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Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form

                                                         Auszug aus:
                  Ernährungskompetenz im Sportunterricht fördern

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I.B.19
               Gesundheit und Gemeinschaft

               Wer gesund isst, bleibt fit – Ernährungs-
               kompetenz im Sportunterricht fördern
               Dr. Hagen Wulff und Robin Pietsch, Leipzig

                                                                                                                 © People Images/iStock/Getty Images Plus
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               In dieser Unterrichtseinheit werden ernährungsbezogene Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler
               gefördert. Dazu werden Prinzipien der Ernährungspyramide spiel- und bewegungsbetont kennenge-
               lernt und angewendet. Diese Grundlage ermöglicht gesundheitsförderliche Veränderungen im Ernäh-
               rungs- und Bewegungsverhalten der Jugendlichen.

                KOMPETENZPROFIL
                Klassenstufen:                7–9, Anfänger
                Dauer:                        3 Doppelstunden
                Kompetenzen:                  Beobachtung, Dokumentation und Reflexion des eigenen Ess- und
                                              Trinkverhaltens; Kennenlernen und Anwenden der Ernährungs-
                                              pyramide
                Thematische Bereiche:         Ernährung, Gesundheit, Fitness
                Medien:                       Ernährungscheck, Lebensmittel-/Aktionskarten
                Zusatzmaterial:               farbige Bildkarten (M 18)
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2 von 24   I.B   Gesundheit und Gemeinschaft  Beitrag 19  Ernährungskompetenz im Sportunterricht fördern

           Fachliche Hinweise
           Warum Ernährungskompetenzen im Sportunterricht gefördert werden sollten
           Um sportliche Bewegungsaufgaben zu bewältigen, benötigt der Mensch Energie, die einzig über
           die Verdauung von Nahrung zur Verfügung gestellt werden kann. Folglich ist Ernährung bereits
           aus energetischer Sicht eine unausweichliche Voraussetzung körperlicher und sportlicher Leistung
           – und somit auch für den Sportunterricht relevant. Jugendliche in Deutschland zeigen ohne Ernäh-
           rungsbildung im Sportunterricht eine ausreichende bis über der Empfehlung liegende Energiezufuhr
           auf. Dies führt nicht zwangsläufig zu höherer sportlicher Leistung, sondern mitunter zu einer hohen
           Prävalenz von übergewichtigen und an Adipositas erkrankten Jugendlichen. Etwa jede fünfte Schü-
           lerin oder Schüler im Alter von 11 bis 17 Jahren in Deutschland ist übergewichtig, darunter viele
           adipös. Auch wenn diese Zahlen seit einigen Jahren stagnieren, befinden sie sich auf einem sehr
           hohen Niveau.
           Ernährungsfehlverhalten zeigt sich nicht nur in Übergewicht, ist aber wohl die häufigste Erschei-
           nungsform. Es führt in vielen Fällen dazu, dass langfristig schwerwiegende Folgeerkrankungen (Dia-
           betes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs) auftreten können und ein lebenslanges Sporttreiben
           erschweren. Kinder und Jugendliche stehen häufig vor der Herausforderung, bereits früh in ihrer
           Entwicklung eigene Entscheidungen im Ess- und Trinkverhalten zu treffen. Um die sportunterricht-
           liche Zielperspektive „Gesundheit und Gesundheitsbewusstsein“ zu fördern, kann kompetenzorien-
           tierte Ernährungsbildung einen wesentlichen Beitrag leisten. Der Sportunterricht eignet sich aus
           mehreren Gründen für die Förderung ernährungsbezogener Kompetenzen: Im Vergleich zu anderen
           Fächern erfreut sich der Sportunterricht über hohe Beliebtheitswerte bei Schülerinnen und Schü-

                                                                                                                 © RAABE 2021
           lern, wodurch die Offenheit und Akzeptanz gesundheitsrelevanter Themen begünstigt wird. Darüber
           hinaus liegt die Kontextualität von Ernährung, Gesundheit und Sport auf der Hand.
           In dieser Unterrichtseinheit werden theoretische Grundlagen und Aspekte einer Ernährungspyrami-
           de dargestellt und methodisch aufeinander abgestimmte, schülergerechte Spiele und Übungen vor-
           gestellt. Die Lernenden sollen befähigt werden, das eigene Ess- und Trinkverhalten zu beobachten,
           zu dokumentieren und zu reflektieren. Die Ernährungspyramide nach dem Konzept der Optimierten
           Mischkost wird den Jugendlichen als nützliches und in der Ernährungstherapie erprobtes Tool an die
           Hand gegeben, um eigenes Ernährungsverhalten reflektiert und gesundheitsförderlich zu gestalten.

           Die Ernährungspyramide
           In der Geschichte der Ernährungsbildung sind zahlreiche didaktische Ernährungspyramiden-Model-
           le entwickelt worden, die fortlaufend weiterentwickelt werden. Diese Pyramiden stellen die optische
           Umsetzung von Ernährungsempfehlungen dar. Ein international bekanntes Beispiel ist die Atkins-
           Lebensmittelpyramide nach Robert C. Atkins (1973). Die modellhafte Ernährungspyramide nach
           dem Konzept der Optimierten Mischkost (siehe M 2) ist ein zentrales Element in der schulischen
           und außerschulischen Ernährungsbildung in Deutschland. Sie stellt Empfehlungen des Forschungs-
           instituts für Kinderernährung in Dortmund (FKE) sowie Referenzwerte der Deutschen Gesellschaft
           für Ernährung (DGE) grafisch und anschaulich dar.

           Die Lebensmittelgruppen
           In den sechs Ebenen der Pyramide finden sich acht Lebensmittelgruppen wieder. In diese Gruppen
           werden Lebensmittel eingeordnet und können daher klassifiziert werden. Die Lebensmittelgruppen
           werden folgendermaßen eingeteilt:
           – Das Fundament der Pyramide bilden die Getränke (Wasser und andere zuckerarme Getränke).

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I.B   Gesundheit und Gemeinschaft  Beitrag 19  Ernährungskompetenz im Sportunterricht fördern        3 von 24

               – Gemeinsam mit den pflanzlichen Lebensmittelgruppen (Obst, Gemüse und Getreideprodukte)
                 wird so die Basis der Ernährungspyramide gebildet.
               – Im mittleren Teil sind die tierischen Produkte (Milch, Milchprodukte, Fleisch, Wurst und Fisch)
                 dargestellt.
               – Die Pyramidenspitze bilden pflanzliche und tierische Öle und Fette sowie die Lebensmittel-
                 gruppe der Extras, worunter Süßigkeiten, Kuchen, Fast Food, Chips oder süße und alkoholische
                 Getränke fallen.

               Bei zusammengesetzten Lebensmitteln oder Gerichten, die aus mehreren Lebensmitteln bestehen,
               werden die einzelnen Zutaten in die Ernährungspyramide einsortiert.

               Das Ampelsystem der Ernährungspyramide
               Die Ampelfarben sind ein weiteres Merkmal der Ernährungspyramide, das Hinweise über die emp-
               fohlenen Verzehrhäufigkeiten pro Tag gibt (vgl. M 2). So stellt die Farbe Grün die Gruppe der reich-
               lich zu verzehrenden Lebensmittel dar und umfasst die Lebensmittelgruppen Brot, Getreide und
               Beilagen, Gemüse, Salat und Obst sowie die Getränke. Die Farbe Gelb steht für einen mäßigen
               Verzehr von tierischen Produkten der Lebensmittelgruppen Fleisch, Fisch, Wurst und Eiern sowie
               Milch und Milchprodukte. Fette wie Öl, Margarine und Butter sollten nur sehr sparsam verzehrt
               werden und werden durch die Farbe Rot dargestellt. Die Extras fallen ebenfalls in den roten Bereich,
               sind allerdings keine empfohlenen, sondern „geduldete“ Lebensmittel. Die Duldung solcher Lebens-
               mittel ergibt sich aus Erkenntnissen, dass ein Verbot von Lebensmitteln der Gruppe „Extras“ deren
               Attraktivität sogar noch erhöhen würde.
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               Empfohlene Verzehrhäufigkeiten und Portionsgrößen
               Im Rahmen der sportunterrichtlichen Ernährungsbildung ist es weniger wichtig und alltagstauglich,
               exakte Nährstoffbedarfsmengen und Mengenangaben der Lebensmittelgruppen für Jugendliche zu
               benennen. Die Ernährungspyramide gibt den Lernenden hingegen eine praxisnahe Orientierungs-
               hilfe an die Hand. Jeder Baustein steht für eine Portion der jeweiligen Lebensmittelgruppe bzw.
               Ebene pro Tag. Daraus ergibt sich die 6-5-4-3-2-1-Regel, die sich aus folgenden Portionszahlen zu-
               sammensetzt:
               – 6 Portionen Getränke,
               – 5 Portionen Obst, Gemüse und Salat,
               – 4 Portionen Brot, Getreide und Beilagen,
               – 3 Portionen Milch oder Milchprodukte (sowie 1 Portion Fleisch),
               – 2 Portionen Fette und Öle,
               – 1 Portion Extras.

               Eine Portion ist keine genormte Maßeinheit, zumal der Bedarf von Jugendlichen abhängig von Kör-
               pergröße, Gewicht oder Geschlecht, und somit sehr individuell ist. In der Ernährungsberatung und
               -therapie hat sich allerdings eine in den allermeisten Fällen zur Verfügung stehende Methode als
               Maßeinheit bewährt: die Hand. Als Portionsmaß hat sie Vorteile, was Individualität und Praktikabili-
               tät betreffen. Für großstückiges Obst und Gemüse (z. B. Äpfel, Birnen, Tomaten) gilt eine Hand voll
               als Maß für eine Portion. Bei den roten Lebensmittelgruppen hingegen wird ein Löffel bei den Ölen
               und Fetten bzw. eine Handinnenfläche bei den Extras als Portionsmaßstab herangezogen. (Ergän-
               zende Beispiele siehe unter den weiterführenden Internetseiten.)

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           Praktische Hinweise
           Ernährungskompetenzen zu entwickeln ist eine pädagogische Herausforderung. Die Materialien
           sind so konzipiert, dass genügend Zeit für Reflexionen und Diskussionen eingeräumt wird. Eine
           reflexive Aufarbeitung der Inhalte ist für die Nachhaltigkeit der entwickelten Kompetenzen von
           entscheidender Bedeutung. Es empfiehlt sich, hinsichtlich der Nachhaltigkeit einzelne Spiele und
           Übungen im Sportunterricht regelmäßig einzubinden, um eine langfristige Kompetenzentwicklung
           zu unterstützen. Neben der Förderung ernährungsbezogener Kompetenzen eignen sich die Spiele
           zur Förderung sportmotorischer Fähigkeiten wie Schnelligkeit, Ausdauer und koordinative Fähigkei-
           ten. Die Lebensmittel-, Wasser- und Aktionskarten (M 17 und M 18) können großkopiert und zur
           mehrmaligen Verwendung laminiert werden.

           Weiterführende Internetseiten
            https://www.ble-medienservice.de
             Website des Medienservice des Bundeszentrums für Ernährung mit vielfältigen Informationen
             und kostenlosen Materialien, z. B. „Die Ernährungspyramide – richtig essen lehren und lernen“.
            https://www.in-form.de
             Website der Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung mit zahlreichen Fachbeiträgen,
             praktischen Tipps und Materialien rund um Ernährung und Bewegung für alle Zielgruppen.
            https://www.bzfe.de/app-was-ich-esse/
             App des Bundeszentrums für Ernährung zur Protokollierung des Ernährungsverhaltens

                                                                                                               © RAABE 2021
           [Alle Links zuletzt abgerufen am: 12.04.2021]

           Weiterführende Literatur
            Brüggemann, I.: Die Ernährungspyramide – Richtig essen lehren und lernen. (BZfE. Bd. 3899,
                 6. Auflage). BZfE, Bonn 2018.

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               Auf einen Blick

               Vorbereitende Hausaufgabe

               Thema:          Beobachtung und Dokumentation des eigenen Essverhaltens

               M1              Ernährungscheck

               1. Doppelstunde

               Thema:          Das Konzept der Ernährungspyramide spielerisch kennenlernen

               M2              Ernährungspyramide
               M3              Food Run
               M4              Lebensmittelregal
               M5              Ampelfarben-Staffel
               M6              Baustein-Würfelspiel
               M7              Pyramidenplan

               Benötigt:       3–4 Bänke, 1 kleiner Kasten, 4 Reifen, 4 Stoffwürfel, 12 Pylonen, ggf. kleine Hindernisse
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               2. Doppelstunde
               Thema:          Das Konzept der Ernährungspyramide spielerisch anwenden

               M8              Wüstenoase
               M9              Finde dein Wasser
               M 10            Zucker-Quiz
               M 11            Getränkepuzzle
               M 12            Puzzleteile

               Benötigt:       2 Matten, Hütchen (alternativ: leere große Joghurtbecher), leere Getränke-
                               verpackungen, Würfelzucker/Steckwürfel, 8 Reifen, 4 Pylonen, Wäscheklammern,
                               Karteikarten, Stifte, ggf. Slalomstangen

               3. Doppelstunde
               Thema:          Das Konzept der Ernährungspyramide spielerisch vertiefen und festigen

               M 13            Pyramid Run
               M 14            Zusammengesetzte Lebensmittel
               M 15            1, 2 oder 3?
               M 16            1, 2 oder 3? – Fragen und Antworten
               M 17            Wasser- und Aktionskarten
               M 18            Lebensmittelkarten

               Benötigt:       optional Verpackungsmaterial/Bilder von zusammengesetzten Lebensmitteln,
                               (abwischbare Folien-)Stifte, 21 Reifen, 3 Matten, 4 Pylonen

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           Stundenverläufe
           Hinweis: Im Folgenden wird „Schülerinnen und Schüler“ mit SuS abgekürzt.

           Vorbereitung: Ernährungscheck als Hausaufgabe (M 1)
           Ziel der vorbereitenden Hausaufgabe ist es, den Ernährungscheck (M 1) als Instrument zur Doku-
           mentation und Reflexion des eigenen Essverhaltens kennenzulernen. Dabei werden die eigenen
           Essgewohnheiten eine Woche lang grob protokolliert. Der Ernährungscheck ist so konzipiert, dass
           Lebensmittelgruppen und Ampelfarben aus dem Konzept der Ernährungspyramide bereits ersicht-
           lich sind.

           Doppelstunde 1: Das Konzept der Ernährungspyramide spielerisch
           kennenlernen
           Einstieg
           Ernährungscheck und Ernährungspyramide (M 1, M 2)
           Es findet eine Auswertung des Ernährungschecks (M 1) statt. Der Ernährungscheck dient als Grund-
           lage, um die Ernährungspyramide (M 2) nach dem Konzept der Optimierten Mischkost theoretisch
           vorzustellen. Die Aspekte der Pyramide (Lebensmittelgruppen, Ampelfarben und Portionshäufig-
           keiten) werden im Folgenden spielerisch angewendet.
           In einer Diskussionsrunde sollen nun Fragen und Probleme thematisiert werden, z. B.:

                                                                                                                © RAABE 2021
           – Welche Probleme und Schwierigkeiten gab es beim Ausfüllen des Bogens?
           – Welche Ergebnisse habt ihr erwartet? Gab es Überraschungen?
           – Schätzt ihr eure Ernährung als eher gesund oder ungesund ein?
           – Wo glaubt ihr, weichen eure Ergebnisse von einer „gesunden“ Ernährung ab?
           – Wofür könnten die farbigen Rahmen stehen? (Ampelfarben der Ernährungspyramide)

           Hinweise: Der Ernährungscheck wird als Hausaufgabe erklärt. Um möglichst realitätsnahe, objektive
           Ergebnisse zu erzielen, sollten Lebensmittel, -gruppen oder bestimmte Regeln vorab nicht bewertet
           werden. Die Spalte „Ziel“ sollte in der ersten Anwendung leer bleiben und wird später zum Anlass,
           eigene Ziele zu formulieren, die auf den Empfehlungen der Ernährungspyramide beruhen.

           Aufwärmen
           Food Run (M 3)
           Das Laufspiel soll im Hinblick auf den Hauptteil kognitiv und physiologisch aktivierend wirken.

           Hauptteil
           Es werden drei Staffelspiele durchgeführt, die bewegungsbetont die Aspekte der Ernährungspyra-
           mide vermitteln.
           Lebensmittelregal (M 4)
           Das Spiel zielt darauf ab, die Lebensmittelgruppen der Ernährungspyramide kennenzulernen und
           Lebensmittel entsprechend zuzuordnen.
           Ampelfarben-Staffel (M 5)
           Um den Aspekt der Ampelfarben spielerisch zu vermitteln, wird das gleichnamige Staffelspiel durch-
           geführt. Dabei wird zum einen die Zuordnung der Lebensmittel zur entsprechenden Ampelfarbe

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               gefördert und durch eine anschließende Reflexion die Bedeutung der Ampelfarben (reichlicher, mä-
               ßiger und sparsamer Verzehr) vertieft.
               Bevor das nächste Spiel gestartet wird, kann bei Bedarf eine 5-minütige Trinkpause durchgeführt
               werden.
               Baustein-Würfelspiel (M 6)
               In diesem dritten Staffelspiel werden mit Würfelglück die Bedeutung der Pyramidenbausteine sowie
               der 6-5-4-3-2-1-Regel spielerisch vermittelt.

               Ausklang
               Pyramidenplan (M 7)
               Der Pyramidenplan ist ein Ansatz zur Planung von Mahlzeiten und reflektierten Gestaltung von Ess-
               gewohnheiten. Die SuS bekommen zur Aufgabe, in Partnerarbeit Mahlzeiten für einen gesamten Tag
               zu planen und diese Planung individuell als Hausaufgabe durchzuführen.
               Hinweis: Da Eltern oder Erziehungsberechtigte häufig die Mahlzeiten bestimmen, sollte Planung und
               Durchführung in Absprache mit ihnen durchgeführt werden.
               Folgende Fragen sind zur Diskussion und Auswertung hilfreich:
               – Welche Schwierigkeiten sind dir bei der Planung der Mahlzeiten aufgefallen?
               – Welche Mahlzeiten konntest du nicht wie geplant umsetzen?
               – Wovon hattest du zu wenig, wovon zu viel?
               – Was gelingt dir schon gut? Was kannst du verbessern?

               Es empfiehlt sich, konstruktive Handlungsempfehlungen zu geben, z. B.:
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               – „Behalte bei, mindestens 2 Portionen Obst am Tag zu essen.“
               – „Du kannst weniger gelbe Bausteine ankreuzen, indem du den Verzehr von tierischen Produk-
                   ten reduzierst. Nimm stattdessen eine Portion mehr Gemüse zu dir.“

               Variation: Um digitale Medien zu integrieren und das „Abstreichen“ der Portionen alltagstauglicher
               zu gestalten, bietet sich die kostenlose App „Was ich esse“ vom BZfE an (siehe Medienhinweise).

               Doppelstunde 2: Das Konzept der Ernährungspyramide spielerisch anwenden
               Einstieg
               Pyramidenplan (M 7)
               Die Fragen und Hinweise beim Pyramidenplan werden als Auswertungs- und Diskussionsanregun-
               gen verstanden. Es ist sinnvoll, insbesondere die Lebensmittelgruppe „Getränke“ ins Zentrum der
               Diskussion zu rücken, da mit Hilfe dieser Gruppe das Konzept der Ernährungspyramide während
               dieser Doppelstunde spielerisch angewendet wird.

               Aufwärmen
               Wüstenoase (M 8)
               Mit diesem Spiel wird den SuS die Bedeutung von Wasser spielerisch vermittelt und der Hauptteil
               thematisch vorbereitet.

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           Hauptteil
           Finde dein Wasser (M 9)
           In dem Staffelspiel wird die allgemeine Bedeutung des Wassers auf eine ernährungsbezogene Ebe-
           ne transferiert. Das Ziel besteht darin, dass die SuS erkennen, dass ca. 6 Gläser (je 250 ml) eines
           geeigneten Getränks den Flüssigkeitsbedarf eines Tages decken.
           Zucker-Quiz (M 10)
           Die Frage, welche Getränke als geeignet gelten, kann mit Hilfe des Quiz geklärt werden, bei dem die
           SuS den Zuckergehalt von beliebten Getränken identifizieren, zuckerreiche Getränke als ungeeignet
           erkennen und entsprechende Alternativen wählen sollen.
           In der Auswertung sollte darauf wertgelegt werden, dass die SuS den Zuckergehalt der Getränke
           erkennen und ihren eigenen Konsum reflektieren. Diskussionsanregende Fragen könnten sein:
           – Was nehmt ihr euch zum Trinken mit in die Schule, in den Sportverein oder zu Freunden?
           – Welche Alternativen zu den zuckerhaltigen Getränken kennt ihr?
           – Welche realistischen Ziele setzt ihr euch für euer Trinkverhalten?

           Nach dem Spiel sollten die Ergebnisse ausgewertet und darüber diskutiert werden, welche Getränke
           zur Deckung des Flüssigkeitsbedarfs geeignet sind. Diese Erkenntnisse sollten zum Anlass genom-
           men werden, eine kurze Trinkpause durchzuführen.
           Getränkepuzzle (M 11, M 12)
           Die Puzzleteile bilden die hauptsächlichen Inhaltsstoffe der jeweiligen Getränke ab. Die Inhaltsstof-
           fe können auf entsprechenden Getränkeverpackungen nachgelesen werden und dienen als grobe
           Orientierung. Häufig befinden sich weitere Inhaltsstoffe in den Getränken. Auch darüber kann dis-

                                                                                                                   © RAABE 2021
           kutiert werden.

           Ausklang
           Mithilfe der Think-Pair-Share-Methode können demokratische Unterrichtsstrukturen gefördert oder
           etabliert werden, indem die SuS eigene Ideen entwickeln, die das Trinken im Unterricht regeln. In
           Kleingruppen formulieren sie Regeln, wie dem erhöhten Flüssigkeitsbedarf aufgrund von körper-
           licher Anstrengung im Sportunterricht begegnet werden kann.
           Zu Beginn sollen die Lernenden in einer befristeten Zeit individuell Überlegungen anstellen (Think)
           und anschließend die Gedanken in Partnerarbeit (Pair) vergleichen und besprechen. Im Plenum
           werden die entwickelten Ideen schließlich vorgestellt und gesammelt (Share).
           Empfehlenswerte Regeln, die integriert werden können:
           – Vor und nach dem Sportunterricht wird getrunken (z. B. als Ritual während der Anwesenheits-
               kontrolle und des Cool-Downs).
           – Geeignete Getränkeauswahl: Wasser, ungesüßter Tee, Saftschorlen.
           – Es kann eine Trink-Station in der Halle oder auf dem Sportplatz eingerichtet werden, bei der
               die Jugendlichen ihre Getränke abstellen.
           – Regelmäßige gemeinsame Trinkpausen, insbesondere nach intensiver Belastung.
           – Pro Unterrichtsstunde: ein- bis zweimal.

           Hinweis: Zwei bis drei Wochen nach Inkrafttreten der neuen Trinkregeln ist eine gemeinsame Refle-
           xion empfehlenswert.

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               Doppelstunde 3: Das Konzept der Ernährungspyramide spielerisch vertiefen
               Aufwärmen
               Wer bin ich?
               Die SuS gehen zu zweit zusammen. Jedem wird mit einer Wäscheklammer eine Lebensmittelkarte
               (M 18) auf den Rücken geklemmt. Ziel des Spiels besteht darin, das Lebensmittel des Partners her-
               auszufinden und dabei sein eigenes zu verstecken. Dabei dürfen sie sich nicht festhalten.
               Variationen:
               – Jeder gegen jeden.
               – Zum Lebensmittel muss die jeweilige Lebensmittelgruppe bzw. Ampelfarbe der Ernährungspy-
                   ramide genannt werden.

               Hauptteil
               Pyramid Run (M 13)
               Das Spiel zielt darauf ab, die bereits entwickelten Kompetenzen der SuS zu festigen, bevor ein wei-
               terer Aspekt die Anwendung der Ernährungspyramide vertieft. Die Ernährungspyramide ist flexibel,
               sodass auch bei Jugendlichen beliebte, zusammengesetzte Lebensmittel wie Pizza, Döner, Lasagne
               oder Kartoffelpuffer eingetragen werden können. Solche Lebensmittel werden so gut wie möglich in
               ihre Einzelzutaten zerlegt und diese den jeweiligen Lebensmittelgruppen zugeordnet.
               Zusammengesetzte Lebensmittel (M 14)
               Die Inhalte dieses Spiels sollten ausreichend diskutiert werden.
               1, 2 oder 3? (M 15, M 16)
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               Dieses Spiel ist als bewegungs- und freudbetonte Wiederholung der entwickelten Kompetenzen zu
               verstehen. In diesem Lauf-Quiz werden in Kleingruppen Wissensinhalte kooperativ überprüft und
               wiederholt. Es werden außerdem Unsicherheiten und mögliche Verständnisschwierigkeiten aufge-
               deckt und können in der Gruppe ausdiskutiert werden. Beispielhafte Fragen und Antworten sind bei
               M 16 zu finden, die beliebig erweitert werden können.

               Ausklang
               Um einen thematischen Rahmen um die drei Doppelstunden zu spannen, soll der Ernährungscheck
               (M 1) erneut ausgeteilt werden. Das unausgefüllte Protokoll kann im Plenum analysiert werden,
               da die Hintergründe (Lebensmittelgruppen, Ampelfarben und Portionshäufigkeiten) den SuS nun
               bekannt sein sollten. In dieser zweiten Anwendung kann nun auch die Spalte „Ziel“ besprochen und
               dafür genutzt werden, um eigene Ernährungsziele zu formulieren, die auf den Empfehlungen der
               Ernährungspyramide und den erworbenen Kompetenzen beruhen.

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Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form

                                                         Auszug aus:
                  Ernährungskompetenz im Sportunterricht fördern

                                    Das komplette Material finden Sie hier:

                                                                 School-Scout.de

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