Baptisten weltweit Erich Geldbach (Hg.) 118 - Vandenhoeck & Ruprecht

 
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Baptisten weltweit Erich Geldbach (Hg.) 118 - Vandenhoeck & Ruprecht
Bensheimer Hefte                                118

Erich Geldbach (Hg.)

Baptisten weltweit
Ursprünge, Entwicklungen, Theologische Identitäten

Die Kirchen der Gegenwart 7

Vandenhoeck & Ruprecht
Erich Geldbach (Hg.): Baptisten weltweit

  © 2021, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen
ISBN Print: 9783525565001 — ISBN E-Book: 9783647565002
Erich Geldbach (Hg.): Baptisten weltweit

           BENSHEIMER HEFTE
    Herausgegeben vom Evangelischen Bund
                  Heft 118

 Die Kirchen der Gegenwart
  Herausgegeben von Gury Schneider-Ludorff
       und Walter Fleischmann-Bisten

                        Band 7

  © 2021, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen
ISBN Print: 9783525565001 — ISBN E-Book: 9783647565002
Erich Geldbach (Hg.): Baptisten weltweit

               ERICH GELDBACH (HG.)

           Baptisten weltweit
Ursprünge, Entwicklungen, Theologische Identitäten

         VANDENHOECK & RUPRECHT

       © 2021, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen
     ISBN Print: 9783525565001 — ISBN E-Book: 9783647565002
Erich Geldbach (Hg.): Baptisten weltweit

    Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft
            (DFG) – Projektnummer 457735570.

       Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der
   ­Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind
                   im Internet über https://dnb.de abrufbar.

           © 2021, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG,
                    Theaterstraße 13, D-37073 Göttingen
  Alle Rechte vorbehalten. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich
geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen
        bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages.

  Umschlagbild: Lithographie einer Taufe im Rummelsberger See (Berlin),
 angefertigt von dem Berliner Baptistenpastor Gottfried Wilhelm Lehmann
                (1799–1882) aus dem Oncken-Archiv, Elstal

                        Übersetzung: Erich Geldbach
                    Satz: SchwabScantechnik, Göttingen

Vandenhoeck & Ruprecht Verlage | www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com

                            ISSN 0522-9014
                         ISBN 978-3-647-56500-2

           © 2021, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen
         ISBN Print: 9783525565001 — ISBN E-Book: 9783647565002
Erich Geldbach (Hg.): Baptisten weltweit

                                   INHALT

Vorwort und Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  9

A. Entstehung und Entwicklung der baptistischen
   Bewegung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  13
Entstehung und Entwicklung der baptistischen Bewegung
im 17. und 18. Jahrhundert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  13
John H. Y. Briggs
Entwicklungen der baptistischen Bewegung im 19. und
20. Jahrhundert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  24
David Bebbington

B. Baptistische Missionarische Bemühungen . . . . . . . . .  37
Kurze Geschichte baptistischer missionarischer
Anstrengungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  37
Robert N. Nash

C. Baptistische Lehren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  60
Die Taufe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  60
Anthony R. Cross
Abendmahl / Eucharistie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  68
Steven R. Harmon
Das kirchliche Amt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  73
Steven R. Harmon
Religionsfreiheit, Gewissensfreiheit und Menschenrechte
in der baptistischen Geschichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  79
Massimo Rubboli
Baptisten und sozio-politische Fragen . . . . . . . . . . . . . . .  100
David P. Gushee und Larry L. McSwain

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D. Baptistische Frauen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  114
Britische Baptistische Frauen als Pastorinnen . . . . . . . . . .  114
Faith Bowers / Ruth Gouldbourne
Baptistische Frauen und Ordination . . . . . . . . . . . . . . . .  122
Pamela R. Durso
Eine kurze Geschichte der Baptistischen Union der
Frauen des Südwestpazifiks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  133
Julie Belding

E. Baptisten in allen Erdteilen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  151
Der Baptistische Weltbund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  151
Erich Geldbach
Der Baptistische Weltbund: 2007–2017 . . . . . . . . . . . . .  192
Neville Callam

Nordamerika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  200
Baptisten in den USA und Kanada . . . . . . . . . . . . . . . . .  200
William Brackney
Die Afro-Amerikanische Baptistische Reise. „Rettung,
Hoffnung und Befreiung. Eine Reise des Glaubens“ . . . . . . 236
Edward L. Wheeler und Mary S. Wheeler
Die fundamentalistische Kontroverse in den USA
im 20. Jahrhundert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  250
Barry Hankins
Der Ausschuss zur Unterstützung der Pastoren und
Missionare. Eine kritische Ressource für Baptisten in
den USA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  267
Everett C. Goodwin

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Afrika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  277
Die All-Afrikanische Baptistische Gemeinschaft . . . . . . .  277
Isaac Duro Ayanrinola
Die Geschichte des Bundes der Baptistengemeinden
in Nigeria . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  290
Solomon Ademola Ishola
Baptisten in Südafrika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  312
Louise Kretzschmar und Ngwedla Paul Msiza

Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  326
Die Europäische Baptistische Föderation (EBF) . . . . . . .  326
Ian Randall
Die Verbindung östlicher und westlicher christlicher
Traditionen in der Evangelisch-Baptistischen Kirche
in Georgien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  343
Ilia Osephaschvili
Ein parteilicher Ausstieg aus der Käseglocke.
Der ukrainische Baptismus seit Anfang 2014 . . . . . . . . . .  350
William Yoder

Lateinamerika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  358
Bedeutende Augenblicke in der baptistischen Geschichte
Lateinamerikas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  358
Dinorah B. Méndez
Herausforderungen für die Baptisten in Argentinien . . . .  376
Tomas Mackey
Aus der Karibischen Baptistischen Gemeinschaft.
Baptisten in Jamaika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  387
Devon Dick

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Asien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  391
Baptisten in Asien im 21. Jahrhundert. Wachstum und
Entwicklungshilfe, Erziehung und Ausbildung . . . . . . . .  391
Erin Sessions
Stämme, Marginalisierte und Unabhängige.
Baptisten im heutigen Indien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  419
Dietmar Schulze
Baptisten in Australien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  440
Ken R. Manley
Baptisten in Neuseeland und ihr Ringen um Identität . . .  459
Martin Sutherland

Verzeichnis der Autoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  471

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          VORWORT UND EINLEITUNG

    Eine Reihe von Faktoren waren verantwortlich, warum sich
die Bearbeitung dieses Buches ungebührlich in die Länge gezogen
hat. Als die ersten Vorbereitungen getroffen wurden, starb meine
Frau nach mehr als 51 Jahren einer glücklichen Partnerschaft.
Die Monate, die folgten, waren sehr schwierig, und das Projekt
geriet in den Hintergrund, obwohl es mich in Gedanken dauernd
begleitete. Eine unerwartete Wende bewirkte, dass die Traurigkeit
sich in unvorhersehbares Glück verwandelte, als Dr. med. Renate
Kammerer und ich uns in ein gemeinsames Abenteuer stürzten,
das wir uns beide vor wenigen Jahren nicht vorzustellen wagten.
Mein Freund Walter Fleischmann-Bisten, der auch Mitheraus-
geber der Reihe ist, in der dieses Buch erscheint, drückte es wie
folgt aus: Es dürfte nur wenige Theologieprofessoren geben, die
zweimal von demselben Pastor über einen Zeitraum von mehr als
53 Jahren getraut werden. Es handelt sich um Pastor Hermann
Woock, den ich hiermit grüßen und ihm danken möchte. Meine
Frau hat mich zugleich ermutigt und Druck ausgeübt, das Pro-
jekt zum Abschluss zu bringen. Mein aufrichtiger Dank geht an
sie für ihre große Hilfe.
    Ein herzlicher Dank geht auch an die Autoren für ihre sorgfäl-
tigen und innovativen Beiträge. Einige von ihnen, die auf meine
anfängliche Einladung sofort reagierten, mussten ungebührlich
lange warten bis das Manuskript endlich in die Druckerei ge-
hen konnte. Ihnen schulde ich die Bitte um Nachsicht. Einige
konnten aus Gesundheitsgründen ihre vorgesehenen Aufsätze
nicht zum Abschluss bringen, so dass andere an ihre Stelle tre-
ten mussten. Ihnen danke ich besonders.
    Die modernen technischen Möglichkeiten erweisen sich
manchmal als Segen, manchmal als Fluch. Die Festplatte mei-
nes Computers musste nur wenige Wochen vor Abschluss der
Arbeiten ersetzt werden, und einige meiner übersetzten Texte
gingen verloren und mussten neu bearbeitet werden. Eine Über-
setzung ist sowohl zeitaufwendig als auch herausfordernd. In ei-
nigen Fällen habe ich mir die Freiheit genommen, dem Origi-
nal nicht zu eng zu folgen. Auch habe ich einige Fußnoten an

                                                                    9

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Stellen eingefügt, die ich für Leserinnen und Leser, die in einem
anderen Kontext als dem der Autoren leben, für notwendig er-
achtete. Einige Autoren haben ihre Beiträge mit einem umfang-
reichen Fußnotenapparat versehen, andere haben dies vermie-
den oder die Fußnoten auf ein Minimum begrenzt bzw. eine
Bibliographie angefügt. Die Aufsätze sind so geblieben, wie es
die Verfasser wollten.
   Die baptistische Bewegung ist eine nach-reformatorische Kir-
che in der reformatorischen Tradition, wie diese vom englischen
Puritanismus auf seinem separatistischen Flügel verstanden und
rezipiert wurde. Seit ihrer Entstehung ist die baptistische Bewe-
gung nicht einheitlich, sondern verschiedenartig. Die meisten
Baptisten folgten dem reformierten, calvinistischen Zweig oder
was Baptisten des 17. Jahrhunderts als Lehre Calvins betrachte-
ten. Selbst dann noch gab es Unterschiede anthropologischer
Art, etwa welcher Mensch prädestiniert bzw. berufen war, ein
Christ zu sein. Andere bezweifelten die traditionelle Einhaltung
des Sonntags als Tag des Herrn und versammelten sich stattdes-
sen am Sabbat oder dem „Siebten Tag“. Mit Ausbreitung und
Wachstum des Baptismus erwuchsen auch neue und heiß um-
kämpfte Fragen, aber die 400jährige Geschichte zeigt, dass der
Baptismus mit seiner Betonung der individuellen Freiheit und
der Freiheit der Ortsgemeinde zugleich eine Vorliebe entwickelte,
wie man mit Meinungsverschiedenheiten umgeht: Wenn man in
Zweifel ist, sollte man besser auseinandergehen.
   Der Impuls zur Einheit stellte sich jedoch auch im Baptismus
aufgrund zweier Tendenzen im Protestantismus im Allgemeinen
ein: Es war einmal die Missionsbewegung und zum anderen
die Ökumenische Bewegung. Wenngleich beide in ihrer Ent-
stehungszeit etwa 100 Jahre auseinander liegen, sind sie dennoch
miteinander verzahnt, weil die Missionsstrategen argumentieren,
die Glaubwürdigkeit des christlichen Glaubens leide darunter,
dass er in mannigfaltiger Form präsentiert wird oder dass man
gegenseitiges „Schäfchenstehlen“ praktiziert. Beide Bewegungen
haben jedoch gemischte Reaktionen in baptistischen Kreisen
hervorgerufen. Weil man im Neuen Testament keine Anzeichen
für Missionsgesellschaften oder andere moderne Entwicklungen
fand, positionierten einige Pastoren ihre Gemeinden als „Anti-
Missions“ Gemeinden. Das Gleiche lässt sich für die Ökume-
nische Bewegung sagen: Einige begrüßten die Suche nach Ein-

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heit, während andere sich abseits hielten und lieber ihre eigenen,
separaten Wege gingen. Innerhalb der größeren baptistischen
Gemeinschaft und als Teil der Ökumenischen Bewegung erhob
sich der Ruf nach mehr intra-baptistischer Einheit mit der Grün-
dung des Baptistischen Weltbundes = Baptist World Alliance
(BWA) 1905 in London. Einhundert Jahre lang war der Welt-
bund die eine Organisation, die in der Lage war, die unterschied-
lichen Manifestationen des baptistischen Glaubens, der Kirchen-
ordnung und des praktischen Verhaltens zusammen zu halten.
Ein Jahr vor der Einhundert-Jahr-Feier 2005 beschloss jedoch
die Southern Baptist Convention = die Baptistische Konvention im
Süden der USA, dass es für diese fundamentalistische Organisa-
tion theologisch besser sei, dem Weltbund den Rücken zu keh-
ren. Es ist dies ein erneutes Beispiel, dass ein Sich-Lossagen und
eine Trennung wichtiger sein kann, als die Suche nach Einheit.
    Die Gliederung dieses Buches folgt im Allgemeinen dem Mus-
ter der anderen Bücher dieser Reihe der „Kirchen der Gegen-
wart“. Nach einem kurzen historischen Abriss richtet sich die
Betonung auf die Lehren. Jedoch ist dazwischen noch ein Kapi-
tel zu den missionarischen Bemühungen eingestreut, weil Bap-
tisten als „Menschen der Mission“ bewundert oder gefürchtet
waren und sind. Der Teil, der die Lehren darstellt, folgt zunächst
den ökumenischen Fragen, wie sie die Konvergenzerklärungen
von Lima zu Taufe, Eucharistie und Amt behandelt haben. Es
folgt ein eigener Abschnitt zur Religionsfreiheit, weil sich die-
ses Thema wie ein roter Faden mit ekklesiologischen und politi-
schen Implikationen durch die gesamte baptistische Geschichte
zieht. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass Freiheit
im Kirchenverständnis des Baptismus eine „nota ecclesiae“ ist,
die neben die aus der Tradition überkommenen Kennzeichen
der Kirche – Einheit, Heiligkeit, Katholizität und Apostolizi-
tät – tritt. Das Unterkapitel, das über das sozio-politische Enga-
gement handelt, bringt das Beste der baptistischen Traditionen
an die Oberfläche. Man kann den gesamten Abschnitt über die
Lehren auch unter dem Aspekt der besonderen baptistischen
Unterscheidungsmerkmale (Baptist distinctives) lesen.
    Einige Frauen haben mich gewarnt, ein eigenes Kapitel über
„Frauen“ aufzunehmen. Weil jedoch in allen Kirchen der Ort der
Frauen in der Kirche, ihre Rollen in der Führung der Kirchen
und ihre Ordination zu pastoralen Diensten intensiv diskutiert

                                                                    11

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werden, schien es angemessen, einige baptistische Schlaglichter
auf diese Frage zu werfen. Es sei auch darauf verwiesen, dass in
einigen Abschnitten wie z. B. zur Mission, zu den afro-amerika-
nischen Kirchen oder in einigen Länderartikeln eigene Passagen
den „Frauen“ gewidmet sind.
    Der Hauptteil des Buches behandelt die Ausbreitung der bap-
tistischen Bewegung in der ganzen Welt. Es muss nicht eigens
betont werden, dass dieser Teil nicht erschöpfend sein kann. Das
trifft besonders auf den afrikanischen Kontinent zu, gilt aber
auch z. B. für Indien. Der Versuch ist jedoch gemacht worden,
jeweils einen Überblick zu geben und exemplarische Beispiele
und Länder zu präsentieren. Die größte Konzentration von Bap-
tisten findet man in Nordamerika, weshalb dieser Teil des Buches
der längste ist. Besonders hinzuweisen ist auf die beiden Zusätze
für Europa. Die Situation in Georgien spiegelt ein einzigartiges
Experiment wider, die baptistische Tradition in eine Kultur zu
kontextualisieren, die über viele Jahrhunderte von der Ortho-
doxen Kirche bestimmt worden ist. Die Ukraine wurde wegen
der besonderen politischen Lage des Landes exemplarisch auf-
genommen. Das Land, das am Ende steht, ist Neuseeland. Bap-
tisten in diesem wunderbaren Teil der Welt sollten aber nicht
enttäuscht sein, weil diese Einordnung eine „geografische“ Ent-
scheidung, aber selbstredend kein Werturteil ist.
    Mein besonderer Dank geht an Professorin Dr. Gury Schneider-­
Ludorff und meinen langjährigen Freund Dr. Walter Fleischmann-
Bisten für die Aufnahme dieses Bandes in die Reihe über die
„Kirchen der Gegenwart“. Im Rahmen der Arbeit des Evangeli-
schen Bundes wird diese Reihe von den beiden Genannten heraus-
gegeben.
    Schließlich gebührt mein Dank auch der Deutschen For-
schungsgemeinschaft, ohne deren Druckkostenzuschuss dieses
Buch kaum hätte erscheinen können.

     Erich Geldbach               Marburg / Magdeburg, Ostern 2019

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  A. ENTSTEHUNG UND ENTWICKLUNG
     DER BAPTISTISCHEN BEWEGUNG

 Entstehung und Entwicklung der baptistischen Bewegung
                im 17. / 18. Jahrhundert

                          John H. Y. Briggs

    Die englischen Baptisten können auf die längste ununter-
brochene Geschichte seit Beginn des 17. Jahrhunderts zurück-
blicken, was man von keiner anderen baptistischen Gruppe
behaupten kann. Deshalb ist die Frühgeschichte der englischen
Baptisten zwangsläufig ein Teil der Geschichte der gesamten
baptistischen Familie. Insgesamt haben die englischen Baptis-
ten ihren Ursprung unter denen, die mit der begrenzten, aber
gleichwohl tiefgreifenden Verwirklichung der obrigkeitlichen
Reformation unzufrieden waren. Mehr stand für sie auf dem
Spiel. Ob sie daher in das Lager der Radikalen Reformation
(George H. Williams, 1914–2000) gehören oder in die Tradi-
tion des puritanischen Separatismus, ist in der Forschung ein
heiß umstrittenes Thema. Am wahrscheinlichsten scheint es, dass
beide Bewegungen ihren Anteil hatten.
    Jüngst hat man argumentiert, dass gewisse frühe Gemeinden
der General Baptists auf die Lollarden, die Nachfolger John Wyc-
liffes (ca. 1326–1384), zurückgehen. Diese baptistische Gruppe
wird ‚general‘ oder auch arminianische Baptisten genannt, weil sie
der Meinung waren, dass Christus für alle Menschen, nicht nur
für die Erwählten, gestorben ist. Eine genaue Untersuchung der
Kirchenbücher zeigt, dass die Lollarden keineswegs vor der Zeit
der Reformation ausgestorben waren, sondern dass ihre Wirk-
samkeit bis in die Zeit der Tudors reicht. Eine noch genauere
Analyse der Vornamen derjenigen, die das Bekenntnis der General
Baptists von 1679 unterzeichneten, legt nahe, dass sie aus Fami-
lien mit Wurzeln bei den Lollarden stammten.
    John Smyth (ca. 1570–1612), ein ehemaliger Dozent am Christ
College in Cambridge, ging 1608 nach Amsterdam ins Exil. Er
führte eine Gruppe Puritaner der ‚versammelten Gemeinde‘ an,

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die sich in der Grafschaft Lincolnshire gebildet hatte und die
unabhängig von der Staatskirche existierte. Während sie in Hol-
land waren, brachen er und sein Gönner, der Laie Thomas Hel-
wys (ca. 1550–ca. 1616) sowie die Gruppe, die sie anführten, mit
anderen englischen puritanischen Flüchtlingen. Sie waren über-
zeugt, dass die Kindertaufe, die sie in der Staatskirche erhalten
hatten, ungültig war. Berufen für den Empfang der Taufe waren
nur Menschen, die ihren eigenen Glauben bekennen konnten.
Daher taufte 1609 Smyth zuerst sich selbst und dann die ande-
ren; daher wurde er spöttisch „Selbsttäufer“ genannt.
    Als ihn später Zweifel überkamen, entschied er, dass die
Waterländer Mennoniten, entgegen der Gerüchte, die diese
‚Wiedertäufer‘ quälten, nicht so häretisch waren wie er ursprüng-
lich angenommen hatte. Smyth und die Mehrzahl seiner Gruppe
beantragten die Mitgliedschaft in der Waterländer Gemeinde und
identifizierten sich damit direkt mit Nachkommen der Radika-
len Reformation. Helwys sprach sich gegen eine Mitgliedschaft
in der Waterländer Gemeinde aus. Er meinte, dies sei ein Rück-
schritt gegenüber der neuen Einsicht, die Smyth jetzt wegen
seiner unabhängigen Taufe als Fehler ansah, indem er um die
Taufe in einer anderen christlichen Kirche nachsuchte. Helwys
sah in der Taufhandlung vielmehr einen klaren Bruch mit der
Vergangenheit. Helwys führte einen kleinen Teil der ursprüng-
lichen Gruppe aus der Grafschaft Lincolnshire nach England
zurück, wo sie in Spitalfield in der Nähe Londons 1612 die erste
baptistische Gemeinde auf englischem Boden gründeten.
    Man kann daher argumentieren, dass Smyth und Helwys
unabhängig von mennonitischen Einflüssen und ungeachtet
späterer Verbindungen in Holland zu baptistischen Ansichten
gelangten, indem sie die Heilige Schrift aus reformierter und
separatistischer Perspektive feinfühlig lasen. Es ist gleichermaßen
deutlich, dass die frühen Baptisten wie die reformatorischen Täu-
fer vor ihnen die konstantinische Identifizierung von Kirche und
Staat zurückwiesen, wie sie in den Volks- und Staatskirchen der
Reformation Ausdruck gefunden hatte. Sie befürworteten eine
Gemeinde der Glaubenden, die hervorgeht aus einer persön-
lichen Erfahrung der neuen Geburt. Mit Nachdruck wurde dies
dadurch illustriert, dass die Taufe nur auf Glaubende begrenzt
wurde. Diese Erneuerung der Taufe unterstrich die Notwendig-
keit einer erneuerten Kirche.

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    Die ersten calvinistischen Baptisten, die auch particular Bap-
tisten genannt werden, weil sie dem Glauben anhingen, dass der
Tod Christi nur den Auserwählten gelte, entstanden aus einer
unabhängigen Gemeinde in London. Einige ihrer Mitglieder
gelangten zu der Überzeugung, dass die Gläubigentaufe die
rechte Art christlicher Initiation sei. Daher besaßen sie eine ein-
deutigere Kontinuität mit anderen calvinistischen Separatisten.
Weil sie eine biblische Form der Taufe sichern wollten, sandten
sie einen ihrer Mitglieder, Richard Blunt, nach Holland, um ein
Gespräch mit einer Gruppe aufzunehmen, die die Taufe durch
Untertauchen praktizierte. Auch dieser englische Abgesandte ent-
schloss sich, die Taufe nicht von dieser Gruppe zu übernehmen,
sondern er kehrte zurück, taufte sich im Januar 1642 selbst durch
Untertauchen und vollzog danach die Taufe an 53 anderen Per-
sonen. Beide Gruppen hatten unter vielen Verfolgungen zu lei-
den. Helwys schrieb ein beachtenswertes Buch mit dem Titel
The Mistery of Iniquity im Jahre 1612, aber sein Leben endete im
Gefängnis um 1616. Das Buch ist eine Rechtfertigung der Tole-
ranz und eine Verteidigung der Glaubensfreiheit; es ist die erste
Abhandlung zu diesem Thema in der englischen Sprache. Die
General Baptists entwickelten eine Form des Amtes, das nicht nur
lokale Älteste umfasste, sondern auch Amtsträger, die zwischen
den Gemeinden tätig waren, sog. Botschafter (messengers). Diese
konnten auch Älteste sein, die aber gewählt waren, um eine „Bot-
schaft“ zu überbringen oder eine Gemeinde auf einer Konferenz
zu repräsentieren. Bei anderen Gelegenheiten sind sie Evange-
listen oder solche, die neue Gemeinden pflanzen. Später üben
sie die „Episkope“ oder die Aufsicht im Leben der Gemeinden
aus. Ungeachtet aller Verfolgung war das anfängliche Wachs-
tum beachtlich.
    Sehr bald wurden die jungen baptistischen Gemeinden in die
heftigen Auseinandersetzungen hineingezogen, die sich an der
Frage der angemessenen Beziehung zwischen Staat und Kirche
entzündeten. Die Kontroverse über die königlichen Machtbe-
fugnisse und das Gottesgnadentum der Könige entwickelte sich
in den späten Jahren der Herrschaft König Karls I. und führte
schließlich zu dem, was ‚englischer Bürgerkrieg‘ oder ‚englische
Revolution‘ genannt wird. Es mag hier genügen, darauf hinzu-
weisen, dass die Nation scharf geteilt war und dass der König
abgesetzt und geköpft wurde. Es folgte das Durcheinander des

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Protektorats und des Commonwealth mit Experimenten wie der
Regierung durch die Heiligen. Oliver Cromwell (1599–1658)
trug seinen Teil dazu bei, indem er eine Fortführung der etab-
lierten Kirche erlaubte, zu deren Verwaltung er aber nicht-kö-
nigstreue Anglikaner, Presbyterianer und Kongregationalisten
heranzog. Aber selbst eine derart reformierte Staatskirche zog
wenige Baptisten an.
    Gegen Ende des Commonwealth entstanden andere, mehr
interne Gefahren für das Leben der Gemeinden. In diesen un-
sicheren Zeiten kam es unter extremen Puritanern zu endzeitli-
chen Spekulationen über das Tausendjährige Reich. Baptisten wie
auch viele andere durchblätterten die Seiten der Bücher Daniel
und Offenbarung, um Texte zu finden, die ihnen helfen würden,
das zu erklären, was in der Welt um sie herum vor sich ging. Da-
niel 2 wurde zum Schlüsseltext, und die Hinrichtung Karls I.
1649 wurde mit dem Ende der vierten Monarchie gleichgesetzt,
was dann die fünfte Monarchie der Wiederkunft Christi einlei-
ten würde. Anfänglich sah man die Erfüllung der Prophezeiung
in der Person Cromwells, doch als dieser 1653 den Titel Lord
Protector annahm, konnte man in ihm nur jemanden erkennen,
der Gottes Ziele behinderte. Der „Fünfte Monarchismus“1 war
weniger eine Sekte als eine Haltung, die bei nicht wenigen Bap-
tisten beider Richtungen die Phantasie beflügelte und sie gegen
den Staat einnahm.
    Während diese Baptisten die „engagierte“ oder sogar die
„über-engagierte“ Kirche repräsentierten, waren die Quäker, zu
denen in den Jahren seit 1655 einzelne oder sogar ganze Gemein-
den übertraten, die „zurückgezogene“ Kirche. Ihre Anziehungs-
kraft bestand nicht in äußeren Regeln der Kirchenmitgliedschaft
und beruhte nicht auf dem geschriebenen Wort der Hl. Schrift,
sondern auf dem inneren Zeugnis des Geistes. Viel Boden ging
daher verloren: Um 1660 gab es nur noch ca. 300 Gemeinden
beider Traditionen, und die Restauration der Krone 1660 brachte
ein Vierteljahrhundert periodische Verfolgungen durch den Staat.
Lokale Quellen wie The Broadmead Records für die Hauptge-
meinde in Bristol zeigen anschaulich, was es kostete, in diesen
Jahren ein Baptist zu sein. So etwa ist zu lesen: als König Karl II.
1660 wieder eingesetzt wurde, „hat Satan Feinde gegen uns er-

1   Die Anhänger wurden auch „Fifth Monarchy Men“ genannt.

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regt, und unsere Schwierigkeiten oder Verfolgungen begannen.“
Erst 1687 konnte man zurückblicken auf „die Zeiten unserer ver-
gangenen Schwierigkeiten“.
    Aber in gewisser Weise sollte es noch schlimmer kommen. Die
Thronbesteigung von William (1650–1702) und Mary (1662–
1694) brachte nur begrenzte Toleranz. Bedrückende Gesetze blie-
ben, obgleich protestantische Dissenters trinitarischen Glaubens,
die den Hauptartikeln des anglikanischen Glaubensbekenntnisses
zustimmen konnten, fast immer von den vorgeschriebenen Stra-
fen verschont blieben. Aber selbst innerhalb dieser begrenzten
Duldung gab es eine Verwässerung der Verbindlichkeit und eine
Duldung einer großen Spanne theologischer Meinungen. Bap-
tisten sowohl der general als auch der particular Richtung nah-
men Schaden.
    Die General Baptists erlebten eine Spaltung zwischen der Gene-
ral Association, die in etwa der Gruppe entspricht, die Wurzeln
bei den Lollarden hatten und die in den im Inland gelegenen
Grafschaften Buckinghamshire, Hertfordshire, Northamp-
tonshire und Cambridgeshire wohnten und die orthodox blie-
ben, und jenen Gemeinden vor allem in Kent und Sussex, die
größere Kontakte zu holländischen Mennoniten unterhielten.
Diese Gemeinden unter Leitung des „Botschafters“ (messen-
ger) Matthew Caffyn nahmen die heterodoxe Christologie des
Melchior Hoffmann (ca. 1495–1543) an, die de facto die Wirk-
lichkeit der Inkarnation bestritt. Diese Gemeinden glitten im
nächsten halben Jahrhundert zuerst in den Arianismus und spä-
ter in den Unitarianismus ab, bis dann zur Mitte des 19. Jahr-
hunderts sehr wenig baptistisches Erbe übrig geblieben war. Als
der Methodismus eine sehr viel attraktivere Form des evangeli-
kalen Arminianismus bot, liefen viele Geistliche und Mitglieder
zum Methodismus über, und viele Gemeinden der General Bap-
tists starben aus. Urkunden erzählen, dass Prediger zu einer
vereinbarten Zeit anreisten, aber keine Gemeinde vorfanden.
Infolgedessen begannen Gemeinden der General Baptists damit,
Verbote an ihre Mitglieder herauszugeben, methodistische Ver-
sammlungen zu besuchen.
    Zeigten sich die General Baptists gegenüber einem „Rationalis-
mus von links“ anfällig, so zeigten sich die Particular Baptists
verwundbar durch einen „Rationalismus von rechts“. Gemeint
ist die Auswirkung eines „Hyper-Calvinismus“, der die Prediger

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daran hinderte, Christus den Predigthörern vor Augen zu malen
oder eine Einladung auszusprechen, Christus anzunehmen. Der
baptistische Historiker Joseph Ivimey nannte das ein „Nicht-
Einladungs- und Nicht-Anwendungs-System“. John Skepp,
ein hyper-calvinistischer Prediger aus London, beschwerte sich
über Prediger, die sich dazu hergaben, eine moralische Über-
zeugungskraft zur Anwendung zu bringen, um ihre Hörer dazu
zu bewegen, Christus zu vertrauen. So zu predigen, argumen-
tierte Skepp, ließe einen halbherzigen Calvinismus erkennen und
sei nichts anderes als „ein Stück Räuberei gegen den Heiligen
Geist“. Man braucht nur weniges in den Predigten dieser Pre-
diger zu lesen, um sich darüber klar zu werden, wie stark ihre
spekulative Theologie sie daran hinderte, das Evangelium effek-
tiv zu verkündigen.
    Der Streit, ob man die Nicht-Glaubenden einladen solle, auf
die Evangeliumsverkündigung zu antworten, wurde die „mo-
derne Frage“ genannt. Sie musste um einer effektiven Mission
willen klar zur Sprache gebracht werden. Es sollte allerdings
auch beachtet werden, dass nicht alle Calvinisten in die Schab-
lone des Hyper-Calvinismus passten. George Whitefield schrieb
1748 an Philip Doddridge, dass „freundliche Einladungen, mit
Christus in Verbindung zu kommen“, der „Inbegriff des Pre-
digens“ sei, und einige, die durch Whitefield bekehrt wurden,
gehörten zu den einflussreichsten Predigern unter den Particu-
lar Baptists.
    Aus der pessimistischen Perspektive Mitte des 18. Jahrhunderts
ist es nur angemessen, einen Blick auf die Art und Weise zu
werfen, wie das baptistische Werk wiederbelebt wurde, obgleich
sofort betont werden muss, dass es eine geraume Zeitspanne
dauerte, bevor das neue Leben der evangelikalen Erweckung
das baptistische Leben erneuerte. Als erstes entstand unter den
arminianisch Gesinnten eine neue Denomination. So wie die
Old Connexion gegenüber Ansichten, die sich dem Unitariertum
näherten, immer toleranter wurde, so wurde 1770 eine New Con-
nection unter den General Baptists gegründet, die sich sehr stark
aus Menschen mit methodistischem Hintergrund zusammen-
setzte. Sie lasen ihre Bibel und fanden, dass die Gläubigentaufe
die einzig ordnungsgemäße Form der Taufe sei. Der Anführer
dieser Bewegung war ein Mann aus Yorkshire namens Dan Taylor
(1738–1816). Wegen ihres methodistischen Hintergrundes ist es

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nicht verwunderlich, dass diese Bewegung die best-organisierte
Gruppe unter den Baptisten war. Die Particular Baptists legten
zu oft viel Gewicht auf die lokale Unabhängigkeit der Gemeinde,
um überhaupt effektiv zusammenarbeiten zu können. Unter den
administrativen Strukturen der New connection findet man die
organisatorischen Kennzeichen, die später die Arbeit der gesam-
ten Denomination untermauern sollte.
   Unter den Particular Baptists sind eine Reihe von Faktoren
für eine Erneuerung verantwortlich: 1. eine größere Zahl Pas-
toren, die sich während der Erweckung bekehrt hatten, kam in
führende Positionen in der Denomination; 2. neue Ausbildungs-
institute wurden geschaffen, um Pastoren auszubilden. Mehr oder
weniger diente das College der Herzogin von Huntingdon in Tre-
vecca als Modell. Die Ausbildung geschah aber auch in Häusern
von Hauptpastoren wie bei John Sutcliffe; 3. In einigen Teilen
des Landes wurden Schulungsprogramme für umherziehende
Prediger eingeführt. Sie wurden von Arbeitsgruppen von Pas-
toren, Theologiestudenten und Evangelisten durchgeführt, oft
im Zusammenhang mit einem College. Das Team zog von
Predigtstation zu Predigtstation, man verkündigte das Evange-
lium und legte so den Grund für das zukünftige Entstehen von
Gemeinden. 4. Ein anderes Kennzeichen der Veränderungen im
Leben der Baptisten war die Entwicklung neuer Vereinigungen
mit einem klaren missionarischen Ziel. Die Vereinigung von
Northamptonshire (1764) ist besonders erwähnenswert; sie war
nicht auf die Grafschaft mit diesem Namen begrenzt. Schließlich
kam es 5. während dieser Zeit zur Gründung pan-evangelikaler
Bemühungen, wie die Entstehung der Traktatgesellschaften, der
Sonntagsschulen, der Bibelgesellschaft u. a., die alle dem Ziel
dienten, die Sendung der Kirche voranzutreiben. Baptisten zähl-
ten zu den führenden Köpfen.
   Drei Entwicklungen in der Vereinigung von Northampton­
shire sind besonders wichtig. Wie er es von den Erfahrungen
Jonathan Edwards (1703–1758) in Amerika gelernt hatte, ließ
John Sutcliffe im Jahr 1784 seinen berühmten Ruf an alle Chris-
ten ausgehen, sie mögen sich am ersten Montag im Monat zum
Beten vereinigen, „damit Sünder bekehrt und die Heiligen auf-
erbaut werden, damit die Anteilnahme an der Religion erneuert
und der Namen Gottes verherrlicht werde. […]. Lasst den gan-
zen Anspruch des Heilands herzlich in Erinnerung gerufen wer-

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den und lasst die Ausbreitung des Evangeliums zu den entfernten
Gegenden der bewohnten Erde das Ziel Eurer inbrünstigen Bit-
ten sein.“ Sutcliffs Aufruf wurde nicht nur von Baptisten auf-
gegriffen, sondern auch von Independenten in Europa und Groß-
britannien. Andrew Fuller (1754–1815) veröffentlichte 1785
endlich auch sein Buch The Gospel Worthy of All Acceptation, an
dem er fünf Jahre geschrieben hatte. In diesem Band bereitete
er einige der Einsichten Jonathan Edwards für den englischen
Kontext auf und stellte eine Theologie bereit, die, wie er annahm,
eine angemessene Antwort auf „die moderne Frage“ darstellte.
Fuller wandte sich gegen alle überzogenen Ansprüche, dass „der
Glaube an Christus die Pflicht aller ist, die das Evangelium hören
oder die Gelegenheit dazu haben.“ Wenn die Güte Gottes gründ-
lich vorgetragen wird, enthält sie in sich eine moralische Auf-
forderung zur Dankbarkeit gegenüber Gott. Nach Fuller sollte
jeder Prediger seine Predigt durch die Einsicht bestimmt sein las-
sen, dass jeder Sünder, ganz gleich welche Persönlichkeit er ist,
„sicher sein kann, dem Herrn Jesus Christus für das Heil seiner
Seele zu vertrauen“.
    Gebet und Theologie kamen zusammen in einer wieder-
belebten Denomination. Der Historiker Joseph Ivimey aus
dem 19. Jahrhundert sprach deshalb „von einer neuen Ära in
der Geschichte unserer Denomination“; denn der dritte Baptist
aus Northamptonshire, der seinen Beitrag zu dieser Geschichte
lieferte, war William Carey (1761–1834). Er lieferte eine Ant-
wort auf den Gebetsruf, den Sutcliffe initiiert hatte, und setzte
die neue Theologie in neue missionarische Aktionen um, wobei
Fuller dem Unterstützerkreis in England vorstand. Im Jahr 1792,
nachdem William Carey viel Überzeugungsarbeit geleistet hatte,
nicht zuletzt durch seine Schrift An Inquiry into the Obligation
of Christians to Use Means for the Conversion of the Heathen
(= Eine Untersuchung zur Verpflichtung der Christen, Mittel zur
Bekehrung der Heiden einzusetzen, 1792), wurde die Missions-
gesellschaft der Particular Baptists zur Propagierung des Evan-
geliums unter den Heiden gegründet. Die Gründung ging mit
einer Entschuldigung einher, dass es sich dabei um eine deno-
minationelle Initiative handele, dass aber der geteilte Zustand
der Christenheit, wie er damals bestand, dennoch kein Grund
sei, eine wirkungsvolle Missionsarbeit zu verzögern. Dieser über-
seeischen Initiative folgte 1797 auf dem Fuß die Gründung der

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Londoner Baptistischen Gesellschaft zur Förderung und Unter-
stützung der Predigt in Dörfern und durch umherziehende Pre-
diger, später als Heimatmissionsgesellschaft bekannt.
    Während also Kontinentaleuropa mit Revolution und Krieg
in Anspruch genommen war, entwarfen britische Baptisten Stra-
tegien für die Weltmission. Dass man hier die Initiative ergriff,
sollte sich auszahlen, nicht nur in Übersee, sondern auch durch
die Erneuerung der Denomination in der Heimat. Das 19. Jahr-
hundert stach durch bemerkenswertes Wachstum hervor. Von
1792 bis 1892 stieg die Zahl der englischen und walisischen Bap-
tisten von ca. 20.000 Mitglieder auf ca. 320.000.
    Dieser Bericht über die Ursprünge und frühe Entwicklung der
Baptisten kann auf zwei architektonische Sinnbilder konzentriert
werden, die für zwei andauernde Zwänge im Leben der Baptis-
ten stehen mögen. Zuerst stelle man sich vor, man komme in ein
Versammlungshaus im 17. Jahrhundert. Man beachte die Spra-
che: Es ist keine Kirche, denn diese hohe Sprache wird auf Men-
schen, nicht auf Mörtel und Ziegelsteine bezogen. Das Gebäude
entspricht im Maßstab einem Wohnhaus, vielleicht mit einem
Strohdach. Es ist zweimal so breit wie tief, und die Kanzel steht
an der langen Wand gegenüber dem Eingang. Vor der Kanzel
steht die große Kirchenbank, die den Abendmahlstisch umfasst,
wo die Diakone ihre Plätze haben. John Betjeman sagt, dass es
die Qualität einer gut gescheuerten Küche eines Bauernhauses
hat, denn dies ist ein Gebäude, in dem es um eine Aufgabe
geht: Hier treffen sich die in der Bibel versierten Heiligen um
die offene Bibel und den Abendmahlstisch herum zum Zweck
ihrer Erbauung und ihres Wachstums in der Gnade. Alles ist
von guter Qualität; es ist das Beste, was Männer und Frauen von
ihren bescheidenen Mitteln zur Verfügung stellen können. Aber
vor allem anderen ist es der Ort, an dem die bibelfesten Heili-
gen zusammenkommen, um den Willen Christi scharfsinnig zu
erforschen und wahrzunehmen.
    Im Gegensatz dazu stelle man sich ein Tabernakel oder eine
Salem Kapelle des ausgehenden 18. oder beginnenden 19. Jahr-
hunderts vor. Die Sprache hat sich verändert, und obwohl dies
ein baptistisches Tabernakel ist, ist es doch alles andere als pro-
visorisch, besonders wenn es mit klassischen Säulen ausgestattet
ist, um sich der katholischen Gotik zu widersetzen. Das Innere
ist auch verändert. Ausmaß und Ausrichtung wurden beide

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abgewandelt. Die Kanzel oder jetzt vielleicht genauer gesagt die
Rednertribüne, auf der die Unterstützer des Predigers und er
selbst zu sehen sind, befindet sich an der kurzen Wand gegen-
über dem Eingang. Dahinter sind in beherrschender Art und
Weise eine Reihe von eindrucksvollen Orgelpfeifen angeordnet,
so als hätten diese großen und kleinen Schalltrichter größte theo-
logische Bedeutung. Das Modell ist jetzt nicht mehr die Häus-
lichkeit eines Bauernhauses, sondern die Aufführung in einem
Theater. Der Prediger ist jetzt fast zwei Meter über jeden Wider-
spruch erhaben. Alles wird getan, um möglichst vielen Hörern
Sitzgelegenheiten zu bieten, in kompakten Reihen von Kirchen-
bänken aus Pechkiefer und weiteren Bänken auf der Empore an
beiden Wänden und der rückwärtigen Wand. Man kommt nicht
mehr zusammen, um zu teilen; vielmehr hat der Prediger eine
Botschaft, und die Zuhörer – viele möglicherweise zum ersten
Mal dabei – sind anwesend, um die Botschaft zu empfangen
und nicht um in eine theologische Debatte einzutreten. Dies ist
ein Gebäude zur Mission; es ist ein Gebäude, um Ungläubige
ebenso wie engagierte Jünger aufzunehmen. Es ist ein Haus für
Sünder. Was erscheinen mag wie eine Kommunionbank erfüllt
in Wirklichkeit einen anderen Zweck. Es ist die Bußbank, wo
Menschen, die Christus suchen, ihre Absicht öffentlich bekunden
können. Die Einladung, die jetzt „Aufruf“ genannt wird, erfolgt
mit Sicherheit, ja wird sogar nachdrücklich vorgebracht, so dass
wir mit Recht davon sprechen können, dass dieser Aufruf Teil der
Liturgie ist, besonders in den Gottesdiensten am Sonntagabend,
wenn der Prediger davon ausgeht, dass Menschen anwesend sind,
die sich bekehren sollten. Er predigt, um eine Entscheidung zu
erreichen. Tatsächlich ist der gesamte Gottesdienst auf den Höhe-
punkt abgestellt, der dann erreicht ist, wenn die Zuhörenden auf
den Ruf des Evangeliums antworten.
    Diese beiden Bilder veranschaulichen die Dialektik von
Gemeinde und Mission, die stets ein wesentlicher Teil der bap-
tistischen Berufung bleiben muss und die jede Generation neu
zu beachten hat. Wenn sie das tut, findet sie einen Weg der
Glaubenstreue und lebt in Wechselbeziehung zwischen den bei-
den Polen. Wenn die Gemeinde die Vision ihrer Sendung (Mis-
sion) verliert, sind ihre Tage gezählt, wie sich an dem Verlust
der anfänglichen Stärke der englischen Baptisten zu Beginn des
18. Jahrhunderts gezeigt hat. Aber die Sendung muss im Leben

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der Gemeinde verwurzelt sein, im Leben der Gemeinschaft der
Gläubigen, in der Glaube und Dienst geduldig gefördert wer-
den im freien Sich-Versammeln unter den „Kronenrechten des
Erlösers“, frei von allen äußeren Einmischungen durch säkulare
Autoritäten, frei, um über ihre eigenen Prioritäten bei Berufung
und Zielsetzung zu entscheiden und ihre eigenen Amtsträger
zu ernennen; die Gemeinde sollte freilich nicht von anderen
Gemeinden isoliert sein, sondern ihren Rat suchen und mit
ihnen gemeinsam anderen dienen, sowohl auf der Ortsebene als
auch bei der weltweiten Sendung.
   Zusammenfassend lässt sich sagen: Die ersten zwei Jahrhun-
derte der baptistischen Geschichte spiegeln die Auswirkungen der
drei Bewegungen: die radikale Unzufriedenheit mit der bestehen-
den Ordnung in Kirche und Staat, wie sie in der Gegenkultur der
Täufer der Reformationszeit Ausdruck fand, die puritanische Er-
ziehung einer theologisch gebildeten Bundes-Gemeinschaft von
christlichen Jüngern und ihren Familien und das hingebungsvolle
Bemühen derjenigen, deren Glaube in der evangelikalen Erwe-
ckungsbewegung neu entfacht worden war für Ausbreitung des
Evangeliums im In- und Ausland.

                               Literatur:
Andrea Strübind / Martin Rothkegel (Hg.), Baptismus. Geschichte und Ge-
  genwart (Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht) 2012; darin John H. Y.
  Briggs, „Die Ursprünge des Baptismus im separatistischen Puritanismus
  Englands“, 3–22.

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     Entwicklungen der baptistischen Bewegung im 19. und
                       20. Jahrhundert

                          David Bebbington

    Zu Beginn des 19. Jahrhunderts bildeten die Baptisten zu
beiden Seiten des Atlantiks eine relativ kleine Gemeinschaft.
In England gab es nicht mehr als 445 Gemeinden; gemäß
einer Erhebung aus dem Jahr 1813 lag die Zahl in Amerika bei
2.633 Gemeinden. Sie waren durch die zentrale Lehre vom Heil
in die Particular Baptists (oder ‚reguläre‘ Baptisten in Amerika)
und in die General Baptist (oder Free Will Baptists in Amerika)
getrennt. Erstere waren selbstbewusste Calvinisten, die lehrten,
dass Christus nur für die Erwählten gestorben sei, während Letz-
tere, auch Arminianer genannt, die Lehre vertraten, Christus
sei für alle gestorben. Dazu gab es noch eine kleine Zahl von
Siebenten-Tags Baptisten, die darauf bestanden, dass der jüdi-
sche Sabbat auch von den Christen einzuhalten sei. Obwohl
alle nur kleine Gruppierungen bildeten, waren sie dennoch
von der Erweckung im Jahrhundert zuvor neu belebt worden.
Die ‚regulären‘ Baptisten in den USA hatten durch die ‚separa-
ten‘ Baptisten Verstärkung erfahren. Ihr Ursprung geht auf die
Große Erweckung zurück, und sie praktizierten erweckliche Ver-
anstaltungen. Im Süden der USA war der Geist der Erweckung
mit Freiluftversammlungen und der Erwartung einer emotiona-
len Reaktion besonders ausgeprägt.
    In England waren die General Baptists in vielen Fällen einer
unattraktiven rationalen Theologie erlegen und wuchsen, wenn
überhaupt, nur langsam. Aber eine Neue Gemeinschaft von
General Baptists, die durch und durch erwecklich ausgerichtet
war, machte große Fortschritte, vor allem in den East Midlands.
Die viel größere Gruppe der Particular Baptists machte ebenfalls
Fortschritte. Wie die Methodisten, mit denen sie evangelistische
Prinzipien verband, waren die Baptisten auf dem Vormarsch.
    Ihre Praxis wurde durch ein anderes Erbe des 18. Jahrhunderts,
der Aufklärung, tief beeinflusst. Man ging früher davon aus, dass
die Aufklärung mit ihrer Berufung auf den Verstand der evan-
gelikalen Erweckung mit ihrer Berufung auf die Offenbarung,
feindlich gegenüberstand. Neuere Untersuchungen haben jedoch
gezeigt, dass die Aufklärung und die Erweckung eng verknüpft

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waren. Der Begründer des Methodismus, John Wesley (1703–
1791), bestand darauf, dass die Vernunft für die Religion sehr
wichtig sei. Die Kennzeichen aufgeklärten Denkens wurden
daher auch unter Baptisten bedeutsam. Der Empirismus der Zeit,
der Erkundungen und Nachforschungen förderte, bestimmte
ihr Denken im 19. Jahrhundert. Baptistische Theologen folgten
im Allgemeinen der schottischen common sense Philosophie der
Schule des Thomas Reid (1710–1791). Deren Methode basierte
auf einer Untersuchung der Eigenschaften des menschlichen
Verstandes, eine empirische Technik. Die Philosophen dieser
Schule machten geltend, dass der Verstand bestimmte Wahr-
heiten, wie die Existenz Gottes, als sicher annimmt. Was als
sicher angenommen wird, gilt als common sense. Das war die
Methode von Francis Wayland (1796–1865), des Präsiden-
ten der Brown University, der ersten Adresse höherer Bildung
unter Baptisten in der Neuen Welt. Die Methode wurde in vie-
len baptistischen Colleges vertreten. Die Naturwissenschaft war
die ordnungsgemäße Untersuchung der Schöpfung Gottes. In
der Zeit vor der Veröffentlichung der Schrift Origin of Species
von Charles Darwin (1809–1882) im Jahre 1859 gab es wenig
Empfinden dafür, dass Wissenschaft und Religion in Konkur-
renz zueinander stehen könnten. Die Synthese von Wissenschaft
und christlichem Glauben wurde im Gegenteil als ‚natürliche
Theologie‘ verteidigt. Die Werke Gottes, so wurde oft argumen-
tiert, bestätigten Gottes Wort. Baptisten, wie ihre evangelikalen
Zeitgenossen, betrachteten Wissenschaft und Religion in einem
harmonischen Verhältnis. Der Empirismus wurde unter Baptis-
ten hoch gehalten.
    Der Geist der Aufklärung erfasste auch die Theologie selbst.
Das evangelikale Gegenstück zur Idee des Fortschritts, d. h. der
Erwartung menschlicher Vervollkommnung unter Führung
der Vernunft, war die postmilleniale Lehre. Das Millenium,
das Tausendjährige Reich des Friedens und des Wohlstands auf
Erden, wurde vor dem Jüngsten Gericht erwartet. Demgemäß
erwartete man die Wiederkunft Christi nach (‚post‘) dem Mille-
nium. Vor dieser Zeit würde es eine stetige Ausbreitung des Evan-
geliums und seiner Werte geben. Die Zeitschrift General Baptist
Magazine brachte 1854 einen Artikel über die zu erwarteten Fort-
schritte beim Näherrücken des Tausendjährigen Reiches. Unter
anderen Schritten nach vorn wurde dort die totale Abschaffung

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