Autoland Sachsen Autoland Saxony - mit

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Autoland Sachsen Autoland Saxony - mit
Schutzgebühr 3,00 EUR                      Ausgabe 1 | 2019

                              Autoland Sachsen
                              Autoland Saxony
VW Sachsen: Auf dem
Weg zur leistungsfähigsten
E-Auto-Fabrik
                                    mit   -Nachrichten
VW Sachsen: On the way to

                                                               Foto: www.siemens.com/presse, Montage: Marketingagentur Reichel
being the best-performing
e-car-factory
KOKI: Mit CarNaTrix Vorstoß
in neue Geschäftsfelder
KOKI: Pushing into
new business areas
with CarNaTrix
FDTech: Das
automatisierte Fahren
sicher auf die Straße
bringen
FDTech: Getting
automated driving
safely on to the road
FCP: Antrieb
für eine saubere
Zukunft
FCP: Drive for
a clean future
Mobilität im
Wandel: Was kommt
auf Ausrüster und
Zulieferer zu?
The mobility revolution:
What does it mean for
outfitters and suppliers?
Auto-Jahreskongress:
Diskussion zwischen
Fakten und Fiktion
Annual congress of the
automotive industry:
Discussion between
facts and fiction
Fraunhofer IWU:
Umformen 4.0
Fraunhofer IWU:
Forming 4.0

www.autoland-sachsen.com
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www.volkswagen-sachsen.de

Der Antrieb für Zwickau.
Energiegeladen.

Wir bewegen die Region.
Mit Tradition und Präzision zu e-Motion.
Als richtungsweisendes Unternehmen Sachsens sind wir uns
unserer Verantwortung bewusst. Mit neuer Kraft treiben wir den
Standort Zwickau an. Zukünftig auch elektrisch.*

* Das Fahrzeug wird noch nicht zum Verkauf angeboten und unterliegt daher nicht der Richtlinie 1999/94 EG.
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Autoland Saxony   3

Kein Selbstläufer
Self-movers? Not quite yet

A                                                 T
        uto kommt der Wortherkunft nach                   he prefix ‘auto’ comes from the Greek
        aus dem Griechischen und bedeutet                 word for ‘self.’ Combined with the
        selbst oder eigen. In Verbindung mit              French term ‘mobile’, meaning ‘mov-
dem französischen Begriff mobile für be-          able’ or ‘ready to move’, it forms the syn-
weglich oder marschbereit ist daraus das          onym for the self-moving machine: the au-
Synonym für die sich selbst bewegende Ma-         tomobile.
schine entstanden: das Automobil.                 At the moment, however, the ‘self-moving’
Wobei das mit dem Sich-Selbst-Bewegend            part is only true to a limited extent. Cars still
momentan nur bedingt richtig ist. Es              need a human at the helm to step on the
braucht schon noch den Menschen, der die          pedals and turn the steering wheel. But it’s
Pedale tritt und den Wagen steuert. Aber          no secret that this is all about to change.
das soll sich bekanntlich ändern. Mit dem         Once developers achieve the highest level
Erreichen der höchsten Automatisierungs-          of automation, autonomous driving, the au-
stufe, dem autonomen Fahren, wird das Au-         tomobile will truly be a self-driver. This will
to dann wirklich zum Selbstfahrer. Das pas-       not happen overnight. An enormous amount
siert nicht von heute auf morgen. Enorme          of work still needs to be done in terms of
Arbeit ist hier noch zu leisten, in technischer   technology, vehicle-to-vehicle and vehicle-
Hinsicht, bei der Vernetzung mit weiteren         to-infrastructure networking, and laws and
Fahrzeugen und der Infrastruktur, bezüglich       regulations, not to mention efforts to obtain
rechtlicher und gesetzlicher Bestimmungen         broad social acceptance of autonomous ve-
und nicht zuletzt, um eine breite gesell-         hicles. This is no less true for the second
schaftliche Akzeptanz für die selbstfahren-       great upheaval in the automotive world –
den Mobiles zu schaffen. Das gilt gleicher-       the transformation of drive and fuel sys-
maßen für den zweiten großen Umbruch in           tems, which is indispensable as far as the en-
der Automobilwelt – den Wandel bei An-            vironment is concerned.
triebs- und Kraftstoffsystemen, der aus öko-
logischer Sicht alternativlos ist.
                                                  As with all things, success will largely de-
                                                  pend on the approaches and methods used.
                                                                                                        News auf Knopfdruck
Wie bei allen Dingen entscheidet die Art          This transformation, like many others, can
und Weise des Vorgehens über das Gelin-           follow the proven path of identifying trends,
                                                                                                         www.autoland-sachsen.com
gen. Die Trends erkennen, für das eigene          evaluating them for the respective compa-               www.leichtbau-sachsen.de
Unternehmen bewerten und zukünftige               ny, and deriving future areas of activity – in
Handlungsfelder ableiten, also überlegtes         other words, using a deliberate, strategic
strategisches Vorgehen, ist auch bei diesem       approach. Successful suppliers in Saxony              Mit dem E-Newsletter von
Wandel ein bewährter Weg. Gestandene              are doing precisely this. In this issue, you will     Autoland Sachsen
sächsische Zulieferer tun genau dies. Wie         read how manufacturers of traditional inter-          bleiben Sie auf
sich Hersteller klassischer verbrennungsmo-       nal combustion engine components, elec-               dem Laufenden.
torischer Komponenten, von Elektronik-            tronic modules, or body parts are adjusting
Baugruppen oder von Karosserieteilen auf          to new situations. You will also learn about          Jetzt anmelden!
neue Situationen einstellen, lesen Sie in die-    young start-ups that want to make their au-
sem Heft. Ebenso kommen junge Startups            tonomous driving or alternative drive solu-
zu Wort, die ihre Lösungen für automatisier-      tions ready for series production in Saxony
tes Fahren oder alternative Antriebe in           – with good reason.
Sachsen serienreif machen wollen – und da-        The ‘self-mover’ will not produce itself, nor
für gute Gründe haben.                            will the overall structure of the automotive
Das sich selbst bewegende Auto kommt              industry transform itself. Companies that
nicht im Selbstlauf, genauso wenig wie der        fail to get moving on this will eventually be
generelle Strukturwandel in der Automo­           left behind. With that in mind, I wish you in-
tive-Branche. Wer sich hier nicht selbst be-      spiring reading.
wegt, wird irgendwann zum Stillstand kom-
men. In diesem Sinne wünsche ich eine an-                                                             Ina Reichel
regende Lektüre.                                                                                      Herausgeberin/Editor
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4      Autoland Sachsen

        Aus dem Inhalt
        Some of the articles inside

        FEP: Mit neuem Produkt           10–11   SAENA bei FusionSystems:           18   Plasmanitriertechnik Dr. Böhm:      24–25
        weiteres Know-how aufgebaut              Intelligent vernetzt                    Beherrscher des vierten
        FEP: New expertise with                  SAENA at FusionSystems:                 Aggregatzustands
        a new product                            Intelligently networked                 Plasmanitriertechnik Dr. Böhm:
                                                                                         Conquerors of the
        Wo Autos und Ampeln              16–17   IAV: Gut befördert im              19   fourth state of matter
        miteinander „reden“                      fahrerlosen Shuttlebus
        Where cars and traffic lights            IAV: Enjoy the ride in a
        “talk” to each other                     driverless shuttle bus

                                                 SITEC: Neue                        22
                                                 Antriebstechnologien treiben
                                                 Wachstum
                                                 SITEC: New drive technologies
                                                 boost growth
                                                                                         Qualitas: Viel mehr                   26–27
                                                 Aus USK wird Aumann                23   als eine Feuerwehr
                                                 USK becomes Aumann                      Qualitas: More than just firefighters

181204_Imageanzeigen_AlleFormate_DE+EN_2018_32.qxp_210x150 04.12.18 10:54 Seite 1
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    staff-eye: Wachstum über           28   NSH Group: Know-how für           46–47      Additiv + Hybrid: Verbindung       56–57
    Ländergrenzen hinweg gestalten          prozesssichere Kurbelwellenfertigung         zwischen zwei Welten
    staff-eye: Creating growth over         NSH Group: Know-how for process-             Additiv + Hybrid: Linking two worlds
    national borders                        reliable crankshaft production
                                                                                         Schaumaplast: Zur perfekten            60–61
                                            IDH Gruppe: Partner für die          48–49   Form kommt jetzt die
                                            Zukunftsfelder Automatisierung               passende Farbe
                                            und Digitalisierung                          Schaumaplast: The perfect form
                                            IDH Gruppe: Partner for the future           now has the perfect color
                                            fields of automation and digitalization
                                                                                         Benseler: Entgraten im Tauchbad 62–63
                                                                                         und 3D-Druck von Metallteilen
                                                                                         Benseler: Deburring in a dipping bath
         -Nachrichten               29–40                                                and 3D printing of metal parts
    Informationen aus dem Netzwerk
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6        Autoland Sachsen

Auf dem Weg zur leistungsfähigsten E-Auto-Fabrik
Bei Volkswagen in Zwickau sollen künftig bis zu 330.000 E-Fahrzeuge pro Jahr vom Band rollen

Wenn vom Transformationsprozess in der                    Standort des Konzerns wird Zwickau eine                   voraussichtlich ab 2021 erreicht. Der Umbau
Automobilindustrie die Rede ist, dann trifft              Vorreiterrolle für diese Zukunftstechnologie              des Werks kommt zügig und planmäßig vo-
dies derzeit auf keinen Standort so direkt                einnehmen.“                                               ran, heißt es in einer Pressemitteilung von
zu wie auf das VW-Werk in Zwickau und                     Mit der Produktion des ID will VW zugleich                VW.
den unmittelbar involvierten Zulieferern.                 etwas gegen die meist schlechte Ökobilanz                 Die 7700 Mitarbeiter am Standort werden
Als weltweit erster Volumenhersteller                     des E-Autos tun. Der ID wird bilanziell über              derzeit mit einer großen Weiterbildungs­
überhaupt stellt Volkswagen eine kom-                     die gesamte Liefer- und Fertigungskette                   offensive auf die neue Technologie vorbe-
plette Fahrzeugfertigung vom Verbren-                     CO2-neutral produziert. Die Maßnahmen zur                 reitet. Sie durchlaufen Informationsveran-
nungsmotor auf Elektromobilität um.                       CO2-Vermeidung umfassen auch die energie­                 staltungen zur E-Mobilität. 3000 Mitarbeiter
                                                          intensive Produktion von Batteriezellen. Da-              absolvieren das Trainingscenter E-Mobilität,

B
      is zu 330.000 E-Fahrzeuge pro Jahr sol-             für wurde vereinbart, dass die Lieferanten                in dem sie detailliert auf die neuen Produk­
      len zukünftig in Zwickau vom Band                   grünen Strom aus erneuerbaren Quellen                     tionsanforderungen geschult werden. In
      rollen. Bereits Ende 2019 ist der Pro-              einsetzen.                                                Summe wird die Zwickauer Mannschaft bis
duktionsstart des elektrischen ID geplant. In             Im Werk Zwickau wurde die externe Strom-                  Ende 2019 rund 13.000 Trainingstage absol-
der finalen Ausbaustufe werden ab 2021 in                 versorgung bereits 2017 auf 100 Prozent                   vieren.
Zwickau sechs E-Modelle von drei Konzern-                 Ökostrom umgestellt. Verbleibende Emissio­                Das Werk Zwickau wird schrittweise zu einer
marken produziert.                                        nen aus einem eigenen Blockheizkraftwerk                  digitalen, flexiblen und hocheffizienten

1,2 Milliarden Euro investiert Volkswagen in den Umbau des Werkes Zwickau zu einer reinen E-Fahrzeug-               Das Chassis mit dem Modularen E-Antriebsbaukas-
Fertigung. Dazu gehört intelligente Industrie 4.0-Robotertechnik.                                                   ten für die ID-Familie. Der Kompaktwagen soll ein
                                                                                                                    E-Auto mit den Außenmaßen eines Golf, dem Innen-
Volkswagen is investing 1.2 billion euros in the conversion of the Zwickau plant to a purely e-vehicle production   raum eines Passat zu den Kosten eines Diesels sein.
site. This includes intelligent Industry-4.0 robotics.                                                                                                Fotos: Volkswagen

„Mit dem Produktionsstart des ID in gut                   mit hocheffizienter Kraft-Wärme-Kopplung                  Vorzeigefabrik umgebaut. Zum Einsatz kom­
zwölf Monaten bricht für Volkswagen eine                  sowie der gesamten Vorkette werden ab                     men u. a. Industrie-4.0-Roboter und fahrer-
neue Ära an – vergleichbar mit dem ersten                 Produktionsanlauf des ID durch zertifizierte              lose Transportsysteme, die Bauteile voll-
Käfer oder dem ersten Golf“, sagt Thomas                  Klimaprojekte nach offiziell anerkannten                  kommen autonom an die Montagelinie
Ulbrich, Vorstand für E-Mobilität der Marke               Standards ausgeglichen.                                   bringen. In der Montage wird sich der Auto-
Volkswagen. „Wir werden die Elektromobili-                Der Umbau des Zwickauer Fahrzeugwerks                     matisierungsgrad nahezu verdreifachen –
tät aus der Nische führen und das E-Auto für              läuft bereits seit Sommer 2018. Bis Novem-                dennoch bleibt die Beschäftigung am
Millionen von Menschen erschwinglich ma-                  ber 2019 wird die erste von zwei Fertigungs-              Standort weitgehend stabil. Insgesamt in-
chen. Der Schlüssel dazu ist eine effiziente              linien Schritt für Schritt umgebaut. Die                  vestiert VW rund 1,2 Milliarden Euro in Zwi-
und moderne Produktion. Deshalb bündeln                   zweite Linie wird bis Ende 2020 nach dem                  ckau.
wir die E-Auto-Produktion markenübergrei-                 gleichen Muster umgestellt und noch im                                  www.volkswagen-sachsen.de
fend in Zwickau – und machen das Werk in                  selben Jahr in Betrieb gehen. Die maximale                Was Zulieferer und Dienstleister zur Umstel-
einem Jahr zum Startpunkt unserer welt-                   Produktionskapazität steigt dann von heute                lung auf die E-Mobilität bewegt, lese Sie in den
weiten Elektro-Offensive. Als erster MEB-                 1350 auf 1500 Fahrzeuge pro Tag und wird                  „AMZ-Nachrichten“ ab Seite 29 in diesem Heft.
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On the way to being the best-performing e-car factory
At Volkswagen in Zwickau, up to 330,000 electric vehicles
are planned to roll off the production line each year

When talking about the transformation                     Zwickau will play a pioneering role in this             from 1,350 today and is expected to reach
process in the automotive industry, there                 future technology.”                                     1,500 vehicles per day in 2021. The conver­
is currently no location where it is more                 With the production of the ID, VW at the                sion of the plant is progressing quickly and
evident than at the VW plant in Zwickau                   same time wants to do something to coun-                is on schedule, according to a press release
and its directly involved suppliers. As the               ter the mostly bad life-cycle assessment of             from VW.
world’s first high-volume manufacturer,                   e-cars. In balance, the production of the ID            The 7,700 employees at the site are current-
Volkswagen is converting a complete                       is CO2 neutral over the entire supply and               ly being prepared for the new technology
vehicle production line from internal-                    production chain. The CO2-avoidance mea-                through a major advanced training offen-
combustion engines to electric mobility.                  sures also include the energy-intensive pro-            sive. They are undergoing information ses-
                                                          duction of battery cells. To that end, it has           sions on e-mobility. 3,000 employees will

I
  n the future, up to 330,000 electric vehi-              been agreed that suppliers will use green               complete the course at the e-mobility train-
  cles per year will roll off the production              electricity from renewable sources.                     ing center, where they will be trained in de-
  line in Zwickau. The production start for               At the Zwickau works, the external power                tail on the new production requirements.
the electric ID is planned for the end of                 supply was switched to 100-percent green                In total, the Zwickau team will complete
2019. In the final stage of expansion, six                electricity in 2017. Residual emissions from            around 13,000 training days by the end of
e-models from three Group brands will be                  an in-house combined heat and power                     2019.

The chassis with the modular e-drive system for the       Die 7700 Mitarbeiter bei VW Zwickau werden mit einer großen Weiterbildungsoffensive auf die neue Tech-
ID family. The compact car is planned to be an e-car      nologie vorbereitet. Dazu gehört der Einsatz intuitiver Lernmittel wie VR-Brillen.
with the exterior dimensions of a Golf and the interior
space of a Passat at the cost of a diesel.                The 7,700 employees at VW Zwickau are being prepared for the new technology with a major training initiative.
                                     Photos: Volkswagen   This includes the use of intuitive learning tools, such as VR glasses.

produced in Zwickau from 2021 onwards.                    plant with highly efficient heat and power              The Zwickau plant is being gradually trans-
“With the start of production of the ID in just           coupling as well as the entire upstream                 formed into a digital, flexible and highly ef-
over twelve months, Volkswagen is entering                chain will be compensated by certified cli-             ficient showcase factory. Among other things,
a new era—comparable to the first Beetle                  mate projects according to officially recog-            Industry-4.0 robots and driverless transport
or the first Golf,” says Thomas Ulbrich, CEO of           nized standards, right from the start of pro-           systems will be used to bring components to
E-Mobility for the Volkswagen brand. “We                  duction of the ID.                                      the assembly line completely autonomous-
will take e-mobility out of the niche and                 The conversion of the Zwickau vehicle                   ly. In assembly, the degree of automation will
make e-cars affordable for millions of peo-               works has been underway since the sum-                  almost triple, but employment at the site
ple. The key to this is efficient and modern              mer of 2018. By November 2019, the first of             will remain largely stable. Overall, VW is in-
production. That’s why we’re bundling e-car               two production lines will be converted step             vesting around 1.2 billion euros in Zwickau.
production across brands in Zwickau—and                   by step. The second line will be converted in                         www.volkswagen-sachsen.de
will make the works the starting point for                the same way by the end of 2020 and put                 You can find out what is moving suppliers and
our worldwide electric offensive in one year              into operation in the same year. The maxi-              service providers to transition to e-mobility in
from now. As the Group’s first MEB location,              mum production capacity will then increase              “AMZ News”, from page 29 of this issue.
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8         Autoland Sachsen

     S. 8: Schaltgabel aus Verbundwerkstoffen. Mit der
         patentierten Leichtbau-Technologie CarNaTrix
                  erschließt KOKI neue Geschäftsfelder.

   Mitte: Klassische Getriebekomponenten werden
noch mindestens ein bis zwei Jahrzehnte gebraucht.

    S. 9: 2017 hat KOKI eine Produktion im weltgrößten
                      Automobilmarkt China gestartet.

                                           Fotos: KOKI

Mit CarNaTrix Vorstoß in neue Geschäftsfelder
KOKI TECHNIK: Klassischer Hersteller von Getriebekomponenten erweitert sein Produktportfolio
um hoch belastbare Leichtbau-Anwendungen aus Verbundwerkstoffen

Die Veränderungen in der Automobilindus­                  die Schließung des bisherigen Hauptsitzes       zienz und die Verringerung der CO2-Belas-
trie stellen vor allem Komponentenher-                    Niederwürschnitz und die Verlagerung der        tung“, betont der Geschäftsführer.
steller für den verbrennungsmotorischen                   Produktion ins knapp 30 Kilometer entfern-
Antriebsstrang vor große Herausforderun-                  te Glauchau. Optimierte Prozesse, eine effi-    Patentierte Leichtbau-Technologie
gen. Mögliche Technologie- und Markt-                     zientere Kostenstruktur sowie verbesserte       eröffnet neue Perspektiven
entwicklungen vorausschauend zu analy-                    Investitionsmöglichkeiten sind wesentliche
sieren, Geschäftsfelder zu verifizieren und               Effekte dieser bis 2021 geplanten Zusam-        Die Eigenentwicklung CarNaTrix unterstützt
proaktiv die zukünftige Ausrichtung zu                    menlegung. Der dritte Standort Jahnsdorf        genau diese Ziele. Hinter diesem Kürzel
gestalten, diese Strategie fährt die KOKI                 wird als Technologiecenter weiter ausge-        steht eine patentierte Leichtbau-Technolo-
TECHNIK Transmission Systems GmbH.                        baut.                                           gie auf Basis von Verbundwerkstoffen. Dar-
                                                                                                          aus können beispielsweise Schaltgabeln ge-

F
      akt ist, dass der Entwicklungspartner               Wer nicht in China ist, wird bald               fertigt werden, die aus einem mit Kunststoff
      und Produzent von inneren Schaltsys-                auch nicht mehr in Europa sein                  umspritzten Carbon-Einleger bestehen. Bei
      temen für Automobil- und Getriebe-                                                                  Tests in Getrieben von Sportwagen haben
hersteller weltweit auch in den nächsten ein              Darüber hinaus ist das Unternehmen bereits      sie ihre enorme Belastbarkeit bereits bewie-
bis zwei Jahrzehnten Schaltgabeln, Schalt-                seit 2008 in Indien aktiv und seit 2013 in      sen. Gegenüber herkömmlichen metalli-
dome und Parksperren für konventionelle                   China. 2017 startete KOKI eine Fertigung im     schen Varianten sind sie außerdem um rund
Getriebe liefern wird. „Dieser Markt wird                 weltgrößten Automobilmarkt. „Diese Schrit-      ein Drittel leichter und können in einem
bis 2030 international sogar noch wachsen,                te sind wir aufgrund der globalen Marktana-     Schuss gefertigt werden, was wiederum Tei-
allerdings sehr heterogen“, sagt Geschäfts-               lyse gegangen, um dort vor Ort zu sein, wo      lezahl und Montageaufwand reduziert. Das
führer Daniel Sonntag. „In Europa gilt es, sich           das Wachstum stattfindet. Zudem passiert        „One-Shot“-Verfahren ermöglicht außer-
als stabiler Lieferant für einen stagnierenden            die Getriebeproduktion auf Weltplattfor-        dem die Integration von Funktionselemen-
Markt aufzustellen, auf dem zunehmend                     men. Das heißt, wer nicht in China ist, wird    ten wie RFID-Chips, die u. a. intelligent Bau-
Doppelkupplungsgetriebe zur Serienaus-                    irgendwann auch nicht mehr in Europa            teile überwachen. Die Technologie ist nicht
stattung gehören und manuelle Getriebe an                 sein“, verweist Daniel Sonntag auf die heimi-   auf Getriebekomponenten beschränkt. Ein-
Bedeutung verlieren. In den automobilen                   sche Arbeitsplatzsicherung durch Interna­       satzmöglichkeiten bieten ebenso Fahrwerk
Wachstumsmärkten werden über einen län-                   tionalisierung.                                 und Karosserie. Ein aktuelles Entwicklungs-
geren Zeitraum noch Handschaltgetriebe                    Parallel zu diesen Aktivitäten arbeiten die     thema ist eine Schaltschwinge für die Elek­
dominieren“, so der Geschäftsführer.                      rund 60 Konstrukteure, Designer, Projekt-       tromobilität.
KOKI stellt sich auf die unterschiedlichen                und Vertriebsexperten bei KOKI an neuen         KOKI gehört seit 2014 zum chinesischen
Anforderungen ein. Das Unternehmen passt                  Produkten. „Wir wissen, dass die Elektromo-     Staatskonzern Avicem und beschäftigt mit
die Strukturen seiner momentan drei deut-                 bilität kommt und nehmen die damit einher       seinen Auslandsstandorten insgesamt 1300
schen Standorte mit rund 750 Mitarbeitern                 gehenden Veränderungen ernst. Dazu ge-          Mitarbeiter.
an die Situation in Europa an. Dazu gehört                hören die Erhöhung der Ressourceneffi­                          www.kokitransmission.com
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                                                                                                    P. 8: Shift fork made of composite materials. KOKI is
                                                                                                    entering new business fields with CarNaTrix patented
                                                                                                    lightweight-construction technology.

                                                                                                    Center: Classic transmission components will be
                                                                                                    needed for at least another decade or two.

                                                                                                    P. 9: In 2017, KOKI started a production in China, the
                                                                                                    world’s largest car market.

                                                                                                                                               Photos: KOKI

Pushing into new business areas with CarNaTrix
KOKI TECHNIK: Classic transmission-component manufacturer expands its product portfolio with
high-strength lightweight composite applications

The changes in the automotive industry             former headquarters in Niederwürschnitz          Patented lightweight-construction
present particularly large challenges for          and the relocation of production to Glau­        technology opens up new
manufacturers of components for inter-             chau, which is about 30 kilometers away.         perspectives
nal-combustion-engine powertrains. KOKI            Optimized processes, a more efficient cost
TECHNIK Transmission Systems GmbH pur­             structure and improved investment oppor-         The in-house development CarNaTrix sup-
sues the strategy of proactively analyzing         tunities are the main effects of this consoli-   ports precisely these goals. This abbrevia-
possible technological and market devel-           dation, which is planned to be completed         tion stands for a patented lightweight-
opments, verifying business areas and              by 2021. The third location at Jahnsdorf will    construction technology based on compos-
proactively shaping its future orientation.        be further expanded as a technology center.      ite materials. Using this, for example, shift
                                                                                                    forks can be made that consist of molded

T
        he fact of the matter is that the devel-   If you are not in China, you will soon           plastic with carbon inserts. They have already
        opment partner and manufacturer of         no longer be in Europe                           proven their enormous resilience during
        internal gear-shifting systems for au-                                                      tests in sports-car transmissions. Compared
tomotive and transmission manufacturers            The company has also been active in India        to conventional metallic variants, they are
around the world will continue to supply           since 2008, and in China since 2013. In 2017,    also about one-third lighter and can be
shift forks, shift domes and parking locks for     KOKI started manufacturing in the world’s        manufactured in one shot, which in turn
conventional transmissions over the next           largest automotive market. “We took these        reduces the number of parts and assembly
one-to-two decades. “This market will even         steps based on the global market analysis,       costs. The “one-shot” process also makes it
grow internationally by 2030, but it is very       to be present where growth is taking place.      possible to integrate functional elements,
heterogeneous,” says Managing Director             In addition, transmission production is hap-     such as RFID chips, which, among other
Daniel Sonntag. “In Europe, it is important to     pening on world platforms. That means, if        things, intelligently monitor components.
position oneself as a stable supplier for a        you are not in China, someday you will no        The technology is not limited to transmis-
stagnating market, where dual-clutch trans-        longer be in Europe,” said Daniel Sonntag,       sion components. It can also be applied in
missions are becoming standard and manu-           speaking about securing domestic jobs            the suspension and bodywork. A current
al gearboxes are becoming less important.          through internationalization.                    topic for development is a shift rocker for
In the automotive growth markets, manual           Parallel to these activities, the approximate-   electromobility.
gearboxes will continue to dominate over a         ly 60 designers, developers, project and         KOKI has been part of the Chinese state-
longer period of time,” says the managing          sales experts at KOKI are also working on        owned Avicem since 2014 and employs a
director.                                          new products. “We know that electromobil-        total of 1,300 people at its foreign locations.
KOKI is adjusting to the different require-        ity is coming and we are taking the accom-
ments. The company is adapting the struc-          panying changes seriously. These include
tures of its currently three German locations,     increasing resource efficiency and reducing
with around 750 employees, to the situation        CO2 emissions,” emphasizes the managing
in Europe. This includes the closure of the        director.                                                           www.kokitransmission.com
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Mit neuem Produkt weiteres Know-how aufgebaut
FEP erschließt sich Wachstumspotenzial dank 48-Volt-Technik und Hybridisierung

Mit dem Vormarsch von 48-Volt-Bordnetz,                  Auch damit betritt FEP Neuland, wie
Hybridisierung und Elektromobilität erhö-                Chris­tian Spatz, Leiter Arbeitsvorbereitung
hen sich die Anforderungen an die Siche-                 bei FEP, berichtet: „Wir verbinden den Spritz-
rungstechnik in Kraftfahrzeugen. Die FEP                 guss- direkt mit dem Montageprozess und
Fahrzeugelektrik Pirna GmbH & Co. KG er-                 führen die gespritzten Kunststoffteile mit-
schließt sich hier weiteres Wachstumspo-                 tels Roboterhandling zur Komplettierung in
tenzial.                                                 die Montagezelle.“ Umgesetzt hat diese Lö-
                                                         sung die EKF Automation GmbH Freital, ein

D
       as Unternehmen, dessen Schaltele-                 bewährter Partner von FEP, wenn es um
       mente, Steckverbinder, Leuchtmit-                 vollautomatische Anlagentechnik geht.
       telaufnahmen und Kabelführungen                   In solch anspruchsvollen Entwicklungspro-
in Autos weltweit zum Einsatz kommen, hat                jekten führt meist der Faktor Zeit Regie. „Wir
einen Auftrag zur Entwicklung und Ferti-                 haben diese Aufgabe mit manch größerer
gung einer Vorsicherungsbox erhalten. „Die-              Änderungsschleife in rund einem andert-
ses Element sichert die Leitung für den Ge-              halben Jahr gemeistert. Dabei hat sich

  Bestandteil des neuen Montagekonzeptes bei FEP
      ist das Clinchen. Mit dieser Technologie lassen                                                     Damit das neue Produkt Vorsicherungsbox zügig in
    sich Metallkomponenten ohne Zusatzwerkstoff                                                           die Produktion gehen kann, arbeiten sie Hand in
                                 wirtschaftlich fügen.                                                    Hand: FEP-Projektleiter Olaf Eichler (l.), Thomas
                                                                                                          Winkler, Konstrukteur des Produktionstechnik-Liefe-
    Part of the new assembly concept at FEP is clinch-                                                    ranten EKF Automation, und Christian Spatz, Leiter
  ing. With this technology, metal components can be                                                      Arbeitsvorbereitung bei FEP (r.).
    joined economically with no additional materials.                                                                                       Fotos: Frank Reichel

nerator/Starter ab und kann darüber hinaus               ausgezahlt, dass wir neben Entwicklungs-
auch als Lastverteiler zu weiteren Aggrega-              und Montagekompetenz auch über Know-
ten fungieren. Wir werden unter dem Stich-               how bei Material sowie im Werkzeugbau
wort dezentrales Energiemanagement und                   verfügen“, sagt Peter Weber. Die letztge-
Absicherung immer höherer Leistungen Va-                 nannte Expertise bringt die Ehrlich Werk-
rianten für unterschiedliche Anforderungen               zeug- und Gerätebau GmbH aus dem be-
liefern“, erläutert Peter Weber, Vorsitzender            nachbarten Königstein-Leupoldishain ein,
der FEP-Geschäftsführung, diese Kompo-                   wie FEP ein Mitglied der US-amerikanischen
nente, die für die volumenstarke MQB-Platt-              Amphenol Gruppe.
form des VW-Konzerns genutzt wird. Erste                 Für FEP und Ehrlich wird 2019 ein besonde-
Serienteile für den europäischen Raum wer-               res Jahr. Der Werkzeugbauer begeht sein
den im März 2019 geliefert.                              65-jähriges, die FEP bereits ihr 70-jähriges
Für das Produkt hat sich FEP weiteres tech-              Bestehen. „Das Jahr ist schon voll durchge-
nologisches Know-how aufgebaut. „Neben                   taktet. Nachdem wir 2018 bis August auf
dem Bauteildesign haben wir ein neues                    Rekordniveau unterwegs waren, aber ab
Montagekonzept entwickelt und mit dem                    September bedingt durch das neue WLTP-
Clinchen eine neue Technologie ins Haus                  Testverfahren einen merklichen Einbruch
geholt. Mit dem Durchsetzfügen lassen sich               verkraften mussten, erwarten wir wieder ei-
Metallkomponenten ohne Zusatzwerkstoff                   nen deutlichen Aufwärtstrend“, blickt Peter
wirtschaftlich verbinden“, erklärt Projektlei-           Weber voraus. Dazu trägt der Hochlauf ei-
ter Olaf Eichler.                                        nes zweiten Standorts in China und der
                                                                                                          Die Herstellung der Vorsicherungsbox erfolgt in
Das neue Montagekonzept wird in einer                    Start der Fertigung in Mexiko bei.               einer komplexen Fertigungszelle. Die Automatisie-
komplexen Fertigungszelle umgesetzt.                                                   www.fepz.de        rungslösung hat EKF Automation Freital realisiert.
Autoland Saxony             11

New expertise with a new product
FEP unlocks growth potential with 48-volt technology and hybridization

                                                          With the advance of 48-volt vehicle electri-     at FEP, reports: “We connect injection mold-
                                                          cal systems, hybridization and electric mo-      ing directly with the assembly process, us-
                                                          bility, the demands on vehicular safety          ing robot handling to guide the injection-
                                                          technology are increasing. FEP Fahr­             molded plastic parts for completion in the
                                                          zeugelektrik Pirna GmbH & Co. KG is open-        assembly cell.” This solution was implement-
                                                          ing up further growth potential in this          ed by EKF Automation GmbH of Freital, a
                                                          field.                                           proven partner of FEP when it comes to fully
                                                                                                           automatic systems technology.

                                                          T
                                                                he company, whose switching com-           In such demanding development projects,
                                                                ponents, connectors, lighting fixtures     time is usually the key factor. “Despite some
                                                                and cable guides are used in cars          major change loops, we have mastered this
                                                          worldwide, has been awarded a contract to        task in around a year and a half. What has
                                                          develop and manufacture an upstream fuse         paid off is that, in addition to development
                                                          box. “This element protects the line for the     and assembly expertise, we also have exper-
                                                          generator/starter and can also act as a load     tise in materials and toolmaking,” says Peter

                                                                                                                                 FEP fertigt die Vorsiche-
Working hand in hand to get the new upstream fuse                                                                                rungsbox ab März 2019
box into production as quickly as possible: FEP project                                                                          für den VW-Konzern.
manager Olaf Eichler (l.), Thomas Winkler, designer
at production-technology supplier EKF Automation,                                                                                FEP will manufacture
and Christian Spatz, head of production planning at                                                                              the upstream fuse box
FEP (r.).                                                                                                                        for the VW Group from
                                 Photos: Frank Reichel                                                                           March 2019.

                                                          distributor for other modules. With a focus      Weber. This expertise is contributed by
                                                          on decentralized energy management and           Ehrlich Werkzeug und Gerätebau GmbH
                                                          protection for ever-increasing power rat-        from the neighboring Königstein-Leupoldis­
                                                          ings, we will continue to provide variants for   hain, which, like FEP, is a member of the
                                                          various requirements,” is how Peter Weber,       American Amphenol Group.
                                                          chair of the managing board of FEP, explains     2019 will be a special year for FEP and
                                                          these components, which are used for the         Ehrlich. The toolmaker is celebrating its
                                                          VW Group’s high-volume MQB platform. The         65th anniversary and FEP its 70th. “The sched-
                                                          first series-manufactured parts for the Euro-    ule for the coming year is already packed.
                                                          pean area will be delivered in March 2019.       After hitting record highs in 2018 right up
                                                          FEP has gathered additional technological        until August, we then had to cope with a no-
                                                          expertise for the product. “In addition to the   ticeable slump from September due to the
                                                          component design, we have developed a            new WLTP test procedure, but we are now
                                                          new assembly concept, and with clinching,        expecting a clear upward trend again,” pre-
                                                          we have brought a new technology into our        dicts Peter Weber. This will be helped by the
                                                          fold. Clinching allows metal components to       ramp-up of a second location in China and
                                                          be joined economically with no additional        the start of production in Mexico.
                                                          materials,” explains project manager Olaf
                                                          Eichler.
                                                          The new assembly concept will be imple-
                                                          mented in a complex production cell. FEP is
The upstream fuse box is produced in a complex
manufacturing cell. The automation solution was           also breaking new ground with this, as
implemented by EKF Automation of Freital.                 Christian Spatz, head of production planning                                     www.fepz.de
12     Autoland Sachsen

Antrieb für eine saubere Zukunft
FCP Chemnitz plant Aufbau eines führenden Zentrums für Brennstoffzellentechnologien in Europa

Drive for a clean future
FCP Chemnitz plans to build a leading center for fuel-cell technologies in Europe

Der Antrieb der Zukunft wird heterogen          te von 500 Kilometern ausgelegt. Damit         zeigt Thomas Melczer wesentliche Gründe
sein. Im Mix der verschiedenen Lösungen         kann der elektrische Antrieb aus Batterie      für die Standortwahl auf. Die FCP arbeitet
zur Energiespeicherung und Stromversor-         und Brennstoffzelle gegenüber dem reinen       bereits eng mit der Professur Alternative
gung für mobile und stationäre Anwen-           batterieelektrischen Antrieb punkten.          Fahrzeugantriebe der TU Chemnitz zusam-
dungen werden wasserstoffgespeiste              Die FCP bietet vom Brennstoffzellen-Stack      men. Darüber hinaus ist FCP Gründungsmit-
Brennstoffzellensysteme ihren Platz ha-         über die Komponenten wie Getriebe und          glied des HZwo-Innovationsclusters, das die
ben. Bei dieser Entwicklung will die Fuel       Wandler bis hin zum Elektromotor inklusive     Gesamtwertschöpfungskette von der Was­
Cell Powertrain GmbH (FCP) Chemnitz ei-         der Leistungselektronik und Steuerung die      serstofferzeugung bis zu Brennstoffzellen-
ne führende Rolle übernehmen.                   komplette Systementwicklung aus einer          fahrzeugen in Sachsen abdecken will.
                                                Hand an. „Der gesamte Powertrain kann so-

D
        ie FCP ist ein Joint Venture zwischen   mit für den Kunden angepasst und kompakt       Zielmarkt China
        der PTT Power Train Technology          mit hohem Wirkungsgrad geliefert werden“,
        GmbH und einem chinesischen Fi-         verweist der Geschäftsführer auf die um-       „Das zukunftsträchtige Thema zieht auch
nanzinvestor. Das im November 2017 ge-          fangreichen Kompetenzen, die auch Test         gute Bewerber an“, so Thomas Melczer. Ak-
gründete Unternehmen hat im Januar 2018         und Fertigung der Systeme umfassen.            tuell arbeiten rund 20 Mitarbeiter bei FCP.
seinen Betrieb aufgenommen und elf Mo-                                                         Neben Deutschland kommen sie u. a. aus
nate später bereits seine erste Entwicklung                                                    Kanada und Frankreich. Mittelfristig sollen
öffentlich präsentiert. Das Brennstoffzellen-                                                  100 Mitarbeiter am Standort Chemnitz be-
system für stationäre Anwendungen dient                                                        schäftigt sein, die hier Entwicklung, Test und
zur Notstromversorgung und wird u. a. von
Telekommunikations-Unternehmen und Be­
                                                  News auf Knopfdruck                          Kleinserienfertigung realisieren. Die Groß-
                                                                                               serienproduktion erfolgt in China. „Dort ha-
hörden bereits nachgefragt, wie Geschäfts-                                                     ben wir unsere Hauptzielkunden mit ent-
führer Thomas Melczer berichtet. Er übt die-       www.autoland-sachsen.com                    sprechend großen Volumina“, so der FCP-
se Funktion gemeinsam mit Achim Loecher,            www.leichtbau-sachsen.de                   Geschäftsführer.
Prof. Dr. Thomas von Unwerth und Wolf-
gang Heil aus.
                                                  Mit dem E-Newsletter von                     The powertrain of the future will be het-
Emissionsfrei fahren                              Autoland Sachsen                             erogeneous. Hydrogen-fueled fuel-cell
statt Öl zu verbrennen                            bleiben Sie auf                              systems will have their place in the mix of
                                                  dem Laufenden.                               different solutions for energy storage and
Interesse verzeichnet die FCP ebenso bei                                                       power supply for mobile and stationary
Systemen für Busse und Nutzfahrzeuge, z. B.       Jetzt anmelden!                              applications. Fuel Cell Powertrain GmbH
für den Verteilerverkehr, weiterhin für den                                                    (FCP) wants to play a leading role in this
maritimen Bereich in U-Booten oder für die                                                     development.
Industrie in Robotern. „Brennstoffzellen        Bewusste Entscheidung für Chemnitz

                                                                                               F
können überall dort zum Einsatz kommen,                                                             CP is a joint venture between PTT Pow-
wo heute noch Öl verbrannt wird. Sie er-        Auf dieser Basis errichtet die FCP in Chem-         er Train Technology GmbH and a Chi-
möglichen einen emissionsfreien und damit       nitz eines der modernsten europäischen              nese investor. The company, founded
umweltfreundlichen Betrieb. Der benötigte       Entwicklungs-, Test- und Fertigungszentren     in November 2017, started operations in
Wasserstoff kann aus grünem Strom ge-           für Brennstoffzellen- und Antriebstechno­      January 2018 and publicly launched its first
wonnen und über das Gasnetz transportiert       logien. Das Investitionsvolumen beträgt        development eleven months later. The fuel-
werden. Er ist ebenso in Kavernen in großen     120 Millionen Euro. „Wir sind von Bayern       cell system for stationary applications is
Mengen speicherbar“, benennt Thomas             nach Sachsen gekommen und haben uns            used for emergency power supply and is al-
Melczer wesentliche Vorteile dieser Techno-     bewusst für den Standort Chemnitz entschie­    ready sought after by telecommunications
logie. Für mobile Anwendungen bedeutet          den, weil es hier kompetente Forschungs-       companies and authorities, among others,
es, dass die vorhandene Tankstelleninfra-       einrichtungen, Zulieferer und Hersteller von   as managing director Thomas Melczer re-
struktur genutzt werden kann und der Tank-      Produktionsanlagen gibt. Außerdem erhal-       ports. He shares the role of managing with
vorgang nur etwa fünf Minuten dauert. Die       ten wir umfassende Unterstützung vom           Achim Loecher, Prof. Dr. Thomas von
Tanks der Fahrzeuge sind für eine Reichwei-     Freistaat Sachsen und der Stadt Chemnitz“,     Unwerth and Wolfgang Heil.
Autoland Saxony    13

Don’t burn oil – drive emissions free                   motor, including power electronics and           cover the entire value chain from hydrogen
                                                        control systems. “The entire powertrain can      production to fuel-cell vehicles within Sax-
FCP is also interested in systems for buses             thus be adapted to the customer and sup-         ony.
and commercial vehicles, such as for distri-            plied compactly and with high efficiency,”
bution transport, as well as in submarines              says the managing director, pointing to the      Target market: China
for the maritime sector or in robots for in-            extensive competencies that also include
dustry. “Fuel cells can be used in every area           testing and manufacturing of the systems.        “The promising subject is also attracting
where oil is currently being burned. They                                                                good applicants,” says Thomas Melczer. Cur-
make it possible to operate without emis-               Conscious choice of Chemnitz                     rently, around 20 employees work at FCP.
sions and therefore in an environmentally                                                                Besides Germany, they also come from Can-
friendly way. The hydrogen required can be              On this basis, FCP in Chemnitz is building       ada and France, among other places. In the
obtained from green electricity and trans-              one of the most modern European develop-         medium term, 100 employees will be em-
ported via the gas network. It can also be              ment, testing and manufacturing centers          ployed at the Chemnitz site, and these will
stored in large quantities in caverns,” ex-             for fuel-cell and drive technologies. 120 mil-   be responsible for development, testing
plains Thomas Melczer, naming significant               lion euros are being invested. “We came          and small batch production. The large-scale
advantages of this technology. For mobile               from Bavaria to Saxony and deliberately          production takes place in China. “It is there
applications, it means that the existing gas-           chose the location in Chemnitz, as there are     that we have our main target customers
station infrastructure can be used, and the             competent research institutions, suppliers       with correspondingly large volumes,” says
refueling process takes only about five min-            and manufacturers of production facilities       the FCP managing director.
utes. The vehicle tanks are designed for a              close by. In addition, we receive compre-
range of 500 kilometers. This gives electric            hensive support from the Free State of Sax-
drives that use batteries and fuel cells a              ony and the City of Chemnitz,” says Thomas
leading edge over purely battery-powered                Melczer, pointing out key reasons for choos-
electric drives.                                        ing the location. FCP is already working
FCP offers complete development from a                  closely with the Chair of Alternative Vehicle
single source for systems ranging from fuel-            Drives at Chemnitz University of Technolo-
cell stacks through to components such as               gy. In addition, FCP is a founding member of
transmissions and converters to the electric            the HZwo Innovation Cluster, which aims to                       www.fuelcellpowertrain.de

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14      Autoland Sachsen

Das automatisierte Fahren sicher auf die Straße bringen
FDTech Chemnitz arbeitet an serienreifen Lösungen für die Stufen 3 und 4

Am 1. Oktober 2018 hat die FDTech GmbH                   zept über den Prototyp bis zur serienreifen     de in Chemnitz über sehr spezialisierte Fir-
Chemnitz ihren ersten Geburtstag gefei-                  Integration im Fahrzeug und der verbunde-       men, deren Leistungen sich ergänzen. Ein
ert. Die Zahl täuscht jedoch ein wenig. Die              nen Infrastruktur. Dabei wenden wir neue        solches Potenzial muss man einfach nut-
fünf Gründer des jungen Startup verfügen                 schnelle Entwicklungsmethoden unter Be-         zen“, so Karsten Schulze.
über rund 20 Jahre Erfahrung auf dem Ent-                rücksichtigung der notwendigen Sicherheits­
wicklungsfeld Fahrerassistenzsysteme und                 anforderungen an“, verweist Karsten Schulze     Beruf und Privatleben vereinbaren
automatisiertes Fahren. Mit den aktuell 45               auf die Kompetenzen des Unternehmens in
Mitarbeitern widmen sie sich der Heraus-                 allen Stufen des Entwicklungsprozesses. Mit     Ein weiterer Partner ist seit Ende August
forderung, das automatisierte Fahren si-                 dieser Spezialisierung, die sich insbesondere   2018 der Volkswagen-Konzern. Der Auto-
cher auf die Straße zu bringen.                          auf die Level 3 und 4 des automatisierten       mobilhersteller hat eine Minderheitsbeteili-

       Karsten Schulze (Foto S. 14) hat mit weiteren
 Partnern das Unternehmen FDTech gegründet. Die
 aktuell 45 Mitarbeiter entwickeln Systeme, um das
          automatisierte Fahren in Serie zu bringen.

  Karsten Schulze (photo p. 14) founded the company
    FDTech together with other partners. Its currently
45 employees develop systems for series production of
                                   automated driving.

                        Fotos/Photos: S./p. 14, 14–15:
                         Kai-Uwe Knoth/Volkswagen
                                     S./p. 15: FDTech

D
        er Unternehmensname widerspiegelt                Fahrens erstreckt, besetzen sie ein bisher      gung an FDTech erworben und unterstützt
        diesen Fokus auf Mobilitätslösungen              noch weitgehend brachliegendes Feld im          damit das Wachstum des jungen Unterneh-
        für morgen. FDTech steht für Future              Markt, das von Kunden in Europa und Asien       mens, das bis 2022 sein Team auf 150 Mitar-
Driving Technologies. Die Elektrotechniker,              gut nachgefragt wird.                           beiter vergrößern will. Interessenten finden
Informatiker, Mathematiker und Maschinen-                                                                hier nicht nur spannende Arbeitsaufgaben,
bauer arbeiten sozusagen am Fundament                    Denken in Partnerschaften                       sondern ebenso attraktive Rahmenbedin-
für das autonome Fahren, der „algorithmi-                                                                gungen. Türschilder wie Eltern-Kind-Zim-
schen Kette des Fahrens“, wie Geschäfts­                 Das gilt auch für das zweite Standbein – die    mer, Kreativraum oder Massage weisen auf
führer Karsten Schulze diesen Kernbaustein               Validierung von Level-3- und Level-4-Syste-     ein Arbeitsumfeld hin, dass die Vereinbar-
bezeichnet. „Wir gehen bewusst hinter die                men. „Hier sind noch viele Fragen offen. Mit    keit von Beruf und Privatleben fördert.
Sensor-Daten-Fusion und setzen in der funk-              unseren Erfahrungen aus der Zulassung von       Die Menschen mitzunehmen, ist für Karsten
tionalen Ebene auf. Unser Ziel heißt, Funk­              Fahrerassistenzsystemen arbeiten wir an         Schulze eine generelle Voraussetzung, da-
tionsalgorithmen in Serie zu bringen.“                   neuen Test- und Validierungskonzepten und       mit der Mobilitätswandel in der gesamten
Für diese „Befehlskette“ zwischen der Um-                nutzen konsequent die Möglichkeiten der         Gesellschaft gelingt. Wo erste Systeme, un-
feldsensorik und der Fahrzeugaktorik sind                virtuellen Absicherung mit Simulationsum-       terstützt von FDTech-Algorithmen, Anfang
sehr komplexe Aufgaben zu lösen. Damit                   gebungen“, sagt der Geschäftsführer und         der 2020er Jahre zuerst in den Markt gehen,
das Auto zu jeder Zeit und in Bruchteilen von            betont, dass bei dieser wie bei allen weite-    ist noch offen. So kann Asien z. B. eine füh-
Sekunden die richtigen Entscheidungen trifft,            ren Aufgaben das „Denken in Partnerschaf-       rende Rolle einnehmen. Hierzulande wird es
gilt es zahlreiche Faktoren zu berücksichti-             ten“ ein Prinzip von FDTech ist. Dazu gehört    wahrscheinlich noch etwas dauern. Karsten
gen, so die Situationsanalyse des Verkehrs,              die Zusammenarbeit mit Herstellern von          Schulze plädiert für eine vernünftige und
alle Fahrmanöver bis hin zur Kommunikation               Spezialtools sowie weiteren Akteuren auf        länderübergreifende harmonisierte Heran-
mit den anderen Teilnehmern und Objekten                 dem Feld des automatisierten Fahrens vor        gehensweise. Damit beim Wandel keiner zu-
im Verkehrsumfeld. „Wir entwickeln Funktio-              allem in Sachsen. „Die Entwicklungsaufga-       rückbleibt.
nen für das automatisierte Fahren vom Kon-               ben sind so immens und wir verfügen gera-                                    www.fdtech.de
Autoland Saxony        15

Getting automated driving safely on to the road
FDTech Chemnitz is working on production-ready solutions for stages 3 and 4

On 1 October 2018, FDTech GmbH Chem-             from the concept through to the prototype           Such potential just has to be used,” explains
nitz celebrated its first birthday. The num-     up to series-ready integration into the vehi-       Karsten Schulze.
ber, however, is somewhat deceptive. The         cle and the connected infrastructure. In
five founders of the new startup have            doing so, we are applying new rapid-devel-          Balancing work and private life
around 20 years of experience in the field       opment methods, taking into account the
of driver-assistance systems and automat-        necessary safety requirements,” says Karsten        The Volkswagen Group has also been a part-
ed driving. Together with the 45 current         Schulze, referring to the company’s exper-          ner since the end of August 2018. The auto-
employees, they are dedicated to the chal-       tise at all stages of the development pro-          mobile manufacturer has acquired a minor-
lenge of bringing automated driving safe-        cess. With this specialization, which particu-      ity interest in FDTech and thus supports the
ly onto the road.                                larly covers Levels 3 and 4 of automated            growth of the young company, which in-

T
       he company name reflects this focus       driving, they occupy an area in the market          tends to increase its team to 150 by 2022.
       on mobility solutions for tomorrow.       that is still largely untapped and is in good       Those interested will not only find exciting
       FDTech stands for “future driving         demand from customers in Europe and Asia.           work tasks here, but also attractive condi-
technologies”. The electrical engineers,                                                             tions. Door signs such as a “Parent-and-child
computer scientists, mathematicians and          Thinking in partnerships                            room”, “Creative room” or “Massage” high-
mechanical engineers work, so to speak, on                                                           light a work environment that promotes
the essential aspect of autonomous driving,      This also applies to the second mainstay—           work–life balance.
the “algorithmic chain of driving”, as Manag-    the validation of Level-3 and Level-4 sys-          For Karsten Schulze, getting people on
ing Director Karsten Schulze calls this core     tems. “Many issues are still unresolved here.       board is a general prerequisite in order for
building block. “We are consciously pursu-       With our experience in the approval of              the mobility revolution to succeed through-
ing sensor-data fusion and applying it at the    driver-assistance systems, we are working           out society. Where the first systems support-
functional level. Our goal is to put function-   on new testing and validation concepts, and         ed by FDTech algorithms will be market
al algorithms into series production.”           consistently use the possibilities of virtual       launched in 2020 is still not settled. Asia
For this “chain of command” between the          protection with simulation environments,”           could play a leading role, for example. It will
environmental sensors and the vehicle ac-        says the managing director, emphasizing             probably still take some time in Germany.
tuators, very complex issues have to be          that in this, just as in all other tasks, “think-   Karsten Schulze advocates a sensible and
solved. For the car to make the right deci-      ing in partnerships” is an important princi-        harmonized transnational approach, so that
sions at any time and in fractions of a sec-     ple for FDTech. This includes cooperation           no-one gets left behind in the process of
ond, numerous factors have to be taken into      with manufacturers of specialized tools and         change.
account, such as the analysis of the traffic     other players in the field of automated driv-
situation, all driving maneuvers and com-        ing, especially in Saxony. “The development
munication with the other road users and         tasks are so immense and we have very spe-
objects in the traffic environment. “We          cialized companies whose services comple-
develop functions for automated driving          ment each other right here in Chemnitz.                                          www.fdtech.de
16      Autoland Sachsen

 Am Dresdner Flughafen wird das vernetzte Fahren
                 über Ampelkreuzungen erprobt.

 At Dresden Airport, connected driving is being tested
                      at light-controlled intersections.

                           Foto/Photo: Fraunhofer IVI

Wo Autos und Ampeln miteinander „reden“
Testkorridor für vernetztes Fahren ist am Flughafen Dresden in Betrieb

Am Flughafen Dresden ist die Zukunft des                   Fahrzeug mitteilen bzw. prognostizieren,        wahl und optimale Ausnutzung der Grün-
Straßenverkehrs „gelandet“. Auf einem                      wann sie schalten wird. Das automatisierte      phasen.
Abschnitt der dort entlang führenden                       Fahrzeug kann darauf auf Basis von Algo-        Zwischen Ampel und Fahrzeug wurden
Bundesstraße wurden Lichtsignalanlagen                     rithmen mit vorausschauenden Fahrmanö-          Schnittstellen und Informationsflüsse ge-
mit einer Gruppe von vier Pkw vernetzt.                    vern reagieren. Im vernetzten Fahrzeug er-      schaffen, die so in Deutschland bislang ein-
Ziel ist, mit dieser Technologie die Potenzi-              hält der Fahrer diese Information und muss      malig sein dürften. Zusätzlich zu Produktiv-
ale für einen effizienten und umwelt-                      die Reaktion darauf noch selbst ausführen.      Road-Side-Units senden und empfangen
freundlicheren Verkehrsfluss im städti-                    Die Vernetzungstechnologie bringt die Au-       Forschungs-Road-Side-Units, die offen für
schen Bereich aufzuzeigen.                                 tos auf den gleichen Informationsstand. So      alle Nachrichtenformate und erweiterbar
                                                           können z. B. mehr Fahrzeuge eine Grünpha-       sind. Bisher sind vier Kreuzungen auf diese

D
        ie ersten Demonstrationsfahrten fan­               se nutzen. Sie passen ihre Geschwindigkeit      Weise ausgerüstet. Weitere Ampelanlagen
        den Mitte November 2018 statt. Sie                 bei der Anfahrt an die Ampelkreuzung den        am Flughafen und 2019 auch an weiteren
        symbolisieren zugleich einen Mei-                  Prognosen der Grünphase gleich so an, dass      Straßen in Dresden sollen hinzukommen.
lenstein in der sächsischen Gesamtinitiative               sie weder stark bremsen noch wieder anfah-
Synchrone Mobilität 2023, die sich mit der                 ren brauchen. Die Weiterentwicklung beste-      Auf jeden Kommunikationsstandard
Erforschung und Erprobung von automati-                    hender Technologien und deren Einführung        vorbereitet
sierten und vernetzten Fahrfunktionen in                   in zukünftige Serienfahrzeuge für diese Ver-
urbanen Gebieten beschäftigt. Dr. Torsten                  kehrssituation können so einen Beitrag für      Ganz gleich, welcher Kommunikationsstan-
Gründel vom Fraunhofer-Institut für Ver-                   effizienteren Verkehrsfluss und bessere Luft-   dard für das hochautomatisierte und ver-
kehrs- und Infrastruktursysteme IVI unter-                 qualität leisten.                               netzte Fahren das Rennen machen wird –
strich, dass die Anforderungen an automati-                                                                WLANp, Mobilfunk, LTE-V oder 5G – die Am-
sierte Fahrzeuge in Städten besonders kom-                 Kooperativer Spurwechsel wird auf               peln und Forschungsfahrzeuge in Sachsen
plex seien.                                                der Straße erprobt                              können schon jetzt verschiedene Signal­
                                                                                                           arten davon hybrid verwerten.
Für flüssiges Fahren bei Grün                              Ein weiteres Fahrszenario, welches demons-      Dresden ist eine der bundesweit ersten sie-
                                                           triert werden konnte, ist ein kooperativer      ben urbanen Testregionen, in denen auto-
Die Technologien, die für die Demonstra­                   Spurwechsel. Ein vernetztes Fahrzeug mel-       matisiertes Fahren erforscht und erprobt
tionsfahrten zum Einsatz kamen, sind zum                   det sich per Funkverbindung (Automotive         wird. Das sächsische Wirtschaftsministerium
einen an den Ampeln installiert. Zum ande-                 WLANp) bei einem Kommunikationsmodul,           unterstützt sächsische Projekte zum Thema
ren sind die ersten Fahrzeuge bei Entwick-                 einer Road Side Unit, an der Ampel an. Diese    Intelligente Verkehrssysteme aktuell mit
lungspartnern, KMU und Forschungsein-                      sendet einem automatisierten, vernetzten        Fördergeldern in Höhe von rund 15 Millio-
richtungen damit ausgestattet. Für das ver-                Auto das Signal, entsprechend eine Lücke        nen Euro.
netzte Fahren ist eine Funkverbindung zwi-                 zum Einscheren zu ermöglichen. Diese ist
schen den Fahrzeugen (V2V) und zur Ampel                   besonders wichtig im innerstädtischen Ver-
(V2I) nötig. Darüber kann die Ampel dem                    kehr in Bezug auf vorausschauende Spur-             www.effiziente-mobilitaet-sachsen.de
Autoland Saxony           17

                                                                                                    Der kooperative Spurwechsel im automatisiert und
                                                                                                    vernetzt fahrenden Fahrzeug ist ein weiteres
                                                                                                    Testszenario.

                                                                                                    Cooperative lane changing by automated and net-
                                                                                                    worked vehicles is another test scenario.

                                                                                                                             Foto/Photo: Fraunhofer IVI

Where cars and traffic lights “talk” to each other
Test corridor for connected driving operating at Dresden Airport

The future of road traffic has “landed” at         respond with predictive driving maneuvers        there are research roadside units that trans-
Dresden airport. Traffic lights on a section       based on algorithms. In networked vehicles,      mit and receive, are open to all message for-
of the main road running alongside the             the drivers receive this information and         mats and are expandable. So far, four inter-
airport have been networked with a group           have to react to it themselves. The network-     sections have been equipped in this way.
of four cars. The aim is to use this technol-      ing technology brings the cars to the same       Additional traffic lights at the airport will be
ogy to demonstrate the potential for an ef-        level of information. In this way, more vehi-    added, as will other roads in Dresden in
ficient and more environmentally friendly          cles can use a green phase, for example.         2019.
flow of traffic in urban areas.                    They immediately adjust their speed when
                                                   approaching the light-controlled junction        Prepared for every

T
       he first demonstration runs took place      according to the predictions of the green        communication standard
       in mid-November, 2018. They also            phase, so they need neither to brake hard
       symbolize a milestone in the Saxon          nor to start again. The further development      Regardless of which communication stan-
overall initiative Synchrone Mobilität 2023        of existing technologies and their introduc-     dard will win the race for highly automated
(Synchronous Mobility 2023), which con-            tion into future production vehicles for this    and connected driving—WLANp, mobile ra-
cerns the research and testing of automated        traffic situation can thus contribute to more    dio, LTE-V or 5G—the traffic lights and re-
and networked driving functions in urban           efficient traffic flow and better air quality.   search vehicles in Saxony can now use vari-
areas. Dr. Torsten Gründel of the Fraunhofer                                                        ous types of signals in a hybrid manner.
Institute for Transport and Infrastructure         Cooperative lane changing                        Dresden is one of the first seven urban test
Systems IVI emphasized that the require-           is being road tested                             regions in Germany where automated driv-
ments for automated vehicles in cities are                                                          ing is being researched and tested. The Sax-
particularly complex.                              Another driving scenario that was demon-         on Ministry for Economic Affairs currently
                                                   strated was cooperative lane changing. A         supports Saxon projects with funding of
For flowing traffic on green                       networked vehicle contacts a communica-          around 15 million euros for projects related
                                                   tion module, a roadside unit, at the traffic     to intelligent transport systems.
On the one hand, the technologies that             light via a radio link (automotive WLANp).
were used for the demonstration runs are           This sends an automated, networked car
installed on the traffic lights. On the other      the signal to allow a corresponding gap for
hand, the first vehicles are appropriately         merging. This is particularly important in
equipped by development partners, SMEs             inner-city traffic in terms of anticipatory
and research institutes. Networked driving         lane selection and optimum utilization of
requires a radio connection between vehi-          the green phases.
cles (V2V) and to the traffic light (V2I).         Interfaces and information flows were cre-
Through this, the traffic light can tell the ve-   ated between the traffic light and the vehi-
hicle or give it a forecast of when it will        cle that are probably unique in Germany so
switch. The automated vehicle can then             far. In addition to productive roadside units,       www.effiziente-mobilitaet-sachsen.de
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