BÜROGEBÄUDE "PLATFORM" IN ZÜRICH - FAHRNI ...
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report 33 * Pascal Schwarz et al. Ein spiegelnder Glaskubus in Zürich Bürogebäude «Platform» in Zürich 1 Mit der Realisierung des Bürogebäudes Das siebengeschossige Bürogebäude «Platform» ten künftig teilen. Eine doppelgeschossige Pas- «Platform» wird die Neugestaltung des entstand auf einem ehemals geschlossenen Indus- sage im Gebäude verbindet den zentralen Platz Industrieareals im Bereich Hardbrücke trieareal, welches im Begriff ist, sich sukzessive in mit dem gleisseitig gelegenen, öffentlichen Fuss- vervollständigt. Das markant bläulich ein Dienstleistungs- und Wohngebiet zu wandeln. und Fahrradweg und künftig auch mit der neuen spiegelnde Gebäude besticht durch In unmittelbarer Nähe zum Bahnhof Hardbrücke Personenunterführung des Bahnhofs Hardbrücke. seine einzigartige Geometrie und Ele- gelegen, vervollständigt das Gebäude das En- Die Passage bildet überdies eine grosszügige, ge- ganz. Die sehr gute Zusammenarbeit semble des Hochhauses «Prime Tower» mit den deckte Vorzone der Eingangshalle. zwischen Bauherrschaft, Generalunter- Annexbauten «Cubus» und «Diagonal» zum an- Durch seine horizontale Ausdehnung unter- nehmer, Architekt, Fassadenplaner und grenzenden Gleisfeld hin und bildet so einen wich- scheidet sich das Gebäude vom nahen Prime Fassadenbauer hat ein wirklich gelun- tigen städtebaulichen Auftakt zum aufstrebenden Tower, bildet gewissermassen dessen liegendes genes Projekt hervorgebracht. Entwicklungsgebiet Zürich West. Gegenstück. Die Geschossfläche wächst jedoch auch bei diesem Bau mit zunehmender Höhe an, was sich in den unterschiedlichen Vorsprün- Aus Sicht des Architekten gen manifestiert. Gegliedert wird das Volumen Pascal Schwarz Die freiwinklige Gestaltung des Volumens erlaubt zudem einerseits durch Hofeinschnitte im Wes- Fahrni Fassadensysteme AG eine präzise Reaktion auf die unterschiedlichen ten und Süden, welche im Inneren gut belich- CH-3250 Lyss städtebaulichen Situationen. Der Baukörper lei- tete Büroflächen ermöglichen, andererseits * Gigon / Guyer Architekten tet fliessend über vom eigentlichen Vorplatz beim durch variierende Knicke, mit welchen es auf CH-8032 Zürich Bahnhof zum neuen Platz, den sich die vier Bau- die Aussenräume reagiert. fassade faÇade 4/ 2011
34 report Ein weiterer, innen liegender Hof bildet die Ein- tausend Mitarbeiter geplant. Obwohl das Ge- unterstreicht die Faltungen des Volumens und gangshalle. Er definiert als hohes, lichtdurch- bäude als Sitz einer Firma geplant wird, erlaubt verleiht dem Gebäude Leichtigkeit und Eleganz. flutetes Atrium den zentralen, repräsentativen die Anordnung der Kerne unterschiedliche Büro- Innenraum des Gebäudes, welcher das Eingangs- typologien sowie in Zukunft allenfalls auch die Aus Sicht des Fassadenbauers geschoss räumlich mit den darüber liegenden Unterteilung eines Geschosses in bis zu vier ver- Bürogeschossen verbindet. Seine Funktion als schiedene Mietbereiche. An der Geometrie des Gebäudes fällt auf, dass identitätsstiftendes Zentrum des Gebäudes wird Um Anpassungen an ändernde Raum- und Nut- sich unter den rund zwanzig Ecken und Gebäu- durch die offene Treppenerschliessung und die zungsbedürfnisse ohne tiefe bauliche Eingriffe zu deknicken der Fassaden kein einziger rechter angelagerten Aufenthaltsbereiche der Büroge- ermöglichen, wurde das Gebäude Platform be- Winkel befindet. Diese planerisch anspruchsvolle schosse zusätzlich verstärkt. wusst als Skelettbau mit aussteifenden Kernen Aufgabe manifestiert sich noch in der Tatsache, Neben der zentralen Eingangshalle befinden sich konzipiert. dass die Geschosse sich untereinander verän- im Erdgeschoss zudem ein Restaurant, eine Cafe- Die Glasfassade setzt sich aus horizontal ge- dern, was zahlreiche Versätze und Untersichten teria und ein Auditorium. Eine grosszügige Treppe schichteten Brüstungsbändern und Doppelver- mit teils sehr spitzen Winkeln zur Folge hat. führt von der repräsentativen Eingangshalle in glasungen im Fensterbereich zusammen. Die in- die Kundenlobby im ersten Obergeschoss, von nen liegenden Fenster können in den belüfteten Aussenfassaden Obergeschosse welcher die unterschiedlichen Sitzungszimmer Zwischenraum der Doppelfassade geöffnet wer- erschlossen werden. In den darüber liegenden den. Die leicht reflektierende Materialisierung Die Aussenfassaden sind als hinterlüftete Dop- Geschossen sind Büroräumlichkeiten für rund der bündigen Vor- und Brüstungsverglasungen pelhautfassade konzipiert. Die innere Haut 2 3 fassade faÇade 4/2011
report 35 1 Aussenansicht Seite Vertikalschnitt Vertikalschnitt Hardbrücke Innengeländer Atrium Aussenfassade 2 Längsfassade Bahnseite 3 Fassade Seite Maag- halle 4 Horizontal- und Vertikalschnitt Lüftungsflügel Putzflügel Lamellenstoren Vorverglasung Handlaufprofil Gebäudeverglasung Tragprofil Deckenverkleidung 3-fach-Isolierglas Aluminiumfenster Brüstungsverglasung Blechuntersicht Horizontalschnitt Aussenfassade 4 fassade faÇade 4/ 2011
36 report 5 Glasdach Atrium besteht aus dreifeldrigen, geschosshohen Alu- minium-Fensterelementen, wovon jeweils das 6 Verspiegelter Innenhof kleinste Feld als Lüftungsflügel konzipiert ist 7 Frontansicht mit Prime- mit einer öffenbaren Breite von 520 mm. Die tower im Hintergrund beiden grösseren Felder werden als Putzflügel genutzt. Als Verglasung fungiert ein Dreifachi- solierglas mit Ug = 0,6 W/m2K, einer Licht- transmission von 69% und einem g-Wert von 0,47. Die stranggepressten Aluminiumprofile der Fenster wurden im NCS S 8500 N-Farbton einbrennlackiert. Die äussere Haut vor den Fensterelementen be- steht aus einem Verbundsicherheitsglas (VSG) 5 von 2 x 10 mm mit einer Beschichtung auf Po- sition 2, was dem Gebäude einerseits ein leicht reflektierendes Äusseres, andererseits auch ei- nen optimierten resultierenden g-Wert der bei- den Verglasungen verleiht. Die Scheiben werden oben und unten mit durchgehenden objektspe- zifischen Aluminiumprofilen gehalten, welche örtlich fixiert sind und eine Hinterlüftung von 2 x 60 mm sicherstellen. Mit diesem Lüftungs- querschnitt kann eine Überhitzung des Zwi- schenraumes vermieden werden. Der zwischen den Gläsern liegende Sonnen- schutz wird mittels einem 80 mm breiten Rafflamellenstoren sichergestellt. Die Lamel- len sind im Farbton NCS S 8500 N pulverbe- schichtet und werden mittels einer Seilführung 6 abgespannt. Bildnachweis: alle Fotos: artege Luzern, Weggis 7 fassade faÇade 4/2011
report 37 Im Bereich der Betondecken befinden sich ho- Beleuchtung der Eingangshalle in unzähligen breit und 6 Meter hoch, diese wurden ebenfalls aus rizontal durchlaufende Glasbrüstungen, welche verschiedenen Winkeln spiegelt. Dreifachisolierglas mit Verbundsicherheitsglas als aus vollflächig emaillierten Einscheiben-Sicher- Einbruchschutz ausgeführt. Der Ug-Wert beträgt heitsglas (ESG) von 8 mm Stärke bestehen. Diese 0,6 W/m2K, die Gläser sind schwarz randemailliert Erdgeschoss Eingangshalle werden ebenfalls durch horizontal durchlaufende und werden mittels mechanischen Einschiebplatten einbrennlackierte Aluminiumprofile gehalten. Die Aussenfassade der Eingangshalle besteht aus gehalten, was es ermöglicht, auf aussenliegende Die Deckenstirnen wurden mit einer 200 mm einer knapp sechs Meter hohen Pfosten-Riegel-Ver- Deckschalen zu verzichten und so den Eindruck ei- starken Wärmedämmung aus Glaswolle isoliert. glasung. Die einzelnen Scheiben sind bis 2,7 Meter nes durchgehenden Glasbandes darzustellen. Die sich durch die nach oben zunehmenden Ge- schossflächen bildenden Untersichten wurden mit Leichtmetallblechen verkleidet, welche hin- Bautafel terlüftet sind und in der Einteilung dem Fugen- Projekt: Bürogebäude «Platform», Zürich bild der Fensterelemente folgen. Adresse: Maagplatz 1, CH-8005 Zürich Nutzung: siebengeschossiges Bürogebäude, vervollständigt das Ensemble des Verglasung Atrium Hochhauses «Prime Tower» mit den Annexbauten «Cubus» und «Diagonal»; innenliegender Hof als zentrale Eingangshalle; Restau- Einen ästhetischen Höhepunkt des Projektes rants, Läden und Auditorium im EG; Büroräumlichkeiten für etwa stellt zweifelsohne die Geländerverglasung des 1000 Mitarbeiter in den oberen Geschossen verspiegelten Innenhofes in der Eingangshalle Geschossfläche (SIA 416): 28 853 m2 dar. Da jedes der mehreren hundert Gläser eine andere Ausrichtung aufweist, war es unumgäng- Bauherrschaft: Swiss Prime Site AG, Olten lich, über tausend unterschiedlich längsgefräste Architektur: Annette Gigon / Mike Guyer, Architekten, Zürich Handlaufprofile herzustellen und zu montieren. Totalunternehmung: HRS Real Estate AG, Zürich Die mechanisch gehaltenen Verbundsicherheits- Fassadenplaner: GKP Fassadentechnik AG, Aadorf gläser aus 2 x 8 mm TVG sind ebenfalls auf Po- Ausführung Fassaden: Fahrni Fassadensysteme AG, Lyss sition 3 beschichtet, was bewirkt, dass sich die Ihr Partner für anspruchsvolle Fassadenlösungen Bernstrasse 84, 3250 Lyss www.fahrni.com fassade faÇade 4/ 2011 -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
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