Bestandsaufnahme vorhandener nationaler - EPSU
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Projektbericht Bestandsaufnahme vorhandener nationaler Einrichtungen mit Zuständigkeit für Kompetenzen/Qualifikationen und Arbeitsmarktforschung in der Elektrizitätswirtschaft der EU-Mitgliedstaaten Im Auftrag von Maud Stéphan Dezember 2012 Europäisches Projekt VS/2011/0528 Mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Kommission
Europäisches Projekt VS/2011/0528 Zusammenfassung 1. Kontext der Bestandsaufnahme nationaler Einrichtungen für Kompetenzen und Qualifikation 4 1.1. Antizipation neuer Qualifikationserfordernisse: die Initiativen der Europäischen Kommission 4 1.2. Anschlussmaßnahmen an frühere Arbeiten der europäischen Sozialpartner in der Elektrizitätswirtschaft 7 1.3. Beschreibung der Aufgabe 8 2. Ermittlung von Beobachtungsstellen für QuaIifikation 11 2.1. Ansatz und Methodik: Wonach haben wir gesucht? 11 2.1.1. Zielsetzung 11 2.1.2. Ausführungsstufen 12 2.2. Bestandsaufnahme nach Sektoren und Geographie welche Ergebnisse? 17 3. Detaillierte Beschreibung der Beobachtungsstellen für Qualifikation 20 3.1. Ergebnisse der Fragebögen: Welche Aufgaben nehmen diese Einrichtungen wahr? 20 3.1.1. Elektrizitätswirtschaft nicht im Fokus 22 3.1.2. Nationale und regionale Reichweite 23 3.1.3. Rechtsnatur und Governance 24 3.1.4. Aufgaben und Tätigkeitsbereiche der Beobachtungsstellen 26 3.2. Einteilung in sechs Kategorien 31 3.2.1. Öffentliche Arbeitsverwaltungen 32 3.2.2. Sozialpartnerorganisationen (zwei Kategorien) 33 3.2.3. Öffentliche Organisationen für Berufs- und Weiterbildung 33 3.2.5. Durch Ausbildungsfonds finanzierte Beobachtungsstellen 35 3.3. Im Fokus: 3 nationale Organisationen und ihre Arbeitsweise 37 3.3.1. Öffentliche Organisation für Berufsqualifikation und Weiterbildung: die estnische Qualifizierungsbehörde Kutsekoda 37 3.3.2. Sektororganisationen: Energy & Utility Skills and National Skills Academy for Power 39 4. Bedingungen für den Aufbau eines Beobachtungsstellen-Netzwerks 48 4.1. Bereit für den nächsten Schritt? 48 4.1.1. Was wird von der Zusammenarbeit mit Beobachtungsstellen in anderen Mitgliedstaaten erwartet? 49 4.1.2. Hauptthemen der Projektgruppe 50 4.1.3. Vorschläge zum Management eines solchen Netzwerks 50 Seite 2 von 63
Europäisches Projekt VS/2011/0528 4.2. Erkenntnisse aus den ersten Erfahrungen mit ESSC 51 4.3. Wichtige Fragen und Kernpunkte, die vor weiteren Schritten zu beachten sind 52 5. Schlussfolgerungen 55 6. Anhang 58 6.1. Organisationen, die den Fragebogen nicht beantwortet haben 58 6.2. Workshop-Programm 59 6.3. Stand im Mai 2012 60 Die europäischen Sozialpartner für den Elektrizitätssektor, repräsentiert durch den EGÖD und industriAll Europe für die Gewerkschaftsseite und durch Eurelectric für die Arbeitgeberseite, haben mit dem Projekt Die Zukunft von Kompetenzen und Arbeitsplätzen in der europäischen Elektrizitätswirtschaft begonnen. Dieses europäische Projekt VS/2011/0528 wird mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Kommission durchgeführt. Dieses einjährige Projekt (2012-2013) hat eine Bestandsaufnahme der nationalen Einrichtungen bzw. Beobachtungsstellen für Qualifikation sowie der zuständigen Stakeholder zum Ziel, die sich mit Berufen, Antizipation von Kompetenzen und der voraussichtlichen Entwicklung des Arbeitsmarktes befassen. Seite 3 von 63
Europäisches Projekt VS/2011/0528 1. Kontext der Bestandsaufnahme nationaler Einrichtungen für Kompetenzen und Qualifikation 1.1. Antizipation neuer Qualifikationserfordernisse: die Initiativen der Europäischen Kommission Die Europäische Kommission hat vor vier Jahren einen Prozess begonnen, um die Antizipation neuer Qualifikationserfordernisse auf europäischer Ebene zu fördern: Neue Kompetenzen für neue Beschäftigungen diese Initiative geht auf den Dezember 2008 zurück und wurde später Teil der Strategie Europa 2020. Eine Agenda für neue Kompetenzen und neue Beschäftigungsmöglichkeiten mit den Schlüsselprioritäten Flexicurity-Strategien, höherwertige Arbeitsplätze, bessere Arbeitsbedingungen und Schaffung neuer Arbeitsplätze. Studie über die Realisierbarkeit von Europäischen Qualifikationsräten für verschiedene Branchen. Qualifikationspanorama - präsentiert eine gemeinsame Übersicht europäischer, nationaler und sektoraler Erkenntnisse zu aktuellen und zukünftigen Qualifikationserfordernissen. Für die Nutzer bedeutet dies mehr Transparenz und Entscheidungshilfen, in welche Kompetenzen investiert werden soll und welche Qualifikationen für den Arbeitsmarkt am wichtigsten sind. Seite 4 von 63
Europäisches Projekt VS/2011/0528 Die Europäische Kommission fördert die Einsetzung europäischer Qualifikationsräte (ESSC) in den meisten Sektoren; aus ihrer Perspektive unterstützen diese Ausschüsse die Erhebung genauer und vollständiger Daten zu unterschiedlichen Themen, zum Beispiel: Qualifikationsbedarf Arbeitskräfte- und Qualifikationsangebot Arbeitsmarkttrends Missverhältnis zwischen Qualifikationsangebot und -nachfrage Neue und zukünftige Qualifikationen Änderung der Berufsbilder Beschäftigungsfähigkeit von Auszubildenden und Erwachsenen Die Aufgabe, eine bessere Kenntnis des aktuellen und zukünftigen Qualifikationsbedarfs zu entwickeln, entspricht der ambitionierten Vorgabe in der Mitteilung der Kommission Europa 2020 , die EU in eine intelligente, nachhaltige und integrative Wirtschaft zu verwandeln, die durch ein hohes Beschäftigungs- und Produktivitätsniveau sowie einen ausgeprägten sozialen Zusammenhalt gekennzeichnet ist . Wie die Europäische Kommission hervorgehoben hat, sind EU-Sektorausschüsse für Beschäftigungs- und Qualifikationsanforderungen eine Möglichkeit, dieses Ziel zu erreichen. In diesem Kontext sind die europäischen Sozialpartner aufgefordert, die Realisierbarkeit von Europäischen Qualifikationsräten in ihren eigenen Sektoren zu erörtern. Der erste Schritt besteht in einer Kartierung nationaler Einrichtungen und Beobachtungsstellen für Qualifikation sowie der relevanten Stakeholder, die sich mit Berufen, Antizipation von Kompetenzen und der voraussichtlichen Entwicklung des Arbeitsmarktes befassen. Seite 5 von 63
Europäisches Projekt VS/2011/0528 Die europäische Elektrizitätswirtschaft ist an dieser Realisierbarkeitsprüfung beteiligt. Seite 6 von 63
Europäisches Projekt VS/2011/0528 1.2. Anschlussmaßnahmen an frühere Arbeiten der europäischen Sozialpartner in der Elektrizitätswirtschaft Die Sozialpartner im europäischen Elektrizitätssektor sind besorgt angesichts der Veränderungen, die in der europäischen Elektrizitätswirtschaft stattfinden und die die Branche bei ihrer weiteren Entwicklung vor bedeutende Herausforderungen stellt. Dies betrifft besonders Bereiche wie Beschäftigung, Humanressourcen, neue Qualifikationen und berufliche Fortbildung. Eines der größten Probleme im Kontext dieses Wandels ist der absehbare Mangel an qualifizierten Arbeitskräften. Der Übergang zu einer kohlenstoffarmen oder sogar CO2- emissionsfreien Wirtschaft, die Einführung neuer Technologien und der demographische Wandel führen zu Herausforderungen, die Arbeitgeber und Gewerkschaften gemeinsam zu bewältigen versuchen. Als Sozialpartner waren sie bereits gemeinsam an Arbeiten in den Bereichen Gleichstellung, Umstrukturierung, demographischer Wandel und Kompetenzen beteiligt; ebenfalls vor kurzem an der Untersuchung der Folgen, die mit dem Übergang zu einen Wirtschaftssystem mit geringen CO2-Emissionen und zu einem Stromsektor ohne jeglichen CO2-Ausstoß bis 2050 verbunden wären. Im Jahre 2008 haben die europäischen Sozialpartner die Auswirkungen des laufenden demographischen Wandels auf die Elektrizitätswirtschaft erörtert. Es wurde ein Toolkit1 für die Sozialpartner, Personalmanager und Entscheidungsträger erstellt, um sie bei der Entwicklung umfassender und praxisorientierter Handlungsansätze zur Bewältigung des Arbeitskräftewandels in der Elektrizitätswirtschaft zur Förderung der Altersdiversität zu unterstützen. Der demographische Wandel bringt zahlreiche Probleme mit sich. Es ist offenkundig, dass die Tatsache, dass eine große Zahl an qualifizierten Arbeitskräften das Pensionsalter erreicht, Auswirkungen auf die Qualifikationen hat. Der Mangel an Arbeitskräften und Qualifikationen kann dazu führen, dass es schwierig wird, neue Arbeitskräfte für die Branche zu akquirieren. Darüber hinaus erfordert der Verlust von Kernqualifikationen möglicherweise neue Wege der Gewährleistung der Bindung und des Transfers von Wissen/Qualifikationen. Die Arbeitsplatzgestaltung verdient möglicherweise ebenso Aufmerksamkeit und sollte an ältere 1 Demographischer Wandel in der Elektrizitätswirtschaft in Europa. Toolkit zur Förderung von Altersdiversität und Altersmanagementstrategien , Dr. Jane Pillinger, Dublin. 2008; Europäischer Ausschuss für den sozialen Dialog in der Elektrizitätswirtschaft EURELECTRIC, EGÖD und EMCEF Seite 7 von 63
Europäisches Projekt VS/2011/0528 Arbeitskräfte angepasst werden. Alle Stadien des Lebenszyklus eines Arbeitnehmers müssen untersucht werden, um die Auswirkungen der aktuellen demographischen Veränderungen beurteilen zu können. Das Toolkit bietet eine praktische Anleitung und Beispiele bewährter Praktiken, die von Elektrizitätsunternehmen im Hinblick auf die Bewältigung des demographischen Wandels eingesetzt werden. Im Jahre 2011 führten die Sozialpartner das Projekt Auf dem Weg zu einer Strombranche mit geringem CO2-Ausstoß: Beschäftigungseffekte und -chancen für die Sozialpartner durch. Dieses Projekt2 beschreibt die zu erwartenden Veränderungen, wenn sich die EU in Richtung einer kohlenstoffarmen Wirtschaft bewegt, und berücksichtigt dabei in besonderer Weise Beschäftigungsverlagerungen zwischen den Sektoren, den sozialen Übergang infolge von Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen, die Entwicklung von Weiterbildungs- und Umschulungsprogrammen (oder neue Kompetenzen) und die Schaffung von höherwertigen Arbeitsplätzen. Eine der Schlussfolgerungen der Studie lautet: Sowohl Gewerkschaften als auch Arbeitgeber des Sektors sind der Meinung, dass der Staat wirklich eine Rolle bei der Unterstützung des Sektors spielen sollte, um sich in den nächsten Jahren anzupassen, vor allem dabei, Fähigkeiten und Kompetenzen zu verbessern, um das Angebot an Fähigkeiten an die Nachfrage der Unternehmen anzupassen.. Die europäischen Sozialpartner haben beschlossen, die Arbeiten im Bereich der Antizipierung und Anpassung von Qualifikationen im Rahmen der Initiative der Europäischen Kommission für Sektorausschüsse für Beschäftigung und Kompetenzen fortzusetzen. 1.3. Beschreibung der Aufgabe Um zu einem besseren Verständnis dieser Entwicklung von Kompetenzen zu gelangen, haben die europäischen Sozialpartner mit einer Bestandsaufnahme der auf nationaler Ebene vorhandenen Einrichtungen begonnen, die für Kompetenzen, Qualifikationen und Arbeitsmarktforschung speziell für die Elektrizitätswirtschaft zuständig sind. 2 Auf dem Weg zu einer Strombranche mit geringem CO2-Ausstoß: Beschäftigungseffekte und -chancen für die Sozialpartner. Adapt International und Syndex. Januar 2011. Seite 8 von 63
Europäisches Projekt VS/2011/0528 Das Expertenteam von Consultingeuropa erhielt den Auftrag, diese Beobachtungsstellen für Qualifikation zu ermitteln und dabei eine Methode für eine möglichst präzise und umfassende Informationserhebung festzulegen. Die Vorgabe bestand darin, zunächst alle Einrichtungen und Beobachtungsstellen in jedem europäischen Land zu erfassen und sie dann auf ihre Relevanz zu prüfen. Vom Umfang her stand von Anfang an fest, dass diese Forschungsarbeit nicht die von den großen Unternehmen in der Elektrizitätswirtschaft durchgeführten Studien zu Berufen und Qualifikationen in der Branche berücksichtigt. Die Arbeiten wurden gemeinsam mit dem Lenkungsausschuss geleistet, der die Leitlinien zeitnah überprüft hat. Es wurden drei Sitzungen des Lenkungsausschusses organisiert. Seite 9 von 63
Europäisches Projekt VS/2011/0528 2. Ermittlung von Beobachtungsstellen für QuaIifikation 2.1. Ansatz und Methodik: Wonach haben wir gesucht? 2.1.1. Zielsetzung Anhand der Forschungsergebnisse sollten die Sozialpartner: weiterführende Informationen über nationale Einrichtungen wie Beobachtungsstellen, Forschungsinstitute und Einrichtungen der beruflichen Bildung und Ausbildung usw. erhalten, die Informationen und Analysen zur Arbeitsmarkt- und Beschäftigungssituation, zu Kompetenzen und beruflicher Bildung in der Elektrizitätswirtschaft liefern, die zur Verfügung gestellten Informationen zu einer Bestandsaufnahme der Beobachtungsstellen für Qualifikation in den Mitgliedstaaten und in Kroatien nutzen, gute Praktiken für die Erstellung und Erfassung von Informationen über die Antizipation von Kompetenzen und die Anpassung von Qualifikationen an den Arbeitsmarktbedarf ermitteln, zum Beispiel Prognosen zu zukünftigen Berufen und Tätigkeiten in der Elektrizitätswirtschaft, Initiativen zur Anpassung von allgemeiner und beruflicher Bildung oder von Bildungsinstrumenten an die Qualifikationserfordernisse. Seite 11 von 63
Europäisches Projekt VS/2011/0528 Geographisch bezieht das Forschungsprojekt die 27 EU-Mitglieder sowie Kroatien als Mitglied der Europäischen Energiegemeinschaft ein. 2.1.2. Ausführungsstufen Die Forschungen wurden von April bis November 2012 in vier Stufen durchgeführt. Den Leitlinien entsprechend wurde zunächst umfassendes Informationsmaterial gesammelt, das dann schrittweise nach Relevanz gesichtet wurde. Ansatz und Methodik Ausführungsstufen aktueller Stand Sekundärforschung 27 Länder und Kroatien 24. Mai ---- 61 ermittelte Einrichtungen Kontaktaufnahme zur Feststellung der Zuständigkeit der Einrichtungen 20. Juni ---- 44 ermittelte Einrichtungen Fragebögen 8. Oktober ----- 27 Antworten, 19 ausgefüllte Fragebögen Nächster Schritt: Workshop 15. November Erster Termin mit zuständigen und interessierten Einrichtungen Sekundärforschung Seite 12 von 63
Europäisches Projekt VS/2011/0528 Die Arbeit fing als erste Stufe mit der Sekundärforschung an, basierend auf den Schlüsselbegriffen Qualifikation, Sektorausschüsse, Berufsbildungseinrichtung, Beobachtungsstelle und alle anderen Institute oder Organisationen, die sich mit Qualifikationen, Kompetenzen und Arbeitsmarktanalysen in der Stromversorgungswirtschaft befassen. Als erstes Ergebnis lieferte diese Sekundärforschung eine Liste mit ca. 60 unterschiedlichen Einrichtungen. Fast die Hälfte war für mehrere Sektoren zuständig, und ebenfalls fast die Hälfte gehörte zu kommunalen Körperschaften oder Ministerien (Bildung). Überprüfung und erste Direktkontakte In der zweiten Stufe ging es um die Überprüfung der Relevanz dieser ermittelten Einrichtungen. In einem ersten Schritt hat das Forschungsteam telefonisch und/oder per E-Mail Kontakt zu allen Einrichtungen aufgenommen, die nach erster Einschätzung nicht fachspezifisch genug waren oder nicht dem Forschungsziel entsprachen so haben wir zum Beispiel einige Arbeitgeberverbände ausgeschlossen. Diese Vorgehensweise führte zur Erstellung einer neuen Liste mit einer spezifischeren Auswahl von Beobachtungsstellen für Qualifikation, darunter auch Einrichtungen ausschließlich für den Stromsektor. In anderen Fällen bestätigten einige der Institute, dass sie für mehrere Sektoren zuständig sind, darunter auch der Elektrizitätssektor. In einem zweiten Schritt wurde diese Auswahlliste an die Mitgliedsorganisationen der europäischen Sozialpartner gesandt, damit diese die Auswahl der ermittelten Einrichtungen kommentieren konnten. Die Auswahlliste wurde auf 44 Beobachtungsstellen und Einrichtungen beschränkt. Gestrichen wurden Einrichtungen, die: keinerlei Bezug zum Energiesektor haben, und die keine Daten zum Arbeitsmarkt und zu Beschäftigung erheben, keine Prognosen erstellen und ebenso wenig an der Definition von Berufen und Qualifikationen beteiligt sind. Aus diesem Grund haben wir zum Beispiel den finnischen FNBE nicht in die Auswahlliste aufgenommen. Seite 13 von 63
Europäisches Projekt VS/2011/0528 Unsere Organisation befasst sich mit der beruflichen Bildung und der Prognose von Qualifikationserfordernissen in allen Sektoren. Eine spezielle Bedarfsprognose für die Elektrizitätswirtschaft ist seit 2005 nicht mehr durchgeführt worden, Ausbildungsgänge für den Stromsektor seit 2009 nicht mehr. Finnish Board of Education (FNBE finnischer Nationalvorstand für Bildung), Finnland. Im Gegensatz dazu passt der Nationale Ausbildungsfonds (National Training Fund) der Tschechischen Republik genau in die Zielgruppe: Wir sind für alle Sektoren zuständig, darunter auch die Energiewirtschaft und die Stromerzeugung aus unterschiedlichen Energieträgern. Die letzte Umfrage in der Elektrizitätswirtschaft wurde im Jahre 2009 durchgeführt. Der Sektorausschuss im Energiesektor wird von der öffentlichen Hand finanziert. Zu unseren Aufgaben gehören eine Bestandsaufnahme vorhandener Qualifikationen, die Definition von Berufsnormen und die Ausführung von Marktforschung zur Prognose zukünftiger Qualifikations- und Ausbildungserfordernisse. Die ermittelten Daten werden auf unserer Website und in Büchern und Artikeln veröffentlicht. Wir veranstalten ebenfalls Konferenzen und Workshops. Umfrage Die dritte Stufe bestand aus der weitergehenden Analyse der ermittelten Einrichtungen. Zu diesem Zweck wurde ein Fragebogen an diese 44 Institute gesandt: 28 beantworteten die Anfrage; Rücklaufquote: 63% 19 haben den ausgefüllten Fragebogen zurückgesandt. Detailinformationen: 43% Selbst nach Stufe 2 der Überprüfung haben acht der Beobachtungsstellen geantwortet, dass sie nicht zuständig sind oder nicht in der Lage sind, die im Fragebogen gestellten Fragen zu beantworten: Zypern, Frankreich, Griechenland, Irland (Forfás und Wind Skillnet), Malta, Polen, Spanien, VK (Semta). Ich bedaure, dass ich Ihnen in dieser Angelegenheit nicht weiterhelfen kann. Mein Institut arbeitet in Polen an der Entwicklung nationaler Qualifikationsrahmen. Qualifikationen stehen zwar im Fokus unserer Arbeit, aber wir befassen uns damit auf einer sehr allgemeinen Ebene. Wir haben keine ausgewiesenen Fachleute für die Stromwirtschaft. Roksana Pierwieniecka, Projektanalystin, Polnisches Institut für Bildungsforschung. Die Expert Group on Future Skills Needs berät die irische Regierung über den aktuellen und zukünftigen Qualifikationsbedarf der Wirtschaft sowie zu sonstigen Arbeitsmarktthemen, die Seite 14 von 63
Europäisches Projekt VS/2011/0528 Auswirkungen auf irische Unternehmen und das Beschäftigungswachstum im Land haben. Wir erstellen Prognosen zum Qualifikationsbedarf, definieren Benchmarks und bieten strategische Beratung bei der Entwicklung von Kompetenzen durch berufliche Bildung und Weiterbildung. Wir führen Datenerhebungen und Analysen auf Anfrage durch, stellen Fachkräfte zur Verfügung und begleiten und überwachen Umsetzungsprozesse. Unser Schwerpunkt sind Kompetenz- und Qualifikationsfragen, die Einfluss auf Unternehmen haben. Wir sind nicht in der Elektrizitätswirtschaft und im Energiesektor tätig und verfügen deshalb auch nicht über profunde Kenntnisse des Sektors, die für die Teilnahme an der Umfrage erforderlich wären. Aisling Penrose, Abteilung Bildung, Qualifikationen und Arbeitsmarktpolitik, Forfás, Irland. Ich teile Ihnen mit vorliegendem Schreiben mit, dass die Elektrizitätswirtschaft nicht in den Zuständigkeitsbereich von Semta fällt und wir deshalb den Fragebogen nicht ausfüllen können. Susan Evans, Business Development Director. Semta, VK. Wind Skillnet (Ausbildungseinrichtung der Irish Wind Energy Association IWEA) erhebt keine Angaben zu Beschäftigung und Qualifikationen. Wir führen diverse Ausbildungsprogramme durch und veranstalten Konferenzen. Wir haben keine Verbindung zu Einrichtungen der beruflichen Bildung. Wir repräsentieren die Windenergieindustrie, unterstützen aber auch andere erneuerbare Technologien. Michelle Blanchfield Irish Wind Energy Association, Irland. Zunächst einmal verfügen wir nicht über einen Sektorenausschuss, der auf den Stromsektor spezialisiert ist. Wir haben aber die folgende Vorgehensweise: 1. Das Nationale Institut für berufliche Qualifikationen arbeitet die Berufsnormen aus, die für jeden Sektor relevant sind und somit auch in der Stromwirtschaft. Diese Berufsnormen sind das Ergebnis direkter Beobachtungen im Produktionssektor. 2. Diese Berufsnormen werden zu beruflichen Qualifikationen zusammengefasst und an den Generalrat für berufliche Bildung zur Diskussion mit den Sozialpartnern, den Handelskammern und den autonomen Gemeinschaften gesandt. Dieser Rat ist ein Beratungsgremium, aber alle Vorschläge werden berücksichtigt, bevor die beruflichen Qualifikationen dem Ministerrat zur Genehmigung vorgelegt werden. 3. Die auf diese Weise genehmigten Berufsnormen sind die maßgebliche Referenz für die Anforderungen mittlerer und höherer Berufsbildungsabschlüsse, festgelegt vom stellvertretenden Generaldirektor für berufliche Beratung und Bildung im Ministerium für Bildung, Kultur und Sport unter Beteiligung von Fachleuten aus unterschiedlichen Bereichen. Seite 15 von 63
Europäisches Projekt VS/2011/0528 4. Die ausgearbeiteten beruflichen Qualifikationen werden dem Technischen Komitee für berufliche Bildung vorgelegt. Die im Komitee repräsentierten autonomen Gemeinden haben die Möglichkeit, Änderungsanträge zu stellen. 5. Die endgültige Version wird dem Generalrat für berufliche Bildung erneut zur Diskussion vorgelegt, in der Debatte können weitere Vorschläge eingebracht werden. Der Schulrat kann ebenfalls Änderungen einbringen. Rosario Esteban Instituto National de la Cualificaciones, Spanien. Auf der Basis der Antworten im Fragebogen sind die Vertreter der Beobachtungsstellen für Qualifikation zur Teilnahme an einem ersten Workshop eingeladen worden, der die zuständigen und interessierten Einrichtungen im Netzwerk zusammenbringt Workshop Dieser Workshop hat am 15. November 2012 in Brüssel stattgefunden siehe Workshop- Programm im Anhang Der Zweck des Workshops bestand darin, die zuständigen und interessierten Beobachtungsstellen sowie die Sozialpartner zum Informationsaustausch zusammenzubringen und die Idee eines ständigen Netzwerks zu erörtern. Dabei ging es um die Frage, ob dieser Handlungsansatz nützlich ist und ob er einen Beitrag dazu leisten kann, der europäischen Elektrizitätswirtschaft kompetente und qualifizierte Mitarbeiter zur Verfügung zu stellen. Ziel dieser Veranstaltung war die Präsentation erster Ergebnisse dieser Forschungsarbeiten sowie der Vorschläge der Europäischen Kommission über Sektorausschüsse für Beschäftigung und Kompetenzen auf europäischer Ebene; weiterhin eine Debatte über Nutzen und Vorteile eines Informationsaustausches auf europäischer Ebene und einer Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Organisationen und Institutionen in den Mitgliedstaaten der EU. Zum ersten Mal haben einige der Beobachtungsstellen für Qualifikation ihre landeseigenen Praktiken dargelegt. In mehreren anderen Sektoren hat dies in der EU zur Gründung von so genannten Qualifikationsräten geführt, und einige der Referenten aus diesen Sektoren haben über ihre Erfahrungen berichtet. Die Vertreter der Europäischen Kommission erklärten, welche Seite 16 von 63
Europäisches Projekt VS/2011/0528 Erwartungen sie mit den ESCC verbinden und in welcher Weise sie diese Arbeit unterstützen können. 2.2. Bestandsaufnahme nach Sektoren und Geographie welche Ergebnisse? Die Analyse der 44 gelisteten Beobachtungsstellen zeigte folgende Ergebnisse: Fast die Hälfte der ermittelten Beobachtungsstellen ist für mehrere Sektoren zuständig, darunter auch die Elektrizitätswirtschaft, 13 befassen sich schwerpunktmäßig mit Energie einschließlich Elektrizität, Gas und anderer Energieträger, Fast die Hälfte untersteht kommunalen Körperschaften oder Ministerien (Arbeitsministerium, Bildungsministerium), Zur zweiten repräsentativsten Kategorie zählen Organisationen oder Beobachtungsstellen, die sich mit der Analyse und Antizipation von Kompetenzen befassen. Analyse nach Typ, Sektor und Land Beobachtungsstelle für Regierungsbehörde/ Ausbildungs- Land Berufe und Forschungsinstitut öffentliche Sonstige Gesamt einrichtung Qualifikationserfordernisse Organisation Österreich ++ + 3 Belgien + 1 Bulgarien + 1 Kroatien ++ 2 Zypern + 1 Tschech. Republik ++ + 3 Dänemark + + 2 Estland + 1 Finnland + 1 Frankreich + 1 Deutschland +++ 3 Griechenland + 1 Ungarn + 1 Irland + ++ + 4 Italien + 1 Lettland 0 Litauen + 1 Seite 17 von 63
Europäisches Projekt VS/2011/0528 Luxemburg 0 Malta + 1 Niederlande + 1 Polen + + 2 Portugal ++ 2 Rumänien + 1 Slowakei + 1 Slowenien + 1 Spanien + + 2 Schweden + ++ 3 Vereinigtes Königreich +++ 3 + + + : in erster Linie Elektrizität/Energie + + + : allgemein, aber einschl. Stromsektor Diese Ergebnisse entsprachen nicht den erwarteten Resultaten. Die ursprüngliche Annahme war davon ausgegangen, dass sich überwiegend unabhängige und private Institutionen mit der Elektrizitätswirtschaft befassen. Ein erster Überblick auf der Grundlage von Website-Informationen und Telefongesprächen über die Arbeit dieser 44 Einrichtungen zeigte eine umfassende Datenerhebung und Datenanalyse im Bereich Arbeitsmarkt, Kompetenzen und beruflicher Bildung. Einen großen Anteil hatten auch Dienstleistungen im Bereich Marktsegmentforschung und Beratungsangebote für den Arbeitsmarkt (besonders für Arbeitsuchende). Erste Übersicht über die Leistungen der Beobachtungsstellen Jobs profile = Anforderungsprofile Vocation Education Training accreditation = Anerkennung von Berufsausbildungen Seite 18 von 63
Europäisches Projekt VS/2011/0528 Training analysis = Ausbildungsanalyse Skills presentation, analysis = Kompetenzdarstellung, Analyse Skills anticipation, prospective = Antizipation von Kompetenzen Guidance services for the labour market = Beratungsangebote für den Arbeitsmarkt Market sector analysis = Marktsegmentanalysen Dieser erste Überblick war nicht aussagekräftig genug, um die Gruppe der Beobachtungsstellen mit der größten Relevanz zu definieren. Eine weitere Eingrenzung erfolgte mit Hilfe einer kurzen Befragung. Dieser weitere Durchgang bestätigte einige der Ergebnisse wie z. B. die Rechtsnatur der Beobachtungsstellen und vervollständigte bereits vorliegende Informationen. Seite 19 von 63
Europäisches Projekt VS/2011/0528 3. Detaillierte Beschreibung der Beobachtungsstellen für Qualifikation 3.1. Ergebnisse der Fragebögen: Welche Aufgaben nehmen diese Einrichtungen wahr? Nach Ermittlung der Institute und Einrichtungen mit der größten Relevanz auf nationaler Ebene wurde anhand eines kurz gefassten Fragebogens festgestellt, welches die wichtigsten Aufgaben dieser Einrichtungen sind und mit welchen Fragen sie sich vorrangig befassen. Dieser Fragebogen war Anfang Juli mit einer kurzen Einführung durch den EGÖD versandt worden, in der die allgemeinen Ziele des Projekts und der europäische Hintergrund der Qualifikationsräte erklärt wurden. Bei der Umfrage wurden Informationen zu unterschiedlichen Bereichen abgefragt: Sektoren und Territorien, auf die sich die Tätigkeit der nationalen Einrichtungen bezieht, Aufgaben- und Arbeitsschwerpunkte der ermittelten Einrichtungen, zum Beispiel Prognosen zu Berufen und Tätigkeiten in der Elektrizitätswirtschaft, Initiativen zu einer Anpassung von beruflicher Aus- und Weiterbildung oder Bildungsinstrumenten an den Qualifikationsbedarf, Aufgaben und Kompetenzen der einzelnen nationalen Einrichtungen, Art der erfassten Daten (qualitative - quantitative Informationen über Arbeitsmarkttrends Beschäftigung und berufliche Ausbildung im Referenzsektor). Rolle der Sozialpartner, Zusammenarbeit mit diesen Einrichtungen, Seite 20 von 63
Europäisches Projekt VS/2011/0528 Finanzierung Erkenntnisse über die wichtigen zukünftigen Herausforderungen in der Elektrizitätswirtschaft. Liste der Institute Österreich (AU) Forba Belgien (B) Brussels Observatory for Employment - ACTIRIS Belgien (B) Forem Belgien (B) VDAB Bulgarien (BU) National Agency for Vocational Education and Training (NAVET) Agency for Vocational Education and Training and Adult Education Kroatien (CRO) (AVETAE) Tschech. Republik Czech Association of Energy Sector Employers (CZ) Estland (EST) Estonian Qualifications Authority Deutschland (GER) Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) Irland (IRE) FAS Italien (I) FLAEI - Cisl Niederlande O&O Fonds ANQEP - Agência Nacional para a Qualificação e o Ensino Profissional, Portugal (P) I.P. Portugal (P) Institut für Beschäftigung und Berufsbildung (IEFP) Rumänien (RO) Romanian Qualifications National Authority (RQNA) Schweden (S) Svensk Energi-Swedenergy-AB Schweden (S) Swedish Public Employment Service VK Cogent Sector Skills Council VK Energy & Utility Skills Diese 19 Organisationen haben nicht alle Fragen beantwortet, oder sie haben bei bestimmten Fragen mehrere Antworten angekreuzt. Seite 21 von 63
Europäisches Projekt VS/2011/0528 3.1.1. Elektrizitätswirtschaft nicht im Fokus Die ersten Ergebnisse im Hinblick auf die Sektorenreichweite wurden bestätigt, da die meisten Beobachtungsstellen sich nicht auf bestimmte Sektoren beschränken. Die erhobenen Informationen und Angaben beziehen sich auf unterschiedliche Sektoren, darunter auch der Energiesektor. Sektorenreichweite (N = 18) Strom Gas Sonstige Energieträger Alle Sektoren einschl. Energie Gesamtzahl > 18, da einige Beobachtungsstellen mehrere Antworten angekreuzt haben Gibt es Arbeiten zum Thema erneuerbare Energien? (N = 18) Erneuerbare Energien sind ein Arbeitsthema für die Hälfte der Beobachtungsstellen auch für diejenigen, die sich nicht speziell mit dem Energiesektor befassen (Kroatien, Estland, Deutschland, Portugal) Seite 22 von 63
Europäisches Projekt VS/2011/0528 Kartierung auf Basis der Ergebnisse des Fragebogens Gas Elektrizität Sonstige Energieträger Alle Sektoren einschl. Energie Gas Elektrizität Andere Energien Alle Sektoren einschl. Energie EQA SPES Talinn Stockholm FAS Cogent SSC Dublin Svensk Warrington Stockholm Energy & Utility O&O Fonds Skills Arnhem Solihull BIBB 1.VDAB Bonn CSZE 2. ACTIRIS Prag 3. FOREM Brussels Forba Wien RQNA Bukarest FLAEI AVETAE 1. ANQEP Monfalcone 2. IEFP Zagreb Lissabon NAVET Sofia 3.1.2. Nationale und regionale Reichweite Die geographische Reichweite der Beobachtungsstellen erstreckt sich auf das gesamte Territorium der Länder mit Ausnahme der drei Institute in Belgien (aufgrund landestypischer Gegebenheiten). Zwei weitere Beobachtungsstellen in den Niederlanden und in Schweden übertragen ihre nationale Arbeit auch auf die regionale Ebene. Seite 23 von 63
Europäisches Projekt VS/2011/0528 Territoriale Reichweite (N = 19) 16 3.1.3. Rechtsnatur und Governance Rechtsnatur Ihrer Organisation? (N=18) CZ, NL S UK Öffentlich Öffentlich/privat Private Vereinigung Privatunternehmen Zweiseitig Dreiseitig Sonstige (Gewerkschaft/Arbeitgeber) Seite 24 von 63
Europäisches Projekt VS/2011/0528 Fast zwei Drittel der Organisationen sind Behörden. Nahezu alle arbeiten aber in enger Abstimmung mit den Sozialpartnern. Nur zwei Organisationen ein österreichisches Forschungsinstitut und ein schwedischer Arbeitgeberverband stimmen sich nicht mit den Sozialpartnern ab. Wird das Arbeitsprogramm mit den Sozialpartnern festgelegt? (N = 18) Die Sozialpartner haben in solchen Beobachtungsstellen einen Sitz im Leitungsorgan (zweiseitige oder dreiseitige Einrichtungen), oder sie sind Mitglieder von Fachausschüssen. Diese Abteilung ist vom Bildungsministerium mit einer neuen Regulierung beruflicher Abschlüsse beauftragt worden. Das BIBB übernimmt den Vorsitz einiger Sitzungen (5 oder 6), um diesen Beruf zu analysieren und neu zu definieren, um neue Anforderungen zu erörtern, welche Kompetenzen und welche Lernergebnisse für diesen Beruf erforderlich sind. Der Fachausschuss (4 Sozialpartner, 3 sonstige Mitglieder und 1 BIBB-Koordinator) besteht aus Vertretern der Gewerkschaften und des Arbeitgeberverbandes. Dies ist einer der Schlüsselfaktoren für den Aufbau eines ESSC-Netzwerks. Eine nationale Beobachtungsstelle ist eine Organisation, die mindestens zweiseitig oder dreiseitig besetzt ist und mit den Behörden und den Sozialpartnern zusammenarbeitet. Seite 25 von 63
Europäisches Projekt VS/2011/0528 Wie finanziert sich Ihre Organisation? (N=18) EU-Gelder Nationale/regionale Pflichtbeitrag des Privatmittel/Erlöse Sonstige öffentliche Mittel Sektors aus eigenen Tätigkeiten Weitere Finanzierungsmöglichkeiten sind im Wesentlichen Forschungszuschüsse oder Mitgliedsbeiträge. Die meisten der Beobachtungsstellen erhalten Landesmittel oder Gelder der EU. Einige werden über Beiträge aus ihren Sektoren und besonders durch Ausbildungsfonds finanziert: FAS in Irland (0,7 % der Lohn- und Gehaltssumme) und O&O Fonds ENb (jährlicher Beitrag zwischen 0 und 0,2 % der Lohn- und Gehaltssumme). 3.1.4. Aufgaben und Tätigkeitsbereiche der Beobachtungsstellen Seite 26 von 63
Europäisches Projekt VS/2011/0528 Welches sind zurzeit die wichtigsten Aktivitäten Ihrer Organisation? (N=15) 2 3 Analyse & Bereitstellung qualitativer und quantitativer Informationen Qualitative & quantitative Prognosen Definition von Berufsqualifikationen Bescheinigung & Anerkennung beruflicher Kompetenzen Identifizierung und Überwachung von Ausbildungserfordernissen Beratende Tätigkeit Arbeitskräfteplanung und entwicklung Kommunikation von Ausbildungserfordernissen in Richtung Förderung von Abgleichaktivitäten zwischen identifizierten Einrichtung von Kursen für die berufliche Erst- und Weiterbildung Netzwerkarbeit der Stakeholder Mittelbeschaffung Ausarbeitung spezifischer Projekte auf EU-Ebene und nationaler Akkreditierung von Ausbildungsinstituten Sonstige Die Beobachtungsstellen sind mit vielseitigen Aktivitäten gut positioniert. Drei Blöcke haben jedoch ein besonderes Gewicht: 1 Seite 27 von 63
Europäisches Projekt VS/2011/0528 Analyse, Bereitstellung und Prognose von Daten Definition von Berufen, Analyse und Anerkennung von Kompetenzen aufgrund der 2 starken Vertretung in Einrichtungen, die auf Berufsbildung spezialisiert sind Förderung von Abgleichaktivitäten, Training, Engineering aufgrund der Präsenz in 3 öffentlichen Arbeitsverwaltungen Hinsichtlich der Bereitstellung von Daten gibt es kaum Unterschiede zwischen den Beobachtungsstellen, sie organisieren ebenfalls Informationen über Beschäftigung, Kompetenzen und Ausbildungsbereiche sowie über den Arbeitsmarkt. Erheben Sie Arbeitsmarktdaten in Erheben Sie systematisch Informationen über Ihrem Referenzsektor/Territorium? (N=19) die Ausbildung in Ihrem Referenzsektor/Territorium? (N= 19) Erheben Sie qualitative/quantitative Informationen über Beschäftigung und Kompetenzen in Ihrem Referenzsektor/Territorium? (N=19) Seite 28 von 63
Europäisches Projekt VS/2011/0528 Im Hinblick auf die Elektrizitätswirtschaft oder generell den Energiesektor haben die Beobachtungsstellen in den vergangenen 5 Jahren den Forschungsschwerpunkt auf Qualifikationsengpässe gelegt; dies ist in der Tat eines der wichtigsten Probleme in dem Sektor (siehe oben 1.2). Können sie ein Beispiel für Ihre Aktivitäten mit Bezug zur Stromwirtschaft oder zum Energiesektor in den letzten 5 Jahren nennen? Alterung der Qualifikations- Verfügbarkeit und Innovations- Auswirkungen Sonstige Erwerbs- engpässe Kosten geeigneter nachfrage neuer Bevölkerung Ausbildungsangebote Technologien Die Analyse von Qualifikationsengpässen, die Alterung der Erwerbsbevölkerung, die Auswirkungen neuer Technologien und die Verfügbarkeit geeigneter Ausbildungsangebote liefern nützliche Informationen zur Anpassung des Ausbildungssystems oder der Beratungsdienste für Arbeitsuchende. Seite 29 von 63
Europäisches Projekt VS/2011/0528 Bitte machen Sie Angaben zum Nutzen vorhandener Informationen in diesen Bereichen (N=19) Ermittlung und Überwachung von Ausbildungserfordernissen Kommunikation von Ausbildungserfordernissen in Richtung Schulen, Universitäten, Zentren Förderung von Abgleichaktivitäten zwischen identifizierten Ausbildungserfordernissen und dem im Markt vorhandenen Angebot Netzwerkarbeit der Stakeholder Ausarbeitung spezifischer Projekte auf EU-Ebene und nationaler Ebene Akkreditierung von Ausbildungsinstituten Qualifizierung von Personal Antizipierung des Wandels durch vorausschauende Analyse des quantitativen und qualitativen Ausbildungsbedarfs Sonstige Seite 30 von 63
Europäisches Projekt VS/2011/0528 3.2. Einteilung in sechs Kategorien Public employment services = Öffentliche Arbeitsverwaltungen Trade union = Gewerkschaften Employer associations = Arbeitgeberverbände Specialized private bodies = Spezialisierte private Einrichtungen Observatories linked to training funds = Durch Ausbildungsfonds finanzierte Beobachtungsstellen Public organization on qualifications and VET = Öffentliche Organisation für berufliche Aus- und Weiterbildung Die Beobachtungsstellen werden in einer vergleichenden Übersicht und nach den Benchmark- Kriterien Kernaktivität, Finanzierung, Rechtsnatur und Sektorreichweite dargestellt. Die wichtigste Kategorie sind öffentliche Organisationen für die berufliche Aus- und Weiterbildung. Seite 31 von 63
Europäisches Projekt VS/2011/0528 Eine Institution wird keiner dieser Kategorien zugerechnet, da sie sich in wesentlichen Punkten unterscheidet: Forba ist ein Forschungs- und Beratungsinstitut, das sich auf die Gas- und Stromwirtschaft spezialisiert hat, punktuelle Studien durchführt und keinerlei Daten über den Arbeitsmarkt, Beschäftigung oder Ausbildung erhebt. Wir können davon ausgehen, dass das Panel aus 18 relevanten Beobachtungsstellen für Qualifikation besteht. Die folgenden Kapitel fassen die Ergebnisse in diesen sechs Kategorien zusammen. 3.2.1. Öffentliche Arbeitsverwaltungen VDAB/Actiris/Forem in Belgien; IEFP in Portugal; Swedish Public Employment Service (PES) in Schweden. Ihre offizielle Aufgabenbeschreibung lautet: Durchführung einer aktiven Beschäftigungs- und Ausbildungspolitik , Arbeitsvermittlungs-, Beratungs- und Ausbildungsangebote für Arbeitsuchende und Beschäftigte mit dem Ziel einer lebenslangen und nachhaltigen Integration in den Arbeitsmarkt. Die öffentlichen Arbeitsverwaltungen verfügen über quantitative Informationen über den Arbeitsmarkt und nutzen qualitative Informationen über Beschäftigung und Kompetenzen (wobei einige der Verwaltungen diese Informationen selbst erheben), um einen Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage im Arbeitsmarkt zu fördern. Sie analysieren das Profil und die Beschäftigungsfähigkeit von Personen in Ausbildungsmaßnahmen (trifft nicht auf den schwedischen PES zu). Ihre Arbeit bezieht sich auf eine Vielzahl von Sektoren, darunter auch der Energiesektor. Als öffentliche Organisation arbeiten sie eng mit den Sozialpartnern zusammen, die Mitglieder von Leitungsorganen oder Lenkungsausschüssen sind. Seite 32 von 63
Europäisches Projekt VS/2011/0528 3.2.2. Sozialpartnerorganisationen (zwei Kategorien) Gewerkschaft. FLAEI Cisl in Italien Als Gewerkschaft in der Stromversorgungswirtschaft ist FLAEI zuständig für: die Erhebung quantitativer Daten über die Anzahl der Beschäftigten in der Elektrizitätswirtschaft, über die Art der Aktivitäten, über Gleichstellungsthemen und über die Unternehmen im Sektor, die Erhebung qualitativer und quantitativer Daten über Beschäftigung, Kompetenzen und Berufsausübung, die Durchführung von Ausbildungsprogrammen in Zusammenarbeit mit Unternehmen. Arbeitgeberverbände. Tschechischer Verband der Arbeitgeber im Energiesektor. Svensk Energi Swedenergy AB Der Schwerpunkt beider Organisationen sind die Elektrizitätswirtschaft sowie andere Energiesektoren. Der erste Verband ist zweiseitig (bipartit) organisiert, der zweite ist eine private Vereinigung, die nicht mit Gewerkschaften zusammenarbeitet. Die wichtigsten Aktivitäten zum gegenwärtigen Zeitpunkt: Definition von Berufsabschlüssen, Ermittlung, Überwachung und Kommunikation von Ausbildungserfordernissen in Richtung Ausbildungseinrichtungen und Universitäten. 3.2.3. Öffentliche Organisationen für Berufs- und Weiterbildung BIBB in Deutschland; Romanian Qualifications National Authority; ANQEQ in Portugal; Estonian Qualifications Autority; AVETAE in Kroatien; NAVET in Bulgarien Auf Basis der nationalen Qualifikationsrahmen/Normen befassen sie sich mit: neuen Entwicklungen bei Berufsbildern und Qualifikationen sowie neuen Anforderungen und den damit einhergehenden Kompetenzen und Lerninhalten, um eine kontinuierliche Anpassung der Ausbildung an die Erfordernisse des Arbeitsmarktes zu gewährleisten, Förderung eines Systems der beruflichen Bildung, das ein lebenslanges Lernen ermöglicht, Ermittlung und Überwachung von Ausbildungserfordernissen, Entwicklung von Regelwerken für die Ausbildung, Anerkennung und Bewertung von Kompetenzen und Ausbildung. Seite 33 von 63
Europäisches Projekt VS/2011/0528 Es erfolgt keine Erhebung quantitativer Arbeitsmarktdaten, diese werden von statistischen Ämtern oder sonstigen Organisationen geliefert (z. B. IEFP in Portugal; andere BIBB-Abteilung) Die Sozialpartner sind beteiligt, da ständige zwei- oder dreigliedrige Ausschüsse oder schwerpunktmäßig Arbeitsgruppen eingesetzt werden. Wir organisieren qualitative Informationen über Beschäftigung und Kompetenzen durch die Sektorausschüsse für Qualifikation (Energie und Umwelt, Elektronik, Telekommunikation und Informatik), gebildet durch anerkannte Organisationen, die sich mit den vom Markt nachgefragten Kompetenzen befassen. ANQEP. Portugal. Es gibt Informationen darüber, welche Kompetenzen auf unterschiedlichen Ebenen von EstQF (Berufsstandards) gefordert werden und wer ein Berufszertifikat hat. Die Arbeitgeber, Arbeitnehmerorganisationen und Berufsverbände befassen sich mit den Prognosen der staatlichen quantitativen Vorgaben für die berufliche Bildung, sie stellen Informationen und Beratungsleistungen zur Verfügung Estonian Qualification Authority. Dreigliedrige Struktur, die mit Arbeitgeberorganisationen, Gewerkschaften und staatlichen Behörden zusammenarbeitet. Hier sind 20 Mitarbeiter beschäftigt. Wir führen keine Berufsbildungsmaßnahmen durch, ebenfalls keine Erhebungen. Unsere Aufgabe besteht darin, staatliche Standards zu entwickeln, Kompetenzen für einen Beruf zu definieren und praktische Orientierung zu Kompetenzen und Lernergebnissen zu geben. Nationale Agentur für berufliche Aus- und Weiterbildung, Bulgarien. 3.2.4. Sektorale Organisationen. Energy & Utility Skills und Cogent SSC im VK Energy & Utility Skills erhebt Arbeitsmarktinformationen über den Arbeitskräfte- und Kompetenzbedarf im Strom- und Gasversorgungsmarkt im gesamten VK. Cogent SSC ist im VK der Sektorausschuss für Kompetenzen für Industrien wie Chemie, Pharmazie, Kernenergie, Erdöl Beide organisieren quantitative Informationen über den Arbeitsmarkt, erheben qualitative Informationen über Beschäftigung und Qualifikationen und führen Trend- und Zukunftsforschung durch, um maßgebliche Faktoren für zukünftige Kompetenzen zu ermitteln, Profile zukünftiger Anforderungen an Belegschaften und Einstellungskriterien zu erarbeiten und Seite 34 von 63
Europäisches Projekt VS/2011/0528 zweckmäßige Normen und Qualifikationen zu entwickeln; es erfolgt ebenfalls die Evaluierung von Ausbildungsprogrammen. Beide arbeiten mit Arbeitgebern, Gewerkschaften und der Regierung zusammen und haben alle Merkmale eines Sektorausschusses für Beschäftigung und Kompetenzen. 3.2.5. Durch Ausbildungsfonds finanzierte Beobachtungsstellen FAS in Irland ; O&O Fonds Enb in den Niederlanden FAS wird über Ausbildungsfonds finanziert (0,7 % der Lohn- und Gehaltssumme + EU- Gelder) und bietet seit Januar 2012 schwerpunktmäßig Ausbildungen an, die sich an den Bedürfnissen von Arbeitsuchenden orientieren. Im Auftrag der Expert Group on Future Skills Needs (EGFSN) liefert sie jährlich die National Skills Database: Daten zur Beschäftigung, allgemeine und berufliche Bildungsangebote, Prognosemodell für Beschäftigung. FAS bearbeitet alle Sektoren einschließlich des Energiesektors und war auch schon im Bereich der erneuerbaren Energien tätig. O&O Fonds Enb hat die Aufgabe, im Bereich Ausbildung und Beschäftigung Aktivitäten für die Employers Association Energy and Utilities (WENb).zu entwickeln, zu gestalten und durchzuführen. Es gibt drei Aktivitätsbereiche: Förderung des Berufs- und Karrierepotenzials (Attraktivität des Sektors); regelmäßige Unterweisung und Orientierung hinsichtlich der Qualifikationsanforderungen der Unternehmen; Umschulungen und Beschäftigungsfähigkeit entsprechend der Änderung der Kompetenzanforderungen/gemeinsame Ausbildung. Finanziert wird die Einrichtung durch einen Jahresbeitrag, der 0,2% der Lohn- und Gehaltssumme beträgt. 3 Interessant dürfte sein, auch das Observatoire des Métiers Gaz et Electricité en France zu berücksichtigen. Das Observatoire des Métiers wurde 2005 ergänzend zur sektoralen Vereinbarung über die berufliche Bildung in Frankreich gegründet. Die Finanzierung erfolgt über Beiträge der Mitglieder des Arbeitgeberverbandes IEG, erhoben von Agefos PME. An der Spitze steht ein aus 10 Mitgliedern bestehender zweigliedriger Lenkungsausschuss. 3 keine Beantwortung des Fragebogens Seite 35 von 63
Europäisches Projekt VS/2011/0528 Die Beobachtungsstelle greift in erster Linie auf Ressourcen zurück, die in den Unternehmen des Sektors in Form von Tools und Fachwissen vorhanden sind. Über die Arbeit der Beobachtungsstelle wird gemeinsam unter Federführung der CPNE4 entschieden, die Studien entsprechend den Entwicklungen der Rechtslage, gemeinsamen Anforderungen und Prioritäten in Auftrag gibt. Wichtige Feststellungen Diese 6 Kategorien bestehender nationaler Institutionen, die sich mit Kompetenzen, Qualifikationen und Arbeitsmarktforschung im Elektrizitätssektor der EU-Mitgliedstaaten befassen, weisen in erster Linie Unterschiede bei der Rechtsnatur und der Finanzierung auf. Auf der anderen Seite jedoch: Führen sie ähnlich gelagerte Aufgaben durch (Erhebung von Daten zu Beschäftigung, Kompetenzen und Qualifikationen, Anerkennung von Abschlüssen ), Verwenden sie ähnliche Arbeitsmethoden (Ermittlung geänderter Kompetenzanforderungen innerhalb bestimmter Berufe ), Binden sie systematisch die Sozialpartner ein als Mitglieder der Leitungsorgane (dreigliedrige: IEFP, VDAB; zweigliedrig: O&O Fonds, French Observatory); oder diese sind Mitglieder von Fachausschüssen (fast alle), Ermitteln sie Qualifikationsengpässe als eine der wichtigsten zukünftigen Herausforderungen, Führen sie ständige Analysen zum Elektrizitätssektor und/oder andern Energieträgern durch, Zeigen sie eine ausgeprägte Bereitschaft, Praktiken, Informationen und Methoden weiterzugeben (siehe Punkt 4 unten). Sie sind wichtige Antriebsfaktoren für ein Netzwerk. Es muss jedoch geprüft werden, ob ein solches Netzwerk tatsächlich einen Zusatznutzen in der Stromversorgungswirtschaft darstellt. 4 Commission Nationale Paritaire de l'Emploi mit Zuständigkeit für die berufliche Bildung Seite 36 von 63
Europäisches Projekt VS/2011/0528 3.3. Im Fokus: 3 nationale Organisationen und ihre Arbeitsweise 3.3.1. Öffentliche Organisation für Berufsqualifikation und Weiterbildung: die estnische Qualifizierungsbehörde Kutsekoda Mare Johandi, Koordinatorin E-Wirtschaft und Energieingenieure. Präsentation der Organisation Kutsekoda ist als Stiftung eine privatrechtliche Einrichtung, finanziert vom Ministerium für Bildung und Forschung und vom Europäischen Sozialfonds. Gründer: Estnische Industrie- und Handelskammer Estnischer Arbeitgeber- und Industrieverband Estnischer Gewerkschaftsbund der Angestellten TALO Verband der estnischen Gewerkschaften Ministerium für Soziales Kutsekoda ist dem Ministerium für Bildung und Forschung unterstellt. Kutsekoda ist zuständig für das System der beruflichen Qualifizierung in Estland und fördert die Entwicklung, die Beurteilung und den Vergleich der beruflichen Kompetenzen von Arbeitnehmern. Kutsekoda ist eine Dachorganisation von 16 Sektorausschüssen für Kompetenzen (SSC) mit Zuständigkeit für unterschiedliche Bereiche wirtschaftlicher Aktivitäten. 70% der SSC-Mitglieder sind Vertreter von Arbeitgeber-, Arbeitnehmer- und Fachorganisationen des Sektors, 30% kommen von anderen Institutionen, z. B. Fachministerien. Für die Elektrizitätswirtschaft gibt es zwei SSC: Energie, Bergbau und chemische Industrie Ingenieurswesen. Seite 37 von 63
Europäisches Projekt VS/2011/0528 Die Rolle von Kutsekoda und den SSC in Estland Die estnische Qualifizierungsbehörde koordiniert die Entwicklung und Aktualisierung von beruflichen Qualifikationsnormen (OQS) auf der Grundlage von Entscheidungen auf Ebene der SSC, übernimmt die Beratung von 93 Instanzen, die Berufsabschlüsse verleihen, unterstützt sie bei der Ergebnisbeurteilung und der Verleihung der Berufsabschlüsse und verwaltet das nationale Register beruflicher Qualifikationen (OQs - www.kutsekoda.ee). Mit Hilfe von OQs wird die Fachkompetenz von Berufstätigen beurteilt, und die Institute der allgemeinen und beruflichen Bildung nutzen sie zur Entwicklung ihrer Lehrpläne. Sektorausschuss für Kompetenzen Vertreter von Arbeitnehmern, Arbeitgebern und Berufsverbänden einer bestimmten beruflichen Tätigkeit, Vertreter des Staates Entscheidet positiv oder negativ über die Entwicklung beruflicher Qualifikationsnormen; der entsprechende Vorschlag muss gut begründet sein Einsetzen von Arbeitsgruppen, die berufliche Qualifikationsnormen entwickeln oder aktualisieren Koordinierung und Überwachung der Verleihung von Berufsabschlüssen Übertragung von Rechten an die verleihenden Instanzen Aussprache von Empfehlungen für Weiterbildungsmaßnahmen Gemeinsam mit den SSCs übernimmt Kutsekoda die Funktion einer Schnittstelle zwischen dem Arbeitsmarkt und dem System des lebenslangen Lernens. Beschreibung des Prozesses der Entwicklung beruflicher Qualifikationsnormen Der SSC entscheidet über die Entwicklung einer beruflichen Qualifikationsnorm. Im Fall einer positiven Entscheidung wird eine Expertenarbeitsgruppe eingesetzt, die folgende Aufgaben hat: Seite 38 von 63
Europäisches Projekt VS/2011/0528 Bestandsaufnahme im Subsektor oder im Berufsfeld auf Grundlage der internationalen Berufsnomenklatur ISCO-08; Ausführung einer Funktionsanalyse des Subsektors oder des Berufsfeldes mit Beschreibung relevanter Kompetenzen; Bitte an Unternehmen und Institutionen des Subsektors oder des Berufsfeldes, die Ergebnisse der Bestandsaufnahme und der Funktionsanalyse zu kommentieren; Entwicklung des/r erforderlichen beruflichen Qualifikationsnorm/en; Bitte an Unternehmen und Institutionen des Subsektors oder des Berufsfeldes, die entwickelte/n Qualifikationsnormen zu kommentieren. Sobald die berufliche Qualifikationsnorm vom SSC genehmigt wurde, wird sie in das nationale Register beruflicher Qualifikationen aufgenommen. Elektrizitätswirtschaft und Energiesektor Nach dem gleichen Prozess wird in der E-Wirtschaft und im Energiesektor verfahren: Beteiligt sind die Union of Electricity Industry of Estonia, die Estonian Association of Electrical Enterprises, die Estonian Society for Electrical Power Engineering und die Estonian Power and Heating Association. Bisher wurden in der E-Wirtschaft und im Energiesektor folgende Berufsnormen erstellt: Elektriker, Installateur, Elektoingenieur Berufsnormen im Bereich erneuerbare Energieproduktion und erneuerbare Energiequellen sowie Energieeinsparung wurden seit 2007 entwickelt, dazu zählen: Energieauditor, Wärmeinstallateur, Biogasanlagenbetreiber, Biogasanlagentechniker 3.3.2. Sektororganisationen: Energy & Utility Skills and National Skills Academy for Power Rob Murphy, Forschungsleiter im Sektorausschuss für Strom, Gas, Abfallwirtschaft und Wasserwirtschaft. Seite 39 von 63
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