Bedarfsorientierte Mindestsicherung
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02
Bedarfsorientierte
Mindestsicherung
GELDLEISTUNGEN
Im Rahmen der bedarfsorientierten Mindestsicherung wird eine finanzielle
WEITERE GELDLEISTUNGEN Unterstützung für Menschen, die in eine soziale Notlage geraten sind und
ihren Lebensunterhalt mit eigenen Mitteln (Einkommen und Vermögen) nicht
PERSÖNLICHE HILFEN mehr abdecken können, geleistet. Die bedarfsorientierte Mindestsicherung
umfasst monatliche Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts
SPEZIFISCHE HILFSANGEBOTE
und des Wohnbedarfs sowie ein Hineinnehmen in die gesetzliche
LEISTUNGEN FÜR VON WOHNUNGS- Krankenversicherung. Darüber hinaus kann Beratung und Unterstützung bei
LOSIGKEIT BEDROHTE MENSCHEN der Bewältigung der Notlage in Anspruch genommen werden. Als weitere
UND FÜR WOHNUNGSLOSE Leistungen kommen z.B. Beihilfen zu den Bestattungskosten, einmalige
MENSCHEN Hilfen in besonderen sozialen Lagen und Hilfen zur Verschaffung einer
angemessenen Alterssicherung infrage.
Neben diesen Leistungen der bedarfsorientierten Mindestsicherung für
einzelne Hilfesuchende werden im Rahmen der oberösterreichischen
Mindestsicherung auch Einrichtungen sichergestellt, die Personen
unterstützen,
• die von Gewalt durch Angehörige betroffen sind,
Oö. Sozialbericht 2016
• die von Wohnungslosigkeit betroffen sind,
• die von Schuldenproblemen betroffen sind.
In diesen Bericht fließt die maßgebliche Änderung der Mindestsicherung
in Oberösterreich durch die Oö. Mindestsicherungsgesetz-Novelle 2016,
mit der u.a. spezielle Leistungen für Asylberechtigte auf Zeit und subsidiär
Schutzberechtigte eingeführt wurden, noch nicht ein.
1Geldleistungen
Geldleistungen
Hilfe zur Sicherung des Lebensunterhalts und
des Wohnbedarfs (monatliche Geldleistungen)
Personen, die den Lebensunterhalt für sich und ihre unterhaltsberechtigten im Haushalt lebenden Angehörigen nicht
ausreichend decken können, haben Anspruch auf laufende Geldleistungen aus der bedarfsorientierten Mindestsicherung.
Leistungsbezieher/innen
Die Anzahl der Leistungsbezieher/innen in der Mindestsicherung stellt sich in einer längerfristigen
Betrachtung wie folgt dar:
14.000
12.000
10.000
8.000
13.951
12.818
6.000 11.328
9.156
4.000
Mindestsicherungsbezieher/innen
2012 bis 2015
2.000
(Leistungsbezieher/innen
0 inkl. Angehörige)
2012 2013 2014 2015
AMT DER OÖ. LANDESREGIERUNG
BMS-Bezieher im Verhältnis zur Bezirksbevölkerung 2015
Direktion Soziales und Gesundheit
AMT DER OÖ. LANDESREGIERUNG
ABTEILUNG SOZIALES
2015 gab es in Oberöster- BMS-Bezieher im Verhältnis zur Bezirksbevölkerung 2015
Direktion Soziales und Gesundheit
A-4021 LINZ, Bahnhofplatz 1
ABTEILUNG SOZIALES
reich im Jahresdurchschnitt Tel.: +43/732/7720-15221
A-4021 LINZ,Fax: +43/732/7720-215619
Bahnhofplatz 1
13.951 BMS-Bezieher/in- Tel.: +43/732/7720-15221
E-Mail: so.post@ooe.gv.at
Fax: +43/732/7720-215619
www.land-oberoesterreich.gv.at
nen (Bezieher/innen von E-Mail: so.post@ooe.gv.at
www.land-oberoesterreich.gv.at
ROHRBACH
Hilfe zur Sicherung des 0,44 %
ROHRBACH
0,44 % FREISTADT
SCHÄRDING
Lebensunterhalts und des 0,31 %
SCHÄRDING URFAHR-UMGEBUNG
FREISTADT
0,47 %
0,47 %
0,31 %
Wohnbedarfs), die sich wie 0,50 %
URFAHR-UMGEBUNG
0,50 %
folgt auf die Bezirke verteilt EFERDING
0,26 %
EFERDING LINZ-STADT
PERG
haben: RIED
RIED GRIESKIRCHEN
0,26 % LINZ-STADT
2,14 %
2,14 % PERG
0,72 %
0,72 %
0,59 % GRIESKIRCHEN
0,59 % 0,49 % WELS-STADT
0,49 % WELS-STADT
1,90 % LINZ-LAND
1,90 % LINZ-LAND
BRAUNAU 1,31 %
BRAUNAU 1,31 %
0,57
0,57 %
%
WELS-LAND
WELS-LAND
0,53 0,53
% % STEYR-STADT
STEYR-STADT
3,99 % 3,99 %
VÖCKLABRUCK
VÖCKLABRUCK Kategorien Kategorien
0,62 %%
Oö. Sozialbericht 2016
0,62
0,20 % bis 0,39 0,20
% % bis 0,39 %
STEYR-LAND 0,40 % bis 0,79 %
STEYR-LAND 0,40 % bis 0,79 %
0,45 % 0,80 % bis 1,19 %
0,45 % 0,80 % bis 1,19 %
GMUNDEN 1,20 % bis 3,99 %
GMUNDEN 1,20 % bis 3,99 %
0,42 % KIRCHDORF
0,42 % KIRCHDORF
0,52 % Bezirksgrenzen OÖ
0,52 % Bezirksgrenzen OÖ
±± Kartographie: Dominik POINTNER, Abteilung Soziales, 02. August 2016
Kartographie: Dominik POINTNER, Abteilung Soziales, 02. August 2016
2Leistungsbezieher/innen in der bedarfsorientierten Mindestsicherung
Wie in den letzten Jahren war auch 2015 ein Anstieg der Leis- Im Berichtszeitraum 2015 betrug die Zahl der Leistungsbezie-
tungsempfänger/innen festzustellen, wobei sich die Entwicklung her/innen zunächst 13.194 und stieg bis Ende des Jahres auf
der Bezieher/innen-Zahlen entschleunigt hat. 14.407 an; 53,7 % davon waren weiblich.
14.600 14.407
14.400 14.266 14.299
14.209
14.200 14.058 14.096
14.002
14.000 13.875
13.749 13.780
13.800
13.600 13.474
13.400
13.194
13.200
13.000
12.800
12.600
12.400 BMS-Bezieher/innen 2015
z
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to
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ze
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Ok
pt
De
No
Se
Bei den 13.951 Leistungsbezieher/innen im Jahr 2015 (Durch- bewohner). Insgesamt befanden sich 5.469 minderjährige Kinder
schnittswert) handelte es sich um 3.507 (25,1 %) alleinstehende (39,20 %) und 112 „erwachsene Kinder“ (0,8 %) unter den Leis-
und 1.780 (12,8 %) alleinerziehende Personen. 3.028 Personen tungsbezieher/innen sowie 55 (0,4 %) sonstige Personen.
(21,7 %) befanden sich in Haushaltsgemeinschaft (Paare, Mit
112 55
3.507 Alleinstehende
5.469
Alleinerziehende
Haushaltsgemeinscha>
1.780
minderjährige Kinder
3.028 erwachsene Kinder
SonsDge
Leistungsbezieher/innen
Oö. Sozialbericht 2016
49,8 % der Leistungsbezieher/innen lebten in den Statutarstädten, das entspricht einer Summe von 6.940 Personen.
3Geldleistungen
Grund des Mindestsicherungsanspruches
Von 4.909 erwachsenen arbeitsfähigen Personen im Jahr 2015 nen war die unzureichende finanzielle Absicherung durch Leistun-
(Durchschnittswert) waren 3.271 (66,6 % dieser Zielgruppe) gen der Arbeitslosenversicherung für 23,4 % der hilfebedürftigen
arbeitslose Personen, bei denen die Leistung des Arbeitsmarktser- Personen der Grund des Leistungsbezuges (sogenannte „Aufsto-
vices – AMS (Arbeitslosenunterstützung bzw. Notstandshilfe) unter cker“). 9,5 % konnten trotz Beschäftigung ihren Lebensunterhalt
den Mindeststandards der bedarfsorientierten Mindestsicherung nicht decken (sogenannte „working poor“); bei beiden Gruppen
zurückblieb, sodass diese durch Leistungen der bedarfsorientierten war die Tendenz steigend. Damit zeigt sich der aktivierende An-
Mindestsicherung unterstützt werden mussten. satz der bedarfsorientierten Mindestsicherung in der Praxis. Das
Bei einer Gesamtbetrachtung aller Mindestsicherungsbezieher/in- Einkommen aus der Kinderbetreuung reichte bei 4,3 % nicht aus.
22,8 % Aufstocker
23,4 % Aufstocker
22,8 % 23,4 %
Nur BMS
Nur BMS
„working poor“
3,2 % „working poor“
3,2 %
4,3 % Kinderbetreuung
4,3 % Kinderbetreuung
„sonstige Versicherungsleistungen“
9,5 % „sonstige Versicherungsleistungen“
9,5 %
36,8 % „sonstiges Einkommen“ Überwiegender Grund des
36,8 % „sonstiges Einkommen“
Mindestsicherungsanspruches
Dauer der Anspruchsberechtigung
In einer längerfristigen Betrachtung zeigte sich bereits im Jahr 2014 schnittliche Mindestsicherungsbezug betrug 229 Tage pro Person.
eine deutliche Verschiebung zu einer längeren Bezugsdauer. Auch im Ein besonders langer Leistungsanspruch bedarfsorientierter Min-
Jahr 2015 dominierten längere Bezugsdauern. 60,5 % der Personen destsicherung von 20 oder mehr Monaten war – bei Betrachtung
mit bedarfsorientierter Mindestsicherung bezogen Leistungen über des 2-Jahres-Zeitraums 2014/2015 – für 6.801 Personen in Ober-
einen Zeitraum von mehr als 6 Monaten im Jahr 2015. Der durch- österreich gegeben.
60,5 %
70,0 %
60,0 %
50,0 %
40,0 %
21,8 %
Oö. Sozialbericht 2016
30,0 %
17,7 %
20,0 %
10,0 %
Bezugsdauer im Jahr 2015
0,0 %
< 3 Monate 4-6 Monate 7-12 Monate
4Kosten der bedarfsorientierten Mindestsicherung
Die nachfolgende Tabelle stellt die Kosten der bedarfsorientierten Mindestsicherung auf
OÖ-Ebene dar.
Geldleistung
Oberösterreich Veränderung
Geldleistung und
gesamt zum Vorjahr
Krankenversicherung
2013 33.312.293 35.372.578
2014 36.117.047 38.337.020 8,38 %
2015 41.919.841 44.485.917 16,04 %
Ergänzend zu den bereits vorne dargestellten Mindestsicherungsbezieher/innen in Oberöster-
reich wird des Weiteren auch ein Bundesländervergleich gegeben.
Gesamtzahl der Bezieherinnen und Bezieher von Geldleistungen der bedarfsorientierten Min-
destsicherung1) der Bundesländer 2011 bis 2015:
Veränderung Bevölke- Dichte
2011 2012 2013 2014 2015
2011/2015 rungszahl 2015
relativ
Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % absolut absolut %
(%)
Personen
Ö 193.276 100 221.341 100 238.392 100 256.405 100,0 284.374 100 91.098 47,1 8.670.690 3,28
Bgld. 2.514 1,3 3.023 1,4 3.203 1,3 3.424 1,3 3.776 1,3 1.262 50,2 290.299 1,30
Ktn. 4.394 2,3 4.979 2,2 5.020 2,1 5.186 2,0 5.498 1,9 1.104 25,1 559.491 0,98
NÖ 16.552 8,6 18.966 8,6 21.407 9,0 24.138 9,4 26.551 9,3 9.999 60,4 1.650.367 1,61
OÖ 11.043 5,7 14.214 6,4 16.200 6,8 17.594 6,9 19.587 6,9 8.544 77,4 1.450.151 1,35
Sbg. 11.214 5,8 12.039 5,4 12.468 5,2 13.376 5,2 14.358 5,0 3.144 28,0 543.838 2,64
Stmk.2) 15.384 8,0 19.552 8,8 22.104 9,3 25.604 10,0 28.704 10,1 13.320 86,6 1.229.443 2,33
T 12.280 6,4 13.465 6,1 14.258 6,0 15.220 5,9 15.914 5,6 3.634 29,6 736.176 2,16
Vbg. 2)
8.174 4,2 8.583 3,9 9.523 4,0 10.289 4,0 11.611 4,1 3.437 42,0 382.798 3,03
W 111.721 57,8 126.520 57,2 134.209 56,3 141.574 55,2 158.375 55,7 46.654 41,8 1.828.127 8,66
STATISTIK AUSTRIA, Statistik der bedarfsorientierten Mindestsicherung. Erstellt am 9.9.2016 – eigene Berechnung.
1) Die Angaben zu den Personen, Bedarfsgemeinschaften und Ausgaben sind jeweils Jahressummen. – 2) Inkl. nicht unterstützte Kinder.
Oö. Sozialbericht 2016
5Geldleistungen
Hilfe durch Einbeziehung in die Krankenversicherung
Mit Einführung der bedarfsorientierten Mindestsicherung erfolgte die Einbeziehung jener Leistungsbezieher/innen in die gesetzliche
Krankenversicherung, die keinen Versicherungsschutz haben. Im Jahr 2015 wurden dabei für 4.343 Personen, davon 1.649 Männer,
1.730 Frauen und 964 Kinder, die Beiträge zur Krankenversicherung übernommen.
1.800
1.600 1.649 1.730
1.400
1.200
1.000
964
800
600
400
Mindestsicherung
200
Übernahme Krankenversicherung
0
Männer Frauen Kinder
Oö. Sozialbericht 2016
6Hilfe in besonderen sozialen Lagen
Hilfe in besonderen sozialen Lagen kann für Personen erbracht werden, die aufgrund ihrer besonderen persönlichen, familiären oder
wirtschaftlichen Verhältnisse oder infolge außergewöhnlicher Ereignisse einer sozialen Gefährdung ausgesetzt sind (§ 22 Oö. BMSG).
Um eine finanzielle Unterstützung kann mittels Antragsformular angesucht werden. Eine solche Unterstützung ist in aller Regel nur einmal
im Jahr möglich.
Unten stehende Grafik stellt die Anträge in absoluten Zahlen ab dem Jahr 2001 dar. Festzuhalten ist, dass von 2007 bis 2012 ein starker
Rückgang der Anträge zu verzeichnen war. Seit dem Jahr 2013 kommt es nun wieder zu einem minimalen Anstieg.
Hilfe in besonderen sozialen Lagen
Anträge 2001 - 2015
15.000
14.000
13.000
12.000
11.000
10.000
9.000
8.000
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Hilfe in besonderen
sozialen Lagen
Anträge 2001–2015
In nachfolgender Grafik werden die Auszahlungen in diesem Bereich ab dem Jahr 2001 dargestellt.
Hilfe in besonderen sozialen Lagen
Auszahlungen 2001 - 2015
€ 3.000.000
€ 2.500.000
€ 2.000.000
€ 1.500.000
€ 1.000.000
€ 500.000
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Hilfe in besonderen
sozialen Lagen
Oö. Sozialbericht 2016
Auszahlungen 2001–2015
7Weitere Geldleistungen
Weitere Geldleistungen
Das Geldleistungsangebot der bedarfsorientierten Mindestsicherung wird aus dem Sozialressort unter anderem durch zwei weitere
Leistungen, den Heizkostenzuschuss und den Seniorenerholungs- oder Kurzuschuss, ergänzt.
Heizkostenzuschuss 2015/2016
Das Land Oberösterreich erbringt für bedürftige Bürger/innen einen vom Nettoeinkommen gerichtlich festgelegte Unterhaltsleistungen
einmaligen Heizkostenzuschuss. Dieser Zuschuss wurde in den ange- für geschiedene Ehepartner (dazu zählen auch Unterhaltsleistungen
führten Heizperioden in folgender Höhe und an die folgende Anzahl für eine/n in einem Alten- u. Pflegeheim untergebrachten Ehepart-
von Empfänger/innen ausbezahlt: ner/in), Eltern und Alimentationsleistungen für Kinder in Abzug
gebracht.
max. Heizkos- Anzahl der Aufwendungen Dies gilt sowohl für die Antragstellerin und den Antragsteller als
Heizperiode tenzuschuss je Zuschussemp- des Landes OÖ auch für alle im gemeinsamen Haushalt lebenden Personen.
Haushalt – Euro fänger/innen – Euro
2012/2013 140 22.310 3.029.504 • Personen, die zum Zeitpunkt der Antragstellung aktuell bedarfs-
orientierte Mindestsicherung bezogen, keinen Anspruch auf den
2013/2014 140 21.939 2.991.782
Heizkostenzuschuss haben.
2014/2015 152 21.902 3.242.969
• bei Personen, die im Jahre 2015 nicht durchgängig bedarfsorien-
2015/2016 152 21.348 3.156.776
tierte Mindestsicherung bezogen hatten, der Heizkostenzuschuss
aliquot gewährt wird, wenn zum Zeitpunkt der Antragstellung auf
Die Richtlinie der Heizkostenzuschussaktion 2015/16 sah unter Berück- Heizkostenzuschuss aktuell kein Antrag auf bedarfsorientierte Min-
sichtigung des Netto-Haushaltseinkommens 2015 und des Ausgleichs- destsicherung gestellt oder keinerlei Geldleistungen aus der bedarfs-
zulagenrichtsatzes 2016 einen Zuschuss von 152 bzw. 76 Euro vor. orientierten Mindestsicherung bezogen wurden. Für im Jahr 2015
erhaltene Mindestsicherung wird pro Bezugsmonat ein Zwölftel des
Lag das Netto-Haushaltseinkommen des Jahres 2015 unter dem Aus- zu gewährenden Heizkostenzuschusses abgezogen.
gleichszulagenrichtsatz des Jahres 2016, so wurde für die Heizperiode
2015/16 ein Heizkostenzuschuss von 152 Euro genehmigt. Es wurde • der Heizkostenzuschuss Asylwerber/innen, deren Aufenthalt in Ober-
auch dann ein Zuschuss von 76 Euro ermöglicht, wenn das Netto- österreich im Rahmen der Grundversorgung sichergestellt wird bzw.
Haushaltseinkommen um maximal 50 Euro über dem Richtsatz lag. die Möglichkeit dieser Sicherstellung besitzen, nicht gewährt wird.
Die Richtlinie der Heizkostenzuschussaktion 2015/16 sah u.a. vor, dass Im Förderzeitraum 2015/16 wurde 21.348 bedürftigen Personen der
• erhaltene Unterhaltsleistungen für Kinder nicht mehr in das Familien- Heizkostenzuschuss gewährt. Gegenüber 2014/2015 wird bei den an-
einkommen eingerechnet werden. Somit können alleinerziehende El- spruchsberechtigten Personen ein 2,5%iger (554 Personen) Rückgang
tern mit geringem Einkommen entlastet werden. Umgekehrt werden verzeichnet.
Oö. Seniorenerholungs-
oder Kurzuschuss Oö. Seniorenerholungs- oder Kurzuschuss
Zuschuss des Landes OÖ
Jahr Personen gesamt
Das Land Oberösterreich erbringt für Seniorinnen und Senioren gesamt Euro
mit geringem Einkommen zu den Kosten eines Erholungs- oder 2012 922 85.811
Oö. Sozialbericht 2016
Kuraufenthaltes in Österreich und im EU-Raum sowie in Län- 2013 813 75.273
dern, die an Österreich angrenzen, für eine Aufenthaltsdauer 2014 906 83.626
von mindestens einer Woche und längstens für die Dauer von
2015 629 59.065
3 Wochen einen Zuschuss im Ausmaß bis zur Hälfte der Ge-
samtkosten. Seit Oktober 2008 wird für konsumierte Erho- Im Jahr 2015 sind bei den angegebenen 629 Personen rund 200
lungsaufenthalte pro Woche ein Zuschuss im Ausmaß der Hälfte Ansuchen, welche aufgrund einer EDV-Umstellung sowie des
der Gesamtkosten, mindestens jedoch 60 Euro und höchstens Personalwechsels in der Politik in diesem Jahr erst im Jahr 2016
90 Euro pro Woche gewährt. bearbeitet werden konnten, nicht enthalten.
8Persönliche Hilfen
Persönliche Hilfen
Case-Management
Die Einführung des Case-Managements erfolgte im Jahr 2012 auf elle Beratung, Begleitung und Betreuung, insbesondere auch das
Grundlage des Oö. Mindestsicherungsgesetzes. Case-Management, vor.
Die bedarfsorientierte Mindestsicherung hat die Ermöglichung und Der Fokus liegt u.a. auf arbeitsfähigen und eingeschränkt arbeits-
Sicherstellung eines menschenwürdigen Lebens sowie die damit fähigen, dennoch perspektivisch einsetzbaren Personen, die bereits
verbundene dauerhafte Einbeziehung in die Gesellschaft für jene, Leistungen der BMS beziehen bzw. Leistungen der BMS beantra-
die dazu der Hilfe der Gemeinschaft bedürfen, zur Aufgabe. Die gen (wollen).
Sicherstellung des menschenwürdigen Lebens erfolgt primär über
Geldleistungen und die Einbeziehung in die gesetzliche Kranken- Zur erfolgreichen Wahrnehmung des Case-Managements ist die
versicherung. Zusammenarbeit mit den Clearingstellen unerlässlich, die im Regel-
fall als Auftraggeber für das Case-Management fungieren.
Gemäß § 11 Abs. 1 Oö. BMSG haben Hilfebedürftige ihre Arbeits-
kraft in zumutbarer Weise einzusetzen und sich um entsprechende Die Clearingstelle ist in jedem Bezirk installiert und setzt sich aus zu-
Erwerbsmöglichkeiten zu bemühen. Die beschriebene einzuglie- mindest je einem Vertreter der regionalen Geschäftsstelle des AMS
dernde Personengruppe ist heterogen und benötigt daher unter- und der Bezirksverwaltungsbehörde zusammen. Entscheidungen,
schiedliche Stützsysteme. die sowohl für das AMS als auch für die Bezirksverwaltungsbe-
hörde von Bedeutung sind, sollen nach Möglichkeit gemeinsam
Um das Bemühen der Anspruchsberechtigten auf Inklusion in die getroffen bzw. zumindest erörtert werden.
Arbeitswelt zu unterstützen, sieht der § 19 Oö. BMSG die individu-
Case-Management-Organisationen und Bezirksverteilung:
Rohrbach
11
Schärding Urfahr- Freistadt
18 Umgebung 189 FAB FAB – Verein zur Förderung von
30
7
Arbeit und Beschäftigung
Eferding Rohrbach
12 Linz 11
218 B7 Bezirke: Linz-Stadt, Linz-Land, Urfahr-
Grieskirchen Perg
58
Ried 33 Schärding 32 Urfahr- Freistadt Umgebung, Rohrbach, Freistadt, Perg.
18 Umgebung 189 FAB
12 30
Wels Linz-Land
Rohrbach 7
74 51 11 183 HW
Wels-Land Eferding
Schärding
34 Steyr 12
Urfahr- Linz
Freistadt
218 B7
Perg
18 53Grieskirchen
33
Umgebung 58
30 32 Gemeinsame 189 FAB Verein B7 Arbeit und Leben
Ried 7
Vöcklabruck 12 Wels Linz-Land
AMS-RGS Bezirke: Steyr-Stadt, Steyr-Land,
70
Braunau Eferding 74 51 183 HW
44 12 Linz
Wels-Land 218 B7 Kirchdorf/Krems, Gmunden,
Grieskirchen Steyr-Land 3458 Perg
Steyr
32 Gemeinsame
Ried 33 23 53 Vöcklabruck, Braunau/Inn.
Gmunden12 Kirchdorf Wels Linz-Land AMS-RGS
Vöcklabruck
Braunau 16 12 70 74 51 183 HW
44 Wels-Land
34 Steyr Steyr-Land OÖ Hilfswerk GmbH
23
Gmunden
53 Gemeinsame
Kirchdorf
AMS-RGS Bezirke: Wels-Stadt, Wels-Land, Eferding,
Oö. Sozialbericht 2016
Vöcklabruck 16 12
70 Grieskirchen, Ried/I., Schärding.
Steyr-Land
23
Gmunden Kirchdorf
16 12
Case-Management
Regionsverteilung
Kartographie: Dominik POINTNER, Abteilung Soziales, 23. September 2016
Kartographie: Dominik POINTNER, Abteilung Soziales, 23. September 2016
Kartographie: Dominik POINTNER, Abteilung Soziales, 23. September 2016 9Persönliche Hilfen
Aufteilung der durch das Case-Management betreuten Personen nach Bezirken:
2015 betreute Teilnehmer/innen gesamt
Clearingstelle
BMS-T m w BMS-V m w ∑ in %
L 18 7 11 40 22 18 58 9,8
SR 28 13 15 25 13 12 53 10,0
WE 38 24 14 36 19 17 74 12,5
BR 30 11 19 14 8 6 44 7,5
EF 5 2 3 7 4 3 12 2,0
FR 18 5 13 12 8 4 30 5,1
GM 12 7 5 4 2 2 16 2,7
GR 19 7 12 14 5 9 33 5,6
KI 1 1 0 11 3 8 12 2,0
LL 27 14 13 24 7 17 51 8,6
SD 16 4 12 2 1 1 18 3,1
SE 13 8 5 10 8 2 23 3,9
PE 17 9 8 15 6 9 32 5,4
RI 7 4 3 5 4 1 12 2,0
RO 4 3 1 7 4 3 11 1,9
UU 3 2 1 4 2 2 7 1,2
VB 34 10 24 36 12 24 70 11,9
WL 26 11 15 8 3 5 34 5,8
Gesamt 316 274 590 100
Zur Inklusionsunterstützung stehen dafür – neben allen in Oberösterreich etablierten Hilfsstrukturen – Angebote wie z.B.
• Tagesstrukturierende Beschäftigung oder
• Sozialökonomische Betriebe (SÖB) und gemeinnützige Beschäftigungsprojekte
zur Verfügung.
Oö. Sozialbericht 2016
10Ablauf des Case-Managements in Oberösterreich
Phase 1
Das Mindestsicherungsverfahren wird durch den Antrag der hilfe- Darüber hinaus können diese Ergebnisse bei Bedarf in das behörd-
suchenden Person initiiert. Soweit im Verfahren eine Unterstützung liche Verfahren einfließen (z.B. Erteilung von Aufträgen im Zusam-
erforderlich ist, die nicht auch durch Sozialberatungsstellen geleis- menhang mit der Bemühungspflicht).
tet werden kann, wird der hilfebedürftigen Person die Begleitung
durch das Case-Management angeboten. Dadurch sollen v.a. Phase 5
zurückweisende Bescheide (z.B. nach einem fruchtlosen Verbesse- Zugang zur Beschäftigungsmaßnahme:
rungsauftrag) bei ersichtlicher Notlage vermieden werden. Das Case-Management unterstützt bei Bedarf in Absprache mit
dem Projektträger die hilfesuchende Person beim Zugang in eine
Phase 2 Beschäftigungsmaßnahme.
Auf Initiative der Behörde erfolgt bei Bedarf eine Abklärung der
Arbeitsfähigkeit durch einen Sachverständigen – bei BMS-Vollbe- Phase 6
zieher/innen durch das Berufliche Bildungs- und Rehabilitations- Eintritt von Änderungen:
zentrum (BBRZ) – bei BMS-Teilbezieher/innen (die neben der BMS Das Case-Management gibt im Fall von Änderungen im Beschäf-
auch AMS-Leistungen beziehen) auf Initiative des AMS durch die tigungsbereich eine Stellungnahme für die Mindestsicherungsbe-
Gesundheitsstraße. hörde ab bzw. begleitet im folgenden Prozess auf Initiative der
Clearingstelle.
Phase 3
Die Erstellung einer Sozialanamnese bzw. Perspektivenplanung Die drei Organisationen des Case-Managements betreuten im Jahr
erfolgt bei Bedarf auf Initiative der Clearingstelle durch die jeweilige 2015 590 Personen, davon waren 274 Vollbezieher/innen und
Case-Management-Organisation. 316 Teilbezieher/innen der bedarfsorientierten Mindestsicherung.
Phase 4
Die Clearingstelle trifft auf der Grundlage der Sozialanamnese/Per-
spektivenplanung des Case-Managements die Entscheidung über
die weitere Vorgangsweise im Hinblick auf die Reintegration in den
Arbeitsmarkt und informiert darüber die betroffene Person, die
Case-Management-Organisationen und den Projektträger.
Oö. Sozialbericht 2016
11Persönliche Hilfen
Beschäftigungsprojekte
Hilfe zur Arbeit
Hilfe zur Arbeit ist eine Alternative zu Leistungen aus der bedarfs- denen 55 das Angebot mit Zielerreichung beendeten. Das heißt
orientierten Mindestsicherung und wird als eine Form der Hilfe zur von den 104 im Jahr 2015 ausgetretenen Personen konnten 55
Selbsthilfe von den regionalen Trägern sozialer Hilfe angeboten. am Arbeitsmarkt Fuß fassen oder einen Anspruch auf Leistungen
Ziel dieser Maßnahme ist die Integration bzw. Reintegration in den des AMS erlangen.
Arbeitsmarkt. Der Austritt der meisten Teilnehmer/innen erfolgte innerhalb des
ersten Jahres der Beschäftigung im Rahmen der Hilfe zur Arbeit.
Unterschieden wird zwischen „Heranführung an den Arbeits-
prozess“ (z.B. durch stundenweise Integration in einen Arbeits- Bis zum Jahre 2011 war eine starke Steigerung der Anzahl der
prozess), „Qualifizierung für die Arbeit“ (z.B. durch Organisation Mitarbeiter/innen (2001: 230 Personen bis 2011: 376 Personen)
bzw. Kostenübernahme von notwendigen Schulungsmaßnahmen) in diesen besonderen Beschäftigungsverhältnissen zu vermerken.
und der hauptsächlich angebotenen „Hilfe zur Arbeit“ (befristete Ab dem Jahr 2012 kam es zu einem Rückgang der Mitarbei-
Dienstverhältnisse, die höchstens im Ausmaß von zwei Dritteln der ter/innen auf 222 Personen im Jahr 2013. 2014 stieg die Anzahl
gesetzlichen Normalarbeitszeit in Anspruch genommen werden). der Mitarbeiter/innen wiederum leicht auf 237 Personen, 2015
sogar auf 345.
Im Jahr 2015 wurde Hilfe zur Arbeit in 14 Bezirken angeboten.
Es gab in diesem Rahmen insgesamt 345 Teilnehmer/innen, von
Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der jeweiligen Maßnahme der Hilfe zur Arbeit
Anzahl der Teilnehmer/in- Geschlecht Geschlecht Anzahl der Teilneh- Geschlecht
Anzahl der Teilnehmer/innen bei Anzahl
nen bei „Heranführung an mer/innen bei
m w „Qualifizierung für die Arbeit“ m w m w gesamt
den Arbeitsprozess“ „Hilfe zur Arbeit“
Teilnehmer/innen am Teilnehmer/innen am Teilnehmer/innen am
0 1 0 1 40 108 150
01.01.2015 01.01.2015 01.01.2015
Eintritte 2015 0 0 Eintritte 2015 0 1 Eintritte 2015 88 106 195
Summe Teilnehmer/innen Summe Teilnehmer/innen Summe Teilnehmer/innen
0 1 0 2 128 214 345
im Jahr 2015 im Jahr 2015 im Jahr 2015
Austritte 2015 0 1 Austritte 2015 0 1 Austritte 2015 39 63 104
Teilnehmer/innen am Teilnehmer/innen am Teilnehmer/innen am
0 0 0 1 89 151 241
31.12.2015 31.12.2015 31.12.2015
Verweildauer der ausgetretenen Teilnehmerinnen und Teilnehmer (bezogen auf die Austritte 2015)
Austritt aus Hilfe zur Arbeit im ...
1. Monat 2. Monat 3. Monat 1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal 4. Quartal 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr 4. Jahr Austritte
d. Tätigkeit d. Tätigkeit d. Tätigkeit gesamt d. Tätigkeit d. Tätigkeit d. Tätigkeit gesamt d. Tätigkeit d. Tätigkeit und länger gesamt
7 6 8 21 14 12 31 78 11 2 13 104
Oö. Sozialbericht 2016
12Gründe für den Austritt aus der jeweiligen Maßnahme der Hilfe zur Arbeit (bezogen auf die Austritte 2015)
Austrittsgrund bei Geschlecht Geschlecht Geschlecht
Austrittsgrund bei „Qualifi- Austrittsgrund bei Anzahl
„Heranführung an den
m w zierung für die Arbeit“ m w „Hilfe zur Arbeit“ m w gesamt
Arbeitsprozess“
Zielerreichung 0 1 Zielerreichung 0 1 Zielerreichung 21 32 55
Vermittlung in den Vermittlung in den Vermittlung in den
0 0 0 1 7 12 20
Arbeitsmarkt Arbeitsmarkt Arbeitsmarkt
Erwerb von Ansprüchen Erwerb von Ansprüchen Erwerb von Ansprüchen
(z.B. AMS-Geld, Sozial- 0 1 (z.B. AMS-Geld, Sozial- 0 0 (z.B. AMS-Geld, Sozial- 14 20 35
versicherung, ...) versicherung, ...) versicherung, ...)
Zeitablauf/keine Vermittlung Zeitablauf/keine Vermittlung Zeitablauf/keine Vermittlung
0 0 0 0 4 15 19
möglich aufgrund ... möglich aufgrund ... möglich aufgrund ...
des sozialen und/oder des sozialen und/oder des sozialen und/oder
0 0 0 0 1 2 3
familiären Umfeldes familiären Umfeldes familiären Umfeldes
von Defiziten im Bereich der von Defiziten im Bereich der von Defiziten im Bereich der
Arbeits- und Ausbildungs- 0 0 Arbeits- und Ausbildungs 0 0 Arbeits- und Ausbildungs- 3 10 13
fähigkeiten fähigkeiten fähigkeiten
persönlicher Vermittlungs- persönlicher Vermittlungs- persönlicher Vermittlungs-
0 0 0 0 0 2 2
hemmnisse hemmnisse hemmnisse
sonstiger Vermittlungs- sonstiger Vermittlungs- sonstiger Vermittlungs-
0 0 0 0 0 1 1
hemmnisse hemmnisse hemmnisse
vorzeitige Auflösung vorzeitige Auflösung vorzeitige Auflösung
0 0 0 0 14 16 30
aufgrund von ... aufgrund von ... aufgrund von ...
Haft 0 0 Haft 0 0 Haft 0 0 0
gesundheitlichen Problemen 0 0 gesundheitlichen Problemen 0 0 gesundheitlichen Problemen 3 1 4
Suchtproblematik 0 0 Suchtproblematik 0 0 Suchtproblematik 0 0 0
sprachlichen Defiziten 0 0 sprachlichen Defiziten 0 0 sprachlichen Defiziten 0 0 0
Problemen im Sozial- Problemen im Sozial- Problemen im Sozial-
0 0 0 0 3 2 5
verhalten verhalten verhalten
Übersiedelung 0 0 Übersiedelung 0 0 Übersiedelung 0 1 1
Karenz 0 0 Karenz 0 0 Karenz 0 4 4
Sonstigem 0 0 Sonstigem 0 0 Sonstigem 8 8 16
Summe Austritte 2015 0 1 Summe Austritte 2015 0 1 Summe Austritte 2015 39 63 104
Verbleibstatus der 2015 ausgetretenen Teilnehmer/innen zum Stichtag 31.12.2015
Teilneh- Teilneh- Teilneh- Teilneh- Teilneh- Teilneh-
mer/innen mer/innen mer/innen mer/innen mer/innen mer/innen Anzahl
Status zum Stichtag 31.12. bis 17 Jahre 18–20 Jahre 21–24 Jahre 25–44 Jahre 45–49 Jahre ab 50 Jahren gesamt
m w m w m w m w m w m w
Beschäftigung am Arbeitsmarkt 0 0 0 0 3 2 3 10 0 0 0 2 20
Wiedereintritt in „Hilfe
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
zur Arbeit“
AMS Arbeitslosengeldbezug 0 0 2 0 1 1 10 24 1 3 4 0 46
AMS Pensionsvorschussbezug 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
Oö. Sozialbericht 2016
Krankengeldbezug 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
Pension 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 3 3
BMS-Bezug (Voll- und
0 0 0 0 0 1 7 6 2 1 1 3 21
Teilbezug)
Karenz, Mutterschutz 0 0 0 1 0 0 0 3 0 0 0 0 4
Sonst. (unbek., kein Bezug,
0 0 0 2 2 1 2 3 0 0 0 0 10
Haft, Tod ...)
Summe: 0 0 2 3 6 5 22 46 3 4 5 8 104
13Persönliche Hilfen
Pakt für Arbeit und Qualifizierung
Der Pakt für Arbeit und Qualifizierung für OÖ (PAQ OÖ) ist ein gemeinschaftliches Förderungsprogramm von ARBEITSMARKTSERVICE
OBERÖSTERREICH, LAND OBERÖSTERREICH, SOZIALMINISTERIUMSERVICE OÖ, ARBEITERKAMMER OÖ, WIRTSCHAFTSKAMMER OÖ,
INDUSTRIELLENVEREINIGUNG OÖ und ÖGB OÖ sowie des LANDESSCHULRATES für OÖ und verfolgt entsprechend den künftigen Her-
ausforderungen am oö. Arbeitsmarkt für die Zielgruppen Jugendliche und junge Erwachsene, Frauen, Ältere, Menschen mit Migrations-
hintergrund und Menschen mit gesundheitlichen (psychischen, physischen und/oder kognitiven) Vermittlungseinschränkungen folgende
strategische Ziele:
1. Zielgruppe JUGENDLICHE UND „Perspektive 2020“ ergibt dies ein zusätzliches Arbeitskräftepotenzial
JUNGE ERWACHSENE von 2.240 Frauen und 6.080 Männern.
Jugendliche und junge Erwachsene, besonders jene, die über keine
Ausbildung verfügen, die über das Pflichtschulniveau hinausgeht. 4. Zielgruppe MENSCHEN MIT
MIGRATIONSHINTERGRUND
Säule A – Ausbildungsgarantie – Zielgruppe Jugendliche Qualifizierte Zuwanderung und das Heben des Potenzials der in
und junge Erwachsene bis 24 Jahre Oberösterreich lebenden Menschen mit Migrationshintergrund
sind unabdingbare Faktoren zur Sicherung der zukünftigen Fach-
Strategisches Ziel: Wir erhöhen den Anteil der Jugendlichen zwi- kräftebasis. Da auch zukünftig das Bevölkerungswachstum nahezu
schen 20 und 24 Jahren mit Ausbildung über Pflichtschulniveau auf ausschließlich über Zuwanderung erfolgt, sind das Gelingen einer
90 Prozent. Mit „Perspektive 2020“ ergibt dies ein zusätzliches Poten- besseren Integration von Migrantinnen und Migranten in den
zial von 4.850 Jugendlichen. Arbeitsmarkt und die Vermeidung von Dequalifikation besonders
wichtige Herausforderungen im Hinblick auf die Förderung quali-
2. Zielgruppe FRAUEN fizierter Beschäftigung.
Frauen stellen einen bedeutenden Faktor am Arbeitsmarkt dar. Die Ent-
wicklung der Erwerbskurve im direkten Vergleich zeigt, dass quantitativ Säule B – Fachkräfteprogramm – Zielgruppe Menschen mit
die Ausweitung des Erwerbspersonenpotenzials auch in den letzten Migrationshintergrund
Jahren sehr stark durch die zunehmende Erwerbstätigkeit von Frauen
geprägt war. Die Erhöhung der Erwerbsbeteiligung von Frauen leistet Strategisches Ziel: Wir erhöhen die Erwerbsquote von Menschen
bis zum Jahr 2020 einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung in mit Migrationshintergrund. Durch die Annäherung der Beschäfti-
Oberösterreich. Die Steigerung des Zugangs zum Erwerbsleben erfor- gungsquote an die der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund
dert gemeinsame Schritte, die insgesamt die Wahlfreiheit von Frauen bringen wir mit „Perspektive 2020“ ca. 3.000 Menschen mit
im Zugang zum Erwerbsleben erhöhen. Migrationshintergrund zusätzlich in Beschäftigung.
Säule B – Fachkräfteprogramm – Zielgruppe Frauen
5. Zielgruppe MENSCHEN MIT GESUNDHEIT-
Strategisches Ziel: Mehr Frauen treten in den Arbeitsmarkt ein. Wir LICHEN VERMITTLUNGSEINSCHRÄNKUNGEN
erhöhen bis zum Jahr 2020 die Erwerbsbeteiligung der Frauen von Menschen mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen bilden
67 auf 70 Prozent. Dies ergibt ein zusätzliches Potenzial von ca. eine wichtige menschliche Ressource für den Arbeitsmarkt. Fakt ist,
14.100 Frauen für den Arbeitsmarkt. dass unabhängig von der Konjunktur die Arbeitsmarktchancen für
arbeitssuchende Menschen mit gesundheitlichen Vermittlungsein-
3. Zielgruppe ÄLTERE schränkungen erheblich geringer sind, wobei es je nach Alter und
Das Potenzial der Generation 50+ bildet aufgrund ihrer Erfahrung Geschlecht Unterschiede gibt. Eine differenzierte Betrachtung der
und des erworbenen Wissens ein wichtiges Potenzial für die ober- Zielgruppe ist wichtig, um die Beschäftigungschancen insgesamt
österreichische Wirtschaft. Die Sicherung der Beschäftigungsfähig- zu heben. Chancengleichheit in Beschäftigung und Beruf hat einen
keit und die Erhöhung der Erwerbstätigkeit älterer Generationen hohen gesellschaftspolitischen Stellenwert, dem sich die Arbeitsmarkt-
sind zentrale arbeitsmarktpolitische Hebel für den Wirtschafts- akteur/innen in Oberösterreich verbunden fühlen.
standort Oberösterreich. Im europäischen Vergleich weist die
Oö. Sozialbericht 2016
Erwerbsquote der 55- bis 64-Jährigen in Österreich hohes Entwick- Säule B – Fachkräfteprogramm – Zielgruppe Menschen mit
lungspotenzial auf. Unabhängig von der Qualifikationsstruktur gesundheitlichen (physischen, psychischen und/oder kogni-
der Beschäftigten weist diese Zielgruppe das größte zukünftige tiven) Vermittlungseinschränkungen
Aktivierungspotenzial auf.
Strategisches Ziel: Wir integrieren verstärkt Menschen mit gesund-
Säule B – Fachkräfteprogramm – Zielgruppe Ältere heitlichen Vermittlungseinschränkungen in den Arbeitsmarkt, indem
wir den Anteil der Arbeitsaufnahmen bei Menschen mit gesundheit
Strategisches Ziel: Wir halten Menschen in Oberösterreich länger lichen Vermittlungseinschränkungen stabil halten.
in Beschäftigung und steigern das Erwerbspersonenpotenzial. Mit
14Pakt für Arbeit und Qualifizierung für Oberösterreich 2015
strategisches Ziel Interventionsform geplante geplante Personen Finanzierung Finanzierung Finanzie- Gesamtfinan- % Land
Personen 2015 ff AMS 2015 ff Land rung 2015 zierung Trägerf./
gesamt m w ff SozMS 2015 ff Anmerkungen
Produktionsschulen BR, GM, KI, LI, PE, RI, ST, WE, TR 620 310 310 1.857.000 2.111.000 0 3.968.000 51
Projekte f. Jug. m. abgebrochener Ausbildung (Kick, DOIT, YuCAN) 155 78 77 252.000 262.000 0 514.000 51/50
Arbeitsbegleitung Jugendlicher 460 230 230 0 200.000 0 200.000
Jobcoaching Wirtschaftsressort, Potenzialanalysen 2.200 1.100 1.100 0 725.000 0 725.000
SozMS: Jugendcoaching 4.300 2.400 1.900 0 0 4.378.000 4.378.000
SozMS: Koordinierung Jugendcoaching + Produktionsschulen 0 0 153.000 153.000
Firmenausbildungsverbund 800 500 300 0 200.000 0 200.000
Säule A Betriebliche Lehrstellenförderung 1.050 590 460 2.800.000 350.000 0 3.150.000 LST+Auslauf
Ausbildungs- Berufsausbildungsassistenz: Beratung und SozMS 2.200 1.485 715 0 0 4.150.000 4.150.000 100 % ab 1.7.
garantie für
Jugendliche und Unterstützung für benachteiligte Jugendliche Land OÖ 275 150 125 0 250.000 0 250.000 bis 30.6.2015
junge Erwachsene
Lehrlingscoaching 290 197 93 575.000 0 0 575.000
Jugendlandkarte 5.000 5.000 0 10.000
§ 30-BAG-Lehrgänge für normal begabte Jugendliche 600 300 300 13.851.000 1.600.000 0 15.451.000 Fixbetrag
Lehrgänge zur Teilqualifizierung 550 275 275 9.549.000 406.000 0 9.955.000 IBA-Verl. 03/15
Ausbildungslehrgänge (Sozialressort) 100 50 50 0 2.124.000 0 2.124.000
Lehrausbildungen für beeinträchtigte Jugendliche 5 3 2 228.000 113.000 0 341.000 33
Facharbeiter/innenkurzausbildungen für junge Erwachsene 81 42 39 500.000 290.000 0 790.000Persönliche Hilfen
SozMS: Persönliche Assistenz am Arbeitsplatz 70 35 35 0 0 1.580.000 1.580.000
SozMS: Beschäftigungsprojekte (Transitarbeitsplätze) 140 65 75 0 0 1.524.000 1.524.000
SozMS: Förderung einer selbstständigen Existenz 20 15 5 0 0 200.000 200.000
SozMS: Förderung zur barrierefreien Arbeitsplatzgestaltung 140 70 70 0 0 270.000 270.000
Land: Berufliche Eingliederung 458 229 229 0 7.905.000 0 7.905.000
AMS: Qualifizierungsangebote 600 420 180 4.713.000 0 0 4.713.000 BBRZ
AMS: Stabilisierungsangebote 200 120 80 3.894.000 0 0 3.894.000 ATZ
Säule B AMS: Bewerbungstraining 400 250 150 1.404.000 0 0 1.404.000 Kurse
Fachkräfte- SozMS: Betriebliche Lohnförderungen 900 590 310 0 0 2.500.000 2.500.000
programm
Menschen mit SozMS: Vermittlungsorientierte Integrationsbegleitung 3.000 1.600 1.400 0 400.000 4.930.000 5.330.000
gesundheitlichen SozMS: Qualifizierungsprojekte und 1.000 510 490 0 0 9.050.000 9.050.000
Vermittlungs- Produktionsschulen (vormals AusbildungsFit)
einschränkungen
und am Rande SozMS: Qualifizierung für Einzelpersonen 15 8 7 0 0 10.000 10.000
des Arbeitsmarkts
bMS Case-Management 400 200 200 270.000 900.000 0 1.170.000
bMS Beratung für Asylberechtigte 195 100 95 90.000 124.000 0 214.000 58
bMS Qualifizierung für Asylberechtigte 63 33 30 79.000 79.000 0 158.000 50
bMS Qualifizierung Vehikel, Via Vista, Fragile 75 40 35 857.000 1.642.000 0 2.499.000
bMS Beschäftigung: Manufaktur Haslach, Prima Vera, B7 45 23 22 0 1.080.000 0 1.080.000
bmS Beschäftigung: Step by Step 100 50 50 0 900.000 0 900.000
bMS Beschäftigung: B 24 (Kosten + TN 2015), Stützpunkt 105 55 50 1.611.000 1.459.000 0 3.070.000 50/17
Outplacement-Unternehmensstiftungen* 350 175 175 4.130.000 260.000 0 4.390.000
Insolvenz-Stiftungen*: Struktur- und Ausbildungskosten + Stipendien 200 100 100 3.350.000 600.000 0 3.950.000
Unternehmensgründungsberatung: Kosten + TN 2015 1.650 990 660 805.000 397.000 0 1.202.000 33
Facharbeiter/innenkurzausbildungen 450 400 50 4.854.000 2.500.000 0 7.354.000 Fixbetrag
in Metall-Ausbildungszentren inkl. Installationstechnik
Gastrokurse 214 92 122 699.000 699.000 0 1.398.000 50
Greenjobs: Ökoservice 50 25 25 105.000 90.000 0 195.000 Fixbetrag
Facharbeiter/innenausbildungen für beeinträchtigte Personen 200 140 60 2.137.000 1.060.000 0 3.197.000 33
Programm Aufstieg (auslaufend) 175 122 53 2.791.000 0 0 2.791.000
Bauhandwerkerausbildung 165 165 0 850.000 90.000 940.000 Förd. Betriebe
Säule D + E Arbeitsplatznahe Qualifizierung (AQUA)* 1.400 700 700 19.242.000 1.814.000 0 21.056.000
Die Wirtschaft im
Fokus Implacementstiftungen* 100 60 40 1.180.000 200.000 0 1.380.000
Implacementstiftungen Sozial-/Gesundheitsberufe* 600 100 500 7.080.000 1.440.000 0 8.520.000
(Fachsozialbetreuer/innen und DKGP mit geriatrischem Schwerpunkt)
Zielgruppenstiftungen* (JUST, JES, Frauen, Ältere, Migrant/innen, 300 100 200 3.540.000 400.000 0 3.940.000
Menschen mit Beeinträchtigungen)
Du kannst was! 60 45 15 111.000 150.000 0 261.000
Placement Promotoren 2 2 0 0 150.000 0 150.000
WIP für Ausbildungsmaßnahmen bei KMUs 240 150 90 0 140.000 0 140.000
Qualifizierung für Beschäftigte (QBN) 6.000 3.800 2.200 2.500.000 0 0 2.500.000
Höherqualifizierung von Beschäftigten in Gesundheits- 25 10 15 65.000 0 0 65.000
und Sozialberufen sowie Kindergartenpädagogik (GSK)
Bildungskonto: Qualifizierungsförderung für Arbeitnehmer/innen 17.000 8.000 9.000 0 9.244.000 0 9.244.000
Regionalmanager/innen für Arbeit 2 0 2 0 272.000 272.000
Gesamtfördervolumen 2015 70.796 34.609 36.187 141.688.000 85.876.000 28.745.000 256.309.000
AMS OÖ/1+3/071330043/15 70.796 Verpro- Beitrag AMS Beitrag Land Beitrag 256.309.000 Verprobung
bung SozMS
in Pro- 55 34 11
zent:
* AMS: Schulungsbedingte Mehrkosten für Existenzsicherung (plus AMS-Anteil Projektförderung bei Insolvenzstiftungen)
Oö. Sozialbericht 2016
16Spezifische Hilfsangebote
Spezifische Hilfsangebote
Schuldnerberatung und Schuldenregulierung
Die Inanspruchnahme des Leistungsangebotes der beiden Schuld- kommen bei den meisten Verschuldeten jährlich fällt und derzeit
nerberatungsträger in Oberösterreich ist in den letzten Jahren bei ca. 1.200 Euro liegt.
kontinuierlich gestiegen. Im Jahr 2015 konnten die beiden oö.
Schuldnerberatungsorganisationen – Schuldnerberatung OÖ und Die Ergebnisse der Arbeit der beiden oö. Schuldnerberatungs
Schuldnerhilfe OÖ – mit über 12.983 Beratungsgesprächen mit organisationen zeigen sich nicht zuletzt in der Zahl der abge
Kundinnen und Kunden eine leicht steigende Tendenz vom Jahr schlossenen Privatkonkurse. So wurden 2009 in Oberösterreich
2012 bis zum Jahr 2015 vorweisen. 1.259 Privatkonkurse und im Jahr 2015 wurden 1.586 Privat
In der Frage der Verschuldungsursache ist im Hinblick auf die allge- konkurse abgeschlossen.
meine Verschlechterung der gesamten wirtschaftlichen Lage auf-
fällig, dass die Arbeitslosigkeit/Krankheit/Einkommensverschlech-
Frequenz der beiden Schuldnerberatungsstellen in Oberösterreich
terung (inkl. Spiel- und Kaufsucht) und die Folgen des „falschen
Umgangs mit dem Geld“ die Hauptursachen für die Verschuldung Jahr Kund/innen gesamt davon neue Kund/innen
sind. Auch ist, wie bereits in den letzten Jahren festgestellt, das
2012 9.757 3.522
Zusammenwirken der Ursachen für Verschuldung vielfältiger und
komplexer geworden. 2013 9.809 3.562
Das Alter der Personen, die in die Schuldenfalle geraten, liegt
durchschnittlich seit Jahren um das 40. Lebensjahr, wobei auch 2014 10.266 3.750
auffällt, dass sich immer mehr Jugendliche hoch verschulden. 2015 12.983 3.538
Es muss festgestellt werden, dass das monatliche Durchschnittsein-
Mit Ausnahme von Linz – wo beide Vereine tätig sind – decken die Oberösterreich kann heute auf 7 Beratungsstellen (2 mal Linz,
Berater/innen der beiden Vereine unterschiedliche Regionen ab. Vöcklabruck, Ried, Steyr, Wels und Rohrbach) und sieben regelmä-
Während die Mitarbeiter/innen des Vereins Schuldnerhilfe OÖ – ßige Sprechtage (Bad Ischl, Braunau, Schärding, Gmunden, Perg,
mit überregionalen Sprechstunden – Kundinnen und Kunden aus Freistadt, Kirchdorf) verweisen.
den Bezirken Rohrbach,
Freistadt und Kirchdorf
SCHULDNERBERATUNGSSTELLEN IN OBERÖSTERREICH AMT DER OÖ. LANDESREGIERUNG
betreuen, übernehmen Direktion Soziales und Gesundheit
dies für die Kundinnen ABTEILUNG SOZIALES
Tschechien A-4021 LINZ, Bahnhofplatz 1
und Kunden in Vöckla- Deutschland Tel.: +43/732/7720-15221
Fax: +43/732/7720-215619
bruck, Ried, Steyr, Wels, Rohrbach E-Mail: so.post@ooe.gv.at
Freistadt
www.land-oberoesterreich.gv.at
Bad Ischl, Braunau, Schärding
(
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Schärding und Gmun-
den die Berater/innen
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der Schuldnerberatung Braunau
Linz Perg
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OÖ. Erstere bieten über (
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die klassische Schuldner- Wels
beratung hinausgehend Vöcklabruck
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LEGENDE:
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auch Familienberatung (
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Regionalstellen OÖ Schuldnerberatung
Gmunden Kirchdorf )
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Sprechtage OÖ Schuldnerberatung
sowie Spiel- und Kauf- )
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Oö. Sozialbericht 2016
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Regionalstellen OÖ Schuldnerhilfe
suchtberatung an. )
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Sprechtage OÖ Schuldnerhilfe
Die Präventionsarbeit )
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LANDESGRENZE
BEZIRKSGRENZEN
Salzburg Bad Ischl
(z.B. Finanzführerschein HAUPTGEWÄSSER
für Schüler/innen) in Steiermark
der Schuldnerberatung
nimmt ebenfalls jährlich
zu und wird gut ange-
nommen.
± Kartographie: Dominik POINTNER, Abteilung Soziales, 6 Oktober 2016
17Spezifische Hilfsangebote
Oö. Frauenhäuser
Finanzierung der fünf oö. Frauenhäuser
Die oö. Frauenhäuser werden vom Land
Gesamtkostenaufteilung Verlauf 2012–2015
Oberösterreich finanziell abgesichert und
stehen mit diesem in einer vertraglichen Förderer gesamt 2012 gesamt 2013 gesamt 2014 gesamt 2015
Beziehung. Die regionalen Träger sozialer Land OÖ (inkl. RTSH) 1.906.239,0 1.910.362,5 2.002.614,7 2.027.029,0
Hilfe tragen nun im Wege der Bezirksum
Bundesförderungen 13.090,0 27.922,0 8.332,2 12.079,0
lage 40 % der Nettokosten.
Sonstige 26.844,0 10.122,4 15.406,8 10.688,1
Klient/innenbeitrag 43.024,0 50.605,4 38.584,8 44.121,5
Gesamt 1.994.297,0 1.999.012,3 2.064.938,6 2.093.917,6
Misshandler
Die Relationen der Tätergruppen der Miss- Misshandler
handler blieben über die Jahre ziemlich
Misshandler 2012 2013 2014 2015
gleich. Nach wie vor zeigt sich, dass die
Ehemann 137 124 122 128
meisten bedrohten Frauen von ihren Ehe-
männern, gefolgt von den Lebensgefährten, Exmann 22 7 19 9
ins Frauenhaus flüchten. Lebensgefährte 48 47 41 39
Schwiegervater/-mutter 19 20 17 15
andere Person (Freund/Bekannter/u.a.) 5 11 8 10
keine Daten 9 2 3 1
Summe 240 211 210 202
Vom Frauenhaus erfahren durch
Auffällig ist, dass aktuell die meisten
Vom Frauenhaus erfahren durch
Frauen über verschiedene sonstige Infor-
Name 2012 2013 2014 2015
mationsquellen vom Frauenhaus erfahren.
Viele Frauen hören von der Zufluchtsmög- Polizei 37 30 28 24
lichkeit Frauenhaus von unterschiedlichen Arzt/Klinik 8 9 7 7
Institutionen, die auf eine gute Netzwerk- Bekannte/Verwandte 42 46 47 32
arbeit hinweisen. In Relation erfahren sehr
Medien 9 15 10 7
wenige Frauen vom Frauenhaus über die
andere Institutionen 99 27 78 97
Medien, über die niedergelassenen Ärztin-
nen und Ärzte bzw. über die Krankenhäu- Sonstige 38 78 37 31
ser. Den Bekanntheitsgrad in der Bevölke- keine Daten 7 6 3 4
rung weiter zu erhöhen, gehört zu den Summe 240 211 210 202
Aufgabenstellungen der Frauenhausmit
arbeiterinnen.
Oö. Sozialbericht 2016
18Einkommenssituation
Bezeichnend bei der Einkommenssituation der Frauen ist, dass über 25,2 % der Frauen im Jahr 2015
ohne ein eigenes Einkommen lebten.
Einkommenssituation
2012 2013 2014 2015
Situation
absolut in % absolut in % absolut in % absolut in %
unselbstst. Einkommen 60 25,0 58 27,5 53 25,2 44 21,8
selbstst. Einkommen 2 0,8 1 0,5 2 1,0 2 1,0
Früh-/Pension 15 6,3 8 3,8 9 4,3 9 4,5
Karenzgeld 46 19,2 29 13,7 32 15,2 39 19,3
Notstand/SNSTD/
31 12,9 31 14,7 30 14,3 31 15,4
Arbeitslose
Mindestsicherung 2 0,8 8 3,8 6 2,9 3 1,5
andere Einkommen 11 4,6 9 4,3 12 5,7 13 6,4
ohne Einkommen 64 26,7 60 28,4 54 25,7 51 25,2
keine Daten 9 3,8 7 3,3 12 5,7 10 4,9
Gesamt 240 100,0 211 100,0 210 100,0 202 100,0
Durchschnittsalter
Das Durchschnittsalter der Frauen, die in ein Frauenhaus ziehen, liegt bei 30 Jahren.
Alter der Frauen
Alter 2012 2013 2014 2015
bis 20 Jahre 31 21 18 12
21–30 Jahre 89 80 68 77
31–40 Jahre 61 66 68 66
41–50 Jahre 34 33 30 26
51–60 Jahre 14 8 17 11
61 und älter 6 2 4 9
Oö. Sozialbericht 2016
keine Daten 5 1 5 1
Summe 240 211 210 202
19Spezifische Hilfsangebote
Situation nach dem Frauenhaus
Auffällig ist, dass sich die Daten im Laufe der Jahre nicht wesentlich insgesamt höher liegt, als der Frauen, die wieder zum Misshandler
ändern. Es ist aber anzumerken, dass die Anzahl der Frauen, die es zurückkehren.
schaffen, sich vom Misshandler zu trennen, immer größer wird und
Situation nach dem Frauenhaus
Situation 2012 2013 2014 2015
zurück zum Misshandler 62 41 52 41
alte Wohnung ohne Misshandler 23 18 13 17
eigene Wohnung/eig. Zimmer 53 45 51 40
Verwandte/Bekannte 35 35 22 24
andere Institutionen 16 25 23 33
Übergangswohnung vom FH 4 4 3 5
noch im Frauenhaus 32 33 33 30
keine Daten 15 10 13 12
Summe 240 211 210 202
Aufenthaltsdauer
Im Jahr 2015 fanden 202 Frauen und 219 Kinder Schutz und lich betreut. Das sind pro Jahr ungefähr 11.343 Aufenthaltstage
Betreuung in einem der fünf oö. Frauenhäuser. Durchschnittlich für Frauen mit ihren Kindern, bei einer gesamten Kapazität von
wurden von 2012 bis 2015 rund 216 Frauen und 219 Kinder jähr- 38 Plätzen für Frauen und 64 Plätzen für Kinder.
2012 2013 2014 2015
Frauen Kinder Frauen Kinder Frauen Kinder Frauen Kinder
Aufenthaltsdauer Frauen mit Kindern 11.099 12.536 10.846 10.890
Frauen und Kinder in oö. Frauenhäusern 240 253 211 199 210 205 202 219
Oö. Sozialbericht 2016
20Frauenübergangswohnungen
Im Rahmen eines Fachteams mit Vertreterinnen aller fünf oö. Frauenhäuser und fünf oö. Frauenberatungsstellen wurde Ende 2014 ge-
meinsam mit der Abteilung Soziales des Landes Oberösterreich ein Konzept für das „Frauenübergangswohnen in Oberösterreich“ erstellt.
Ziel dieses Projektes ist es, Frauen, die zwar nicht von akuter Gewalt betroffen sind, aber in einer belasteten häuslichen Beziehungs
situation leben, die krank macht und bereits vielfältige Problemlagen nach sich gezogen hat (wie z.B. finanzielle Notlage/Abhängigkeit,
gesundheitliche Belastungen), eine vorübergehende Wohnmöglichkeit mit Begleitung zu ermöglichen. Außerdem werden die Frauen-
übergangswohnungen auch im Rahmen einer Nachbetreuung für Frauen genutzt, die nach einem Aufenthalt in einem Frauenhaus eine
Case-Management-Unterstützung brauchen, da noch Selbsthilfe- bzw. Selbstorganisationsdefizite bestehen.
In Oberösterreich gibt es fünf Frauenübergangswohnungen (Bad Ischl, Braunau, Freistadt, Kirchdorf an der Krems und Perg), die von
Frauenberatungsstellen geführt werden.
Hilfseinrichtungen für von Gewalt betroffene bzw. AMT DER OÖ. LANDESREGIERUNG
Direktion Soziales und Gesundheit
bedrohte Frauen mit Kindern oder ohne Kinder ABTEILUNG SOZIALES
A-4021 LINZ, Bahnhofplatz 1
Tel.: +43/732/7720-15221
Fax: +43/732/7720-215619
E-Mail: so.post@ooe.gv.at
Tschechien www.land-oberoesterreich.gv.at
ROHRBACH
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Deutschland Freistadt
Rohrbach
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FREISTADT
Eidenberg
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Braunau Ried Perg '
- Beratungsstellen
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Meggenhofen ,
% Einrichtungen für von Gewalt
BRAUNAU AM INN
WELS-LAND betroffene Kinder/Jugendliche
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Vöcklabruck
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* Beratungseinrichtungen für
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Steyr (ausschließlich weibliche) Migrantinnen
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-
Timelkam &
- Täterarbeit in Oberösterreich
VÖCKLABRUCK
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2 Anzahl der Einrichtungen
STEYR-LAND Landesgrenze OÖ
Salzburg
Mondsee
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' ) Bezirksgrenzen OÖ
Gmunden Kirchdorf Vorrangiger Einzugsbereich der Frauenhäuser:
'
-
Weyer FH Ried im Innkreis
GMUNDEN
Salzburg KIRCHDORF
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- FH Linz
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2 "
) FH Wels
Bad Ischl
FH Linz und Wels
FH Vöcklabruck
FH Steyr
±
Steiermark
Kartographie: Dominik POINTNER, Abteilung Soziales, 7. Dezember 2016
Oö. Sozialbericht 2016
21Wohnungslosigkeit/Delogierungsprävention
Leistungen für von Wohnungs
losigkeit bedrohte Menschen und
für wohnungslose Menschen
Die Budgetdaten für die Leistungen wurden den jeweiligen Rechnungsabschlüssen entnommen. Eine genaue Zuordnung der finanziellen
Aufwendungen zum Jahr der tatsächlichen Leistungserbringung ist – z.B. aufgrund z.T. verspäteter Rechnungslegung – nicht möglich.
AMT DER OÖ. LANDESREGIERUNG
Angebote für wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen 2016 Direktion Soziales und Gesundheit
ABTEILUNG SOZIALES
A-4021 LINZ, Bahnhofplatz 1
Tel.: +43/732/7720-15221
Tschechien
Fax: +43/732/7720-215619
Deutschland E-Mail: so.post@ooe.gv.at
www.land-oberoesterreich.gv.at
LEGENDE:
Akuthilfe
Notschlafstelle
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( Caritas für Menschen in Not
!
( Soziales Wohnservice Wels
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( Sozialverein B 37
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Tageszentrum
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) Barmherzige Schwestern
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) Evangelische Stadt-DIAKONIE Linz
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) Soziales Wohnservice Wels
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) Verein Wohnen Steyr
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Braunau $
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Mobile Wohnbetreuung
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* ARGE Obdachlose
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* Sozialverein B 37
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Wohnheim
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. Soziales Wohnservice Wels
Tagesstruktur
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% Caritas für Menschen in Not
Delogierungsprävention Netzwerk Wohnungssicherung
ARGE Obdachlose
Caritas für Menschen in Not
Verein Wohnen Steyr
Verein Wohnplattform
Verein Wohnplattform
Wohnungslosenhilfe Mosaik
Steiermark Landesgrenze
Bezirksgrenzen
± Kartographie: Dominik POINTNER, Abteilung Soziales, 21. September 2016
Delogierungsprävention
In Oberösterreich besteht zur Prävention von Delogierungen und zur Wohnungssicherung das flächendeckende Angebot „Netzwerk
Wohnungssicherung“. Dieses Kooperationsmodell – zwischen Gemeinden, Sozialberatungsstellen und Trägern der Wohnungslosenhilfe –
Oö. Sozialbericht 2016
baut auf eine niederschwellige, d.h. leicht erreichbare und möglichst frühzeitige Hilfestellung auf.
Für die Koordinationstätigkeit je Planungsregion ist bei Trägern der Wohnungslosenhilfe eine Koordinationsstelle eingerichtet. Die Auf
gaben der Mitarbeiter/innen der Koordinationsstellen sind sehr vielfältig, neben der Fallarbeit – vor allem der nachgehenden Betreuung
– sind die fachliche Unterstützung der Kooperationspartner/innen sowie die Netzwerkarbeit zu verschiedensten Partner/innen wichtig.
Nachstehend werden dargestellt
• die Statistik des Netzwerkes Wohnungssicherung
• die Statistik zur Delogierungsprävention der Träger der Wohnungslosenhilfe.
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