Stechmücken in Österreich. Welche Gefahren drohen? - infektiologie.co.at

 
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Stechmücken in Österreich.
Welche Gefahren drohen?

                                Franz Allerberger
      15. Jänner 2019, 15.30 – 16.30 Uhr s.t., (Vortrag ca. 35 Min.+ Diskussion)
              Ärztekammer für Wien, Weihburggasse 10-12, 1010 Wien

www.ages.at                Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH
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Inhalt

         •   Culex pipiens                    •West-Nil-Virus
                                              •Usutu-Virus
         •   Aedes vexans
                                              •(Dengue-Virus)
         •   Aedes albopictus                 •(Chikungunya-Virus)
         •   (Aedes aegypti)                  •(Zika-Virus)
         •   Aedes japonicus

Es besteht weder ein persönliches noch ein wirtschaftliches Verhältnis zu einem
kommerziellen Unternehmen im Zusammenhang mit dem folgenden Fortbildungsinhalt.

Der Fortbildungsinhalt gibt nicht notwendigerweise die Ansicht der AGES wieder.
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2014            2012
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„Heute" vom 17.07.2012
                                            Seite 10
                                            Population in OÖ stark
                                            gewachsen
                                            Warnung! Tigermücke
                                            überträgt Todes-Fieber
                                                Die Klimaerwärmung
                                                lässt die Population der
                                                Tigermücke (re.) in OÖ
                                                wachsen. Eine Gefahr,
                                                warnen Mediziner.
                                                Denn die Asia-Gelsen
                                                übertragen das
                                                Dengue-Fieber, das
                                                zum Tod führen kann.
                                                Im Vorjahr starben
                                                zwei Oberösterreicher
www.ages.at                                     an und
              Österreichische Agentur für Gesundheit Insektenstichen.
                                                       Ernährungssicherheit GmbH
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16.7.2016
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Stechmücken in Österreich
Die wichtigsten nativen Stechmücken in Österreich sind

•    Culex pipiens (Gemeine Stechmücke)

•    Aedes vexans (Überschwemmungsgelsen,
                    Rheinschnake)
               häufigste Stechmücke in Europa

•    Culiseta annulata
      Ringelmücken (Große Hausmücke , Ringelschnake) sind
      häufig mit der Gemeinen Stechmücke (Culex pipiens)
      vergesellschaftet. Beide Arten sind oft in menschlichen
      Siedlungen verbreitet, wo sie ihre Eier in nährstoffreichem
      Wasser in Regentonnen und anderen Behältern, in
      Jauchegruben, Gräben, Tümpeln, Pfützen und ähnlichen Orten
      ablegen. https://de.wikipedia.org/wiki/Ringelm%C3%BCcke
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Bacillus
                                                  thuringiensis
                                                  israelensis ist eine
                                                  Unterart des
                                                  Bakteriums
                                                  Bacillus
                                                  thuringiensis, die
                                                  wegen ihrer für
                                                  verschiedene Arten
                                                  der Gattungen
                                                  Aedes, Culex und
                                                  Anopheles
                                                  spezifisch
                                                  toxischen
                                                  Bt-Toxine zur
                                                  biologischen
                                                  Schädlings-
                                                  bekämpfung
                                                  eingesetzt wird.
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Slide Gratuity: Dipl. Biol. Hans Jerrentrup

                                      -
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Stechmücken in Österreich:
    exotische (invasive) Arten

• Aedes albopictus (asiatische Tigermücke)

     • sehr anpassungsfähig
          • in Österreich vzlt. nachgewiesen
     • häufig mit Dengue, Chikungunya
       und Japan-B-Encephalitis assoziiert

•    Aedes japonicus (asiatische Buschmücke)

     • sehr anpassungsfähig
          • in Österreich nachgewiesen
     • ev. Vektor für Gelbfieber, Dengue u.a.
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TT 2. Juni 2017

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Ochlerotatus nigrinus ?

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Aedes albopictus
 (Asiatische Tigermücke)

Die asiatische Tiger-Mücke ist ein Hauptvektor für Dengue-Fieber
und Chikungunya. Als Hauptmechanismus der globalen
Verschleppung von Ae. albopictus gilt der internationale Handel mit
Gebrauchtreifen und tropischen Zierpflanzen (insbes. Glücksbambus,
Dracaena spec.).
Mit dem Gebrauchtreifenhandel kommt es z.B. zur ungewollten
interkontinentalen Verschiffung von Eiern, die in Asien von den Mücken in die
Reifen gelegt werden, wenn sich darin Wasser ansammelt.
Wasserbehälter in denen Pflanzen aus Übersee importiert werden, enthalten
oft bereits Mückenlarven.
Der Kraftfahrzeugverkehr scheint einen großen Anteil an der Verbringung von
Mücken (auch als adulte Tiere) auf kürzeren intrakontinentalen Strecken am
Boden zu haben.
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Dem österreichischen Stechmücken-Surveillance-System
gelang der Erstnachweis für Ae. albopictus im Jahr 2012 im
südlichen Burgenland. Mit Stand Juni 2017 kam es in
Ostösterreich bislang zu keinem weiteren Ae. albopictus-
Nachweis.
Im September 2012 wurden Ae. albopictus-Larven im
Bundesland Tirol in Angath in einem entsorgten, partiell mit
Regenwasser gefüllten Plastikeimer gefunden. Invasive Arten
waren an dieser Stelle im Rahmen einer früheren Beprobung im
September 2011 nicht vorhanden gewesen. Im Rahmen des
Projektes „TIGERMÜCKENMONITORING 2016“ des Landes
Tirol wurde das Vorkommen der Tigermücke in Nordtirol von
Dritten bestätigt. Ae. albopictus wird somit regelmäßig über den
LKW-Verkehr nach Österreich eingeschleppt und kann sich in
den  wärmeren Sommermonaten in Österreich reproduzieren.15
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Aedes japonicus
 (Asiatische Buschmücke)

Im Jahr 2011 wurde im Rahmen von Untersuchungen des österreichischen
Stechmücken-Surveillance-Systems die asiatische Buschmücke, Aedes
japonicus zum ersten Mal im Norden Sloweniens und im angrenzenden
Bundesland Steiermark nachgewiesen. Im Zeitraum Mai bis Juli 2012 hatte
sich das Vertriebsgebiet von Ae. japonicus im Westen bereits nach Kärnten
und im Osten bis in das Burgenland ausgedehnt. Im August 2012 wurde das
Vorkommen dieser invasiven Art erstmals für Ungarn berichtet. In den
darauffolgenden Jahren zeigten Follow-up-Feldstudien eine aktive
Ausbreitung nach Westen, über ganz Kärnten und bis zur Grenze nach
Italien. Im Juli 2015 wurden in der Region Friaul-Julisch Venetien an drei
verschiedenen Standorten mehrere aquatische Stufen der asiatischen
Buschmücke entdeckt. Ae. japonicus hat sich in Teilen Österreichs fest
angesiedelt. Man geht davon aus, dass diese Stechmückenart in Österreich
nicht mehr auszurotten ist.

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Seidel B, Montarsi F, Huemer HP, Indra A, Capelli G, Allerberger F, Nowotny N
(2016) First record of the Asian bush mosquito, Aedes japonicus
japonicus, in Italy: invasion from an established Austrian population.
Parasit Vectors. 9:284. doi: 10.1186/s13071-016-1566-6

                                                          2015
                                                                          2013
                                                           2014            2012
                                                                                  2011
                                                   2014          2013
                                                                        2012         2011
                                   2015                     2013
                                            2014
                      2015

               2015

 www.ages.at
Seidel B, Nowotny N, Bakonyi T, Allerberger F, Schaffner F (2016) Spread of
    Aedes japonicus japonicus (Theobald, 1901) in Austria, 2011-2015, and
    first records of the subspecies for Hungary, 2012, and the Principality of
    Liechtenstein, 2015. Parasit Vectors. 2016; 9: 356. doi 10.1186/s13071-016-
    1645-8

                                               Distribution of Aedes japonicus japonicus in
                                               southern Austria from 29 April to 9 October
                                               2012, including the first records in Hungary, and
                                               from 28 April to 2 November 2013.

Distribution of Aedes japonicus japonicus in
western Austria, neighbouring Germany and
the Principality of Liechtenstein from 27
April to 20 September 2015.

     www.ages.at
https://ecdc.europa.eu/en/publications-data/aedes-aegypti-current-known-distribution-
june-2018 Gelbfiebermücke, Denguemücke oder Ägyptische Tigermücke

                                                                      James Gathany - CDC

    www.ages.at              Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH
Übertragung: Das Zika-Virus wird über die Gelbfiebermücke
(Aedes aegypti), die in den Tropen und Subtropen beheimatet
ist, übertragen. Es wird vermutet, dass auch die schon in
Europa gefundene Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus)
ein potenzieller Überträger ist.
Inkubationszeit: drei bis zwölf Tage.
 www.ages.at               Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH
Zika: Human cases in Austria in
2016
40 acute infections after travel return
                                             Seasonal distribution
                                              Saisonale Verteilung 2016
South-Central America, Caribbean
1 case from Bali
No case from Florida
No case related to the Olympics

Germany: appr. 200 imported cases
Europa: appr. 2000 imported cases

No autochthonously mosquito-transmitted Zikavirus cases

www.ages.at                               Stephan Aberle                  21
                                                     Slide graduity: S. Aberle
WEST NIL FIEBER
https://ecdc.europa.eu/en/west-nile-fever/ surveillance-and-disease-data/disease-data-ecdc

In 2018, as of 13 December 2018, EU Member States
have reported 1 503 human cases in Italy (576), Greece
(311), Romania (277), Hungary (215), Croatia (53),
France (27), Austria (20), Bulgaria (15), the Czech
Republic (5), Slovenia (3) and Cyprus (1).
EU neighbouring countries reported 580 human
cases in Serbia (415), Israel (128), Turkey (23) and
Kosovo* (14).
To date, 181 deaths due to West Nile virus infection
have been reported by Greece (47), Italy (46), Romania
(43), Serbia (35), Kosovo (3), Turkey (3), Bulgaria (2),
the Czech Republic (1) and Hungary (1).
West-Nil-Virus (WNV) in Österreich                                                                                                     Stand: Mai 2018

                                                                                                                                                   Tschechien
        Humane Fälle
        WNV in Vögel
        WNV in Stechmücken
        WNV in Pferden                                                                                                                Niederösterreich
         2008             2014                                                                                    Linz
         2009                                                                                                                                                  Wien
                          2015
         2010             2016
         2011                                                                                Oberösterreich                               St. Pölten
                          2017
         2012                                          Deutschland
         2013                                                                           Salzburg
                                                                                                                                                                 Eisenstadt

                                                                                                                                   Steiermark
      Bregenz                                                                                                                                              Burgen
                                        Innsbruck                                  Salzburg
                                                                                                                                                            land
   Vorarlberg
                                                                                                                                        Graz
                                            Tirol

                                                                                                             Kärnten
  Schweiz                                                                                                     Klagenfurt

                                                        Italien
                                                                                                                                    Slowenien
                                                                                                                                                                   Karte: Wikipedia
Wodak et al. 2011 Vet Microbiol. 149:358-366; Bakonyi et al. 2013 Vet Microbiol. 165:61-70; Stiasny et al. 2013 Euro Surveill. 18(43):pii=20614;
Jungbauer et al. 2015 J of Clin Virology 64:16-19; Kolodziejek et al. 2015 PLoS One 11;10(5):e0126381.

                                              Institut für veterinärmedizinische   Surveillance und              Institut für Virologie                Blutspendezentrale für W,NÖ und B
 Nationale Referenzzentrale für Arboviren
                                              Untersuchungen Mödling               Infektionsepidemiologie       Univ. Prof. Dr. Norbert Nowotny       Dr. Christof Jungbauer
 Univ. Prof. Dr. Stephan Aberle
                                              Univ. Prof. Dr. Friedrich Schmoll    PD Dr. Daniela Schmid
https://ecdc.europa.eu/en/west-nile-fever/surveillance-and-
disease-data/disease-data-ecdc
                                                              www.ages.at
West-Nil-Virus

   – RNA-Virus aus der Familie der Flaviviren
        in Europa vor allem Lineage 2
   – der primäre Wirt sind Vögel
   – Menschen und Pferde können auch infiziert werden
        incidental dead-end hosts
   – als Überträger gelten bei uns Stechmücken
      der Gattung Culex
   – Blutkonserven mögliche Inf.-quellen
   – Diaplazentare Übertragung wird
       diskutiert, ebenso Muttermilch
  www.ages.at
www.ages.at   26
www.ages.at   27
www.ages.at
www.ages.at
www.ages.at
Marion Koopmans IMED 2018, 11. Nov. 2018 Wien
14.

              ?
www.ages.at       31
Aberle S, Kolodziejek J, Jungbauer C, Stiasny K, Aberle J, Zoufaly A, Hourfar M,
Weidner L, Nowotny N. Increase in human West Nile and Usutu virus infections, Austria,
2018. Euro Surveill. 2018;23(43):pii=1800545. https://doi.org/10.2807/1560-7917.
ES.2018.23.43.1800545
    www.ages.at
Aberle S, Kolodziejek J, Jungbauer C, Stiasny K, Aberle J, Zoufaly A, Hourfar M, Weidner L, Nowotny
      www.ages.at
N. Increase                                                                                    33
             in human West Nile and Usutu virus infections, Austria, 2018. Euro Surveill. 2018;23(43):
pii=1800545. https://doi.org/10.2807/1560-7917.
Usutu-Virus Infektionen beim Menschen in Österreich 2016/17
                                                                                                                                                   Tschechien
       Humane Fälle
       Usutu in Vögel
        2016
                                                                                                                                     Niederösterreich
        2017
                                                                                                                 Linz                                             Wien

                                                                                            Oberösterreich                                St. Pölten
                                                      Deutschland
                                                                                       Salzburg
                                                                                                                                                                 Eisenstadt

                                                                                                                                   Steiermark
     Bregenz                                                                                                                                               Burgen
                                       Innsbruck                                  Salzburg
                                                                                                                                                            land
 Vorarlberg
                                                                                                                                       Graz
                                           Tirol

                                                                                                            Kärnten
Schweiz                                                                                                      Klagenfurt

                                                       Italien
                                                                                                                                   Slowenien
                                                                                                                                                                   Karte: Wikipedia

                                             Institut für veterinärmedizinische   Surveillance und               Institut für Virologie                Blutspendezentrale für W,NÖ und B
Nationale Referenzzentrale für Arboviren
                                             Untersuchungen Mödling               Infektionsepidemiologie        Univ. Prof. Dr. Norbert Nowotny       Dr. Christof Jungbauer
Univ. Prof. Dr. Stephan Aberle
                                             Univ. Prof. Dr. Friedrich Schmoll    PD Dr. Daniela Schmid
35

Aberle S, Kolodziejek J, Jungbauer C, Stiasny K, Aberle J,
 Zoufaly A, Hourfar M, Weidner L, Nowotny N. Increase in human
West Nile and Usutu virus infections, Austria, 2018. Euro Surveill.
2018;23(43):pii=1800545. https://doi.org/10.2807/1560-7917.
                                                               www.ages.at
https://ecdc.europa.eu/en/publications-data/rapid-risk-
assessment-local-transmission-dengue-fever-france-and-spain
DENGUE-Fieber
Dengue-Fieber ist eine grippeähnliche virale Erkrankung
die durch bestimmte Stechmücken (Asiatische
Tigermücke und Gelbfiebermücke) übertragen wird. Der
Name „Dengue“ kommt aus dem Portugiesischen und
bedeutet so viel wie eitel/geziert, woran der
schmerzbedingte Gang der Betroffenen erinnert (engl.:
dandy). Mit bis zu 390 Millionen Infektionen pro Jahr gilt
Dengue-Fieber als die bedeutendste durch Arthropoden
übertragene Infektion des Menschen.
Die Erstinfektion ist meist harmlos – aber nach
überstandener Erstinfektion ist eine zweite Infektion
schwerwiegend hämorrhagisches Dengue-Fieber) und
kann tödlich enden.
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DENGUE Erreger / Übertragung

• Dengue-Fieber ist eine virale Erkrankung und wird
  durch das zur Gruppe der Flaviviren gehörende
  Denguevirus übertragen. Es existieren 4 Serotypen
  (Untergruppen), wobei Serotyp DENV-2 als besonders
  virulent gilt.
• Die Übertragung des Virus auf den Menschen erfolgt
  durch Stiche von weiblichen Exemplaren der
  Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus, Synonym: seit 2004
  Stegomyia albopicta) und der Gelbfiebermücke (Denguemücke
  oder Ägyptische Tigermücke, Aedes aegypti, Synonym seit 2004
  Stegomyia aegypti).
• Silvatischer versus urbaner Zyklus
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DENGUE Inkubationszeit/
Symptome
• Die Inkubationszeit, die Zeitspanne zwischen der Übertragung durch
  den Stich einer infizierten Mücke bis zum Auftreten erster Symptome,
  beträgt 2-14 Tage (meist 2-7 Tage).
• Typisch ist die sogenannte Dengue-Trias: Fieber, Ausschlag sowie
  Kopf-, Muskel-, Glieder-, Knochen- und Gelenkschmerzen. Der
  Ausschlag beginnt meist am Körperstamm und breitet sich
  anschließend auf Gesicht und Extremitäten aus. In der Mehrzahl der
  Fälle klingen die Symptome innerhalb einer Woche nach Auftreten
  des Exanthems wieder ab. Oft äußert sich eine Infektion nur mit
  leichten Krankheitszeichen, vergleichbar mit denen eines grippalen
  Infekts. Eine Infektion kann auch asymptomatisch (ohne jegliche
  Krankheitszeichen) verlaufen.
•
• Komplikationen: ….

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Komplikationen:

• In ca. 2-4% der Fälle kommt es mit dem Dengue-Hämorrhagischen-Fieber
  (DHF) zu einer sehr schweren Verlaufsform des Dengue Fiebers. Die
  Sterblichkeitsratio (Letalität) des Dengue-Hämorrhagischen-Fieber liegt
  bei 1-5%. Dabei verschlechtert sich der Gesundheitszustand des
  Betroffenen oft innerhalb von sechs Tagen dramatisch. Aufgrund einer
  erhöhten Durchlässigkeit (Permeabilität) der Blutgefäße kommt es zu
  leichten Blutungen (Petechien, Nasenbluten) aber auch zu
  unkontrollierten, schweren Blutungen (innere Blutungen, Bluterbrechen)
  und in weitere Folge zu einer schweren Beeinträchtigung der Organe
  (Hepatitis, Encephalitis, Myocarditis, Pankreatitis) und des gesamten
  Kreislaufs.
• Das hämorrhagische Dengue-Fieber (DHF) ist typisch für eine
  Zweitinfektion mit einem anderen Denguevirus-Typ. Personen, die eine
  Dengue-Infektion durchgemacht haben, sind daher nicht immun, sondern
  sind einem hohen Risiko eines sehr schweren Krankheitsverlaufes
  ausgesetzt.
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Dengue        Diagnostik:

• Die Diagnosefindung basiert, neben der klinischen Beurteilung,
  auf serologischen Verfahren wie etwa dem Nachweis von IgG-
  und IgM-Antikörpern im Blut mittels Enzymimmunoassay
  (EIA). Dabei ist auf eine ausgeprägte Kreuzreaktivität
  zwischen verschiedenen Flaviviren (z.B.: Gelbfiebervirus,
  West-Nil-Virus) und einer damit verbundenen großen Anzahl
  an falsch positiven Befunden (eingeschränkten Spezifität) zu
  achten. Daher müssen positive EIA-Ergebnisse mittels weiterer
  Laborteste (z.B.: Neutralisationstest) bestätigt werden.
• Der direkte Erregernachweis gelingt mittels Reverser
  Transkriptase–Polymerase Kettenreaktion (RT–PCR) oder
  mittels Virusisolierung durch Anzucht in Zellkulturen.

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DENGUE Epidemiologie:

• Die Vermehrung des Virus innerhalb der Mücken ist wesentlich
  von der Außentemperatur abhängig. Aus diesem Grund
  zirkuliert das Denguevirus vor allem in tropischen und
  subtropischen Gebieten (südliche USA, Lateinamerika,
  Zentralafrika, Indien, Sudostasien, Ozeanien, Australien), wobei
  vor allem der asiatische Pazifikraum stark betroffen ist
• In Europa konnten im Jahr 2010 erstmals in Kroatien und
  Südfrankreich autochthon (vor Ort) übertragene Fälle von
  Dengue-Fieber dokumentiert werden. 2013 gab es einen
  Ausbruch von Dengue Fieber auf der zu Portugal zählenden
  Atlantikinsel Madeira. In Österreich werden pro Jahr 30 bis 120
  Dengue-Virus-Infektionen diagnostiziert, bislang ausnahmslos
  bei Reise-Rückkehrern aus Endemie-Gebieten.

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DENGUE Therapie / Impfung?

Therapie:
• Die Therapie von Dengue Fieber ist lediglich
  symptomatisch und besteht in der Behandlung der
  Krankheitszeichen mittels Fiebersenkung und
  Flüssigkeitszufuhr. Eine speziell gegen das Virus
  gerichtete Therapie existiert bislang nicht.

Impfung:
• Ein Impfstoff gegen Denguevirus steht derzeit nicht
  zur Verfügung.

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DENGUE Prophylaxe:
• Im AUSLAND: Die Wahrscheinlichkeit einer Dengue-Infektion im Rahmen
  eines Tropenurlaubs liegt derzeit bei circa 0,2%. Bei Reisen in Risikogebiete
  empfehlen sich Vorsorge- Maßnahmen. Vor Ort ist ganztägig auf
  ausreichenden Schutz vor Mückenstichen (exponierte Körperstellen
  bedeckende Kleidung, Mosquitonetze, etc.) zu achten. Mücken der Gattung
  Aedes sind nicht nur Dämmerungs- sondern auch tagesaktiv. Die
  Anwendung von Mückenabwehrmitteln (Repellentien) sollte erwogen
  werden. Der Aufenthalt in klimatisierten Räumen, welche von Aedes-
  Mücken gemieden werden, ist zu bevorzugen.

• Im INLAND: Die Ansiedlung und Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke
  (Aedes albopictus) sollte aktiv bekämpft werden. Typische Brutstätten für
  diese Mücken, wie beispielsweise stehende künstliche Gewässer,
  Wasserreste in Gießkannen oder in Untersetzern von Blumentöpfen, alte,
  mit Regenwasser befüllte Autoreifen, oder auch nicht abgedeckte
  Regentonnen sind zu vermeiden. Das Klima in Österreich erlaubt derzeit
  Gelbfiebermücken keine Ansiedlung.
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45
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Chikungunya-Fieber

• Das Chikungunya-Fieber ist eine tropische Infektionskrankheit, die
  durch bestimmte Stechmücken übertragen wird. Der Erreger der
  Erkrankung ist das Chikungunya-Virus. Das Wort Chikungunya kommt
  aus der Sprache der Makonde, einem afrikanischen Volk im
  südöstlichen Tansania und dem nördlichen Mosambik, und bedeutet
  übersetzt der gekrümmt Gehende, was auf eine charakteristische
  Symptomatik der Erkrankung zurückzuführen ist.
Erreger:
• Chikungunya-Fieber ist eine virale Erkrankung und wird durch das zu
  der Familie der Togaviridae gehörende Chikungunya-Virus verursacht.
  Es ist hitzeempfindlich (über 58°C) und empfindlich gegenüber
  Austrocknung, Seife und Desinfektionsmittel. Eine Einteilung erfolgt
  entsprechend der geografischen Lokalisierung in westafrikanisches,
  ost- und südafrikanisches, zentralafrikanisches und asiatisches Virus
  sowie in ein Virus des indischen Ozeans.
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Chikungunya-Fieber

Epidemiologie:
• Das Chikungunya-Virus ist in zahlreichen afrikanischen Staaten (v.a.
  Gambia, Guinea, Senegal, Tansania) verbreitet und zirkuliert auch in
  vielen Ländern des südlichen und südöstlichen Asiens (Indien,
  Indonesien, Kambodscha, Malaysia, Malediven, Myanmar, Philippinen,
  Saudi-Arabien, Sri Lanka, Thailand) sowie auf dem indischen
  Subkontinent. Seit Ende 2013 werden auch vermehrt Fälle in den
  karibischen Inseln (Dominikanische Republik) und den französischen
  Überseegebieten (St. Marin, Saint-Barthélemy, Martinique und
  Guadeloupe), in Süd- und Mittelamerika (v.a. Brasilien, Bolivien und
  Kolumbien) sowie in den Vereinigten Staaten von Amerika berichtet.
  Vereinzelt fanden sich auch bereits Ausbrüche in Südeuropa
  (Italien seit 2007, Frankreich seit 2015, Spanien seit 2017).
• Das Vorkommen von Chikungunya-Virus wurde bisher weltweit für
  über 60 Länder nachgewiesen.
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Chikungunya-Fieber

Übertragung:
• Das Hauptreservoir des Chikungunya-Virus stellen Primaten dar.
  Nagetiere werden ebenfalls als Reservoir vermutet. Die eigentliche
  Übertragung erfolgt durch weibliche Stechmücken der Gattung Aedes
  (vor allem Asiatische Tigermücke [Aedes albopictus] und
  Gelbfiebermücke [Aedes aegypti]). Die Möglichkeit einer Übertragung
  durch andere Mückenarten wird diskutiert.

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Chikungunya-Fieber
Inkubationszeit:
• Die Inkubationszeit, die Zeitspanne zwischen der Übertragung durch
  den Stich einer infizierten Mücke bis zum Auftreten erster Symptome,
  beträgt 3-12 Tage (meist 7-9 Tage).
Symptome:
• In der Anfangsphase kommt es meist zu hohem Fieber, welches einige
  Tage anhält. Zusätzlich kann es beidseitig zu starken Gelenks-, Glieder-,
  und Muskelschmerzen kommen, sodass ein aufrechter Stand oft kaum
  noch möglich ist. Diese Beschwerden können noch Wochen bis Monate
  nach dem Abfiebern anhalten. Makulo-papulöser Ausschlag,
  Lymphknotenschwellungen, Kopfschmerzen, Augenentzündung und
  Magen-Darm-Beschwerden sind weitere mögliche Krankheitszeichen.
• In der Regel klingt die Erkrankung nach ein bis zwei Wochen von selbst
  wieder ab und hinterlässt einen lebenslangen Schutz.
• Komplikationen: …..

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Chikungunya-Fieber
Komplikationen:
• In bis zu 10% der Fälle bestehen die Gelenksbeschwerden über Monate
  bis Jahre hinweg, man spricht dann von einer Chronifizierung der
  Infektion. In seltenen Fällen kommt es zu einer Beteiligung innerer
  Organe, wie etwa einer Leberentzündung (Hepatitis), Entzündungen
  des Herzens (Myocarditis, Pericarditis) sowie zu einer
  Gehirnhautentzündung (Meningitis).
Diagnostik:
• Die Diagnosefindung basiert, neben der klinischen Beurteilung, auf
  serologischen Verfahren (Enzymimmunoassay[EIA]) und
  molekularbiologischen Verfahren (Reverse Transkriptase–Polymerase
  Kettenreaktion [RT–PCR]). Eine Virusisolierung kann durch Anzucht in
  Zellkulturen erfolgen.
• Generell empfiehlt sich bis zu fünf Tage nach Symptombeginn die
  Durchführung einer RT-PCR, nach 5 Tagen und darüber hinaus ein EIA.

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Chikungunya-Fieber

Therapie:
• In der Regel verläuft die Krankheit selbstlimitierend. Die Therapie von
  Chikungunya-Fieber besteht lediglich in der Behandlung der
  Krankheitszeichen, eine speziell gegen das Virus gerichtete Therapie
  existiert bislang nicht.
• Impfung:
• Ein Impfstoff ist nicht verfügbar.
Prophylaxe (Krankheitsvorbeugung):
• Prophylaktische Maßnahmen empfehlen sich bei Reisen in
  Risikogebiete. Dort ist vor allem auf ausreichenden Schutz vor
  Mückenstichen (exponierte Körperstellen bedeckende Kleidung,
  Mosquitonetze, etc.) zu achten. Die Anwendung von Mückenmittel
  (Repellentien) kann erwogen werden.

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In Österreich wurde im Jahr 2011 ein Stechmücken-
Surveillance-System eingerichtet, wie es an anderer Stelle
beschrieben wurde (http://www.ages.at/ages/gesundheit/vektoruebertragene-krankheiten/gelsen-
monitoring_1/). Dabei werden Moskitos an 37 Standorten zweimal pro

Saison mittels Biogents® BG-Sentinel Moskitofallen (Biogents
AG, Regensburg, Deutschland; für Adulttiere; unter Zusatz von
Kohlendioxid), Larvenkollektion, Eiablagefallen (sogenannte
“Ovitraps”), und Fängen von am Menschen blutsaugenden
Adulten gesammelt. Etwa 5000 adulte Stechmückenexemplare
werden jedes Jahr mikroskopisch auf Spezies-Ebene bestimmt
und die Identifizierungen mittels MALDI-TOF-
Massenspektrometrie verifiziert.
Zudem wird mittels Nukleinsäureamplifikation auf West Nil Virus (WNV), Bagaza
Virus (BAGV), Usutu Virus (USUV), Japanisches Enzephalitis Virus (JES),
Frühsommermeningitis Virus (TBEV), Gelbfieber-Virus (YFV), Dengue Virus (DENV),
Zika Virus (ZIKV), Chikungunya Virus (CHIKV), Sindbis Virus (SINV), Tahyna Virus
(TAHV), Batai Virus (BATV), Plasmodien und Francisella tularensis hin untersucht.
  www.ages.at
Adulte Steckmücken mit chem. Pestiziden
    bekämpfen?

www.ages.at                                   DER SPIEGEL 6/2012
http://www.ages.at/service/service-oeffentliche-gesundheit/berichte-und-folder/folder-geschaeftsfeld-oeffentliche-
gesundheit/

 www.ages.at
http://www.ages.at/service/service-oeffentliche-gesundheit/berichte-und-folder/folder-geschaeftsfeld-oeffentliche-
gesundheit/

www.ages.at
Innsbruck, Kindergarten,
Pfarre Wilten, 30 April 2016
    www.ages.at
www.ages.at   59
26.7.2017

www.ages.at               60
www.ages.at   61
Spiros Mourelator, Luxemburg 20.09.2017 „Vectorcontrol in Greece“

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Alex Vaux, Luxemburg 21.09.2017 „Vector importation and control“
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GEMELDETE FALLZAHLEN 2018

              Erkrankung           n_2018

              West-Nil Fieber           27

              Denguefieber              85

              Chikungunya-Fieber        1

              Zika Virus                0

              Malaria                   59

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