Banking 2030: Omnikanal war gestern - die Zukunft liegt im Smart Channel
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Professor Dr. Jens Kleine | Maximilian Jolmes Banking 2030: Omnikanal war gestern – die Zukunft liegt im Smart Channel München, im März 2019 CFin - Research Center for Financial Services ▪ Rumfordstr. 42 ▪ 80469 München (Germany) ▪ Fon: +49 (0)89 20 20 84 79-0 ▪ E-Mail: info@c-fin.de ▪
Executive Summary Smart Channel-Banking Einführung Die Studie „Banking 2030: Omnikanal war gestern – die Zu- kunft liegt im Smart Channel“ ist eine Studie des CFin - Research Center for Financial Services zur Analyse der Aus- wirkungen unterschiedlicher gesellschaftlicher, regulatori- scher und technologischer Trends auf die zukünftige Ziel der Studie ist die Ausrichtung des Finanzdienstleistungssektors. Der Wirkungs- Konzeption einer grad der einzelnen Trends geht dabei weit über Betriebs- und kundenzentrierten Vertriebsprozesse hinaus und erfordert eine Anpassung der Zukunftsstrategie für Banken gesamten Organisation. Um von diesen Trends zu profitieren und die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu stärken, bedarf es, aufgrund sich verändernder Zielgruppenanforderungen, einer vollumfassenden Neuausrichtung der gesamten Strategie. Hierzu ist es erforderlich, das aktuell vorherrschende bank- zentrierte System zu hinterfragen und um einen ganzheitli- chen, kundenzentrierten Ansatz zu erweitern. Das Smart Channel-Konzept umfasst die Entwicklung eines kunden- zentrierten Ökosystems mittels dessen Vertriebs- und Pro- zesselemente unter Zuhilfenahme verschiedener Technolo- gien (bspw. Künstliche Intelligenz) optimiert werden können. Als Ergebnis sollen, vor dem Hintergrund einer sich verän- dernden Kundenstruktur, die Vertriebseffizienz gesteigert und Prozesskosten reduziert werden. Die Studie basiert auf drei bevölkerungsrepräsentativen Befra- gungen von je 2.000 Personen in Deutschland über einen Zeit- raum von zwei Jahren sowie Experteninterviews und relevanten Sekundärdaten. Die Digitalisierung verändert die Spielregeln im Banken- sektor Der sich derzeit im Finanzdienstleistungssektor vollziehende digitale Strukturwandel führt zu einer in diesem Ausmaß nie dagewesenen Veränderung der Markt- und Wettbewerbsver- Trends erfordern Umdenken hältnisse. Dies resultiert vor allem aus einer Vielzahl aktueller und eine Anpassung der Trends, die im Hinblick auf ihre operative und strategische Organisation Ausrichtung unterschiedliche Bedeutung für Banken und Kunden besitzen. Neben regulatorischen und gesellschaftlichen Trends, die den Ordnungsrahmen für zukünftige Entwicklungen schaffen, las- sen sich vier zentrale Game Changer identifizieren, die nach- 2
Executive Summary Smart Channel-Banking haltigen Einfluss auf die Strukturen der Finanzindustrie haben: ▪ Plattform-Ökonomie ▪ Künstliche Intelligenz ▪ Robo Advisory ▪ Generation Z Begleitet werden diese Trends durch einen zunehmenden Wettbewerbsdruck in Form von digitalen Banken, FinTechs und GAFAs, die sich im Bereich der Finanzdienstleistungen mit innovativen Produkten und Services positionieren. Diese Generation Z als zukünftig wichtigste Kundengruppe sind klassischen Bankangeboten, im Hinblick auf Funktions- umgang und Usability, in der Regel weit überlegen, was dazu führt, dass Banken zunehmend die für den Vertrieb wichtige Kundenschnittstelle und die damit verbundene Datenhoheit verlieren. Gleichzeitig führt die steigende Wettbewerbsintensi- tät und die erhöhte Transparenz zu einem starken Margen- verlust im Kundengeschäft. Abb. 1) Game Changer im Banking Plattformen als neue Vertriebseinheiten In diesem Zusammenhang gewinnen vor allem digitale Platt- formen zunehmend an Bedeutung und haben aufgrund ihres Geschäftsmodells nachhaltigen Einfluss auf die zukünftigen Vertriebsstrukturen und Erlösströme der Banken. Plattformen verändern Diese verfolgen das Ziel Angebot und Nachfrage, durch eine Erlösströme und brechen maximale Reduzierung der Transaktionskosten, auf effiziente klassische Vertriebs- Art und Weise zusammenzuführen und damit die Kunden- strukturen auf schnittstelle zu besetzen. Als zentrale Erfolgsfaktoren lassen sich dabei Reichweite, Skalierbarkeit sowie ein hoher Standardisierungsgrad identifizieren. Plattformen, die dies op- 3
Executive Summary Smart Channel-Banking timal umsetzen, sind z.B. Check24 oder Interhyp. Beide verfü- gen über eine hohe Kunden- und Anbieterreichweite sowie ein effizientes Matching-System, wodurch die unterschiedlichen Interessengruppen bestmöglich zusammengeführt werden. Banken befinden sich im Rahmen des Plattformmanagements aktuell eher in einer passiven Rolle, welche sich darin äußert, Banken müssen sich als dass sie keine eigenen Plattformen betreiben, sondern ledig- Plattformbetreiber positio- lich als Produktlieferanten für Drittanbieter auftreten. Dies birgt nieren, um die Kunden- die Gefahr, dass Banken zunehmend die Kundenschnittstelle schnittstelle zu behalten verlieren und die vormals hohe Kompetenzvermutung redu- ziert wird. Dies trifft insbesondere im Hinblick auf die soge- nannten Vertriebsplattformen (z.B. Vergleichsportale) zu, bei denen die Kunden vorrangig auf Basis des Preises entschei- den. Der Produktanbieter/ -zulieferer wird hingegen kaum noch wahrgenommen und stellt aus Kundensicht keine rele- vante Kaufkomponente mehr dar. Abb. 2) Vertriebsplattformen am Beispiel von Check24 Neben Vertriebsplattformen, die zu den sogenannten transak- tionszentrierten Plattformen zählen, existieren noch die kun- denzentrierten Modelle, bei welchen nicht der Preis, sondern die Qualität der Prozesse und Produkte für den Kunden im Vordergrund stehen. Hier sind vor allem die Kundenöko- Es existiert aktuell kein Ansatz für ein Kundenöko- systeme anzuführen, welche sich dadurch auszeichnen, dass system im deutschen dem Kunden neben Komplementärprodukten auch branchen- Finanzmarkt fremde Produkte angeboten werden und dieser somit alle Services aus einer Hand erhält. Der hierdurch geschaffene Komfortgewinn trägt dazu bei, dass der Kunde nicht allein auf Basis des Preises entscheidet, sondern aufgrund des Kom- forts im Ökosystem verbleiben will. 4
Executive Summary Smart Channel-Banking Aus Kunden- und Ertragssicht ist es für Banken daher ziel- führend, eine eigene Plattform zu konzipieren und die Rolle des Plattform-Betreibers einzunehmen, da hiermit die größten Vorteile (z.B. Kontrolle der Kundenschnittstelle, Steuerungs- hoheit in Bezug auf die Produktlieferanten) verbunden sind. Den zukunftsweisendsten Ansatz bildet die Entwicklung eines Kundenökosystems, welches den Kunden entlang der Custo- mer Journey begleitet und ihn durch entsprechende zielgrup- penspezifische Zusatzservices in unterschiedlichen Themen- welten (z.B. Vorsorge, Baufinanzierung) unterstützt. PayPal als zunehmende Konkurrenz Neben Plattformen existieren jedoch auch relevante Markt- player, die aufgrund ihrer Größe und Reichweite zu einer erst- zunehmenden Konkurrenz für klassische Finanzdienstleister werden können. Der Hauptkonkurrent in diesem Bereich ist PayPal, der mit seinen rund 20 Mio. Kunden in Deutschland über ein nicht zu unterschätzendes Marktpotential verfügt. PayPal hat seine Produkt- Das bemerkenswerte daran ist, dass sich PayPal innerhalb palette in den letzten Jahren weniger Jahre, durch eine Vielzahl strategischer Kooperatio- stark ausgebaut nen und Beteiligungen, vom Bezahlanbieter zu einem umfas- senden Payment-Ökosystem entwickelt hat. Neben der reinen Zahlungsabwicklung bietet das Unternehmen mittlerweile auch Raten- und Händlerkredite an. Daneben positioniert sich PayPal auch im Bereich der Geld- anlage durch Kooperationen mit digitalen Tagesgeldvermitt- lern wie WeltSparen. Dies birgt insbesondere für Banken die Gefahr, dass die Kunden ihr Geld nicht mehr aus dem PayPal- Konto zurückführen, sondern dieses innerhalb des PayPal- Systems verbleibt, wodurch die Banken einen wichtigen Infor- mations- und Kapitalverlust erleiden. Auffällig ist, dass PayPal auch von Seiten der Kunden ein hohes Vertrauen entgegengebracht wird. Dies bezieht sich nicht nur auf die Kompetenz als Zahlungsdienstleister, sondern auch auf den Bereich der Datennutzung. So sieht ein Hohes Vertrauen von Seiten Großteil der Kunden die Auswertung personenbezogener der Kunden gegenüber Daten durch PayPal als unkritisch. Das zugesprochene Ver- PayPal in Bezug auf Mobile trauen liegt teilweise sogar über dem der Banken. Beispiels- Payment und Daten- auswertungen weise würden Kunden von Geschäfts- und Direktbanken ihre Daten eher von PayPal auswerten lassen als von ihrer Haus- bank - gleiches gilt für die Nutzung eines Mobile Payment- Angebotes. Ein anderes Bild zeichnet sich hingegen bei den 5
Executive Summary Smart Channel-Banking Kunden der VR-Banken und Sparkassen ab. Diese würden in beiden Bereichen eher der eigenen Hausbank als PayPal vertrauen. Datenauswertung als Basis für zukünftige Effizienzsteige- rungen im Vertrieb Um die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu stärken und wei- terhin erster Ansprechpartner des Kunden zu bleiben, bedarf es der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle sowie der Identi- fikation von Möglichkeiten zur Steigerung der Vertriebseffi- Datenauswertungen zur zienz. Identifikation von Vertriebs- ansätzen Die Basis hierfür kann die Auswertung von Kunden- und Transaktionsdaten bilden, welche grundsätzlich die Zustim- mung des Kunden erfordert. Diese werden in Zukunft zum wichtigsten Element in Bezug auf die Erhöhung der Kunden- bindung sowie der Steigerung der Vertriebseffizienz. Trotz der mit dem Begriff der Datenauswertung vielfach verbundenen Ängste eines Datenabgriffs bzw. -missbrauchs, sind die Kun- den der Auswertung der eigenen Daten gegenüber grundsätz- lich positiv eingestellt. Dies vor allem, wenn die Daten nicht von Dritten, sondern von der eigenen Hausbank ausgewertet und verwendet werden. So würden 38% der Kunden ihre Da- ten ohne Bedenken durch die eigene Bank auswerten lassen, wenn sie im Gegenzug Mehrwerte wie Vergünstigungen oder individuelle Angebote erhalten würden. 29% der Kunden ste- hen der Auswertung hingegen skeptisch gegenüber und wür- den ihr nicht ohne Weiteres zustimmen. Vergleichsweise hohe Bereitschaft zur Daten- auswertung durch die Bank Abb. 3) Einstellung zur Datenauswertung 6
Executive Summary Smart Channel-Banking Einen wichtigen Faktor zur Steigerung der Vertriebseffizienz stellt die frühzeitige Identifikation von Touchpoints dar. Hierbei handelt es sich um wichtige Ereignisse im Leben des Kunden, Optimierung des bei denen eine überdurchschnittlich hohe Abschlusswahr- Touchpoint-Marketings scheinlichkeit besteht (z.B. Hochzeit oder Ausbildungsbeginn). mittels Datenanalyse Ein intelligentes Touchpoint-Marketing birgt für Banken ein enormes Potential, da nur 36% der Kunden mit ihrem Berater über die entsprechenden Ereignisse gesprochen haben, 64% hatten hingegen gar keinen Kontakt mit der Bank. Zudem ist im Falle einer Beratung mehrheitlich der Kunde auf den Bera- ter zugegangen und hat diesen proaktiv auf seinen Bedarf an- gesprochen. Eine frühzeitige Identifikation dieser Touchpoints kann somit erheblich zur Steigerung der Vertriebseffizienz beitragen. Hier- für lassen sich vor allem Transaktionsdaten sowie innovative Datenquellen (z.B. Social Media) nutzen, durch deren Kombi- nation auf das jeweilige Ereignis geschlossen werden kann. Für den Touchpoint „Hochzeit“ wären bspw. die Abbuchung des Juweliers, die Buchung der Hochzeitreise oder Suchan- fragen nach Hochzeitsthemen über Google mögliche Indikato- ren. Nur 36% der Kunden haben mit ihrem Berater über wichtige Lebensereignisse gesprochen Abb. 4) Durchschnittliche Anzahl von Touchpoints/ Jahr im Kundenstamm einer Bank Im Ergebnis haben Datenauswertungen, neben den Ertrags- und Vertriebskomponenten, den Vorteil, dass das generelle Verständnis und Wissen über den Kunden auf Seiten der Bank erhöht wird und somit die Beratung bedarfsgenauer erfolgen kann. Automatisierung des Beratungsprozesses mittels Robo Advisory In einem weiteren Schritt können Elemente Algorithmus- basierter Datenauswertungen auch in den Beratungsprozess 7
Executive Summary Smart Channel-Banking integriert werden. Hierbei handelt es sich um die sogenannten Entscheidungselemente, welche den Kunden im Rahmen des Produktabschlussprozesses mittels Künstlicher Intelligenz un- terstützen. So lassen sich Beratungsanfragen künftig vollauto- Robo Advisor als digitale matisiert abarbeiten und der Berater muss nur noch bei Entscheidungshilfe für eine Vielzahl von Geschäfts- Unklarheiten oder komplexeren Fragestellungen hinzugezo- feldern gen werden. Ein erster Entwicklungsschritt in diese Richtung zeigt sich im Bereich der Wertpapieranlage, durch die Etablierung von Robo Advisorn, welche den Kunden bei der Zusammenstel- lung und Anpassung von Wertpapierportfolios unterstützen. Zukünftig wird es jedoch auch Angebote im Bereich des Cash Managements geben, hier vor allem in der Liquiditätssteue- rung. Diese kennzeichnen sich dadurch, dass Zahlungsmuster des Kunden im Zeitverlauf erkannt und in die Budgetverwal- tung und -steuerung integriert werden (bspw. automatische Geldanlage bei Guthabenüberschüssen oder Aussteuerung der Konten, so dass der Kunde nicht in den Dispo gerät). Da- neben können die Tools auch im Bereich des Kreditgeschäfts und des Einkaufs angewendet werden. Größtes Potential ergibt sich im Bereich des Cash Managements Abb. 5) Robo Advisory-Potentiale im Jahr 2030 Durch die Integration eines Robo Advisors als Substitut für die Anlageberatung lassen sich im Bereich der Retailkunden bei einer durchschnittlichen Filialbank knapp 10 Mitarbeiter ein- sparen. Bei einer zusätzlichen Berücksichtigung des Robo Ad- visors als Hybridlösung (Berater nutzt Robo Advisor-Tool im Im Bereich der Anlage- Rahmen der Beratung) für vermögende Kunden, lassen sich beratung ergibt sich ein Einsparpotential von noch einmal 7 zusätzliche Kundenberater einsparen. In 1 Mio. Euro pro Jahr Summe entspricht dies einem Einsparpotential von rund 1 Mio. Euro pro Jahr bzw. 10% der Personalkosten einer durch- schnittlichen Regionalbank. 8
Executive Summary Smart Channel-Banking Die in Abbildung 5 prognostizierten Nutzungspotentiale kön- nen jedoch nur unter der Prämisse ausgeschöpft werden, dass die Ausgestaltung der Robo Advisory-Plattformen konsequent an den für die Nutzung relevanten Zielgruppen ausgerichtet wird. Zudem müssen die Kunden von Seiten der Banken aktiv auf die Plattformen angesprochen und beraten werden. Diese Entwicklung trägt im weiteren Sinne auch dazu bei, dass sich die Beratungsprozesse zukünftig auf allen Vertriebswegen an- gleichen und durch die Verschmelzung der digitalen und per- sönlichen Prozesse zunehmend standardisiert werden, da sowohl Berater, als auch Robo Advisor, auf dieselbe Infra- struktur zugreifen. Der Kunde wählt somit nur noch den von ihm präferierten Vertriebskanal. Prozessautomatisierung Neben der Automatisierung der Beratungsprozesse, lassen sich auch die Back-End-Prozesse in den Betriebseinheiten der Banken mittels KI deutlich verschlanken und optimieren. So kann beispielsweise mittels automatisierter Dokumentener- kennung die Effizienz im Bereich der Serviceabwicklung deut- lich verbessert werden, indem Formulare und Anträge den jeweiligen Geschäftsvorgängen automatisiert zugeordnet und weiterverarbeitet werden. Zusätzliches Effizienzsteigerungs- potential besteht im Einsatz intelligenter Chatbots und Sprach- assistenten zur Abarbeitung standardisierter Anfragen (z.B. Änderung Freistellungsauftrag). Die daraus resultierenden Einsparpotentiale beschränken sich überwiegend auf den Per- sonalbereich. Bis 2030 ist damit zu rechnen, dass der Perso- nalaufwand einer durchschnittlichen Filialbank mittels Automatisierung und Künstlicher Intelligenz um bis zu 45% re- duziert werden kann. Personal- und Sachauf- wendungen lassen sich bis 2030 um 33% reduzieren Abb. 6) Einsparpotential durch Künstliche Intelligenz und Automatisierung 9
Executive Summary Smart Channel-Banking Der Sachaufwand reduziert sich hingegen nur um 18%, da sich hier zwar auch Kosten einsparen lassen, diese jedoch an anderer Stelle, wie bspw. in der IT (Datenverarbeitung, Serverkapazitäten und -sicherheit), zukünftig steigen werden. Insgesamt ergibt sich durch die Integration von Automatisie- rung und Künstlicher Intelligenz, bis 2030 ein Einsparpotential von rund 33%. Verändertes Kundenverhalten der Generation Z Die optimierte Prozessgestaltung entspricht auch den Anfor- derungen der Generation Z (Geburtsjahr von 1997 bis 2012), welche zukünftig für die Banken eine der wichtigsten Kunden- gruppen darstellen wird. Dies zum einen, weil sie die erste Ge- Die Generation Z gehört zu den „Digital Natives“ und neration der sogenannten „Digital Natives“ ist, welche wird zukünftig zur vollumfänglich mit dem Smartphone aufgewachsen ist und wichtigsten Kundengruppe zum anderen, weil sie zur Erbengeneration gehört und somit zukünftig eine attraktive Zielgruppe für die Beratung darstellt. Die Generation Z kennzeichnet sich vor allem durch eine hohe technologische Affinität. Das Smartphone stellt in dieser Ge- neration das Hauptmedium zur Bewältigung des Lebensall- tags dar und wird durchschnittlich 16 Stunden pro Woche genutzt. Für die Kommunikation werden vor allem Soziale Me- dien wie Instagram oder Snapchat bevorzugt. Trotz des mo- dernen Lebensstils und einem geringen Datenschutz- bewusstsein, gewinnen jedoch auch Werte und Traditionen in dieser Zielgruppe wieder zunehmend an Bedeutung (z.B. Re- gionalität und Nachhaltigkeit). Bei der Generation Z gewinnen Werte, wie Regionalität und Nachhaltigkeit wieder an Bedeutung Abb. 7) Einstellungen und Werte der Generation Z 10
Executive Summary Smart Channel-Banking Als Folge müssen Banken die Grundeinstellungen und Eigen- schaften dieser Zielgruppe im Rahmen der strategischen Positionierung berücksichtigen und in ihr Angebot integrieren. Produktangebot muss an den Anforderungen der Wichtige Themenfelder sind hier vor allem eine nachhaltige Generation Z ausgerichtet Ressourcennutzung oder der Klimawandel. Die Generation Z werden tendiert bspw. dazu nachhaltige Unternehmen wie Tesla ge- genüber Unternehmen wie Nestlé zu präferieren. Bei Rohstof- fen wird der Fokus auf eine nachhaltige Förderung (bspw. Green Gold) gelegt. Dieser Trend sollte sich, in Verbindung mit innovativen digitalen Lösungen, daher auch im Angebot der Banken widerspiegeln. Ansonsten laufen Banken Gefahr diese wichtige Zielgruppe zukünftig zu verlieren und nur noch von der älteren Generation als relevanter Finanzdienstleister wahrgenommen werden. Ein neuer Kundentyp entsteht Die Integration und Etablierung der technologischen Neuerun- gen wird zukünftig auch zu einer Veränderung der Kundenty- pen führen. Die bisherige Dreiteilung zwischen Selbst- entscheider-, Hybrid- und Offline-Kunden wird zunehmend Die Etablierung von Robo aufgebrochen und durch einen neuen Kundentyp, den Digital Advisorn fördert die Entwicklung des neuen Enabler, ergänzt. Dieser zeichnet sich vor allem dadurch aus, Kundentypus „Digital dass seine Entscheidungen immer mehr auf KI-basierten Enabler“ Tools, wie zum Beispiel Robo Advisorn, basieren, die in den unterschiedlichsten Geschäftsbereichen eingesetzt werden können. Der Digital Enabler wird sich mit der Etablierung von Robo Advisorn ab dem Jahr 2025 verstärkt zu einem eigenen Kundentypen entwickelt haben und seinen Anteil bis 2030 auf gut 30% erhöhen können. Abb. 8) Verschiebung der Kundentypen 11
Executive Summary Smart Channel-Banking Der Digital Enabler entstammt vor allem aus dem Bereich der Hybridkunden und der Young Generation bzw. Generation Z, die sich im Bereich der Persönlichkeit durch hohe Offenheits- werte und große Experimentier- und Risikofreudigkeit kenn- Auch Offline-Kunden müssen weiterhin zeichnen. berücksichtigt werden Dennoch wird es auch im Jahr 2030 einen gewissen Anteil an Offline-Kunden geben, der durch persönliche Betreuungsan- gebote sowie Filialpräsenz betreut werden muss. Der Anteil der Selbstentscheider wird sich aufgrund psychologischer Merkmale hingegen nur geringfügig verändern. Vom Omnikanal zum Smart Channel Banken stehen somit vor der Aufgabe, neue Antworten auf die digitalen Herausforderungen und veränderten Kundenanfor- derungen zu finden. Hierzu ist es erforderlich bisherige Orga- nisationsstrukturen und Denkmuster aufzubrechen und zu Für die Harmonisierung der hinterfragen. Customer Journey bedarf es verzahnter Vertriebskanäle Die Problematik des heute in Ansätzen verbreiteten Omnika- nal-Managements besteht darin, dass die angebotenen Ver- triebskanäle nicht miteinander verzahnt sind. Dies hat zur Folge, dass der Kunde auf den unterschiedlichen Kanälen für das gleiche Produkt eine andere Customer Journey durchläuft, da die Prozesse nicht kanalübergreifend harmonisiert sind. Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, dass Aktivitäten, wie Produktabschlüsse oder Serviceaufträge, durch Kunde oder Berater manuell angestoßen werden müssen, was einen ho- hen manuellen Bearbeitungsaufwand zur Folge hat. Gleichzei- tig existiert kein einheitliches Datenmanagement, wodurch häufig Doppeleingaben erforderlich sind. Überprüfung aller vertriebs- und betriebsrelevanten Prozesse auf Optimierung und Automatisierung Abb. 9) Entwicklung zum Smart Channel-Banking 12
Executive Summary Smart Channel-Banking Zudem entspricht der Digitalisierungsgrad der Banken nicht den Anforderungen der Kunden, welches sich zum einen auf die medienbruchfreie Abschlussmöglichkeit von Produkten als auch auf die Ausgestaltung der angebotenen Vertriebskanäle, hier vor allem die Mobile App, bezieht. Kanalübergreifende, medienbruchfreie Prozesse Aus diesen Herausforderungen lassen sich zentrale Hand- als zentraler Erfolgsfaktor lungsfelder für die Neuausrichtung der Organisation hin zum Smart Channel-Banking ableiten. Dies vor allem vor dem Hin- tergrund der sich verändernden Marktstrukturen und der zu- nehmenden Relevanz von Plattformen, die zukünftig einen Kontaktanteil von 25% ausmachen werden. Der Smart Channel-Ansatz Im Zentrum des Smart Channel-Ansatzes steht daher die Ent- wicklung einer kundenzentrierten Organisations- und Ver- triebsstruktur zur Harmonisierung des Kundenerlebnisses. Ziel muss es sein eine modulare Plattform in Form eines ganzheit- lichen Kundenökosystems zu entwickeln, auf dem alle Kanäle, Produkte und Prozesse an zentraler Stelle zusammengeführt werden. Vision für eine kunden- zentrierte Neuausrichtung bildet die Entwicklung eines Kundenökosystems Abb. 10) Vision Smart Channel-Banking Vertrieb ▪ Optimierung und Harmonisierung des Kundenerlebnisses durch intelligente Verzahnung aller relevanten Vertriebs- kanäle, so dass Angebotsumfang und Prozessstrecken auf allen Kanälen (persönlich und digital) identisch sind 13
Executive Summary Smart Channel-Banking ▪ Konzeption einer Plattformstrategie als Basis für die zu- künftige Ausrichtung sowie die Integration und Entwick- lung von Innovationen ▪ Entwicklung eines Kundenökosystems durch Integration Durch einen modularen von Komplementärprodukten sowie branchenfremden Aufbau liegt Gestaltungs- Produkten (z.B. Cityservices oder regionale Angebote) hoheit bei den einzelnen Banken zur Stärkung der Kundenbindung und Erhöhung des Kom- fortfaktors ▪ Erhöhung der Agilität mittels modularen Aufbaus, so dass jede Bank auf Basis ihrer strategischen Ausrichtung ent- scheiden kann, welche Produkte und Services als Eigen- produkt und welche über Drittanbieter angeboten werden ▪ Aufbau von Kompetenzen im Bereich der Künstlichen In- telligenz zur Entwicklung und Integration von Robo Advi- sorn für alle vertriebsrelevanten Geschäftsfelder ▪ Angebot innovativer Kanäle mittels Voice Banking in Kom- bination mit Robo Advisory für die Zielgruppe der Digital Enabler Betrieb ▪ Aufbau eines Data Warehouses zur Verknüpfung aller vertriebsrelevanten Kundendaten sowie zur Optimierung der kundenseitigen Produkt- und Serviceprozesse ▪ Auswertung von Kunden- und Transaktionsdaten zur Un- terstützung des Vertriebs (digital und persönlich) in Form einer bedarfsgerechten und personalisierten Kundenan- Optimierung der Customer Journey durch maximale sprache Prozessautomatisierung ▪ Überprüfung aller innerbetrieblichen und kundenseitigen Prozesse hinsichtlich ihres Automatisierungsgrads und -potentials ▪ Integration von Anwendungen der Künstlichen Intelligenz zur Maximierung der innerbetrieblichen Prozessautomati- sierung (bspw. automatische Dokumentenerkennung, -zuordnung sowie automatisierte Bearbeitung) ▪ Optimierung aller kundenseitigen Prozesse hinsichtlich ei- ner fallabschließenden und medienbruchfreien Bearbei- tung zur Erhöhung der Convenience 14
Executive Summary Smart Channel-Banking ▪ Kontrolliertes Schnittstellen-Management zur Einbindung externer Dienste in das Kundenökosystem sowie zur Op- timierung von betrieblichen Prozessen (z.B. Anbindung Steuerberater für automatisierte Bilanzanalyse) Fazit Banken sehen sich zukünftig mit einer Vielzahl an Herausfor- derungen konfrontiert, welche vor allem aus Markt- und Tech- nolgietrends resultieren. Neben Plattformen, die aufgrund ihres hohen Kundennutzens zunehmend an Bedeutung für den Finanzvertrieb gewinnen, spielen Anwendungsfelder Künstlicher Intelligenz (z.B. Robo Advice oder Prozessauto- matisierung), welche maßgeblich zur Steigerung der Effizienz beitragen können, eine wesentliche Rolle. Gleichzeitig verän- dert sich auch das Kundenverhalten. Dies kommt insbeson- dere bei der Generation Z zum Vorschein. Aufgrund ihrer hohen Technologieaffinität in Kombination mit einem erhöhten Werteverständnis, gehört diese Kundengruppe zukünftig zu der wichtigsten Zielgruppe. In der Folge müssen deren Anfor- derungen detailliert analysiert und in das Produktangebot der Banken integriert werden. Zusätzlich werden die vorhandenen Kundensegmente aufgebrochen und um einen neuen Kunden- typen, den „Digital Enabler“, ergänzt, welcher sich dadurch kennzeichnet, dass seine Finanzentscheidungen zum großen Teil von Robo Advisorn bzw. KI-Tools, unterstützt werden. Um an diesen Entwicklungen zu partizipieren, ist es erforder- lich, das aktuell vorherrschende bankzentrierte System im Fi- nanzvertrieb um einen kundenzentrierten Ansatz zu erweitern. Hier setzt der Smart Channel an. Das Ziel dieses Konzepts besteht in der Harmonisierung der Customer Journey durch die Entwicklung eines kundenzentrierten Ökosystems. Im Kern steht die intelligente Verzahnung aller relevanten Ver- triebskanäle, so dass Angebotsumfang und Prozessstrecken auf allen Kanälen (persönlich und digital) identisch sind. Dies erfolgt unter Zuhilfenahme von Künstlicher Intelligenz, welche sowohl im Bereich der internen, als auch der Kundenprozesse angewendet wird. Als Ergebnis können die Vertriebseffizienz gesteigert, Personal- und Prozesskosten reduziert sowie die Wettbewerbsfähigkeit der Banken langfristig gewahrt werden. 15
Executive Summary Smart Channel-Banking Detaillierte Ergebnisse der Studie ▪ Aktuelles Markt- und Wettbewerbsumfeld erfordert Umdenken im Bankensektor ▪ Girokonto weiterhin wichtigstes Ankerprodukt, erodierender Kunden- verlust durch Preiserhöhungen als schleichende Gefahr ▪ PayPal als unterschätzte Konkurrenz, hohes Vertrauen von Seiten der Kunden ▪ Steigerung der Vertriebseffizienz durch die frühzeitige Erkennung von TouchPoints mittels Künstlicher Intelligenz ▪ Robo Advisory als Grundlage zur Optimierung der Kundenansprache und Entwicklung neuer Geschäftsmodelle ▪ Plattformökonomie als zentrales Element der Bank der Zukunft ▪ Es entwickelt sich ein neuer Kundentypus, zusätzlich muss Angebot an Anforderungen der Young Generation ausgerichtet werden ▪ Smart Channel-Banking als Antwort auf digitale Herausforderungen und gestiegene Kundenanforderungen ▪ Anhang 16
Aktuelles Markt- und Wettbewerbsumfeld erfordert Umdenken im Bankensektor Es existieren eine Vielzahl relevanter Bankentrends, jedoch unterscheiden sich diese im Hinblick auf ihre Bedeutung für die zukünftige strategische Ausrichtung Landkarte Bankentrends Robo Protektio- Blockchain Advisory nismus Plattform- Voice Automati- Urbani- Ökonomie Banking sierung sierung Digitale Künstliche Cyber Demo- Öko- Intelligenz Security graphie systeme Globali- FinTechs Chat Bots API Banking sierung Young Instant Niedrigzins- Generation Basel III Payment phase MiFID II PSD II DSGVO Target2 Markt/ Vertrieb Regulatorik Technologie Gesellschaft/ Politik Compliance Trends mit hoher Bedeutung © 17
Aktuelles Markt- und Wettbewerbsumfeld erfordert Umdenken im Bankensektor Trotz der Vielzahl an Trends wird die zukünftige Ausrichtung der Banken im Wesentlichen durch die Generation Z, Künstliche Intelligenz, Robo Advisory und Plattformen bestimmt Game Changer im Banking Plattform-Ökonomie Künstliche Intelligenz Robo Advisory Generation Z ▪ Plattformen als zunehmend ▪ Künstliche Intelligenz als ▪ Als Entscheidungshilfe für ▪ Die heute 14 bis 24 wichtiger Vertriebskanal Grundlage zur Optimierung Kunden Jährigen als zukünftig und Automatisierung von wichtige Kundengruppe ▪ Förderung von Trans- ▪ Einsatz in Vielzahl an Finanzprozessen parenz und Kunden- Geschäftsbereichen ▪ Hohe Anforderungen an bindung ▪ Vielfältige Einsatzbereiche: − Cash Management Convenience und Usability ▪ Kundenökosysteme als − Dokumentenerkennung − Anlageberatung ▪ Geringes Datenschutz- komplexeste − Risikobewertung − Finanzierung bewusstsein Ausgestaltungsform − TouchPoint-Erkennung ▪ Steigerung der Vertriebs- ▪ Hohes Interesse und effizient durch Anwendung Vertrauen gegenüber von Künstlicher Intelligenz neuen Technologien © 18
Inhalt ▪ Aktuelles Markt- und Wettbewerbsumfeld erfordert Umdenken im Bankensektor ▪ Girokonto weiterhin wichtigstes Ankerprodukt, erodierender Kundenverlust durch Preiserhöhungen als schleichende Gefahr ▪ PayPal als unterschätzte Konkurrenz, hohes Vertrauen von Seiten der Kunden ▪ Steigerung der Vertriebseffizienz durch die frühzeitige Erkennung von TouchPoints mittels Künstlicher Intelligenz ▪ Robo Advisory als Grundlage zur Optimierung der Kundenansprache und Entwicklung neuer Geschäftsmodelle ▪ Plattformökonomie als zentrales Element der Bank der Zukunft ▪ Es entwickelt sich ein neuer Kundentypus, zusätzlich muss Angebot an Anforderungen der Young Generation ausgerichtet werden ▪ Smart Channel-Banking als Antwort auf digitale Herausforderungen und gestiegene Kundenanforderungen ▪ Anhang © 19
Girokonto weiterhin Ankerprodukt, erodierender Kundenverlust durch Preiserhöhungen als Gefahr Rund die Hälfte der Kunden besitzen mehrere Bankverbindungen, wobei das Gehaltskonto mehrheitlich noch bei der Hauptbankverbindung vorzufinden ist Anzahl und Art der Bankverbindungen - Anzahl Bankverbindungen - - Kontenaufteilung nach Haupt- und Nebenbank - Hauptbank Nebenbank Besitze ich nicht Gehaltskonto 94,9% 5,1% Eine Mehrere Anlagekonten 25,4% 57,3% 17,3% Bankverbindung Bankverbindungen 49,0% 51,0% Wertpapierdepot 14,7% 26,0% 59,3% Kredite 19,5% 26,8% 53,7% © 20
Girokonto weiterhin Ankerprodukt, erodierender Kundenverlust durch Preiserhöhungen als Gefahr Banken haben einen vergleichsweise niedrigen Net Promoter Score, PayPal als potentieller Konkurrent schneidet wesentlich besser ab Weiterempfehlungsbereitschaft (Net Promoter Score) Unternehmensvergleich Berechnung Berechnung Verteilung sehr wahrscheinlich 10 Promotoren Promotoren 31,1% 9 8 Indifferente 28,5% minus 7 6 -9,3 Detraktoren 5 +77 NPS 4 = -100 +100 3 Detraktoren 40,4% Net Promoter 2 Berechnung: Promotoren (%) − Detraktoren (%) Score 1 Aussage: Wahrscheinlichkeit, mit der ein Kunde eine Weiterempfehlung für ein Unternehmen/ 0 unwahrscheinlich Produkt aussprechen wird. © 21
Girokonto weiterhin Ankerprodukt, erodierender Kundenverlust durch Preiserhöhungen als Gefahr Schleichende Verlagerung der Bankverbindung bei Gebührenerhöhung stellt größte Herausforderung für Finanzinstitute dar Kundenverlustpotential bei Gebührenerhöhung (1/2) Anteil Preiserhöhung bei Girokonten in den letzten 12 Monaten Gebührenerhöhung des Girokontos als Möglichkeit Zahlungsverkehrserträge zu erhöhen 46% Rund die Hälfte der Banken haben in 2017 eine Gebührenerhöhung vorgenommen - Auswirkung - Kein verändertes Nutzungsverhalten 58,2% Bei knapp 60% der Kunden wird das Nutzungs- verhalten durch Preiserhöhung nicht verändert Teilweise Verlagerung 28,4% zur Zweitbank Komplette Verlagerung Gefahr besteht nicht im direkten Wechsel, sondern in 13,4% der schleichenden Verlagerung der Bankverbindung zur Zweitbank © 22
Girokonto weiterhin Ankerprodukt, erodierender Kundenverlust durch Preiserhöhungen als Gefahr Erhöhung von Gebühren kann zu einer schleichenden Erosion bzw. einer Verlagerung der Zahlungsströme zu anderen Finanzinstituten führen Kundenverlustpotential bei Gebührenerhöhung (2/2) Gesamtbevölkerung über 18 Jahren Gesamt 68,3 Mio. (100%) Eine Bankverbindung 49% Mehrere Bankverbindungen 51% Bank- verbindungen davon davon Verlagerung Kein Kein Verlagerung 11,1% 89,9% 84,4% 15,6% Zahlungsstrom Bankwechsel Bankwechsel Zahlungsstrom Verhalten bei Preiserhöhung Verlustpotential Direkte Kündigung Direkte Kündigung 1,7% 3,1% Bankverbindung1 Direkter Bankverbindung1 2,4% Wechsel Keine Kündigung, 20% Schleichende Verlustpotential Eröffnung Zweitbank Erosion³ (Schleichende 14,2% (Verlagerung 20,9% Schleichende Erosion²) Zweitbank) Erosion 17,6% Berechnungsmethodik: 1) Frage: Haben Sie in den vergangenen 12 Monaten ein neues Konto bei einer anderen Bank eröffnet?; Grund: Gebührenerhöhung – angenommene Transformationsrate 100%; 2) Kunden, die angeben, bei einer zukünftigen Preiserhöhung ihr Zahlungsverhalten komplett oder in Teilen auf die neue Bankverbindung verlagern werden – angenommene Transformationsrate 30%. 3) Kunden, bei denen eine Preiserhöhung in den letzten 12 Monaten durchgeführt wurde und die ihr Zahlungsverhalten komplett oder in Teilen auf die neue Bankverbindung verlagert haben – angenommene Transformationsrate 50%. © 23
Inhalt ▪ Aktuelles Markt- und Wettbewerbsumfeld erfordert Umdenken im Bankensektor ▪ Girokonto weiterhin wichtigstes Ankerprodukt, erodierender Kundenverlust durch Preiserhöhungen als schleichende Gefahr ▪ PayPal als unterschätzte Konkurrenz, hohes Vertrauen von Seiten der Kunden ▪ Steigerung der Vertriebseffizienz durch die frühzeitige Erkennung von TouchPoints mittels Künstlicher Intelligenz ▪ Robo Advisory als Grundlage zur Optimierung der Kundenansprache und Entwicklung neuer Geschäftsmodelle ▪ Plattformökonomie als zentrales Element der Bank der Zukunft ▪ Es entwickelt sich ein neuer Kundentypus, zusätzlich muss Angebot an Anforderungen der Young Generation ausgerichtet werden ▪ Smart Channel-Banking als Antwort auf digitale Herausforderungen und gestiegene Kundenanforderungen ▪ Anhang © 24
PayPal als unterschätzte Konkurrenz, hohes Vertrauen von Seiten der Kunden PayPal verfügt mit rund 20 Mio. Kunden in Deutschland über ein großes Marktentwicklungs- potential PayPal als starke digitale Konkurrenz PayPal hat seine Geschäftsbereiche und Produktpalette in den vergangenen Jahren stark ausgebaut Mobile Wallet Impuls für Mobile Payment durch NFC-Umstellung Geldanlage → Besetzung des Geschäftsfeldes Mobile Payment durch PayPal/ VISA Passivprodukte zur Kompetenzausweitung →Informations- und Kapitalverlust, Geld bleibt innerhalb des Debit- und PayPal-Systems Kreditkarten Händler- angebote Hohes Marktpotential (20 Mio. PayPal-Kunden) → Giro-ähnliches Produkt als Konkurrenz zum klassischen Bankkonto PayPal entwickelt sich zu einem ernst zu nehmenden Konkurrenten im Zahlungsverkehr (sowohl POS als auch E-Commerce) © 25
PayPal als unterschätzte Konkurrenz, hohes Vertrauen von Seiten der Kunden Während im Bereich Mobile Payment Kunden von Volksbanken und Sparkassen der eigenen Bank mehr vertrauen als PayPal, verhält es sich bei Direkt- und Geschäftsbank-Kunden umgekehrt Bewertung der eigenen Hausbank im Vergleich zu PayPal Mobile Payment Datenauswertung Single Sign-on Nutzungspräferenz Anbietervertrauen Anbietervertrauen 69,3% 18,9% 18,4% 58,6% 19,3% 19,8% Hausbank Hausbank Hausbank 70 50 50 68,6% 67,2% 40,9% 65 40 39,0% 40 39,5% 39,1% 60 58,0% 30 30 60,5% 58,4% 22,7% 21,6% 56,1% 22,3% 19,6% 55 20 22,3% 18,0% 20 55,1% 20,0% 54,0% 17,4% 18,8% 16,9% 16,5% 14,8% 50 10 10 Spar- Geschäfts- Direkt- Spar- Geschäfts- Direkt- Spar- Geschäfts- Direkt- VBRB VBRB VBRB kassen banken banken kassen banken banken kassen banken banken Bankverbindung Bankverbindung Bankverbindung © 26
Inhalt ▪ Aktuelles Markt- und Wettbewerbsumfeld erfordert Umdenken im Bankensektor ▪ Girokonto weiterhin wichtigstes Ankerprodukt, erodierender Kundenverlust durch Preiserhöhungen als schleichende Gefahr ▪ PayPal als unterschätzte Konkurrenz, hohes Vertrauen von Seiten der Kunden ▪ Steigerung der Vertriebseffizienz durch die frühzeitige Erkennung von TouchPoints mittels Künstlicher Intelligenz ▪ Robo Advisory als Grundlage zur Optimierung der Kundenansprache und Entwicklung neuer Geschäftsmodelle ▪ Plattformökonomie als zentrales Element der Bank der Zukunft ▪ Es entwickelt sich ein neuer Kundentypus, zusätzlich muss Angebot an Anforderungen der Young Generation ausgerichtet werden ▪ Smart Channel-Banking als Antwort auf digitale Herausforderungen und gestiegene Kundenanforderungen ▪ Anhang © 27
Künstliche Intelligenz zur frühzeitigen Erkennung von TouchPoints steigert Vertriebseffizienz Datenauswertungen haben das Potential den Ertrag zu steigern, 38% der Kunden haben keine Bedenken im Hinblick auf die Auswertung von persönlichen Daten durch ihre Bank Einstellung zu Datenauswertungen Datenauswertungen als Basis für neue Geschäftsmodelle - jedoch nur mit Zustimmung des Kunden möglich - Einstellung zur Datenauswertung - - Vertrauen bei Datenauswertung - 1 24% Sparkassen Offline Kunden 33% 2 20% PayPal Skeptiker 29% 3 19% Online Kunden Volksbanken Raiffeisenbanken 4 14% Geschäftsbanken Sorglose Kunden 38% 5 12% Kreditkartenunternehmen © 28
Künstliche Intelligenz zur frühzeitigen Erkennung von TouchPoints steigert Vertriebseffizienz Über alle TouchPoints hinweg haben nur 36% der Kunden mit ihrem Berater über das Ereignis gesprochen, die Mehrheit ist proaktiv auf den Berater zugegangen, 64% hatten keinen Kontakt Beratungsgespräche im TouchPoint-Management - Beraterkontakt bei TouchPoint - - Kommunikationsablauf - Kunde hat Berater proaktiv 56,5% angesprochen Geburt Kein Berater- Ausbildung kontakt Rente Ja 36,2% Frühzeitige 63,8% Studium Ansprache durch 29,0% Erbschaft Bank Jobwechsel Hochzeit Online-Information mit anschließender 14,5% Ansprache des Beraters © 29
Künstliche Intelligenz zur frühzeitigen Erkennung von TouchPoints steigert Vertriebseffizienz Mittels Datenauswertungen in Form von Transaktionsdatenanalysen lassen sich TouchPoints und wichtige Lebensereignisse frühzeitig erkennen Durchschnittliche Anzahl von TouchPoints im Kundenstamm einer Bank pro Jahr TouchPoint: Hochzeit Rente Ausbildung 8% 4% Transaktionsdaten Erbschaft Berufseinstieg ▪ Abbuchung Juwelier 7% 6% ▪ Buchung Hochzeitsreise ▪ Überweisung Standesamt Jobwechsel Hochzeit 12% 3% Social Media Daten ▪ Verlobungs-Posts ▪ Änderung Beziehungsstatus Geburt Eigenheim ▪ Suchanfragen Hochzeitsthemen 9% 5% © 30
Inhalt ▪ Aktuelles Markt- und Wettbewerbsumfeld erfordert Umdenken im Bankensektor ▪ Girokonto weiterhin wichtigstes Ankerprodukt, erodierender Kundenverlust durch Preiserhöhungen als schleichende Gefahr ▪ PayPal als unterschätzte Konkurrenz, hohes Vertrauen von Seiten der Kunden ▪ Steigerung der Vertriebseffizienz durch die frühzeitige Erkennung von TouchPoints mittels Künstlicher Intelligenz ▪ Robo Advisory als Grundlage zur Optimierung der Kundenansprache und Entwicklung neuer Geschäftsmodelle ▪ Plattformökonomie als zentrales Element der Bank der Zukunft ▪ Es entwickelt sich ein neuer Kundentypus, zusätzlich muss Angebot an Anforderungen der Young Generation ausgerichtet werden ▪ Smart Channel-Banking als Antwort auf digitale Herausforderungen und gestiegene Kundenanforderungen ▪ Anhang © 31
Robo Advisory - Ansatz für Optimierung der Kundenansprache und Entwicklung neuer Geschäftsmodelle Künstliche Intelligenz in Kombination mit Robo Advisory birgt das Potential einer vollauto- matisierten Bedarfserkennung und Beratung Künstliche Intelligenz und Robo Advisory Optimierungspotential durch Künstliche Intelligenz und Robo Advisory Beratung erfolgt zukünftig automatisiert mit Hilfe von intelligenten Algorithmen, Berater wird nur noch in Ausnahmefällen hinzugezogen € Einkommen Spar- potential Kredit- rahmen Beratung auf Grundlage von Big Data- Analysen, die auch öffentliche Kundenprofile (z.B. soziale Netzwerke) auswerten Hypothek ? Risikograd Besseres Kundenverständnis durch Big Data, so dass, je nach Lebenssituation, passgenaue Finanzprodukte angeboten werden können Durch Internet of Things sind Banken in der Soziale Kredit- Lage, „just in time“ Finanzierungsangebote zu Medien Ausgabe- Score schicken (bspw. undichtes Hausdach oder verhalten defektes Auto) © 32
Robo Advisory - Ansatz für Optimierung der Kundenansprache und Entwicklung neuer Geschäftsmodelle Künstliche Intelligenz kann sowohl für entscheidungs-, als auch prozessrelevante Bereiche genutzt werden Kernkompetenz Künstliche Intelligenz Entscheidungselemente Prozesselemente ▪ Unterstützung des Kunden durch ▪ Effizienzsteigerung durch Optimierung KI-basierte Entscheidungsfindung/ interner Prozesse -empfehlung ▪ Anwendungsbereiche ▪ Nutzung von Robo Advisory in allen − Authentifikation/ Identifikation Geschäftsbereichen (z.B. ID-Verwaltung oder Adress- − Zahlungsverkehr verifizierung) Implementierung ▪ Liquiditätsmanagement − Produktbewertung Künstliche ▪ Einkauf/ Handel (Mobile Payment) Intelligenz (z.B. für (Im-)Mobilien – Risiko- − Finanzierung klassifizierung und Ertragsanalysen) ▪ Ratenkredite − Scoring/ Rating ▪ Baufinanzierung (z.B. Bonität, Finanzierungsvolumen, Risikoprämienermittlung) − Geldanlage − Dokumentenmanagement ▪ Portfoliooptimierung (z.B. Identifikation und Zuordnung) ▪ Altersvorsorge Kernkompetenz Big Data © 33
Robo Advisory - Ansatz für Optimierung der Kundenansprache und Entwicklung neuer Geschäftsmodelle Der typische Robo Advisor-Kunde ist zwischen 18 und 39 Jahre alt und verfügt über ein relativ hohes Anlagevermögen Eigenschaften des durchschnittlichen Robo Advisor - Kunden Legende: + höherer Anteil (> 5 Prozentpunkte) – geringerer Anteil (> 5 Prozentpunkte) Ο kein ausgeprägter Unterschied/ keine Angabe (< 5 Prozentpunkte) Bereich Kategorie Anteil Bereich Kategorie Anteil Bereich Kategorie Anteil Mann Ο Kaufmännisch Ο Sparkasse Ο Geschlecht Frau Ο Technisch Ο Genossenschaftsbank Ο Hauptbank- + Naturwissenschaftlich Ο verbindung 18-24 Privatbank Ο Berufs- + Soziales Ο 25-39 gruppe Direktbank – Alter 40-54 Ο Heilberufe Ο Sehr gering – 55-64 – Finanzbranche + Gering – Sonstiges – 65+ – Risikobe- Unter 500 Euro – reitschaft Mittel + Arbeiter Ο 500-1.000 Euro – Hoch + Angestellter + Einkommen 1.001-2.000 Euro Ο Sehr hoch + Beamter + 2.001-4.000 Euro Ο Ohne Abschluss Ο Rentner – Mehr als 4.000 Euro + Volks-/ Hauptschulabschluss – Berufliche Selbstständiger Ο Tätigkeit Unter 25.000 Euro Ο Qualifizierter Hausfrau/-mann Ο Bildungs- Hauptschulabschluss – 25.001-50.000 Euro + abschluss Azubi + Anlage- 50.001-150.000 Euro + Mittlere Reife Ο vermögen Schüler, Student Ο 150.001-400.000 Euro + Abitur/ Fachabitur + Erwerbslos – Mehr als 400.000 Euro Ο Hochschulabschluss Ο © 34
Robo Advisory - Ansatz für Optimierung der Kundenansprache und Entwicklung neuer Geschäftsmodelle Digitale Angebote wie Robo Advisory rücken zunehmend in den Fokus der Kunden, das größte Potential bietet das Cash Management Nutzungspotential Robo Advisory im Jahr 2030 Cash Management Geldanlage Kreditgeschäft Liquiditätssteuerung Wertpapiere Ratenkredit ▪ Automatische Erkennung von ▪ Online-Portfoliogestaltung ▪ Automatische Empfehlung von Zahlungsmustern im basierend auf individueller Kreditangeboten bei Nutzung Zeitverlauf und Budget- Risikoeinschätzung des Dispos verwaltung ▪ Automatisierte 60% ▪ Automatisches Rebalancing 25% 30% ▪ Automatische Geldanlage nach Marktlage Optimierungsangebote für bei Guthabenüberschuss bestehende Kredite Einkauf/ Handel Altersvorsorge Baufinanzierung ▪ Verknüpfung mit Mobile ▪ Informations- und Abschluss- ▪ Vergleichs- und Payment plattform für Altersvorsorge- Vermittlungsplattform für produkte Baufinanzierungen ▪ Automatische Empfehlung bei Einkauf, ob per Instant ▪ Eignung sowohl für ▪ Direkter Abschluss über Payment, per Zahlungsziel 40% betriebliche als auch für 30% Plattform möglich 20% oder Ratenkauf bezahlt private Altersvorsorge ▪ Objektunterlagen können für werden soll ▪ Integration von staatlichen Bewertung online Förderungen (Riester-Rente) hochgeladen werden © 35
Robo Advisory - Ansatz für Optimierung der Kundenansprache und Entwicklung neuer Geschäftsmodelle Rund 12 Prozent der Kunden besitzen Wertpapiere, wovon lediglich 4,4 Prozent über ein Vermögen von mehr als 50.000 Euro verfügen Zielgruppenermittlung für die persönliche Wertpapierberatung Gesamtkundenstamm 100% ▪ Lediglich 4,4% der Kunden stellen eine relevante Zielgruppe für eine persönliche Wertpapierberatung dar ▪ Unter der Annahme, dass ein davon: Beratungskunden Wertpapierberater einen Kundenstamm von 250 Kunden 46% betreuen kann, würde eine Bank mit 42.000 Kunden etwa 8 Berater benötigen, um diese davon: Wertpapierbesitzer Kunden zu betreuen 11,6% davon: Vermögen > 50.000 4,4% © 36
Robo Advisory - Ansatz für Optimierung der Kundenansprache und Entwicklung neuer Geschäftsmodelle Durch die Integration eines Robo Adivsors für die Anlageberatung, können in einer durchschnittlichen Regionalbank 17 Berater eingespart werden Potentiale von Robo Advisory in der Beratung Ersatz für Retailberatung1 Beratungsergänzung (Hybridlösung)² ▪ Robo Advisory als Ersatz für persönliche Beratung im ▪ Berater nutzt Plattform im Rahmen der persönlichen Retailgeschäft (Vermögen < 50.000 Euro und WP-Besitz) Beratung, Prozessstrecke wird gemeinsam mit Kunden durchgegangen ▪ Kunden führen Beratung und Abschlüsse eigenständig über Robo Advisory-Plattform durch ▪ Produktvorschlag und Abschluss erfolgt durch Kunden bzw. Robo Advisory-Plattform (ohne Einzeltitelauswahl) - Einsparpotential - - Einsparpotential - ▪ Zielgruppe: Beratungskunden, Wertpapierbesitzer, ▪ Zielgruppe: Vermögende Beratungskunden, Vermögen < 50.000 Euro Wertpapierbesitzer, Vermögen > 50.000 Euro ▪ Zielgruppengröße: 7,2% = 3.024 Kunden ▪ Zielgruppengröße: 4,4% = 1.824 Kunden ▪ Beraterbedarf heute: 10 ▪ Beraterbedarf heute: 12 ▪ Beraterbedarf zukünftig: 0 ▪ Beraterbedarf zukünftig: 5 Einsparpotential Einsparpotential 10 Berater 7 Berater 1) Annahme: Durchschnittliche Regionalbank mit 42.000 Kunden; Betreuungsintensität: 300 Kunden pro Berater; 2) Annahme: Durchschnittliche Regionalbank mit 42.000 Kunden; Betreuungsintensität: 150 Kunden pro Berater; Kontaktfrequenz (3 Kontakte pro Jahr/ pro Kunde für je 3 Stunden); Einsparpotential bei Hybridlösung von 60%. © 37
Robo Advisory - Ansatz für Optimierung der Kundenansprache und Entwicklung neuer Geschäftsmodelle Zukünftig werden sich die Prozesse und Produkte auf allen Kanälen angleichen, der genutzte Kanal hängt vom Kundentyp ab Angleichung Beratungsprozesse zwischen Digital und Filiale Persönliche Beratung (Filiale) Digital (Robo Advisor) ▪ Persönliche Beratung nicht standardisiert … ▪ Strukturierter Beratungsprozess 4 1 ▪ Beratung erfolgt unstrukturiert 7 ▪ Befragung erfolgt anhand von 1 2 4 Schritten (7 Fragen) (häufig 15 Prozessschritte) Beratungs- Beratungs- 6 prozess prozess ▪ Daten werden in jedem Schritt ▪ Daten werden zentral 3 3 erneut erfasst und nicht zentral gespeichert 5 2 gespeichert 4 Angleichung Beratungsprozesse ▪ Verschmelzung der digitalen TouchPoint- Bedarfs- Angebot After Sales und persönlichen Prozesse Erkennung ermittlung ▪ Prozesse sind identisch und ▪ Automatisierte Signale ▪ Erstellung Anlegerprofil ▪ Entscheidung erfolgt mit ▪ Persönliche After Sales- standardisiert, Berater nutzt an Berater für mittels standardisiertem Berater auf Basis stand- Begleitung mittels Ansprache Fragenkatalog ardisierter Angebote Beratersignalen dieselbe Infrastruktur wie Robo Advisor ▪ Ermittlung Risiko- ▪ Digital-automatisierte toleranz ▪ Automatisierter ▪ Automatisierte Produkt- ▪ Datawarehouse als Grundlage Ansprache mittels KI Abschluss auf Basis vorschläge/ für Datennutzung auf allen Bedarfsermittlung Anpassungen Kanälen © 38
Robo Advisory - Ansatz für Optimierung der Kundenansprache und Entwicklung neuer Geschäftsmodelle Durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz lassen sich bis 2030 rund 33% der Kosten einsparen Auswirkung Künstliche Intelligenz auf Kostenstrukturen - Potential Automatisierung durch KI - - Entwicklung Aufwendungen - Personalaufwand ▪ Starke Reduktion der Personalkosten im Marktbereich Privat- Personalaufwand Sachaufwand kunden durch Robo Advice und digitale Abschlussstrecken ▪ Firmenkundengeschäft (Markt) nur geringfügig betroffen ▪ Betriebsbereich und Kreditfolge ebenfalls stark von 100% Automatisierung und Datenanalyse betroffen -18% ▪ Stark steigende Personalkosten im Bereich der EDV und IT 82% -33% aufgrund Investitionen in neue Systeme 44% Einsparpotential Personal bis 2030 67% 39% Markt PK Markt FK Betrieb Marktfolge EDV 36% -70% -35% -30% -70% +500% 56% Sachaufwand 43% ▪ Sachaufwendungen weniger stark betroffen durch 31% Automatisierung ▪ Aufwendungen für Datenverarbeitung als wichtigste Position mit starkem Kostenanstieg 2018 2025 2030 © 39
Inhalt ▪ Aktuelles Markt- und Wettbewerbsumfeld erfordert Umdenken im Bankensektor ▪ Girokonto weiterhin wichtigstes Ankerprodukt, erodierender Kundenverlust durch Preiserhöhungen als schleichende Gefahr ▪ PayPal als unterschätzte Konkurrenz, hohes Vertrauen von Seiten der Kunden ▪ Steigerung der Vertriebseffizienz durch die frühzeitige Erkennung von TouchPoints mittels Künstlicher Intelligenz ▪ Robo Advisory als Grundlage zur Optimierung der Kundenansprache und Entwicklung neuer Geschäftsmodelle ▪ Plattformökonomie als zentrales Element der Bank der Zukunft ▪ Es entwickelt sich ein neuer Kundentypus, zusätzlich muss Angebot an Anforderungen der Young Generation ausgerichtet werden ▪ Smart Channel-Banking als Antwort auf digitale Herausforderungen und gestiegene Kundenanforderungen ▪ Anhang © 40
Plattformökonomie als zentrales Element der Bank der Zukunft Plattformen verbinden unterschiedliche Interessensgruppen miteinander, Skalierbarkeit und Reichweite als entscheidende Erfolgsfaktoren Plattformökonomie Digitale Plattformen ▪ Plattformen agieren als Intermediäre und stellen Funktion Digitale Plattformen verknüpfen verschiedene in der Regel keine eigenen Produkte her Akteursgruppen, wobei die Gruppen jeweils von der Größe der anderen Gruppen profitieren und ohne die Plattform ▪ Zentrale Elemente sind Netzwerk und nicht, oder nicht so effizient, interagieren können.1 Transparenz ▪ Reduzierung von Transaktionskosten (bspw. Informations- oder Vertragskosten) Chancen ▪ Hoher Standardisierungsgrad bei Prozess- Platt- form abwicklung erhöht Effizienz ▪ Fehlende technische bzw. geografische Grenzen ermöglichen hohe Skalierbarkeit ▪ Plattformen gewinnen aufgrund erhöhter Transparenz ▪ Ertragsverschiebungen, Verlust von Front End und umfangreicherer Kundenanforderungen zunehmend Risiken und Cross-Selling-Potentialen an Bedeutung ▪ Reiner Produkt und Service-Lieferant ▪ Es gibt unterschiedliche Ausprägungsfaktoren, wie zum Beispiel Vertriebsplattformen (Kostenführer) sowie ▪ Margenrückgang aufgrund erhöhtem Wettbewerb Ökosysteme (Qualitätsführer) und zunehmender Transparenz 1) Vgl. Engelhardt, S., Wangler, L., Wischmann, S. (2017); Quelle: CFin, GVB (2018) © 41
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