Bericht zur Schulsozialarbeit - im Landkreis Marburg-Biedenkopf - Schuljahr 2017/2018
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Kreisausschuss Fachbereich Familie, Jugend und Soziales Bericht zur Schulsozialarbeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf Schuljahr 2017/2018
2013 Impressum: Herausgeber: Kreisausschuss Marburg-Biedenkopf Im Lichtenholz 60, 35043 Marburg Zusammengestellt: Fachbereich Familie, Jugend und Soziales Redaktion: Fachdienst Berichtswesen und Controlling Titelfoto: © S. Hofschlaeger / Pixelio, www.pixelio.de Porträt Landrätin: © Georg Kronenberg Marburg, November 2018
Bericht zur Schulsozialarbeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf für das Schuljahr 2017/2018 Vorwort Liebe Leserin, lieber Leser, Schulsozialarbeit erlebt gegenwärtig eine dynamische Entwicklung. Die Anzahl der Schulsozialar- beitsangebote haben wir auch bei uns im Landkreis in den letzten Jahren ständig weiterentwickelt und ausgebaut. Schule ist mehr als Unterricht. Bildung beschränkt sich nicht auf formale (schulische) Prozesse, sondern benötigt non-formale und informelle Prozesse. Bildung ist der umfassende Prozess der Entwicklung und Entfaltung derjenigen Fähigkeiten, die Menschen in die Lage versetzen, zu lernen, Leistungspotenziale zu entwickeln, zu handeln, Probleme zu lösen und Beziehungen zu gestalten. Bildung dient der Persönlichkeitsentwicklung. Dabei kann die Umsetzung zentraler bildungspolitischer Ziele, wie die Sicherstellung gelingender Bildungsprozesse und die Überwindung herkunftsbedingter Bildungsbenachteiligungen, angesichts der veränderten Bedingungen des Aufwachsens, ohne eine enge Verzahnung von Schule und Ju- gendhilfe kaum umgesetzt werden. Schulsozialarbeit ist ein Angebot der Bildungsförderung und -unterstützung. Dieses soll nied- rigschwellig sowohl allen Kindern und Jugendlichen als auch insbesondere denen zugutekommen, die von sozialen Benachteiligungen und individuellen Beeinträchtigungen betroffen sind. Notwendig ist dafür ein partnerschaftliches Zusammenwirken von Schule, Jugendhilfe und Eltern mit ihren jeweils spezifischen Verantwortungsbereichen. Mit dem „Erlass zur Umsetzung der unterrichtsbegleitenden Unterstützung durch sozialpädagogi- sche Fachkräfte (UBUS) zur Erfüllung des Bildungs- und Erziehungsauftrages an Grundschulen in Hessen“ (01.02.2018 mit Änderung vom 01.07.2018) macht das Land deutlich, dass sozialpädago- gische Fachkräfte zur Verwirklichung einer ganzheitlichen Bildung und Erziehung einen wichtigen Beitrag leisten sollen. Damit die in unterschiedlicher Verantwortung bereitgestellten Ressourcen (UBUS als schulisches Angebot, Schulsozialarbeit als Angebot der Jugendhilfe) im Sinne der Kinder zur Wirkung kommen können, ist eine träger- und schulbezogene Abstimmung und konzeptionelle Weiterentwicklung der Angebote notwendig. Im kommenden Schuljahr wird dieses für alle Beteiligten eine wichtige Her- ausforderung sein. Mit der Darstellung der Leistungen der Schulsozialarbeit seitens der Jugendhilfe soll ein Einblick in dieses Handlungsfeld geboten werden. Marburg, November 2018 Kirsten Fründt Landrätin Seite 3 von 63
Bericht zur Schulsozialarbeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf für das Schuljahr 2017/2018 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung .................................................................................................................................................. 5 2. Standorte der Schulsozialarbeit ............................................................................................................. 6 3. Kennzahlenbasierte Auswertung der Angebote von Schulsozialarbeit............................................. 8 3.1 Beratung ................................................................................................................................................... 9 3.2 Einzelfallhilfe ..........................................................................................................................................14 3.3 Regelmäßige Gruppenangebote...........................................................................................................19 3.4 Projekte ...................................................................................................................................................23 4. Schulsozialarbeit bewegt Grundschulen – Das Spinnennetz als Wegbereiter zum Bildungserfolg 27 5. Resümee und Ausblick .........................................................................................................................31 6. Anhang: Qualitative Darstellung der Schulsozialarbeit an den einzelnen Schulstandorten .........36 1. Alfred-Wegener-Schule Kirchhain ...................................................................................................36 2. Gesamtschule Ebsdorfer Grund ......................................................................................................38 3. Georg-Büchner-Schule Stadtallendorf ............................................................................................39 4. Martin-von-Tours-Schule in Neustadt (Hessen) ..............................................................................40 5. Gesamtschule Niederwalgern .........................................................................................................42 6. Wollenbergschule Wetter ................................................................................................................44 7. Hinterlandschule Standort Biedenkopf ............................................................................................46 8. Hinterlandschule Standort Breidenbach..........................................................................................47 9. Hinterlandschule Standort Steffenberg ...........................................................................................48 10. Mittelpunktschule Dautphetal ..........................................................................................................50 11. Mittelpunktschule Hartenrod............................................................................................................52 12. Mittelpunktschule Wohratal .............................................................................................................53 13. Burgbergschule Friedensdorf ..........................................................................................................54 14. Landgräfin-Elisabeth-Schule Stadtallendorf ....................................................................................56 15. Otfried-Preußler-Schule Gladenbach-Weidenhausen ....................................................................57 16. Adolph-Diesterweg-Schule Gladenbach-Weidenhausen ................................................................58 17. Grundschule Biedenkopf .................................................................................................................59 18. Grundschule I Stadtallendorf ...........................................................................................................60 19. Grundschule II Stadtallendorf ..........................................................................................................61 20. Berufliche Schulen Kirchhain ..........................................................................................................62 Seite 4 von 63
Bericht zur Schulsozialarbeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf für das Schuljahr 2017/2018 1. Einleitung Der 2. Hessische Landessozialbericht von 2017 stellt im Berichtsteil „Lebenslagen“ in Bezug auf den Aspekt „Bildung“ heraus, dass ein enger Zusammenhang zwischen Bildung und sozialer Her- kunft besteht. Dies würde sich häufig dadurch ausdrücken, dass Kinder in Abhängigkeit von Merk- malen des Elternhauses (z.B. elterliche Bildung, Einkommen) unterschiedliche Bildungswege ein- schlagen und sich auch entsprechend von Teilhabechancen (z.B. auf dem Arbeitsmarkt) unterschei- den. Der Einfluss sozialer Faktoren betrifft nicht nur Bildungsentscheidungen, also die Inanspruchnahme verschiedener Bildungsinstitutionen bzw. Bildungswege, sondern auch Bildungserfolge (erworbene Kompetenzen, Zertifikate) und damit einhergehend auch die Übergänge in das Beschäftigungssys- tem. Erfreulicherweise zeigt sich in den letzten Jahren eine Verbesserung dieser Situation, wenn auch Deutschland im internationalen Vergleich bezüglich Chancengerechtigkeit weiterhin unter dem OECD-Durchschnitt liegt. In Bezug auf die PISA-Studien führt der hessische Landessozialbericht von 2017 aus, dass der Mig- rationshintergrund und die im Elternhaus gesprochene Sprache für den Bildungserfolg eine noch wichtigere Bedeutung haben als der sozioökonomische Status. In einem Positionspapier des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V. zur Ent- wicklung und Verortung von Schulsozialarbeit aus 2014 wird festgehalten, dass Schulsozialarbeit ein wichtiges Element für gelingende Bildungsbiografien ist, von denen in nicht unerheblichem Maße die Chancen für eine gesellschaftliche und berufliche Zukunft abhängen. Sie trägt mit dazu bei, möglichst frühzeitig soziale Benachteiligungen oder individuelle Beeinträchti- gungen auszugleichen und damit Bildungsbenachteiligungen zu vermeiden und abzubauen. Schulsozialarbeit kann durch präventive und kompensatorische Angebote einen wichtigen Beitrag dazu leisten, positivere Lebensbedingungen für Kinder und Jugendliche zu schaffen. Im Landkreis Marburg-Biedenkopf ist die Schulsozialarbeit auf das „Wohl des jungen Menschen“ ausgerichtet, arbeitet ressourcen- und lebensweltorientiert und stellt mit einer ganzheitlichen Förde- rung von Kindern und Jugendlichen die Teilhabe, Partizipation, Prävention und Inklusion in den Vor- dergrund. Ziel der schuljahresbezogenen Berichte ist die Darstellung der Qualität und Quantität der Angebote von Schulsozialarbeit, die aus den Mitteln des Landkreises finanziert werden. Dies beinhaltet die Präsentation des Ist-Zustandes bezüglich der Handlungsfelder - Beratung, - Einzelfallhilfe, - regelmäßige Gruppenangebote - und Projekte. Dieser kennzahlenorientierte Bericht über die Wirkungen und Angebote der Schulsozialarbeit steht in der Kontinuität der erstmals für das Schuljahr 2011/2012 vorgelegten Dokumentation der Arbeit. Seite 5 von 63
Bericht zur Schulsozialarbeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf für das Schuljahr 2017/2018 2. Standorte der Schulsozialarbeit An vielen Schulen des Landkreises Marburg-Biedenkopf werden durch dessen finanzielle Unterstüt- zung Angebote von Schulsozialarbeit vorgehalten. Im Landkreis verfügen alle Gesamt- und Mittel- punktschulen sowie die Förderschulen mit dem Schwerpunkt Lernen, soziale und emotionale Ent- wicklung über ein wöchentliches Stundenkontingent von Schulsozialarbeitsressourcen. Im Sinne ei- ner frühzeitigen Förderung profitieren verstärkt nach dem Rahmenkonzept von 2017 auch die Grundschulen von den Angeboten der Schulsozialarbeit. Neu ist ab dem Schuljahr 2017/2018 auch die Schulsozialarbeit an den Beruflichen Schulen Kirchhain. Die nachfolgende Aufstellung zeigt eine Übersicht der Angebote von Schulsozialarbeit im Schuljahr 2017/2018 an den einzelnen Schulen mit einer finanziellen Förderung durch den Landkreis. Schule Träger des Angebots Gesamtschulen Alfred-Wegener-Schule Kirchhain bsj Marburg e. V. Gesamtschule Ebsdorfergrund bsj Marburg e. V. Freiherr-vom-Stein-Schule Gladenbach Schule und bsj Marburg e. V.* Georg-Büchner-Schule Stadtallendorf Landkreis und Förderverein LES Martin-von-Tours-Schule Neustadt bsj Marburg e. V. Gesamtschule Niederwalgern bsj Marburg e. V. Wollenbergschule Wetter Stadt Wetter Mittelpunktschulen Hinterlandschule (Standort Biedenkopf) St. Elisabeth-Verein Hinterlandschule (Standort Breidenbach) bsj Marburg e. V.* Hinterlandschule (Standort Steffenberg) bsj Marburg e. V.* Mittelpunktschule Dautphetal bsj Marburg e. V.* Mittelpunktschule Hartenrod bsj Marburg e. V.* Mittelpunktschule Wohratal JUKO Marburg e. V. und bsj Marburg e. V.* Förderschulen Burgbergschule Friedensdorf bsj Marburg e. V. Landgräfin-Elisabeth-Schule Stadtallendorf Förderverein LES Otfried-Preußler-Schule Weidenhausen Förderverein OPS Grundschulen Adolph-Diesterweg-Schule Weidenhausen bsj Marburg e. V.* Grundschule Berglandschule Bad Endbach bsj Marburg e. V. Burgwaldschule Wetter bsj Marburg e. V. Grundschule Biedenkopf St. Elisabeth-Verein und bsj Marburg e.V.* Grundschule Lindenschule Cölbe bsj Marburg e. V. Grundschule Gansbachtalschule Angelburg bsj Marburg e. V. Grundschule I Stadtallendorf Landkreis und bsj Marburg e. V.* Grundschule II Stadtallendorf JUKO Marburg e. V. und bsj Marburg e. V.* Grundschule Lohra bsj Marburg e. V. Grundschule Mengsberg-Momberg bsj Marburg e.V. Grundschule Schönstadt bsj Marburg e. V. Seite 6 von 63
Bericht zur Schulsozialarbeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf für das Schuljahr 2017/2018 Grundschule Schweinsberg bsj Marburg e. V. Otto-Ubbelohde-Schule Goßfelden bsj Marburg e. V. Grundschule Wichtelhäuserschule bsj Marburg e. V. Sterzhausen Grundschule Kirchhain bsj Marburg e.V. Grundschule Großseelheim bsj Marburg e.V. Grundschule St. Martin Amöneburg-Mardorf bsj Marburg e.V. Grundschule Niederklein bsj Marburg e.V. Berufliche Schulen Berufliche Schulen Kirchhain bsj Marburg e.V. *An diesen Schulen wird noch zusätzlich das Projekt „Schulsozialarbeit bewegt Grundschulen“ durch den bsj Marburg e. V. durchgeführt. Seite 7 von 63
Bericht zur Schulsozialarbeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf für das Schuljahr 2017/2018 3. Kennzahlenbasierte Auswertung der Angebote von Schulso- zialarbeit Im Folgenden wird die kennzahlenbasierte Auswertung der Angebote von Schulsozialarbeit für das Schuljahr 2017/2018 für die Handlungsfelder Beratung, Einzelfallhilfe, regelmäßige Gruppenange- bote und Projekte präsentiert. Mit diesem Bericht erfolgt eine Fortschreibung des vereinbarten Berichtswesens für die Schulsozial- arbeit analog der vorhergehenden Schuljahre. Die kennzahlenbasierten Daten beinhalten einerseits Angebote von Schulsozialarbeit im Rahmen bereitgestellter personeller Stundenressourcen, Angebote durch eine Projektförderung sowie des Angebots „Schulsozialarbeit bewegt Grundschulen – Das Spinnennetz als Wegbereiter zum Bil- dungserfolg“. An dieser Stelle muss deutlich erwähnt werden, dass die Schulen untereinander hinsichtlich der Quantität der Angebote im Rahmen der Schulsozialarbeit nicht vergleichbar sind, da sie über unter- schiedliche personelle Stundenkontingente verfügen und auch eine Spannbreite bei der Mittelaus- stattung im Rahmen der Projektförderung besteht. Ausgewertet wurden nur die Angebote der Schulsozialarbeit, die durch den Landkreis finanziert bzw. mitfinanziert wurden. Zu erwähnen ist, dass bei einigen Schulstandorten finanzielle Ressour- cen der Schulen mit einfließen bzw. auch eine kommunale finanzielle Beteiligung erfolgt. Seite 8 von 63
Bericht zur Schulsozialarbeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf für das Schuljahr 2017/2018 3.1 Beratung Veranstaltungs- Personenbezogene Daten bezogene Daten Einbezug weiterer Einrichtungen Schüler*innen Alter (in Jahren) Mehrfachberatung Erreichte Personen Einmalberatung Lehrer*innen Gespräche Anz. der gesamt Eltern 10- 12- 14- 16- m w g
Bericht zur Schulsozialarbeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf für das Schuljahr 2017/2018 Veranstaltungs- Personenbezogene Daten bezogene Daten Einbezug weiterer Schüler*innen Alter (in Jahren) Einrichtungen Erreichte Personen Mehrfachberatung Einmalberatung Lehrer*innen Gespräche Anz. der gesamt Eltern Fortsetzung 10- 12- 14- 16- m w g
Bericht zur Schulsozialarbeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf für das Schuljahr 2017/2018 Anteil nach Schüler*innen 829 55% 680 45% m w Bei den im ausgewerteten Schuljahr 2017/2018 beratenen 1.509 Schüler*innen überwog der Anteil der Jungen mit 55%. Insgesamt beraten wurden 2.308 Personen, der Anteil der Schüler*innen be- trug etwa zwei Drittel. Der Anteil der Lehrkräfte beträgt wie im letzten Jahr 22%. Anteil der Schüler*innen sowie Lehrkräften und Eltern 1.509 66% 283 12% 516 22% Schüler*innen Eltern Lehrer Seite 11 von 63
Bericht zur Schulsozialarbeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf für das Schuljahr 2017/2018 Anteile der Alterskategorien der Schüler*innen 260 17,2% 498 33,0% 92 6,1% 24 1,6% 129 506 8,5% 33,5%
Bericht zur Schulsozialarbeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf für das Schuljahr 2017/2018 In fast zwei Drittel der Fälle fanden die Beratungen als Einmalberatung statt. Anlässe und Einbezug weiterer Einrichtungen: In diesem Bericht sind wie im vorigen nicht nur die jeweiligen drei Hauptanlässe in den verschiede- nen Handlungsfeldern aufgezeigt, sondern alle Anlässe. Diese sind sicherlich nicht immer alle deut- lich voneinander abgrenzbar, sollen aber die Vielfalt der Beratungsanlässe verdeutlichen. Bei den Beratungsanlässen überwogen • Konfliktintervention, Mediation (bei Konflikten mit Gleichaltrigen, Lehrkräften) • Familiäre Situation/familiäre Probleme • Berufsorientierung, Praktikumssuche, Anschlussoptionen Weitere Anlässe waren: • Schulprobleme/schulische Perspektiven • Dissoziales Verhalten • Persönliche Situation • Erziehungsberatung • Beratung bezgl. Behörden • Soziale Isolation • Verhalten in der Pause • Suchtmittel • Körperlichkeit • Umgang mit Medien Hauptsächlich einbezogen wurden folgende Einrichtungen: • Allgemeiner Sozialer Dienst (ASD) • Schulpsychologischer Dienst • Beratungs- und Förderzentren (BFZ) und weiterhin die folgenden Einrichtungen: • Erziehungsberatungsstelle • Kinder- und Jugendpsychiatrie • Agentur für Arbeit • 2. Chance – Schulverweigerung • Wildwasser • Polizei • Beratungszentrum LOK Stadtallendorf Seite 13 von 63
Bericht zur Schulsozialarbeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf für das Schuljahr 2017/2018 3.2 Einzelfallhilfe Personenbezogene Daten Veranstaltungsbezogene Daten Schüler* Alter (in Jahren) Dauer (in Monaten) innen Anzahl der m w g
Bericht zur Schulsozialarbeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf für das Schuljahr 2017/2018 Personenbezogene Daten Veranstaltungsbezogene Daten Fortsetzung Schüler* Alter (in Jahren) Anzahl Dauer (in Monaten) Einzelfallhilfe innen der 10- 12- 14- 16- m w g
Bericht zur Schulsozialarbeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf für das Schuljahr 2017/2018 Anteil nach Schüler*innen 92 91 50% 50% m w Bei den insgesamt 183 erfolgten Einzelfallhilfen ist nahezu eine Geschlechterparität von der Anzahl her gegeben. Anteile der Alterskategorien der Schüler*innen 23; 13% 67; 37% 13; 7% 2; 1% 52; 28% 26; 14% >10 Jahre 10-11 Jahre 12-13 Jahre 14-15 Jahre 16-17 Jahre über 18 Den größten Anteil stellen hier die Schüler*innen im Alter von 12–13 Jahren, gefolgt von der Altersgruppe der 14–15-Jährigen. Seite 16 von 63
Bericht zur Schulsozialarbeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf für das Schuljahr 2017/2018 Dauer der Einzelfallhilfen in Monaten 60 50 40 Anzahl 30 53 20 44 45 41 10 0 6 Monate Im vorherigen Schuljahr überwog der Anteil der Hilfen, die von drei bis vier Monaten andauerten. Im aktuell ausgewerteten Schuljahr 2017/2018 war die höchste Quote bei den Schüler*innen, die über sechs Monate begleitet wurden. Anlässe und Einbezug weiterer Einrichtungen: Im Bereich der Einzelfallhilfen wurden als die drei führenden Anlässe folgende genannt: • Familiäre Situation/familiäre Probleme • Schulverweigerung • Konflikte/Streitigkeiten/Mobbing/Gewalt Weiterhin wurden bei der Einzelfallbegleitung folgende Themen bearbeitet: • Dissoziales Verhalten • Persönliche Situation • Soziale Probleme • Suchtprobleme • Integrationshilfe • Geschlechtsidentität • Selbstfindung • Verhaltensauffälligkeiten/dissoziales Verhalten • Berufliche/schulische Perspektive Seite 17 von 63
Bericht zur Schulsozialarbeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf für das Schuljahr 2017/2018 • „Rechte“ Äußerungen Bei den Einzelfallhilfen wurden hauptsächlich folgende Einrichtungen einbezogen: • Allgemeiner Sozialer Dienst (ASD) • Beratungs- und Förderzentren (BFZ) • Schulpsychologischer Dienst und außerdem • 2. Chance – Schulverweigerung • Beratungszentrum LOK Stadtallendorf • Kinder- und Jugendpsychiatrie • Erziehungsberatungsstelle • Betreuungsangebot an Grundschulen • Polizei/AGGAS • Psychologische Praxen Seite 18 von 63
Bericht zur Schulsozialarbeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf für das Schuljahr 2017/2018 3.3 Regelmäßige Gruppenangebote Personenbezogene Veranstaltungsbezogene Daten Daten Teilnehmer*innen Anzahl der Dauer (in Monaten) Anzahl der Gruppen- m w g Treffen 6 angebote Summen insgesamt: 814 680 1.494 89 1.263 13 19 16 41 Gesamtschulen Alfred-Wegener-Schule Kirchhain 96 145 241 13 108 5 2 - 6 Gesamtschule Ebsdorfergrund 75 35 110 9 154 - - - 9 Freiherr-vom-Stein-Schule Gladenbach - - - - - - - - - Georg-Büchner-Schule Stadtallendorf 12 8 20 2 20 - 1 - 1 Martin-von-Tours-Schule Neustadt 82 78 160 9 98 1 4 3 1 Gesamtschule Niederwalgern 68 72 140 8 108 - 1 3 4 Wollenbergschule Wetter 121 75 196 3 112 - - - 3 Mittelpunktschulen Hinterlandschule (Standort Biedenkopf) 61 32 93 5 28 3 1 1 - Hinterlandschule (Standort Breidenbach) 10 12 22 1 7 - - - 1 Hinterlandschule (Standort Steffenberg) 17 22 39 4 24 2 1 - 1 Mittelpunktschule Dautphetal 12 9 21 1 7 - - 1 - Mittelpunktschule Hartenrod 31 32 63 6 290 - 3 - 3 Mittelpunktschule Wohratal 22 10 32 2 15 2 - - - Förderschulen Burgbergschule Friedensdorf 12 13 25 2 16 - 1 - 1 Landgräfin-Elisabeth-Schule Stadtallendorf 17 11 28 2 53 - - - 2 Otfried-Preußler-Schule Weidenhausen 35 17 52 8 56 - - 2 6 Grundschulen Adolph-Diesterweg-Schule Weidenhausen - - - - - - - - - Berglandschule Bad Endbach - - - - - - - - - Burgwaldschule Wetter - - - - - - - - - Grundschule Biedenkopf 36 43 79 4 16 - 4 - - Grundschule Cölbe - - - - - - - - - Grundschule Gansbachtal Angelburg - - - - - - - - - Grundschule Großseelheim - - - - - - - - - Seite 19 von 63
Bericht zur Schulsozialarbeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf für das Schuljahr 2017/2018 Personenbezogene Fortsetzung Gruppenangebote Veranstaltungsbezogene Daten Daten Teilnehmer*innen Anzahl der Anzahl der Dauer (in Monaten) Gruppen- m w g Treffen 6 angebote Grundschule I Stadtallendorf - - - - - - - - - Grundschule II Stadtallendorf 31 26 57 5 61 - 1 2 2 Grundschule Kirchhain - - - - - - - - - Grundschule Lohra - - - - - - - - - Grundschule Mengsberg-Momberg - - - - - - - - - Grundschule Niederklein - - - - - - - - - Grundschule Schönstadt - - - - - - - - - Grundschule Schweinsberg - - - - - - - - - Grundschule St. Martin Amöneburg-Mardorf - - - - - - - - - Otto-Ubbelohde-Schule Goßfelden - - - - - - - - - Wichtelhäuserschule Sterzhausen - - - - - - - - - Berufsschulen Berufliche Schulen Kirchhain 76 40 116 5 90 - - 4 1 Seite 20 von 63
Bericht zur Schulsozialarbeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf für das Schuljahr 2017/2018 Anteil nach Teilnehmer*innen 814 54% 680 46% m w Von insgesamt 1.494 jungen Menschen, die an Gruppenangeboten teilgenommen haben, wurden mit 54% mehr Schüler als Schülerinnen erreicht. Dauer der Gruppenangebote 45 40 41 35 30 Anzahl 25 20 15 19 16 10 13 5 0 6 Monate 46% aller Gruppenangebote erstreckte sich über einen Zeitraum von mehr als 6 Monaten. Seite 21 von 63
Bericht zur Schulsozialarbeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf für das Schuljahr 2017/2018 Anlässe: Bei den Gruppenangeboten überwogen deutlich diese Themen: • Soziales Lernen • Konfliktbewältigung/No Blame Approach • Bewegungsorientierte Angebote vor den weiteren Themen: • Berufsorientierung • Streitschlichterausbildung und -begleitung • Demokratiebildung • Gesundheitsförderung • Gruppendynamik • Bauprojekte • Partizipation • Verhaltenstraining • Selbstbewusstsein stärken • An den eigenen Zielen arbeiten • Unterstützung der SV • AG Trendsportarten • Fitnessangebot • Suchtprävention • AG Schulband • Klassenrat • Mädchencafé Seite 22 von 63
Bericht zur Schulsozialarbeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf für das Schuljahr 2017/2018 3.4 Projekte Veranstaltungsbezogene Personenbezogene Daten Daten Erreichte Anzahl der Schüler*innen Eltern Personen Dauer (in Tagen) Projekte gesamt m w g m w g m w g 1 2-3 4-5 >5 Summen insgesamt: 2.603 2.428 5.031 59 120 179 2.662 2.548 5.210 259 104 48 83 24 Gesamtschulen Alfred-Wegener- Schule Kirchhain 122 146 268 5 4 9 127 150 277 21 16 3 1 1 Gesamtschule Ebsdorfergrund 268 132 400 13 25 38 281 157 438 21 16 4 1 - Freiherr-vom-Stein- Schule Gladenbach 26 51 77 - - - 26 51 77 3 - - 3 - Georg-Büchner- Schule Stadtallendorf 94 136 230 - - - 94 136 230 7 6 - - 1 Martin-von-Tours- Schule Neustadt 206 199 405 - - - 206 199 405 12 6 3 1 2 Gesamtschule Niederwalgern 59 58 117 - - - 59 58 117 6 2 4 - - Wollenbergschule Wetter 95 71 166 - - - 95 71 166 2 - - 2 - Mittelpunkt- schulen Hinterlandschule (Standort Biedenkopf) 67 37 104 - - - 67 37 104 3 1 1 - 1 Hinterlandschule (Standort Breiden- 226 202 428 10 20 30 236 222 458 27 12 4 4 7 bach) Hinterlandschule (Standort Steffenberg) 334 320 654 8 12 20 342 332 674 37 19 12 5 1 Mittelpunktschule Dautphetal 149 130 279 15 25 40 164 155 319 15 6 3 1 5 Mittelpunktschule Hartenrod 225 213 438 - - - 225 213 438 16 10 5 1 - Mittelpunktschule Wohratal 54 39 93 - - - 54 39 93 6 3 - 3 - Förderschulen Burgbergschule Friedensdorf 8 6 14 - - - 8 6 14 1 - - - 1 Landgräfin-Elisabeth- Schule 37 28 65 - - - 37 28 65 6 4 2 - - Stadtallendorf Otfried-Preußler- Schule 58 43 101 6 34 40 64 77 141 5 1 - - 4 Weidenhausen Seite 23 von 63
Bericht zur Schulsozialarbeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf für das Schuljahr 2017/2018 Veranstaltungsbezogene Personenbezogene Daten Daten Erreichte Anzahl der Projekte Schüler*innen Eltern Personen Dauer (in Tagen) gesamt m w g m w g m w g 1 2-3 4-5 >5 Grundschulen Adolph-Diesterweg- Schule 34 40 74 2 - 2 36 40 76 4 - 2 2 - Weidenhausen Berglandschule Bad Endbach 17 24 41 - - - 17 24 41 2 - - 2 - Burgwaldschule Wetter 39 36 75 - - - 39 36 75 5 - - 5 - Grundschule Biedenkopf 17 22 39 - - - 17 22 39 3 - 2 1 - Grundschule Cölbe 32 23 55 - - - 32 23 55 3 - - 3 - Grundschule Gans- bachtal Angelburg 46 56 102 - - - 46 56 102 6 - - 6 - Grundschule Großseelheim 13 18 31 - - - 13 18 31 2 - - 2 - Grundschule I Stadtallendorf 20 26 46 - - - 20 26 46 2 - - 2 - Grundschule II Stadtallendorf 53 62 115 - - - 53 62 115 7 2 - 5 - Grundschule Kirchhain 40 47 87 - - - 40 47 87 4 - - 4 - Grundschule Lohra 54 34 88 - - - 54 34 88 4 - - 4 - Grundschule Mengsberg-Momberg 21 32 53 - - - 21 32 53 3 - - 3 - Grundschule Niederklein 26 28 54 - - - 26 28 54 4 - - 4 - Grundschule Schönstadt 17 15 32 - - - 17 15 32 2 - 1 1 - Grundschule Schweinsberg 29 36 65 - - - 29 36 65 4 - 1 3 - Grundschule St. Martin Amöneburg- 9 16 25 - - - 9 16 25 2 - - 2 - Mardorf Otto-Ubbelohde- Schule Goßfelden 63 64 127 - - - 63 64 127 7 - - 7 - Wichtelhäuserschule Sterzhausen 15 17 32 - - - 15 17 32 2 - - 2 - Berufsschulen Berufliche Schulen Kirchhain 30 21 51 - - - 30 21 51 5 - 1 3 1 Seite 24 von 63
Bericht zur Schulsozialarbeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf für das Schuljahr 2017/2018 Anteil nach Schüler*innen 2.603; 2.428; 52% 48% m w Die größte Anzahl der insgesamt mit den Angeboten der Schulsozialarbeit in Kontakt gekommenen jungen Menschen ist durch die Teilnahme an Projekten erreicht worden. 5.031 Schüler*innen, da- von 52% männliche und 48% weibliche haben an den unterschiedlichen Projekten teilgenommen, von denen 104 einen Tag andauerten und 155 sich über mehrere Tage erstreckten. Dauer der Projekte 120 100 80 Anzahl 60 104 40 83 20 48 24 0 1 Tag 2-3 Tage 4-5 Tage >5 Tage Seite 25 von 63
Bericht zur Schulsozialarbeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf für das Schuljahr 2017/2018 Anlässe: Bei den Projekten standen folgende Angebote im Vordergrund: • Schulsozialarbeit bewegt Grundschulen • Soziales Lernen • Klassenfindungstage/Rollenklärung Wobei auch hier wie in allen Handlungsfeldern erwähnt werden muss, dass die Themen nicht immer eng voneinander abgrenzbar sind. Die weiteren Themen waren: • Demokratiebildung • Berufsorientierung • Bewegungsangebote/Draußentage • Selbstbewusstsein fördern • Suchtprävention • Umgang mit Medien, sozialen Netzwerken • Herausforderungen annehmen • Entspannung/Körperwahrnehmung • „Neustart“ – Willkommensprojekt • Orientierung/Mobilität • Bauprojekte • Sozialraumerkundung • Stärkung der Alltagskompetenzen • Gewaltfreie Kommunikation • AG Jungen • Mädchen sagen „Stopp“ • Partizipation im Team (PiT) Seite 26 von 63
Bericht zur Schulsozialarbeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf für das Schuljahr 2017/2018 4. Schulsozialarbeit bewegt Grundschulen – Das Spinnennetz als Wegbereiter zum Bildungserfolg Das Projekt „Schulsozialarbeit bewegt Grundschulen“ wird seit 2015 im Landkreis Marburg-Bie- denkopf umgesetzt. Mit dem Inkrafttreten des Rahmenkonzeptes Schulsozialarbeit ab dem Schul- jahr 2017/2018 wurde auch die Laufzeit dieses Projektes für weitere drei Jahre sichergestellt. Dadurch wird ermöglicht, die begonnene Zusammenarbeit mit den Schulen auszubauen, konzeptio- nelle Überlegungen zu verstetigen und Kontinuität zu gewährleisten. „Schulsozialarbeit bewegt Grundschulen“ verfolgt einen bewegungsorientierten Ansatz für Kinder im Grundschulalter. Es ist ein mehrtägiges Angebot, welches sich an den Bedürfnissen der Kinder ori- entiert und deren Ressourcen und Lebenswelten in den Mittelpunkt der pädagogischen Arbeit stellt. Die Leitziele des Projektes sind, durch erfahrungsorientierte Angebote das Soziale Lernen zu för- dern und die jeweils eigene Persönlichkeit weiter zu entwickeln. Für Kinder im Grundschulalter be- deutet das insbesondere, selbständig zu werden und zu lernen, selbstverantwortlich zu handeln. Voraussetzung ist, dass sie nach eigenen Interessen und Ideen, nach ihrem eigenen Plan handeln und sich so als selbstwirksam und wirkmächtig erfahren können. Auch die Auseinandersetzung in der Gruppe und das Verhandeln von Werten und Normen kann in diesem Projekt erprobt werden. Um dies zu ermöglichen, suchen die pädagogischen Mitarbeiter*innen mit den Gruppen möglichst natürliche oder naturnahe Räume (Wald, Wiese, Feld, Bach, Fluss, Flussufer) auf, um der kindli- chen Bewegungs- und Entdeckungslust in aller Breite einen interessanten und anregungsreichen Raum zu eröffnen und möglichst viele Situationen zu schaffen, in denen sich die Kinder ausprobie- ren können. Das Projekt beinhaltet außerdem eine eintägige Fachveranstaltung für die beteiligten Lehrkräfte. Hiermit wird zum einen die Kooperation zwischen Schule und Jugendhilfe gestärkt, zum anderen werden die Lehrkräfte in die Grundlagen und Methoden des Projektes eingeführt. Dadurch wird ein intensiver Austauschprozess angestoßen und die Erfahrungen der Projekttage können nachhaltig in den weiteren Schulalltag fließen. Diese Veranstaltung wurde vom Träger sowohl im November 2017 als auch im Februar 2018 angeboten und durchgeführt. Ein zentraler Aspekt von „Schulsozialarbeit bewegt Grundschulen“ ist, vorerst ergebnisoffen in die Projekttage zu starten, den Kindern ein möglichst offenes Angebot zu unterbreiten, Beobachtungen wahrzunehmen und zu besprechen sowie prozessorientiert die folgende Praxis im stetigen Aus- tausch zwischen Lehrkraft und bsj Mitarbeiter*in abzustimmen. Exemplarisch beschreibend starten die Projekttage, indem die teilnehmenden Gruppen mit der/dem pädagogischen Mitarbeiter*in zumeist den schulnahen Wald aufsuchen, gemeinsam eine Lager- stelle finden und sich dort einrichten. In der Regel werden die Kinder gleich aktiv und erkunden neu- gierig den Wald. Sie bauen Hütten, klettern oder balancieren auf Bäumen, sammeln Tiere oder Früchte des Waldes, entdecken Steine, Höhlen, Abgründe und Felsen, finden Verstecke oder um- gestürzte Wurzeln, fangen an, in kleinen Gruppen zu spielen, zu planen, zu bauen, Ideen zu entwi- ckeln, lassen ihre Fantasie spielen und eignen sich immer mehr den Wald an. Der erste Tag ist zumeist von der aufregenden Atmosphäre des Aneignens des Naturraums beglei- tet und am Ende schmieden die Kinder fröhlich und erwartungsvoll Pläne für den nächsten Tag. Wenn an den folgenden Tagen die Kinder sich bereits selbstverständlicher in dem Naturgebiet be- wegen, sich kleinere Interessengruppen gebildet haben oder einzelne Herausforderungen erprobt werden, zeichnen sich neben vielen individuellen Bildungsprozessen oftmals kleinere Krisen ab. Diese Krisen, im Sinne von Oevermann sozialisationstheoretisch gedeutet, also Situationen in de- nen etwas für die Kinder unerwartetes, manchmal auch enttäuschendes passiert, werden von den Sozialarbeiter*innen während der Projekttage begleitet und wenn notwendig moderiert und führen Seite 27 von 63
Bericht zur Schulsozialarbeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf für das Schuljahr 2017/2018 dazu, dass die Kinder ihr eigenes Verhalten überdenken und lernen, es an die Situation anzupas- sen. Themen bzw. daraus folgende Schwerpunkte in dem vergangenen Jahr waren u.a.: - Freundschaft - Gefühle und Befindlichkeiten anderer wahrnehmen - Mädchen - Jungen (Konflikte aber auch Geschlechter-Bewusstsein) - Umgang mit Grenzerfahrungen sowie mit eigenen Stärken und Schwächen - Umgang mit Regeln - Verantwortungsbewusstsein - Umgang mit unvorhersehbaren Begebenheiten - Eigenverantwortung und Selbstorganisation - Bewältigen kleiner individueller Herausforderungen und Krisen - Ausprobieren unterschiedlicher Rollen fernab des Schulkontextes - Konflikte aushandeln - Durchhaltevermögen und Konzentration - Partizipation und Teilhabe - Kommunikation untereinander Diese zu beobachtenden Themen und Prozesse werden fortlaufend mit den Lehrkräften bespro- chen und reflektiert. Am Ende jedes Projekttages findet vor dem Rückweg in die Schule eine Abschlussrunde statt, in der die Kinder ihre Erlebnisse und Erfahrungen des Vormittags erzählen und häufig auch Ideen und Wünsche für die kommenden Tage geäußert werden. Auf diese gehen die Sozialarbeiter*innen nach Möglichkeit am Folgetag ein. In den meisten Fällen enden die Projekttage auch in der Natur und der letzte Tag ist vom Abschied- nehmen und zurückblicken auf die Erlebnisse geprägt. Dabei spielen in der Abschlussreflektion so- wohl Einzelerfahrungen als auch der Prozess in der Gruppe in den Darstellungen der Kinder eine Rolle. Diese Themen können im weiteren Schulalltag von der Lehrkraft aufgegriffen und an ihnen weiter gearbeitet werden. Wie auch die Jahre zuvor haben Kinder aus allen Jahrgangsstufen 1-4 an dem Projekt teilgenom- men, ebenso Kinder einer Vorklasse sowie einige Sprachintensivklassen. Insgesamt wurden 1.514 Kinder durch das projektbezogene Angebot der Schulsozialarbeit erreicht, davon 739 Jungen und 775 Mädchen. Das Alter betrug 6 bis 11 Jahre. Die Bandbreite der beteiligten Gruppen deckt die Landschaft der Klassenstrukturen an Grundschulen des Landkreises entsprechend ab. In kleinen Dorfschulen wurde oftmals mit jahrgangsübergreifenden, geschlechtsspezifischen Gruppen oder kleineren Gruppen gearbeitet, an den größeren bzw. städtisch geprägten Kommunen zumeist im altersentsprechenden Klassenverbund. Auch inklusiv beschulte Klassen (Kinder mit Mutismus, Autismus, Hörgeschädigte) haben das An- gebot wahrgenommen. Seite 28 von 63
Bericht zur Schulsozialarbeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf für das Schuljahr 2017/2018 Generell wird das Format des Angebots zwischen Lehrkraft und Schulsozialarbeiter*in inhaltlich be- sprochen und festgelegt. Zumeist wurden für das Projekt 5 aufeinanderfolgende Tage gewählt, für einige Gruppen war es inhaltlich sinnvoll die Projekttage auf einen längeren Zeitraum zu verteilen. Acht Gruppen haben die Projekttage mit Übernachtung in einer Bildungsstätte oder in der Natur rea- lisiert. Grundsätzlich wird die Verankerung des Projektes in der Schule durch Kooperationsgespräche mit der Schulleitung oder Jahrgangsteams sowie durch die Vorstellungen in Konferenzen angestrebt. Je verbindlicher dies umgesetzt wurde, desto zuverlässiger verlief die Kooperation in dem Projekt. Besonders hilfreich ist der Aufbau dieser Strukturen über ein Schuljahr hinaus. Das Verständnis für die pädagogische Arbeit wächst, je etablierter das Projekt an den Schulstandorten ist und umso mehr Lehrkräfte an diesem Projekt teilgenommen haben. Im Rückblick kann festgehalten werden, dass die Kooperation mit den Schulen und den einzelnen Lehrkräften überwiegend gut verlief. Auch wenn anzumerken ist, dass die Absprachen und Vorstel- lungen von Schule zu Schule sehr variieren und das reibungslose Gelingen des Projektes von der persönlichen Einstellung der Schulleitungen und Lehrkräfte sowie von den Hürden der Organisation (z.B. Freistellung, Vertretung) abhängen. Im besonderen Maße hat die Arbeit im vergangenen Jahr das Sturmtief „Frederike“ Mitte Januar herausgefordert, sowie die starke Kälte Ende Februar 2018. Durch den Sturm wurde zum einen von Seiten mancher Forstämter der Wald gesperrt, wodurch zeitnah anstehende Projekttage im Wald nicht durchgeführt werden konnten und spontan umdisponiert werden musste. Zum anderen wurden dem Träger auch von Schulen kurzfristig bereits geplante Projekte ohne Rücksprache mit den pädagogischen Mitarbeiter*innen abgesagt. Ebenso mussten teilweise Pro- jekttage wegen der Kälte im Februar verschoben oder einzelne Tage in die Turnhalle verlegt wer- den. Neben diesen Ausfällen bzw. Verschiebungen von Projekttagen aufgrund der Witterung ist es in dem vergangenen Jahr leider auch zusätzlich zu sehr kurzfristigen Absagen von Seiten der Schulen gekommen. Angegebene Gründe waren neben unvorhersehbarer Krankheit der Lehrkräfte auch ter- minliche Doppelungen wie die Bundesjugendspiele, Fahrradführerschein, Prüfungstermine von Re- ferendar*innen sowie die Sorge der Eltern um die Gesundheit der Kinder aufgrund der Wetterbedin- gungen, beispielsweise vor den Weihnachtsferien. In einem Fall war es leider aus organisatorischen Gründen von beiden Seiten aus nicht möglich, das Projekt noch im Laufe des Schuljahres nachzu- holen. Den Schulen konnten klare Strukturen und eine hohe Zuverlässigkeit geboten werden, da durch die dreijährige Laufzeit des Projektes dem Träger Festanstellungen ermöglicht wurden und sich ein konstantes und stetig weiterbildendes Team etablierte. So sind die Ansprechpersonen auf beiden Seiten klar, die Lehrkräfte mit dem Konzept weitestgehend vertraut und die Umgebung an den Schulen bekannt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich das Projekt „Schulsozialarbeit bewegt Grundschu- len“ an den Schulstandorten des Landkreises etabliert hat und eine kontinuierliche Kooperation zwi- schen den Schulen und dem freien Träger der Jugendhilfe gelingen konnte. Seite 29 von 63
Bericht zur Schulsozialarbeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf für das Schuljahr 2017/2018 Folgende Grundschulen wurden im Schuljahr 2017/2018 in das Programm aufgenommen: Schulsozialarbeit bewegt Grundschulen (Schuljahr 2017/2018) Anzahl der be- Anzahl der erreichten Schüler*innen Schule teiligten Klas- sen/Gruppen Männlich Weiblich Gesamt Gansbachtalschule Angelburg (Lixfeld und Gönnern) 6 48 56 104 Grundschule Berglandschule Bad Endbach 2 17 24 41 Grundschule Biedenkopf 3 17 22 39 Hinterlandschule Breidenbach (Grundschulbereich) 7 71 62 133 Grundschule Cölbe (Lindenschule) 3 32 23 55 Mittelpunktschule Dautphetal (Grundschulbereich) 5 53 41 94 Freiherr-vom-Stein-Schule Gladenbach (Grundschulbe- reich) 3 26 51 77 Grundschule Otto-Ubbelohde-Schule Goßfelden 7 63 64 127 Grundschule Großseelheim 2 13 18 31 MPS Hartenrod (Grundschulbereich) 1 13 10 23 Grundschule Kirchhain 4 40 47 87 Grundschule Lohra 4 54 34 88 Grundschule Mardorf 2 9 16 25 Grundschule Mengsberg - Momberg 3 21 32 53 Grundschule Niederklein 4 26 28 54 Grundschule Schönstadt 1 11 10 21 Grundschule Schweinsberg 4 29 36 65 Grundschule I Stadtallendorf 2 20 26 46 Grundschule II Stadtallendorf 5 41 42 83 Hinterlandschule Steffenberg (Grundschulbereich) 4 39 36 75 Grundschule Wichtelhäuserschule Sterzhausen 2 15 17 32 Grundschule Adolph-Diesterweg-Schule Weidenhausen 2 20 19 39 Grundschule Burgwaldschule Wetter 5 39 36 75 MPS Wohratal (Grundschulbereich) 3 22 25 47 Gesamt 84 739 775 1.514 Die nachfolgende Tabelle zeigt, dass mit dem Angebot „Schulsozialarbeit bewegt Grundschulen“ in den letzten drei Jahren kontinuierlich mehr Klassen und Schüler*innen erreicht wurden. Schulsozialarbeit bewegt Grundschulen Vergleich Schuljahre 2015/2016 bis 2017/2018 Anzahl 2015/2016 2016/2017 2017/2018 Klassen 31 52 84 Schüler 285 507 739 Schülerinnen 285 513 775 Schüler/-innen Gesamt 570 1.020 1.514 Seite 30 von 63
Bericht zur Schulsozialarbeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf für das Schuljahr 2017/2018 5. Resümee und Ausblick Erreichte Schüler*innen nach Handlungsfeldern 6.000 5.000 4.000 2.428 Anzahl 3.000 2.000 680 680 2.603 1.000 829 91 814 0 92 Beratung Einzelfallhilfe Gruppenangebote Projekte männlich weiblich Insgesamt wurden in den ausgewerteten Bereichen 8.217 Schüler*innen erreicht. Bei der Anzahl muss berücksichtigt werden, dass einige Schüler*innen durch die Inanspruchnahme von Angeboten aus mehreren Handlungsfeldern auch mehrfach gezählt wurden. Gleiches gilt auch für die Eltern und Lehrkräfte. Seite 31 von 63
Bericht zur Schulsozialarbeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf für das Schuljahr 2017/2018 Vergleich der erreichten Schüler*innen 2011/12 bis 2017/18 nach Handlungsfeldern 6.000 6.231 5.337 5.000 5.225 5.031 4.616 4.000 4.215 Anzahl 3.781 3.000 2.000 1.699 1.586 1.563 1.548 1.509 1.494 1.401 1.377 1.378 1.334 1.331 1.000 1.106 1.221 977 155 262 254 222 222 202 183 0 Beratung Einzelfallhilfe Gruppenangebote Projekte 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 2016/17 2017/18 Im Schuljahr 2017/2018 wurden insgesamt 1.473 Schüler*innen mehr als im vorigen Schuljahr er- reicht. In allen Handlungsfeldern, außer bei den Einzelfallhilfen, nahmen an den Angeboten mehr Schüler*innen gegenüber dem Schuljahr 2016/2017 teil. Insbesondere bei den Beratungsangeboten ist eine starke Zunahme von rund einem Drittel zu ver- zeichnen. Seite 32 von 63
Bericht zur Schulsozialarbeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf für das Schuljahr 2017/2018 Erreichte Schüler*innen nach Schulart 4.000 3.500 3.000 1.693 2.500 2.000 1.243 Anzahl 1.500 1.000 1.893 682 1.359 500 190 681 71 0 275 130 Gesamt- Mittelpunkt- Förder- Grund- Berufs- schule schule schule schule schule männlich weiblich Im Schuljahr 2017/2018 wurden nur im Bereich der Förderschulen weniger Schüler*innen erreicht als in dem vorhergehenden Schuljahr. Bei allen anderen Schularten ist die Teilnahmezahl gestie- gen. Ab dem Schuljahr 2017/2018 wurde an der Beruflichen Schule Kirchhain Schulsozialarbeit mit einer Teilzeitstelle etabliert. Seite 33 von 63
Bericht zur Schulsozialarbeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf für das Schuljahr 2017/2018 Vergleich der erreichten Schüler*innen 2011/12 bis 2017/18 nach Schulart 5.000 4.996 4.500 4.682 4.000 3.500 3.586 3.551 3.530 3.441 3.000 3.157 2.988 2.947 Anzahl 2.500 2.602 2.594 2.000 2.197 1.921 1.500 1.363 1.264 1.000 1.116 1.034 883 826 319 558 503 484 465 277 590 344 201 500 511 0 0 0 0 0 0 0 Gesamt- Mittelpunkt- Förder- Grund- Berufs- schule schule schule schule schule 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 2016/17 2017/18 Veränderte Sozialstrukturen in der Gesellschaft (Individualisierung, Pluralisierung von Lebensfor- men usw.) prägen die Sozialisationsprozesse der jungen Generation und nehmen einen erheblichen Einfluss auf ihre Bildungslaufbahnen. In diesem Zusammenhang hat die systematisierte Koopera- tion von Jugendhilfe und Schule an Bedeutung gewonnen, um die Gelingensbedingungen für ein auf Teilhabe ausgerichtetes Aufwachsen der Kinder und Jugendlichen abzusichern. Schulsozialarbeit als primär präventives und niedrigschwelliges Angebot will die Entwicklungsbedin- gungen junger Menschen verbessern sowie zur Vermeidung bzw. Reduktion von Benachteiligungen beitragen. Der 14. Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung zieht aufgrund der sozialpädagogischen Kompetenz der Schulsozialarbeit das Fazit, dass ihr dadurch eine wichtige Funktion im Schulleben des 21. Jahrhunderts zukommt. Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. schreibt in diesem Zusammenhang, dass einem modernen Verständnis Sozialer Arbeit folgend, Bildungsgerechtigkeit und Teilhabe aller jungen Menschen im Vordergrund stehen. Fachveröffentlichungen stellen insbesondere heraus, dass dem Engagement von sozialpädagogi- schen Fachkräften in der Grundschule eine hohe Bedeutung zukommt. Diese Schulform wird von allen Schüler*innen, unabhängig vom sozialen Hintergrund und losgelöst vom individuellen Entwick- lungsstand, besucht. Vor diesem Hintergrund werden dort entscheidende Grundlagen für Bildungs- biografien und Bildungsentscheidungen gelegt, die den Grad der zukünftigen Bildungsbeteiligung bestimmen. Seite 34 von 63
Bericht zur Schulsozialarbeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf für das Schuljahr 2017/2018 Unbestritten kann in der heutigen „Wissensgesellschaft“ davon ausgegangen werden, dass Bildung zu dem wichtigsten Faktor sowohl bei der Zuweisung sozialer Positionen als auch bei der Struktu- rierung von Erwerbschancen geworden ist. Schulsozialarbeit hat sich die Aussage der Autorengruppe Bildungsberichterstattung von 2012 zu eigen gemacht, wonach zu den zentralen Aufgaben des Bildungssystems gehört, alle Personen un- abhängig von Merkmalen der Herkunft oder des Geschlechts zu fördern, so dass sie sich entspre- chend ihrer Voraussetzungen, Neigungen und Interessen optimal entwickeln können. Seite 35 von 63
Bericht zur Schulsozialarbeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf für das Schuljahr 2017/2018 6. Anhang: Qualitative Darstellung der Schulsozialarbeit an den einzelnen Schulstandorten – Eine Dokumentation Dargestellt werden die Schulen, die eine Zuweisung von wöchentlichen Stundenressourcen erhal- ten haben. Schule 1. Alfred-Wegener-Schule Kirchhain Schulform Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe und Förderschulzweig Träger der Schulso- bsj Marburg e. V. zialarbeit Bewilligte Stunden- 37 zahl/W. bzw. Projekt- förderung Anzahl der Fach- männlich: 1 weiblich: 1 gesamt: 2 kräfte Qualifikation der Bachelor of Arts Außerschulische Bildung, BA Kulturwissenschaft Fachkräfte Ausstattung der Eigene Räume, PC, Telefon Schulsozialarbeit (z. B. eig. Raum, PC, Tele- fon) Internetauftritt der Ja Schulsozialarbeit Kooperationspartner BFZ, ASD, Schulpsychologin, Jugendförderung, Agentur für Arbeit, „misch mit!“, 2. Chance, BSK Kirchhain, christlich-jüdische Ge- meinde Verankerung in der Klassenfindungstage und Berufsorientierung sind Bestandteile des Schule (z. B. im Schul- Schulkonzepts ebenso sind Einzelfallhilfe und Beratung von Schule konzept, Teilnahme an gewollt und unterstützt. Die Teilnahme an Konferenzen wird nach Konferenzen, Zielvereinba- Vereinbarung und Projekte werden zu Beginn des Schuljahres ge- rungen) meinsam besprochen und im laufenden Schuljahr auf aktuelle Be- darfe und Themen angepasst. Es erfolgt ein regelmäßiger Aus- tausch mit dem für die Koordination der Schulsozialarbeit beauftrag- ten Mitglied der Schulleitung und der Schulsozialarbeit sowie der Schulseelsorge. Teilnahme bei Kompo7 fand statt. Netzwerkarbeit Teilnahme und Mitarbeit erfolgt bei der AG „Schule ohne Rassis- (Teilnahme an Gremien, mus/Schule mit Courage“, beim Runden Tisch, im Suchtpräventi- Netzwerken etc.) onsteam, im Kompo 7-Team und mit pro familia, Konzeption und Durchführung eines Lehrkräfteworkshops für die Klassenlehrer*in- nen der 5. Klassen Zielgruppen Kinder- und Jugendliche der Mittelstufenschul-, Förderschul- und In- (Jahrgangsstufen, Grup- tensivklassen von der 3. –10. Klasse und bei einzelnen Jugendli- pen etc.) chen des Gymnasialzweigs nach Bedarf. Seite 36 von 63
Bericht zur Schulsozialarbeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf für das Schuljahr 2017/2018 Kurzer Sachbericht Die Alfred-Wegener-Schule liegt mitten im Wohngebiet der Kern- (Handlungsfelder, The- stadt und die Schulgemeinde zeichnet sich durch eine hohe Vermi- men, Maßnahmen, neue schung von Kinder und Jugendlichen aus sehr unterschiedlichen so- Herausforderungen, Ver- zialen Milieus und Herkunftsländern aus. änderungen etc.) Über das Schuljahr wurde 2 Praktikant*innen jeweils 8 Wochen lang Einblick und Hospitation in die Lebensweltbezogene Schulsozialar- beit ermöglicht. Sie konnten neue Erkenntnisse gewinnen und sich darüber hinaus im Handlungsfeld Schulsozialarbeit erproben. Die Arbeitsschwerpunkte der zwei Schulsozialarbeiter*innen des bsj bestanden in diesem Jahr vor allem darin, das soziale Miteinander der Kinder und Jugendlichen zu fördern (Klassenfindungstage und einzelne Projekttage) sowie deren gesellschaftliche Teilhabe zu er- möglichen (Praktikumsplatz- und Ausbildungsplatzsuche/-vermitt- lung). In Form von Beratung und Einzelfallhilfen wurden darüber hin- aus Kinder und Jugendliche aus allen Jahrgängen und Schulzwei- gen unterstützt. In Hinblick auf die Gesundheitsförderung wurden weiterhin eine ak- tive Spielepause für die Förderschule und im Rahmen der Klassen- findung bewegungs- und sportorientierte Angebote durchgeführt. Demokratie-Lernen wurde durch die Mitgestaltung der AG „Schule ohne Rassismus/ Schule mit Courage“ realisiert. (Organisation und Begleitung eines interaktiven Vortrags zum Thema „Stammtischpa- rolen“, einer Filmreihe gesellschaftlich relevanter Themen (ca. 7 Ter- mine) und eines Besuchs des KZ Buchenwalds.) Ein sich bis ins nächste Schuljahr erstreckendes Projekt in Koopera- tion mit den Beruflichen Schule Kirchhain ist „face it“. Dank der För- derung von „misch mit!“ hatten Jugendliche die Möglichkeit, politi- sche Statements zu äußern und sich mit ihrem Gesicht auf Plakaten für Vielfalt zu positionieren. Viele Projekte, Beratungen und intensive Begleitung einzelner Ju- gendlicher und Kinder fanden in der Förderschule statt. Neben einer kontinuierlichen Beziehungsaufgabe wurden bewegungs- und be- rufsbezogene Projekttage umgesetzt, um die Kinder und Jugendli- chen bei ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu fördern und gesell- schaftliche Teilhabe zu verwirklichen. Des Weiteren wurden zu unterschiedlichen Themen Projekttage rea- lisiert und an relevanten Themen des Schulalltags mitgewirkt. Dazu gehörte die konzeptionelle Entwicklung von Angeboten im Rahmen der Suchtprävention und des Umgangs mit Social Media. Durch die Anbindung an den Träger war es den beiden Angestellten des bsj möglich, an einer zeitlich umfassenden Qualifizierungsmaß- nahme zum Thema „Entwicklung von Schulsozialarbeit“ teilzuneh- men. Diese wird im kommenden Schuljahr fortgesetzt. Sie dient ei- ner Vergewisserung und Neuverortung des Aufgabenbereiches so- wie der Profilschärfung. Seite 37 von 63
Bericht zur Schulsozialarbeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf für das Schuljahr 2017/2018 Trotz der umfangreichen Beratungsangebote und Projekte war es mit dem zur Verfügung stehenden Stundenumfang nicht möglich, alle Anfragen und Kooperationsvorschläge angemessen zu berück- sichtigen und umzusetzen. Zusammenfassend lässt sich dennoch sagen, dass die Zusammenarbeit zwischen Schule, Eltern, Jugendli- chen und Schulsozialarbeit zufriedenstellend ist und die Rückmel- dungen über die Arbeit und die erreichten Ziele durchweg positiv sind. Schule 2. Gesamtschule Ebsdorfer Grund Schulform Kooperative Gesamtschule Träger der Schulso- bsj Marburg e.V. zialarbeit Bewilligte Stunden- 25 zahl/W. bzw. Projekt- förderung Anzahl der Fach- Männlich: 0 Weiblich: 1 Gesamt: 1 kräfte Qualifikation der Diplom Pädagogin, Konfliktcoach, Tischlerin Fachkräfte Ausstattung der Eigener Raum, PC Schulsozialarbeit (z. B. eig. Raum, PC, Tele- fon) Internetauftritt der Auf der Homepage der Schule Schulsozialarbeit Kooperationspartner ASD Marburg, Pro Familia, 2.Chance, Erziehungsberatungsstelle, Örtliche Betriebe, Schulpsychologischer Dienst, AGGAS, Ar- beitsagentur, Medisa Verankerung in der - Alle Gruppenangebote sind im Schulkonzept verankert Schule (z. B. im Schul- - Es gibt regelmäßige Zielvereinbarungen mit den beteiligten konzept, Teilnahme an - Lehrer*innen Konferenzen, Zielvereinba- - Teilnahme an Konferenzen und Teamsitzungen der Klassen und rungen) Jahrgangsstufen - Teilnahme an Klassenkonferenzen - Mitarbeit in der Schulentwicklungsgruppe - Regelmäßiger Kontakt zur SV Netzwerkarbeit Große Runde mit ASD, Erziehungshilfe, Schulpsychologen, BFZ, (Teilnahme an Gremien, gute Vernetzung zu Betrieben in der Region Netzwerken etc.) Zielgruppen Hauptschüler*innen der Jahrgangsstufen 7–9 (Jahrgangsstufen, Grup- Förderschüler*innen der Mittelstufe und Berufsorientierungsstufe pen etc.) Seite 38 von 63
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