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Bet n Dauerhafte Verkehrsflächen mit Betonpflastersteinen Richtig planen und ausführen Es kommt drauf an, was man draus macht. 2_2056_Umschlag Pflaster_neutral.indd 1 01.07.14 14:23
Dauerhafte Verkehrsflächen mit Betonpflastersteinen Richtig planen und ausführen Herausgeber: Betonverband Straße, Landschaft, Garten e.V. (SLG), Bonn in Zusammenarbeit mit der BetonMarketing Deutschland GmbH, Erkrath Autoren: Prof. Dr.-Ing. Martin Köhler Dipl.-Ing. Dietmar Ulonska Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Frohmut Wellner 4., fachlich und redaktionell überarbeitete Auflage, Juni 2014 2_2056_Layout_Pflasterstein_2014.indd 1 15.12.17 11:06
Vorbemerkungen…………………………………… 3 3.5.2.2 Nachweis der Filterstabilität……………… 22 3.5.2.3 Beispiele…………………………………… 24 1 Einführung………………………………… 5 3.5.3 Untergrund/Unterbau……………………… 28 3.5.3.1 Allgemeines………………………………… 28 2 Die Betonpflasterdecke – 3.5.3.2 Tragfähigkeit………………………………… 28 eine Bauweise für vielfältige 3.5.3.3 Verdichtung………………………………… 28 Einsatzbereiche…………………………… 7 3.5.3.4 Ebenheit und profilgerechte Lage………… 29 2.1 Einsatzbereiche und Einsatzgrenzen…… 7 3.5.3.5 Wasserdurchlässigkeit……………………… 29 2.2 Pflastersteinarten…………………………… 8 3.5.3.6 Probenahme und Prüfverfahren…………… 29 2.2.1 Definition „Pflasterstein“…………………… 8 3.5.4 Tragschichten……………………………… 29 2.2.2 Pflastersteinformen………………………… 8 3.5.4.1 Allgemeines………………………………… 29 2.2.3 Oberflächentexturen und Farben………… 9 3.5.4.2 Tragschichten ohne Bindemittel………… 30 2.2.4 Pflastersteinsysteme und Sonderformen… 9 3.5.4.3 Dränbetontragschichten…………………… 36 2.2.5 Pflastersteine für die maschinelle 3.5.4.4 Asphalttragschichten……………………… 36 Verlegung…………………………………… 9 3.5.5 Randeinfassungen und 2.3 Materialtechnische Anforderungen Entwässerungsrinnen……………………… 37 an Betonpflastersteine – 3.5.5.1 Allgemeine Planungs- und Genormte Qualität………………………… 9 Ausführungshinweise……………………… 37 2.4 Verbände…………………………………… 10 3.5.5.2 Randeinfassungen………………………… 40 2.5 Optische Beurteilung von Pflaster- 3.5.5.3 Entwässerungsrinnen……………………… 42 decken……………………………………… 13 3.5.6 Pflasterdecke……………………………… 45 2.5.1 Allgemeines………………………………… 13 3.5.6.1 Allgemeines………………………………… 45 2.5.2 Verband, Fugenbreite, Fugenverlauf……… 13 3.5.6.2 Pflasterbettung……………………………… 47 2.5.3 Kantenabplatzungen……………………… 14 3.5.6.3 Pflasterstein und Verlegung……………… 49 2.5.4 Farb- und Texturabweichungen…………… 14 3.5.6.4 Fugen, Fugenfüllung, Abrütteln…………… 54 2.5.5 Ausblühungen / Verfärbungen……………… 15 4 Reinigung und Erhaltung……………………… 61 3 Planung und Ausführung………………… 16 4.1 Reinigung…………………………………… 61 3.1 Vorbemerkungen…………………………… 16 4.2 Erhaltung…………………………………… 61 3.2 Technische Regelwerke zur 4.3 Aufgrabungen……………………………… 62 Konstruktion und Ausführung…………… 16 3.3 Entwässerung der Verkehrsfläche………… 17 Anhang A: Dimensionierung des Oberbaus…… 64 3.3.1 Oberflächenentwässerung………………… 17 3.3.2 Planumsentwässerung…………………… 19 Anhang B: Bodengruppen und … 3.4 Dimensionierung des Oberbaus………… 19 ihre Frostempfindlichkeit…………… 72 3.5 Konstruktive Gestaltung und Ausführung der Verkehrsflächen- Anhang C: Zitierte Normen, Technische … befestigung………………………………… 21 Regeln und Literatur………………… 73 3.5.1 Allgemeines………………………………… 21 3.5.2 Filterstabilität………………………………… 22 Anhang D: Stichwortverzeichnis………………… 78 3.5.2.1 Bedeutung der Filterstabilität……………… 22 2_2056_Layout_Pflasterstein_2014.indd 2 15.12.17 11:06
Vorbemerkungen Dieses technische Handbuch ist ein Leitfaden für die Planung und Ausführung von Verkehrsflächen- befestigungen mit Betonpflasterdecken. Es basiert auf den Vorgaben des Technischen Regelwerks für Verkehrsflächen sowie auf theoretischen Erkenntnissen und praktischen Erfahrungen. Ziel ist es, dauerhaft haltbare Flächenbefestigungen mit Betonpflasterdecken zu bauen und Schäden vermeiden zu helfen. Nachfolgend werden die wichtigsten Anforderungen und Empfehlungen des derzeit gültigen Technischen Regelwerks aufgezeigt. Änderungen in diesem Regelwerk bleiben jedoch vorbehalten. In zahlreichen Hinweisen zur Planung und Ausführung von Pflasterflächen sowie zu ihrer Erhaltung wird die Anwendung des Regelwerks anschaulich erläutert. Ausdrücklich unberücksichtigt bleiben die „Zusätzlichen Technischen Vertragsbedingungen für den Bau von Wegen und Plätzen außerhalb von Flächen des Straßenverkehrs“ (ZTV Wegebau) der Forschungs- gesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. (FLL), da hierin für Flächen, die nicht oder nur gelegentlich von Kraftfahrzeugen befahren werden, bewusst geringere technische Anforderungen definiert worden sind. Es wird davon ausgegangen, dass der Leser nicht unbedingt mit dem Bau von Verkehrsflächen voll- ständig vertraut sein muss. Daher wird empfohlen, sich in Fragen der Wahl der Bauweisen, der Dimen- sionierung der Schichtdicken, des Erdbaus, der Baustoffe und der Entwässerung von entsprechenden Fachleuten beraten zu lassen. Das Stichwortverzeichnis ermöglicht ein gezieltes Auffinden von Informationen. Auf eine Auflistung von Begriffsbestimmungen (Glossar) wurde in diesem technischen Handbuch verzichtet. Hierzu wird auf die Internetseite des Herausgebers www.betonstein.org verwiesen, wo unter „Technik/Begriffe von A-Z“ die einschlägigen Begriffsbestimmungen (SLG, 2005) zum kostenlosen Herunterladen zur Verfügung stehen. Dieses technische Handbuch erläutert ausschließlich die Regelbauweise, d. h. die Ausführung mit un- gebundener Decke und Verwendung von Pflastersteinen bis zu einer Kantenlänge – nach derzeitigem Regelwerk – von 320 mm. Sonderbauweisen, wie z. B. versickerungsfähige Pflasterflächen und solche mit großformatigen Betonelementen, werden in speziellen Broschüren des Herausgebers behandelt (SLG 2008, SLG 2009). Die Angaben in diesem technischen Handbuch wurden nach bestem Wissen und mit größtmöglicher Sorgfalt zusammengestellt. Inhaltliche Fehler können dennoch nicht vollständig ausgeschlossen wer- den. Eine Haftung für etwaige inhaltliche Unrichtigkeiten kann daher nicht übernommen werden. Dieses Handbuch dient unter anderem als Unterstützung und Erleichterung bei der Anwendung der Technischen Regeln für die Pflasterbauweise mit Betonsteinen. Es ersetzt die entsprechenden Technischen Regeln jedoch nicht. Kritik und Anregungen, die sich aus der Arbeit mit diesem Handbuch ergeben, werden vom Herausgeber gerne aufgegriffen. Betonverband Straße, Landschaft, Garten e. V., Bonn 3 2_2056_Layout_Pflasterstein_2014.indd 3 15.12.17 11:06
Einführung 1 Pflasterbefestigungen sind mehrschichtig aufgebaute mit den darunter angeordneten Tragschichten bil- Oberbaukonstruktionen zur Aufnahme von statischen den den „Oberbau“. Werden mehrere Tragschichten und dynamischen Verkehrslasten. Abbildung 1-1 zeigt angeordnet, so befinden sich steifere Tragschichten beispielhaft den Schichtenaufbau in Abhängigkeit von oberhalb der weniger steifen Schichten (z. B. Schot- der Frostempfindlichkeit des Bodens. tertragschicht auf Frostschutzschicht oder gebundene Tragschicht auf Tragschicht ohne Bindemittel). Für die meisten Anwendungsfälle genügen eine Frostschutzschicht und eine zusätzliche Tragschicht. Der Oberbau wird im Allgemeinen auf dem anstehen- Alternativ kann bei Verwendung von Schotter- oder den und entsprechend vorbereiteten Boden, der als Kiestragschichten auch nur eine Tragschicht vorge- „Untergrund“ bezeichnet wird, aufgebaut. Ist zunächst sehen werden. Nur in besonderen Fällen werden zwei eine Schüttung erforderlich (z. B. in Dammbereichen), Tragschichten auf der Frostschutzschicht und ggf. wird diese als „Unterbau“ bezeichnet. Die vor der ein Unterbau bzw. verbesserter Unterbau ausgeführt. Herstellung des Oberbaus profil- und höhengerecht hergestellte sowie verdichtete Oberfläche des Unter- Pflasterflächen erreichen bei sachgerechter Planung baus/Untergrunds ist das „Planum“. und Ausführung sowie unter der für die Planung vorausgesetzten Beanspruchung durch den Verkehr Wie Erfahrungen aus der Baupraxis zeigen, führen feh- eine Nutzungsdauer, die der anderer Bauweisen für lerhafte Planung, Ausschreibung und/oder Ausführung Verkehrsflächen entspricht. immer wieder zu Schäden. Häufige Planungsfehler sind die unzutreffende Abschätzung der während der Unter dem Begriff „Pflaster“ versteht man die Pflas- geplanten Nutzungsdauer auftretenden Verkehrsbelas- tersteine einschließlich der Fugenfüllung. Der Begriff tung, eine fehlerhafte Auswahl der Schichtenart und/ „Pflasterdecke“ hingegen benennt das Pflaster ein- oder der Baustoffe. Häufige Ausführungsfehler sind schließlich der Bettung, d. h., die Pflasterdecke be- mangelnde Verdichtung der Schichten, ungleichmä- steht aus Pflastersteinen, Fugenfüllung und Bettung. ßige Bettungsdicke, zu geringe Fugenbreiten und nicht Der darunter befindliche Aufbau wird als „Unterlage“ oder unvollständig gefüllte Fugen. Die Schäden werden für die Pflasterdecke bezeichnet. Die Pflasterdecke stets an der Oberfläche sichtbar und beeinträchtigen Fugenfüllung Fugenfüllung Pflasterstein Pflasterstein Pflaster Pflaster Decke Decke Bettung Bettung Oberbau Schotter- oder frostsicherer Schotter- oder Oberbau Kiestragschicht Kiestragschicht Planum Frostschutzschicht Planum frostsicherer Boden gering, mittel oder (F1-Boden) Abbildung 1-1: Typischer sehr frostempfindlicher Boden Aufbau einer Verkehrs- (F2- oder F3-Boden) flächenbefestigung mit Pflasterdecke in Abhängig- keit von der Frostempfind- lichkeit des Bodens (Beispiele) 5 2_2056_Layout_Pflasterstein_2014.indd 5 15.12.17 11:06
1 Einführung in der Regel Gebrauchsfähigkeit sowie Sicherheit der wasserundurchlässige Tragschicht, z. B. durch zu Verkehrsfläche. Folgende Schadensbilder können intensive Verdichtung oder Wahl eines ungeeig- auftreten: neten Tragschichtmaterials ungleichmäßige oder zu große Dicke der Bettung Verformungen des Pflasters (horizontale und/oder offene oder teilentleerte Fugen, z. B. durch fehlende vertikale Verschiebungen der Pflastersteine) Filterstabilität zum Bettungsmaterial oder durch Klapperpflaster, Sägezahnpflaster zu häufigen Einsatz von Kehrsaugmaschinen im gerissene, beschädigte oder zerstörte Pflaster- jungen Alter der Pflasterdecke. steine. Schäden werden oftmals vorschnell und ohne nähere Ursachen sind häufig: Prüfung der Umstände den Pflastersteinen angelastet. Erfahrungsgemäß ist die überwiegende Zahl aller Schä- in der Planungsphase nicht richtig abgeschätzte den an Pflasterbefestigungen jedoch nicht auf Quali- Verkehrsbelastung, insbesondere betreffend der tätsmängel der verwendeten Steine zurückzuführen. Fahrzeuge des Schwerverkehrs wasserundurchlässige Bettung, z. B. infolge der Kornzertrümmerung von ungeeignetem Bettungs- material 6 2_2056_Layout_Pflasterstein_2014.indd 6 15.12.17 11:06
Die Betonpflasterdecke – 2 eine Bauweise für vielfältige Einsatzbereiche 2.1 Einsatzbereiche und Einsatzgrenzen zurückzuführen, dass neben den gestalterischen auch hohe bautechnische Anforderungen mit Betonpflaster- Innerörtliche Verkehrsräume werden entsprechend decken erfüllt werden können. Die große Auswahl an der Entwurfsphilosophie des „ganzheitlichen Straßen- Formen, Farben, Oberflächentexturen, Steingrößen raumentwurfes“ geplant. Die Planung erfolgt unter und Steindicken trägt wesentlich zur Vielfalt der Ein- Abwägung der funktionalen Nutzungsansprüche an satzmöglichkeiten bei. Aber auch andere Kriterien, den Verkehrsraum unter Wahrung der städtebaulichen wie Kostenaspekte und Wiederverwendbarkeit führen Zusammenhänge. Daneben werden gestalterische und häufig zur Wahl von Betonpflaster als Verkehrsflächen- ökologische Belange berücksichtigt. In den Entwurfs- belag. Die Ökobilanz von Betonpflasterbauweisen ist richtlinien wird daher auch auf die gestalterische und zum Teil deutlich besser als die anderer Bauweisen. ökologische Bedeutung der Verkehrsflächenbefes- Gerade hinsichtlich der im Fokus stehenden Umwelt- tigung hingewiesen. Der Einsatz von Betonpflaster- themen „Energieeinsparung“ und „CO2-Ausstoß“ ist decken kommt den formulierten Ansprüchen in be- die Herstellung von Verkehrswegekonstruktionen unter sonderer Weise nach. Verwendung von Betonpflaster oftmals besonders sinnvoll (SLG, 2011 und SLG, 2012). Wichtige Entwurfsvorgaben für innerörtliche Bei der Planung von Pflasterflächen wird dem gestal- Straßenräume: terischen Aspekt häufig die maßgebende Bedeutung Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen zugesprochen. Bei der Anwendung von Betonpflas- (RASt) terbauweisen ist es jedoch unabdingbar, gestalte- Empfehlungen zur Straßenraumgestaltung rische und bautechnische Anforderungen aufeinander innerhalb bebauter Gebiete (ESG) abzustimmen. Tabelle 2-1 zeigt die Einsatzbereiche Empfehlungen für Fußgängerverkehrsanlagen von Betonpflasterbauweisen unter Berücksichtigung (EFA) des bautechnischen Anforderungsniveaus, welches Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA) sich aufgrund der Belastungskategorie ergibt. Die Empfehlungen für Anlagen des ruhenden Ver- Übergänge sind fließend. Das Anforderungsniveau ist kehrs (EAR) nicht allein von der Art der Verkehrsfläche, sondern Hinweise für barrierefreie Verkehrsanlagen auch von den Ansprüchen des Bauherrn bzw. des (H BVA). Nutzers abhängig. Die Anwendungsmöglichkeiten für Betonpflaster- Auf Fahrbahnen mit Pflasterdecke besteht beim Be- steine sind ausgesprochen vielfältig. Dies ist darauf fahren mit Fahrgeschwindigkeiten ab etwa 60 km/h Tabelle 2-1: Einsatzbereiche für Betonpflasterbauweisen unter Berücksichtigung der Belastung Belastungskategorie 1 2 3 mittlere bis geringe außergewöhnliche hohe Verkehrsbelastungen Verkehrsbelastungen Belastungen - hohe Achslasten, hohe Schwerver- - mittlere bis niedrige Schwerver- - hohe statische Lasten kehrsbelastung (Belastungsklasse kehrsbelastung (Belastungsklasse - hohe mechanische Verschleiß- Bk3,2 bis Bk1,0) Bk1,0 bis Bk0,3) belastung - hohe Horizontalbelastungen - geringe sonstige Belastungen - außergewöhnlich hohe, für öffent- - häufige Rangiervorgänge liche Straßen nicht zugelasse Achslasten Beispiele: Beispiele: Beispiele: - Hauptgeschäftsstraßen, Sammel- - Wohnstraßen und -wege - Containerabstellplätze straßen - Abstellflächen für Pkw - Straßen für militärische Fahrzeuge - Lkw-Abstellflächen und -Fahrgassen - land- und forstwirtschaftliche Wege - befahrene Gleisbereiche - Busverkehrsflächen - Bereiche von Plätzen und - Flugbetriebsflächen - Kreisverkehre Fußgängerzonen ohne - Plätze und Fußgängerzonen mit Lade- und Busverkehr Ladeverkehr - Geh- und Radwege - Containerumschlagflächen - Grundstückszufahrten, Hofflächen, - Industriestraßen und -verkehrsflächen Feuerwehrwege - Zufahrten zu Hafenanlagen - Terrassen und Gartenanlagen - Bahnsteige 7 2_2056_Layout_Pflasterstein_2014.indd 7 15.12.17 11:06
2 Die Betonpflasterdecke – eine Bauweise für vielfältige Einsatzbereiche aufgrund ihrer Ebenheitsmerkmale ein eingeschränkter Die erste Forderung richtet sich ausschließlich an den Fahrkomfort. Betonpflasterdecken sollten daher für Hersteller bzw. Konstrukteur eines Betonpflastersteins. Straßen, die mit höheren Geschwindigkeiten befahren Damit soll sichergestellt werden, dass Pflastersteine werden, nicht verwendet werden. Eine weitere Einsatz- aus Beton gewisse Mindestabmessungen aufweisen. grenze ergibt sich aus der zu erwartenden Verkehrsbe- Die zweite Forderung ist von genereller Bedeutung lastung. Die Pflasterbauweise ist für Verkehrsflächen für die Bauweise. Die genannten Festlegungen gelten mit hoher bis sehr hoher Schwerverkehrsbelastung, nicht für Ergänzungssteine. dies sind Verkehrsflächen der Belastungsklassen Bk100, Bk32 und Bk10 nach den RStO, nicht zu emp- fehlen (siehe Abschnitt 3.5.6.1). Unterschied zwischen „Stein“ und „Platte“ Grundstückszufahrten und Hofflächen, welche auch Bei einem Pflasterstein aus Beton ist das Verhältnis nur gelegentlich von Fahrzeugen des Schwerverkehrs von seiner Gesamtlänge zu seiner Dicke immer befahren werden, z. B. zur Zustellung und Abholung kleiner oder höchstens 4. Ist das Verhältnis größer von Absetzmulden, sollten mindestens der Belas- als 4, spricht man defintionsgemäß von einer Platte tungsklasse Bk0,3 gemäß den RStO zugeordnet wer- aus Beton (vgl. auch DIN EN 1339). Der Begriff den. Es wird dringend empfohlen, für Betonpflasterbau- „Pflasterplatte“ ist veraltet und sollte nicht mehr arbeiten stets die ZTV Pflaster-StB als bauvertragliche verwendet werden. Grundlage zu vereinbaren. 2.2 Pflastersteinarten Eine normative Größenbegrenzung für Pflastersteine 2.2.1 Definition „Pflasterstein“ aus Beton ist in der zugehörigen DIN EN 1338 nicht enthalten. Die ZTV Pflaster-StB beschränken die An- Gemäß der DIN EN 1338 ist ein Pflasterstein als vorge- wendung von Pflastersteinen aus Beton auf solche mit fertigtes Betonerzeugnis für den Einsatz in Verkehrs- einer Gesamtlänge von maximal 320 mm. flächenbefestigungen durch folgende Festlegungen beschrieben: 2.2.2 Pflastersteinformen Hinsichtlich ihrer lastverteilenden Wirkung (vertikal 1. In einem Abstand von 50 mm von jeder Kante darf und horizontal) lassen sich Betonpflastersteine wie kein Querschnitt ein horizontales Maß von weniger folgt einteilen: als 50 mm aufweisen. 2. Die Gesamtlänge L des Steines dividiert durch Steine mit horizontalem Verbund seine Dicke D ist kleiner oder gleich 4. Für nicht - Winkelsteine (z. B. L-, T- oder Kreuzform), rechteckige Pflastersteine ist als Gesamtlänge - Steine mit zweiseitigem oder allseitigem Verbund, die Länge des umschließenden Rechtecks mit Steine mit vertikalem Verbund, kleinstem Flächeninhalt anzunehmen. Steine ohne Verbund. Daneben werden auch Pflastersteine für spezielle An- wendungsbereiche angeboten, z. B. für versickerungs- fähige Beläge, auf die jedoch in diesem Handbuch nicht näher eingegangen wird. Das Erscheinungsbild des einzelnen Steines lässt sich durch Form, Größe, Kantenausbildung und Ober- flächengestaltung beeinflussen. Bei der Gestaltung der Oberfläche muss weiter nach Farbe, Textur und werksteinmäßiger Bearbeitung unterschieden werden. Größe und Abmessungen variieren von Mosaikpflas- tersteinen mit Kantenlängen von 60 bis 80 mm bis zu größeren Produkten mit Kantenlängen von z. B. 200 x 200 oder 300 x 300 mm. Am gebräuchlichsten sind Steine, die eine gute Verlegung mit der Hand ermögli- 8 2_2056_Layout_Pflasterstein_2014.indd 8 15.12.17 11:06
Die Betonpflasterdecke – 2 eine Bauweise für vielfältige Einsatzbereiche chen und meist ein Gewicht von 4,5 kg nicht wesentlich in diesen Bereichen verstärkt Horizontalkräfte auf die überschreiten. Die überwiegend verwendeten Stein- Fläche wirken können. Die speziellen Steinsysteme dicken sind 80 und 100 mm. bieten zudem den Vorteil, dass dadurch Keilfugen in der Pflasterdecke vermieden werden. 2.2.3 Oberflächentexturen und Farben 2.2.5 Pflastersteine für die maschinelle Verlegung Je nach Herstellungsverfahren und Einsatzbereich lassen sich ebene und texturierte sowie glatte bis sehr Infolge des ständig steigenden Drucks, Pflasterdecken raue Oberflächen herstellen. Gestaltungsmöglichkeiten rationell und kostengünstig herzustellen, sowie der der Oberflächentextur sind durch werksteinmäßige gesetzlichen Vorgaben zur Verbesserung der Arbeits- Bearbeitung gegeben. Die Hersteller bedienen sich bedingungen ist eine Zunahme maschinell verlegter hierbei einiger für den Betonwerkstein üblicher Bear- Pflasterflächen zu erkennen. Somit gewinnen auch beitungsmethoden. Insbesondere durch Feinwaschen, speziell darauf abgestimmte Pflastersteinsysteme Kugelstrahlen, Altern (z. B. Rumpeln), Schleifen oder an Bedeutung. Das Thema wird im vorliegenden Stocken der Steine können sehr vielfältige und ge- Handbuch nicht vertieft. Auf das „Merkblatt für die stalterisch ansprechende Texturen erzielt werden. maschinelle Verlegung von Betonpflastersteinen“ des Die Definitionen der verschiedenen Bearbeitungsme- Herausgebers (SLG, 2004) wird hingewiesen. thoden sind in der DIN V 18500 „Betonwerkstein“ zu finden. Pflastersteine aus Beton, darunter auch solche, 2.3 Materialtechnische Anforderungen an Beton- die werksteinmäßig bearbeitet sind, werden jedoch pflastersteine – Genormte Qualität ausschließlich nach DIN EN 1338 geprüft. Diese Norm lässt dem Hersteller bei der Wahl der Oberflächenbe- Die DIN EN 1338a für Pflastersteine aus Beton be- handlung ausdrücklich freie Hand. schreibt Ausgangsstoffe, Eigenschaften, Anforde- rungen und Prüfverfahren für Betonpflastersteine und Durch den Einsatz von Pigmenten und farblich Ergänzungssteine und regelt die Kennzeichnung sowie angepassten Gesteinskörnung können – neben un- die Beurteilung der Übereinstimmung der Produkte mit gefärbten, grauen Steinen – Erzeugnisse mit unter- der Norm. Für folgende Materialeigenschaften sind schiedlichen Farben hergestellt werden. Gebräuchlich unterschiedliche Klassen angegeben bzw. wählbar: sind Anthrazit, Rot, Braun und Gelb sowie nuancierte Farbtöne. Insbesondere bei größeren Formaten und Differenz der Diagonalen (Winkligkeit) repräsentativen Flächen ist ein Trend zu einer Kombi- Witterungswiderstand nation von unterschiedlichen Grautönen zu erkennen. Abriebwiderstand. 2.2.4 Pflastersteinsysteme und Sonderformen Die Einteilung von Produkteigenschaften (Produktan- Betonpflastersteine werden praktisch immer als forderungen) in verschiedene Klassen (mitunter auch System angeboten. Ein System kann z. B. aus mehre- als Kategorien bezeichnet) ist typisch für europäische ren, maßlich aufeinander abgestimmten Hauptsteinen Normen, um den unterschiedlichen Bedingungen und – häufig in Quadrat- und Rechteckform – oder aus Interessen der Mitgliedsstaaten Rechnung tragen zu einem Normalstein und Ergänzungssteinen bestehen. können. Durch die Auswahlmöglichkeit unterschied- Ergänzungssteine – wie beispielsweise Rand-, End- licher Klassen können Betonpflastersteine unter- oder Diagonalsteine (letztere auch Bischofsmützen schiedlicher Qualität als genormtes Produkt und mit genannt) – werden für den handwerklich einwandfreien der CE-Kennzeichnung im europäischen Binnenmarkt Randabschluss der Flächen benötigt. So können auf- frei gehandelt werden. Nicht alle der möglichen und wändige Schneidearbeiten vermieden werden. der Norm entsprechenden Qualitäten eignen sich aber für die Anwendung in Deutschland – schon allein aus Zur Gestaltung von Kreisen, Bögen und Kurven werden klimatischen Gründen nicht. Daher war es notwendig, besondere Steine bzw. Steinsysteme zur Verfügung mit den TL Pflaster-StB ein erforderliches Mindest- gestellt. Kurvensteine und Kurvensteinsätze als Ergän- niveau im nationalen Regelwerk festzulegen. zung zu Verbundpflastersteinsystemen werden weniger aus gestalterischen als mehr aus bautechnischen Gründen bereitgestellt. Bei befahrenen Verkehrsflächen ist es sinnvoll, die besondere Verbundwirkung der a Die Norm befindet sich seit 2010 auf europäischer Ebene in der Steine auch in Kurven aufrecht zu erhalten, da gerade Überarbeitung 9 2_2056_Layout_Pflasterstein_2014.indd 9 15.12.17 11:06
2 Die Betonpflasterdecke – eine Bauweise für vielfältige Einsatzbereiche Folgende Klassen wurden in den TL Pflaster-StB als 1338, für die keine Klassenauswahl möglich ist, für die Mindestanforderung und durch Querverweis auch in es also jeweils nur eine Anforderung bzw. nur einen den ATV DIN 18318 – dort als Regelanforderung – Anforderungswert gibt. definiert: 2.4 Verbände zulässige Differenz der Diagonalen (Winkligkeit): Klasse 2, Kennzeichnung „K“ Betonpflastersteine lassen sich zu vielfältigsten Ver- Witterungswiderstand: bänden (Verlegemustern) verarbeiten. Allein mit einer Klasse 3, Kennzeichnung „D“ einzelnen Steinform, z. B. dem weit verbreiteten Recht- Abriebwiderstand: Klasse 4, eckstein für das Rastermaß 100 x 200 mm, lassen sich Kennzeichnung „I“. mindestens fünf verschiedene Verbände realisieren (Abbildung 2-1). Mit Pflastersteinsystemen, die aus Damit ergibt sich das für Deutschland festgelegte drei, vier oder mehr maßlich aufeinander abgestimm- Anforderungsprofil an Pflastersteine aus Beton, wie in ten Einzelsteinen bestehen können, sind leicht 30 und Tabelle 2-2 dargestellt – und zwar unter zusätzlicher mehr unterschiedliche Verbände ausführbar. Berücksichtigung jener Anforderungen der DIN EN Tabelle 2-2: Materialtechnische Anforderungen an Pflastersteine aus Beton in Deutschland nach den TL Pflaster-StB (Min- destanforderungen) bzw. nach den ATV DIN 18318 (Regelanforderungen) auf der Grundlage der DIN EN 1338 Zulässige Abweichungen von den Nennmaßen Steindicke Länge Breite Dicke < 100 mm ± 2 mm ± 2 mm ± 3 mm ≥ 100 mm ± 3 mm ± 3 mm ± 4 mm alle Steindicken Differenz zweier beliebiger Dickenmessungen am Stein ≤ 3 mm Zulässige Differenz der Diagonalen (Winkligkeit): Gilt nur für rechteckige Steine und wenn deren Diagonale über 300 mm beträgt. Klasse Kennzeichnung Anforderung 2 K ≤ 3 mm Zulässige Abweichungen von Ebenheit und Wölbung Quantitative Anforderungen bei Steinen ab einer bestimmten Größe sind festgelegt. Witterungswiderstand Klasse Kennzeichnung Anforderung 3 D Masseverlust nach Frost-Tausalz-Prüfung ≤ 1,0 kg/m² (im Mittel) und ≤ 1,5 kg/m2 (Einzelwert) Mechanische Festigkeit Charakteristische Spaltzugfestigkeit ≥ 3,6 N/mm² Einzelwert Spaltzugfestigkeit ≥ 2,9 N/mm² Bruchlast ≥ 250 N/mm Abriebwiderstand Klasse Kennzeichnung Anforderung 4 I ≤ 20 mm nach „Referenzverfahren“; ≤ 18 cm³/50 cm² nach „Böhme-Verfahren“ Gleit-/Rutschwiderstand Pflastersteine aus Beton haben einen ausreichenden Gleit-/Rutschwiderstand, vorausgesetzt, dass ihre obere Oberfläche nicht geschliffen oder poliert oder so hergestellt wurde, dass eine glatte Oberfläche entstanden ist. Sollte im Ausnahme- fall ein Wert für den Gleit-/Rutschwiderstand erforderlich sein, muss das in DIN EN 1338 beschriebene Prüfverfahren (SRT-Pendel) angewendet werden, und der Mindestwert des Gleit-/Rutschwiderstandes muss angegeben werden. Beschaffenheit, Aussehen, Farbe Die Steine müssen frei von Beschädigungen wie Rissen und Abplatzungen sein. Bei Ausführung mit Vorsatzbeton muss dieser mindestens 4 mm dick sein und darf sich nicht vom Kernbeton ablösen. Ausblühungen beeinträchtigen nicht die Gebrauchstauglichkeit der Pflastersteine. Farb- und Texturabweichungen können vorkommen. 10 2_2056_Layout_Pflasterstein_2014.indd 10 15.12.17 11:06
Die Betonpflasterdecke – 2 eine Bauweise für vielfältige Einsatzbereiche Zu beachten sind insbesondere zwei Punkte: Pflasterdecken mit Verbundsteinen weisen eine höhere Stabilität (Widerstand gegen 1. Das für die Planung einer Pflasterfläche zu beach- Verdrehen und Verkippen der Steine) auf als tende Rastermaß setzt sich immer aus dem Stein- solche mit unverzahnten Steinen. maß zuzüglich dem aus bautechnischen Gründen Von den üblichen Verlegemustern kann z. B. erforderlichen Fugenmaß zusammen. Dies gilt auch der Fischgrätverband als weniger anfällig ge- bei der Verwendung von unterschiedlich großen genüber Spurrinnenbildung eingestuft werden Steinen innerhalb einer Fläche. Den Zusammen- als der Läuferverband (Abbildung 2-3) (Gleitz, hang zwischen Stein-Nennmaß und Rastermaß Roßberg, Wellner, 1995) zeigt Abbildung 2-2 am Beispiel eines Systems aus Diagonal zur Fahrtrichtung verlegte Steine, drei maßlich aufeinander abgestimmten Steinen z. B. Fischgrätverband, tragen Horizontalkräfte einschließlich Randeinfassung. besser ab als quer zur Fahrtrichtung verlegte 2. Nicht alle Verbände (Verlegemuster) sind für Steine. befahrene Verkehrsflächen geeignet (vgl. auch In Fahrtrichtung durchgehende Längsfugen Abbildung 2-1 sowie Hinweise im „Merkblatt für sind zu vermeiden (Abbildung 2-4); siehe auch Flächenbefestigungen mit Pflasterdecken und Abschnitt 3.5.6.3 und vgl. (Koch, Roßberg, Plattenbelägen Teil 1: Regelbauweise“ (M FP 1, in Wellner et al., 1997; Wellner, Leutner et al., Überarbeitung). 2003). Wissenschaftliche Untersuchungen lassen zu- Durch die große Zahl möglicher, unterschiedlicher dem Aussagen zum Einfluss des Steinformates Verbände erfüllen Betonpflastersteine die vielfältigsten und der Steindicke zu (siehe auch Abschnitt gestalterischen Anforderungen. Zusätzlich muss aber 3.5.6.3 und vgl. Koch, Roßberg, Wellner et stets auch die zu erwartende Verkehrsbelastung in die al., 1997; Krass, Jungfeld, Rohleder, 2002; Wahl der Steinform und des Verbandes einbezogen Wellner, Leutner et al., 2003). werden. Folgende Hinweise sind zu berücksichtigen (siehe Kasten). Fischgrätverband für befahrene Flächen gut geeignet Läufer- oder Reihenverband für befahrene Flächen geeignet Parkettverband für befahrene Flächen nicht geeignet (durchgehende Fugen) Fahrtrichtung Ellenbogenverband für befahrene Flächen geeignet Läufer- oder Reihenverband als Diagonalverband für befahrene Flächen gut geeignet Abbildung 2-1: Beispiele für Verbände (Verlegemuster) mit Rechtecksteinen 11 2_2056_Layout_Pflasterstein_2014.indd 11 15.12.17 11:06
2 Die Betonpflasterdecke – eine Bauweise für vielfältige Einsatzbereiche Rastermaß einer Verlegeformation, z. B. Gehwegbreite Rastermaß Rastermaß einer Steinkombination einer Steinkombination Rastermaß Rastermaß Rastermaß Rastermaß Stein 1 Stein 2 Stein 2 Stein 3 Fugenmaß Fugenmaß Fugenmaß Fugenmaß Fugenmaß Nenn- Nenn- Nennmaß Nennmaß maß maß Stein 1 Stein 2 Stein 2 Stein 3 Randeinfassung Randeinfassung Abbildung 2-2: Zusammenhang zwischen Stein-Nennmaß und Rastermaß am Beispiel eines Steinsystems einschließlich Rand- einfassung (Maßketten gelten sinngemäß auch in Querrichtung) Lastwechsel [–] 1.000.000 125.000 250.000 375.000 500.000 625.000 750.000 875.000 10.000 50.000 1.000 0,00 Rechtecksteine, Dicke 80 mm 0,50 Fugenmaterial: gebrochene Gesteinskörnung (Brechsand) 0/2 Bettungsmaterial: gebrochene Gesteinskörnung (Brechsand) 0/5 2. Tragschicht: Baustoffgemisch 0/32 aus gebrochenen Gesteinskörnungen, d = 20 cm 1,00 1. Tragschicht: Baustoffgemisch 0/32 aus ungebrochenen Plastische Verformungen [mm] Gesteinskörnungen, d = 39 cm Dynamische Druck-Schwellbelastung 1,50 5 bis 50 kN; 4,5 Hz; Lastplatte ø 30 cm Fischgrätverband 2,00 Läuferverband 2,50 3,00 3,50 4,00 Abbildung 2-3: Einfluss der Verbandes auf das Langzeitverhalten bei Vertikalbelastung von Betonpflasterdecken (Gleitz, Roß- berg, Wellner, 1995) 12 2_2056_Layout_Pflasterstein_2014.indd 12 15.12.17 11:06
Die Betonpflasterdecke – 2 eine Bauweise für vielfältige Einsatzbereiche Rechtecksteine, Fischgrätverband Rechtecksteine, Parkettverband (gute Lastverteilung) (schlechte Lastverteilung) Relativverschiebung V 11 Relativverschiebung V 13 2 2 LF = 1 Lastwechsel = 1.000.000 Skalierungsfakor = 1 LF = 2 Lastwechsel = 500.000 Skalierungsfakor = 1 0 1 Lasteintragung Lasteintragung 0 -2 -1 -4 -2 1 Einheit = Steinhöhe+Fuge, Vy [mm] 1 Einheit = Steinhöhe+Fuge, Vy [mm] -6 -3 -8 -4 -10 -5 -12 -6 -7 -14 -8 -16 -9 -18 -10 -20 -11 -22 -12 -1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 -1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 1 Einheit = Steinbreite+Fuge, Vx [mm] 1 Einheit = Steinbreite+Fuge, Vx [mm] Messpunkt (Schwerpunkt) Relativverschiebung [mm] Messpunkt für Diagramm Abbildung 2-4: Einfluss der Verbandes auf das Langzeitverhalten bei Vertikal- und Horizontalbelastung von Betonpflasterdecken (Wellner, Leutner et al., 2003) Beim Verlegen von Steinen mit unterschiedlich großer 2.5.2 Verband, Fugenbreite, Fugenverlauf Grundfläche in einem zusammenhängenden Belag Der vereinbarte Verband (das Verlegemuster) muss in ist zu berücksichtigen, dass die einzelnen Formate den dafür vorgesehenen Flächen – dies können auch aufgrund produktionstechnischer Vorgaben in aller Teilflächen sein – grundsätzlich gleichmäßig ausgeführt Regel separat hergestellt werden. Innerhalb der ver- werden. Dies gilt auch bei maschineller Verlegung. schiedenen Formate kann es daher zu geringen Farb- Dabei müssen die Fugenachsen einen gleichmäßigen und/oder Texturabweichungen an der Oberfläche der Verlauf aufweisen (vgl. ATV DIN 18318). Zulässige Steine kommen. Abweichungen werden von den ATV DIN 18318 nicht genannt. Es wird empfohlen, bezogen auf eine 4 m 2.5 Optische Beurteilung von Pflasterdecken langen Messstrecke, keine größeren Abweichungen als ± 5 mm von den planmäßigen Fugenachsen zuzulas- 2.5.1 Allgemeines sen. Derartige Abweichungen werden erfahrungsge- Gestalterische Ansprüche an Betonpflastersteine kön- mäß in den meisten Fällen nicht als „störend“, also nen im Vorfeld durch Bemusterung festgelegt werden. subjektiv als „noch gleichmäßiger Fugenverlauf“ Werden solche Vergleichsmuster vereinbart, sollten sie empfunden. aus einer genügend großen Anzahl von Pflastersteinen bestehen, um das Aussehen der endgültigen Fläche in Das Aufheben der gleichmäßigen Anordnung der Pfla- Bezug auf Farbe, Textur und Oberflächenbeschaffen- stersteine kann in Anschlussbereichen, Kurven, Run- heit sowie deren unvermeidliche Schwankungsbreite dungen oder Abwinkelungen erforderlich sein, um die hinreichend beurteilen zu können. Weitere Hinweise Anforderungen der ZTV Pflaster-StB an „Anschlüsse“ sind dem Merkblatt M FP 1 zu entnehmen. zu erfüllen (siehe auch Abschnitt 3.5.6.3). Die in den Technischen Regeln genannten Fugenbrei- ten sollten grundsätzlich eingehalten werden. 13 2_2056_Layout_Pflasterstein_2014.indd 13 15.12.17 11:06
2 Die Betonpflasterdecke – eine Bauweise für vielfältige Einsatzbereiche 2.5.3 Kantenabplatzungen – verlegt worden sind oder deren Unterlage (Trag- schichten und Untergrund) nicht ausreichend tragfähig Die im eingebauten Zustand sichtbaren Kanten von und frostsicher ist, werden infolgedessen – eventuell Pflastersteinen aus Beton können unterschiedlich bereits beim Abrütteln – Kantenbeanspruchungen ausgebildet sein. Je nach Produkttyp sind die Kanten ausgesetzt, denen auch hochwertige Betone nicht scharfkantig, gebrochen, abgerundet, gefast, abge- widerstehen können. Unsachgemäße Verlegung kann schrägt und/oder unregelmäßig geformt. Die Beschrei- somit auch bei mängelfreien, d. h. DIN EN-gerecht ge- bung der Eigenschaft „scharfkantig“ ist in der DIN EN lieferten Betonpflastersteinen zu Abplatzungen führen, 1338 ausgeführt. Die Ausbildung der Kanten hat z. B. die nicht mehr geringfügig sind. Kantenabplatzungen Einfluss auf das optische Erscheinungsbild im einge- können auch nutzungsbedingt auftreten, wenn z. B. auf bauten Zustand. In technischer Hinsicht ergibt sich ein dem Pflaster befindliche, größere Gesteinskörner von Einfluss auf die Rollgeräuschemissionen und auf das Fahrzeugreifen in einen Fugenspalt gedrückt werden. Abflussverhalten oberflächlich anfallenden Wassers. Kantenabplatzungen können die Nutzungssicherheit, Scharfkantige Bauteile haben eine höhere Kantenemp- z. B. für Fußgänger, auf der betroffenen Fläche ein- findlichkeit als z. B. gefaste Bauteile. Dies gilt auch für schränken. Gefaste oder ähnlich ausgebildete Kanten Pflastersteine. Geringfügige Ausbrüche oder Abplat- mindern generell die Gefahr von Kantenabplatzungen. zungen an den Kanten von Pflastersteinen sind daher Die Herstellerunterlagen geben in der Regel Auskunft nicht zu vermeiden und stellen im Allgemeinen keinen über die lieferbaren Produkttypen. Produktmangel dar. Ausbrüche oder Abplatzungen gelten als geringfügig, wenn die Beschreibung der Ei- 2.5.4 Farb- und Texturabweichungen genschaft „scharfkantig“ der DIN EN 1338 eingehalten ist. Dies gilt auch für Pflastersteine im eingebauten Farb- und Texturabweichungen sind aufgrund der Zustand. Pflastersteine, die zu engfugig oder mit Verwendung von natürlichen Rohstoffen (z. B. Ge- Stein-zu-Stein-Kontakt – und somit nicht fachgerecht steinskörnungen, Zement), die natürlichen Schwan- 14 2_2056_Layout_Pflasterstein_2014.indd 14 15.12.17 11:06
Die Betonpflasterdecke – 2 eine Bauweise für vielfältige Einsatzbereiche kungen unterliegen, nicht vermeidbar. Darüber hinaus können. Dies gilt sinngemäß auch für Nachlieferungen. haben Form und Größe der Pflastersteine, technisch nicht vermeidbare Schwankungen der Betonzusam- Bei der Verlegung sollte aus mehreren Paketen mensetzung, Witterung, Betonalter usw. Einfluss auf gleichzeitig gearbeitet werden. So fallen gegebenen- die Farbe sowie auf die Textur der Betonprodukte. falls vorhandene Farb- und Texturabweichungen am Dies gilt sowohl für nicht nachträglich bearbeitete wenigsten auf. Auch innerhalb eines Steinpaketes Erzeugnisse, als auch für solche mit werksteinmäßig können nicht alle Steine hinsichtlich ihrer Farbe und bearbeiteter Oberfläche. Textur identisch sein. Farb- und Texturabweichungen können daher bei 2.5.5 Ausblühungen / Verfärbungen Pflastersteinen aus Beton fertigungs- und rohstoffbe- Unter Ausblühungen wird eine vorübergehende, im dingt auftreten. Zufällige Unregelmäßigkeiten sind für trockenen Zustand sichtbare, weißliche Ablagerung die Technologie dieser Erzeugnisse charakteristisch; auf der Oberfläche der Produkte verstanden, die dies ist bei der Beurteilung des Gesamteindruckes unterschiedlich intensiv und/oder fleckenartig sein des Gewerkes zu berücksichtigen. Der optische kann. Verunreinigungen, z. B. durch Lagerung von Gesamteindruck des Gewerkes kann nur aus dem Baumaterialien, Bauabfällen usw., können ein ähn- üblichen Betrachtungsabstand des Nutzers und un- liches Erscheinungsbild aufweisen, sind jedoch keine ter gebrauchsüblichen Beleuchtungs- und sonstigen Ausblühungen. Randbedingungen beurteilt werden. Insofern stellen fertigungs- und rohstoffbedingte Farb- und Texturab- Das Auftreten von Ausblühungen wird in erster Linie weichungen, je nach Einzelfallbetrachtung, in der Regel durch besondere Witterungsbedingungen hervorge- keinen Mangel dar. Farb- und Texturabweichungen rufen, denen die Erzeugnisse insbesondere im jungen sind technisch unbedenklich und beeinträchtigen nicht Alter ausgesetzt sind. Sie sind technisch unbedenklich die mechanischen Eigenschaften der Pflastersteine und beeinträchtigen nicht die mechanischen Eigen- sowie die der daraus hergestellten Flächenbefestigung schaften der Pflastersteine sowie die der daraus her- (vgl. auch DIN EN 1338). gestellten Flächenbefestigung (vgl. auch DIN EN 1338). Die Bewitterung und die mechanische Beanspruchung Unter normaler Beanspruchung (Witterung, Verkehr führen bei Pflasterdecken zu einer Veränderung von usw.) nehmen Ausblühungen mit der Zeit ab. Da nur Farbe und Oberflächentextur. Eventuell anfangs der Anteil Kalk aus dem Zement an die Oberfläche vorhandene Unterschiede gleichen sich im Laufe treten kann, der nicht von anderen Ausgangsstoffen der Nutzung an. Das ursprüngliche Erscheinungsbild im Beton fest gebunden ist, kommt es nach dem Ab- der Pflasterfläche verändert sich mit zunehmender klingen von Ausblühungen in der Regel nicht erneut Nutzungsdauer. Dieser Prozess wird zusätzlich durch zu diesem Effekt. Ein Auswechseln der Produkte oder Art und Intensität der Reinigungs- und Pflegearbeiten andere Maßnahmen gegen Ausblühungen sind daher beeinflusst. nicht empfehlenswert. Wird die Wahl für einen bestimmten Pflasterstein z. B. Ausblühungen können auch bei bereits fertig gestell- anhand von Musterflächen oder Bauwerken getroffen, ten, unter Nutzung befindlichen Pflasterdecken entste- die bereits der Witterung und Nutzung ausgesetzt sind, hen und sind dann häufig die Folge einer mangelhaften ist zu berücksichtigen, dass gleichartige neue Produkte Ausführung der Unterlage. Weisen die Tragschicht und / diesen Einflüssen noch nicht ausgesetzt sind und Farb- oder die Bettung keine ausreichende Wasserdurch- und Texturunterschiede zur ursprünglichen Muster- lässigkeit auf, nimmt die Tendenz zur Entstehung von fläche bzw. zum ursprünglichen Bauwerk aufweisen Ausblühungen drastisch zu (Voß, 2013). 15 2_2056_Layout_Pflasterstein_2014.indd 15 15.12.17 11:06
3 Planung und Ausführung 3.1 Vorbemerkungen Bei der Gestaltung von Verkehrsflächen sind die Belan- ge der Barrierefreiheit angemessen zu berücksichtigen, Die Gestaltung von öffentlichen und privaten Ver- um mobilitätseingeschränkten Verkehrsteilnehmern kehrsflächen erfolgt häufig im Wesentlichen unter eine selbstständige Orientierung und Bewegung im architektonischen Gesichtspunkten. Um eine möglichst Verkehrsraum zu ermöglichen. Dies erfordert gege- lange Nutzungsdauer bei gleichzeitiger Minimierung benenfalls den Einbau von Bodenindikatoren als Ori- des Erhaltungsaufwandes zu erreichen, ist es aber entierungshilfe für Blinde und Sehbehinderte. Ausfüh- zwingend notwendig, auch die bautechnischen An- rungsmuster und Anforderungen zur Ausführung von forderungen einzuhalten. Bodenindikatoren sind den „Hinweisen für barrierefreie Verkehrsanlagen“ (H BVA) und der DIN 32984 „Boden- Innerörtliche Hauptverkehrs- und Erschließungsstra- indikatoren im öffentlichen Raum“ zu entnehmen. Da- ßen werden entsprechend den „Richtlinien für die neben sind von den Straßenbauverwaltungen einiger Anlage von Stadtstraßen“ (RASt 06)“ entworfen. Dabei Bundesländer entsprechende Gestaltungsleitfäden werden, je nach Straßenkategorie, typische Entwurfs- erhältlich. Zur Herstellung von Bodenindikatoren für situationen zugeordnet. Als Ergebnis ergeben sich, in Blinde und Sehbehinderte gemäß der DIN 32984 sowie Abhängigkeit von der zur Verfügung stehenden Stra- zur Ausführung von Rampen und Bordabsenkungen ßenraumbreite, die jeweiligen Breiten der Verkehrsflä- sind entsprechende Betonprodukte erhältlich, die sich chen. Für jede Verkehrsfläche wird anschließend die problemlos in Betonpflasterdecken integrieren lassen. Art und Ausführung der Verkehrsflächenbefestigung festgelegt. Dabei stehen häufig gestalterische Anforde- 3.2 Technische Regelwerke zur Konstruktion und rungen im Vordergrund. Insbesondere für Flächen, die Ausführung von Kraftfahrzeugen befahren werden, sind zusätzlich eine Reihe bautechnischer Grundsätze und Anforde- Die Einhaltung der nachfolgend genannten Tech- rungen zu beachten und mit den gestalterischen An- nischen Regeln (siehe Kasten) sind im Hinblick auf forderungen in Einklang zu bringen, um eine möglichst die Vermeidung von Schäden sowie von Streitfällen lange und weitgehend schadensfreie Nutzungsdauer zwischen Auftragnehmer und Auftraggeber von groß- der Flächenbefestigung zu erzielen. er Bedeutung. Sie bilden die Grundlage für Planung, Ausschreibung und Bauausführung, speziell von Ver- kehrsflächenbefestigungen mit Pflasterdecke. Oberflächenentwässerung Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für den Bau von Entwässerungs- einrichtungen im Straßenbau ZTV Ew-StB Richtlinien für die Anlage von Straßen Teil: Entwässerung RAS-Ew Dimensionierung des Oberbaus Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaus von Verkehrsflächen RStO Ausführung allgemein ATV DIN 18299 Allgemeine Regelungen für Bauarbeiten jeder Art Ausführung Untergrund/Unterbau ATV DIN 18300 Erdarbeiten Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Erdarbeiten im Straßenbau ZTV E-StB Merkblatt für die Verdichtung des Untergrundes und Unterbaues im Straßenbau Ausführung Tragschichten ATV DIN 18315 Verkehrswegebauarbeiten, Oberbauschichten ohne Bindemittel ATV DIN 18316 Verkehrswegebauarbeiten, Oberbauschichten mit hydraulischen Bindemitteln ATV DIN 18317 Verkehrswegebauarbeiten, Oberbauschichten aus Asphalt Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für den Bau von Schichten ohne Bindemittel im Straßenbau ZTV SoB-StB Merkblatt für die Herstellung von Trag- und Deckschichten ohne Bindemittel Merkblatt für Versickerungsfähige Verkehrsflächen M VV Merkblatt für Dränbetontragschichten M DBT 16 2_2056_Layout_Pflasterstein_2014.indd 16 15.12.17 11:06
Planung und Ausführung 3 Planung und Ausführung der Pflasterdecke ATV DIN 18318 Verkehrswegebauarbeiten, Pflasterdecken und Plattenbeläge in ungebundener Aus- führung, Einfassungen Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien zur Herstellung von Pflasterdecken, Plattenbelägen und Einfassungen ZTV Pflaster-StBb Technische Lieferbedingungen für Bauprodukte zur Herstellung von Pflasterdecken, Plattenbelägen und Einfassungen TL Pflaster-StBb Merkblatt für Flächenbefestigungen mit Pflasterdecken und Plattenbelägen Teil 1: Regelbauweise (Ungebundene Ausführung) M FP 1b Aufgrabungen Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Aufgrabungen in Verkehrsflächen ZTV A-StB b Derzeit in Überarbeitung. Pflaster- Fugenfüllung Bettung stein ZTV Pflaster-StB Decke DIN 18318, M FP 1 Oberbau RStO Tragschicht(en) ZTV SoB-StB *) ggf. Unterbau ZTV E-StB Abbildung 3-1: Aufbau einer Untergrund Pflasterbefestigung und wesentliche, zugehörige *) Ggf. Technische Regeln für gebundene Tragschichten. Technische Regelwerke 3.3 Entwässerung der Verkehrsfläche für Landstraßen 3.3.1 Oberflächenentwässerung Richtlinien für die Anlage von Landstraßen RAL Bereits im Rahmen des verkehrstechnischen und gestalterischen Entwurfes von Straßen, Wegen und für Innerortsstraßen Plätzen ist unter anderem auch die Quer- und Längs- Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen neigung der Oberfläche der jeweiligen Verkehrsfläche RASt im Einklang mit der gewählten Deckenbauweise fest- für Anlagen des ruhenden Verkehrs zulegen. So sollten für übliche Verkehrsflächenbefes- (Parkplätze, Parkstände, Parkbauten) tigungen mit Asphalt-, Beton- oder konventionellen Empfehlungen für Anlagen des ruhenden Pflasterdecken die in den einschlägigen Richtlinien Verkehrs EAR und Empfehlungen (siehe Kasten) enthaltenen Min- für Radverkehrsanlagen destwerte für die Längs-, Quer- und Schrägneigung Empfehlungen für Radverkehrsanlagen ERA der Verkehrsflächen beachtet werden. für Fußgängerverkehrsanlagen Empfehlungen für Fußgängerverkehrsanlagen EFA 17 2_2056_Layout_Pflasterstein_2014.indd 17 15.12.17 11:06
3 Planung und Ausführung Um eine Beeinträchtigung oder Gefährdung der Ver- ge somit eine Querneigung von unter 2,5 % aufweisen kehrsteilnehmer durch einen behinderten Wasserab- dürfen, sollten auch hier, zur Sicherung eines zügigen fluss von der Fahrbahnoberfläche (Pfützenbildung) zu Wasserabflusses, derartige Flächen möglichst klein vermeiden, müssen Verkehrsflächen eine ausreichende gehalten werden. abflusswirksame Neigung besitzen. Die ATV DIN 18318 sehen für Betonpflasterdecken Die „Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen“ (RASt) und Plattenbeläge aus Beton für die resultierende sehen, ebenso wie die „Richtlinien für die Anlage von Neigung einen Mindestwert von q = 2,5 % vor. Dieser Straßen Teil: Entwässerung“ (RAS-Ew), für anbaufreie Mindestwert der abflusswirksamen Neigung sollte Hauptverkehrsstraßen eine Mindestquerneigung nicht unterschritten werden, um Gefährdungen und von q = 2,5 % vor. Dies gilt nach den ERA auch für Beeinträchtigungen infolge Wasserrückhalt zu vermei- Radwege. Für angebaute Stadtstraßen hingegen ist den. Ein Aufstau des Niederschlagswassers auf der in den RASt eine Höchstquerneigung von q = 2,5 % Fläche bewirkt zudem ein verstärktes Einsickern von festgelegt. Auch die Gehwege sollten nach den EFA Wasser in die Pflasterfugen, was eine Verminderung eine Höchstquerneigung von 2,5 % aufweisen; an der Tragfähigkeit der Pflasterdecke nach sich ziehen Grundstückszufahrten sollten 6 % nicht überschritten kann. Bei besonderen örtlichen Gegebenheiten (z. B. werden. Obwohl angebaute Stadtstraßen und Gehwe- bei Plätzen) ist die Oberfläche so anzulegen, dass Planum Oberbau Unterbau Untergrund ≥ 2,5% Mulde ≥ 2,5% (4 %) Abbildung 3-2: Sickerstrang Beispielhafter Decke Aufbau einer Tragschicht Befestigung Tragschicht (z.B. Verfestigung) außerhalb geschlossener Tragschicht (z.B. Frostschutzschicht) Ortslage in Untergrund/Unterbau (evtl. verfestigt) Anlehnung an die RStO Geh-/Radweg Fahrbahn Geh-/Radweg Unterbau bzw. Planum Oberbau Untergrund Abbildung 3-3: ≥ 2,5% ≥ 2,5% ≥ 2,5% ≥ 2,5% Beispielhafter Aufbau einer ≥ 2,5% (4 %) ≥ 2,5% (4 %) Befestigung in geschlossener Ortslage mit Decke Entwässe- Tragschicht Decke rungsein- richtungen in Tragschicht Tragschicht Anlehnung (z.B. Verfestigung) (z.B. Verfestigung) an die RStO Tragschicht Tragschicht (Querneigung (z.B. Frostschutzschicht) (z.B. Frostschutzschicht) der Pflaster- decke ≥ 2,5 %) 18 2_2056_Layout_Pflasterstein_2014.indd 18 15.12.17 11:06
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