Bethanien-Bote Ausgabe Mai, Juni, Juli 2020 - DIAK Altenhilfe Stuttgart
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INHALT Liebe Leserinnen und Leser, Das neue Angebot: Bildtelefon 3 ein Vorwort in außergewöhnlichen Neues Speisensystem 4 Zeiten fordert mich außergewöhnlich heraus. Porträt Pelage Lendoye, Auszubildende Hauswirtschaft 6 Eine noch nie dagewesene Herausforderung ist Porträt Bewohner Herr Mach 8 seit Januar 2020 für uns allgegenwärtig. Ein Virus hält die ganze Welt in Atem und 20 Jahre BesucherBusBethanien 10 wegen ihm ringen Menschen um Luft. Das Ausmaß dieser Pandemie können wir erahnen, Aktion: Schreib eine Karte, aber die Auswirkungen erfassen, das werden mal ein Bild für Bewohner 12 wir alle erst in mehreren Monaten. A bis Z & Sprichworträtsel 14 Oft werde ich am Telefon nach meiner persönlichen Strategie in dieser Ausnahmezeit Ansprechpartner von A bis Z 15 gefragt. Mein Leben hat mich gelehrt, dass Krisen und Täler besondere Phasen sind. In Geistlicher Impuls 16 denen habe ich die meisten Erfahrungen mit mir und den anderen gemacht. Ich nehme wahr, was Fakt ist, und reagiere vernetzt mit meinen Kolleginnen und Kollegen, so werden gute Lösungen auf den Weg gebracht. Das Nicht-wissen, was der nächste Tag bringt, macht mich eher ruhig, nachfragend und überlegt. IMPRESSUM Ich lebe verwurzelt im Glauben an einen Herausgeber: Diak Altenhilfe gGmbH, Pflege- zentrum Bethanien, Onstmettinger Weg 35, Gott, der um uns ist und um unsere 70567 Stuttgart, Tel. 0711/7184-0 unterschiedlichen Situationen weiß. V.i.S.d.P. Florian Bommas Der zu mir und Ihnen sagt: Redaktion Stefanie Krohm, Rotraud Ladurner, „Fürchte dich nicht, ich habe dich gerufen, Birte Stährmann, Doris Wüstner ich habe dich bei deinem Namen gerufen, Layout: Birte Stährmann du bist mein.“ Druckauflage: 500 Spendenkonto Ich grüße Sie alle ganz herzlich, bleiben Sie Evangelische Bank eG behütet und gesund IBAN: DE 48 52060410 0003691543 BIC: GENODEF1EK1 Ihre Stichwort: Pflegezentrum Bethanien 2 Doris Wüstner
Trotz Besuchsverbot die Angehörigen sehen ... Das neue Angebot des Bildtelefons Um die Bewohner in Pflegeheimen vor Vereinzelt gibt es noch Probleme, da die Infektionen mit Corona zu schützen, gilt seit Netzabdeckung in den alten, dicken Mauern dem 13. März ein Besuchsverbot. Dies war nicht immer gut ist, aber bisher hat sich und ist schmerzhaft, sowohl für die Bewohner immer eine Lösung finden lassen. als auch für die Angehörigen. Im Haus Maria, dessen Grundmauern gerade Um den Kontakt zu den Angehörigen erstellt werden, wird es diese Probleme möglichst unmittelbar zu ermöglichen, nicht mehr geben – alle Zimmer werden hat die Heimleitung nach alternativen WLAN haben. Ideale Voraussetzungen, um Lösungen gesucht, denn beim normalen zeitgemäße digitale Angebote anzubieten und Telefonieren sehen sich die Bewohner und ihre zu nutzen. Angehörigen leider nicht. Annette Attanasio, die Beauftragte für So bringt die Corona-Krise auch positive Projekte, hatte in einer Besprechung die Idee, Entwicklungen in Gang. „Selbstverständlich dass Skypen die Lösung sein könnte, also das bieten wir das Skypen auch weiter an, wenn Bildtelefon. Gechäftsführer Florian Bommas unsere Bewohner wieder Besuch bekommen gab sogleich „grünes Licht“, sich um die dürfen“, versichert Annette Attanasio. Umsetzung zu kümmern. Gesagt, getan. Zwei Tablets sowie Birte Stährmann Datenvolumen wurden eingekauft und Öffentlichkeitsarbeit technisch für das mobile Telefonieren eingerichtet, Mitarbeitende wurden geschult, Wie können Sie das Angebot nutzen? Bewohner und Angehörige über die neue Angehörige können sich bei Interesse beim Möglichkeit informiert. Sozialdienst melden (Telefon 0711 7184- 2502), um einen Video-Telefoniertermin zu Seit Anfang April ist das neue Zeitalter des vereinbaren. Telefonierens in Bethanien angekommen. Bewohner wenden sich bitte an die Täglich zwischen 14 und 16 Uhr sind Pflegenden auf ihrem Wohnbereich. Mitarbeiter der Sozialen Betreuung, Pflegekräfte und Altenpflegeschüler unterwegs. Sie besuchen zum verabredeten Zeitpunkt die Bewohner und unterstützen beim Telefonieren. „Das Angebot wird sehr gut angenommen und das Interesse ist groß. Sogar Bildtelefonate mit der Tochter einer Bewohnerin in Amerika sind nun möglich. Die Freude ist auf beiden Seiten groß“, berichtet Annette Attanasio. Es ist etwas anderes, nur die Stimme zu hören, als zugleich zu sehen, dass es der Mutter gut geht, oder umgekehrt den Kindern und Enkelkindern. 3
Neue Gesichter auf den Wohnbereichen Neues Speisesystem wurde eingeführt Im Herbst letzten Jahres haben wir im Pflegezentrum Bethanien mit der Schließung der Großküche das neue Speisesystem eingeführt. In kurzer Zeit wurden im Altbau vier „kleine“ Küchen in Betrieb genommen und auf den Wohnbereichen C/D bis I/K acht Speiseräume eingerichtet. Im Untergeschoss wurde eine große Tiefkühlzelle aufgestellt, in der Lebensmittel zwischengelagert werden. Täglich werden dort die Lebensmittel kommissioniert und in die einzelnen Küchen verteilt. Insbesondere für unsere Kollegen in der Küche war diese Umstellung eine 4 große Herausforderung! Im Rückblick
können wir mit Stolz behaupten, dass Unsere Bewohner haben die Möglichkeit, diese Veränderung von allen Beteiligten alle Mahlzeiten außerhalb ihres Zimmers erfolgreich gemeistert wurde. Obwohl viele einzunehmen. Wir unterstützen den Abläufe neu organisiert und Aufgaben gemeinschaftlichen Mittagstisch und gelernt werden mussten, haben unsere freuen uns über den Zuspruch unserer Küchenmitarbeiter ab dem ersten Tag Bewohner, im Speiseraum zu essen. Hier unsere Bewohner rundherum toll versorgt. wird das Mittagessen von Mitarbeitern aus Küche, Pflege oder Betreuung geschöpft. Frau Dumberger, unsere Küchenleiterin, Portionsgrößen und individuelle Wünsche erstellt wöchentlich Speisepläne unter können dabei berücksichtigt werden. Die Berücksichtigung regionaler und saisonaler Hilfe zum Beispiel beim Tisch decken, Produkte. Wir bieten täglich zwei Menüs Getränke einschenken oder Tischgebete an, als Standard gibt es Vollkost oder sprechen durch unsere Bewohner ist sehr vegetarische Kost. Passierte Speisen willkommen. werden bei Bedarf zubereitet. Das Mittagessen wird nährstoffschonend Eine erste Bewohnerbefragung zur als Tiefkühlkost zweimal in der Woche Speisenversorgung hat zwischenzeitlich von der Menü-Manufaktur Hofmann stattgefunden. Wir haben uns sehr über geliefert. Die Menü-Manufaktur Hofmann die überwiegend positiven Rückmeldungen aus dem hohenlohischen Boxberg wird gefreut. Kritische Anmerkungen und seit vielen Jahren von der Deutschen auch Essenswünsche der Bewohner Landwirtschaftsgesellschaft für ihre wurden aufgenommen und bei der Produktqualität ausgezeichnet. Sie Speiseplanerstellung und Zubereitung verarbeitet hochwertige Lebensmittel, berücksichtigt. die zu einem großen Teil aus Baden- Württemberg kommen. Annette Attanasio Gisela Dumberger 5
„In Deutschland habe ich ein Zuhause“ Pelage Lendoye aus Kamerun macht ihre Hauswirtschaftsausbildung in Bethanien Schule für Hauswirtschaft eine Ausbildung an, die vier statt drei Jahre dauert und in der neben Ausbildungsinhalten auch das vertiefte Erlernen der deutschen Sprache im Mittelpunkt steht. Diese lernt Pelage vor allem im täglichen Gebrauch, im Austausch mit ihren Kolleginnen und den Bewohnern. Ihre Abschlussprüfung naht. Eigentlich sollte sie im Mai und Juni sein, doch da alle Schulen wegen der Corona-Pandemie aktuell den Schulbetrieb ruhen lassen müssen, ändern sich vermutlich auch die Prüfungszeiten. Viel Freude macht der jungen Frau mit dem ansteckenden Lächeln ihre Arbeit. Die Aufgaben sind vielfältig: angefangen bei Als Pelage Lendoye im Sommer 2016 aus der Hausreinigung, der Wäscheversorgung, Gabun zu ihrer Tante nach Düsseldorf der Mithilfe im Café im Kuchen, dem ausreiste, war sie erstaunt: Es war heißer Kioskverkauf, bis hin zur Alltagsbegleitung. als in ihrer zentralafrikanischen Heimat, „Am meisten Freude macht mir der Kontakt denn dort geht auch im Sommer ein zu den Bewohnern, wie beim Essen Wind und die Luft ist trockener. Aber verteilen, dem Vorlesen von Geschichten, es war ein besonders heißer Sommer Sitzgymnastik und Spiele spielen. Dabei in Deutschland. Und inzwischen hat lerne ich gut deutsch“, erzählt Pelage, die sich die 22-Jährige nicht nur mit dem von den Bewohnern „Peggy“ genannt wird, Klima angefreundet – selbst den Winter, mit leuchtenden Augen. Die ersten Monate den Schnee mag sie –, sondern sie ist war ihr Deutsch noch sehr schlecht, aber insgesamt angekommen in ihrer neuen alle hatten Geduld mit ihr und können sich Heimat. Seit Herbst 2016 lebt die junge inzwischen gut mit ihr unterhalten. Frau in Stuttgart, denn hier konnte sie nach Bestehen der Sprachprüfung eine Auch in Stuttgart fühlt sich Pelage Ausbildung zur Hauswirtschafterin Lendoye sehr wohl. Sie habe noch nie beginnen. Ihr praktischer Ausbildungsort etwas Schlechtes erlebt; die Mitmenschen ist das Pflegezentrum Bethanien. nimmt sie als freundlich wahr. Das liegt sicherlich daran, dass die angehende Das Diakonische Werk Württemberg bietet Hauswirtschafterin eine positive 6 in Zusammenarbeit mit der Hedwig-Dohm- Einstellung zum Leben hat. „Ich nehme
alles wie es ist und entdecke die Natur. Ich mag das Klima sehr, da es nachts nicht heiß ist.“ Natürlich fehlen ihr die Familie und die Natur mit wilden Tieren, wie Elefanten, Löwen und Giraffen, aber: „Ich bin glücklich, weil ich hier in Deutschland eine Zukunft habe. Ich weiß nicht, ob ich wieder in Afrika leben könnte.“ Birte Stährmann Öffentlichkeitsarbeit 7
Rückschau auf ein bewegtes Leben Rotraud Ladurner im Gespräch mit dem Bewohner Herrn Mach Lieber Herr Mach, seit wann leben Sie hier? anderen auch „Janosch“ gerufen. Unsere Familie (wir waren sechs Kinder) ist oft Da muss ich gerade mal nachrechnen. umgezogen, je nachdem wo mein Vater, Das ist jetzt ungefähr neun Monate her, ein Diplom-Agraringenieur, wieder eine dass ich hier ins Heim gekommen bin. Arbeit gefunden hatte. Eine Zeitlang, Davor war ich im Diakonie-Klinikum. Die als er arbeitslos war, sind wir Kinder Situation allein in einer Wohnung war auf Verwandte und in ein Heim verteilt nicht mehr tragbar und so bin ich nicht worden. In der Nähe von Brünn war die ungern hier. Familie dann wieder beisammen. Wegen der deutschen Schule sind wir vom Umland in die Stadt Brünn gezogen. Im Wo haben Sie früher gelebt? Kindergarten habe ich tschechisch gelernt, Das ist eine lange Geschichte mit vielen Zuhause haben wir ja deutsch gesprochen. verschiedenen Stationen. Geboren bin Zum Glück sind wir nicht mit meinem ich im Südosten der Slowakei, einer Vater mitgegangen, als er für zwei Jahre Gegend, die früher zu Ungarn gehört in Persien tätig war. Nach Troppau sind hat. Deshalb wurde ich dort von den dann nur noch eine Schwester und ich 8 mitgezogen.
Ich war abenteuerlustig und wollte weg Womit haben Sie Ihre Freizeit verbracht? von Zuhause. Nach dem Arbeitsdienst in Braunschweig war ich Soldat und Ich hatte mir Zuhause eine „Muckibude“ wurde aus der Kriegsgefangenschaft in eingerichtet. Immer wenn ich von der Südfrankreich nach Coburg entlassen. Arbeit kam, habe ich dort Krafttraining Schließlich hat es mich nach Stuttgart gemacht. Das war mir sehr wichtig. verschlagen, wo ich über 60 Jahre in Ich bin gerne verreist, zuerst nach derselben Wohnung gewohnt habe. Rumänien, später hauptsächlich nach Ungarn. Mit Bekannten von dort bin ich in viele schöne Gegenden gekommen. Meine Was haben Sie beruflich gemacht? Frau hatte keine rechte Freude am Reisen. Sie hat gerne daheim herumgepusselt, aber Ich hatte viele Interessen. Mein auch mit Begeisterung renoviert. eigentlicher Wunsch war es, Chemie zu studieren. Das war aber durch die Umstände damals nicht möglich. Ich besuchte eine Handelsschule und konnte Wie sieht Ihr Alltag heute aus? damit in einer Bank arbeiten, was ich Im Gegensatz zu früher bin ich heute eher auch für insgesamt zwanzig Jahre an introvertiert und halte mich viel im Zimmer verschiedenen Orten getan habe. 1952 auf. Ich denke über vieles nach und möchte zogen meine Frau und ich nach Stuttgart. mich fast als „Träumer“ bezeichnen. Ab und Für anspruchsvolle Aufgaben in der Bank zu nehme ich an Hausveranstaltungen oder hätte ich nochmals eine Ausbildung den Aktivitäten auf dem Stockwerk teil. machen müssen, das wollte ich aber nicht. Wenn es mir zu viel wird, ziehe ich mich Wir konnten dann einen Kiosk mit Verkauf aber gerne wieder in meine vier Wände von Eis und Würstchen übernehmen, der zurück. richtig gut gelaufen ist. Absage: Erzählen Sie von Ihrer Familie Grundsteinlegung 6. Mai ... Meine Frau habe ich noch in der Coburger Zeit kennengelernt. Durch Verwandte Die Erneuerung Bethaniens schreitet voran. Am von ihr sind wir auch nach Stuttgart 6. Mai 2020 wollten wir mit Ihnen zusammen die gekommen. Leider ist meine Frau schon Grundsteinlegung für das Haus Maria feiern. vor siebzehn Jahren gestorben. Es freut Corona-bedingt wird daraus leider nichts. mich, dass unsere zwei Kinder gute Aber: „Aufgeschoben ist nicht Aufgehoben“. Wenn Berufe ergriffen haben und dass ich drei die Corona-Pandemie besser kontrolliert werden Enkelkinder habe. Meine Tochter wohnt kann, holen wir die Grundsteinlegung nach. in der Nähe und kümmert sich um mich, soweit der Beruf ihr dafür Zeit lässt. Herzliche Grüße Florian Bommas Doris Wüstner Heimleitung Pflegedienstleitung 9
20 Jahre BesucherBusBethanien (BBB) Zwei Ehrenamtliche der ersten Stunde erzählen Peter Henke Karl-Gregor Möller Seit 20 Jahren gibt es als ehrenamtliche Zwei Ehrenamtliche geben Einblicke ... Initiative den BesucherBusBethanien. Er ist dem großen Engagement zahlreicher Karl-Gregor Möller Ehrenamtlicher zu verdanken. Seitdem können Besucher/innen des Pflegezentrums, Nach meiner Ausbildung in denen der Fußweg vom Bahnhof nach Bauhandwerken studierte ich in Wuppertal Bethanien zu weit ist, an drei Nachmittagen Verkehrstechnik, mit dem Schwerpunkt in der Woche einen Fahrdienst in Anspruch Öffentlicher Nahverkehr. Nach Studienende nehmen, komfortabel und kostenlos. arbeitete ich bei der Stuttgarter An dieser Stelle möchte ich allen, die sich Straßenbahnen AG im Bereich Betrieb. für den BesucherBusBethanien engagieren, Die Kontakte dort waren wichtig für den ein großes Dankeschön aussprechen! Aufbau des BBB. Wir würden uns sehr freuen, wenn sich weiterhin Ehrenamtliche gewinnen Wie es zu der Aufnahme des lassen, damit der Fahrbetrieb längerfristig BesucherBusBethanien kam aufrechterhalten werden kann oder Bethanien wurde 1978 am Probstsee vielleicht gibt es sogar einen Anschluss an in landschaftlich schöner und ruhiger den ÖPNV * mit kleineren Fahrzeugen? Randlage erstellt. Alle Versuche, das Wir hoffen sehr, dass bald wieder Besucher/ Pflegezentrum an den ÖPNV anzubinden, innen nach Bethanien kommen dürfen und wurden von der SSB negativ beschieden, der BBB dann wieder seinen Fahrbetrieb weil es im vertretbar „fußläufigen“ Bereich aufnimmt. der Haltestelle „Vaihinger Straße“ liegt. Auch die Idee, einen Bürgerbus Florian Bommas einzurichten, verlief im Sande. Schließlich 10 Heimleiter kam es in Zusammenarbeit mit der ILM *ÖPNV = Öffentlicher Personennahverkehr
(Initiative Lebensraum Möhringen) zu die Organisation und Koordination des einem genehmigten Linienverkehr mit Fahrdienstes zu übernehmen. Privatautos zwischen dem Bahnhof Möhringen und der Tiefgarage in Was ist anders geworden? Bethanien. Wesentliche Veränderungen waren der Wechsel der Haltestelle vom Bahnhofsplatz Die SSB unterstützt den Betrieb mit Know- an die Probststraße und dass ab 2014 how für Druck und Aushang des Fahrplans, auch der Mittwoch in den Fahrplan einer Haltestelle und am ersten Platz sogar aufgenommen wurde. einer Wartehalle mit Sitzgelegenheit. Eine In den ganzen Jahren war es immer wirtschaftliche, wie ideelle Unterstützung, problemlos möglich, die durch Tod oder wurde bis heute gewährt. Seit der Planung aus Altersgründen ausgeschiedenen Fahrer und Geburt des BBB bin ich bis heute mit mit neuen Ehrenamtlichen zu ersetzen. dieser Aufgabe stets und gerne unterwegs. Dies wird allerdings in letzter Zeit immer schwieriger. Im Jahr 2018 konnte ich Was mir an dieser Aufgabe gefällt die Organisation an Manfred Dormann In diesen 20 Jahren lernte ich viele übergeben. Als Fahrer bin ich allerdings Führungskräfte, aber auch Bewohner im weiter dabei. PZB kennen. Durch meine Kontakte zu St. Hedwig, Liederkranz, Albverein, SSB, Was mir an dieser Aufgabe gefällt Lauftreff des CVJM oder Tennispartnern Es ist nach wie vor ein gutes Gefühl, dass war ich 45 Jahre in Möhringen verwurzelt. unser Dienst von den Fahrgästen sehr geschätzt wird und diese zum Ausdruck Welche Zukunftsideen es gibt bringen, wie froh und dankbar sie dafür Aktuell laufen wieder Gespräche, an denen sind. ich auch beteiligt bin, um den Anschluss In all den Jahren gab es viele interessante Bethaniens an den ÖPNV zu verbessern. Begegnungen und Gespräche, vor allem mit Ich bin gespannt, ob es noch klappt, denn unseren „Stammgästen“. Etwas Besonderes die SSB hat jetzt auch kleinere Fahrzeuge, war die Begegnung mit einem Bewohner, die zum Einsatz kommen könnten. Das der oft und gern unseren Fahrdienst nutzte würde mich persönlich sehr freuen, denn und im Ort einige Dinge besorgte, um die ich fühle mich Bethanien auch durch Feste Bethanienkost etwas „aufzuhübschen“. und Feiern und Besuche bei Bewohnern weiterhin sehr verbunden. Peter Henke Wie es zu meinem Engagement kam Als Ende der neunziger Jahre der Wunsch aufkam, eine Verbindung vom Möhringer Bahnhof nach Bethanien anzubieten, wurde ich gefragt, mitzumachen und 11
„Schreib eine Karte, mal ein Bild“ Bewohner Bethaniens freuen sich über Post Kinder, Jugendliche und Erwachsene dazu eingeladen, unseren Bewohnern ein Bild zu malen oder eine Karte zu schreiben. Die Filder-Zeitung veröffentlichte den Aufruf und Mitarbeitende teilten ihn über die sozialen Netzwerke wie Facebook oder WhatsApp. Bereits am nächsten Tag traf die erste Post in Bethanien ein. Liebevoll, individuell und kreativ und immer wieder berührend. Von Karten mit Mut machenden Bibelsprüchen, selbstgeschriebenen Gedichten, Einblicken in den eigenen Alltag in Corona-Zeiten bis hin zum selbstgemalten Bild. Einmal kamen Seit einigen Wochen dürfen unsere zwei junge Mädchen mit einem Korb voller Bewohnerinnen und Bewohner keinen Süßigkeiten und 16 selbstgebastelten Besuch empfangen, um sie besser vor Karten. Fast alle Altersgruppen beteiligen Infektionen mit dem Corona-Virus zu sich. Es berührt uns, dass fremde Menschen schützen. Sie leben weitgehend von der unseren Bewohnerinnen und Bewohnern Außenwelt abgeschirmt. Die Pflegenden auf diese Weise einen liebevollen „Besuch“ und anderen Mitarbeitenden tun viel, um machen. das Gefühl der Isolation und Einsamkeit zu durchbrechen, wie durch Gespräche, Die Verteilung erfolgt wohlüberlegt über durch Vorlesen oder die Verteilung von Ute Maynhardt-Bausch, die mit ihrem frisch gebackenen Waffeln. Und auch Team der Alltagsbegleiter die Bewohner für das seelische Wohl ist gesorgt, da die aller Bereiche kennt und weiß, wer eine Andachten und Gottesdienste, die täglich Aufmunterung am ehesten braucht. in der leeren Diakonissenkirche gefeiert Und wir hoffen, dass am Ende sogar werden, per Lautsprecher in die Zimmer alle 218 Bewohnerinnen und Bewohner übertragen werden. Post bekommen können – das wäre das Schönste. Was in diesen Tagen fehlt, sind Unbeschwertheit und Überraschungen. Annette Attanasio Außerhalb Bethaniens gibt es dagegen Unternehmensentwicklung & Projekte viele Menschen, die gerade in der momentanen Situation anderen Menschen Birte Stährmann eine Freude machen möchten. Und so Öffentlichkeitsarbeit hatten wir beide Anfang April die Idee, einen Aufruf zu starten. Wir haben 12
Impressionen der eingeschickten Post 13
Neues von A bis Z Ausbildung zum/zur Alltagsbegleiter/in: Das Generalistik: Die Pflegeausbildung wird re- bieten wir seit Januar 2020 hausintern an. formiert, der Start war am 1. April. Auch wir Dieses Berufsprofil macht uns für die Zukunft in Bethanien haben zwei Auszubildende zur stark, denn in den Hausgemeinschaften wer- Pflegefachfrau am Start. den wir Alltagsbegleiter/innen einsetzen. Kartenaktion: „Schreib eine Karte, mal ein Angehörige: Bedanken möchte wir uns bei Bild“ – mit diesem Titel wurden die Menschen allen Angehörigen, die mit uns mit großer in Möhringen zum Mitmachen aufgerufen. Die Anteilnahme in schwierigen Zeiten mit vielen, prompten Reaktionen haben uns überwältigt! lieben Gesten begleiten. Alle Karten, Briefe, Linolschnitte, Ostergebäck sind mit viel Liebe und Kreativität geschmückt. Das hat uns allen gutgetan. Näheres dazu Expertenstandard Mobilität: Der soll dieses finden Sie auf der Seite 12. Jahr bei uns eingeführt werden, dazu arbeiten wir mit der Fachhochschule Esslingen zusam- men. Praxisanleitung: Sie ist ein sehr wichtiger As- pekt in der Ausbildung. Seit dem 1. April ha- ben wir Schwester Lidija Ralle als freigestellte Fotoaktion: Zusammen mit Frau Maynhardt- Praxisanleiterin gewinnen können. Sie bringt Bausch sind wunderschöne Fotos von unseren 25 Jahre Erfahrung in der Altenpflege mit. Bewohner/innen entstanden, die zu Ostern an die Angehörigen verschickt wurden. Doris Wüstner Pflegedienstleiterin Rätselspaß: Fehler in den Redewendungen 1. Erst die Arbeit, dann das Verreisen. 2. Ich bin schon viel gereist, nämlich mit dem Pinsel auf der Landkarte. 3. Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was bezahlen. 4. Das schlimmste Weh ist das Bauchweh. 5. Warum denn in die Ferne schweifen, weh; 5. Gute sieh, das Teure liegt so nah. 1. Vergnügen; 2. Finger, 3. Erzählen; 4. Heim- Doris Wüstner 14 Auflösung der Fehler in den Redewendungen
Ihre Ansprechpartner: A bis Z I hre Meinung ist gefragt! Haben Sie Anregungen, Kritik oder Verbesserungsvorschläge zum Haus? Wenden Sie sich bitte an die Mitarbeiter/innen oder Sie fragen nach Rückmelde- bögen, auf denen Sie Ihre Anliegen weitergeben können. Die Bögen gibt es auch am Empfang oder in der Verwaltung. Küche: 0711 7184-5200 Frau Dumberger, Kontaktzeiten von 14 bis 16 Uhr Öffentlichkeitsarbeit: 0711 991-4306 Frau Stährmann Empfang: 0711 7184-0 ♦ Mo bis Fr 8 bis 18 Uhr Personalabteilung: 0711 7184-1200 ♦ Sa 9 bis 18 Uhr Herr Müller-Strölin ♦ So und feiertags 9.30 bis 18 Uhr ♦ Mittagspause 13 bis 13.45 Uhr Verwaltung: 0711 7184-2005 Frau Göbel E-Mail-Adresse für Anfragen: bethanien@diak-stuttgart.de Sozialdienst: 0711 7184-2502 www.diak-altenhilfe.de Herr Siebert Soziale Betreuung: 0711 7184-4150 Technischer Dienst: 0711 7184-0 Frau Maynhardt-Bausch Herr Weinmann Bewohnerfürsprecher Vorsorgeberatung: 0711 7184-1800 Benachrichtigung über Empfang Frau Föll Buchhaltung: 0711 991-4212 Wäscheversorgung: 0711 7184-5101 Frau Sciandrone Mo bis Fr von 7.10 bis 15.55 Uhr Ehrenamt + Seelsorge: 0711 7184-4190 Wohnbereiche Diakonisse Ursel Retter ♦ Wohnbereich A/B: 0711 7184-4000 Sr. Maria Lazaki Förderkreis Bethanien: 0711 991-4216 ♦ Wohnbereich C/D: 0711 7184-4010 Herr Wolschon, Schatzmeister Sr. Stephanie Eder ♦ Wohnbereich E/F: 0711 7184-4020 Geschäftsführung/Heimleitung: Sr. Petra Schädlich 0711 7184-1000 ♦ Wohnbereich G/H0711 7184-4030 Herr Bommas Sr. Doreen Döhler ♦ Wohnbereich I/K: 0711 7184-4040 Heimleitung: 0711 7184-2500 Sr. Valentina Kalicani-Merk Pflege: Frau Wüstner ♦ Wohnbereich Ost, EG: 0711 7184-4060 Sr. Ana Quimper de Hurtado Hauswirtschaft: 0711 7184-5100 ♦ Wohnbereich Ost, 1. St.: 0711 7184-4070 Frau Krohm Sr. Parthena Avanitopoulou 15
IMPULS Im 103. Psalm erinnert der Psalmbeter sich Der Schatz der Erinnerungen selbst daran, dass er solche Zeiten nicht vergessen soll. Er erinnert daran, dass wir Gott Es gibt Zeiten, in denen Erinnerungen noch sehen sollen und loben für das Bewahren und wichtiger sind als zu anderen. Nämlich dann, für das, was er uns geschenkt hat im Leben. wenn es vieles andere, was ansonsten zu meinem Leben gehört hat, nicht mehr gibt. „Lobe den Herrn, meine Seele, Dann, wenn ich manches nicht mehr in der und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat. gewohnten Weise tun kann. Dann, wenn ich “ (Psalm 103,2) das Gefühl habe, mein Leben reduziert sich irgendwie. Dann sind Erinnerungen, die ich in Was finden Sie im Tagebuch Ihrer mir trage, wie ein Schatz. Erinnerungen? Der irische Schriftsteller Oscar Wilde sagte: Gerade ältere Menschen tragen in sich auch „Die Erinnerung ist wie ein Tagebuch, das wir den Schatz und die Erinnerung an Texte, die immer bei uns tragen.“ sie einmal auswendig gelernt haben. Das musste man in der Schule früher noch viel Und wie wertvoll ist es, wenn wir dieses mehr als es heutzutage üblich ist. Da sind Tagebuch aufschlagen. Da findet sich nämlich Gedichte und Lieder, die Sie dann als Schatz, unser ganzes Leben darin. Ja, unser ganzes als Erinnerung in sich tragen. Vielleicht fällt Leben. Da sind die schweren Erinnerungen Ihnen ein Text sogar spontan ein. und daneben die hellen Erinnerungsmomente. Mein ganzes Leben ist in meinen Erinnerungen Ich möchte Sie an ein Lied von Paul Gerhardt aufbewahrt. Nicht alles davon ist vielleicht erinnern, dass mein Großvater bis zu seinem im Bewusstsein und als klare Erinnerung Tod jeden Abend gebetet hat. Auch er hatte vorhanden. Manches trage ich in mir auch es einmal auswendig gelernt – alle zwölf als Empfindungen und Gefühle. Da gibt es Strophen sogar! vielleicht die Erinnerung an Zeiten, die einfach schön waren, in denen ich glücklich war. Und „Befiehl du deine Wege und was dein Herze in mir ist dieses warme Gefühl des Glücks. kränkt Oder da ist die Erinnerung an schwierige der allertreusten Pflege des, der den Himmel Zeiten, die ich überstanden habe. Wie geschah lenkt. das? Was hat mir geholfen? Da ist das Gefühl Der Wolken, Luft und Winden gibt Wege, Lauf des Bewahrtseins, des Geborgenseins. und Bahn, der wird auch Wege finden, da dein Fuß gehen kann.“ EG 361,1 Diese Erinnerung an den Gott, der einen Weg für mich findet, auch dann, wenn ich keinen Weg mehr sehe, soll Sie tragen. Das wünsche ich Ihnen. Bleiben Sie behütet unter Gottes Segen! Ihr Pfarrer Ralf Horndasch 16
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