RESSOURCENSTRATEGIE "BAUWERK STADT ZÜRICH" - ENERGIE- UND ...
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10 | 2009 ressourcenstrategie «BAUWERK STADT ZÜRICH» Materialflüsse und Energiebedarf bis 2050 Nachhaltige Stadt Zürich – auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft Ein Legislaturschwerpunkt des Stadtrats 25
Impressum Herausgeberin: Stadt Zürich Amt für Hochbauten, Tiefbauamt Broschüre: Dr. Heinrich Gugerli (Projektleitung) Fachstelle nachhaltiges Bauen, Amt für Hochbauten Dr. Stefan Rubli, Martin Schneider Energie- und Ressourcen-Management GmbH, Schlieren Ausschuss Hochbaudepartement LSP 4, Themenfeld 3*: Wiebke Rösler (Vorsitz), Cornelia Mächler, Dr. Heinrich Gugerli (Hochbaudepartement) Roland Stulz (Novatlantis) Projektgruppe LSP 4, Themenfeld 3*: Dr. Heinrich Gugerli (Leitung), Andrea Holenstein, Marc Huber, Virag Kiss, Dr. Annick Lalive d'Epinay, Michael Pöll, Franz Sprecher, Ralph Wyer, Markus Ziegler (Hochbaudepartement), Hansruedi Hug, Toni W. Püntener (Umwelt- und Gesundheits- schutz Zürich), Dr. Stephan Lienin (Sustainserv, Zürich) Begleitgruppe «Ressourceneffiziente Baustoffe»: Dr. Heinrich Gugerli, Werner Hofmann, Dr. Annick Lalive d'Epinay (Amt für Hoch- bauten), Martin Pola, Dirk Göbbels, Martin Horat, Willi Zuberbühler (Tiefbauamt) Beat von Felten, Toni Püntener (Umwelt- schutzfachstelle), Rolf Wagner (AWEL, Kanton Zürich), Prof. Dr. Holger Wallbaum (Professur für Nachhaltiges Bauen, ETH Zürich), Dr. Thomas Lichtensteiger (Eawag, Dübendorf) Fotos: Seite 6: Tiefbauamt, Seite 8: Marc Lendorff, Seite 20: Georg Gisel, Dr. Stefan Rubli Gestaltung: blink design, Zürich Druck: Kyburz AG, Dielsdorf Papier: Recystar, 100% Altpapier Bezug: Stadt Zürich Amt für Hochbauten Lindenhofstrasse 21 8021 Zürich Download als pdf von * LSP 4: Legislaturschwerpunkt www.stadt-zuerich.ch/nachhaltiges-bauen «Nachhaltige Stadt Zürich – auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft» Zürich, Oktober 2009 Themenfeld 3: «Nachhaltiges Planen, Bauen, Bewirtschaften»
Einleitung «Nachhaltige Stadt Zürich – auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft». Mit diesem Schwerpunkt hat sich der Stadtrat von Zürich ein herausforderndes Ziel für die Legis- latur 2006 bis 2010 gesetzt. Das Amt für Hochbauten und das Tiefbauamt der Stadt Zürich streben deshalb gemeinsam eine langfristig orientierte Ressourcenbewirtschaf- tung der mineralischen Baustoffflüsse und -lager im Gebäudepark und in der Infra- struktur an. Dabei soll auch die Entwicklung des Gebäudeparks in Richtung einer 2000-Watt-Gesellschaft mit berücksichtigt werden. Wie stellt sich die Situation für das «Bauwerk Stadt Zürich» dar, welches im Vergleich zur übrigen Schweiz durch eine unterschiedliche Zusammensetzung des Gebäude- parks und eine intensiver genutzte Infrastruktur geprägt ist? Wie könnte die Entwick- lung bei den mineralischen Baustoffen, der Grauen Energie und dem Energiebedarf für Raumwärme und Warmwasser über die nächsten Jahrzehnte aussehen? Auf diese Fragen soll die Ressourcenstrategie Antworten liefern. Zur Erfassung des Ausgangszustandes wurde der bestehende Gebäudepark und die Infrastruktur analysiert und ein Ressourcenhaushaltsmodell für den Istzustand aufgestellt. Anschliessend wurde ein dynamisches Modell aufgebaut, mit dessen Hilfe die Entwick- lung von Materiallager, -flüssen und Energiebedarf im Bauwerk Stadt Zürich bis 2050 für unterschiedliche Erneuerungsszenarien aufgezeigt werden konnte. Aus den Erfahrungen mit der ökologischen und ökonomischen Optimierung von städ- tischen Rückbauprojekten wurden Benchmarks für die ökologische Leistung sowie «Best Practice» abgeleitet. Mit den Erkenntnissen zur Entwicklung des Bauwerks Stadt Zürich und den bisherigen Erfahrungen aus städtischen Bauprojekten wurde eine Ressourcenstrategie für den Hoch- und den Tiefbau entwickelt. Für Bauherrschaften und Planende wird das konkrete Vorgehen in Bauprojekten aufgezeigt. 3
Riesige Berge von Mischabbruchgranulaten warten auf ihren Einsatz. Sollen die Berge nicht weiter wachsen, bedarf es weiterer Anstrengungen in der Anwendung von mineralischen Recyclingbaustoffen. In der Schweiz werden heute jährlich rund 50 Millionen Tonnen mineralische Baustoffe verbaut. Gleichzeitig fallen 10 Millionen Tonnen mineralische Bauabfälle an, welche zu 80 % wiederverwertet werden. Die aufberei- teten Recyclinggranulate werden gegenwärtig zum grössten Teil in loser Form im Tiefbau eingesetzt. Ist ein solcher Verwertungsweg auch in Zukunft möglich? Verschiedene Indizien sprechen dagegen. Schon heute beklagen sich die in der Aufbereitung von Rückbaumate- rialien tätigen Unternehmen über mangelnde Absatz- möglichkeiten für einen Teil ihrer Recyclingprodukte. Da es sich um ausserordentlich grosse Stoffströme handelt, ist ein umfassendes Ressourcenmanagement für mine- ralische Baustoffe wünschenswert. 4
Nachhaltiges Baustoffmanagement: die Schritte zur Ressourcenstrategie Mit der Entwicklung unserer Städte wurde im vergangenen Jahrhundert ein Bauwerk mit enormem Materiallager aufgebaut. Die in den Gebäuden und der Infrastruktur eingebauten Materialien stellen gewaltige Ressourcenlager dar, welche für zukünftige Bauten genutzt werden können. Für die Stadt Zürich lagen bisher kaum Informationen zu den Baustofflagern und Materialflüssen vor. Daher konnte nicht beurteilt werden, ob die mineralischen Baustoffe ressourceneffizient genutzt werden. Mit welchen Erneuerungsstrategien können die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft für 2050 erreicht werden und wie wird deren Ressourceneffizienz beurteilt? Mit dem hier eingesetzten Ressourcenhaushaltmodell können solch komplexe Fragestellungen beantwortet werden. Somit steht ein effizientes Instrument zur Verfügung, welches dem Amt für Hochbauten und dem Tiefbauamt der Stadt Zürich als Grundlage zur Entwicklung einer nachhal- tigen Ressourcenstrategie dient. 1. Schritt: Statisches Modell zur 2. Schritt: Simulation der lang- 3. Schritt: Ausarbeitung der Res- Erhebung des Istzustandes fristigen Entwicklung sourcenstrategie Zunächst müssen die Grundlagen für Mit dem dynamischen Ressourcen- Die aus der Simulation der Erneue- die Entwicklung eines Ressourcen- haushaltmodell wird die zeitliche rungsszenarien gewonnenen Erkennt- haushaltmodells für mineralische Entwicklung der Materialflüsse und nisse sollen in die Entwicklung einer Baustoffe geschaffen werden. Dazu -lager auf Grundlage vorgegebener umfassenden Ressourcenstrategie wurde ein detailliertes Inventar der in Parameter und mittels verschiedener einfliessen. Anhand von konkreten Gebäuden, Strassen und Infrastruktur- Szenarien für den Zeitraum 1995-2050 Beispielen wird überprüft, ob die anlagen der Stadt Zürich gelagerten simuliert. Das Ressourcenhaushaltmo- bereits eingeleiteten Massnahmen zur mineralischen Baumaterialien erstellt. dell ermöglicht zudem, die Entwick- Ressourcenschonung zielführend sind Da diese Daten nicht direkt verfügbar lung der der Grauen Energie und des und in welchen Bereichen diese sind, werden die Materiallager mittels Energiebedarfs des Gebäudeparks für künftig noch optimiert werden eines Modells abgeschätzt. Die Raumwärme und Warmwasser müssen. Ausgehend von den Leitsät- Materialflüsse, welche durch die aufzuzeigen. Durch die Verknüpfung zen und Oberzielen der Ressourcen- Erneuerung und Neubauten für das der energetischen Aspekte im strategie wurden die Zielsetzungen «Bauwerk Stadt Zürich» entstehen, Hochbau mit den Materialflüssen kann abgeleitet und Massnahmen für die werden daraus abgeleitet. Die Unter- das Modell die komplexen Wechsel- Stadt Zürich sowie weitere Akteure suchung umfasst die mineralischen wirkungen für die einzelnen Szenarien aufgezeigt. Baustoffe und Rückbaumaterialien der mit ausreichender Aussagekraft Kategorien Beton, Mauerwerk, Kies/ aufzeigen. Dies führt zu einem stark Sand, Belag und Restfraktion (Gips, verbesserten Systemverständnis. Keramik, Glas). 5
Im Zuge der Neugestaltung der Verkehrsflächen und Leitungslängen Stadt Zürich ganze Schweiz Endhaltestelle Wollishofen pro Einwohner m2/Einwohner m2/Einwohner wurden die 80 Jahre alten Strassenfläche 16.4 61.0 Verglichen mit den schweizerischen Daten Tramgleise erneuert und Übriger Verkehr 8.2 28.2 gleichzeitig die Wasser- und ergeben sich interessante Unterschiede: In Schiene 4.4 6.7 Abwasserleitungen saniert. Kunstbauten 1.7 nicht bekannt der Stadt Zürich sind die Verkehrsflächen und die Leitungslängen deutlich geringer m/Einwohner m/Einwohner als auf gesamtschweizerischer Ebene. Der Wasserversorgung 3.1 6.5 Grund dafür ist die hohe Bebauungsdichte Abwasserentsorgung 2.5 4.9 im städtischen Raum. Bei der Stromversor- Gasversorgung 2.2 1.6 Stromversorgung 5.8 5.7 gung sind kaum Unterschiede festzustellen, Fernwärmeversorgung 0.4 0.0 während die Leitungslängen für Gas- und Fernwärmeversorgung auf der Ebene Schweiz geringer sind. Verkehr und Infrastrukturnetze Länge Fläche Erneuerungsrate m m2 % pro Jahr Über die Hälfte der Verkehrsflächen Verkehr 2'397'000 10'981'000 2.0 % entfällt auf Strassen, ein Viertel auf Strassen 781'000 5'878'000 2.0 % Wege und Parkplätze; lediglich 15 % Wege, Parkplätze 1'216'000 2'990'000 1.4 % Schiene (SBB, VBZ, SZU) 400'000 1'470'000 3.2 % beansprucht der Schienenverkehr. Kunstbauten - 643'000 1.5 % Die Leitungen für Wasser, Abwasser und Gas weisen je eine vergleichbare Länge Infrastrukturnetze 5'109'000 - 1.7 % Wasserversorgung 1'120'000 1.9 % auf, während jene für die Stromversor- Abwasserentsorgung 927'000 1.0 % gung insgesamt doppelt so lang sind. Stromversorgung (EWZ) 2'130'000 2.2 % Die stärkere Belastung der Verkehrs- Gasversorgung 800'000 1.5 % Fernwärme 132'000 1.5 % und Infrastruktursysteme im städtischen Raum führt zu höheren Erneuerungs- Total 7'506'000 10'981'000 1.8 % raten gegenüber dem schweizerischen Durchschnitt. 6
Gebäudepark und Infrastrukturbauten in der Stadt Zürich In der Stadt Zürich stehen über 55'000 Gebäude. Wie werden diese genutzt und welche Altersverteilung weist der Gebäudepark auf? Diese Fragen soll das Ressourcenhaus- haltmodell beantworten. Gleiches gilt für die Infrastruktur. Die Verkehrsfläche bean- sprucht rund 20 % der Landfläche der Stadt (ohne Wald und Gewässer). Unter der Strasse befindet sich die Ver- und Entsorgungsinfrastruktur zur Gebäudeerschliessung. Die Bewirtschaftung der Infrastruktur ist materialintensiv und spielt für das Ressourcen- management der mineralischen Baustoffe eine bedeutende Rolle. Mehrfamilienhäuser und Dienstleistungs- Die Bedeutung einer funktionierenden gebäude dominieren den Gebäudepark. Infrastruktur für eine prosperierende Stadt Das totale Gebäudevolumen in der Stadt Zürich wird oft unterschätzt – auch hinsichtlich der betrug im Jahr 2005 rund 166 Millionen m3. Das Materialintensität. durchschnittliche Gebäude weist ein Volumen Die knapp 800 km Strassen in der Stadt Zürich von 3'000 m3 sowie eine Grundfläche von 240 m2 beanspruchen rund 50 % der Verkehrsflächen. auf und verfügt über drei oberirdische Stock- Weitere 25 % entfallen auf die Geh-, Rad- und werke sowie ein Untergeschoss. Das durch- unbefestigten Wege. Der Schienenverkehr (VBZ, schnittliche Gebäudealter beträgt 66 Jahre. Die SBB, SZU) weist mit 14 % einen relativ geringen Mehrfamilienhäuser mit 75 Mio. m 3 (45 %) und Anteil auf. Die Infrastrukturnetze weisen eine die Dienstleistungegebäude mit 64 Mio. m 3 Gesamtlänge von über 5'000 km auf. Die haben einen Anteil von über 80% am Gebäude- Leitungslängen für die Wasserversorgung und volumen in der Stadt Zürich. Einfamilienhäuser, Abwasserentsorgung betragen jeweils ca. 1'000 km. Produktions- und übrige Gebäuden beanspru- Die Energieversorgung erfolgt über ein Netz von chen zusammen die restlichen 16 %. insgesamt 3'000 km, wobei alleine für die Strom- versorgung 2'000 km Leitungen verlegt sind. Gebäudevolumen nach Nutzung und Bauperiode 20 Die Aufteilung zeigt den massgeblichen Anteil der Mehrfamilienhäuser (MFH) und Dienstleis- 16 tungsgebäude (DLG) am Gebäudevolumen in der Stadt Zürich im Vergleich zu den Einfamilien- Gebäudevolumen [Mio. m ] 3 12 häusern (EFH), Produktions- (PRG) und übrigen Gebäuden (Uebr). Der Blick auf die 8 DLG Altersverteilung nach Nutzungsart zeigt, dass MFH der Bestand der Dienstleistungsgebäude 4 jünger ist als derjenige der Ein- und Mehrfami- Uebr lienhäuser. Diese Tendenz spiegelt das starke PRG 0 Wachstum des Dienstleistungssektors in den vor 1900 1900 - EFH vergangenen Jahrzehnten. 1925 1926 - 1945 1946 - 1965 1966 - 1985 1986 - Baujahr 2005 7
15.8 % Weitere mineralische Wohnbauten 37.8 % Baustoffe 25.9 % Mauerwerk Dienstleistungs- und übrige Gebäude 34.7 % 31.6 % Beton Infrastrukturanlagen 27.5 % 26.7 % Kies / Sand Baustoffvolumen nach Nutzung Baustoffvolumen nach Materialien Beinahe drei Viertel des mineralischen Die Unterscheidung des gelagerten Baustoffvolumens, welches insgesamt 51 Materialvolumens nach den einzelnen Millionen Kubikmeter beträgt, sind in den Baustoffen ergibt die folgende Verteilung: Gebäuden gelagert. Dabei dominieren die Das Betonlager umfasst knapp einen Drittel Wohnbauten (37.8 %) und Dienstleistungs- des Volumens, je gut ein Viertel sind Kies/ gebäude (26.8 %). Gut ein Viertel des Sand, welches in loser Form hauptsächlich Materiallagers befindet sich in den im Tiefbau gelagert ist, sowie Mauerwerk. Infrastrukturanlagen, je etwa zur Hälfte in Der restliche Sechstel entfällt auf weitere den Ver- und Entsorgungsnetzen (14.2 %) mineralische Baustoffe wie Gips, Keramik, und in den Verkehrsbauten (13.3 %). Porzellan usw. und den Asphaltbelag. Der Gebäudepark in der Stadt Zürich stellt ein riesiges Ressourcen- lager dar. Dieses gilt es, in der Zukunft auf kluge Weise zu nutzen. Im Jahr 2050 könnte demnach nicht mehr die Kiesgrube, sondern der bestehende Gebäudepark die wichtigste Abbaustätte für mineralische Baustoffe darstellen. 8
Sollen weiterhin Berge versetzt werden ... Würde das heute in den Infrastrukturbauten und im Gebäudepark gelagerte Material zu einem Würfel aufgebaut, dann hätte dieser eine Kantenläge von 380 Metern. Er würde damit beinahe die Höhe des Üetlibergs erreichen. Dieses Material wird grösstenteils aus 20 km bis 40 km entfernten Lagerstätten gewonnen und wird von dort in die Stadt transportiert. Wir versetzen im weitesten Sinne Berge! Künftig müssen wir nachhaltiger mit unseren Ressourcen umgehen. Was bedeutet dies im Umgang mit den mineralischen Baustoffen? Wir können unseren Würfel als ein Bergwerk betrachten, welches nachhaltig bewirtschaftet wird. Damit werden primäre Ressourcen geschont und gleichzeitig die Emissionen aufgrund des geringeren Transportaufwandes reduziert. Materiallager Materialflüsse Das mineralische Baustofflager in der Stadt Insgesamt flossen im Jahr 2005 über 1.7 Mio. Zürich von 100 Mio. Tonnen im Jahr 2005 Tonnen Baustoffe in die Stadt Zürich. Über zwei befindet sich zu über 70 % in den Gebäuden. Drittel des Inputs wurden vom Gebäudepark Der Betonanteil in den Dienstleistungsgebäuden absorbiert. ist mit über 50 % deutlich höher als in den Mehr als die Hälfte des Outputs in der Form von Mehrfamilienhäusern (MFH). Dies ist auf den mineralischen Bauabfällen stammten aus den höheren Betonanteil in den jüngeren Gebäuden Dienstleistungsgebäuden, welche deutlich zurückzuführen. Der ältere Gebäudebestand der höhere Sanierungsraten aufweisen. Interessant MFH weist einen höheren Backsteinanteil auf. ist der relativ hohe Output bei den Produktions- In den Infrastrukturbauten befinden sich rund gebäuden aufgrund der hohen Rückbauraten in 30 Mio. Tonnen Kies/Sand, Belag und Beton. dieser Gebäudekategorie. Die intensive Erneue- Jeder Einwohner in der Stadt Zürich beansprucht rungsaktivität führt dazu, dass der Output aus ein Materiallager von 195 Tonnen. Dies entspricht dem Gebäudepark und der Infrastruktur in etwa in etwa dem schweizerischen Durchschnitt. gleich hoch sind. In der Stadt Zürich fallen jährlich rund 1.5 Tonnen mineralische Bauabfälle pro Einwohner an, rund doppelt so viel wie auf der Ebene Schweiz. Begründen lässt sich dies mit den deutlich höheren Rückbau- und Sanierungsraten im Gebäudepark der Stadt Zürich Input GebäudeInput Gebäude Output Gebäude Output Gebäude Infrastruktur Input = (In=Out) Output Materialflüsse der mineralischen 500 Input Gebäude Output Gebäude Infrastruktur Infrastruktur (In=Out) Baustoffe in der Stadt Zürich 500 Restfraktion Der Input in die Gebäude im Jahr 2005 wird 400 Restfraktion Belag 400 Belag dominiert durch den Bedarf der Mehrfami- Kies, Kies,Sand Sand Mauerwerk Mauerwerk lienhäuser (MFH) und Dienstleistungs- Beton 1'000 Tonnen/Jahr Beton 300 300 gebäude (DLG), der Output durch die Rückbaumaterialien aus den DLG sowie in 200 geringerem Masse den MFH und Produk- 200 tionsgebäuden (PRG). Bei der Infrastruktur 100 wird im Modell davon ausgegangen, dass 100 der Input und der Output gleich gross sind. 0 Am meisten Material wird für den Strassen- Wasser Abwasser Strasse EFH MFH DLG PRG Uebr EFH MFH DLG PRG Uebr Schiene Energie Energie unterhalt eingesetzt. 0 Wasser Abwasser Strasse EFH MFH DLG PRG Uebr EFH MFH DLG PRG Uebr Schiene 9
Alle mineralischen Baustoffe 2005 Anhand des vollständigen Materialfluss- schemas wird sofort erkennbar, wo die grössten Stoffflüsse anfallen. Diese Informationen bilden die Voraussetzung für die Entwicklung einer Ressourcenstrategie, weil nun bekannt ist, an welchen Stellen geplante Massnahmen die grössten Wirkungen erzielen. Nur Beton: 2005 «real» und 2005, wenn 50 % des Betons für Gebäude RC-Beton wäre Betonlager und -flüsse im Jahr 2005, wenn 50 % des Betons für Gebäude RC-Beton wäre (rote Pfeile und Werte) im Vergleich zu realen Werten (schwarz). In diesem Falle könnten die heute «exportierten» 95'000 Tonnen in der Stadt wieder verwendet werden und es müssten zusätzlich 140'000 Tonnen an RC-Baustoffen aus dem Umland importiert werden. 10
... oder geht es in Zukunft auch anders? Die Stadt Zürich bewirtschaftet rund 4'000 stadteigene Bauten. Diese umfassen rund 11 % des totalen Gebäudevolumens in der Stadt Zürich. Im Bereich des nachhaltigen Baustoffmanagements will das Amt für Hochbauten ein Vorbild für andere grosse öffentliche und private Bauherrschaften sein. Möglichst viele der anfallenden Rückbaumaterialien sollen aufbereitet und wieder verwertet werden. Aus diesem Grund fordert das Amt für Hochbauten bei der Ausschreibung von Neubau- projekten explizit den Einsatz von Recyclingbeton. Damit soll die Botschaft vermittelt werden, dass Recyclingbeton im grossen Ausmass und für ein breites Anwendungsspektrum einsetzbar ist. Folgt ein Grossteil der Bauherrschaften diesem Beispiel, tragen diese mit ihrem Handeln zur Schonung der mineralischen Ressourcen bei. Ein erster Schritt zur Motivation der Bauherr- schaften ist, dass der Einsatz von Recyclingbeton für die Zertifizierung nach MINERGIE-ECO unabdingbar ist. In Zukunft müssen somit keine «Berge» versetzt werden! Betonlager und -flüsse in der Stadt Das Betonrecycling hat noch Veränderte Handlungsstrategie Zürich erhebliches Potenzial! beim Einsatz von RC-Beton Der jährliche Betonbedarf in der Stadt Der Betonabbruch aus dem Bauwerk Die Konsequenzen der Erhöhung des Zürich betrug 2005 880'000 Tonnen. wird auf der Baustelle aussortiert und Anteils von RC-Beton im Hochbau von 680'000 Tonnen Beton wurden aus gelangt von dort in die Aufbereitungs- 20 % auf 50 % sind frappant: primärer Gesteinskörnung hergestellt. anlagen (> 80 %) oder Deponien (< 20 %). • Die Nachfrage nach RC-Beton im Die restlichen 200'000 Tonnen sind Im Materialflussschema ist zu erken- Hochbau würde sich gegenüber Betongranulate, die in loser oder nen, dass heute zwei Drittel des heute um den Faktor 2.5 erhöhen. gebundener Form wiederverwertet Betongranulates wieder in die Stadt • Der Bedarf an Primärbeton würde werden. Beinahe 90 % des Betons Zürich zurückfliessen. Der Rest von jährlich 680'000 Tonnen auf gelangten in den Hochbau und dort gelangt in die Agglomeration. Das Amt 440‘000 Tonnen reduziert. vor allem in die Mehrfamilienhäuser für Hochbauten fördert den Einsatz • Um RC-Beton zu produzieren und Dienstleistungsgebäude. Die von Recyclingbeton stark. Dies ist müssten entweder über 90'000 Betonlager waren mit 39 Mio. Tonnen einer der Gründe, weshalb der Rück- Tonnen Betongranulate aus der enorm. Der Materialfluss aus dem fluss von RC-Beton in den Gebäude- Region akquiriert werden … «Bauwerk Stadt Zürich» war mit park mit über 150'000 Tonnen pro • … oder es werden weitere RC-Kom- jährlich 380‘000 Tonnen deutlich Jahr schon heute relativ hoch ist. Wie ponenten, wie Mischabbruch- kleiner als der Input von 880'000 würden sich nun die Recyclingflüsse granulate eingesetzt. Tonnen pro Jahr. ändern, wenn alle Bauherrschaften so handeln würden? «Der eingesetzte Recycling-Beton weist bei Konstrukti- Vorgaben der Stadt Zürich für den onsbeton einen Gehalt an Recyclinggesteinskörnung von Einsatz von RC-Beton im Hochbau mindestens 50 Massen-%, bei Füll-, Hüll- und Unterlags- Wenn alle öffentlichen und privaten beton einen Gehalt an Recyclinggesteinskörnung von Bauherrschaften den Einsatz von Recyc- mindestens 80 Massen-% auf. Für Hinterfüllungen sind lingbeton mit entsprechenden Vorgaben nach Möglichkeit Recyclingmaterialien (z.B. Recycling- fordern würden, könnte sich die Stadt Zürich Kiessand) zu verwenden.» zu grossen Teilen selbst mit mineralischen Baustoffen versorgen. Ob generell > siehe «Weiterführende Informationen» auf Seite 23. RC-Beton eingesetzt werden soll, liegt im Bedingungen für Werkleistungen (Hochbau). Entscheidungsbereich der Bauherrschaft. Vor- und Nachteile von Recyclingbeton: > siehe «Weiterführende Informationen» auf Seite 23. Beton aus recyclierter Gesteins- körnung. 11
Spezifischer Flächenbedarf Prognostizierte Entwicklung für EBF pro Einwohner bzw. pro Beschäftigte Wohnen und Arbeiten nach den drei Wirtschaftssektoren für die Jahre 1990 bis 2050. Die Punkte zeigen die entsprechenden Werte aus dem Projekt ECO2-Rechner für die Stadt Zürich. Gebäudevolumen Prognostizierte Entwicklung des Gebäudebestands nach Nutzungsart. Bei den grauen Gebäudevolumen in Mio m 3 Punkte handelt es sich um die von Statistik Stadt Zürich ausgewiesenen Werte der Jahre 1995 bis 2006. Der Gebäudebe- stand wächst bis ins Jahr 2050 um 25 %. Sanierung Neubau Energiestandard Angenommene Entwicklung der Anteile der Energiestandards für die Sanierung und den Neubau. Anteile in % Diese Verteilung wurde in allen Szenarien verwendet. 12
Dynamische Simulation Gebäudepark: Grundlagen und Erneuerungsszenarien Die heutige und die kommenden Generationen stehen vor der Herausforderung, den Gebäudepark in Richtung der Zielvorstellung «2000-Watt-Gesellschaft» weiter zu entwickeln. Ein wichtiger Faktor ist dabei die Erneuerungsgeschwindigkeit: Welche Sanierungs- und Rückbauraten sind anzustreben? Welche Energieverbräuche und mineralischen Materialflüsse sind mit dem Transfor- mationsprozess verbunden? Lassen sich die Ziele über den Weg der Sanierungs- oder Ersatzneu- bautätigkeit überhaupt erreichen? Das dynamische Modell schafft die Basis, um solche Fragestel- lungen zu beantworten. Auf welchen Grundlagen basiert nun dieses Modell und welche Rahmenbedingungen wurden für die einzelnen Szenarien definiert? Exogene Faktoren bei der Entwick- Bewirtschaftung des Gebäudeparks Erneuerungsszenarien für den lung des Gebäudeparks und Ermittlung des Energiebedarfs Gebäudepark Kern des dynamischen Modells ist die Die Bewirtschaftung des Gebäude- Drei Erneuerungsszenarien zeigen die Beschreibung der Veränderung des parks wird über die Sanierungs-, Auswirkungen stark erhöhter Sanie- Gebäudebestandes für den Zeitraum Ersatzneubau- und Neubautätigkeit rungs- und Rückbauraten auf die 1995-2050. Das totale Gebäudevolu- auf Jahresbasis modelliert. Bei jedem Entwicklung des Gebäudeparks. Im men wird durch die prognostizierte Eingriff in den Gebäudepark wird der Referenzszenario KONSTANT werden Entwicklung exogener Faktoren zuvor definierte, spezifische und die Sanierungs- und Rückbauraten bestimmt: Wohnbevölkerung, Arbeits- zeitabhängige Energiestandard mit konstant auf dem heutigen Stand plätze und deren spezifischer Flächen- erfasst. Damit lässt sich später der belassen. Beim Szenario SANIEREN bedarf. Daraus lässt sich die jährliche Energiebedarf des Gebäudeparks werden die Sanierungsraten jeweils Nachfrage nach Gebäudevolumen für Raumwärme und Warmwasser linear bis ins Jahr 2050 erhöht. Im ableiten, welche durch Neubauten ermitteln. Die Materiallager und Szenario ERSETZEN wird die Rück- oder Ersatzneubauten gedeckt werden Materialflüsse werden analog zum baurate massiv erhöht. Dies lässt sich muss. Der Gebäudebestand wächst statischen Modell über die Verände- mit den sehr tiefen Ausgangswerten bis ins Jahr 2050 für alle Szenarien um rung des Gebäudebestandes ausge- begründen. 40 Mio. m 3. wertet. Sanierungs- und Rückbauraten Startwerte Endwerte Endwerte Endwerte 1995 2050 2050 2050 Start- und Endwerte der jährlichen für alle Szenarien KONSTANT SANIEREN ERSETZEN Sanierungs- und Rückbauraten der drei Rate in % Faktor Faktor Faktor Szenarien. Hervorzuheben ist, dass die Rückbauraten sowohl für «Wohnen» als Sanierung auch «Nichtwohnen» um etwa eine Wohnen 1.39 1.0 3.0 1.0 Grössenordnung tiefer liegen als die Nichtwohnen 4.40 1.0 1.5 1.0 entsprechenden Sanierungsraten. Rückbau Eine jährliche Sanierungsrate von 2 % Wohnen 0.13 1.0 1.0 4.0 bedeutet beispielsweise, dass im Zeitraum Nichtwohnen 0.50 1.0 1.0 3.0 von 50 Jahren der ganze Gebäudepark saniert würde. Bei einer Rückbaurate von 0.2 % werden 10 % der Gebäude rückgebaut. 13
14 Mio. Tonnen Endenergiebedarf 2005=100 Tonnen Lager in Mio. Tonnen Gebäudevolumen in Mio. Endenergiebedarf Endenergiebedarf indexiert, 2005=100 indexiert,2005=100 Endenergiebedarf indexiert, indexiert, 2005=100 Mio.Mio. Tonnen Lager in Mio. Tonnen Gebäudevolumen in Kubikmeter Mio. Kubikmeter 00 00 25 0.3 25 25 50 0.6 50 0.9 50 75 75 1.2 75 100 125 100 1.5 100 125 125 0 0 0.3 0.3 0.6 0.6 0.9 0.9 1.2 1.2 1.5 1.5 0 35 70 105 140 0 50 25 50 75 100 125 0 35 70 105 140 0 50 100 100 150 150 200 200 ● ●● ●● ● ● ●● ● ● ● ● 7% ● ● ● ● 2000 ●● ● ● 7% ● ●● 2000 ● 2000 ● 2000 ● 2000 ● Lager in Mio. Tonnen ● 7% Gebäudevolumen in Mio. Kubikmeter ● ● 2000 2000 2000 20002000 7% ● ● 7% ● 2000 ●●● ● ●● Mio. Tonnen ● ● ● ● 2010 ●● ● ● 2010 2010 2010 2010 2010 0 35 70 105 140 50 100 150 200 2020 2010 2010 2010 20102010 0 2020 0 0.3 0.6 0.9 1.2 1.5 Jahr Jahr 2030 2020 Beton 2020 Daten 2020 2030 2020 2020 2020 20202020 ● Daten 2020 Beton 2020 Jahr Jahr Jahr Jahr Neubau Jahr 2000 Jahr Jahr Jahr 2040 2000 Jahr Lager in Mio. Tonnen Jahr Gebäudevolumen in Mio. Kubikmeter Verhältnis 2040 2030 2030 2000 2030 2030 Verhältnis Mio. Tonnen Daten 2030 2030 2030 20302030 Daten Daten 8% 56 Konstant Berechnung 2050 8% 56 Berechnung 2050 2010 35 70 105 140 2010 2040 2040 2040 2010 0 2040 0 50 100 150 200 2040 2040 0.3 0.6 0.9 1.2 1.5 2040 20402040 0 Verhältnis Verhältnis Verhältnis Graue 0% Min. Restfraktion 0% 25% 25% 50%50% 75%75% 100% 100% 2020 Beton Min. Restfraktion 2020 8% 56 Berechnung 8% 56 113 2020 8% 0.98 2050 2050 Berechnung 56 0.98 2050 2050 Berechnung 2050 Jahr 113 0.98 Jahr Neubau Neubau Verhältnis 2050 2050 2000 20502050 Jahr VerhältnisGraue GraueEnergie Energiezu zuEndenergie Endenergieinin% % 2000 Rückbaumaterialien und Rückbauraten 2000 2030 2030 Rückbaumaterialien Endenergiebedarf indexiert, 2005=100 2030 GraueGraue Endenergiebedarf 0% 100% Graue Energie 0% 25% 25% 50% 50% 75% 75% 100% Graue Endenergiebedarf 00% 25 50 75 100 125 2010 2010 Rückbau (=Ersatzneubau) 2010 2040 2040 Rückbau (=Ersatzneubau) 2040 zu Lager in Mio. Tonnen pro Tonnen Tonnen Gebäudevolumen in Mio. Konstante Sanierungs- Min. Restfraktion Verhältnis Graue Mio. Energie Endenergiebedarf Verhältnis Graue Endenergie indexiert, Energie zu 2005=100 zu Endenergie in % in % Mio.Mio. Tonnen Lager in Mio. Tonnen Gebäudevolumen in Kubikmeter Mio. Kubikmeter ● 2020 ● Beton 2020 ● Endenergiebedarf indexiert, 2005=100 Endenergiebedarf ● 113 ● 2020 2050 ● 2050 Endenergiebedarf ● 7% ● Jahr 2000 Jahr 0.98 Neubau ● 2050 ● ● 25 50 75 100 125 0 35 70 105 140 ● 0.3 0.6 0.9 1.2 Belag Jahr 000 25 50 75 100 1.5 125 0 für 0 0 0.3 0.3 0.6 0.6 0.9 0.9 1.2 1.2 1.5 1.5 0 35 70 105 140 0 50 50 100 100 150 150 200 200 Belag 2030 Endenergiebedarf 2030 Rückbaumaterialien Endenergiebedarf EnergieEnergie Endenergiebedarf 2010 2030 aus der Stadt Energie Energie ● der Stadt ●● ●● ● ● ● ● ● ● 7% Rückbau (=Ersatzneubau) 2020 ● 2040 ● 2000 aus 2040 ● zu ● ● 7% ● pro zu proEinwohner ● 2000 ● 2000 pro 2000 ● 2040 2000 zuEndenergie ● Lager in Mio. Tonnen Jahr Einwohner Gebäudevolumen in Mio. Kubikmeter ● indexiert, 2005=100 2000 2000 20002000 Min. Restfraktion Endenergie 2030 2010 Endenergiebedarf Endenergiebedarf indexiert, Mio. Tonnen 2005=100 Mio. Tonnen Endenergiebedarf Endenergiebedarf 113 2010 Endenergiebedarf 2050 2050 Zürich, 2010 0.98 2010 0 25 50 75 125 2050 2010 0 35 70 105 140 50 100 150 200 Mauerwerk Belag 2040 2020 25 50 75 100 100 125 2010 2010 20102010 0 Verhältnis 0 0.3 0.6 0.9 1.2 1.5 Zürich,für 2020 00 0.3 0.6 0.9 1.2 1.5 aus Rückbaumaterialien fürRaumwärme für Jahr 56 Raumwärme Jahr 2050 2020 der Stadt 2030 2020 2020 Altbestand, 2030 2020 2020 20202020 ● ● (indexiert, ● ● MauerwerkMauerwerk Rückbau (=Ersatzneubau) Jahr ininProzent Jahr ● aus Jahr Jahr ● Berechnungund 2000 Jahr Jahr Jahr ● 2040 2000 ● 8% 7% Lager in Mio. Tonnen ● Gebäudevolumen in Mio. Kubikmeter ● 2000 7% 20400% 25% 50% 75% 100% 2000 ● ● 7% 2030 ● 2030 2000 2000 2030 ● ● ● Mio. Tonnen proEinwohner ● ● ● 2030 2030 20302030 Einwohner ● ● zuEndenergie Einwohner ● 43 Prozentder 14% Endenergie Endenergie 2050 43 14% 2010 Zürich, 2050Verhältnis Graue Energie zu Endenergie in % 2010 35 70 105 140 2010 saniert 50 100 150 200 Belag 2010 derin 2010 2040 2040 0 Modellresultat saniert 2040 Rückbaumaterialien aus der Stadt Zürich, Modellresultat in 2010 0 0.3 0.6 0.9 1.2 1.5 in 2040 2040 20402040 0 Modellresultat 0% 0% 25% 25% 50% 50% 75% 75% 100% 100% 2020 der Stadt 2020 Graue Energie 2020 Altbestand,Altbestand, Altbestand,Altbestand, 2020 113 2020 1.09 2050 1.09 2020 2050 2050 Altbestand, nicht saniert Mauerwerk Jahr 113 1.09 Jahr Verhältnis 2050 2050 20502050 fürRaumwärme Jahr 2000 Jahr VerhältnisGraue GraueEnergie EnergiezuzuEndenergie Endenergieinin% % Raumwärme Jahr 2000 Jahr Raumwärme Jahr 2000 2030 2030 undWarmwasser 2030 Endenergiebedarf indexiert, 2005=100 Kies, Sand 2030 Sanieren (indexiert,Energiestatistik Warmwasser 2030 2030 nicht saniertnicht Endenergie Energiestatistik (indexiert, (indexiert, Endenergie (indexiert, Prozent 2010 2010 Prozent 0 25 50 75 100 125 saniert und Endenergiebedarfpro 2010 2040 und 2040 rungstätigkeit 2040 und 2040 2040 Modellresultat 2040 Tonnen Lager in Mio. Tonnen Gebäudevolumen in Mio. Stadt Endenergiebedarf Mio. Tonnen 2005=100 Mio.Mio. Tonnen Lager in Mio. Tonnen Gebäudevolumen in Kubikmeter Mio. Kubikmeter ● 2020 Stadt ● 2020 43 Prozentder ● Endenergiebedarf indexiert, indexiert, 2005=100 14% ● Altbestand, 43 der 113 14% ● 2050 2050 43 2020 14% ● 2050 2050 ● 7% ● Jahr 2000 Jahr 1.09 Verstärkte Sanie- ● 2050 0.98 ● 25 50 75 100 125 0 35 70 105 140 ● 2050 0 0 0.3 0.6 0.9 Jahr 0 25 50 75 1.2 100 1.5 125 0 0 0.3 0.3 0.6 0.6 0.9 0.9 1.2 1.2 1.5 1.5 0 35 70 105 140 0 50 50 100 100 150 150 200 200 2030 2030 0 Kies, Sand Kies, Sand Rückbaumaterialien 2010 Vergleich der verschiedenen Umbauszenarien 2030 saniertnicht ● 0% 25% 50% 100% Zürich) ●● 0% 25% 50% 75% 75% 100% ●● proEinwohner Zürich) ● ● ● ● Altbestand, saniert ● ● 7% Einwohner 2020 ● 2040 ● 2000 2040 ● ● ● 7% ● ● 2000 ● 2000 ● 2040 Zürich, Modellresultat 2000 ● Lager in Mio. Tonnen für Raumwärme Jahr Gebäudevolumen in Mio. Kubikmeter ● 2000 Verhältnis Graue Energie zu Endenergie in % Energie Verhältnis Graue Mio. zu Endenergie in % 2000 Mio. Tonnen 2000 20002000 2030 2010 Tonnen 113 2010 2050 2050 saniert Warmwasser 2010 Warmwasser 1.09 2010 2050 2010 Warmwasser Energiestatistik 0 35 70 105 140 50 100 150 200 Energiestatistik 2040 2020 2010 2010 20102010 0 Energiestatistik derEndenergie 0 0.3 0.6 0.9 1.2 1.5 Endenergie 2020 0 0.3 0.6 0.9 1.2 1.5 Endenergie Kies, Sand Jahr 43 14% Jahr (indexiert) 2050 2020 pro 2030 2020 der Stadt 2020 aus(indexiert) pro 2030 2020 2020 20202020 Altbestand 1995 1995 Jahr Jahr Jahr Jahr 2000 Jahr Jahr Jahr 2040 2000 Stadt Lager in Mio. Tonnen Stadt 2040 2030 2000 Endenergiebedarf 25% indexiert, 50%Mio.75% 0% Endenergiebedarf Tonnen100% indexiert, 2005=100 2005=100 2000 2030 Mio. Tonnen 2030 Gebäudevolumen in Mio. Kubikmeter 2030 2030 20302030 51 16% 2050 51 16% Altbestand Altbestand 2050Verhältnis Graue Energie zu Endenergie in % 2010 2010 Zürich, 2010 2040 000 25 25 0.3 50 0.6 50 0.9 75 75 100 1.2 125 100 1.5125 2040 2010 0 2040 0 35 70 105 140 50 100 150 200 2040 0.3 0.6 0.9 1.2 1.5 2040 20402040 0 0% zu Endenergie in Prozent der Endenergie 0% 25% 25% 50%50% 75% 75% 100% 100% 2020 2020 ● 1995 126 StadtZürich) 2020 1.44 2050 ● 1.44 2020 2050 2050 Zürich) ● ● Jahr Zürich) 126 1.44 ● Jahr 2050 2050 20502050 proEinwohner Verhältnis Graue Energie zu Endenergie in % ● Einwohner ● 2000 Einwohner Jahr 2000 ● 7% Jahr ● 2000 Verhältnis Graue Energie zu Endenergie in % ● 2000 7% ● ● 7% 2030 ● 2000 2000 2030 ● ● ● Endenergiebedarf indexiert, 2005=100 ● ● ●● ● 2030 2030 ● 2010 20100 25 50 75 100 125 2010 2010 2010 2010 2040 2040 2040 2040 Modellresultat Tonnen Mio.Mio. Lager in Mio. Tonnen Gebäudevolumen in Mio. Endenergiebedarf Mio. Tonnen 2005=100 Tonnen Lager in Mio. Tonnen Gebäudevolumen in Kubikmeter Mio. Kubikmeter ● 2020 Daten Endenergiebedarf pro Einwohner (indexiert, Energiestatistik Stadt Zürich) ● 2020 2020 ● 2020Endenergiebedarf indexiert, indexiert, 2005=100 ● 2020 126 Altbestand 1995 ● 2020 2050 ● 2050 ● 7% ● Jahr 2000 Jahr 1.44 ● 2050 1.09 Jahr ● Jahr 25 50 75 100 125 0 35 70 105 140 ● Jahr 2050 0 0 0.3 0.6 0.9 Jahr 0 Jahr Verstärkte (indexiert) 0 25 50 75 1.2 100 1.5125 0 0 0.3 0.3 0.6 0.6 0.9 0.9 1.2 1.2 1.5 1.5 0 35 70 105 140 50 50 100 100 150 150 200 200 (indexiert) 2030 2030 2030 0 (indexiert) 2030 2030 2010 2030 Ersetzen ● ●● ●● ● ● ● ● ● ● 7% 2020 ● 2040 2040 ● 2000 2040 ● ● 2040 ● 7% ● 2040 ● 2000 ● 2000 2000 ● 2040 2000 ● Lager in Mio. Tonnen Jahr Gebäudevolumen in Mio. Kubikmeter ● 2000 2000 20002000 und Warmwasser pro Einwohner (indexiert) 2030 2010 Mio. Tonnen Mio. Tonnen 51 16% 51 16% 2050 126 51 2010 16% 2050 2050 2050 0.98 Rückbautätigkeit 2050 2010 1.44 2010 2040 2050 2010 2010 2010 0 35 70 105 140 20102010 0 50 100 150 200 2020 2020 0 0 0.3 0.6 0.9 1.2 1.5 0.3 0.6 0.9 1.2 1.5 Jahr 51 16% Jahr 2050 2030 0% 2020 0% 25% 25% 50% 50% 75% 100% 75% 100% 2020 2020 2030 2020 2020 20202020 Jahr Jahr Jahr Jahr 2000 Jahr Jahr Jahr 2040 Verhältnis Graue Energie % Lager in Mio. Tonnen 2000 Gebäudevolumen in Mio. Kubikmeter 20400% 2030 2000 Verhältnis 50%Mio. 25% Graue 75% Energie zu 100% Tonnen zu Endenergie Endenergie in in % 2000 2030 Mio. Tonnen 2030 2030 2030 20302030 40 26% 2050 40 26% 2050Verhältnis Graue Energie zu Endenergie in % 2010 35 70 105 140 2010 2010 2040 0 0.3 0.6 0.9 1.2 1.5 2040 2010 0 2040 0 50 100 150 200 2040 0.3 0.6 0.9 1.2 1.5 2040 20402040 0 0% 0% 25% 25% 50% 50% 75%75% 100%100% 2020 2020 126 2020 1.65 2050 1.65 2020 2050 2050 Jahr 126 1.65 Jahr Verhältnis Graue zu in % 2050 2050 2000 20502050 Jahr GraueEnergie Energie zuEndenergie Endenergie 2000 Jahr 2000 Verhältnis Endenergiebedarf Endenergiebedarf indexiert, indexiert, 2005=100in % 2005=100 2000 2030 2030 Endenergiebedarf indexiert, 2005=100 2030 2030 0 20100 0 2525 25 5050 50 757575 100 100 125125 2010 2010 100 125 2010 2040 2040 2040 2040 ● 2020 ● 2020 ● 2020 ● ● 126 ● ● 2020 2050 ● 2050 ● ● ● 7% ● ● Jahr 2000 Jahr 1.65 ● ● 2050 1.44 ● 2050 Jahr ● ● ● 7% Jahr ● ● 2000 7% ● ● 7% ● 2000 2030 ● ● ● 2030 ● ● ● 2030 führt ● 2010 ● beim 2030 ● 2010 2010 2020 2040 2040 2040 Rückbaumaterialien aus der Stadt Zürich, Modellresultat 2040 Jahr Angaben 2030 2020 2020 Mio. Tonnen 126 Bereits im 2050 2050 1.09 2050 1.65 2050 Jahr Einsparung Jahr 2040 Jahr bäudeparks intensivierte Infrastruktur Infrastruktur 2030 2030 0 0.3 0.6 0.9 1.2 1.5 40 26% 2050 Szenario Materiallager 2040 2040 und KONSTANT. 0% 25% beinahe halbiert. 2000 50%Mio.75% Tonnen100% Raumwärme und 40 26% Ersatzneubauten. 40 26% 2050 26% 2050 Gebäudevolumen Verhältnis Graue Energie zu Endenergie in % Energie verbunden. 2010 0 0.3 0.6 0.9 1.2 1.5 0% 0% 25% 25% 50% 50% 75% 100% 75% 100% Rückbaumaterialien 2020 Jahr 2000 Verhältnis Verhältnis Graue Graue Energie Energie zu zu Endenergie Endenergie in % in % stark ausgebaut werden. 2030 wird der Energiebedarf für ERSETZEN. 2010 Endenergie pro Einwohner 2040 Recyclingkapazitäten künftig Gebäudevolumens unsaniert. Bewirtschaftung müssten die ist beim Szenario zum Lager inklusive Angaben zum Lager inklusive beinahe. Für eine nachhaltige Beim Szenario ERSETZEN er- Beim Szenario KONSTANT ist 2020 Beim Szenario SANIEREN wird beinahe der gesamte Bestand 40Warmwasser Die Beim Szenario ERSETZEN ver- deutlichen Zunahme an Grauer über den Szenarien SANIEREN SANIEREN deutlich grösser als zu einem 25-%-Anteil von auch 2050 noch ein Viertel des höht sich das Materiallager des ist zudem mit einer 1.65 Szenario KONSTANT 2050 Jahr doppeln sich die Rückbauflüsse Gebäudeparks um 12 % gegen- Die zusätzliche Erneuerung des Ge- saniert. Das Szenario ERSETZEN 2030 2040 1.44 2050 Mio. Tonnen
Dynamische Simulation Gebäudepark: Erneuerungsszenarien im Vergleich Erfolgt die Bewirtschaftung mit den heutigen Sanierungs- und Rückbauraten (Szenario KON- STANT), werden bis ins Jahr 2050 rund 80 % des Gebäudeparks energetisch saniert sein. Damit lässt sich das Ziel der 2000-Watt-Gesellschaft aber noch nicht erreichen. Die weiteren Szenarien sind vielversprechender: In Zukunft müssen die Erneuerung des Gebäudeparks beschleunigt und sowohl Gebäudesanierungen als auch Ersatzneubauten forciert werden. Gebäudepark und Materiallager Materialflüsse Energiebedarf und Graue Energie Beim Szenario KONSTANT sind auch Beim Szenario ERSETZEN ist die Der Energiebedarf pro Einwohner 2050 noch 40 Mio. m 3 an Gebäudevo- Materialintensität deutlich grösser als reduziert sich bis 2050 im Szenario lumen unsaniert. Im Szenario SANIE- beim Szenario KONSTANT. Für die KONSTANT im Vergleich zu 2005 REN verbleiben bis 2050 rund 5 % Entwicklung einer Ressourcenstrate- (100 %) auf 56 %. Beim Szenario des Gebäudeparks in einem unsa- gie spielen neben den Inputflüssen vor SANIEREN fällt die Reduktion des nierten Zustand. Schlechter schneidet allem die Outputflüsse, welche in Energiebedarfs auf 43 % deutlich das Szenario ERSETZEN ab, bei dem Form von Rückbaumaterialien grösser aus als beim Szenario bis zum Jahr 2050 rund 17 % des anfallen, eine wesentliche Rolle. ERSETZEN, bei dem der Energiever- Gebäudeparks noch keine Sanierung Während der Materialfluss aus dem brauch noch 51 % beträgt. Somit wird durchlaufen haben. Dies ist auf die im Rückbau von 0.8 Mio. Tonnen pro Jahr bei der Endenergie pro Person für Vergleich zu den Sanierungsraten um beim Szenario KONSTANT praktisch Raumwärme und Warmwasser bei den rund eine Grössenordnung tieferen unverändert bleibt, steigt dieser beim Szenarien SANIEREN und ERSETZEN Ersatzneubauraten zurückzuführen. Szenario SANIEREN bis 2050 leicht an die für die Primärenergie in der Das Materiallager steigt bei den auf 1.1 Mio. Tonnen. Ganz anders 2000-Watt-Gesellschaft im Jahr 2050 Szenarien KONSTANT und SANIEREN sieht die Situation beim Szenario ingesamt angestrebte Absenkung auf bis 2050 um 33 Mio. Tonnen an. Das ERSETZEN aus: Hier ist beinahe mit 55% erreicht. Dabei bleibt die zu Szenario ERSETZEN ergibt eine einer Verdopplung der Rückbauflüsse erwartende strukturelle Veränderung Zunahme von 46 Mio. Tonnen. Dieses auf 1.4 Mio. Tonnen pro Jahr zu der Wärmeversorgung in Richtung Szenario ist somit deutlich material- rechnen. Ein materialintensiver Umbau eines vermehrten Einsatzes erneuer- intensiver. Interessanterweise ist das des Gebäudeparks lässt sich nur barer Energieträger noch unberück- Lagerwachstum bei allen Szenarien rechtfertigen, wenn dies gleichzeitig sichtigt. Allerdings wird die zusätz- hauptsächlich auf die Zunahme des zu einer deutlichen Reduktion des liche Reduktion der Betriebsenergie Betonlagers zurückzuführen. Begrün- Energiebedarfs führt. bei den Szenarien SANIEREN und den lässt sich dies mit dem deutlich ERSETZEN mit einer deutlichen höheren Betonanteil in den zukünftig Zunahme an Grauer Energie erkauft. erstellten Gebäuden. 15
Rückbau der Wohnsiedlung Bernerstrasse, an deren Stelle der Ersatzneubau Werdwies erstellt wurde, und externe Aufbereitung des Recycling- materials Materialflussschema Die Materialflüsse in Tonnen für Rückbau und Aushub beim Ersatzneubau Werdwies mit Verwertungsprozessen (blaue Kästchen), Entsorgungsprozes- sen (orange Kästchen) und Zielprozessen für verwertete Materialien in der Region Zürich (grüne Kästchen). Das zurück- gebaute Gebäudevolumen betrug 60'000 m 3 und das Aushubvolumen 32'000 m 3. 16
Rückbau konkret: Controlling der Bauabfallentsorgung am Beispiel der Wohnsiedlung Werdwies Das Amt für Hochbauten hat die Herausforderungen im Bereich des Ressourcen- und Baustoffma- nagements bereits früh erkannt und handelt entsprechend. Heute werden bei grösseren Baupro- jekten bereits bei der Planung der Rückbau- und Aushubarbeiten Fachleute aus dem Stoffflussbe- reich beigezogen. Dabei werden Konzepte für eine effiziente Materialbewirtschaftung entwickelt, deren ökologisches wie auch ökonomisches Sparpotenzial erheblich ist. Voraussetzung für die Umsetzung ist, dass Bauherr, Planende und Bauleitung den ökologischen Kriterien bei der Aus- wahl der Unternehmen genügend Gewicht geben. Ein Controlling während der Ausführung ist unerlässlich, um zu gewährleisten, dass die Vorgaben auch tatsächlich umgesetzt werden. Das Vorgehen wird anhand des Ersatzneubaus Wohnsiedlung Werdwies veranschaulicht. Materialbewirtschaftungskonzept Ökologische Vorgaben Controlling der Bauabfallentsorgung Im Materialbewirtschaftungskonzept Die Vorgaben werden in den Zu- Das Controlling ermöglicht eine werden die ökologischen, ökono- schlagskriterien für die Submission detaillierte Auswertung der Material- mischen und logistischen Rahmenbe- der Rückbau- und Aushubarbeiten flüsse und der Emissionen durch die dingungen abgeklärt. Für die beste- berücksichtigt. Bei der Vergabe Transporte. Die systematische hende Wohnsiedlung, welche dem wurden die ökologischen Kriterien Erfassung der von der Baustelle der Ersatzneubau weichen musste, wurde gleich stark gewichtet wie die Qualität Wohnsiedlung Werdwies abtranspor- das Rückbaukonzept vor der Submis- und der Preis. Das Angebot, welches tierten Materialmengen ergab einen sion festgelegt. Bei grösseren den Zuschlag erhielt, schnitt bei den totalen Materialfluss von 82'000 Projekten ist die Zwischenlagerung ökologischen Kriterien am besten ab Tonnen. Das Aushubmaterial bean- und Aufbereitung vor Ort der externen und war zugleich auch am preisgün- spruchte mit 51'100 Tonnen (62 %) Aufbereitung gegenüberzustellen, stigsten. Dank der kurzen Distanz zum den grössten Anteil. Von den 31'100 wobei Kosten, Etappierung, logi- Aufbereitungsplatz konnte der Tonnen Bauabfall sind 11'600 Tonnen stischer Aufwand und Transportdi- Unternehmer die Transportkosten und Betonabbruch und 14'500 Tonnen stanzen einzubeziehen sind. Beim die Emissionen tief halten. Die Mischabbruch. Über 90 % der Projekt Werdwies führte die Beurtei- Annahme, dass ökologisch vorteilhafte Bauabfälle und 50 % des Aushubma- lung der Kosten und Transporte zum Lösungen teurer sind, trifft somit beim terials konnten verwertet werden. Entscheid für eine externe Aufberei- Beispiel Werdwies und auch für tung. weitere Projekte nicht zu. Kriterien Bemerkungen Ökologische Vorgaben Transparenz des Sind die angegebenen Entsorgungs- und Verwertungswege Entsorgungskonzepts nachvollziehbar? Diese sind eine Voraussetzung für eine Muldenkonzept auf der Baustelle? hohe ökologische Leistung: Zuschlagskrite- Qualität des Wie hoch sind die Verwertungsanteile pro Fraktion? rien für die Rückbau- und Aushubarbeiten Entsorgungskonzepts Wie werden die Materialien verwertet? Was sind die Anwendungen der RC-Produkte? beim Ersatzneubau Wohnsiedlung Werdwies Transportdistanzen Distanzen zu den Verwertungs- und Entsorgungsplätzen? (Submission BKP 112, 201). Evtl. Potenzial von Rückfuhren? Fahrzeuge Welche Fahrzeuge werden eingesetzt? Kapazitäten? Welche EURO-Norm haben die Fahrzeuge? Verwendung von schwefelarmen Dieseltreibstoffen oder Biodiesel? Partikelfilter vorhanden oder nicht? Umwelt- und Zertifizierung (ISO 9001 und 14001) Qualitätsmanagement Mitgliedschaft in Verbänden (FSKB, ARV usw.) Controlling Ist der Unternehmer gewillt, mit dem externen Beauftragten zusammenzuarbeiten, die Daten korrekt zu erheben und in Excel-Tabellen einzutragen? 17
Auch Rückbauarbeiten können mit einer gewissen Ästhetik verbunden sein. Rückbau während der Sanierung des Schulhauses Milchbuck. Projekt Massnahmen Entsorgte Verwer- Fahrten Durchschnittlliche Spezifische Spezifischer Material- tungs- Anzahl Transport- CO2-Emissi- Endenergie- menge quote distanzen onen verbrauch t % km/Fahrt g/t MJ/t Rückbau Wohnsiedlung Ökologische Kriterien Werdwies Bewirtschaftungskonzept 31'000 91 2'190 13 1'194 16 Controlling Rückbau Wohnsiedlung Controlling Brunnenhof 7'800 87 440 21 1'410 20 Rückbau Schulhaus Ökologische Kriterien Falletschen Controlling 8'300 93 470 23 1'566 21 Rückbau Stadion Letzigrund Ökologische Kriterien Bewirtschaftungskonzept 46'200 99 2'854 8.4 649 9 Controlling Instandsetzung Verwaltungs- Controlling zentrum Werd 3'670 61 656 21 4'632 63 Instandsetzung Schulhaus Controlling Milchbuck 2'800 75 267 43 5'020 68 Instandsetzung Spital Triemli, Controlling Behandlungstrakt 2'912 24 286 41 4'808 65 Instandsetzung Amtshaus Ökologische Kriterien Parkring Controlling 1'072 88 80 30 2'799 38 Wirkung von Umweltmassnahmen Die Gegenüberstellung von Massnahmen und umweltrelevanten Parametern von verschiedenen Instandsetzungs- und Rückbauprojekten zeigt, dass mit der Kombination von Bewirtschaftungskonzept, ökologischen Vorgaben und Controlling bessere Resultate erzielt werden als mit einem ausschliesslichen Controlling der Bauabfallentsorgung. 18
Rückbau konkret: Best Practice für Bauabfallentsorgung Dank der umfangreichen Datenbasis von Sanierungs- und Rückbauprojekten, bei denen das Amt für Hochbauten ein Controlling der Bauabfallentsorgung durchführen liess, können die umweltrelevanten Parameter miteinander verglichen werden. Damit lässt sich überprüfen, ob die eingeleiteten Massnahmen Wirkung zeigen und in welchen Bereichen allenfalls Optimierungspotenzial besteht. Die Datenerfassung bei solchen Projekten bietet weitere Vorteile: So kann ein Benchmark für künftige Projekte entwickelt werden. Gleichzeitig ist eine Qualitätssicherung der Bauabfälle möglich. Denn nur qualitativ hochstehende Rückbau- stoffe sind im Markt für Gesteinskörnungen konkurrenzfähig. Materialflüsse und Transporte Ökologische Submissionskriterien Bewirtschaftungskonzept Vor allem bei Sanierungen gilt es, die Die Beachtung von ökologischen Die frühzeitige Erarbeitung eines Materialflüsse und Transporte besser Kriterien in der Submission führt zu Materialbewirtschaftungskonzepts zu lenken. Bei den Rückbauprojekten besseren Umweltleistungen. Werden führt zu erheblichen ökologischen und können heute über 90 Massenprozent ökologische Vergabekriterien bei der ökonomischen Vorteilen. Diese verwertet werden. Im Gegensatz dazu Submission von Sanierungen, Massnahme wurde bei den Rückbau- variieren die Verwertungsquoten bei Rückbau- und auch Aushubarbeiten projekten Wohnsiedlung Werdwies und den Sanierungsprojekten mit Werten verwendet, steigen die Verwertungs- Stadion Letzigrund umgesetzt. Auch zwischen 24 % und 88 % sehr stark. quoten und die Umweltbelastungen hier zeigen sich die Auswirkungen Dies ist darauf zurückzuführen, dass sinken. So konnte bei der Sanierung beim Projektvergleich: Die durch- bei Sanierungen der Rohbau bestehen des Amtshauses Parkring aufgrund schnittliche Fahrdistanz beim Projekt bleibt, was zu einem höheren Anteil an der «ökologischen Kriterien» die Werdwies konnte um 30 % auf 13 km nicht verwertbaren Materialien (Kunst- Verwertungsquote auf gegen 90 % und beim Stadion Letzigrund um über stoffe, Verbundstoffe, Kork, Bodenbe- erhöht und der spezifische Energiever- 60 % auf 8.4 km reduziert werden. läge usw.) führt. brauch für die Transporte von durch- Beim Stadion Letzigrund beinhaltete Bei Sanierungen ist der Transportauf- schnittlich 65 auf 38 Megajoule pro das Materialbewirtschaftungskonzept wand für die Bauabfälle um Faktoren Tonne Rückbaumaterial reduziert auch die Entsorgung von ca. 350'000 m3 grösser als bei Rückbauprojekten. werden. Aushubmaterial. Das komplexe, aber Die bei Sanierungen tätigen Rückbau- gut funktionierende Konzept führte zu unternehmen verfügen oft über keine Kosteneinsparungen im siebenstelligen eigenen Aufbereitungsanlagen und Bereich. entsorgen häufiger in weit entfernten Deponien. Benchmark Umweltparameter Art des Bauvorhabens Benchmark Verwertungsquote bei Rückbauten > 90 % Die Anzahl der untersuchten Projekte bei Sanierungen > 75 % erlaubt es, Benchmarks für verschiedene Durchschnittliche Transport- Rückbauten und < 20 km Umweltparameter festzulegen, die als distanzen (Einweg) Sanierungen Zielgrössen für Sanierungs- und Rückbau- Spezifische CO2-Emissionen Rückbauten < 1'500 g/t projekte dienen. pro Tonne Bauabfall Sanierungen < 3'000 g/t Spezifischer Endenergiever- Rückbauten < 20 MJ/t brauch pro Tonne Bauabfall Sanierungen < 40 MJ/t 19
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