Bericht über die Arbeit des Tourismusverbands Schleswig-Holstein e. V. im Jahr 2014
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2 Bericht über die Arbeit des Tourismusverbands Schleswig-Holstein e. V. im Jahr 2014 Bericht über die Arbeit des Tourismusverbands Schleswig-Holstein e. V. im Jahr 2014 INHALT I Vorwor t 3 II Schleswig-Holstein-Tourismus in Zahlen 4 III Der TVSH stellt sich vor 6 1 Gremien 6 2 Leitbild 7 3 Neuausrichtung 7 4 Impressionen 8 5 Vor teile einer Mitgliedschaft 8 IV Schwerpunkte 2014 9 1 Tourismuspolitische Interessenver tretung 9 1.1 Tourismuspolitik des Landes 9 1.2 EU-Förderperiode ab 2014 11 1.3 Finanzierung im Tourismus 12 1.4 Verkehr und Tourismus 14 1.5 Natur, Umwelt und Tourismus 16 1.6 Erneuerbare Energien und Tourismus 17 1.7 Sommerferienregelung 18 1.8 Freizeitlärm-Richtlinie 19 Titelfoto: Heiligenhafener Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG - Tourismus-Service Heiligenhafen -/Fotograf: Oliver Franke 1.9 Campingplatzverordnung 19 2 Produktgestaltung und Monitoring 20 2.1 Sparkassen-Tourismusbarometer Schleswig-Holstein 20 2.2 Kapazitätsmonitor 21 2.3 ADAC-Tourismuspreis Schleswig-Holstein 22 3 Qualitätssicherung und Klassifizierung 23 3.1 DTV-Klassifizierung 23 3.2 Kinderplus und Rolliplus 24 3.3 Arbeitsmarkt- und Fachkräfteanalyse 24 3.4 Qualitätssiegel „Lokal und sicher buchen“ 25 3.5 Gegenseitige Anerkennung der Kurkarten/Gästekarten 25 4 Veranstaltungen 26 4.1 Rückblick: Deutscher Tourismustag 2013 in Schleswig-Holstein 26 4.2 Ausblick: Tourismustag Schleswig-Holstein 2014 26 V Mitglieder 27 VI Impressum 27
3 Bericht über die Arbeit des Tourismusverbandes Schleswig-Holstein e.V. im Jahr 2006 I Vorwort Liebe Mitglieder und Tourismusakteure, die intensive Zusammenarbeit zwischen dem Land Schleswig-Holstein und den Tourismusverbänden und -akteuren hat zu einem wichtigen Ergebnis geführt: Im Juli 2014 hat die neue Landesregierung die Tourismusstrategie Schleswig-Holstein 2025 der Öffentlichkeit vorgestellt. Kernpunkt der Tourismusstrategie ist die Zielmarke „30-30-3“: Bis 2025 sollen 30 % mehr touristischer Umsatz generiert, 30 Mio. gewerbliche Übernachtungen und die Top 3 der Bundesländer bei der Gästezufriedenheit erreicht werden. Sieben Hand- lungsfelder weisen den Weg zu einem nachhaltigen positiven Wachstum der Tourismuswirtschaft in Schleswig-Holstein. Damit hat die Landesregierung eine der zentralen Forderungen des Tourismusverbands Schleswig-Holstein für die laufende Legislaturperiode erfüllt. Allerdings liegt der größte Teil der Arbeit noch vor uns. Eine stringente und dynamische Umsetzung durch die Akteure sowie durch Land, Regionen und Kommunen ist unerlässlich für die notwendige Zukunftssicherung des Wirt- schaftszweigs Tourismus. Umso mehr freuen wir uns, dass ein weiteres Etappenziel erreicht wurde: Das vom TVSH immer wieder in die Diskussion ein- gebrachte Umsetzungsmanagement zur Unterstützung der Tourismusstrategie hat im August 2014 seine Arbeit aufgenommen. Dies war stets eine der wichtigsten Forderungen des TVSH, um zu gewährleisten, dass die strategischen Ansätze bis auf die Ebene der Leistungsträger heruntergebrochen werden. Nur so ist die notwendige Dynamik in diesem Prozess zu erreichen. Auch hier beteiligen sich TVSH, IHK, DEHOGA, Tourismusorganisationen von Nord- und Ostsee, die Marketingkooperation Städte in Schleswig-Holstein und der Binnenlandverband während der Startphase bis Ende Juni 2015 gemeinsam finanziell an dem von der EU geförderten Management. Ein schönes Signal für die Geschlossenheit der Branche. Nun liegt es in den Händen der Tourismusakteure, die Strategie mit Leben zu füllen. Der TVSH wird sich weiter für die Verbes- serung der Rahmenbedingungen im Tourismus einsetzen, um gute Voraussetzungen für Ihre erfolgreiche Arbeit vor Ort und in den Betrieben schaffen. Wir freuen uns darauf, diesen Weg gemeinsam mit Ihnen zu gehen. Kiel, im Oktober 2014 Dr. Jörn Klimant Frank Behrens Dr. Catrin Homp Vorsitzender Stellv. Vorsitzender Geschäftsführerin des Tourismusverbands des Tourismusverbands des Tourismusverbands Schleswig-Holstein e. V. Schleswig-Holstein e. V. Schleswig-Holstein e. V.
4 Bericht über die Arbeit des Tourismusverbands Schleswig-Holstein e. V. im Jahr 2014 II Schleswig-Holstein-Tourismus in Zahlen 7,7 Mrd. Euro generiertes Umsatzvolumen der 170 000im Tourismus arbeitende Beschäftigte Tourismuswirtschaft in Schleswig-Holstein 24,8 Mio. 8616 Übernachtungen je 1000 Einwohner: Platz 2 für vom Statistikamt Nord gezählte Übernachtungen 20131 Schleswig-Holstein im Deutschlandvergleich 52 Mio. 844 Mio. Übernachtungen im „grauen“ Beherbergungsmarkt 2 Euro für Bund, Länder und Kommunen generiertes 1,5 Mio. Steueraufkommen Schleswig-Holsteins über Ausländerübernachtungen in Schleswig-Holstein 2013 81,6 Mio. Euro in den Jahren 2007 bis 2011 in Schleswig-Holstein in der öffentlichen Tourismusinfrastruktur durchgeführte Investitionen 3,9 Tage durchschnittliche touristische Aufenthaltsdauer: Platz 2 für Schleswig-Holstein im Deutschlandvergleich Entwicklung der Übernachtungszahlen in Schleswig-Holstein (ohne Camping; Indexdarstellung: 1992 = 100) 102 100 99 97 99 98 94 93 93 94 94 93 93 90 90 92 95 95 96 97 97 97 98 100 98 96 94 92 Grafiken: www.flaticon.de 90 88 86 84 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Quelle: in Anlehnung an Daten des Statistikamtes Nord 1 Betriebe mit mindestens 10 Betten sowie der Bereich Touristikcamping 2 private Beherbergungsbetriebe mit weniger als 10 Betten sowie Bekannten- und Verwandtenbesuche, Freizeitwohnsitze, Dauercamper
Fotos: HVB GmbH & Co. KG – Tourismus-Service Heiligenhafen –/Fotograf: Oliver Franke (3), TMS Büsum GmbH/Fotograf: Oliver Franke, Eckernförde Touristik und Marketing GmbH/Fotograf: Carsten Bernot (2), Kurverwaltung Helgoland, Föhr Tourismus GmbH/Folker Winkelmann Bericht über die Arbeit des Tourismusverbandes Schleswig-Holstein e.V. im Jahr 2006 Die richtigen Angebote, sinnvolle Investitionen und eine optimale Vernetzung – damit Schleswig-Holstein im Tourismus vorne bleibt. 5
6 Bericht über die Arbeit des Tourismusverbands Schleswig-Holstein e. V. im Jahr 2014 III Der TVSH stellt sich vor 1 Gremien Vorstand Geschäftsstelle Stimmberechtigte Vorstandsmitglieder Wir stehen Ihnen bei Fragen gerne zur Verfügung – rufen Sie uns einfach Dr. Jörn Klimant, Vorsitzender, Landrat des Kreises Dithmarschen an oder schreiben Sie uns! Frank Behrens, stellv. Vorsitzender Dr. Catrin Homp, stellv. Vorsitzende, Tourismusverband Schleswig-Holstein e. V. Geschäftsführerin des Tourismusverbands Schleswig-Holstein e. V. Wall 55, 24103 Kiel Tel.: 0431 / 560105-0, Fax: 0431 / 560105-19 Rainer Balsmeier, Tourismusdirektor, E-Mail: info@tvsh.de, Internet: www.tvsh.de Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording Peter Douven, Geschäftsführer der Insel Sylt Tourismus-Service GmbH Dr. Catrin Homp Dieter Harrsen, Landrat des Kreises Nordfriesland Geschäftsführung Hatice Kara, Bürgermeisterin der Gemeinde Timmendorfer Strand Tel.: 0431 / 560105-12 Hans Walter Kölling, Vizepräsident des DEHOGA Schleswig-Holstein e. V. E-Mail: catrin.homp@tvsh.de Sönke Körber, Amtsdirektor des Amtes Probstei Claus-Peter Matthiensen, Geschäftsführer Petra Rörsch der Entwicklungsgesellschaft Ostholstein mbH Projektmanagement/Assistenz der Geschäftsführung Dirk Nicolaisen, stellv. Hauptgeschäftsführer der IHK Flensburg Tel.: 0431 / 560105-11 Günter Schmidt, Geschäftsführer der Herzogtum Lauenburg E-Mail: petra.roersch@tvsh.de Marketing und Service GmbH Uwe Wanger, Geschäftsführer der Kiel-Marketing GmbH Hella Sandberg Assistenz der Geschäftsführung Ständige Gäste Tel.: 0431 / 560105-13 Martin Hamm, Tourismusreferat, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, E-Mail: hella.sandberg@tvsh.de Verkehr und Technologie des Landes Schleswig-Holstein Constanze Höfinghoff, Geschäftsführerin der Nordsee-Tourismus-Service GmbH (bis 31. Juli 2014) Vertreter auf Bundesebene Frank Ketter, Geschäftsführer der Nordsee-Tourismus-Service GmbH Folgende Vertreter und Vertreterinnen Schleswig-Holsteins repräsentie- (seit 1. August 2014) ren den TVSH und seine Mitglieder in den Gremien des Deutschen Touris- Katja Lauritzen, Geschäftsführerin des Ostsee-Holstein-Tourismus e. V. musverbands (DTV) und stellen so die schleswig-holsteinische Interessen- Christian Schmidt, Geschäftsführer der vertretung auf Bundesebene sicher: Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein GmbH (bis 30. Mai 2014) Andrea Gastager, Geschäftsführerin der DTV-Vorstand Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein GmbH (seit 1. Juni 2014) Dr. Jörn Klimant, Vorsitzender des TVSH DTV-Geschäftsführerkonferenz Projektgruppen Dr. Catrin Homp, Geschäftsführerin des TVSH Die Projektgruppen bearbeiten unterstützend zeitlich begrenzt Aufgaben- felder und bereiten die Informationen für den Vorstand auf. DTV-Fachbereich „Mobilität“ Dieter Harrsen, Landrat des Kreises Nordfriesland Derzeit bestehen drei Projektgruppen sowie ein Projektbeirat: (Stellv.: Dr. Jörn Klimant) Projektgruppe „Verkehr und Tourismus“ DTV-Fachbereich „Qualitätsinitiativen im Tourismus“ Federführung: Dieter Harrsen (Stellv.: Dr. Jörn Klimant) Frank Timpe, Vorstand der Amrum Touristik AöR Projektgruppe „Kurabgabe“ DTV-Fachbereich „Camping und Caravaning” Federführung: Rainer Balsmeier Gert Petzold, Vorsitzender des Verbandes der Campingunternehmer Projektgruppe „Klassifizierung“ Schleswig-Holstein e. V. Federführung: Dr. Catrin Homp DTV-Fachbereich „Nachhaltiger Tourismus“ Projektbeirat „Sparkassen-Tourismusbarometer“ Dr. Catrin Homp, Geschäftsführerin des TVSH Vorsitz: Frank Behrens
7 Bericht über die Arbeit des Tourismusverbandes Schleswig-Holstein e.V. im Jahr 2006 2 Leitbild Der Tourismusverband Schleswig-Holstein e. V. (TVSH) ist die selbstbe- wusste, unabhängige, anerkannte Vertretung der Tourismuswirtschaft Schleswig-Holsteins. Der Verband ist in wesentlichen Bereichen kompe- tenter Themenführer im Schleswig-Holstein-Tourismus. Er ist wirtschafts- und zukunftsorientiert und innovativer und effizienter Problemlöser für seine Mitglieder. Durch seine zielgruppen- und wirkungsorientierte Kom- munikation verfügt er über ein lebendiges Netzwerk. Für die Tourismus- politik in Schleswig-Holstein ist der TVSH erster Ansprechpartner. Quellen: RTL, SAT.1 3 Neuausrichtung Der TVSH hat im Jahr 2012 eine Neuausrichtung des Verbandes beschlos- sen. Durch die Stärkung der Personal- und Finanzausstattung (Erhöhung Dr. Jörn Klimant, Vorsitzender des TVSH, in Fernsehinterviews. der Kapazität von 2 auf 2,5 Mitarbeiterstellen, Projektmittel für neue Auf- gaben/Instrumente) konnte der Verband seine Rolle als kritischer Partner und Sprachrohr der Tourismuswirtschaft zunehmend besser und reso- Mehr Wert für den Tourismus in Schleswig-Holstein – Argumente für eine Mitgliedschaft Volle Kim ra TVSH f t vo–ra us : H ols te in -To uris m us in Z a h le n Gliederung Bün d n is für d e n To uris m us nanzstärker ausfüllen. 81,6 Mio. in Sc h leswig - H ols te in 1. Einleitung 2. Leitbild des TVSH 3. Tourismuspolitische Interessenvertretung Euro in den Jahren 2007 bis 2011 in4. Produktgestaltung und Monitoring Schleswig-Holstein in der öffentlichen Tourismusinfrastruktur durch- 5. Qualitätssicherung und Klassifizierung geführte Investitionen, mit 54,1 Mio. Euro öffentlichen 6. Service und Beratung Zuschüssen 7. Neuausrichtung des TVSH Verbesserung der internen Kommunikation Mrd. 8. Leistungen des TVSH im Überblick 4,0 Geschäftsstelle • Tourismusverband Schleswig-Holstein e. V. tourismuspolitisches Grundsatzpapier „Volle Kraft voraus: Bündnis satzvolumen der hleswig-Holstein Wall 55, 24103 Kiel Tel.: 0431Aufenthaltsdauer durchschnittliche touristische / 560 105-0 in Tagen: Platz 1 Fax: im Deutschlandvergleich 0431 / 560 105-19für Schleswig-Holstein undE-Mail: Mecklenburg-Vorpommern info@tvsh.de Ihre Interessen, unser Ziel: Internet: www.tvsh.de für den Tourismus in Schleswig-Holstein“ für die Legislaturperiode 616 Vorstand Stimmberechtigte Vorstandsmitglieder: MehrWert für den Tourismus in Schleswig-Holstein 1,5 Mio. Pos i t io n s p a p ie r To uris m usve r b a n d Sc h leswig - H ols te i n e.V. 2012 bis 2017 000 Einwohner: • Dr. Jörn Klimant, Landrat Kreis Dithmarschen, Vorsitzender ndvergleich für für d ie L eg is la t ur p e rio d e 2012 b is 2017 • Frank Behrens, stellv. Vorsitzender eswig-Holstein über • Dr. Catrin Homp, Geschäftsführerin TVSH, stellv. Vorsitzende Ausländerübernachtungen in Schleswig-Holstein Herausforderungen für die Branche Tourismus braucht Perspektiven: • 2012 (eine Steigerung von rund 71 % in den letzten steigen weiter Masterplan • Rainer Balsmeier, Bürgermeister St. Peter-Ording Klare Bekenntnisse der Politik gefordert 10 Jahren) Wie alle bundesdeutschen • Peter Douven, Geschäftsführer Insel Sylt Tourismus-Service GmbH Reiseziele hat Schleswig-Hol- stein in den letzten Jahren von einer zunehmenden Inlands- Mio. • Dieter Harrsen, Landrat Kreis Nordfriesland orientierung der Nachfrage profitiert. Die steigenden Zahlen • Hatice Kara, Bürgermeisterin Gemeinde Timmendorfer der letztenStrand fünf Jahre sind jedoch keine Garantie für weitere • • Hans Walter Kölling, Vizepräsident DEHOGA Aufwärtstrends. SH Sie dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Niveau der Übernachtungszahlen aus dem Jahr Leitbild 844 Mio. • Sönke Körber, Amtsdirektor Amt Probstei davon 24 Mio. vom 1992 nach den großen Verlusten auch 2012 noch nicht lte Übernachtungen • Claus-Peter Matthiensen, Geschäftsführer EGOH wieder erreicht werden konnte. Die Wachstumsraten für mping) 1 und 52 Mio. • Dirk Nicolaisen, IHK Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein lagen – trotz zunehmenden Erfolgs – im- mer noch unter dem Bundesdurchschnitt. Die innerdeut- • gsmarkt“2 zählende Günter • Länder undSchmidt, Geschäftsführer Herzogtum Lauenburg Marketing und Service Broschüre „Ihre Interessen, unser Ziel“ Übernachtungen Euro für Bund, Kommunen schen Wettbewerber und die immer neuen europäischen Durch das Tourismuskonzept des Landes aus dem Jahr GmbH generiertes Steueraufkommen und außereuropäischen Destinationen investieren mit zum 2006 wurden wichtige Impulse für eine Verbesserung der • Uwe Schleswig-Holsteins Teil hoher staatlicher Förderung in den Wachstumsmarkt Wanger, Geschäftsführer Kiel Marketing e.V./MAKS Ausgangssituation gesetzt, allerdings: Die Konkurrenz Tourismus und erhöhen so den Wettbewerbsdruck. ■ schläft nicht. Daher muss die Umsetzung des Tourismus- konzeptes mit mehr Dynamik und neuer Stärke erfolgen, 46 % Ständige Gäste: um das anvisierte Ziel des Strukturwandels zu erreichen. • Martin Hamm, Tourismusreferat, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr Wirtschaftszweig mit großen 170 000 Alle Kräfte müssen dringend auf eine langfristige Trendum- und Technologie Zukunftschancen kehr und auf ein Aktionsbündnis ausgerichtet werden. • Andrea Gastager, Geschäftsführerin, Tourismus-Agentur Der TourismusSchleswig-Holstein GmbH Wirtschaftsfak- ist einer der bedeutendsten Daher sind alle Akteure gefordert, gemeinsam in einem erpflegung und Un- toren des Landes Schleswig-Holstein und unverzichtbares satz; es folgen der • Frank Ketter, Geschäftsführer, Nordsee-Tourismus-Service GmbH „Bündnis für den Tourismus“ die vorhandenen Chancen und Standbein mit absoluten Spitzenleistungen. Er sichert Ein- Potenziale zu definieren und aktiv umzusetzen. Grafiken: www.flaticon.de im Tourismus • arbeitende Beschäftigte Verbesserung der Kommunikation mit Politik, Wirtschaft, er Dienstleistungs- Katja Lauritzen, Geschäftsführerin, Ostsee-Holstein-Tourismus e.V. kommen und Beschäftigung für die Bevölkerung und zu- sektor mit 16 % gleich ein hohes Steueraufkommen: 7,7 Mrd. Euro Umsatz Der Landesregierung kommt hierbei eine strategische werden pro Jahr erwirtschaftet, ca. 170 000 Menschen Schlüsselposition zu. Die politisch Verantwortlichen müs- Fotos: Jan Petersen, Oliver Franke 1 sen sich ihrer Verantwortung für den Tourismus, der einer beziehen ihr Einkommen aus dem Tourismus. 844 Mio. und der Bereich Touristikcamping Euro Steueraufkommen fließen jährlich an Bund, Länder der wenigen Wirtschaftszweige im Land mit Wachstums- weniger als 10 Betten, Bekannten- und Verwandtenbesuche, Freizeitwohnsitze, Dauercamper potenzial ist, bewusst sein. Auch vor dem Hintergrund der und Kommunen, 263 Mio. Euro gingen davon in den Lan- deshaushalt Schleswig-Holstein zurück. Außerdem ist der Tourismus einer der weltweit bedeutendsten Wachstums- märkte – auch im Land zwischen Nord- und Ostsee hat er schwierigen Haushaltssituation sind die Mittel für die Op- timierung touristischer Infrastruktur, Tourismusmarketing und touristische Projekte zu erhalten und ggf. durch alter- Tourismusakteuren und Presse tein e.V., Wall 55, 24103 Kiel, Tel.: 0431/560105–0, info@tvsh.de, www.tvsh.de exzellente Potenziale. Diese gilt es zu aktivieren. ■ native Finanzierungsquellen zu erhöhen. ■ •4• •1• • Kommunikationskonzept • Leitfaden „Argumente für eine Mitgliedschaft im TVSH“ Die richtigen Konzepte zur Kommunikation nach innen und außen. • deutliche Erhöhung der Medienpräsenz • Optimierung des Internetauftritts Themenführerschaft • Touristische Infrastruktur • Förderung und Finanzierung im Tourismus • Nachhaltigkeit (Erneuerbare Energien und Tourismus) • Wettbewerbsfähigkeit des Schleswig-Holstein-Tourismus • Arbeitsmarkt und Fachkräfte Konstruktiv-kritische Begleitung durch den TVSH • Umsetzungsmanagement für die Tourismusstrategie 2025 • Verkehr • Sommerferienregelung • Freizeitlärm-Richtlinie • Kapazitätsmonitor Der Internetauftritt des TVSH wird überarbeitet und optimiert. • Tourismus-Politbarometer
8 Bericht über die Arbeit des Tourismusverbands Schleswig-Holstein e. V. im Jahr 2014 4 Impressionen 23. Oktober 2013: Verleihung des Tourismuspreises Schleswig-Holstein. 6. November 2013: 20. September 2013: Hella Sandberg, Dr. Catrin Homp, Petra Rörsch (v. l.). Tourismuspreis Schleswig-Holstein, Jurysitzung. Fotos: TVSH, Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein GmbH, SGVSH 7. Mai 2014: Präsentation der Ergebnisse des 8. April 2014: Sparkassen-Tourismusbarometers. Vorstandssitzung des TVSH mit 3. Juli 2014: Minister Reinhard Meyer. Klausurtagung des TVSH im Segelcamp 24/7 in Kiel. 5 Vorteile einer Mitgliedschaft 10 Argumente für eine Mitgliedschaft im Tourismusverband Schleswig-Holstein Der Tourismusverband hat Durchsetzungskraft. Der Tourismusverband beweist Weitblick. Der Tourismusverband liefert Argumente. Der Tourismusverband ist politisch und finanziell unabhängig. Der Tourismusverband schafft Qualität. Der Tourismusverband ist Ihr Sprachrohr. Der Tourismusverband gestaltet. Der Tourismusverband nimmt Einfluss auf allen Ebenen. Der Tourismusverband erweckt Aufmerksamkeit. Der Tourismusverband bezieht Position gegenüber der Politik. Foto: Shutterstock Nutzen Sie unsere Netzwerke für Ihre Anliegen!
9 Bericht über die Arbeit des Tourismusverbandes Schleswig-Holstein e.V. im Jahr 2006 IV Schwerpunkte 2014 1 Tourismuspolitische Interessenvertretung Der Tourismusverband Schleswig-Holstein (TVSH) setzt sich permanent Tourismuskonzept des Landes auf verschiedenen politischen Ebenen und in allen touristisch relevanten Im August 2014 hat ein Umsetzungsmanagement seine Arbeit aufgenom- Bereichen dafür ein, dass Schleswig-Holstein auch in Zukunft zu den be- men. Kim Hartwig ist Ansprechpartnerin für Fragen der Akteure rund um liebtesten Destinationen im Deutschlandtourismus zählt. Die Mitgestal- die Tourismusstrategie 2025 des Landes Schleswig-Holstein. Sie ist Teil tung der Tourismuspolitik zur Förderung der kommunalen und regionalen des Teams des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Tourismusentwicklung in Schleswig-Holstein und die Verbesserung der Fremdenverkehr e. V. (dwif), das für ein Jahr die Initialisierungsphase be- Rahmenbedingungen für die Tourismuswirtschaft gemeinsam mit den gleitet. Diese Begleitung war immer eine der wichtigsten Forderungen des Partnern aus Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit stehen dabei im Mit- TVSH, um zu gewährleisten, dass die strategischen Ansätze bis auf die telpunkt der Aktivitäten. Ebene der Leistungsträger heruntergebrochen werden. Der TVSH beteili- gt sich ebenso wie andere Partner an der Finanzierung des Umsetzungs- managements. 1.1 TOURISMUSPOLITIK DES LANDES Über die Teilnahme im Steuerungskreis, Experteninterviews und Work- Wirtschaftsminister Reinhard Meyer hat im Juli 2014 die neue Touris- shops war der TVSH eng in die Strategieentwicklung einbezogen. Auch musstrategie 2025 des Landes vorgestellt. Ziel ist, bis 2025 30 % mehr aktuell ist er durch Dr. Catrin Homp sowohl im Beirat des Umsetzungs- touristischen Bruttoumsatz zu erreichen, 30 Mio. gewerbliche Übernach- managements als auch im Steuerungskreis vertreten. tungen zu generieren und in die Top 3 der Bundesländer bei der Gästezu- friedenheit zu gelangen. Die Tourismusstrategie Schleswig-Holstein um- Der TVSH hat in seinem Positionspapier für die Legislaturperiode 2012 fasst folgende sieben Handlungsfelder: bis 2017 folgende Forderungen gestellt, von denen sich viele in der Tou- rismusstrategie wiederfinden: • Marketing, Standortmarketing, Dachmarke • Tourismusstrategie für Schleswig-Holstein entwickeln • Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) • auf der Grundlage der nachjustierten Strategie kontrollierbare • Strukturen und Aufgabenteilung Ziele, Maßnahmen, Verantwortlichkeiten und notwendige Res- • Touristische Infrastruktur sourcen festlegen • Qualität • Optimierung der touristischen Infrastruktur weiter vorantreiben • Touristische Förderung/Finanzierung • Strukturen im Tourismus aktiv stützen • Nachhaltigkeit und Innovation • den Prozess zur Bildung Lokaler Tourismus-Organisationen (LTO) durch das Land aktiv vorantreiben • aktive Unterstützung des 3-Ebenen-Modells durch das Land Foto: HVB GmbH & Co. KG – Tourismus-Service Heiligenhafen –/Fotograf: Oliver Franke • Umsetzungsmanagement betreiben • Stabsstelle mit 4 bis 6 Personen beim Wirtschaftsminister zur for- cierten Umsetzung der Strategie • Aufgaben: Kommunikation, Strategieüberwachung, Controlling, Change-Management Vorstandssitzung mit Tourismusminister Reinhard Meyer Im April 2014 konnte der TVSH Minister Reinhard Meyer nach einem Jahr erneut auf einer Vorstandssitzung begrüßen. Themen wie die Tourismusstrategie, eine Gesamtförderstrategie für den Tourismus, die Finanzierung im Tourismus, der Ausbau der Infrastruktur und die Sommerferienregelung wurden mit dem Wirtschaftsminister dis- kutiert. Weitblick und Orientierung: der Tourismusverband Schleswig-Holstein.
10 Bericht über die Arbeit des Tourismusverbands Schleswig-Holstein e. V. im Jahr 2014 Termine mit der Landespolitik und der 31. März 2014 Landesverwaltung Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume 26. September 2013 Thema: Freizeitlärm-Richtlinie Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie des Landes Schleswig-Holstein 15. April 2014 Thema: Kommunaler Finanzausgleich Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie des Landes Schleswig-Holstein 4. November 2013 Thema: Umsetzungsmanagement Tourismusstrategie Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume 24. April 2014 Thema: Freizeitlärm-Richtlinie Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie des Landes Schleswig-Holstein 6. November 2013 Thema: Branchendialog „Fachkräfte im Gastgewerbe“ Staatssekretär Dr. Frank Nägele Thema: Fördermöglichkeiten im Tourismus 8. Mai 2014 Steuerungskreissitzung 22. November 2013 Steuerungskreissitzung 15. Mai 2014 Wirtschafts- und Verkehrsausschuss des Landkreistages 13. Dezember 2013 Schleswig-Holstein Tourismuspolitisches Frühstück der SPD Themen: Präsentation des TVSH, Finanzierung im Tourismus Thema: Zukunftsfrage Finanzierung 20. Mai 2014 16. Dezember 2013 Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie und Gleichstellung Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt des Landes Schleswig-Holstein und ländliche Räume Thema: Badegewässer Thema: Freizeitlärm-Richtlinie 3. Juni 2014 16. Januar 2014 Tourismusreferat im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie und Technologie des Landes Schleswig-Holstein des Landes Schleswig-Holstein Abstimmungsgespräch mit Herrn Martin Hamm Handlungsworkshop „Strukturen und Aufgaben“ 24. Juli 2014 30. Januar 2014 Vorstandssitzung des TVSH mit Tourismusminister Reinhard Meyer Steuerungskreissitzung Themen: Tourismusstrategie, Umsetzungsmanagement, Gesamtförder- strategie für den Tourismus, Finanzierung im Tourismus, Fördermöglich- 3. Februar 2014 keiten, Verkehrsinfrastruktur, Sommerferienregelung Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie des Landes Schleswig-Holstein 13. August 2014 Handlungsworkshop „Finanzierung und touristische Förderung“ Beiratssitzung Umsetzungsmanagement 4. Februar 2014 4. September 2014 CDU Beiratssitzung Umsetzungsmanagement Themen: Tourismusstrategie, Finanzierung im Tourismus, Stellenwert des Tourismus, Verbesserung der Rahmenbedingungen, Organisation 28. September 2014 und Aufgabenteilung Tourismusreferat im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie des Landes Schleswig-Holstein 24. Februar 2014 Abstimmungsgespräch mit Herrn Martin Hamm Steuerungskreissitzung
11 Bericht über die Arbeit des Tourismusverbandes Schleswig-Holstein e.V. im Jahr 2006 1.2 EU-FÖRDERPERIODE AB 2014 Die EU-Kommission hat 2011 erste Eckpunkte zur EU-Förderperiode 2014 bis 2020 veröffentlicht. Künftig sollen sich die Operationellen Programme auf wenige, thematisch mit der Europa-2020-Strategie verknüpfte För- derthemen beschränken. Erfolg für den Tourismus und die Bemühungen des TVSH Im März 2014 hat das schleswig-holsteinische Wirtschaftsministerium der EU-Kommission den Entwurf für das neue „Operationelle Programm des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (OP EFRE) in Schles- wig-Holstein 2014–2020“ zur Genehmigung vorgelegt. Als bundesweit erstem Land hat die EU-Kommission Schleswig-Holstein im August 2014 das Operationelle Programm genehmigt. Damit hat das Land bis 2020 rund 271 Mio. Euro aus dem EFRE zur Verfügung. Möglich ist die Förderung touristischer Vorhaben aus dem EFRE für • Forschung und Innovation, • die Schaffung einer umweltgerechten Infrastruktur, • die Steigerung der Energieeffizienz und • die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit kleinerer und mittlerer Unternehmen (KMU). Der Tourismusverband Schleswig-Holstein hatte sich als erster Touris- musakteur auch auf Bundesebene aktiv und umfassend zur neuen EU- Förderperiode ab 2014 positioniert. Aktivitäten des TVSH zum Thema EU-Förderung In Schreiben an den Ministerpräsidenten und den Wirtschaftsminister des Landes Schleswig-Holstein, an die Fraktionen des Landtags, an Bun- destagsabgeordnete und Europaabgeordnete aus Schleswig-Holstein und Partner auf Landes- und Bundesebene hatte der TVSH bei den politischen Entscheidungsträgern und zusätzlich in den Medien auf den drohenden Die EU-Kommission hat Schleswig-Holstein als erstem Bundesland das Wegfall von EU-Mitteln und auf die Notwendigkeit einer weiteren Förde- Operationelle Programm genehmigt. rung der touristischen Infrastruktur aus EFRE-Mitteln aufmerksam ge- macht. Der TVSH hatte gefordert, dass sich die Landesregierung bei der Erstel- lung des OP EFRE dafür einsetzt, Konzeption, Zielsetzung und Handlungs- felder so anzupassen, dass größtmögliche Spielräume für eine ganzheit- liche Tourismusförderung geschaffen werden. Chancen und Handlungsbedarf Darüber hinaus ist der TVSH der Auffassung, dass die Tourismusförderung Aus Sicht des TVSH ist es ebenfalls notwendig, gezielt im Bereich der be- nicht nur im Rahmen des EFRE stattfinden kann und soll. Vielmehr muss trieblichen Ebene zu fördern, um auch hier den notwendigen Strukturwan- sie getragen werden von einer Gesamtförderstrategie für den Tourismus, del zu unterstützen und Investitionsanreize zu setzen. Der eingeschränkte in die unterschiedliche Förderquellen einbezogen werden, darunter ELER Förderungsspielraum im EFRE muss durch Förderung aus der GRW kom- Foto: Jan Petersen (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen pensiert werden, um die notwendigen Investitionen in den Kommunen zu Raumes), EFRE, GRW (Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regio- ermöglichen. nalen Wirtschaftsstruktur“) und GAK (Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes).
12 Bericht über die Arbeit des Tourismusverbands Schleswig-Holstein e. V. im Jahr 2014 1.3 FINANZIERUNG IM TOURISMUS Tourismus als eine der wenigen Wachstumsbranchen im Land ist ange- Zuvor konnten lediglich die 185 anerkannten Kur- und Erholungsorte messen zu fördern. Hierzu ist neben der Bereitstellung öffentlicher Mittel des Landes eine „Fremdenverkehrsabgabe“ erheben. Für Städte wie z. B. zur Förderung der touristischen Infrastruktur auch die Erhaltung der ein- Flensburg, Lübeck und Kiel bestand diese Möglichkeit trotz der Vielzahl zelbetrieblichen Förderung und die Förderung von Sonderprojekten in den der sie besuchenden Touristen nicht. Kommunen sollen die Tourismusab- Bereichen Qualität, Innovation und Netzwerkbildung erforderlich. gabe von touristischen Unternehmen, die von der öffentlichen Infrastruk- tur profitieren, erheben können. Die bisherige Fremdenverkehrsabgabe Der Tourismusverband Schleswig-Holstein setzt sich dafür ein, dass be- soll abgeschafft und die Erhebung einer sogenannten „Bettensteuer“ ver- stehende Finanzierungsinstrumente für die Kommunen gemeinsam opti- boten werden, wenn eine Gemeinde eine Tourismusabgabe (von Unterneh- miert und gegebenenfalls alternative Instrumente entwickelt werden. men) oder eine Kurabgabe (von Gästen) erhebt. In einem Gespräch mit Minister Reinhard Meyer hat der Verband seine Der TVSH begrüßt die Entscheidung und fordert, die im Gesetz vorge- Position zu EFRE, ELER und GRW sowie bezüglich der Tourismusabgabe sehene Einführung der „Gastgeberkurabgabe“ und weitere, bisher nicht dargelegt und für eine Gesamtstrategie zur Förderung des Tourismus in umgesetzte Vorschläge des TVSH zur Tourismusabgabe zeitnah zu the- Schleswig-Holstein plädiert. matisieren. Kurabgabe/Tourismusabgabe Auf Anfrage des Innen- und Rechtsausschusses des Schleswig-Holstei- Am 18. Juni 2014 hat die „Nord-Ampel“, die Koalition von SPD, Bünd- nischen Landtags hatte der TVSH mit wesentlicher Unterstützung von nis 90/Die Grünen und SSW, die von der schleswig-holsteinischen Landes- Rainer Balsmeier und Wolfgang Beushausen (beide Tourismus-Zentrale regierung vorgelegten Änderungen am Kommunalabgabengesetz (KAG) St. Peter-Ording) im Vorfeld eine schriftliche Stellungnahme zum Gesetz- und an der Gemeindeordnung (GO) zur Einführung der neuen „Tourismus- entwurf zur Änderung des Kommunalabgabengesetzes und der Gemein- abgabe“ verabschiedet. deordnung abgegeben. Quelle: Kieler Nachrichten vom 19. Juni 2014
13 Bericht über die Arbeit des Tourismusverbandes Schleswig-Holstein e.V. im Jahr 2006 Der TVSH und der DEHOGA unterstützen darin die beabsichtigten Ände- rungen des Kommunalabgabengesetzes, darunter • die Einführung der „Tourismusabgabe“ für Orte, die zwar nicht die An- erkennungskriterien als Kur- und Erholungsort erfüllen, jedoch eine nicht unerhebliche touristische Bedeutung haben, • das Verbot der sogenannten „Bettensteuer“ und • die Erhebung von Daten vor Satzungserlass. Die in dem Gesetzentwurf zur Änderung des KAG aufgeführten Maßnah- men sind aus Sicht der Verbände jedoch nicht ausreichend. Auch andere in der Stellungnahme des TVSH und des DEHOGA vom Mai 2013 formu- lierte Vorschläge und Anregungen sollten möglichst zeitnah in einen wei- teren Änderungsantrag aufgenommen werden. Kommunaler Finanzausgleich Im Zusammenhang mit der Studie des Innenministeriums zum Finanzaus- gleich hat sich der TVSH dafür eingesetzt, Tourismusorte mit ihren spezi- fischen Aufgaben, Einrichtungen und Funktionen zu berücksichtigen. Quelle: Husumer Nachrichten vom 8. Juni 2014 Das Niedersächsische Institut für Wirtschaftsforschung e. V. wurde vom Innenministerium Schleswig-Holstein damit beauftragt, die Aufteilung der Schlüsselzuweisungen gutachterlich zu untersuchen. Dabei hat sich das Institut zwar auch mit der Auffassung des TVSH auseinandergesetzt, ist in seinem Gutachten aber zu einer anderen Einschätzung gelangt. Um eine angemessene Berücksichtigung der Interessen des TVSH und seiner Mitglieder zu erreichen, hat der Verband im September 2013 an einem Gespräch mit Vertretern der kommunalen Landesverbände im Rah- men der Arbeitsgruppe „Kommunaler Finanzausgleich“ teilgenommen. Diese sahen jedoch keinen Bedarf einer gesonderter Berücksichtigung der Tourismusorte, sodass die Wünsche des TVSH nicht aufgenommen wurden. Im November 2013 hat sich der TVSH mit einem Schrei- Umfrage zur Höhe der Kurabgabe ben zum Thema Finanzausgleich an die kommunalen Auf wiederholte Anfragen von Mitgliedern Landesverbände gewandt. Ziel war die Vermitt- hat der TVSH eine Umfrage über die Höhe der lung von Informationen über die aus touristischer Kurabgabe in Gemeinden Schleswig-Holsteins, die Sicht bestehende Schieflage beim aktuellen hebeberechtigt sind, durchgeführt. Verfahrensstand zum Finanzausgleich verbun- den mit der Bitte, die Anliegen des TVSH nach- Da eine erfreulich hohe Zahl von Rückmel- drücklich zu unterstützen. dungen eingegangen ist, kann der TVSH auf seiner Website einen Vergleich der Der TVSH wird sich auch weiter für die notwendige Kurabgaben in den Gemeinden Schleswig- Berücksichtigung der Tourismusorte im Finanzaus- Holsteins, die als Kur- oder Erholungsort an- gleich einsetzen. erkannt sind, zur Verfügung stellen. Foto: Shutterstock
14 Bericht über die Arbeit des Tourismusverbands Schleswig-Holstein e. V. im Jahr 2014 1.4 VERKEHR UND TOURISMUS Der Tourismusverband Schleswig-Holstein widmet sich seit Jahren dem vicegesellschaft (LVS) erstellt. Die Mitglieder des TVSH wurden durch eine Thema „Verkehr und Tourismus“. Wegen seiner steigenden Bedeutung hat Abfrage in die Erarbeitung der Stellungnahme des Verbandes einbezogen. der Verband es als Schwerpunktthema aufgenommen. Zukünftig wird die Erreichbarkeit von Urlaubsdestinationen und die Mobilität innerhalb des Nach Ansicht des TVSH wird im Entwurf des Nahverkehrsplans nicht aus- Landes bei der Wahl eines Urlaubsziels eine weit größere Rolle spielen als reichend auf die Bedürfnisse der Touristen eingegangen. Im Abschnitt heute. Für Schleswig-Holstein hat dieser Aspekt wegen seiner peripheren „Tourismus“ des LNVP werden Ergebnisse der Untersuchung des Instituts Lage noch eine besondere Bedeutung. für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa (NIT) über die touris- tischen Potenziale des Nahverkehrs zusammengefasst und Fragen und Ziel des TVSH ist eine reibungslos ineinandergreifende Mobilitätskette Leitlinien formuliert. für den Gast: von einer schnellen, umsteigefreien und bequemen Anreise über die entsprechende Mobilität am Urlaubsort bis zur Abreise. Der Verband begrüßt, dass dem Vorschlag von TVSH und NIT zur Erstel- lung dieser Studie gefolgt wurde. Welche Strategie die LVS für ihr eigenes Vierter landesweiter Nahverkehrsplan Handeln ableitet und welche Maßnahmen sie in Konsequenz der Untersu- Der TVSH wurde aufgefordert, eine Stellungnahme zum Entwurf des chung umsetzen oder initiieren wird, bleibt jedoch offen. Der TVSH appel- vierten landesweiten Nahverkehrsplans (LNVP) abzugeben. Der LNVP wur- liert daher in seiner Stellungnahme, nicht nur die Probleme aufzuzeigen, de im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Techno- sondern auch Lösungsansätze zu entwickeln, und stellt die Lösungsansät- logie des Landes Schleswig-Holstein von der Landesweiten Verkehrsser- ze in Auszügen dar.
15 Bericht über die Arbeit des Tourismusverbandes Schleswig-Holstein e.V. im Jahr 2006 Der TVSH hat im Bereich „Verkehr und Tourismus“ zu verschiedenen • Interview der LVS mit Dr. Catrin Homp und der IHK Schleswig-Holstein; Themen Position bezogen und Partner mit seinem Fachwissen unter- Thema: Möglichkeiten der Wirtschaft und des Tourismus, noch mehr stützt: vom Nahverkehr zu profitieren • Raumordnungsverfahren der Schienenanbindung der festen Feh- • Gespräch mit Minister Reinhard Meyer auf der TVSH-Vorstandssitzung; marnbeltquerung Themen: Notwendigkeit einer Sanierungs- und Optimierungsstrategie • Richtlinien für die touristische Beschilderung (RtB) an Autobahnen; für die gesamte Verkehrsinfrastruktur, Ausbau der A 7, Forderung nach Ergebnis: Erstellung einer Positivliste für Schleswig-Holstein Baustellenmanagement und zielgerichteter aktueller Information der • Stellungnahmen zu Entwürfen regionaler Nahverkehrspläne von Krei- Akteure und der Gäste sen • Initiierung einer Arbeitsgruppe Verkehr, Teilnehmer sind Vertreter der • Teilnahme an dem Workshop „Möglichkeiten der Realisierung der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, darunter Verkehrs- Konus-Karte für Schleswig-Holstein“ der LVS (gemeinsam mit der Tou- koordinator Gerhard Fuchs und Vertreter der Tourismusverbände Foto: Fotolia/Gudrun Sonder rismus-Agentur Schleswig-Holstein und dem Wirtschaftsministerium); Schleswig-Holstein und Hamburg, erstes Treffen im Oktober, Thema: Ergebnis: Inauftraggabe einer Machbarkeitsstudie Verkehrs- und Baustellenmanagement im Zuge des Ausbaus der A 7 • Interview der „Kieler Nachrichten“ mit Dr. Jörn Klimant zur aktu- • Kontaktaufnahme zu Volker Bender-Praß von der Deutschen Bahn ellen Verkehrssituation in Schleswig-Holstein; Inhalt: Folgen des ho- AG, Projektleitung Touristische Inlands-Marketingkooperationen des hen Stauaufkommens in Schleswig-Holstein insbesondere für den DB Personenverkehrs; Thema: Autoreisezüge und künftige Koopera- Tagestourismus tionsmöglichkeiten
16 Bericht über die Arbeit des Tourismusverbands Schleswig-Holstein e. V. im Jahr 2014 1.5 NATUR, UMWELT UND TOURISMUS Nach Erkenntnissen der Marktforschung wünschen sich Schleswig- wurde. Für dieses Projekt entwickelt der TVSH gemeinsam mit den Holstein-Urlauber häufiger als der Bundesdurchschnitt einen umwelt- Tourismusakteuren und den Gemeinden konkrete Schritte für einen und sozialverträglichen Urlaubsaufenthalt. klimaangepassten Tourismus. • Die Verbesserung des Know-hows über Nachhaltigkeit in der Touris- Der Tourismusverband Schleswig-Holstein widmet sich bereits seit vielen musbranche. Der TVSH führt hierzu eine Seminarreihe durch. Jahren dem umfangreichen Themenfeld „Natur, Umwelt und Tourismus“ • Die Brückenfunktion des TVSH bezüglich der Entwicklung eines nach- und hier insbesondere dem Aspekt der Nachhaltigkeit. haltigen Tourismus. Als Mitglied der Fachgruppe „Nachhaltiger Tou- rismus“ des Deutschen Tourismusverbands (DTV) gestaltet der TVSH In einem 5-Punkte-Programm formulierte der TVSH im März 2013 erfor- bundesweit Strategien zur Erreichung größerer Nachhaltigkeit im Tou- derliche Schritte für die Umsetzung des Leitbilds „Nachhaltiger Tourismus rismus mit. in Schleswig-Holstein“. Ausgehend von den im Leitbild niedergelegten • Aktive Teilnahme am Projekt „Arbeitsmarkt- und Fachkräfteanalyse“ strategischen Überlegungen für Schleswig-Holstein wurde das Thema zur Förderung sozialer und ökonomischer Nachhaltigkeit. Im Rahmen Nachhaltigkeit als wichtiges Handlungsfeld in die neue Tourismusstra- des Projekts wurden Handlungsoptionen entwickelt, die es Betrieben tegie Schleswig-Holstein 2025 aufgenommen. Die Verantwortlichkeit für ermöglichen sollen, Fachkräfte für den Tourismus dauerhaft zu gewin- dieses Leitprojekt liegt nun beim Umsetzungsmanagement der Touris- nen. Die Ergebnisse wurden im Juni 2014 veröffentlicht. musstrategie. Erklärtes Ziel des Umsetzungsmanagements ist es, bis Mai • Das Branchenthema „Nachhaltigkeit im Schleswig-Holstein-Touris- 2015 einen Förderantrag „Leitprojekt Nachhaltigkeit“ zu erarbeiten. mus“ beim Sparkassen-Tourismusbarometer 2014. Die Bestands- aufnahme der Nachhaltigkeitsbestrebungen im Tourismus Schles- Weitere Aktivitäten des TVSH im Bereich wig-Holsteins bietet einen Orientierungsrahmen im Handlungsfeld „Natur, Umwelt und Tourismus“: „Nachhaltigkeit“ der neuen Tourismusstrategie 2025. Darüber hinaus • Die Netzwerkpartnerschaft im Klimaprojekt RADOST (Regionale An- werden konkrete Hilfestellungen für die betriebliche Ebene gegeben. passungsstrategien für die deutsche Ostseeküste). Hier wurde u. a. • Der ADAC-Tourismuspreis Schleswig-Holstein 2015. Der Preis wird im das Themenfeld „Tourismus und Strandmanagement“ bearbeitet. Seit Dezember 2014 ausgelobt. Ein bedeutendes Bewertungskriterium Juni 2014 liegt der RADOST-Abschlussbericht vor. wird neben Innovation, Qualität und Wirtschaftlichkeit der Aspekt der • Die Partnerschaft im Anwendungsprojekt „KlimaBündnis Kieler Nachhaltigkeit sein. Bucht“, dessen Fortsetzung für weitere drei Jahre 2013 genehmigt Foto: Kurverwaltung Kellenhusen
17 Bericht über die Arbeit des Tourismusverbandes Schleswig-Holstein e.V. im Jahr 2006 1.6 ERNEUERBARE ENERGIEN UND TOURISMUS Urlauber in Schleswig-Holstein beurteilen Windkraftanlagen, Biogas- die Anlagen jedoch gestört. Andere Faktoren, z. B. schlechtes Wetter oder standorte und Solarflächen zwar nicht immer als schön, gestört füh- ein unausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis der Unterkünfte werden len sich durch sie jedoch nur wenige. von deutlich mehr Gästen als negativ bewertet. Dies ist das Fazit der „Einflussanalyse Erneuerbare Energien und Touris- Es ist also offenbar gelungen, die erneuerbaren Energien bei den Gästen mus in Schleswig-Holstein“, mit deren Erstellung das Institut für Touris- in Schleswig-Holstein positiv zu besetzen. Dies ist jedoch kein „Frei- mus- und Bäderforschung in Nordeuropa (NIT) im November 2013 beauf- fahrtschein“ für einen ungezügelten Ausbau von Anlagen zur Gewinnung tragt wurde. Der Tourismusverband Schleswig-Holstein hat sich neben der erneuerbarer Energien, denn es gibt Grenzen der Belastbarkeit. Die Über- IHK Flensburg, dem Bundesverband Windenergie, dem Bauernverband schreitung dieser Grenzen gilt es zu vermeiden. Daher wird der TVSH die Schleswig-Holstein, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordfriesland, weitere Entwicklung aufmerksam beobachten und begleiten. Touristische dem Dithmarschen Tourismus e. V. und der TenneT TSO GmbH finanziell Zentren müssen generell von Windkraftanlagen frei gehalten werden. Und an der Studie beteiligt. nach wie vor gilt: Der Tourismus muss beim weiteren Ausbau der erneu- erbaren Energien als gleichberechtigtes Interesse in den Planungsprozes- Im Juli 2014 stellte das NIT die Ergebnisse der Analyse 150 Interessier- sen berücksichtigt werden. ten vor. 65 % der befragten Schleswig-Holstein-Urlauber gaben danach an, Windkraftanlagen wahrgenommen zu haben, nur 6 % fühlten sich durch Quelle: Husumer Nachrichten vom 10. Juli 2014 Foto: Tourismus-Service Grömitz
18 Bericht über die Arbeit des Tourismusverbands Schleswig-Holstein e. V. im Jahr 2014 1.7 SOMMERFERIENREGELUNG Anfang 2013 hatte die Diskussion über die Sommerferienregelung Die Entscheidung der Kultusministerkon- für die Jahre 2018 bis 2024 begonnen. Seitdem zeigte der Touris- ferenz über den Sommerferienkorridor musverband Schleswig-Holstein viel Einsatz, um zu verhindern, dass 2018 bis 2024 ist im Juni 2014 gefallen. es erneut zu einer katastrophalen Situation kommt, wie sie mit der Mit durchschnittlich 84,6 Tagen liegt der Regelung für die Jahre 2011 bis 2017 besteht. geschlossene Kompromiss deutlich unter- halb der vom TVSH geforderten – und mög- Ziele der Bemühungen des TVSH waren die Ausschöpfung des 90-Tage- lichen – 90 Tage. Die berechtigten touristi- Korridors für den Gesamtzeitraum der Sommerferien in der Bundesrepu- schen Interessen sind bei der KMK erneut blik Deutschland sowie eine Teilnahme aller Bundesländer am rollierenden nicht ausreichend berücksichtigt worden. System. Zudem ist die Angabe eines Gesamt- Aktivitäten des TVSH zu diesem Thema: zeitraums der Sommerferien von durch- • Engagement des TVSH beim Ministerpräsidenten, beim Wirtschafts- schnittlich 84,6 Tagen nicht zutreffend. minister und bei der Bildungsministerin sowie im Deutschen Touris- Diese Zahl resultiert allein daraus, dass musverband (DTV) für das Jahr 2019 die Pfingstferien in • auf Bitte des TVSH Wiederauflage der Studie des DTV „Analyse der Fe- Bayern und Baden-Württemberg unzu- rienzeiten in Deutschland“ zu den negativen wirtschaftlichen Effekten lässigerweise zu den Sommerferien hin- eines eingeschränkten Sommerferienkorridors zugerechnet wurden, sodass sich für das • Vorstellung der Studie durch den DTV auf der Kultusministerkonferenz Jahr 2019 ein Zeitraum von 95 Tagen (KMK) ergibt. Der TVSH hat die Zahlen um die • regionalisierte Sonderstudie „Auswertung der Ferienzeiten für Schles- Pfingstferien bereinigt: Der Sommerferi- wig-Holstein“ enkorridor beträgt danach für 2018 bis Quellen: Lübecker Nachrichten vom 5. Juni 2014, Husumer Nachrichten vom 13. Juni 2014, Lübecker Nachrichten vom 13. Juni 2014 • TVSH-Positionspapier zur Sommerferienregelung 2024 tatsächlich durchschnittlich nicht • Gemeinsam Flagge für den Tourismus zeigen: Mailingaktion des TVSH 84,6 Tage, sondern nur 82,9 Tage. Im mit Schreiben an 600 Tourismusakteure in Schleswig-Holstein mit ersten Entwurf hatte er bei 81,6 Tagen dem Ergebnis, dass die schleswig-holsteinische Bildungsministerin gelegen. Das heißt, die KMK hat 1 zu- Prof. Dr. Waltraud Wende innerhalb von 2 Wochen über 180 Briefe sätzlichen Tag bereits als „ausgewo- und E-Mails erhielt – mehr als 90 Tourismusakteure und 95 Familien genen Kompromiss“ gefeiert. beteiligten sich an der Aktion • Erreichung einer regelmäßigen Medienpräsenz durch Berichterstat- Auch wenn das Ergebnis nicht zufriedenstellend ist: Der TVSH hat seine tung in Zeitungen infolge von Pressemeldungen des TVSH und durch Aktionsfähigkeit bewiesen und kann die Zusammenarbeit mit den Part- Interviews in Funk und Fernsehen nern nur als positiv bewerten. • gemeinsames Auftreten von Verbänden, darunter IHK, DEHOGA und ADAC, und von Tourismuswirtschaft und Landesregierung Die Tageszeitungen im Lande berichteten wiederholt über die Initiativen des Tourismusverbands Schleswig-Holstein.
19 Bericht über die Arbeit des Tourismusverbandes Schleswig-Holstein e.V. im Jahr 2006 1.8 FREIZEITLÄRM-RICHTLINIE 1.9 CAMPINGPLATZVERORDNUNG Der Tourismusverband Schleswig-Holstein unterstützt die Insel Sylt Tourismus-Service GmbH (ISTS) bei der Umsetzung der bestehenden Campingplatzverordnung des Landes im Sinne der gewünschten Qua- litätsverbesserung in Schleswig-Holstein. Anlass ist die Beurteilung der Aufstellung von Mobilheimen auf dem Campingplatz in Rantum auf Sylt durch die Bauaufsichtsbehörde, die die Mobilheime als festgesetzte Standplätze ansieht und nach der Camping- platzverordnung entsprechend für unzulässig erklärt. In der Frage der Mobilität der Mobilheime und damit der Rechtskonformi- tät ihrer Aufstellung auf Campingplätzen gibt es allerdings differierende Auffassungen zwischen der ISTS, dem TVSH und dem Verband der Cam- pingunternehmer Schleswig-Holstein auf der einen und dem Kreis Nord- friesland und dem Innenministerium auf der anderen Seite. Für viele Tourismusorte zeichnen sich durch die Freizeitlärm-Richt- Der TVSH befindet sich derzeit im Austausch mit dem Innenministerium linie der Landesregierung Entwicklungen ab, die die touristische At- und dem Wirtschaftsministerium und wird sich weiter für eine tourismus- traktivität beeinträchtigen. Veranstaltungen, die abgesagt werden verträgliche Lösung einsetzen. müssen, führen nicht nur zu wirtschaftlichen Einbußen, sondern auch zu Rückgängen von Gäste- und Übernachtungszahlen. Die bestehen- de Richtlinie geht dabei weder auf touristische Erfordernisse noch auf unterschiedliche geografische Lagen ein. Der Tourismusverband Schleswig-Holstein hat das Thema mehrmals im Umweltministerium und im Wirtschaftsministerium mit dem Wunsch vor- gebracht, die Freizeitlärm-Richtlinie tourismusverträglicher zu gestalten bzw. weniger starr anzuwenden. Auf Initiative des TVSH hat im November 2013 ein Gespräch mit dem Umweltministerium und dem Wirtschafts- ministerium stattgefunden. Vertreter der Insel Sylt verdeutlichten dabei Fotos: HVB GmbH & Co. KG - Tourismus-Service Heiligenhafen -/Fotograf: Oliver Franke, TVSH exemplarisch die wirtschaftlich negativen Auswirkungen der Richtlinie und setzten sich gemeinsam mit dem TVSH für eine tourismusverträg- lichere Lösung ein. Die daraufhin gebildete Arbeitsgruppe aus Vertretern der beiden Ministe- rien und des TVSH hat in einer Sitzung im März 2014 die Kriterien der Freizeitlärm-Richtlinie überarbeitet und den touristischen Erfordernissen so weit wie möglich angepasst. Der TVSH hat damit sein Ziel erreicht, der Landesregierung die Schieflage der Freizeitlärm-Richtlinie in puncto Tou- rismus zu verdeutlichen. Er wird sich in der Arbeitsgruppe für eine weitere Optimierung der bestehenden Richtlinie einsetzen. Aktuell besteht zur rechtlichen Zulässigkeit der gewünschten Änderungen der Freizeitlärm-Richtlinie noch Abstimmungsbedarf zwischen Bund und Ländern. Die nächste Sitzung der schleswig-holsteinischen Arbeitsgruppe wird daher erst stattfinden, wenn die Ausschüsse „Rechtsfragen, Umset- zung und Vollzug“ (RUV) und „Physikalische Einwirkungen“ (PhysE) der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft für Immissionsschutz getagt haben.
20 Bericht über die Arbeit des Tourismusverbands Schleswig-Holstein e. V. im Jahr 2014 2 Produktgestaltung und Monitoring Der Tourismusverband Schleswig-Holstein trägt durch Initiierung, Be- treuung, Finanzierung und Unterstützung zahlreicher Projekte wesentlich dazu bei, das touristische Angebot in Schleswig-Holstein zu fördern und zu sichern und eine dauerhafte Qualitätsverbesserung zu erreichen. 2.1 SPARKASSEN-TOURISMUSBAROMETER SCHLESWIG-HOLSTEIN Aktuelle tourismusrelevante Zahlen und Daten, fundierte zeitliche, regionale und sektorale Vergleiche sowie konkrete Handlungsemp- fehlungen – der Nutzen des Sparkassen-Tourismusbarometers ist viel- fältig. Das vom TVSH und vom Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-Hol- stein 2002 initiierte und seitdem gemeinsam finanzierte Tourismusbaro- meter weist als Marktforschungsinstrument auf Erfolge und Misserfolge sowie auf wichtige strukturelle Veränderungen im Schleswig-Holstein- Tourismus hin. Als Monitoringinstrument ermöglicht es frühzeitige Reakti- onen auf neue Entwicklungen und Trends. Die wissenschaftliche Betreu- ung erfolgt durch das Deutsche Wirtschaftswissenschaftliche Institut für Fremdenverkehr (dwif) in Berlin. Die Präsentation der ersten Ergebnisse des Sparkassen-Tourismusbaro- meters 2014 fand im Mai in der Sparkassenakademie in Kiel statt. Den rund 120 Teilnehmern aus Wirtschaft, Politik und Tourismus konnte mit- geteilt werden, dass sich der Schleswig-Holstein-Tourismus wieder auf dem Wachstumspfad befinde. Allerdings müssten alle Kräfte weiter ge- bündelt werden, um eine nachhaltige Wachstumsstrategie auf den Weg zu bringen, da Schleswig-Holstein langfristig gesehen Marktanteile verliere, so Tourismusforscher Prof. Dr. Mathias Feige (dwif), der einen Teil der die Ergebnisse vorstellte. Karsten Heinsohn (dwif) konzentrierte sich in seiner Präsentation auf das diesjährige Branchenthema „Nachhaltigkeit“ unter ökologischen, ökono- mischen und sozialen Gesichtspunkten. Der Fokus des Branchenthemas liegt auf praxisnahen Ideen mit Anregungen, wie sich Tourismusbetriebe dem komplexen Feld nähern können. Denn Schleswig-Holstein-Reisende werden in Zukunft immer stärker darauf achten, dass mit ihren Reisen positive Auswirkungen für die Umwelt, die Tourismusbeschäftigten und die regionale Wirtschaft verbunden sind. Im August 2014 wurde der Jahresbericht des Sparkassen-Tourismus- barometers veröffentlicht. Er gibt insbesondere für die betriebliche Ebe- ne konkrete Hilfestellungen, wie Nachhaltigkeit in der eigenen Unterneh- mensausrichtung einen angemessenen Stellenwert erhalten kann. Da- Fotos: SGVSH rüber hinaus bietet das Management Summary 2014 eine Kurzfassung des Jahresberichts, die allen touristischen Akteuren kostenfrei zur Verfü- gung gestellt wird. Jahresbericht und Summary können im Internet unter www.tourismusbarometer-sh.de bestellt werden.
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