Überprüfung der Einheitskosten bei Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen in Vorbereitung auf Horizont Europa - Kurzfassung

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Überprüfung der Einheitskosten bei Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen in Vorbereitung auf Horizont Europa - Kurzfassung
Überprüfung der Einheitskosten bei
Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen
in Vorbereitung auf Horizont Europa

             Kurzfassung
EUROPÄISCHE KOMMISSION
Generaldirektion Bildung, Jugend, Sport und Kultur
Direktion C – Innovation, internationale Zusammenarbeit und Sport
Gruppe C.2— Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen

Kontakt: Francesco Duranti
E-mail: EAC-MARIE-SKLODOWSKA-CURIE-ACTIONS@ec.europa.eu

Europäische Kommission
B-1049 Brüssel
EUROPÄISCHE KOMMISSION

        Überprüfung der
    Einheitskosten bei Marie-
       Skłodowska-Curie-
   Maßnahmen in Vorbereitung
       auf Horizont Europa

                                   Kurzfassung

       Herausgeber: Mantas Pupinis, Haroldas Brožaitis, Rūta Dėlkutė, Greta Kirdulytė,
                          Vaidotas Navikas, Kristupas Pribuišis

                       Generaldirektion Bildung, Jugend, Sport und Kultur
2020                       Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen                              DE
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Überprüfung der Einheitskosten bei MSCA in Vorbereitung auf Horizont Europa

Einleitung: politischer Hintergrund

                                   Die Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen1

    Innovative Training Networks (ITN, Innovative Ausbildungsnetzwerke) fördern ausgewählte
    exzellente Netzwerke zur wissenschaftlichen Ausbildung und/oder Doktorandenausbildung, die von
    Partnerschaften zwischen Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Forschungsinfrastrukturen, Unternehmen,
    KMU und anderen sozioökonomischen Akteuren aus unterschiedlichen Ländern innerhalb und außerhalb
    Europas gebildet werden.

    Individual Fellowships (IF, Individualstipendien) fördern im Rahmen von European Fellowships und
    Global Fellowships die Mobilität erfahrener Forschender. Die IF unterstützen erfahrene Forscherinnen und
    Forscher dabei, neue Kenntnisse und Fähigkeiten zu erwerben, ihre Netzwerke auszubauen und ihre
    wissenschaftliche Karriere voranzubringen.

    Research and Innovation Staff Exchanges (RISE, Austausch von Forschungspersonal) finanziert den
    befristeten Personalaustausch zwischen akademischen Institutionen, Industrie und Wirtschaft weltweit. Die
    RISE-Maßnahme hilft Forschenden und den Mitarbeitern von Unternehmen, neue Fähigkeiten und berufliche
    Qualifikationen zu erwerben, und Einrichtungen aus dem akademischen und nicht-akademischen Sektor, wie
    Universitäten, Forschungsinstituten und KMU, neue Verbindungen zu knüpfen.

    Co-funding of Regional, National and International Programmes (COFUND, Kofinanzierung für
    regionale, nationale und internationale Programme) stellt Einrichtungen zusätzliche Finanzmittel für
    Programme zur Ausbildung und Karriereentwicklung von Forschern bereit. Diese Fördermittel können für neue
    und bereits bestehende Programme verwendet werden. COFUND unterstützt Ausbildungsprogramme für
    Doktoranden und Förderprogramme für erfahrene Forschende.

Die Europäische Kommission bereitet derzeit die Einführung des größten Forschungs- und
Innovationsprogramms ihrer Geschichte vor, des Programms „Horizont Europa“. Die Marie-
Skłodowska-Curie-Maßnahmen (MSCA) sind Teil dieses Programms und sollen auch künftig
die grenz-, sektoren- und fachübergreifende Mobilität und damit die Karriereentwicklung
und Ausbildung von Forscherinnen und Forschern aus allen wissenschaftlichen Disziplinen
unterstützen. Hintergrund für diese Studie ist die im Vorschlag der Kommission für Horizont
Europa vorgesehene Erhöhung des Gesamthaushalts für den Programmzeitraum 2021-
2027 von 6,2 Mrd. Euro auf 6,8 Mrd. Euro. Obwohl dieses Szenario weiterhin möglich ist,
muss auch eine gewisse Ungewissheit in Bezug auf die endgültige Höhe des Budgets
berücksichtigt werden. So hängt die abschließende Haushaltsplanung für Horizont Europa
insgesamt und die MSCA im Besonderen auch von den politischen Prioritäten der neuen
Kommission ab. Daher erkennt diese Studie die Beschränkungen des geplanten
Haushalts an und orientiert sich an dem übergeordneten Ziel der MSCA, weiterhin
ein wettbewerbfähiges und attraktives Programm zu bleiben und gleichzeitig
möglichst viele Forscherinnen und Forscher zu unterstützen.

Um attraktive Arbeitsbedingungen für Forschende aus aller Welt zu bieten und den hohen
Verwaltungsaufwand zu vermeiden, der mit der Erstattung tatsächlicher Kosten verbunden
ist, wurde für die MSCA in früheren Rahmenprogrammen ein vereinfachtes Fördersystem
entwickelt und dann zu dem derzeitigen System auf der Basis von Einheitskosten
verfeinert, das seit 2014 im Programm Horizont 2020 genutzt wurde. Da sich dieses
Einheitskostensystem als flexibel und effizient erwiesen hat, schlagen wir vor, es
beizubehalten und für Horizont Europa nur eine Feinabstimmung vorzunehmen.

Im ersten Beschluss zu den MSCA-Einheitskosten2 war eine Halbzeitüberprüfung der
beschlossenen Sätze vorgesehen, in der diese Sätze mit den tatsächlichen Kosten und den

1
  Möglicherweise erhalten die Maßnahmen im Programm Horizont Europa einen anderen Namen, inhaltlich dürften
sie jedoch im Wesentlichen den Maßnahmen in Horizont 2020 entsprechen.
2
  Commission Decision of 27.11.2013 authorising the use of reimbursement on the basis of unit costs for Marie
Skłodowska-Curie actions under the Horizon 2020 Framework Programme, C(2013) 8194 final. Siehe:

                                                                                                            5
April 2020
Überprüfung der Einheitskosten bei MSCA in Vorbereitung auf Horizont Europa

Entwicklungen bei Forschergehältern in Europa und weltweit verglichen werden. Mit dieser
Überprüfung hatte die Kommission eine Beratungsfirma beauftragt. Auf der Grundlage
dieser Daten verabschiedete die Kommission einen zweiten Beschluss 3, mit dem die
monatliche Lebenshaltungspauschale (living allowance) für Nachwuchsforschenden (Early-
Stage Reasearcher, ESR)und erfahrene Forscherinnen und Forschern (Experienced
Researcher, ER) sowie die monatliche Aufstockungspauschal (top-up allowance) für
entsendete Mitarbeiter um 5% erhöht wurden, um die Inflation im Zeitraum 2014-2017
auszugleichen. Für Horizont Europa, das von 2021 bis 2027 laufen wird, muss die
Kommission 2020 einen neuen Beschluss zu den Einheitskosten für die MSCA
verabschieden. Dadurch möchte die Kommission gewährleisten, dass die MSCA weiterhin
die folgenden Ziele fördern:
    • exzellente Forscherinnen und Forscher mit wettbewerbsfähigen Gehältern und
        attraktiven Arbeitsbedingungen auszustatten,
    • Gasteinrichtungen mit angemessenen Kosten für Forschung, Ausbildung und
        Netzwerkpflege, sowie Verwaltungskosten und indirekten Kosten zu versehen.

Um Diskriminierung zu vermeiden und die Chancengleichheit zu verbessern, möchte die
Kommission      das    System     außerdem     fairer   machen      und     stärker    auf
Geschlechtergerechtigkeit und Inklusion ausrichten, besonders in Fällen, in denen sich die
persönliche Situation des Forschende bzw. Mitarbeiters verändert. Das im Rahmen von
Horizont Europa verfügbare Budget muss es den MSCA erlauben, die bisherigen Förder-
und Teilnahmebedingungen beizubehalten und, wenn möglich, weiter zu verbessern.
Konkret bedeutet diese, die Förderstipendien wettbewerbsfähig und attraktiv zu halten und
die Empfänger noch besser zu unterstützen.

Das Ziel dieser Studie ist es, das Einheitskostensystem der MSCA vor dem Hintergrund der
eben erwähnten politischen Prioritäten der Kommission und des Entwurfs für das
Programm Horizont Europa zu überprüfen und die künftigen Einheitskosten für die im
Rahmen der einzelnen Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen förderfähigen Forschenden
und Institutionen zu ermitteln. Außerdem untersucht die Studie mögliche neue Verfahren
zur Berechnungen und Berücksichtigung weiterer Kosten, z. B. wenn sich die
Lebensumstände eines Forschenden während des Förderzeitraums ändern (Zusatzkosten
für den Arbeitgeber durch Elternurlaub oder Krankschreibung von Forschenden), Kosten
durch spezielle Bedürfnisse von Forschenden bzw. Mitarbeitern mit Behinderungen und
Kosten für die Verbreitung von Forschungsergebnissen, Kommunikationskampagnen und -
veranstaltungen, wie die European Researchers' Night (NIGHT, europaweite Nacht der
Forschenden).

Das Studienteam hat seiner Arbeit die folgende Prämisse zugrunde gelegt:
wichtigstes Ziel der MSCA sind sehr wettbewerbsfähige und attraktive
Konditionen, die gleichzeitig möglichst vielen Forscherinnen und Forschern
zugutekommen. Da sich die Mittel, die im Gesamthaushalt des Programms Horizont
Europa für die MSCA vorgesehen sind, (wenn überhaupt) nur geringfügig erhöhen dürften,
hat sich das Studienteam gescheut, größere strukturelle Erhöhung der einzelnen
Pauschalen vorzuschlagen, weil eine solche Steigerung der Einheitskosten dazu führen
würde, dass insgesamt weniger Forschende und Einrichtungen durch die MSCA gefördert
werden können. Dass dieser Grundsatz der Wirtschaftlichkeit zweckmäßig ist, zeigt sich

https://ec.europa.eu/transparency/regdoc/rep/3/2013/EN/3-2013-8194-EN-F1-1.PDF and
https://ec.europa.eu/transparency/regdoc/rep/3/2013/EN/3-2013-8194-EN-F1-1-ANNEX-1.PDF
3
  Commission Decision of 16.10.2017 amending Decision C(2013)8194 authorising the use of reimbursement
on the basis of unit costs for Marie Skłodowska-Curie actions under the Horizon 2020 Framework Programme,
C(2017) 6855 final. Siehe:
https://ec.europa.eu/research/participants/data/ref/h2020/other/legal/unit_costs/unit-costs_msca_en.pdf

6
                                                                                                        April 2020
Überprüfung der Einheitskosten bei MSCA in Vorbereitung auf Horizont Europa

verstärkt auch in den niedrigen Bewerbungserfolgsquoten bei den wichtigsten MSCA4
(7,7% bei den ITN und 14,8% bei den IF) 5 und der sehr hohen Zufriedenheit mit allen
Förderpauschalen. Dies wird im Hauptteil der Studie näher erläutert. Da die Zahl der
Bewerber wesentlich höher ist als die der verfügbaren Förderstipendien und angesichts der
sehr hohen Zufriedenheit, ist es grundsätzlich effizienter, die Einheitskosten beizubehalten
oder sogar zu senken, damit mehr Forschende und Einrichtungen in ihren Genuss kommen,
als sie zu erhöhen und damit die Attraktivität des Programms zu steigern und die
Erfolgsquoten noch weiter zu senken.

Zu allen Empfehlungen stellt die Studie mehrere Optionen vor, analysiert deren Vor- und
Nachteile und erläutert, welche Option empfohlen wird. Für einige Optionen schlagen wir
auch mehrere mögliche Änderungen in Bezug auf bestimmte Einheitskosten vor, über die
die Kommission später entscheiden kann, wenn die Höhe des Haushalts für das Programm
Horizont Europa und die MSCA sowie die neuen politischen Prioritäten etwas klarer
geworden sind.

Für diese Studie wurden unter anderem die folgenden Methoden eingesetzt:
   • Großflächige Befragung bzw. strukturierte Interviews mit Forschenden und
       Einrichtungen, die im Rahmen von MSCA gefördert wurden (insgesamt 3913
       Teilnehmer).
   • Experteninterviews (31 Interviews) mit wichtigen Akteuren, Nationalen
       Kontaktstellen und Experten für Inklusion.
   • Sekundärforschung/Marktforschung zur Ermittlung der tatsächlichen Preise für
       unterschiedliche Kostenpunkte von MSCA-Forschern und -Organisationen.
   • Analyse von Überwachungsdaten aus den Datenbanken CORDA und Compass.

Überprüfung der Einheitskosten von Forschenden
Die Studie hat gezeigt, dass die Gehälter von MSCA-Stipendiaten in den Maßnahmen ITN,
IF und COFUND im Schnitt um 20% über dem Einkommen ihrer Kollegen in der jeweiligen
Einrichtung lagen6. In Osteuropa war die Vergütung von MSCA-Stipendiaten
durchschnittlich mehr als doppelt so hoch wie die anderer Mitarbeiter der jeweiligen
Einrichtung, in Nordeuropa erhielten durch MSCA finanzierte Forscherinnen und Forscher
ungefähr das gleiche Gehalt wie ihre Kollegen. Den größten Anteil daran hat die von der
MSCA finanzierte Lebenshaltungspauschale, die das Bruttogehalt von MSCA-Forschern
darstellt7. Diese Lebenshaltungspauschale wird mittels eines Länderkorrekturkoeffizienten
(LKK) an den Lebensstandard des Gastlandes angepasst.

Um die oben erwähnte Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität der Vergütung für
Stipendiaten zu gewährleisten, mussten die MSCA-Einrichtungen in manchen Fällen jedoch
das Grundgehalt aus ihre eigenen Mitteln oder den im Rahmen der MSCA bereitgestellten
Einheitskosten aufstocken. Insgesamt geben 19% aller befragten Einrichtungen an, dass
sie die Lebenshaltungspauschale von MSCA-Forschern aufgestockt haben. In Nordeuropa
griffen ganze 35% der Einrichtungen zu dieser Maßnahme und in Deutschland und
Österreich immer noch 27% der Einrichtungen.

4
  Es ist zu beachten, dass sich die Namen im Programm Horizont Europa womöglich ändern, Art und Struktur der
Maßnahmen jedoch im Wesentlichen unverändert bleiben. Bei der Erläuterung der Pauschalen für Horizont Europa
bezieht sich die Studie der Einfachheit halber auf die Bezeichnung der aktuellen Maßnahmen im Rahmen von
Horizont 2020.
5
  Den Berechnungen liegen die Daten zugrunde, die auf der offene Datenbank für Horizont 2020 zur Verfügung
stehen:                          https://webgate.ec.europa.eu/dashboard/sense/app/e02e4fad-3333-421f-a12a-
874ac2d9f0db/sheet/941d3afe-da24-4c2e-99eb-b7fcbd8529ee/state/analysis
6
  Wenn man alle MSCA-Pauschalen (Lebenshaltung, Mobilität und Familie) und ggf. die Aufstockung durch die
gastgebende Einrichtung berücksichtigt.
7
  In den Sparten ITN und IF.

                                                                                                          7
April 2020
Überprüfung der Einheitskosten bei MSCA in Vorbereitung auf Horizont Europa

Auf der Grundlage dieser Daten kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass die seit 2018
geltenden Sätze für die Lebenshaltungspauschale attraktiv und wettbewerbsfähig waren.
Zwar mussten die Einrichtungen in manchen Ländern die Lebenshaltungspauschale
aufstocken, dies ist jedoch unvermeidlich, wenn für viele Länder mit unterschiedlichen
Lebenshaltungskosten ein einheitlicher Satz gilt. Die derzeitige Höhe der
Lebenshaltungspauschale macht das MSCA-Individualförderprogramm zu einem der
attraktivsten weltweit. Daher kommt die Studie zu dem Schluss, dass in Bezug auf die
Lebenshaltungspauschale keine strukturellen Änderungen erforderlich sind.

    Allerdings empfehlen wir, wie in der vorherigen Überprüfung der MSCA-Einheitskosten,
    eine Anpassung der MSCA-Lebenshaltungspauschale an die Inflationsrate im
    Zeitraum 2018-2020, damit die Pauschale bei der Einführung von Horizont Europa im
    2021 dieselbe Kaufkraft gewährleistet wie heute. Daher empfehlen wir die
    inflationsbedingte Erhöhung der Lebenshaltungspauschale für die MSCA ITN auf
    3450 Euro und für die MSCA IF auf 5150 Euro.

Nur rund 14% der an der Befragung teilnehmende IF-, ITN- und COFUND-Stipendiaten,
die in Europa arbeiteten, fanden ihr Gesamteinkommen aus den MSCA ungenügend.
Wesentlich höher lag der Anteil der unzufriedenen Forscher in den USA (53%), Kanada
(38%) und Australien (30%). Um zu verstehen, welche Faktoren dafür verantwortlich sind,
dass Forscher ihr Einkommen während der MSCA-Förderung als unzureichend empfanden,
hat das Studienteam die Daten aus der Befragung weiter analysiert. Die vertiefte
Untersuchung der Daten deutet auf drei mögliche Variablen hin: hohe Mieten
(insbesondere in den teuersten Städten), hohe Umzugskosten (d. h. Gesamtkosten im
Zusammenhang mit dem Umzug aus dem Herkunftsland in das Gastgeberland) und die
Versorgung einer Familie. Um die relative Auswirkung dieser Variablen auf die gefühlte
Zufriedenheit mit dem MSCA-Einkommen zu ermittelt, haben wir eine logistische
Regressionsanalyse mit mehreren Variablen durchgeführt. Die statistische Analyse hat
gezeigt, dass sich die Versorgung einer Familie stark negativ auf die subjektive
Zufriedenheit mit dem MSCA-Einkommen auswirkt8, hohe Mieten eher moderat und hohe
Umzugskosten fast überhaupt nicht.

    Auf der Grundlage dieser Daten empfiehlt die Studie eine Erhöhung der MSCA-
    Familienpauschale (family allowance) von 500 Euro auf 660 Euro. Der zusätzliche
    Betrag von 160 Euro ergibt sich aus einer Analyse der Befragung, bei der Forscher mit
    Familien gefragten wurden, durch welchen Mehrbetrag ihr MSCA-Einkommen
    ausreichend würde. Forscher ohne Familie konnten beinahe alle Kosten decken (sie
    gaben an, dass ihr Einkommen im Schnitt um 50 Euro zu niedrig ist). Forscher mit
    Familie benötigten im Schnitt zusätzliche 210 Euro (wobei auch die Forscher mit Familien
    berücksichtigt wurden, die mit ihrem Einkommen zufrieden waren). Wir schlagen vor,
    bei der Erhöhung der Familienpauschale diese Zahlen zugrunde zu legen und die
    Familienpauschale um die Differenz zwischen dem angegebenen Fehlbetrag aller MSCA-
    Forschenden (50 Euro) und dem von Forschenden mit Familie (210 Euro) zu erhöhen.
    Damit läge die vorgeschlagene Erhöhung der Familienpauschale im Programm Horizont
    Europa bei 160 Euro.

    Eine Erhöhung der Familienpauschale hätte zwei weitere positive Auswirkungen. Erstens
    wirkt sich dies weniger auf das Budget aus als eine Erhöhung anderer Pauschalen, weil
    nur eine bestimmte Gruppe betroffen ist - Forschende mit Familie. Zweitens öffnet es
    die MSCA für mehr soziale Gruppen, was der im Entwurf für Horizont Europa genannten
    Zielvorgabe entspricht.

8
 Wie die Regressionsanalyse gezeigt hat, ist es bei MSCA-Forscherinnen und Forschern mit Familie um 68%
weniger wahrscheinlich, dass sie ihr Einkommen ausreichend finden.

8
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Überprüfung der Einheitskosten bei MSCA in Vorbereitung auf Horizont Europa

    Unterm Strich und um zu gewährleisten, dass die Mittel für eine wesentliche Anhebung
    der Familienpauschale reichen (die unseren Daten zufolge besonders wichtig ist),
    schlagen wir vor, die Mobilitätspauschale (mobility allowance) in Horizont Europa
    unverändert zu lassen, d. h. bei 600 Euro. Die Mobilitätspauschale soll zur Deckung der
    Mobilitätskosten (Umzug, Miete) der MSCA-Forschenden beitragen. Zwar zeigen die
    tatsächlichen Kosten und die Marktdatenanalyse, dass die Mobilitätspauschale allein
    nicht gleichzeitig die gesamten Mietkosten und die übrigen Mobilitätskosten decken
    kann, allerdings sollen die Forschenden die Mietkosten auch aus ihrer
    Lebenshaltungspauschale tragen. Auch die Tatsache, dass die Mehrzahl der Empfänger
    (86%) mit dem MSCA-Einkommen zufrieden ist, rechtfertigt die Option, die
    Mobilitätspauschale unverändert zu lassen.

Eine Analyse des Fördersystems für die COFUND-Maßnahme hat gezeigt, dass die bisherige
Untergrenze für die verpflichtende Kofinanzierung durch die Fördermittelempfänger
(774 Euro für Nachwuchsforschende und 1096 Euro für erfahrene Forschende)
möglicherweise die Attraktivität und Flexibilität des Systems beeinträchtigt. Erstens sind
diese von den Einrichtungen zu zahlenden Beträge in einigen Ländern womöglich höher als
die im jeweiligen Land übliche Vergütung für Doktoranden und erfahrene Forschende.
Zweitens haben die Forschungseinrichtungen häufig mehr Flexibilität bei der
Kofinanzierung von Betriebs- und Verwaltungskosten als bei Lebenshaltungspauschalen.
Drittens haben die befragten Experten kritisiert, dass das System der Einheitskosten für
COFUND derzeit zu kompliziert beschrieben und organisiert ist 9.

    Daher empfiehlt die Studie, dass die Kommission die Mindestbeträge übernimmt, die
    derzeit von den geförderten Einrichtungen kofinanziert werden, und in Horizont Europa
    praktisch 70% der Summe aus Lebenshaltungspauschale und Mobilitätspauschale trägt,
    die bei den ITN an Nachwuchsforschende und bei IF an erfahrene Forschende gezahlt
    werden. Aufgrund der größeren Flexibilität der Einrichtungen bei der Kofinanzierung von
    Betriebskosten und im Sinne einer wirtschaftlichen Nutzung der verfügbaren Mittel
    schlagen wird des Weiteren vor, die Einheitskosten für Verwaltungs- und indirekte
    Kosten in der COFUND-Maßnahme abzuschaffen. Diese Umstrukturierung würde das
    COFUND-Fördersystem wesentlich vereinfachen.

Die an RISE teilnehmenden Forschenden sind allgemein weniger mit ihren
Aufstockungspauschalen10 zufrieden als die Stipendiaten von ITN, IF und COFUND mit ihren
Lebenshaltungspauschalen11. Die Studie hat außerdem festgestellt, dass die
Aufstockungspauschale dann am ehesten unzureichend ist, wenn ein Forschender aus
einem Entwicklungsland in ein Hocheinkommensland kommt. Dies nehmen Einrichtungen
aus Entwicklungsländern als Hindernis war, das ihre Teilnahme an RISE-Projekten und

9
  Derzeit werden die Einheitskosten für Forschende bei COFUND wie folgt beschrieben: bei den Einheitskosten für
Forschende (berechnet aus den Lebenshaltungs- und Mobilitätspauschalen) gilt eine Kofinanzierungsquote von
50%. Die geförderten Einrichtungen müssen dem Stipendiaten mindestens 70% der Einheitskosten für
Forschende zahlen, in denen sowohl der EU-Beitrag enthalten ist (der 50% der Einheitskosten für Forschende
entspricht) als auch der eigene Beitrag der geförderten Einrichtung (der mindestens 20% der Einheitskosten für
Forschende entspricht). Die Experten empfehlen eine vereinfachte Erläuterung, bei der die genauen Beträge, die
von der MSCA bereitgestellt werden, sowie der Mindestbetrag, den die geförderten Einrichtungen selbst leisten
müssen, in Euro angegeben werden (sofern das neue System einen solchen Beitrag vorsieht).
10
   Die Pauschale für RISE-Forschende und entsendete Mitarbeiter unterscheidet sich wesentlich von den
Pauschalen für die Stipendiaten in IF, ITN und COFUND, die in vonanstehenden Abschnitten behandelt wurden.
Nach den MSCA-Vorschriften erhalten die entsendeten Mitarbeiter eine Aufstockungspauschale, um die mit der
Entsendung verbundenen Reise- und Unterbringungskosten und ihren Lebensunterhalt zu decken, wobei ihr
reguläres Gehalt von der entsendenden Einrichtung gezahlt wird.
11
   Im Schnitt gaben 25% der RISE-Forschenden, die nach Europa entsendet wurden, und 34% der RISE-
Forschenden in der analysierten Kontrollgruppe in Drittländern an, dass ihre Aufstockungspauschale durch RISE
nicht ausreicht. Besonders deutlich war dies bei Forschern, die in Hocheinkommensländer entsendet worden
waren: Nordeuropa, Frankreich, Vereinigtes Königreich/Irland, Australien und die USA.

                                                                                                             9
April 2020
Überprüfung der Einheitskosten bei MSCA in Vorbereitung auf Horizont Europa

damit auch das Erreichen der Zielstellung der MSCA, die internationale Kooperation zu
fördern, erschwert12.

 Vor dem Hintergrund der eben skizzierten Ergebnisse empfehlen wir eine strukturelle
 Erhöhung der RISE-Aufstockungspauschale für alle im Rahmen von RISE
 entsendeten Forschenden und Mitarbeiter. Diese Erhöhung sollte ehrgeizig ausfallen und
 über die bloße Anpassung der Sätze an den harmonisierten Verbraucherpreisindex
 (HVPI) hinausgehen.

 Bei einer Anpassung an den HVPI für Belgien läge die neue Aufstockungspauschale für
 RISE-Forschende und -Mitarbeiter bei 2200 Euro. Aus den oben erwähnten Gründen
 schlagen wir stattdessen eine Erhöhung der Aufstockungspauschale für alle im Rahmen
 von RISE entsendeten Personen auf 2220-2320 Euro vor (wobei die Kommission anhand
 weiterer haushaltspolitischer Erwägungen die endgültige Höhe festlegt). Eine RISE-
 Aufstockungspauschale von 2220-2320 Euro würde sowohl die Kaufkraft aller
 entsendeten Personen erhalten (unter Berücksichtigung des Verbraucherpreisindex) als
 auch die Attraktivität der RISE-Maßnahme erhöhen, insbesondere für Personen aus
 Drittländern und Personen, die in besonders teure Regionen entsendet werden.

 Die Studie hat auch eine Option untersucht, bei der die RISE-Aufstockungspauschale für
 Forschende und Mitarbeiter aus Drittländern, die im Rahmen des Programms Horizont
 Europa bei einer Entsendung in die EU und assoziierte Länder förderfähig sind, um
 weitere 300 Euro angehoben wird. Diese Option wäre zwar gerechtfertigt, wenn die
 MSCA ihre internationale Dimension ausbauen will, würde aber auch erfordern, dass ein
 größerer Anteil des MSCA-Haushalts für entsendete Personen aus diesen Drittländern
 ausgewiesen wird, was dazu führen würde, dass insgesamt weniger Forschende bzw.
 Mitarbeiter eine RISE-Förderung erhalten. Außerdem ist zu bedenken, dass eine solche
 strukturelle Änderung, bei der zwei unterschiedliche Sätze angewendet werden, des
 Fördersystem des Programms weiter verkomplizieren würde.

Überprüfung der Einheitskosten der Einrichtungen
Die Studie hat festgestellt, dass sowohl die Einrichtungen als auch die Forschenden mit
den Einheitskosten für Einrichtungen, die im Rahmen des MSCA-Programms für Forschung,
Ausbildung und Netzwerkpflege sowie für Verwaltung und indirekte Kosten bereitgestellt
werden, sehr zufrieden sind13. Die Analyse hat hierbei keine wesentlichen Unterschiede
zwischen einzelnen Ländern noch wissenschaftlichen Sektoren ergeben. Aufgrund der sehr
hohen und konstanten14 Zufriedenheit der Teilnehmer mit der Förderung durch die MSCA
sind die durch Befragungen erhobenen Angaben zur allgemeinen Zufriedenheit gegenüber
Änderung am MSCA-Programm so gut wie nicht wahrnehmbar. Das heißt, die subjektiven
Daten zur allgemeinen Zufriedenheit mit dem Programm bieten kein stichhaltiges
Argument für irgendwelche Änderungen am MSCA-Fördersystem. Daher hat das
Studienteam die tatsächlichen Kosten und die Kostentrends der durch MSCA geförderten
Einrichtungen und Forschenden analysiert, um die Auswirkungen des bestehenden
Fördersystems besser zu verstehen und zu prüfen, ob Änderungen notwendig sind.

Eine Analyse der tatsächlichen Kosten für Forschung, Ausbildung und Netzwerkpflege in
den einzelnen MSC-Maßnahmen hat gezeigt, dass die Einheitskosten für Forschung,

12
   Studie des PPMI zur internationalen Zusammenarbeit im Rahmen von Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen
(2019).
13
   Vier von fünf MSCA-Einrichtungen geben an, dass sie mit den Einheitskosten für Forschung, Ausbildung und
Netzwerkpflege der MSCA zufrieden sind, und neun von zehn MSCA-Forschende aller Maßnahmen geben an, dass
sie für alle relevanten Forschungstätigkeiten Fördermittel erhalten. Von zehn MSCA-Einrichtungen waren acht bis
neun mit den Förderpauschalen für Verwaltungs- und indirekte Kosten zufrieden. Ein noch höherer Anteil der
Forschenden (92%) geben an, dass sie keine Mängel bei der Verwaltung erlebt haben.
14
   Die auch in früherer Studien festgestellt wurde.

10
                                                                                                          April 2020
Überprüfung der Einheitskosten bei MSCA in Vorbereitung auf Horizont Europa

Ausbildung und Netzwerkpflege pro Personenmonat bei den ITN (derzeit 1800 Euro) und
den IF (derzeit 800 Euro) stärker angeglichen und gerechter verteilt werden sollten. Der
Förderbetrag, der bisher pro Forschendem bereitgestellt wird, ist für ITN-Stipendiaten
mehr als doppelt so hoch wie für die Empfänger einer Global Fellowship, deren Förderung
dieselbe Gesamtlaufzeit hat. Die Analyse zeigt auch, dass, wenn man die Kosten für
Veranstaltungen und Publikationen pro Forschendem vom Gesamtbetrag abzieht, der
übrige Betrag für andere Forschungsaktivitäten (d. h. die Flexibilität bei der Planung von
Forschungsaktivitäten) in den ITN wesentlich höher ist als bei Global Fellowships, European
Fellowships und RISE-Forschenden. Allerdings hat eine weiterer Analyse auch ergeben,
dass in ITN bestimmte hohe Forschungs-, Ausbildungs- und Netzwerkpflegekosten
entstehen, die in den anderen Maßnahmen (IF und RISE) nicht anfallen, z. B. Entwicklung
und Durchführung von Doktorandenprogrammen nach den Grundsätzen der innovativen
Doktorandenausbildung und die Organisation von Veranstaltungen für alle
Netzwerkmitglieder. Auch wenden ITN mehr Fördermittel für Betriebsmittel, die
Entsendung von Stipendiaten und die Aufstockung von Lebenshaltungspauschalen auf.
Daher gibt es keinen Spielraum für eine wesentliche Senkung der Einheitskosten für
Forschung, Ausbildung und Netzwerkpflege der ITN, wenn man davon ausgeht, dass die
ITN-Sätze wettbewerbsfähig bleiben sollen.

Wie die Analyse außerdem gezeigt hat, sind die Mittel für andere Forschungs-, Ausbildungs-
und Netzwerkpflegekosten (nach Abzug der Kosten für Publikationen und Veranstaltungen)
bei den European Fellowships sehr niedrig und bei den Global Fellowships immer noch
niedrig15. Die Studie hat gezeigt, dass die Empfänger einer Individualförderung ähnliche
und aufgrund ihrer höheren Stellung auf der Karriereleiter in vielen Fällen sogar höhere
Forschungskosten haben als Nachwuchsforschende. So benötigen IF-Stipendiaten
möglicherweise mehr Mittel, um ihre Forschungsergebnisse zu veröffentlichen, z. B. durch
die Teilnahme an Konferenzen und die Veröffentlichung in wichtigeren (und daher
vermutlich teureren) Zeitschriften. Außerdem brauchen sie häufig teurere Betriebsmittel.

 Die Studie empfiehlt daher eine bessere Angleichung bzw. mehr Fairness zwischen den
 Einheitskosten für Forschung, Ausbildung und Netzwerkpflege bei den ITN und
 IF durch eine leichte Senkung des Satzes für ITN zugunsten des Satzes für IF. Die von
 der Studie empfohlenen Option ist eine geringe bis mittlere Umverteilung (100-
 300 Euro) der Fördermittel von den ITN zu den IF.

In Bezug auf die Einheitskosten für Einrichtungen im Rahmen der RISE-Maßnahme kam
die Studie zu zwei wichtigen Ergebnissen. Erstens neigten die befragten Experten dazu,
die Architektur von RISE insgesamt in Frage zu stellen, wenn sie gefragt wurden, ob die
Einheitskosten für Forschung, Ausbildung und Netzwerkpflege für die RISE-Maßnahme
ausreichend sind. Grundsätzlich sollte der Schwerpunkt von RISE auf dem
Personalaustausch zwischen verschiedenen Sektoren und Ländern liegen. Derzeit nehmen
die teilnehmenden Einrichtungen RISE-Maßnahmen häufig als reguläres Forschungsprojekt
im Rahmen von Horizont 2020 mit zusätzlichem Personalaustausch war. Dies liegt in der
allgemeinen Struktur von RISE begründet, d. h. in der Tatsache, dass ein
Forschungsprojekt entwickelt werden muss, auf dessen Basis die Entsendungen
stattfinden. Dadurch entsteht eine Situation, in der die Forschungsprojekte wichtiger
werden als die Entsendungen und diese eher als Belastung gelten, während sie nach der
Interventionslogik der MSCA der eigentliche Zweck der RISE-Maßnahmen sind.

Zweitens hat die Analyse der tatsächlichen Kosten gezeigt, dass die Verwaltungs- und
indirekten Kosten, die die MSCA für RISE-Projekte übernimmt, im Schnitt niedriger sind

15
  Für Empfänger eines European Fellowships bleiben von den Fördermitteln der EU in Höhe von insgesamt 19 200
Euro noch 3858 Euro für 24 Monate; für die Empfänger eines Global Fellowships bleibt von den insgesamt
28 800 Euro der EU für 36 Monate ein Restbetrag von 9579 Euro.

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April 2020
Überprüfung der Einheitskosten bei MSCA in Vorbereitung auf Horizont Europa

als die tatsächlichen Verwaltungs- und indirekten Kosten der Projekte. Die Studie deutet
darauf hin, dass ein durchschnittliches RISE-Projekt in tatsächlichen Kosten ungefähr
133 861 Euro mehr ausgibt (oder 611 Euro pro Personalmonat) als die EU Fördermittel
bereitstellt.

 Auf der Grundlage dieser beiden Ergebnisse empfiehlt die Studie eine neue Gewichtung
 des RISE-Fördersystems, sodass dieses den teilnehmenden Einrichtungen mehr Anreize
 bietet, mindestens ebenso viel Wert auf die Entsendungen zu legen wie auf das
 Forschungsprojekt.

 Vor dem Hintergrund, dass (1) nicht allen Partnereinrichtungen dieselben Kosten
 entstehen wie den Mittelempfängern, (2) das Ziel der RISE-Förderung nicht die
 vollständige, sondern die teilweise Deckung der Kosten ist, und (3) die effiziente
 Verwendung der MSCA-Mittel gewährleistet werden muss, schlagen wird vor, die
 Kosteneinheiten für die Verwaltungs- und indirekten Kosten bei RISE um bis zu
 500 Euro zu erhöhen. Wie stark die Erhöhung tatsächlich ausfällt muss die Kommission
 entscheiden, wobei sie berücksichtigt, was im Rahmen des kommenden Haushalts
 möglich ist, und dass die RISE-Förderung nur als Ergänzung gedacht ist. Daher schlagen
 wir vor, den neuen Einheitskostensatz für die Verwaltungs- und indirekten Kosten von
 RISE-Maßnahmen im Bereich zwischen 800 und 1200 Euro anzusetzen, wobei der
 endgültige Wert im Rahmen einer politischen Diskussion festgelegt werden sollte.

 Um die effiziente Verwendung der Haushaltsmittel zu gewährleisten und bei RISE-
 Projekten das Gleichgewicht zwischen Entsendungen und dem Forschungsprojekt zu
 verbessern, schlagen wir vor, dass die Kommission eine Senkung der Einheitskosten
 für Forschung, Ausbildung und Netzwerkpflege bei RISE um bis zu 500 Euro prüft
 (beispielsweise im Bereich von 1300-1700 Euro).

 Die vorgeschlagenen Änderungen würden den teilnehmenden Einrichtungen einen Anreiz
 dafür bieten, sich mindestens ebenso stark auf die Entsendungen zu konzentrieren wie
 auf das Forschungsprojekt. Die empfohlenen Änderungen müssen nicht unbedingt dazu
 führen, dass tatsächlich Fördermittel von den Kosten für Forschung, Ausbildung und
 Netzwerkpflege auf die Verwaltungs- und indirekten Kosten umgeschichtet werden.
 Praktisch gesehen muss eine Senkung der Einheitskosten für Forschung, Ausbildung und
 Netzwerkpflege nicht durch eine entsprechende Erhöhung der Verwaltungs- und
 indirekten Kosten ausgeglichen werden.

 Wie oben erläutert, sollte bei der Festlegung der Einheitskostensätze für Einrichtungen
 bei RISE auch berücksichtigt werden, dass die RISE-Förderung nur als Ergänzung
 gedacht ist. Das bedeutet, dass die RISE-Einheitskostensätze für Einrichtungen
 insgesamt nicht höher liegen sollten als bei den ITN, bei denen höhere Gesamtkosten
 anfallen.

Neue vereinfachte Vergütungsformen, um die MSCA für
mehr soziale Gruppen zu öffnen
Das Studienteam hat die Möglichkeit analysiert, zwei neue vereinfachte Vergütungsformen
einzuführen, um das MSCA-Fördersystem gerechter zu machen und für neue Gruppen zu
öffnen:
    • Übernahme der Zahlungsverpflichtung der Arbeitgeber für Mutterschafts-,
       Vaterschafts- und Elternurlaub, Sonderurlaub und Fehlzeiten infolge von Krankheit.
    • Übernahme der Kosten für die besonderen Bedürfnisse von Forschenden mit
       Behinderungen.

12
                                                                                                 April 2020
Überprüfung der Einheitskosten bei MSCA in Vorbereitung auf Horizont Europa

Ausgehend von dem Prinzip, das MSCA-Fördersystem so einfach und kohärent wie möglich
zu halten, hat sich das Studienteam besonders darauf konzentriert, für beide oben
genannten Kosten eine Lösung auf der Basis von Einheitskosten zu entwickeln.

Die Analyse hat gezeigt, dass die Kosten für Mutterschafts-, Vaterschafts- und
Elternurlaub, Sonderurlaub und Fehlzeiten infolge von Krankheit in den meisten Ländern
vom Staat übernommen werden. In manchen Ländern 16 muss der Arbeitgeber jedoch für
eine festgelegte Frist einen bestimmten Teil des Gehalts übernehmen. Wie die Studie
festgestellt hat, gibt es je nach nationalem Recht große Unterschiede bei der Länge dieser
Frist und der Höhe des Anteils, den der Arbeitgeber tragen muss. Außerdem hat die Studie
ergeben, dass die neuen Einheitskosten, wenn sie eingerichtet werden, vor allem die Pflicht
des Arbeitgebers zu Lohnfortzahlung im Mutterschaftsurlaubs decken würden, weil die
anderen Urlaubsarten häufig nur kurz oder vom Staat gedeckt sind.

 Nach Abwägung der oben skizzierten Ergebnisse und der Prioritäten der EU für Horizont
 Europa schlägt die Studie die Einrichtung eines Einheitskostensystems für die
 Deckung der Zahlungsverpflichtung von Arbeitgebern für Mutterschafts-,
 Vaterschafts- und Elternurlaub, Sonderurlaub und Fehlzeiten infolge von
 Krankheit vor. Empfohlen werden zwei neue Einheitskosten, die den neu festgelegten
 Lebenshaltungspauschalen für Nachwuchsforschende und erfahrene Forschende
 entsprechen17. In Fällen, in denen der Arbeitgeber für einen Monat oder länger die Kosten
 für Mutterschafts-, Vaterschafts- und Elternurlaub, Sonderurlaub von Forschenden oder
 Fehlzeiten infolge von Krankheit tragen muss, stellt die Einrichtung bei der Europäischen
 Kommission einen Antrag, in dem die entstandenen Kosten als Anteil der
 Lebenshaltungspauschale (1-100%) und die Dauer des Urlaubs (in Personalmonaten)
 angegeben werden.

 Zu Beginn der Förderung wären diese Sätze mit Null angegeben, würden jedoch erhöht,
 wenn dem Arbeitgeber durch diese Urlaubsformen Kosten entstehen. Durch das
 Meldesystem könnten die Fördermittelempfänger angeben, dass ihnen diese Kosten
 entstanden sind, wie viele Einheiten (Personalmonate) betroffen sind und welchen Anteil
 der Einheit sie zahlen müssen.

2019 wurde in den MSCA eine neue pauschale Fördersumme - die Special Needs Allowance
- eingeführt, um die höheren Mobilitätskosten von Forschenden und Mitarbeitern mit
Behinderungen zu decken. Diese Neuerung erfolgte auf der Basis der Ergebnisse der
Halbzeitüberprüfung der MSCA-Einheitskosten, bei der festgestellt worden war, dass die
meisten Koordinatoren und Stipendiaten die Einführung einer Inklusionspauschale
befürworten. Diese Studie hat untersucht, welche konkreten Kosten auf die besonderen
Bedürfnisse von MSCA-Forschenden und -Mitarbeitern mit Behinderungen zurückzuführen
sind, ob der derzeitige Ansatz der pauschalen Förderung zweckmäßig ist und welche
vereinfachte Form der Förderung (vorzugsweise Einheitskosten) sich für die Deckung der
zusätzlichen Kosten von Forschenden mit Behinderung im Rahmen von Horizont Europa
eignet.

Die im Hauptteil der Studie beschriebene Analyse hat vor allem gezeigt, dass Menschen
mit Behinderungen eine große Bandbreite von Hilfsmitteln und Dienstleistungen benötigen,
und diese abhängig von den konkreten Umständen in vielen verschiedenen Kombinationen
eingesetzt werden. Auch die Preise dieser Hilfsmittel und insbesondere der
Dienstleistungen schwanken je nach der wirtschaftlichen Situation im jeweiligen Land sehr

16
  Der Hauptteil des Berichts enthält eine vollständige Liste.
17
  Bei COFUND könnte als Basissatz die Höhe der künftigen COFUND-Forscherpauschale festgelegt werden, die
nach den Empfehlungen dieser Studie 70% der Lebenshaltungs- und Mobilitätspauschalen für
Nachwuchsforschende und erfahrene Forschende entspricht.

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April 2020
Überprüfung der Einheitskosten bei MSCA in Vorbereitung auf Horizont Europa

stark. Dies zeigt, dass die MSCA-Förderung, mit der die erhöhten Mobilitätskosten von
Menschen mit Behinderung gedeckt wird, so flexibel wie möglich sein sollte, damit sie auf
die individuellen Umstände der betroffenen Personen eingehen kann.

Die Interviews mit Experten für Inklusion haben bestätigt, dass das bisherige System, bei
dem die Bedürfnisse von Forschenden mit Behinderung auf der Grundlage der tatsächlichen
Kosten finanziert wurden, grundsätzlich gut funktioniert und angemessen auf die
besonderen Bedürfnisse der betroffenen Forschenden reagieren kann. Daher sollte die
Beibehaltung des bestehenden Fördersystems für besondere Bedürfnisse bei künftigen
politischen Diskussionen als eine mögliche Option berücksichtigt werden.

Allerdings gibt es zwei wichtige Argumente für die Einführung eines auf Einheitskosten
basierenden Systems für die Finanzierung spezieller Bedürfnisse. Erstens beruht der
Großteil der Förderung in den MSCA auf Einheitskosten, sodass die Entwicklung einer
Lösung mit Einheitskosten zur Förderung von besonderen Bedürfnissen zur Kohärenz und
Effizienz des MSCA-Fördersystems beitragen würde. Das MSCA-Fördersystem wird von den
beteiligten Akteuren für seine Unkompliziertheit gelobt und eine weitere Vereinfachung
würde das positive Image der Marke „MSCA“ weiter stärken. Da diese Studie auch eine
Vereinfachung des Fördersystems für die European Researchers' Night empfiehlt, würde
dies bedeuten, dass im Programm Horizont Europa kein Teil der MSCA mehr auf der
Grundlage von tatsächlichen Kosten gefördert wird. Der zweite Grund für die Einführung
eines Einheitskostensystem für die Finanzierung der besonderen Bedürfnisse von
Forschenden besteht darin, dass es die Inklusion von Menschen mit Behinderung mehr
fördert, wenn die Berücksichtigung von Behinderungen und die entsprechenden
Fördermittel in das Hauptsystem der MSCA selbst integriert würden. Dies hat auch der
Bericht des unabhängigen Beobachters 18 zur ersten Evaluierung der Förderpauschale für
besondere Bedürfnisse im Rahmen von Horizont 2020 festgestellt.

 Um die Kosten zu decken, die durch die besonderen Bedürfnisse aufgrund einer
 Behinderung auftreten, empfehlen wir die Einführung eines Einheitskostensystems mit
 sieben oder mehr Kategorien, die den unterschiedlichen Preisniveaus für Hilfsmittel und
 Dienstleistungen für Menschen mit Behinderung entsprechen. Die in diesem Bericht
 empfohlenen Kategorien wurden auf der Grundlage von quantitativen und qualitativen
 Daten entwickelt, die wie folgt erhoben wurden:
     • Daten aus der Befragung von Forschenden und Einrichtungen dazu, welche
        Hilfsmittel oder Dienstleistungen sie aufgrund ihrer besonderen Bedürfnisse
        benötigt haben, und welchen Betrag in Euro sie für diese Hilfsmittel oder
        Dienstleistungen aufwenden mussten,
     • Daten zu den tatsächlichen Fördermitteln, die im Rahmen der ersten beiden
        Bewerbungsaufrufe für die MSCA-Pauschale für besondere Bedürfnisse beantragt
        wurden,
     • Ergebnisse der Interviews mit Experten für Inklusion und offene Antworten auf
        den Fragebogen.

 Wir empfehlen die Einrichtung von monatlichen Einheitskostensätzen auf der Grundlage
 dieser Daten und der sieben im Hauptteil des Berichts beschriebenen Kategorien. Aktuell
 sehen wir zwei Optionen für die mögliche Gesamtfördersumme, die auf der Grundlage
 der tatsächlichen Preisspanne der Hilfsmittel oder Dienstleistungen für Menschen mit
 Behinderungen berechnet wird, die Einrichtungen und Forschenden bisher aufbringen
 mussten. Dieser Betrag reicht von 3 000 Euro bis zu einem Höchstbetrag von
 60 000 Euro. Der Monatssatz ergibt sich, wenn man den jeweiligen Betrag durch die
 Dauer des Stipendiums in Monaten teilt.

18
   Ein unabhängiger Beobachter beurteilt Durchführung und Fairness des Evaluierungsverfahrens und macht
eigene Verbesserungsvorschläge.

14
                                                                                                       April 2020
Überprüfung der Einheitskosten bei MSCA in Vorbereitung auf Horizont Europa

 Wir schlagen das folgende System vor: Wenn eine Einrichtung einen Forschenden mit
 Behinderung einstellt oder auf Austausch entsendet, reicht sie einen Antrag ein, in dem
 die aufgrund der besonderen Bedürfnisse des Forschenden benötigten Hilfsmittel bzw.
 Dienstleistungen sowie deren Kosten angegeben werden. Auf der Grundlage dieses
 Antrags zahlt die Kommission für die Dauer des Forschungsaufenthalts bzw. der
 Entsendung einen Beitrag in Höhe der nächstniedrigeren Pauschale. Einrichtungen
 können nicht gleichzeitig Förderbeträge für mehrere Kategorien erhalten.

Vereinfachte Finanzierung der European Researchers'
Night
Die European Researchers' Night (NIGHT), die im Rahmen der Marie-Skłodowska-Curie-
Maßnahmen finanziert wird, ist eine europaweite öffentliche Veranstaltung, die zu einem
besseren Verständnis der Arbeit von Forschenden in der Öffentlichkeit beitragen und
insbesondere bei jungen Menschen Interesse für eine wissenschaftliche Karriere wecken
soll. Die Nacht der Forschenden findet einmal im Jahr statt, in der Regel am letzten Freitag
im September. Im Siebten Forschungsrahmenprogramm (FP7) und Horizont 2020 wurde
die European Researchers' Night auf der Grundlage der tatsächlichen Kosten finanziert. Ein
derartiger Fördermechanismus bedeutet meist einen relativ hohen Verwaltungsaufwand,
weil viele Ressourcen in die Planung und Erfassung der finanziellen Aufwendungen für die
Maßnahmen fließen und sich nicht auf die Aktivitäten, Produkte und Ergebnisse des
jeweiligen Projekts konzentrieren. Daher bestand das wichtigste Ziel dieser Studie darin zu
prüfen, ob (und wie) das Finanzierungssystem dieser Maßnahme durch die Verwendung
einfacher Förderformen vereinfacht werden kann (z. B. durch die Verwendung
standardisierter Kostenoptionen - Pauschalbeträgen und/oder Standardsätzen für
Einheitskosten).

Die NIGHT ist eine sehr offene Maßnahme ohne vorab festgelegte Förderbeträge,
„Förderdecke“ oder Anforderungen in Bezug auf die teilnehmenden Partner oder die
geografische Reichweite der Projekte. Wie die Analyse der NIGHT-Projektdaten und der
tatsächlichen Projektkosten der Fördermittelempfänger zeigen, führt dies zu einer großen
Bandbreite von Projekten und Kosten. Daher haben wir versucht, anhand von
Projektmerkmalen (wie Anzahl der Partner, Kostenniveau im jeweiligen Land, Größe des
Landes, Anzahl der Städte, in denen Projektveranstaltungen stattfinden, Kosten pro Output
und Ergebnis des Projekts) Trends und Muster bei den Kosten der NIGHT-Veranstaltungen
zu finden.

Unsere Analyse hat keine Variabel ermittelt, die eindeutig mit der Größe (des Haushalts)
der NIGHT-Veranstaltung korrespondiert und daher als Schlüsselindikator für die
Klassifizierung dieser Veranstaltungen dienen kann. Allerdings haben mehrere Variablen
(Anzahl der Veranstaltungsorte/Städte, Größe der Bevölkerung und andere) einen
geringen bis mittleren Einfluss auf die Höhe des Projektbudgets.

 Angesicht der oben beschriebenen Umstände empfiehlt die Studie die Einführung eines
 Finanzierungssystems für NIGHT-Projekte auf der Basis von Pauschalen, bei dem die
 Veranstaltungen auf der Grundlage der qualitativ beschriebenen Kategorien als kleine,
 mittlere und große Veranstaltungen klassifiziert werden 19. Diese Kategorien beschreiben
 die Merkmale von Veranstaltungen, anhand derer die Organisationen einen bestimmten
 Pauschalbetrag beantragen können. Die Antragsteller müssten im Antrag ihr Projekt
 einer Kategorie zuordnen und diese Zuordnung begründen und rechtfertigen. Die

19
   Die empfohlenen Kategorien werden im Hauptteil des Berichts beschrieben. Die vorgeschlagenen
Pauschalbeträgen wären 65 000, 85 000 und 110 000 Euro oder alternativ 50 000, 100 000 und 145 000 Euro.

                                                                                                     15
April 2020
Überprüfung der Einheitskosten bei MSCA in Vorbereitung auf Horizont Europa

 gewählte Kategorie würde dann in der Evaluierungsphase durch die Experten überprüft
 werden.

Obwohl nicht in jedem EU-Mitgliedstaat oder assoziierten Land Veranstaltungen zur
European Researchers’ Night stattfinden, gibt es in manchen dieser Länder andere Festivals
zur Förderung von Wissenschaft bzw. Forschung. Die Studie hat daher auch analysiert, wie
die EU diese Festivals fördern könnten, damit die Organisatoren in deren Rahmen auch auf
die MSCA und durch die EU finanzierte Forschung aufmerksam machen.

 Um eine einfache und transparentes Fördersystem für die Beteiligung an diesen Festivals
 einzurichten, könnte die EU-Förderung in Form eines Pauschalbetrags pro Festival
 erfolgen, wobei die EU-Mittel nur einen Teil der Gesamtkosten für die Veranstaltung
 decken (z. B. 10-20%). Die Höhe dieses Pauschalbetrags könnte bei etwa 10 000-
 20 000 Euro liegen. Nach der Einführung könnte die Höhe des Pauschalbetrags später
 überprüft und ggf. angepasst werden, je nachdem, ob dieses Fördersystem und die Höhe
 der Förderung für potenzielle Antragsteller interessant sind und zur Bewerbung
 relevanter Veranstaltungen führen.

16
                                                                                                  April 2020
Überprüfung der Einheitskosten bei MSCA in Vorbereitung auf Horizont Europa

Empfehlung zum MSCA-Fördersystem für den Start von
Horizont Europa
Auf der Grundlage der voranstehenden Analyse empfiehlt die Studie für den Start von
Horizont Europa im Jahr 2021 das folgende MSCA-Fördersystem:

 Marie-                 Einheitskosten der Forschenden (Person/Monat)           Einheitskosten der Einrichtungen
 Skłodowska-                                                                             (Person/Monat)
 Curie-
 Maßnahme20
                    Lebenshaltungs-            Mobilitäts-          Familien-     Forschungs-,     Verwaltungs
                       pauschale               pauschale            pauschale   Ausbildungs- und       - und
                                                                                Netzwerkpflege-      indirekte
                                                                                     kosten           Kosten
 Innovative            EUR 3 450                EUR 600             EUR 660        EUR 1 600        EUR 1 200
 Training
 Networks
 Individual            EUR 5 150                EUR 600             EUR 660        EUR 1 000         EUR 650
 Fellowships
 Co-funding        EUR 2 835 für ESR              N/A                  N/A            N/A              N/A
 of regional,
 national and       EUR 4 025 für ER
 international
 programmes
 Research                            Aufstockungspauschale                        Forschungs-,     Verwaltungs
 and                                                                            Ausbildungs- und      - und
 Innovation                                                                     Netzwerkpflege-     indirekte
 Staff                                                                               kosten          Kosten
 Exchange
                                     EUR 2 220–EUR 2 32021                        EUR 1 300–        EUR 800–
                                                                                  EUR 1 700         EUR 1 200

In dieser Tabelle sind die bevorzugten Optionen zu den in der Studie vorgestellten
Empfehlungen zusammengefasst.

Neben diesem Hauptfördersystem, sollten auch folgende Elemente eingeführt werden:
   • Ein Einheitskostensystem für die Übernahme der Zahlungsverpflichtung des
      Arbeitgebers für Mutterschafts-, Vaterschafts- und Elternurlaub, Sonderurlaub und
      Fehlzeiten infolge von Krankheit. Die Sätze für die neuen Einheitskosten würden
      den neu angepassten Lebenshaltungspauschalen für ESR und ER entsprechen, d.h.:
      (1) Für Nachwuchsforschende (ESR) in den ITN: 3 450 Euro; (2) für erfahrene
      Forschende (ER) in den IF: 5 150 Euro; (3) bei COFUND: 2 835 Euro für ESR und
      4 025 Euro für ER. Im Antrag an die Europäische Kommission müssten die
      Arbeitgeber die Dauer der Leistungszahlungen durch den Arbeitgeber (in
      Personalmonaten) und den Anteil am Gehalt (in %) angeben, den der Arbeitgeber
      beitragen muss.
   • Für die Deckung der Kosten, die aufgrund der besonderen Bedürfnisse von
      Forschenden mit Behinderungen entstehen, ein Einheitskostensystem mit sieben
      Kategorien von Sätzen, die den unterschiedlichen Preisniveaus von Hilfsmitteln und
      Dienstleistungen entsprechen. Details sind dem entsprechenden Abschnitt dieses
      Berichts zu entnehmen.

Schließlich empfehlen wir die Einführung der folgenden neuen Pauschalbeträge zur
Finanzierung von Veranstaltungen im Rahmen der European Researchers’ Night:

20
   Möglicherweise erhalten die Maßnahmen im Programm Horizont Europa einen anderen Namen, inhaltlich
dürften sie jedoch im Wesentlichen den Maßnahmen in Horizont 2020 entsprechen.
21
   Wird von der Kommission auf der Grundlage künftiger haushaltspolitischer Erwägungen festgelegt.

                                                                                                               17
April 2020
Überprüfung der Einheitskosten bei MSCA in Vorbereitung auf Horizont Europa

                                   Pauschalbetrag pro NIGHT-Veranstaltung
      Kleine NIGHT-Veranstaltung        Mittlere NIGHT-Veranstaltung              Große NIGHT-Veranstaltung
              EUR 65 000                         EUR 85 000                              EUR 110 000

Die Entwicklung der hier vorgeschlagenen vereinfachten Kostenoptionen wird im Hauptteil
der Studie ausführlich erläutert, in dem auch alternative Pauschalbeträge 22 präsentiert
werden.

Außerdem empfehlen wir die Einrichtung eines Pauschalbetrags in folgender Höhe zur
Förderung von Wissenschaftsfestivals, die nicht Teil der European Researchers’ Night sind:

                                    Pauschalbetrag pro gefördertes Festival
                                            EUR 10 000 – 20 000

22
   Der Hauptteil des Bericht stellt alternative Pauschalbeträge (50 000, 100 000 und 145 000 Euro) vor und
erläutert dies näher.

18
                                                                                                        April 2020
Informationen über die EU
                                            Internet
Auf dem Europa-Portal finden Sie Informationen über die Europäische Union in allen Amtssprachen:
                            https://europa.eu/european-union/index_de
                                     EU-Veröffentlichungen
Sie können – zum Teil kostenlos – EU-Veröffentlichungen herunterladen oder bestellen unter
   https://publications.europa.eu/de/publications. Wünschen Sie mehrere Exemplare einer
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NC-04-20-172-DE-N

ISBN: 978-92-76-17610-7
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