Auszug aus: Vom Higgs zur Quantengravitation 1/2013 - Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form
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Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Vom Higgs zur Quantengravitation - 1/2013 Das komplette Material finden Sie hier: School-Scout.de
SPEKTRUM DER WISSENSCHAFT SPEZIAL Physik · MAthematik · Technik 1/ 13: Vom Higgs zur Quantengravitation spe z i a l Physik · M A t h e ma t i k · Technik Vom Higgs zur Quantengravitation spezial Physik · MAthematik · Technik 1/13 Neue Teilchen, exotische Zahlen und die »Theorie für alles« € 8,90 (D) · € 9,70 (A) · � 10,– (L) · sFr. 17,40 24525 01 Higgs -Teilchen Quantenphysik im Alltag quantengravitatio n 4 192452 508909 Wie wurde es entdeckt? Was Schrödingers Katze auf Auf dem Weg zu einer findet der LHC als Nächstes? dem Prüfstand Theorie aller Naturkräfte www.spektrum.de
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Editorial Thilo Körkel Redakteur dieser Ausgabe Erkenntnissuche im Mikrokosmos D iesen historischen Moment wollten die Physiker des CERN unter keinen Umständen verpassen. Zu Hunderten verbrachten sie die Nacht in den Gängen vor dem Raum, in dem am darauf folgenden Tag die bislang größte Leistung des Beschleunigers LHC verkündet werden sollte: die Entdeckung des Higgs-Teilchens. In diesem »Spektrum Spezial« können nun auch Sie die Ereignisse noch einmal miterle- ben. Was genau am 4. Juli 2012 und in den spannenden Wochen vorher und danach geschah, berichten drei der beteiligten Forscher ab S. 16. Außerdem wollten wir wissen, wie es jetzt nach dem Higgs-Fund am LHC weitergeht. Rede und Antwort stand uns CERN-Forscher Siegfried Bethke (S. 24). Mit dem Riesenbeschleuniger könnten die Experimentatoren demnächst auch Hinweise darauf fin- den, wie eine künftige Theorie der Quantengravitation aussehen muss. Eine solche »Weltformel« soll die vier Grundkräfte der Natur in einem gemeinsamen theoretischen Rahmen zusammenfassen. Die Hin- dernisse sind groß, aber in jüngerer Zeit erzielten die Forscher bemerkenswerte Fortschritte (S. 48). Auch viele der anderen Pfade, auf denen Physiker zu einem immer tieferen Verständnis des Univer- sums gelangen, leuchten wir in diesem Heft aus. Wieder einmal könnten es Mathematiker und Theore tiker sein, die den Weg weisen. Schließlich war auch das Higgs zunächst nur ein theoretisches Konstrukt, doch ein so überzeugendes, dass sich die Forscher auf eine fast 50-jährige Suche nach ihm einließen. Nun wurde mit den so genannten Oktonionen ein schon in Vergessenheit geratenes exotisches Zahlensystem wiederentdeckt, das möglicherweise ebenfalls eine fundamentale Eigenschaft der Natur zu erhellen ver- mag. Viele der Ansätze zu einer Theorie der Quantengravitation gehen nämlich davon aus, dass die Welt über zehn oder elf Raumdimensionen verfügt – und die Oktonionen bieten sich in idealer Weise an, ge- nau eine solche Welt zu beschreiben (S. 70). N och mysteriöser sind neue Erkenntnisse aus der Welt der Quanten. Immer deutlicher zeigen Experi- mente, dass deren rätselhafte Gesetze nicht nur das Geschehen im Mikrokosmos regeln (S. 38). Man- che Wissenschaftler spekulieren sogar, ob sie auch für lebende Organismen gelten könnten (S. 31). Natürlich ziehen die Physiker auch Kritik auf sich: Manch einer wirft ihnen vor, sie würden immer hochtrabendere Theorien entwickeln, die sich mit keinem Experiment der Welt mehr überprüfen lassen. Princeton-Physiker Tony Rothman legt seinen Finger indessen in eine ganz andere Wunde (S. 77). Ihm zu- folge übersehen wir, während wir die Grenzen unserer Erkenntnis immer weiter nach außen verschie- ben, dass auch diesseits dieser Grenzen noch gewaltige Risse im Gebäude der Physik klaffen. Und er stellt die Frage, ob Physiker wirklich verstehen, wie die Welt funktioniert – oder ob sie einfach nur gelernt ha- ben, sie zu beschreiben. Doch entscheiden Sie selbst! Viel Spaß beim Lesen wünscht SPEKTRUM DER WISSENSCHAFT · www.spektrum.de 3
I N H A LT 6 16 58 Urknall-Plasma Sensationsfund am LHC Mehr als ein Rechentrick Bei spektakulären Teilchenkolli Am 4. Juli 2012 verkündete das CERN die Ein neues mathematisches Verfahren sionen im Beschleuniger LHC Entdeckung des Higgs-Teilchens, nach dem beschreibt sogar extrem komplexe geht es zu wie im gerade entstan Physiker 50 Jahre lang gefahndet hatten. Teilchenkollisionen. Weist es in Rich- denen Universum. Drei der beteiligten Forscher berichten. tung einer »Theorie für alles«? Experimente ten über die spannenden Wochen kosmos. Einige Forscher halten es rund um seine Entdeckung. für denkbar, dass sich sogar Pflan- Urknall im Detektor zen oder Zugvögel Quanteneffekte 6 D ie Jagd nach Zukunft der Teilchenphysik zu Nutze machen. dem Quark-Gluon-Plasma 24 Der LHC nach Higgs – Johanna Stachel und Die Suche bleibt spannend Makroskopische Quantenphysik II Peter Braun-Munzinger Was bedeutet der Fund des neuen r 38 S chrödingers Katze Wie sah das Universum kurz nach Partikels für die Teilchenphysiker? auf dem Prüfstand dem Urknall aus? Kollidierende »Spektrum« sprach mit CERN-For- Markus Aspelmeyer und Bleikerne im Beschleuniger LHC scher Siegfried Bethke. Markus Arndt sollen die Antwort liefern. Forscher suchen bei immer größeren QuantenPHYsik Objekten nach Quanteneffekten – entdeckung im LHC und werden fündig! Wo genau liegt r 16 Der lange Weg zum Higgs MAKROskopische Quantenphysik I die Grenze zwischen der geheim Guido Tonelli, Sau Lan Wu r 31 Leben in der Quantenwelt nisvollen Welt der Quanten und der und Michael Riordan Vlatko Vedral Realität, wie wir sie erleben? Drei an der Suche nach dem Higgs- Die Gesetze der Quantenmechanik Teilchen beteiligte Forscher berich- beherrschen nicht nur den Mikro- 4 Spezial Physik – Mathematik – Technik 1/2013: Vom Higgs zur Quantengravitation
70 31 Exotische Zahlen Quantenwelt im Makrokosmos? Leben wir wirklich nur in einem Die Quantenmechanik gilt im Mikrokosmos, aber offenbar nicht nur dort. 3-D-Universum? Achtdimensio Vor allem die Verschränkung, ein typischer Quanteneffekt, tritt auch in makro nale Oktonionen könnten revo- skopischen Systemen auf. Neue Forschungen zeigen: Selbst bei Pflanzen und lutionäre Erkenntnisse liefern. Vögeln spielt sie möglicherweise eine Rolle. J enseits Neue Rechenregeln für Teil- ein Universum, das zehn oder elf des standardmodells chenkollisionen haben ungeahnte Dimensionen besitzt – genau, wie es Konsequenzen. die Stringtheorie fordert. Weltformel simulation r 48 A uf dem Weg Interview Wissenschaftstheorie zur Quantengravitation 66 Antirealistischer Querdenker 77 D ie Physik – ein Claus Kiefer Peter Byrne baufälliger Turm von Babel An einer Theorie, die Quantenphysik Leonard Susskind, Stringtheoretiker Tony Rothman und Gravitation verknüpft, beißen von der Stanford University, ist da- Die Physiker entwickeln immer sich Physiker seit Langem die Zähne von überzeugt, dass wir die Wirklich- hochtrabendere Modelle. Doch aus. Nun vermelden sie Fortschritte. keit niemals ganz erfassen werden. arbeiten sie überhaupt auf einem sicheren Fundament? Mathematik Höhere Dimensionen 58 M it einem Rechentrick 70 E xotische Zahlen zur umfassenden Theorie und die Stringtheorie Editorial 3 · Impressum 60 · Vorschau 82 Titelmotiv: CERN / Maximilien Brice der Naturkräfte John C. Baez und John Huerta Blick ins Innere des LHC-Detektors CMS Zvi Bern, Lance J. Dixon Ein in Vergessenheit geratenes Die auf der Titelseite angekündigten Artikel sind mit r gekennzeichnet. und David A. Kosower Zahlensystem beschreibt elegant www.spektrum.de 5
Urknall im detektor Die Jagd nach dem Quark-Gluon-Plasma Schießt man die Kerne von Bleiatomen mit großer Energie auf einander, entstehen im resultierenden Feuerball tausende neue Teilchen. Sie verraten den Forschern des ALICE-Experiments am Teilchenbeschleuniger LHC, was im Innersten der Materie vor sich geht – und enthüllen, wie das Universum kurz nach dem Urknall aussah. Von Johanna Stachel und Peter Braun-Munzinger A m 8. November 2010 kurz nach 11 Uhr ist es so der kontinuierliche Betrieb mit Protonen, also Wasserstoff- weit. Zum ersten Mal herrschen im Beschleuni- kernen, schon im November 2009 aufgenommen wurde, ger LHC stabile Bedingungen für Kollisionen von ließ die Beschleunigermannschaft rund ein Jahr später erst- Bleikernen: Die Teilchenstrahlen sind so fokus- mals auch Bleikerne kollidieren. Das Messprogramm mit siert, dass sie mit konstanter Rate aufeinanderprallen. Das ist schweren Atomkernen wird etwa 1200 Wissenschaftler aus das Signal für die Experten im Kontrollraum des ALICE-Expe- derzeit 36 Ländern mindestens während der nächsten Deka- riments, ihre empfindlichen Messinstrumente einzuschal- de in Atem halten. Jetzt, in den ersten Monaten des Jahres ten. Wenige Minuten später startet die erste Messkampagne, 2013, finden zum ersten Mal Kollisionen zwischen Protonen bei der wir Kollisionen von schweren Atomkernen studieren und Bleiionen statt. Anschließend wird der LHC während können. Als sie vier Wochen später endet, wurden Daten für einer etwa zweijährigen Umbauphase auf seine volle Leis- etwa 20 Millionen solcher Kollisionen registriert, gespei- tungsfähigkeit gebracht. chert, an Rechenzentren in aller Welt verschickt und von den Unsere erste Messkampagne im Jahr 2010 war der vorläu- Wissenschaftlern des ALICE-Teams einer ersten Analyse un- fige Höhepunkt einer Entwicklung, die vor gut 20 Jahren be- terzogen. Schon zu diesem Zeitpunkt haben internationale gonnen hatte. Bei einem Workshop am CERN diskutierten Fachzeitschriften erste Ergebnisse zur Veröffentlichung ak- Forscher im Dezember 1990 erstmals über ein Experiment zeptiert. mit schweren Atomkernen. Damals war der LHC bereits in Der LHC (Large Hadron Collider) am europäischen Teil- Planung, und die Physiker hofften, ab 1998 mit Protonen ex- chenforschungszentrum CERN bei Genf ist der weltweit perimentieren zu können. größte Beschleuniger. In seinem 27 Kilometer langen Ring- Dies erwies sich allerdings als allzu optimistisch. Als wir tunnel prallen gegenläufige Teilchenstrahlen bei bisher un- beide unsere Professuren an der Stony Brook University im erreichten Energien und Intensitäten aufeinander. Während US-Bundesstaat New York aufgaben und Weihnachten 1995 6 Spezial Physik – Mathematik – Technik 1/2013: Vom Higgs zur Quantengravitation
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