf die Schifffahrt aus. Neben der Nordwestpassage wird der
Zugang zu Erdöl- und Gasreserven in dem Gebiet frei. So stellten russische Forscher kürzlich
demonstrativ die Nationalflagge in 4000 Meter Tiefe auf dem Meeresboden unter dem Nordpol auf,
um den Anspruch des Landes auf das Gebiet zu unterstreichen.
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Weil die küstennahen Öl- und Gasvorräte nicht endlos sind, steigt der Wettkampf um die Bohrlizenzen
in Bohrfeldern im arktischen Gebiet. Circa 22 Prozent der noch vorhandenen Ölvorräte weltweit
liegen in der Arktis. Ein unsagbarer Schatz für die Ölkonzerne aus Russland, Norwegen, Kanada,
USA und Dänemark.

Doch das Bohren nach diesen teuren Ressourcen ist nicht ganz ungefährlich. Eine Ölkatastrophe, wie
sie sich vor einem Jahr im Golf von Mexiko ereignet hat, würde in der Arktis weit schlimmere Folgen
mit sich bringen. Mit Tiefseebohrungen gefährden Ölkonzerne längst die arktischen Gebiete und
riesige Pipelines ziehen sich quer durch das Land, mitten durch die Weideflächen der Rentiere.

                            (Bohrinsel am Nordpolarkreis,Google-Bilder)

Außer Öl gibt es noch andere Bodenschätze am Nordpol, wie zum Beispiel Erze oder Kohle. Weitere
Wettkämpfe um diese Ressourcen zerstören mehr und mehr große Flächen. Immer mehr
Industriegebiete begrenzen den Lebensraum von einheimischen Tieren. In Kanada läuft momentan das
Mary River Project von Baffinland Iron Mines an der Nordspitze von Baffin Island, eines der größten
Eisenerzprojekte in der Entwicklung. Der Bau der Mary River-Mine, die jährlich 18 Millionen Tonnen
Erz bergen soll, könnte im kommenden Jahr beginnen. Um die sechs Milliarden Dollar wurden bereits
in dieses Projekt investiert. Aber nicht nur der Bau der Mine zerstört Gebiete in der Arktis: von Mary
River muss eine 150 Kilometer lange Eisenbahntrasse gebaut werden, damit eisgängige Frachter das
Erz aufnehmen können.

                            (Industriegebiet in der Arktis, Google-Bilder)
4. Auswirkungen auf die Rentiere
Klimawandel und Industrialisierung vertreiben die Rentiere aus ihrem natürlichen Lebensraum und
erschweren ihnen ein normales Leben enorm.

Als wichtiger Bestandteil der arktischen Ökosysteme folgen die Karibus ihren Wanderpfaden
zwischen Winterplätzen im Süden und Geburtsstätten an der arktischen See. Seit Beginn der
Überwachung des Klimawandels durch Forscher ist ein ständiges Absinken der Rentierpopulation in
arktischen Gebieten zu verzeichnen. Das Eis der Arktis schmilzt sehr rasch, schneller als je zuvor. Die
Tiere bewohnen einen großen Teil der Kältesteppe, welche nach und nach immer schneller zu
schmelzen beginnt. Die ständige Erwärmung beeinflusst viele Interaktionen von ihnen. Diese ist am
Ende verantwortlich für die dramatisch sinkenden Zahlen von überlebenden Kälbern und Jungtieren.
Der Effekt des zunehmend früher eintretenden Frühlings, und somit auch von dort wachsenden
Pflanzen beeinflusst die Zahl von überlebenden Kälbern, denn die Neugeborenen sind noch nicht
fähig, schon ausgewachsene Pflanzenkost zu fressen. Die Geburten von Karibu treten in geregelten
Zeiten auf, wobei die Temperaturen keine Rolle spielen. Doch bei Geburten in einer falschen Zeit wird
das Kalb nur sehr schwer überleben. Wenn diese nämlich zu spät geboren werden, sind die Pflanzen
schon zu groß um von den Kälbern zerkaut zu werden.

Die Zahl der Barren-Ground Karibus sank von 472 000 im Jahr 1986 auf weniger als 32 000 im Jahr
2009.

Eine gr0ße Plage stellen auch Innen- und Außenparasiten dar, Myriaden von arktischen Stechmücken.
Die Dasselfliegenlarven, auch Biestfliegen genannt, nisten sich unter der Haut der Tiere ein, besiedeln
Hohlräume von Zellen und durchbohren die Hautdecke von Innern heraus. Besonders Huftiere, zu
denen das Ren zählt, werden oft von solchen Endoparasiten befallen. Sie verursachen starken Juckreiz,
was die Tiere in höhere Gebiete vertreibt. Hier ist das Nahrungsangebot deutlich geringer.

Wärmere Temperaturen beeinflussen außerdem das frühere Aufkommen von Moskitos. Larven der
Stechmücken können sich bei nur wenigen °C mehr deutlich schneller und besser vermehren. Somit
steigt die Rate des Moskitovorkommens in der Arktis durch den derzeitigen Klimawandel. Die
Rentiere werden auf höhere Ebenen vertrieben, in denen die Vegetation kleiner, aber der Wind
deutlich stärker ist. Hier finden sie kaum noch genug Futter zum Überleben.

                             (Rentier auf einer Sommerweide,Wikipedia)

Zwar hilft die Klimaerwärmung den Karibus in manchen Situationen: Die wärmeren Sommer in der
Arktis lassen mehr Futter für die Tiere wachsen, was die Überlebenschancen für Neugeborene in
dieser Zeit wiederum steigen lässt. Aber das reicht nicht aus, um die negativen Effekte des
Klimawandels im nordischen Gebiet nur annähernd aufzuwiegen.
Durch das Jagen von Rentieren nimmt die Zahl ebenfalls dramatisch ab. Deshalb führen viele
Regierungen ein Abschussverbot dieser Tiere ein.

Einer der größten Faktoren ist das Verdrängen der Flechte durch andere Büsche und Sträucher, die den
Rentieren als Winter- und Kraftfutter dienen. Durch dickere Schneedecken die diese
überlebenswichtige Nahrung bedecken sind sie schwieriger für das Ren zu erreichen. Durch das
stärkere Abschmelzen der Schneedecke bilden sich beim Wiedergefrieren des Tauwassers
Eisschichten auf der Schneeoberfläche. Somit ist das Futter erst Recht unerreichbar für die Karibus.

Die wachsende Zahl der Büsche trägt auch zur Erwärmung in der Region bei. Schnee verfängt sich in
diesen, sodass sich eine Decke darüber bildet, unter der es relativ warm bleibt. Dort tummeln sich
kleine Lebewesen und Mikroorganismen, die bei den gegebenen Temperaturen besser überleben und
arbeiten können. Sie beleben den Boden, passend für neue Büsche, die wiederum den Boden
aufheizen. Es entsteht also ein ewiger Kreislauf.

Große Herden auf der Suche nach Futter und einem Platz zum Weiden werden die neue Realität von
Norwegen prägen. Sie werden größere Gebiete als zuvor brauchen, denn das wenige Futter auf der
Fläche muss für alle Tiere reichen. Dies wird zu Konflikten zwischen der Entwicklung in
Industriegebieten und den Rentieren führen.

Doch auch dort werden die Tiere keinen Platz finden, denn diese Regionen, wimmeln nur so von
Pipelines und abgetrennten Bereichen, die den Karibus die Ausweichmöglichkeiten nehmen.

Die wachsende Industrialisierung in der Arktis zur Erschließung von Öl und Gas schränkt ihren
Lebensraum natürlich ebenfalls ein. Straßen, Eisenbahngleise, Pipelines, und elektronische Geräte
durchqueren die Gebiete von Karibuherden. Das Absinken von Herdengrößen ist durch die
Notwendigkeit, neue Grasflächen zu finden, beeinflusst, was auch ihr Gruppenverhalten verändert.

Trotzdem zeigen Forschungen, dass sich junge Herden mit einer hohen Geburtenrate und einer hohen
Zahl von überlebenden Kälbern recht erfolgreich an die neuen Bedingungen angepasst haben. Manche
Populationen sind erstaunlicherweise sogar gewachsen.

Um die Lebenssituation der Rentiere verbessern zu können gibt es vielerlei Möglichkeiten. Durch
Verhindern neuer Ölbohrungen im arktischen Kreis zum Beispiel könnten Gefahren eingedämmt
werden. Es gibt viele Organisationen, wie „Greenaction“, „Caribou and You“, die dazu aufrufen, sich
gegen Shell als Anwerber für dieses Ölgebiet zu stellen. Auch schon ergriffene Maßnahmen, wie das
Jagdverbot auf die aussterbende Art tragen zum Schutz bei.

Ebenfalls helfen Nationalparks. Der älteste Nationalpark Norwegens ist der Rondane-Nationalpark. Er
wurde am 21. Dezember 1962 gegründet und stellt einen wichtigen Lebensraum für Herden wilder
Rentiere dar. Im Jahr 2003 wurde er um 383 Quadratkilometer auf eine Fläche von 963
Quadratkilometer erweitert
Am gewichtigsten ist allerdings der große CO2-Ausstoß, zudem jedes Land einen großen Beitrag
leistet. Besonders Australien und Nordamerika erzeugen große Mengen an Kohlenstoffdioxid

                  (CO2-Emission pro Kopf und pro Jahr nach Ländern, Wikipedia)

Gerade diese Länder sollten ihre Umweltschutzmaßnahmen erweitern, indem sie zum Beispiel mehr
auf öffentliche Verkehrsmittel setzen. Der Weltklimarat könnte einen Maximalwert an CO2-Ausstoß
pro Land festlegen, wobei bei Überschreiten des Wertes Geldstrafen zu zahlen sind. Dieses Geld
könnte zum Erhalt von Nationalparks, wie dem Rondane-Nationalpark beitragen.

Zur Hilfe bedarf es natürlich nicht nur neuer Gesetze, sondern besonders auch einer neuen Einstellung
der Menschen in Sachen Respekt gegenüber der Umwelt; der Welt in der sie und vor allem auch ihre
Kinder und deren kommenden Generationen leben müssen.

Das fehlende Umweltbewusstsein ist ein gravierendes Thema im Rahmen der Allgemeinbildung.
Wären die Menschen besser informiert über die Folgen ihres Handelns und übermäßigen
Konsumierens, wäre die Welt vielleicht nicht so extrem an einem Tiefpunkt wie diesem. Eine schnelle
Verbesserung der Bedingungen wäre wünschenswert, sonst wird uns nicht nur die Art der Rentiere
nicht mehr lange erhalten bleiben, sondern auch wunderschöne Orte, wie der Nordpol und seine
großartige Vielfalt würden zerstört werden.

Katharina Sahiri, Klasse 10d,

Max-Josef-Stift Gymnasium, München

Quellen: Wikipedia, Google-Bilder, Greenpeace, Schwedisch- translator, National Geographic,
(regjeringen.no) ministry of the environment, climate changes at the national academics(dels-
old.nas.edu), Tierlexikon für Kinder, greenaction.de, das-tierlexikon.de, Jagdlexikon, CBC-News,
Spiegel-online
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