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Schutzgebühr 3,00 EUR Ausgabe 2 | 2021 Autoland Sachsen Autoland Saxony Blackstone Döbeln: 3D-gedruckte Disruption mit -Nachrichten Blackstone Döbeln: 3D-printed disruption in Döbeln Batterie-Rohstoffe aus dem Erzgebirge Raw materials for batteries from the Erzgebirge Wasserstoff: Chance für sächsischen Vorsprung Hydrogen: Chance for progress in Saxony AB Elektronik Sachsen: Hightech aus dem Tharandter Wald AB Elektronik Sachsen: High-tech from the Tharandt Forest „Das Lieferketten- gesetz betrifft jeden“ “The Supply Chain Act affects everyone” Schnellecke: Wandel als ständiger Begleiter Schnellecke: Change is a constant companion 25. Automobilkongress: Echtes Markenzeichen des Autolandes Sachsen 25th International Annual Congress of the Automotive Industry: A real hallmark of Autoland Saxony Abbildung: Marketingagentur Reichel www.autoland-sachsen.com
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4 Autoland Sachsen Aus dem Inhalt Some of the articles inside Dräxlmaier Leipzig und Metawerk: 10 –11 Elektrifizierte leichte 16 –17 CADA wächst weiter 21 Hochvolt-Batteriewerk in Nutzfahrzeuge: Ein „schlafender CADA continues to grow Rekordzeit fertiggestellt Riese“ erwacht Dräxlmaier Leipzig and Metawerk: Electric lightweight commercial FEP: Die Farbe Orange 24 – 25 High-voltage battery plant vehicles: A “sleeping giant” awakes ist auf dem Vormarsch completed in record time FEP: The color orange is on the rise FES und Framo: Kooperation 11 bei E- und H2-Lkw -Nachrichten 29 – 40 FES and Framo: Cooperation on Informationen aus dem Netzwerk electric and H2 trucks Automobilzulieferer Sachsen News from the Saxony „Fit for 55“: Herausfordernder 12 –13 Automotive Supplier Network AMZ Fitnessplan “Fit for 55”: Challenging fitness plan Bosch: Neues Level der 18 Linamar: Neue Wege gehen 41 Chip-Produktion Linamar: Breaking new ground Bosch: New level of chip production Pierburg: Automotive- 42 Partnerschaften für 20 –21 Produkte adaptieren Software-Kompetenz Pierburg: Adapting Software expertise partnerships automotive products Anzeige/Advertisement Design – Bau – Service für die Automobilindustrie GOLDBECK Ost GmbH, Niederlassungen Sachsen Zum Bahndamm 18 Hamburger Ring 1 08233 Treuen 01665 Klipphausen Tel. +49 37468 69-0 Tel. +49 35204 673-0 building excellence treuen-sachsen@goldbeck.de dresden-sachsen@goldbeck.de goldbeck.de
Autoland Saxony 5 AKE: Moderner Neubau über 43 WEMA: Technologiepartner für 48 Auf innovERZ.hub den 58 – 59 und unter der Erde vielfältige Schleifaufgaben passenden Partner finden AKE: Modern new build above WEMA: Technology partner for a Finding the right partner and below ground diverse range of grinding tasks with innovERZ.hub SITEC: „Unternehmen müssen 44 – 45 Zurück zu den Wurzeln: Audi 64 – 65 sich ständig verändern“ wird wieder in Zwickau produziert SITEC: “Companies have to be Back to the roots: Audi is once constantly changing” again to be produced in Zwickau WESKO: Gute Aussichten für 50 – 51 weitere Jubiläen WESKO: A favorable outlook for further anniversaries FMT: Die Zukunft der Produktion 46 – 47 SAM vernetzt Mobilitätsmacher 56 – 57 Messe-Herbst im Zeichen 66 heißt Automatisierung von heute und morgen von all about automation FMT: Automation is the future SAM links major mobility players Autumn trade fair is of production of today and tomorrow “all about automation” Anzeige/Advertisement ZUKUNFT automatisieren. Lösungen zur Automatisierung Ihrer Produktion mit den Komponenten vom Marktführer: Bosch Rexroth FMT Flexible Montagetechnik GmbH +49 (0) 3722 77780 info!fmt-utz.de · www.fmt-utz.de
6 Autoland Sachsen In Döbeln baut die Blackstone Technology GmbH eine Fertigung für 3D-gedruckte Batteriezellen auf. Geschäftsführer Holger Gritzka zeigt ein erstes Produkt, das u. a. für Anwendungen in Flurförder- zeugen vorgesehen ist. Blackstone Technology GmbH is setting up production for 3D-printed battery cells in Döbeln. CEO Holger Gritzka presents one of the first products that will be used in various applications, including for industrial trucks. Fotos/Photos: Ina Reichel 3D-gedruckte Disruption in Döbeln Blackstone Resources revolutioniert Batteriezellfertigung und baut Produktion in Sachsen auf 3D-printed disruption in Döbeln Blackstone Resources revolutionizes battery cell manufacturing and sets up production in Saxony Auf das Gewinnen und Verarbeiten von die mindestens 20 Prozent mehr Energie Hersteller von Batteriesystemen für Flurför- Batteriemetallen hat sich die Blackstone speichern als konventionell hergestellte Zel- derzeuge. Resources AG spezialisiert. Sein Material- len. Während des Druckprozesses lassen Know-how nutzt das schweizerische Un- sich zudem die einzelnen Schichten funktio- Batteriezellen wie Halbleiter fertigen ternehmen, um die Batterietechnologie zu nalisieren.“ revolutionieren und Zellen auf völlig neue Auch mit Automobilherstellern ist Black- Art und Weise herzustellen. Bei der Suche Flexibles Design für jeden Bauraum stone in Kontakt. Für diese sind vor allem die nach dem optimalen Fertigungsstandort Produkte interessant, die in Phase 2 entste- fiel die Wahl auf Sachsen. Die Batteriezellen können außerdem flexi- hen: Festkörperbatterien. Hier entwickelt bel designt werden und sind somit an unter- Blackstone mit Partnern aus Industrie und H olger Gritzka, Geschäftsführer der schiedliche Bauräume anpassbar. Zudem Forschung ein Verfahren zum schichtweisen Blackstone Technology GmbH, hat werden bei der 3D-Druck-Herstellung etwa Aufbau der Zellen in hoher Taktung. „Wir deutschlandweit nach dem passen- 30 Prozent an Invest- und 70 Prozent an drucken Elektroden, die weder gewickelt den Standort gesucht und diesen in Döbeln Energiekosten im Vergleich zu herkömm- noch gebogen werden müssen und streben gefunden. Hier wird seit Ende 2020 im ers- lichen Verfahren eingespart. „Mit einem eine hochproduktive Fertigung wie im ten Schritt ein vorhandener Industriebau für komplett anderen Herangehen an die Zel- Halbleiterbereich an“, erklärt Holger Gritzka. die Produktion 3D-gedruckter Zellen umge- lenproduktion und den daraus resultieren- Blackstone Resources verzehnfacht die ak- staltet. Der Geschäftsführer, der bereits seit den Vorteilen haben wir Aufmerksamkeit in tuelle Fertigungskapazität bis Ende 2022 13 Jahren Erfahrungen im Bereich Batterie- vielen Mobilitätsbereichen erzielt und Kun- auf 500 MWh/a. Nach Investitionen von zellenfertigung besitzt und sich gut im Au- den gewonnen, die mit uns Batterien entwi- rund 25 Millionen Euro hat das Unterneh- toland Sachsen auskennt, lobt die schnelle ckeln wollen“, berichtet der Geschäftsführer. men weitere 40 Millionen Euro gebunden und unkomplizierte Zusammenarbeit mit und sichert damit das Projekt finanziell ab. den Behörden auf Landkreis- und kommu- Produkte für Stapler, Schiffe, Busse Ebenso kündigt Blackstone Resources den naler Ebene. Das war eine wesentliche Vor- Bau eines Entwicklungszentrums unmittel- aussetzung, um ab viertem Quartal 2021 In der ersten Phase fertigt Blackstone in bar neben der Produktionsstätte an, dessen mit der Produktion zu starten. Döbeln u. a. Zellen für Gabelstapler, für Hyb- Finanzierung ebenfalls abgesichert ist. „In unserem Fertigungsprozess kommen ridantriebe in Schiffen oder für Elektrobus- Momentan sind mehr als 40 Mitarbeiter an viele Vorteile zusammen“, betont Holger se. Dazu gibt es bereits Vorverträge mit ent- verschiedenen Forschungsinstituten und Gritzka und zählt einige auf: „Mit der dis- sprechenden Herstellern, so auch mit der weiteren Standorten tätig. In Döbeln arbei- ruptiven Blackstone-Technologie können Triathlon Batterien GmbH aus dem sächsi- ten zurzeit 14 Ingenieure. Ab 2022 kommen besonders dicke Schichten erzeugt werden, schen Glauchau, dem größten deutschen 24 gewerbliche Arbeitskräfte hinzu.
Autoland Saxony 7 3D-Druck gewinnt Innovationspreis für Additive Drives 3D printing wins Innovation prize for Additive Drives A dditive Drives aus Freiberg ge- winnt den IQ Innovationspreis Mitteldeutschland 2021 in der Ka- tegorie Automotive. Das Startup verkürzt den Entwicklungsprozess bei Elektromo- toren von Monaten auf Wochen und nutzt für die Prototypenfertigung addi- tive Technologien. Das Team integriert Er- Blackstone Resources AG specializes in the ity sectors and gained customers seeking to kenntnisse aus Formel-E-Anwendungen extraction and processing of battery met- develop batteries with us,” the CEO reports. in kleinste Motoren. Das schafft bei glei- als. The Swiss company is using its expertise cher Größe 45 Prozent mehr Leistung. Mit in materials to revolutionize battery tech- Products for forklifts, ships and buses patentiertem Verfahren arbeitet Additive nology and manufacture cells in an entire- Drives bereits mit Partnern im Automo- ly new way. In its search for the ideal pro- In the initial phase, Blackstone’s production bilbau und in der Raumfahrt zusammen. duction location, the choice fell on Saxony. in Döbeln will include cells for forklifts, for hybrid drive systems in ships and for electric H olger Gritzka, CEO at Blackstone Tech- buses. Preliminary contracts have already nology GmbH, searched throughout been signed with relevant manufacturers, Germany for the right location and including Triathlon Batterien GmbH from found what he was looking for in Döbeln. As Glauchau in Saxony, the largest German a first step in the process, work began here manufacturer of battery systems for indus- late in 2020 to convert an existing industrial trial trucks. building to the production of 3D-printed cells. The CEO, who has 13 years of experi- Manufacturing battery cells ence in battery cell production and is well- like semiconductors acquainted with the automotive state of Saxony, is full of praise for the fast and un- Blackstone is also in contact with automo- complicated cooperation with the authori- bile manufacturers, for whom the products ties at district and municipal level. This was a arising in the second phase will particularly Für Hair-Pin-Wicklungen generiert Additive Drives Versuchsmuster in wenigen Wochen. crucial precondition for being able to kick off be of interest: solid-state batteries. Together production from the fourth quarter of 2021. with partners in industry and research, Additive Drives produces test samples for hairpin windings in just a few weeks. “Numerous advantages come together in Blackstone is developing a process for layer our manufacturing process,” Holger Gritzka by layer at a high rate. “We print electrodes Foto/Photo: Additive Drives emphasizes, going on to outline certain that need to be neither wound nor bent, aspects: “With the disruptive Blackstone and are aiming for high-productivity manu- F technology, particularly thick layers can be facturing, like in the semiconductor sector,” reiberg-based Additive Drives wins created that store at least 20 percent more Holger Gritzka explains. the 2021 IQ Innovation Prize Central energy than conventionally produced cells. Blackstone Resources will increase its current Germany in the Automotive catego- During the printing process, the individual production capacity tenfold to 500 MWh/a ry. The startup has succeeded in shorten- layers can also be functionalized.” by the end of 2022. Following investments of ing the development process for electric around 25 million Euros, the company has motors from months to weeks and uses Flexible design for committed a further 40 million Euros, thus additive technologies for prototyping. any installation space securing the project financially. Blackstone The team integrates findings from For- Resources has also announced the con- mula E applications into the smallest en- In addition, the battery cells can be designed struction of a development center directly gines, creating 45 percent more power flexibly, making them adaptable to different adjacent to the production facility, the with the same size. Additive Drives al- installation spaces. What’s more, 3D print financing of which has also been secured. ready works with partners in the automo- manufacturing saves about 30 percent in At present, more than 40 staff are employed tive and aerospace industries with a pat- investment costs and 70 percent in energy at various research institutes and other loca- ented process. costs compared with conventional process- tions. The 14 engineers currently working in es. “With a completely different approach to Döbeln will be joined by 24 industrial em- cell production and the resulting benefits, ployees as of 2022. we have attracted attention in many mobil- www.blackstoneresources.ch www.additive-drives.com
8 Autoland Sachsen Batterie-Rohstoffe aus dem Erzgebirge Primärmaterialien aus neuem Lithium-Bergwerk – Sekundärmaterialien von spezialisierten Recylern Raw materials for batteries from the Erzgebirge Primary materials from new lithium mine – secondary materials from specialized recyclers Mit dem weiteren Hochfahren der E-Fahr- Ein weiteres sächsisches Unternehmen im zeug-Produktion in Europa ist der Aufbau Bereich Batterierecycling ist die Erlos neuer Batteriezellenfabriken auf dem Kon- Produktion und Montagen GmbH Zwickau. tinent geplant. Diese benötigen für die Erlos nutzt ein selbstentwickeltes und pa- Fertigung Ausgangsstoffe wie Kobalt und tentiertes Verfahren zur Li-Ionen-NMC-Akku- Nickel, aber vor allem Lithium. Die Metalle Verwertung. Die Akkus werden tiefenentla- kommen bisher meist aus Australien, Chile den und die hierbei gewonnene Energie- oder China. In absehbarer Zeit soll auch wird in das Produktionsnetz zum Betrieb Lithium aus dem sächsischen Erzgebirge der Firmen-Anlagen eingespeist. Es folgt ei- verfügbar sein. Zudem werden bereits ne manuelle Demontage bis auf Zellebene. recycelte Metalle aus Sachsen dem Markt Dem schließt sich die teilautomatisierte Öff- wieder zugeführt. nung und Zerlegung der Zellen an. Hierbei können prismatische Zellen und Pouchzel- E ine der größten Lithiumlagerstätten in len verarbeitet werden. An zwei Leaching- Europa befindet sich im Osterzgebirge anlagen werden die Anoden und Kathoden bei Altenberg-Zinnwald an der Grenze separat entschichtet und die Anodenmas- zu Tschechien. 2011 hat die heutige Deut- sen sowie vor allem die NMC-Kathodenmas- sche Lithium GmbH Freiberg mit der Erkun- sen weiter aufgereinigt. Die Recyclingquote dung des Territoriums auf deutscher Seite gibt Erlos mit mindestens 85 Prozent an. begonnen. Seitdem wurden u. a. 23 Bohrun- gen mit bis zu 400 Meter Tiefe pro Bohrloch durchgeführt. Es erfolgten die Bergwerks- Im Altenberg-Zinnwalder Revier erschließt die As electric vehicle production continues to Deutsche Lithium GmbH eine der größten Lithium- planung, die Entwicklung von Prozessen zur lagerstätten Europas. ramp up in Europe, plans exist to build Gewinnung und Aufbereitung des Erzes so- new battery cell factories on the conti- In the Altenberg-Zinnwald region, Deutsche Lithium wie zur chemischen Herstellung der für die GmbH is tapping into one of the largest lithium depos- nent. These require raw materials such as Batterieproduktion notwendigen Lithium- its in Europe. cobalt and nickel, but above all, lithium, verbindungen. Foto/Photo: Marko Borrmann for production. So far, the metals mostly come from Australia, Chile or China, but Vorkommen für etwa lithium from Saxony’s Erzgebirge region 20 Millionen Fahrzeug-Batterien will also become available in the near future. In addition, metals from Saxony Die Lagerstätte weist einen Lithiumvorrat that have already been recycled will be von rund 125.000 Tonnen auf. Damit ist ein einem Kleinwagen bis zu 700 Kilogramm bei returned to the market. wirtschaftlicher Betrieb der Lagerstätte von einem Premium-Fahrzeug. 90 Prozent der O mehr als 30 Jahren gewährleistet, teilt das darin verbauten Materialien lassen sich wie- ne of the largest lithium deposits Unternehmen auf seiner Internetseite mit. derverwerten. Ein europaweit führendes in Europe is located in the eastern In mehreren physikalischen und chemischen Unternehmen in diesem Bereich ist die part of the Erzgebirge region in Prozessen soll u. a. Lithiumflorid gewonnen Nickelhütte Aue GmbH. 2020 betrug die Altenberg-Zinnwald on the border with the werden. Dieser Stoff ist Bestandteil des Leit- Ausbeute aus Batterien rund 140 Tonnen Ni- Czech Republic. Deutsche Lithium GmbH salzes im Batterieelektrolyt. Schätzungen ckel, 115 Tonnen Kobalt sowie 300 Tonnen Freiberg, as it is now known, began explor- gehen davon aus, dass man mit den sächsi- Kupfer, die für eine Wiederverarbeitung ge- ing the territory on the German side of the schen Lithiumvorkommen etwa 20 Millionen nutzt werden. Weil mit der Zunahme von border in 2011 and has since carried out ex- Fahrzeuge mit Batterien ausrüsten kann. E-Autos auf den europäischen Straßen auch ploration work, including 23 drill holes with Neben der Rohstoffgewinnung durch Ex- der Recyclingbedarf wächst, plant die Ni- up to 400 meter depth per hole. This in- ploration von Lagerstätten gewinnt das Re- ckelhütte einen Kapazitätsausbau und will volved mine planning and the development cyling ausgedienter Lithium-Ionen-Akkus in den nächsten Jahren eine zweistellige of processes for extracting and processing weiter an Bedeutung. Diese Batterien brin- Millionensumme dafür investieren. 2024 the ore, and for the chemical production of gen im Durchschnitt etwa eine halbe Tonne sollen die erweiterten Möglichkeiten für das the lithium compounds needed for manu- auf die Waage – von ca. 250 Kilogramm bei Batterie-Recycling zur Verfügung stehen. facturing the batteries.
Autoland Saxony 9 Die Nickelhütte Aue ist bereits heute einer der größten europäischen Recycler für Elektroautobat- terien. Das Unternehmen investiert weiter in dieses Geschäftsfeld. Nickelhütte Aue is already one of Europe’s largest recy- clers of electric car batteries. The company continues to invest in this business segment. Foto/Photo: Erik Wagler Deposit for around these batteries weigh around half a ton – cling sector is Erlos Produktion und Monta- 20 million vehicle batteries from around 250 kilograms for a small car to gen GmbH Zwickau. Erlos uses a self-devel- 700 kilograms for a luxury vehicle. 90 per- oped and patented process for Li-ion NMC The deposit has a lithium reserve of about cent of the materials used in them can be battery recycling. The batteries are deep- 125,000 tons. This guarantees economic recycled. One of Europe’s leading compa- discharged and the energy obtained in this operation of the deposit for more than nies in this field is Nickelhütte Aue GmbH. In process is fed into the production network 30 years, according to the company’s web- 2020, the yield from batteries for use in recy- to operate the company’s systems. This is site. In several physical and chemical pro- cling amounted to around 140 tons of nick- followed by manual disassembly down to cesses, materials such as lithium fluoride, a el, 115 tons of cobalt and 300 tons of cop- cell level, followed in turn by the semi- component of the conducting salt in the per. Because the increase in electric vehicles automated opening and disassembly of the battery electrolyte, are to be obtained. It is on Europe’s roads is also driving the need cells. This enables processing of prismatic estimated that Saxony’s lithium deposits for recycling, Nickelhütte is planning to step and pouch cells. In two leaching systems, can be used to equip around 20 million up its capacity and intends to invest a double- the anodes and cathodes are decoated sep- vehicles with batteries. digit million sum for this purpose over the arately and the anode masses and, above Besides the extraction of raw materials coming years. The expanded opportunities all, the NMC cathode masses are further through the exploration of deposits, recy- for battery recycling are to be available in purified. According to Erlos, the recycling cling of spent lithium-ion batteries is con- 2024. rate is at least 85 percent. tinuing to gain in importance. On average, Another Saxon company in the battery recy- Anzeige/Advertisement 3 0 Jahre Erfahrung in der automatisierten Produktion 3.000 gelieferte Produktionssysteme weltweit 3 00.000.000 gelieferte Bauteile und Komponenten GENER ATION E PRODUKTIONSSYSTEME | SERIENFERTIGUNG www.sitec-technology.de
10 Autoland Sachsen Hochvolt-Batteriewerk in Rekordzeit fertiggestellt Enge Zusammenarbeit von Dräxlmaier, Metawerk, Goldbeck und der Stadt Leipzig zahlt sich aus High-voltage battery plant completed in record time Close cooperation between Dräxlmaier, Metawerk, Goldbeck and the city of Leipzig pays off Hochvolt-Batteriesysteme für ein elek- trisch betriebenes Premium-SUV wird der Automobilzulieferer Dräxlmaier in Leipzig fertigen. Die dafür notwendige Immobilie hat die Metawerk AG Anfang August nach nur fünfzehn Monaten Bauzeit an den Nut- zer übergeben. A uf dem rund 70.000 Quadratmeter großen Baufeld im Metawerk-Park an der B6 ist ein Hochtechnologie- Betrieb entstanden, der die führende Rolle des Autolandes Sachsen in der E-Mobilität weiter stärkt. Metawerk hat als Investor, Projektentwickler und Gesamtkoordinator die Verantwortung für das Bauprojekt inne. Zur erfolgreichen Realisierung trug die gute Zusammenarbeit mit dem im Wettbewerbsverfahren nomi- nierten und beauftragten Generalunter- nehmen Goldbeck Ost GmbH im Bereich der Bauerstellung, der technischen Versor- gungseinrichtungen und der elektrotechni- Blick auf das neue HV-Batteriewerk von Dräxlmaier im Metawerk-Park Leipzig. schen und elektronischen Ausstattung der The new Dräxlmaier HV battery plant in Leipzig’s Metawerk Park. Immobilie bei. Goldbeck ist für Metawerk Foto/Photo: Metawerk ein bewährter Partner, wenn es darum geht, Immobilien wirtschaftlich, schnell und zu- verlässig bei passgenauer Funktionalität zu Für Metawerk-Vorstand Michael Müller gestellt werden soll. Auch hier wird auf erstellen. Ebenso hat die enge Abstimmung zeigt das Beispiel, dass es bei einer trans- Nachhaltigkeit gesetzt – mit dauerhaften mit der Stadt Leipzig als Genehmigungsbe- parenten Kommunikation und hoher Koor- Ansiedlungen und qualifizierten Vollzeitar- hörde und mit allen weiteren öffentlichen dinationsleistung möglich ist, auch im heu- beitsplätzen. Stellen für zügigen Baufortschritt gesorgt. tigen Genehmigungsumfeld einschließlich aller erforderlichen Fachgenehmigungen Besondere Herausforderung: vom Naturschutz bis zum Gewässerschutz, Automotive supplier Dräxlmaier is to pro- Paralleler Aufbau von Gebäude Brandschutz und einschlägigen weiteren duce high-voltage battery systems for an und Produktionsanlagen Sicherheitsvorschriften komplexe Projekte electrically powered luxury SUV in Leipzig. in kürzester Zeit durchzuführen und abzu- Metawerk AG handed over the required Besonders wichtig war die nahtlose Abstim- schließen. „Hochtechnologie findet nicht real estate to the user at the beginning of mung mit den Verantwortlichen der Dräxl- nur in der Industrie statt, sie findet im über- August after just fifteen months of con- maier-Group und den beteiligten Planungs- tragenen Sinn auch in den Genehmigungs- struction. unternehmen, denn bereits seit Mitte Janu- und Realisierungsprozessen statt – und das O ar 2021 läuft parallel zur Herstellung des Ge- ist gut so, damit Deutschland seine techno- n the approximately 70,000 -square- bäudes der Aufbau der Produktionsanlagen logische Spitzenposition beibehalten kann“, meter construction site in the in dem High-tech-Werk, die inzwischen ei- betont er. Metawerk Park on the B6 federal nen hohen Fertigstellungsgrad erreicht ha- Im Metawerk-Park Leipzig an der B6 geht highway, a high-tech plant has been built ben. Dräxlmaier plant an seinem neuen Bat- der Investor und Projektentwickler jetzt an that further strengthens Saxony’s leading teriestandort rund 180 moderne Arbeits- das nächste Vorhaben, den Bau einer Multi- role in e-mobility. plätze in einer hochautomatisierten und di- User-Halle mit rund 28.000 Quadratmeter Metawerk is responsible for the construc- gitalisierten Fertigung und Logistik. Gesamtfläche, die bis Ende 2022 fertig- tion project as investor, project developer
Autoland Saxony 11 and overall coordinator. Close coopera- tion with Goldbeck Ost GmbH, the gen- eral contractor nominated and commis- sioned in the competition procedure, contributed to the successful realization of construction, technical utilities and the electrical and electronic equipping of the property. Goldbeck is a trusted partner for Metawerk when it comes to creating real estate economically, quickly and reli- ably with custom-fit functionality. Close coordination with the city of Leipzig as the authorization authority and with all other public agencies likewise ensured rapid progress in construction. A particular challenge: parallel construction of building and Der E-Lkw-Spezialist Framo will in Zusammenarbeit mit dem Zwickauer Fahrzeugentwickler FES seine jähr- liche Fertigungskapazität deutlich ausbauen. production facilities eTruck specialist Framo plans to significantly increase its annual production capacity in cooperation with Zwickau-based vehicle developer FES. Seamless coordination with those re- sponsible at the Dräxlmaier Group and Foto/Photo: Framo the planning companies involved was particularly important, because since mid-January 2021, development of the production facilities in the high-tech plant, which have now reached a high de- Kooperation bei E- und H2-Lkw gree of completion, has been running FES und Framo vereinbaren Zusammenarbeit bei Nutzfahrzeugen parallel to the construction of the build- ing. Dräxlmaier is planning around 180 modern jobs in highly automated and digitalized production and logistics at its new battery site. Cooperation on electric and H2 trucks For Metawerk Chairman Michael Müller, FES and Framo agree commercial vehicle cooperation the example shows that with transparent communication and a high level of coor- dination, it is possible even in today’s au- In Zusammenarbeit mit der FES Fahrzeug- In cooperation with FES Fahrzeug-Ent- thorization environment to carry out and Entwicklung Sachsen Zwickau will der wicklung Sachsen Zwickau, electric spe- complete complex projects in the short- E-Spezialist Framo seine Kapazität bei cialist Framo plans to increase its eTruck est possible time, including all the neces- elektrifizierten Nutzfahrzeugen steigern. capacity. The partners are also planning a sary specialist permits from nature con- Die Partner planen zudem einen gemein- joint hydrogen truck. servation to water protection, fire protec- samen Wasserstoff-Truck. A tion and other relevant safety regula- ccording to a Framo press release, W tions. “High technology doesn’t just take ichtig sei die Zusammenarbeit, the collaboration is important to cre- place in industry, but also in a figurative um die Produktionskapazitäten ate the production capacity that sense in the authorization and imple- zu schaffen, welche die Kunden in customers in Europe demand. Because elec- mentation processes – and that’s a good Europa verlangen, heißt es in einer Framo- tric vehicles are particularly climate-friendly thing, enabling Germany to stay at the Pressemitteilung. Weil Elektrofahrzeuge ihre over short and medium distances, the logis- forefront of technology,” he stresses. Klimafreundlichkeit besonders in der Kurz- tics industry is still looking for an economi- In Leipzig’s Metawerk Park on the B6 fed- und Mitteldistanz ausspielen, sucht die cal solution for emission-free heavy trans- eral highway, the investor and project de- Logistik-Branche nach wie vor nach einer port over long distances. Framo and FES veloper is now moving on to the next wirtschaftlichen Lösung für emissionsfreie want to fill this gap by developing a hydro- project, the construction of a multi-user Schwertransporte auf der Langstrecke. Fra- gen truck. facility with a total area of around 28,000 mo und FES wollen diese Lücke mit der Ent- As a pioneer in its field, Framo is an innova- square meters, scheduled for completion wicklung eines Wasserstofftrucks besetzen. tive developer and user of technology for e- by the end of 2022. Here too, the focus is Framo ist als Branchenpionier ein innovati- mobility in the commercial vehicle sector. on sustainability – with businesses locat- ver Technologie-Entwickler und -Anwender FES has over three decades of experience in ing here long-term and qualified full-time rund um die E-Mobilität im Nutzfahrzeug- overall vehicle development and the con- jobs. bereich. FES verfügt über drei Jahrzehnte struction of pre-series and small series. Erfahrung in der Gesamtfahrzeugentwick- www. fes-aes.de www.meta-werk.de lung sowie im Bau von Vor- bzw. Kleinserien. www.framo-eway.com
12 Autoland Sachsen Herausfordernder Fitnessplan Geplante CO2-Limits der EU im Programmentwurf „Fit for 55“ beschleunigen die Schubumkehr zur Elektromobilität Am 14. Juli 2021 hat die EU-Kommission PHEV). Die im Rahmen des CATI-E-Mobility im Rahmen des „Green Deal“ unter dem Dashboard fortlaufend recherchierten Da- Titel „Fit for 55“ einen Programmentwurf ten zur Markt- und Produktionsentwicklung vorgestellt, der in der EU bis 2030 generell von Elektroautos in Europa lassen für 2021 eine Reduzierung der Treibhausgasemis- folgendes erwarten: sionen um 55 Prozent gegenüber 1990 • in Europa: eine Neuzulassung von voll- vorsieht. Auf die Automobilindustrie kom- elektrischen Batteriefahrzeugen (BEV) von men dabei weitreichende Konsequenzen mindestens einer Million Fahrzeuge (und zu, prognostiziert Prof. Dr. Werner Olle zusätzlich ein identisches Volumen an vom Chemnitz Automotive Institute Plug-in-Hybriden PHEV). Dies entspricht (CATI). einem Anteil an den Neufahrzeugen von je acht bis neun Prozent. D as Reduzierungsziel „55“ hat für die • in Deutschland: Neuzulassungen von Mit den von der EU geplanten CO2-Limits ist 2030 bei neu zugelassenen Pkw ein Anteil elektrifizierter Hersteller von Pkw eine besondere insgesamt mindestens 700.000 E-Autos Fahrzeuge von ca. 65 Prozent erforderlich Tragweite. Denn hier sollen in einem (1. Halbjahr 312.000) und einen Marktan- Foto: Volkswagen ersten Schritt die CO2-Emissionen von Neu- teil BEV/PHEV von insgesamt 25 Prozent wagen bis 2030 ebenfalls um 55 Prozent (1. Halbjahr 22,5 Prozent) bei leichtem • VW-Konzern (12. Juli): ab 2030 50 Prozent verringert werden, allerdings gegenüber Übergewicht des Plug-in-Hybrid-Anteils BEV weltweit – Konzernmarken: Marke VW dem Stand von 2021 (bislang minus 37,5 Pro- • Die prognostizierten Produktionsvolumi- ab 2030 70 Prozent BEV in Europa/Marke zent). Diese Maßgabe ergibt sich daraus, na an BEV 2021 (in Europa eine Million, in Audi ab 2026 sogar 100 Prozent BEV dass der Verkehrssektor der einzige Sektor Deutschland 420.000, in Sachsen 280.000 • Mercedes-Benz (22. Juli): ab 2025 alle neu- ist, der heute mehr Emissionen erzeugt als Fahrzeuge) werden durch CATI grundsätz- en Fahrzeugarchitekturen vollelektrisch, im Referenzjahr 1990. lich bestätigt. Durch die auch im 2. Halb- ab 2030 100 Prozent BEV jahr noch fortdauernde Chip-Krise sind • BMW (12. August): bis 2025 weltweit ein „Fit for Zero“ in der jedoch Minderausbringungsrisiken nicht Drittel BEV/PHEV, ab 2030 50 Prozent. Automobilindustrie auszuschließen. Brennstoffzellenfahrzeuge spielen mit Aus- nahme von prototypen Technologieträgern Gänzlich neu ist zudem eine geplante Vor- Automobilhersteller arbeiten weiter und Kleinserien in den Planungen dieser gabe, die zur Erreichung übergreifender Kli- an ihren Strategien und Zielen Hersteller nur eine zu vernachlässigende maziele erstmals über den Zeithorizont bis Rolle. Passend zu den ca. 800 FCEV, die 2020 2030 hinausreicht. Und diese läuft für die Die Automobilhersteller haben die öffent- insgesamt im Pkw-Bereich in Europa (EU/ Automobilhersteller auf „Fit for Zero“ hin- liche Ankündigung der künftig zu erwarten- UK) neu zugelassen wurden. Dieser Trend aus. Denn die OEM sind gefordert, bereits den CO2-Limits genutzt, um ihre Strategien setzt sich auch 2021 fort: mit 340 FCEV zwi- ab 2035 die CO2-Emissionen von Neuwagen und Ziele zu bestätigen, erneut anzupassen schen Januar und Mai. auf Null zu bringen. Dies ist zwar formell oder auch gründlich zu überholen. Die Stra- kein Verbot von Verbrennern, doch dürften tegietitel lauten: Accelerate (Marke VW), Technologieoffenheit ohne Chance diese Flottenziele selbst mit optimierten Reimagine (Jaguar Landrover), Electric only Plug-in-Hybriden nur schwerlich zu errei- (Mercedes-Benz) und New Auto (VW-Kon- „Das regulativ vorgegebene Tempo zur chen sein. zern). Schubumkehr in Richtung Elektromobilität Da letztlich regulative Vorgaben für Neuwa- Beispiele der neuen Zielsetzungen der OEM beendet – trotz aller anderslautender Be- gen zur Erreichung von Klimazielen nicht (mit Datum der Ankündigung) sind: kenntnisse – damit auch definitiv die Chan- ausreichen, wird zusätzlich auch eine CO2- • Jaguar/Landrover (15. Februar): Marke Ja- cen für eine Technologieoffenheit. Einziges Bepreisung für den Straßenverkehr vorbe- guar ab 2030 100 Prozent BEV, Marke Risiko bleibt der Kunde, der letztlich nur reitet, um durch einen schnelleren Umstieg Landrover ab 2030 60 Prozent BEV durch attraktive Produkt- und Nutzungsan- auch die Emissionen des Fahrzeugbestands • Ford (26. Mai): ab 2030 in Europa 100 Pro- gebote zu überzeugen ist“, so das Fazit von zu senken. zent BEV, weltweit 40 Prozent Prof. Dr. Werner Olle. • Renault (30. Juni): ab 2030 Anteil BEV Nächste CATI-Workshops für Automobilzu- Stand heute ... und 90 Prozent, bis 2025 Anteil BEV/PHEV lieferer mit Details zu Produkt-, Kapazitäts-, der weite Weg zum Ziel 65 Prozent Volumen- und Standortplanungen der OEM • Volvo Cars (30. Juni): ab 2030 100 Prozent finden am 7. und 8. September im Business Zur Erreichung der CO2-Zielwerte 2030 ist BEV Village Chemnitz statt. bei den Neuzulassungen in Europa ein An- • Stellantis (08. Juli): ab 2030 Anteil BEV/ teil der voll- und teilelektrischen Fahrzeuge PHEV 70 Prozent, Marke Opel ab 2028 rein Anmeldung erforderlich unter von ca. 65 Prozent erforderlich (BEV, FCEV, elektrisch www.amz-sachsen.de/veranstaltung
Autoland Saxony 13 Challenging fitness plan Planned EU CO2 limits in the draft “Fit for 55” program accelerate the reverse thrust towards electric mobility being prepared to additionally reduce emis- • Renault (June 30): 90 percent BEV share sions from the vehicle fleet by accelerating from 2030, 65 percent BEV/PHEV share by the changeover. 2025 • Volvo Cars (June 30): 100 percent BEV as of The status quo ... 2030 and the long way to go • Stellantis (July 8): 70 percent BEV/PHEV share from 2030, Opel brand all-electric To achieve the 2030 CO2 targets, a new reg- from 2028 istrations share of all-electric and partially • VW Group (July 12): 50 percent BEV world- electric vehicles of around 65 percent is re- wide from 2030 – Group brands: VW brand quired in Europe (BEV, FCEV, PHEV). Data on 70 percent BEV in Europe from 2030/Audi the market and production development of brand even 100 percent BEV from 2026 With the CO2 limits planned by the EU, an electric electric cars in Europe, which is continuously • Mercedes-Benz (July 22): all new vehicle vehicle share of around 65 percent is required for newly registered passenger cars in 2030. researched as part of the CATI E-Mobility architectures fully electric from 2025, 100 Photo: Volkswagen Dashboard, suggests the following for 2021: percent BEV from 2030 • in Europe: new registration of all-electric • BMW (August 12): one-third BEV/PHEV On July 14, 2021, the EU Commission pre- battery-powered vehicles (BEV) totaling at worldwide by 2025, 50 percent from 2030. sented a draft program entitled “Fit for 55” least one million vehicles (plus an identical With the exception of prototype technology as part of the Green Deal, calling for a gen- volume of plug-in hybrids PHEV). This cor- carriers and small series, fuel cell vehicles eral reduction of greenhouse gas emis- responds to a share in new vehicles of eight play only a negligible role in these manufac- sions in the EU by 55 percent by 2030 com- to nine percent each. turers’ plans, matching the approximately pared with 1990. Prof. Dr. Werner Olle from • in Germany: new registrations totaling at 800 newly registered FCEV in the passenger the Chemnitz Automotive Institute (CATI) least 700,000 electric cars car sector in Europe (EU/UK) in 2020. This predicts far-reaching consequences for • (H1 312,000) and a total BEV/PHEV market trend is continuing in 2021, with 340 FCEV the automotive industry. share of 25 percent (H1 22.5 percent), with between January and May. slight predominance of the plug-in hybrid T he 55 percent reduction target has share. Openness to technology special implications for passenger car • CATI essentially confirms the forecast BEV stands no chance manufacturers. In a first step, CO2 production volumes for 2021 (one million emissions from new cars are also to be re- vehicles in Europe, 420,000 in Germany, “Despite all the avowals to the contrary, the duced by 55 percent by 2030, though in 280,000 in Saxony). However, risks of lower pace set by the regulations for thrust rever- relation to the 2021 level (currently minus output cannot be ruled out given the chip sal in the direction of electric mobility puts 37.5 percent). This proviso results from the crisis that will be ongoing in the second an end to any opportunities for openness to transport sector being the only sector to half of the year. different technologies once and for all. The generate more emissions today than in the only risk remains the customer, who can reference year 1990. Automobile manufacturers ultimately only be won over by attractive continuing to work on their strategies product and usage offerings,” Prof. Dr. “Fit for Zero” in the and targets Werner Olle concludes. automotive industry The next CATI workshops for automotive The automobile manufacturers have taken suppliers with details on OEM product, ca- Also entirely new is a planned specification the opportunity of the public announce- pacity, volume and location planning will be that for the first time extends beyond the ment of future expected CO2 limits to con- held in the Business Village Chemnitz on horizon of 2030, in order to achieve over- firm, readjust or thoroughly overhaul their September 7 and 8. arching climate targets. And this boils down strategies and targets. The strategies are to “Fit for Zero” for automobile manufactur- titled: Accelerate (VW brand), Reimagine ers, because OEMs are required to slash CO2 (Jaguar Landrover), Electric only (Mercedes- emissions from new cars to zero as early as Benz) and New Auto (VW Group). 2035. While this is not formally a ban on in- Examples of the OEM’s new targets (with ternal combustion vehicles, these fleet tar- date of announcement) include: gets are likely to be difficult to achieve even • Jaguar/Landrover (February 15): Jaguar with optimized plug-in hybrids. brand 100 percent BEV from 2030, Land- As regulatory requirements for new cars are rover brand 60 percent BEV from 2030 ultimately not sufficient to achieve climate • Ford (May 26): 100 percent BEV in Europe Registration required at targets, CO2 pricing for road traffic is also from 2030, 40 percent worldwide www.amz-sachsen.de/veranstaltung
14 Autoland Sachsen Die Chance für einen sächsischen Vorsprung Studie bescheinigt dem Freistaat gute Prognose für Wertschöpfung aus Wasserstoff Chance for progress in Saxony Study confirms good prognosis for the potential of hydrogen to create value in the state Die Zahlen sind vielversprechend: Bis 2030 Raum Chemnitz, Dresden, Görlitz und Leip- schungslastig sein dürfen, sondern Kompe- können sächsische Unternehmen mit Pro- zig. In Summe sind dies über 150 Akteure. tenzen und Technologien entlang der ge- dukten und Leistungen rund um das The- 34 Prozent der 70 befragten Unternehmen samten Wertschöpfungskette zeigen und ma Wasserstoff ein Umsatzpotenzial von geben an, bereits Umsätze mit Wasserstoff- damit die Nachfrage ankurbeln. etwa 1,7 Milliarden Euro erschließen und oder Brennstoffzellentechnologien zu er- Aus Sicht der sächsischen Automobilzuliefe- ca. 4.800 Arbeitsplätze generieren. Diese wirtschaften. 91 Prozent gehen von ersten rer unterstrich AMZ-Netzwerkmanager Dirk Prognose treffen die Autoren der Studie Umsätzen in den nächsten fünf Jahren aus, Vogel die Entwicklung eines Nachfrage- „Wertschöpfungspotenziale von Wasser- berichtete Prof. Uwe Götze, Leiter der eben- marktes. AMZ hat bereits aus einer eigenen stoff für Sachsen“. Erstellt haben sie Fach- falls an der Studie beteiligten Professur Un- Studie Potenziale von Wasserstoff für den leute der sächsischen Kompetenzstelle für ternehmensrechnung und Controlling so- Mobilitätssektor untersucht und sieht für Brennstoffzellen und grünem Wasserstoff wie Prorektor für Transfer und Weiterbil- kleine und mittlere Serien im Nutzfahrzeug- HZwo e. V. und der TU Chemnitz. dung der TU Chemnitz. bereich Chancen für sächsische Zulieferer. Die komplette Studie kann unter diesem U nterstützt wurde die Studie vom Für Markthochlauf noch einige Link heruntergeladen werden: sächsischen Wirtschaftsministerium. Stellschrauben drehen hzwo.eu/media/HZwo_Wasserstoffstudie- Minister Martin Dulig betonte bei Sachsen_04-2021.pdf der Online-Ergebnispräsentation vor rund Um von dem bis 2030 erwarteten Markt- 140 Teilnehmern, dass Sachsen mit dem auf- hochlauf in Europa zu profitieren, müssen gezeigten Potenzial die Voraussetzung habe, noch etliche Stellschrauben gedreht wer- The numbers are promising: by 2030, beim Thema Wasserstoff jetzt einen Vor- den. Auf Basis der Studie hat der HZwo e. V. Saxon companies will be able to achieve a sprung zu erarbeiten und nicht Entwicklun- 14 Handlungsempfehlungen formuliert, die potential turnover of around 1.7 billion gen hinterherzulaufen. Die industriepoliti- Geschäftsführer Karl Lötsch vorstellte. An Euros and generate around 4,800 jobs with sche Dimension sei enorm und beschränke vorderster Stelle stehen die Schaffung von hydrogen-based products and services. So sich bei weitem nicht auf die Energiewirt- Leuchtturmprojekten, der Aufbau einer spe- predict the authors of the study “Value schaft. zifischen Tankstellenstruktur sowie das Hal- creation potential of hydrogen in Saxony,” ten bzw. Ausbauen der Wettbewerbsposi- which was produced by specialists at the Den „Eisberg“ komplett nutzen tion bei Schlüsseltechnologien wie sie Sach- Saxon competence center for fuel cells and sen bereits bei Elektrolyseuranlagen und green hydrogen HZwo e. V. and Chemnitz Das bestätigte Prof. Thomas von Unwerth. Brennstoffzellen sowie deren Komponenten University of Technology. Der Direktor des Instituts für Automobilfor- besitzt. Auch müssen Forschung, Entwick- T schung an der TU Chemnitz und Vorstands- lung und Anwendung sowie der Ausbau er- he study was supported by the Saxon vorsitzende des HZwo e. V. ist einer der neuerbarer Energien weiter gefördert wer- Ministry for Economic Affairs. During Autoren der Studie. Die energetische Wert- den. Bis es möglich ist, Wasserstoff aus- the online presentation of the results, schöpfungskette der Wasserstoffwirtschaft schließlich „grün“, also mit regenerativen Minister Martin Dulig emphasized to the von der Erzeugung bis zur Nutzung könne Energien, zu erzeugen, braucht es in diesem roughly 140 participants that with the indi- als „Spitze des Eisbergs“ angesehen werden. Prozess Technologieoffenheit. D. h., auch cated potential, Saxony now needs to get a Die Produktwertschöpfungskette geht deut- „grauer“, „blauer“, „türkiser“ oder „pinkfarbe- step ahead, and not trail behind the latest lich tiefer und reicht von Energieanlagen- ner“ Wasserstoff wird bis dahin genutzt. developments. The implications for indus- und Fahrzeugherstellern bis weit in die Zu- trial policies are enormous and not limited lieferindustrie. Allein ein Brennstoffzellen- Mit „Leuchttürmen“ to the energy sector, he added. system besteht aus über 2.000 Zuliefer- Nachfrage ankurbeln komponenten. Vor allem in den Bereichen Using the “iceberg” to its full potential Sensorik/Leistungselektronik, Blech-, Metall- Dennis Schulz von Linde Engineering Dres- guss- und Spritzgussteile sowie Sonder- den begrüßte, dass das Thema Wasserstoff This was reiterated by Prof. Thomas von komponenten können sächsische Automo- Fahrt aufnehme und nunmehr auch bei der Unwerth. As one of the authors of the study, bilzulieferer punkten. sächsischen Landesregierung hohe Priorität the Director of the Institute for Automotive Die sächsischen Unternehmen und For- besitze. Er verwies darauf, dass die Industrie Research at Chemnitz University of Technol- schungseinrichtungen mit Wasserstoff-Wert- „Wasserstoff schon gut kann“ und die avi- ogy and Chairman of the Board at HZwo e. V. schöpfungspotenzial konzentrieren sich im sierten Leuchtturmprojekte nicht nur for- believes that the energy value creation
Autoland Saxony 15 Die Botschaft ist eindeutig: Auf dem Gelände am Technologie-Campus Chemnitz entsteht das Hydrogen and Mobility Innovation Center (HIC). Mit dem Konzept bewirbt sich Chemnitz um das nationale Wasserstoffzentrum und gehört neben Duisburg und Pfeffenhausen zu den drei Finalisten in diesem Standortwettbewerb. Ende August sollte die Entscheidung vorliegen. Bei Redaktionsschluss war sie noch nicht bekannt.. The message is clear: the Hydrogen and Mobility Innovation Center (HIC) is being built on the Technology Campus in Chemnitz. Chemnitz has submitted this concept in its bid for the National Hydrogen Center, and is one of three finalists, alongside Duisburg and Pfeffenhausen, in the competition for the location. The decision will be an- nounced at the end of August. It was not yet known at the time of publishing. Foto/Photo: HZwo e.V. / Thomas Höppner (VideoVision) chain of the hydrogen industry, from gener- made. Based on the study, HZwo e. V. has and technologies along the entire value cre- ation to utilization, could be regarded as the formulated 14 recommendations for action, ation chain and thereby generate demand. “tip of the iceberg.” The product value cre- which were presented by Managing Director AMZ Network Manager Dirk Vogel empha- ation chain runs much deeper, extending Karl Lötsch. The most important of these sized the development of a demand market from energy plant and vehicle manufactur- are to create lighthouse projects, to estab- from the perspective of Saxon automotive ers well into the supplier industry. A fuel cell lish a specific fuel station structure and to suppliers. The AMZ has already examined the system by itself consists of over 2,000 sup- retain or advance the competitive position potential of hydrogen for the mobility sector plier components. Saxon automotive sup- held by Saxony in key technologies, such as in its own study, and foresees opportunities pliers stand to make gains especially in the electrolyzer systems, fuel cells, and their for Saxon suppliers in small and medium- fields of sensors/power electronics, sheet components. There is also a need for fund- scale serial production in the commercial and cast metal parts, injection-molded parts, ing of research, development, application vehicle segment. and special components. and expansion of renewable energy. Until it The complete study can be downloaded at The Saxon companies and research facilities is possible to generate hydrogen exclusively the following link: hzwo.eu/media/HZwo_ with potential for value creation from through “green” means, i.e. with renewable Wasserstoffstudie-Sachsen_04-2021.pdf hydrogen are concentrated in the Chemnitz, energy, the process will remain Dresden, Görlitz and Leipzig areas. In total, open to different technologies. This Anzeige/advertisement there are over 150 of them. 34 percent of the means that until then, “gray,”“blue,” 70 surveyed companies claim to already “turquoise,” or “pink” hydrogen will generate revenue with hydrogen or fuel cell be part of the equation too. technologies. 91 percent expect to generate their first revenue within the next five years, Generating demand with according to Prof. Uwe Götze, Head of the lighthouse projects Management Accounting and Control and Prorector for Transfer and Continuing Edu- Dennis Schulz of Linde Engineering cation at Chemnitz University of Technology, Dresden welcomed the fact that who was also involved in the study. hydrogen is gaining momentum and has been made a high priority Fine adjustments needed by the Saxon government. He not- before market ramp-up ed that the industry “already does hydrogen well” and indicated that In order to profit from the expected emer- the announced lighthouse projects gence of the market in Europe by 2030, a should not only be research-inten- number of fine adjustments will have to be sive, but should highlight expertise
16 Autoland Sachsen Ein „schlafender Riese“ erwacht CATI-Studie belegt Trendumkehr bei elektrifizierten leichten Nutzfahrzeugen A “sleeping giant” awakes CATI study demonstrates trend towards electric lightweight commercial vehicles ne Rolle. 2020 wurden europaweit 14 Fahr- zeuge mit dieser Antriebstechnologie neu zugelassen; 2019 war es ein Fahrzeug. Zur Überwindung der Marktbarrieren sind – so die CATI-Autoren Prof. Dr. Werner Olle und Dr. Daniel Plorin – drei technologische Trends von elementarer Bedeutung: Das sind zum ersten neue Plattform-Strukturen (Skateboard-/Rolling Chassis), die optimalen Nutzraum anbieten und durch Skalierbar- keit hohe Stückzahlen und damit Kosten- degressionen zulassen; zum zweiten eine Modularisierung der Fahrzeugarchitektur und der Aufbauten, die zur Kosten- und Investitionsreduzierung beitragen (durch einen Anstieg von Gleichteilen sowie der Möglichkeit, die Anzahl Fahrzeuge bei Flot- Ein sächsischer Anbieter elektrischer leichter Nutzfahrzeuge ist Ari Motors aus Borna bei Leipzig. tenbetreibern zu verringern) und zum drit- Ari Motors from Borna, near Leipzig, is a Saxon provider of electric lightweight commercial vehicles. ten der Leichtbau im Fahrzeug und bei den Aufbauten, um Mehrgewichte aus neuen Foto/Photo: Ari Motors Antrieben zur Sicherung der Nutzlast zu kompensieren. Im Pkw-Bereich hat das Jahr 2020 die Trendumkehr zu emissionsarmen Antrieben Die E-Mobilität hat bislang bei leichten Trendwende hin zur E-Mobilität eingeläu- auslösen konnten. Bis heute dominiert der Nutzfahrzeugen eine nur nachrangige Be- tet. Im Segment der leichten Nutzfahrzeu- Dieselantrieb mit einem Anteil von mehr als deutung. Dies wird sich allerdings dank der ge fristen E-Fahrzeuge mit einem Markt- 90 Prozent. Diese Schonfrist ist nun vorbei. neuen regulativen Auflagen zu CO2-Limits anteil von 1,2 Prozent in Europa noch ein Die jetzt durch die EU für 2025 und 2030 auch für dieses Fahrzeugsegment in den Nischendasein. Ursachen und Perspekti- festgelegten Grenzwerte sind mit dem heu- nächsten Jahren insgesamt intensiv verän- ven hat das Chemnitz Automotive Institute tigen Antriebsmix nicht mehr zu erreichen. dern. Im „Fit for 55“-Programmentwurf der CATI, ein Geschäftsbereich des TUCed An- Die Hersteller reagieren: Die europäischen EU ist eine Reduzierung der CO2-Limits bis Instituts für Transfer und Weiterbildung an Automobilhersteller verdoppeln 2020/2021 2030 um 50 Prozent gegenüber 2021 vorge- der TU Chemnitz, untersucht. ihr Modellangebot an elektrischen leichten sehen. Der Markt der leichten Nutzfahrzeu- Nutzfahrzeugen. Zudem betreten Newco- ge ist als „schlafender Riese“ der E-Mobilität L eichte Nutzfahrzeuge bis zu 3,5 Tonnen mer und Startups diesen Markt. Letzteres jetzt erwacht. Dies hat Auswirkungen auf zulässiges Gesamtgewicht kommen gilt insbesondere für die USA und Großbri- Hersteller, Lieferanten und als Besonderheit vor allem in den Bereichen Lieferdiens- tannien, wo junge Unternehmen wie Rivian bei Nutzfahrzeugen auf die Aufbauherstel- te, Handel, Dienstleistungen, Baugewerbe, und Arrival in ganz anderen Dimensionen ler, von denen es europaweit 10.000 Unter- Handwerker, kommunale Betriebe zum Ein- über erforderliche Kapitalausstattungen ver- nehmen gibt. satz. Dadurch hat die Wirtschaftlichkeit der fügen, während in Deutschland der Pionier Eine Kurzfassung der Studie gibt es unter: Nutzung allerhöchste Priorität. Faktoren wie StreetScooter momentan keine gesicherte cati.institute/studien Anschaffungspreis, Betriebskosten, Nut- Zukunft hat. zungsdauer, Nutzraum, Nutzlast, Reichweite 2020 haben trotz der Branchenkrise die u. a. stellen – in Verbindung mit den infra- Neuzulassungen batterieelektrischer leich- In the passenger car segment, 2020 signi- strukturellen Rahmenbedingungen – eine ter Nutzfahrzeuge um 40 Prozent zugelegt, fied a turning point towards e-mobility. In hohe Marktbarriere für den Einsatz elektri- allerdings auf einem äußerst geringen Aus- the lightweight commercial vehicle seg- scher leichter Nutzfahrzeuge dar. Hinzu gangsniveau. Die CATI-Studie erwartet bis ment, e-vehicles still have a niche pres- kommt, dass die bis 2020/2021 äußerst mo- 2030 in diesem Segment ein jährliches ence, with a market share of 1.2 percent in deraten CO2-Grenzwerte für leichte Nutz- Wachstum von 25 Prozent. Brennstoffzellen- Europe. The Chemnitz Automotive Institute fahrzeuge bislang keine Impulse für eine Fahrzeuge spielen bislang unverändert kei- (CATI), a business division of the Chemnitz
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