Betrachtung der Teiche und Bachläufe Golfclub Haus Bey Projektvorschläge - Karsten Silberbach für Golfclub Haus Bey

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Betrachtung der Teiche und Bachläufe Golfclub Haus Bey Projektvorschläge - Karsten Silberbach für Golfclub Haus Bey
Betrachtung der Teiche und Bachläufe
Golfclub Haus Bey

Projektvorschläge

    10.11.2020                 Karsten Silberbach für Golfclub Haus Bey   1
Betrachtung der Teiche und Bachläufe Golfclub Haus Bey Projektvorschläge - Karsten Silberbach für Golfclub Haus Bey
Inhaltsverzeichnis
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           1 Deckblatt                                  P        34      See 1 Fische Amphibien                    P      Projekt,
           2 Inhaltsverzeichnis                         P        35      See 1 Istzustand                          P      Information
           3 Synergien mit anderen Golfanlagen          S        36      See 1 Projektvorschläge                   P      Synergien
           4 Einleitung Hintergründe                    P        37      See 1 Projektvorschläge                   P      Kommunikation
           5 Projektziel                                P        38      See 2 Uferabmessung                       P
           6 Behördenbeteiligung                        P        39      See 2 Checkliste/ Wasseranalytik          P
           7 Festlegung Teilbereiche                    P        40      See 2 Flachwasser-/ Uferrandbepflanzung   P
           8 Vorkommende Pflanzen                       P        41      See 2 Fische Amphibien                    P
           9 Vorkommende Amphibien                      P        42      See 2 Istzustand                          P
          10 Themen rund um Seen                        P        43      See 2 Projektvorschläge                   P
          11 Grundgedanken Projektablauf                P        44      See 3 Uferabmessung                       P
          12 Projektplanung Seite 1                     P        45      See 3 Checkliste/ Wasseranalytik          P
          13 Grobskizze Eigenleistung Haus Bey          P        46      See 3 Flachwasser-/ Uferrandbepflanzung   P
          14 Grundlagen DIA-Teichbauelemente            I        47      See 3 Fische Amphibien                    P
          15 Geotubes, Rewa-Entschlammung               I        48      See 3 Istzustand                          P
          16 Grundgedanken See 1 –S2 B7 nach See 4      P, S     49      See 3 Projektvorschläge                   P, S
          17 Grundgedanken See 1 –B6 nach See 3         P        50      See 1 nach See 3 Checkliste (B6)          P
          18 1. Projektschritt B6-B7                    P        51      See 1 nach See 3 Bepflanzung              P
          19 1. Projektschritt B6-B7                    P        52      See 1 nach See 3 Istzustand               P
          20 Projektschritt 2 Seen 1-3 Entschlammung    I        53      B6 nach See 3 Projektvorschlag            P
          21 Randgedanke Randbepflanzung B1-B5          I        54      See2 nach See 4 Projektvorschlag
          22 Bachlauf B1+B2 Grunddaten                  P        55      Rechtliche Hinweise                       I
          23 Bachlauf B1+B2 Istdaten                    P        56      Flächenabmessung See 1-3
          24 Bachlauf B3+B4 Grunddaten                  P        57      Orientierungsplan                                62 Istzustand See 3
          25 Bachlauf B3+B4 Istdaten                    P        58      Kontaktdaten Auftragnehmer                       63 Änderungsvorschläge See 3
          26 Bachlauf B5        Grunddaten              P        59      Kontaktdaten Auftragnehmer/ Behörden             64 Uferabmessung See 4+5
          27 Bachlauf B1- B5         Projektvorschlag   P        60      Kontaktdaten Auftragnehmer Beprobung             65 Checkliste/ Wasseranalytik See
          28 3. Projektschritt See 1,2,3                P        61      Quellnachweise                                   66 Flachwasser-/ Uferrandbepflanzung See 5
          29 Entschlammung                              I
          30 Projektschritt 3 See1 SW, SO Umsetzung     P
          31 Uferabmessung See 1                        P
          32 Checkliste/ Wasseranalytik See 1           P
          33 Flachwasser-/ Uferrandbepflanzung See 1    P
     10.11.2020                                                Karsten Silberbach für Golfclub Haus Bey                                                           2
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Synergievorschläge mit anderen Golfanlagen
Federführung Ralf Küsters , GF Birkhof!

                                          •Sand, Pflegemittel, Rasensaat
       Materialbestellungen               •Projektmaterial: bepflanzte Kokosmatten, Schwimminselelemente
                                          •…quakenden Fröschen kann man helfen…….

                                          •Aufbau eines gemeinsamen Waterkeepingteams für mehrere Golfanlagen.
                                          •Federführung Ralf Küsters, GF Birkhof
                                          •Die „Wasserhindernisse“ bedürfen jedes Jahr eines zeitlich begrenzten Pflegeaufwandes auf jeder
           Waterkeeping                    Anlage. Die Greenkeepingteams sind personell meist nicht so aufgestellt, dass sie diese Aufgabe
                                           vollumfänglich mit abdecken könnten.
                                          •Hintergedanke ist hier auf allen beteiligten Anlagen ein gemeinsames geschultes Team einzusetzen.

                                          •Erstellung und Umsetzung von einheitlichen Arbeitsanweisungen, Gefährdungsbeurteilungen
                                          •Organisation gemeinsamer Schulungsmaßnahmen
       Rund um die Arbeit                 •Erfahrungsaustausch, gemeinsame Turniere…..

                                      1*1 des Wasserballs: am Birkhof wurden bis jetzt ca.150.000 Bälle aus Randbereichen
                                      geborgen…
  Gemeinsame Ballwaschanlage und      Wenn ich alle 4 projektierten Anlagen betrachte, kommen min. 750.000 Bälle zum Vorschein.
     Vermarktung der Lakeballs        Nachschub gibt es jedes Jahr im Spätherbst.
                                      Bergt die Teile im Sachzusammenhang mit den Projekten, wascht sie , vermarktet sie und stellt
                                      was Sinnvolles damit an… Querfinanzierung von Projekten.. Charityturnier…Jugendarbeit….

     10.11.2020                               Karsten Silberbach für Golfclub Haus Bey                                                         3
Betrachtung der Teiche und Bachläufe Golfclub Haus Bey Projektvorschläge - Karsten Silberbach für Golfclub Haus Bey
Einleitung, Hintergründe
•   Stellt Euch vor, ein Frosch könnte sprechen und würde aus seinem Leben in Euren Teichen berichten.
    Genau aus dieser Perspektive betrachte ich die Teiche.
•   Meine Betrachtung deckt die ökologische Perspektive ab. Sie wird mit dem Ästhetikgedanken einiger Golfer an verschiedenen Stellen kollidieren.
•   Es ist Eure Entscheidung, ob Ihr gut aufgestellte Ökosysteme mit geringen Folgekosten oder rein ästhetische Bauwerke mit suboptimal aufgestellten
    Lebensräumen und vorprogrammierten Folgekosten benötigt.
•   Es soll nicht der Gedanke aufkommen: „ Da kommt einer von Außen und sagt uns, was wir falsch gemacht haben“, denn es sind der Zahn der Zeit und
    Planungsschwächen beim Bau, der an den Gewässern nagt und nicht ein Pflegedefizit.
•   Ich möchte dieses Konzept oder Teile daraus mit Euch diskutieren, bei Euch denke ich an Euch Greenkeeper, die sich mit den Teichen beschäftigen und
    Diejenigen, die „oben drüber stehen“, um am Ende das bestmögliche Gesamtergebnis für Euch zu erzielen.
•   Ihr kennt Euren Platz und arbeitet täglich hier und ihr werdet Diejenigen sein, die nach einer Umsetzung mit den neuen Begebenheiten umgehen müssen.
•   Bitte versteht Alles was hier niedergeschrieben ist als Empfehlung an Euch. Es stellt kein Allheilmittel dar.
•   Ziel des Konzeptes ist es, die Teiche und Bachläufe aus gewässerbaulicher Sicht zu optimieren und ökologisch betrachtet auf gesündere Füße zu stellen.
•   In diesen Konzeptvorschlag sind Erfahrungen aus voran gegangenen Projekten auf Golfanlagen, als auch der laufenden Projekte am Vereinsgewässer des
    Sportfischervereins Kaarst eingeflossen. Für einige Themenstellungen habe ich auf die Fachexpertise der Firma Ökon Vegetationstechnik zurückgegriffen, die
    sich mit ökologischem Gewässerbau beschäftigen, für Themenstellungen rund um die Bereiche Klärgrabenzonen und Filtertechnik auf die Experten der Firma
    Naturagart und bei Fragestellungen aus dem Bereich Tonabdichtungen auf Herrn Niebuhr von der Firma Lange, für Themenstellungen aus dem Bereich Arten-
    und Pflanzenschutz, Schaffung von artentypischen Ruhebereichen habe ich auf meine Mami zurückgegriffen, die als sich als studierte Biologin im Rahmen von
    NABU-Projekten seit Jahrzehnten ua. diesem Thema widmet.
•   Eine Bitte an Euch, bevor ich Euch Eure Seen aus heutiger und möglicher zukünftiger Perspektive vorstelle:
    Ich erwarte beiderseits offenen Umgang inklusiv dazugehöriger kritischer Betrachtung und bevorzuge die klare geradlinige Kommunikation voll auf den
    Frosch.
•   Die eingefügten Daten aus dem Geoportal RK Neuss sind theoretische nicht belastbare Richtwerte , um mir Anhaltspunkte zu verschaffen.
•   Planungsrelevante Klarheit bringt hier die fachgerechte Vermessung.

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Projektziel ökologisch :

      Der gesamte Wasserbereich soll nach Abschluss der Gesamtmaßnahme als ein
      zusammenhängendes Wassersystem funktionsfähig werden.
      Ein Ziel ist es, die ökologische Vielfalt an und in den Gewässern zu erhalten und verbessern.
      Ein Weiteres Ziel muss sein, die Ressource Wasser optimiert zu nutzen, indem man den
      Wasserverlauf im See 4 enden lässt den überschüssigen Teil der zugeführten Wassermenge aus
      dem Hauptbachlauf für die Gesamtbewässerung nutzbar macht.
      Wasser , welches heute sinnbildlich „versickert und verdunstet…“.

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Behördenbeteiligung,
Projektvorbereitung :

 1. Vor Beginn der Umsetzung müssen Auflagen der ULB und UWB feststehen!

    Die Sanierungen müssen außerhalb der „amphibienaktiven Zeit“ durchgeführt werden, sprich von August- November.
    Das Aufbereiten des Hauptbachlaufs und der Seen 1-3 stellt einen Eingriff in bestehende Ökosysteme, teilweise mit geschützten Arten im Sinne des
    BNatSchG dar.
    Die Gesamtmaßnahme sollte von der unteren Naturschutzbehörde befreit werden.
    Als Ausgleichsmaßnahme im Sinne des BNatSchG bietet sich der ökologische Wiederaufbau des Bachlaufsystems zwischen den Seen 1 und 3
    (B6), 1 und 2 und 3+4( B7) an.

    Es ist obligatorisch, die untere Wasserbehörde bei der Thematik Entsorgung von Teichschlamm in das Projekt proaktiv einzubinden.
    Um die Seen entschlammen zu können, muss seitens der UWB festgelegt sein, welche Art der Entsorgung nach LAGA TR Boden Merkblatt 20
    vorgegeben wird. Das setzt eine entsprechende zertifizierte Beprobung voraus.

 2. Um belastbare Kostenvoranschläge und eine materialgenaue Planung zu gewährleisten, ist die Arealvermessung durch einen Landvermesser
    dringend angeraten, da Ihr ansonsten Gefahr lauft, reichlich Kröten in den Sand zu setzen.
    Es macht keinen Sinn 25 Jahre alte Planungsunterlagen als Grundlage zu benutzen.

 3. Es ist ratsam, in den Verlandungsbereichen ungeachtet des Hauptprojektes schonende Pflegemaßnahmen durchzuführen.
    Mir schweben hier Synergieeffekte zwischen Euch und dem Schmitzhof vor. Ihr seid mit ausufernden Seggen-,Teichbinsenbeständen gesegnet,
    Euch fehlen aber beschattete Bereiche in den Seen. Das lässt sich recht einfach lösen, indem ihr vom Schmitzhof einheimische Seerosen,
    Rohrkolben und Kalmus übernehmt und Seggen und Schilfrohr dort hin bewegt.
    Gleiches lässt sich mit dem Birkhof (Schwertlilien, Seerosen, Hornkraut, Tausendblatt) umsetzen.

    Spart Kröten bei Pflanzenkosten, erfreut die Frösche und das Auge des Golfers !

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Grundlage: Festlegung der Teilbereiche

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                                                                                                                                             B2
                                                                 See 4
                                                                                 B7            See2
                                            Überlauf See 4                              B6              See 1 NW
                                                                                                                                        B3
                                                                                                                                                  B1
                                                                                                                                  B4
                                                                     See 3                   See 1 SW
                                                                                                                       B5
                                                                                                           See 1 Ost

     Die farblich markierten Bereiche stehen jeweils für einen Projektteil, wobei
     - die Bereiche B1-B5 den Hauptbachlauf,
     - der Bereich B6-B7 geplante Ausgleichsflächen für die Gesamtmaßnahme markieren und nach Beendigung als Feuchtbiotop den Wasserverlauf zum See 4
       darstellen werden.
     - See 4 unbetrachtet bleiben soll und der Überlauf See 4 weiter als wechselfeuchte Retensionsfläche erhalten bleiben soll.

     - die Bereiche See 1 Nordwest bis See 3 die Seen markieren, wobei See 1 auf Grund unterschiedlicher Begebenheiten ( Beschattung, Laubeintrag etc.)
     gesplittet wurde, See 2 als durchflossener See und See 3 als Endsee unterschiedlich betrachtet werden.
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vorkommende Pflanzen Sumpfpflanzen

  Seggen                        Froschlöffel       Teichbinse                Tannenwedel

Sumpfdotterblume    Schilfrohr+ Rohrkolben     Flatterbinse                         Gelbe Sumpfschwertlilie

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vorkommende Amphibien
                        Erdkröte ( Bufo bufo)

                        Merkmale
                        Die Erdkröte ist mit einer Größe von bis zu elf Zentimetern eine unserer größten Amphibienarten. Die
                        Oberseite ist bräunlich gefärbt und mit einer Vielzahl von Warzen ausgestattet. Die Unterseite ist
                        schmutzigweiß und manchmal grau gesprenkelt. Die Männchen sind wie bei allen echten Kröten an
                        ihren schwärzlichen Schwielen am Daumen und den nächsten beiden Fingern gut zu erkennen      .

                        Grasfrosch (Rana temporaria)

                        Merkmale
                        Der Grasfrosch ist eine unserer häufigsten Amphibienarten und kann eine Größe von elf Zentimetern
                        erreichen. Die Oberseite ist gelb-, rot- bis schwarzbraun. Häufig besitzen die Tiere größere Flecken,
                        welche mitunter die Grundfarbe fast verdecken können. Das Trommelfell ist auffallend dunkelbraun und
                        fast so groß wie das Auge.

                        „Teichfrosch“ (Rana esculenta)

                        Merkmale
                        Der Teichfrosch ist ein meist grün, manchmal bräunlich gefärbter Wasserfrosch. Auf dem Rücken
                        befinden sich schwärzliche Flecken, die sich auf den Hinterbeinen zu einer Marmorierung verdichten, Die
                        Weibchen werden sechs bis zwölf Zentimeter groß, die Männchen sind mit sechs bis zehn Zentimetern
                        etwas kleiner.

                        Genau genommen ist der Teichfrosch keine eigene Art, sondern ein Hybrid oder Bastard mit dem
                        Seefrosch und dem Kleinen Wasserfrosch als Elternteile. Der Teichfrosch weist Merkmale beider
                        Elternarten auf, was eine sichere Artbestimmung nach bloßem Augenschein schwierig macht. Auch bei
                        den Elternarten gibt es eine hohe Varianz. Seefrosch, Kleiner Wasserfrosch und Teichfrosch werden
                        deshalb zum sogenannten Grünfrosch- oder Wasserfroschkomplex zusammengefasst. In der
                        Grundfärbung ähnelt der Teichfrosch meist stärker dem Kleinen Wasserfrosch, wobei die Oberschenkel-
                        Hinterseite nur wenig oder gar nicht gelb gefärbt ist. Die Schallblasen der Männchen sind hellgrau.
    10.11.2020                             Karsten Silberbach für Golfclub Haus Bey                                               9
Betrachtung der Teiche und Bachläufe Golfclub Haus Bey Projektvorschläge - Karsten Silberbach für Golfclub Haus Bey
grundsätzliche Themen rund ums Wasser

•   1. Graskarpfen… kommen ursprünglich aus dem asiatischen Bereich, dürfen als nicht einheimische Fische nicht besetzt werden, werden im Alter von
    2-3 Jahren Vegetarier bis an ihr Lebensende, sind in der Lage ein Gewässer komplett leer zu fressen, damit sind so gut wie keine sauerstoffgebenden
    Prozesse mehr vorhanden und das Gewässer zum ökologischen Scheitern verurteilt. Sie wühlen bei der Futtersuche Sedimente auf und spülen damit
    immer wieder Nährstoffe in ohnehin nährstoffüberfrachtetes Wasser. Sprich ohne die Entnahme der Graser macht kein ökologischer Ansatz an den
    Gewässern Sinn!!!
•   2. Falllaub in Bachläufen und Seen…ist purer Nährstoff ..führt zu Nährstoffüberschuss… im Fall von Eichenlaub schmeckt keinem Kleinorganismus und
    wird nur sehr langsam zersetzt….
•   3.Seeaufbau
    Die Seen sind sehr flach angelegt, streckenweise im Begriff zu verlanden ( Schilfzone) und Auslaufbereiche, im Falle von See 2 und 3 zu gering
    beschattet, Flachwasserbereiche sind, vom nördlichen Ufer See 1 abgesehen, unterrepräsentiert bepflanzt. Damit wird den Seen die Möglichkeit
    genommen, von außen einwirkende Nährstoffe ausreichend abzufangen und umzusetzen, bevor sie im Wasser Schaden anrichten können.
    Die Beschattung der Seen 2 + 3 ist nicht gegeben. Natürlicher „Betretungsschutz“ nicht vorhanden.
    Bepflanzte Uferrandzonen sind nur teilweise vorhanden, wenn nun Golfer auf dem Ufer rumtrampeln, gelangen weitere Nährstoffe in
    Flachwasserbereiche, die wenigen dort wachsenden Sumpfpflanzen werden beschädigt oder zerstört. (Ergebnis: kleiner Frosch traurig, großer dicker
    Frosch stinksauer, Golfer auf der Flucht  )
•   5. Entschlammung
    Ist in den Seen 1,2,3 obligatorisch, um die Abdichtung neu aufbauen zu können, setzt voraus, dass die Seen beprobt und der Trockenaufschluss nach
    den Kriterien aus LAGA TR Boden Merkblatt 20 analysiert wird und UWB Vorgaben zur Beprobung und Entsorgung vorgibt.
     Beprobung muss durch einen Gutachter vorgenommen werden. Ausführung der Maßnahme sollte durch ein zertifiziertes Fachunternehmen
     durchgeführt werden.

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Grundgedanken Projektverlauf

Zwei Faktoren sind maßgeblich für den Projektverlauf:
1. Die Vorgaben der UWB Kreis Viersen :

Wird nach Beprobung des Schlammes entschieden, dass als Kompost verwertet werden kann seid Ihr fein raus, da unter Berücksichtigung der Auflagen
des BNatschG, trockengelegt und ausgebaggert werden kann.

Realistischer ist der zweite Ansatz:
Wird entschieden, dass nach TR Boden deponiert werden muss, wird es umfangreich und sehr aufwändig.
Dann muss zuerst entschlammt werden, trockengelegt, Dichtung entfernt, Solen vertieft, neue Dichtelemente eingebaut und ökologisch neu aufgebaut
werden.
Dichtungsmaterial und Schlamm müssen zwingend getrennt bleiben, Thema Deponiekosten nach Anliefergewicht.
Bei beiden Maßnahmen müssen im Vorfeld Lebewesen und Pflanzen entfernt und umgesiedelt bzw. zwischengelagert werden.

2. Umfang des Projektes:

Das Konzept ist mit Hinblick auf Kosten in Projektteilen von Herbst 2019 bis 2022 ausgearbeitet.
Es muss umgeplant werden, wenn im Ganzen umgesetzt werden soll.
Bitte intern abklären, welche Arbeiten seitens des Greenkeepings ausgeführt werden können.
Bei Pflanzenentnahmen/Fischentnahmen können wir mit einem kleinen Team unseres Sportfischervereins unterstützen.

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Geplanter Projektablauf Seite 1

                     Projektvorbereitung             Haus Bey
                     •   Diskussion des Konzeptes
                     •   Priorisierung von Einzelmaßnahmen
                     •   Einbindung von ULB und UWB Kreis Viersen,
                     •   Beantragung der Befreiung ULB
                     •   Artenkartierung
                     •   Schlammbeprobung und Festlegung der Entsorgungsauflagen UWB

                     Umsetzungsphase 1 Kostenvoranschläge
                     • Anforderung Kostenvoranschläge für
                     • Gewässervermessung (zb. Freudenberger , Nettetal)
                     • Schlammbeprobung ( zb. TÜV Süd MG)
                     • Schlammentnahme und Entsorgung( zb. Rewa Gruppe, altern. R Küsters,
                       Birkhof)
                     • Dichtungsentnahme ( wenn nicht in Eigenarbeit ausgeführt)
                     • Neuabdichtung der Wasserräume ( Fa. Dörries, GALA Bau Roosen)
                     • Neu- und Ergänzungsbepflanzungen ( Eigenregie und Fa. Ökon
                       Vegetationstechnik)

                     Umsetzungsphase 2
                     • Festlegung
                     • Umsetzungszeiträume einzelner Projektphasen
                     • Auftragsvergabe
                     • Festlegung von Pflanzenlagerflächen
                     • Festlegung Projektflächen im Nahbereich der Seen/Bachläufe
                     • der in Eigenregie durchzuführenden Maßnahmen ( Pflanzenentnahme,
                       Entnahme von Einbauten….
                     • Technische Abfolge
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Geplanter Projektablauf Seite 2

                     Projektumsetzung Eigenleistung
                     •   Sicherung der Pflanzen und Tiere,
                     •   sachgerechte Lagerung der Pflanzen,
                     •   Aushubarbeiten Bachlauf B1-B5 ; B6-B7 (?)
                     •   sachgerechter Wiedereinbau nach erfolgter Kontraktorenübergabe
                     •   Einbau ergänzender Bepflanzungen ( Kokosmatten/ Schilfmatten)

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Grundlagen DIA- Teichbauelemente Rahmenbedingungen

Böschungsneigung max. 1:3
Dadurch bedingt Einschränkung der Soletiefen der Seen und Bachläufe.
Vorteil der DIA-Elemente:
Durch die Gesamthöhe des Aufbaus mit nur 35 cm geringe Bodenaushubmenge
im Vergleich zur Ausschachtung bei Bentonitdichtung.
Zu vernachlässigender k-Wert ( Wasserverlust/ Jahr/m²)
„Einfacher“ Einbau durch industriell vorgefertigte Elemente, die nur verknetet
werden müssen.

https://www.lwg.bayern.de/mam/cms06/landespflege/dateien/tamcke_dichten_mit_ton_-_alternative_zur_folie_in.pdf

  Zu beachten:
  Versickerungsrate bei DIA-Aufbau ca. 9,5 l/m²/Jahr
  Verdunstungsrate ca. 800-1000l /m²/Jahr

  Versickerungsrate bei Bentonit/loser Ton ca. 9500 l/m²/Jahr oder höher
  Verdunstungsrate ca. 800-1000l /m²/Jahr

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Ökologische Gewässerentschlammung Tencate Geotubes

 Thema Entschlammung:
  Ihr werdet an einer Entschlammung der Seen nicht vorbei kommen, da viel mehr Nährstoffe in die Gewässer
 gelangen, als das Ökosystem verarbeiten kann. Ich bitte hier zu berücksichtigen, dass eine solche Maßnahme
 genehmigungspflichtig ist und mit Rücksicht auf Amphibien vorzugsweise in den Spätsommer-/Herbstmonaten
 durchgeführt werden sollte.
 Bitte informiert Euch in der Richtung ökologischer Gewässerreinigung unter dem Stichwort Tencate Geotube z.B.
 der Rewa-Gruppe. Das Verfahren ist minimalinvasiv und filtert mit Geotextilschläuchen und natürlichen
 Flockungsmitteln ca. 99% des Faulschlammes aus dem Gewässer, ohne ihn vorher abpumpen zu müssen.
 Eine Maßnahme wurde in Düsseldorf im Eller Schlossgraben durchgeführt  Info; eine weitere Maßnahme ist für
 diesen Sommer am Stadtsee Kaarst projektiert.
 Als Ablagebereich für Geotubes käme unten bezeichneter Bereich in Frage, Ablauf des gereinigten Wassers sollte
 in den Graben zwischen See 3 und 4 erfolgen.
 Eine im Umfang aufwandsähnlich vergleichbare Maßnahme am Kaarster Stadtsee ist mit ca. 50.000€ Kosten excl.
 Schlammentsorgung projektiert.( Info)
 Alternativ kommt eine Zusammenarbeit mit Ralf Küsters( GF) vom Birkhof infrage, er arbeitet zur Zeit an der
 Umsetzung eigener technischer Verfahren mit einer Vakuumanlage, so dass nur die Geotubes beschafft werden
 müssten und alles Weitere über eine Kooperation abgedeckt werden könnte.
 Kostenfaktor Geotubes: 30€/m³ Volumen excl. Entsorgung.

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Grundgedanken des zukünftigen Aufbaus
See 1- See2- Bachlauf B7 - See 4

Der Bachlauf B1-B4 soll nach Neuabdichtung in der heutigen Form als Auenbachlauf erhalten bleiben.
Nach Austausch der Bachabdichtung B1-B5 wird Dieser die Seen 1 und 2 durchströmen und in Richtung See 4 entwässern.
Der Bereich B5 wird tiefer ausgelegt, um Raum für eine „Filtergrabenzone“ zu schaffen.
Sie dient dem Zweck, aus dem Bachlauf einlaufendes nährstofflastiges Wasser zu filtern, bevor es in See 1 gelangt.
Der Einlauf in See 1 wird gestuft mit einzelnen Senken aufgebaut.
Durch die Bauweise des See 1 mit angrenzenden Erlen und Weiden im direkten Ufersaum entsteht eine Vollbeschattung im nördlichen Seeteil, die es
vielen emersen Pflanzen schwer macht, hier zu siedeln. Das Falllaub führt zu massivem Nährstoffeintrag ins ohnehin sehr flach ausgeprägte Gewässer.
Durch die begrenzte mögliche Breite/ Soletiefe des Gewässers soll der „See“ im nordöstlichen Teil in einen erweiterten Bachlauf mit flach( max. 1m tiefen)
auslaufenden bepflanzten Partien umgestaltet werden. Die Soletiefe des Bachlaufes sollte bei 1,2- 1,5 m liegen.
Der Ablauf von See 1 Nordost nach Nordwest sollte wiederum gestuft mit einzelnen Senken erfolgen.
Der Bereich See 1 Nordwest wird analog des Bereiches B5 in eine Filtergrabenzone umgestaltet. Die geringe mögliche Tiefe, der massive Falllaubeintrag
und die westliche Vollbeschattung führen dazu, dass eine Ausprägung als See dauerhaft schwer umsetzbar ist.
Hier soll mit einer Sole 1,5m+ und flachauslaufenden Uferpartien eine weitere Filtergrabenzone entstehen.
Das Wasser muss möglichst nährstoffreduziert im See 2 eingeleitet werden, da auf Grund seiner Lage innerhalb Spielbahn 10 eine
Beschattungsoptimierung durch Bäume nicht realisierbar ist.
See 2 soll mit einer Soletiefe von 1,5-2,5 m Tiefe und ausgeprägter Flachwasserbepflanzung ausgestattet werden. Seerosen/alternativ eine kleine
bepflanzte Schwimminsel tragen weiter zur Beschattung des Sees bei.
Der Auslauf in den Bereich B 7 erfolgt über eine Stauschwelle. Der Bereich B7 wird als flacher Bachlauf zum See 4 geführt.
Der Kontaktbereich zwischen B6 und B7 soll als dauernasse randbepflanzte Staustufe aufgebaut werden. Die Soletiefe sollte ca. 1,5 m betragen. Der
Ablauf zum See 4 erfolgt über eine Stauschwelle.
Der Einlaufbereich des See 4 sollte bei der Gesamt-Entschlammung mit berücksichtigt werden.
Der Auslauf aus See 4 in Richtung Retensionsfläche ( zwischen Abschlag Bahn 1 und Bahn 18) bleibt unbetrachtet.

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Grundgedanken des zukünftigen Aufbaus See 1 –
Bachlauf - See 3

 Durch die Bauweise des See 1 mit direkt angrenzenden Erlen und Weiden im direkten nördlichen Ufersaum kommt es zu massivem Falllaubeintrag.
 Die Beschattung aus südlicher und westlicher Richtung ist nur im südöstlichen Seeteil gegeben, leider in Form von Vollbeschattung.
 Durch die begrenzte mögliche Breite/ Soletiefe dieses Bereiches wird der „See“ im südöstlichen Teil in einen erweiterten Bachlauf mit flach ( 0 – 0,8 m tiefen) auslaufenden
 bepflanzten Partien umgestaltet werden.
 Die Soletiefe des Bachlaufes sollte bei 0,8-1 m liegen und in der Außenpartie zur Spielbahn 10 liegen.
 Der Seebereich Südost ( Schilfzone) wird als bepflanzte Flachwasserzone ausgeprägt.
 Der Bachlauf zwischen Südost und Südwest wird verbreitert, die Sole auf 50 cm vertieft.
 Der Seeteil Südwest wird in der Sole auf 1,5-1,8 m vertieft, die Flachwasserbereiche rundherum mit einer 1m breiten Flachwasserbepflanzungszone ausgebaut. Am
 südlichen Uferrand werden 3- 4 Kopfweiden zur Beschattung gepflanzt. Die Sole des Sees wird mit Seerosen/Teichmummeln, in Kübeln gepflanzt besetzt.
 Der Bachlaufbereich zum See 3 wird breit und flach ausgeprägt. Im mittleren Bereich wird ein Staubecken ausgebaut.
 Der Einlaufbereich in See 3 wird als 50-80 m² große Filterzone flach-1m ausgebaut. Als Filterpflanzen sollten Schilfrohr und Schmalblättriger Rohrkolben zum Einsatz
 kommen.
 Es gibt drei Möglichkeiten des Aufbaus:
 1. See 3 als Endsee aufbauen oder
 2. einen Ablauf zur Retensionsfläche aufbauen und nährstofflastiges Wasser ausschleusen.
 3. (See 3 ins Bewässerungskonzept einbinden und eine Pumpstation installieren.)

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1. Projektschritt nach behördlicher Freigabe:
   Wiederherstellung Bachläufe Verbindung Bereich B6/ B7
   Umsetzungszeitraum Herbst 2020

    Der Bereich dient während der Umsetzung des Gesamtkonzeptes als Ausgleichsfläche im Sinne des
    BNatSchG und wird mit Abschluss des Projektes ein Teil der Feuchthabitate.

    Der Ablauf von See 2 zum See 4 bleibt wie er ist, da bei einer Überarbeitung die nördlich angrenzende
    Hecke in Mitleidenschaft gezogen würde.
    Die vorkommenden Sumpfdotterblumen sollten mit Schwertlilien, Blutweiderich, Schwanenblumen,
    Flatterbinsen ergänzt werden.
    Geschaffen werden muss der Wasseraustausch zwischen See 1 Nordwest und Bachlauf See1 nach
    See 3, um die Überflutung zu vermeiden.

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1. Projektschritt nach behördlicher Freigabe:
   Wiederherstellung Bachläufe Verbindung Bereich B6/ B7
   Umsetzungszeitraum Sommer/ Herbst 2019

Der Bereich dient während der Umsetzung des Gesamtkonzeptes als Ausgleichsfläche im Sinne des
BNatSchG und wird mit Abschluss des Projektes ein Teil der Feuchthabitate.

F Vermessung der zu bearbeitenden Teilbereiche durch Landschaftsvermesser
F Erstellung Kostenvoranschlag z.B. Fa. Dörries, Fa. GALA Roosen…..
E Entnahme und Lagerung Sumpfpflanzen aus den Trocken-Bachbereichen B6 und B7
E Entnahme und Lagerung Einbauten/Stauschwellen etc.

F/E Erdaushub für Aufbau der neuen Bachprofile.
F Erdaushub für neues Beckenprofil ( Auslaufbereich zum See 4)
F Einbau des DIA- Teichbausystems mit Auflasten
E Einbau gestalterischer Elemente/ Stauschwellen
E B6/7 Bepflanzung des Bereichs mit Sumpf und Feuchtwiesenpflanzen
E B7 Änderung des Mähkonzeptes entlang Bahn 10 und um See 2
                                                                                  E= in Eigenregie durchführbar
                                                                                  F= Fremdvergabe Fachunternehmen

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2.Projektschritt nach behördlicher Freigabe:
Bachlauf Bereich B1-B5
Umsetzungszeitraum Herbst 2019

F Vermessung der zu bearbeitenden Teilbereiche
F Erstellung Kostenvoranschlag z.B. Fa. Dörries; Fa. GALA Roosen….
E Entnahme und Lagerung Sumpfpflanzen aus den Nass-Bachbereichen B1 bis B 5
E Lagerung der Sumpfpflanzen, Umsiedelung der Amphibien in den Bachlauf B6, B7,
E Teilumsiedelung Pflanzen in Bachlauf B6/B7
E Trockenlegung des Bachlaufes B1-B5 ( Abschalten des Brunnens)
E Ergänzungsumbau des Brunneneinlaufes See 3 nach See 1

F Erdaushub für Aufbau des neuen Bach- /Seeprofils.
F Einbau des DIA- Teichbausystems mit Auflasten
E Einbau gestalterischer Elemente/ Stauschwellen
E 1 Bepflanzung des Nassrandbereichs mit Sumpf und Feuchtwiesenpflanzen
E 2 Bepflanzung des trockenen Uferrandbereiches
E 3 Überarbeitung des Mähkonzepts Uferrand Bahnen 2,5,7,8,10,11

                                                                                   E= in Eigenregie durchführbar
                                                                                   F= Fremdvergabe Fachunternehmen

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Randgedanken
 Bachlauf Bereich B1-B5 und Seen

Ich halte es für essentiell wichtig, sich Gedanken über Euer Mähkonzept der Randbereiche um die
Gewässer zu machen.
Fein das die Golfer gerne an und in den Biotopen rumtrampeln, ökologisch und wirtschaftlich tragbar
ist das nicht!
Der materielle Schaden, der Euch entsteht, wenn die Auflastschicht zertreten und die
Tondichtungsschicht beschädigt wird, ist mit keinem Golfballverlust dieser Welt zu rechtfertigen!
Sinnvoll wäre um alle Gewässer und Bachläufe herum neben der bepflanzten Randzone einen
mindestens 1m breiten ungemähten Randstreifen stehen zu lassen. Es vermindert Euren
Pflegeaufwand/ Arbeitseinsatz auf einen Mähvorgang Ende des Jahres.
Es verhindert:
- das Einrollen von Golfbällen in die Biotope.
- weitestgehend das Einwehen von Laub in den Bereich

Wesentlich wichtiger ist jedoch, dass sich ökologische Nischen bilden, die nicht betreten werden
sollten.
Ich würde Euch hier die Zusammenarbeit mit der NABU-Gruppe Kaarst ans Herz legen wollen.
Über die Gruppe kommt Ihr schmerz- und kostenfrei an Saatgut und sie sind absolut pflegeleicht,
versprochen!

     10.11.2020                           Karsten Silberbach für Golfclub Haus Bey                    21
Grunddaten Einlauf:
Bachlauf Abschnitt Einlauf und 1 und 2                                                             Uferlänge: ca. 35 m
                                                                                                   Fläche: ca. 80 m²
                                                                                                   Baujahr: ca. 1994
                                                                                                   Bauart: Ton
                   Grunddaten Bachlauf Abschnitt 1:                                                Filter/ Pumpen vorhanden? Ja
     Geoportal Rhein-
                   Uferlänge: ca. 55 m
                   Baujahr: ca. 1994
                                                                                                   Brunnenwasser
                                                                                                   Drainageeinleitungen? nein

     Kreis Neuss   Bauart: Ton
                   Filter/ Pumpen vorhanden? nein
                                                                                                   Gelände unter Natur-/Landschaftsschutz? ja
                                                                                                   Schlammaufkommen? nein
                   Drainageeinleitungen? nein                                                      Zustand?
                   Gelände unter Natur-/Landschaftsschutz? ja                                      Randbepflanzung? Seggen, Schwertlilien,
                   Schlammaufkommen? nein                                                          Sumpfdotterblume Wasserminze
                   Zustand?
                   Randbepflanzung? Mischbepflanzung aus
                   Rohrkolben, Wasserminze, Froschlöffel,
                   Sumpfdotterblumen, Seggen, Tannenwedel,
                   Teichbinse…

                                                                                                  Grunddaten Bachlauf Abschnitt 2:
                                                                                                  Uferlänge: ca. 80 m
                                                                                                  Baujahr: ca. 1994
                                                                                                  Bauart: Ton
                                                                                                  Filter/ Pumpen vorhanden?
                                                                                                  Drainageeinleitungen?
                                                                                                  Gelände unter Natur-/Landschaftsschutz? ja
                                                                                                  Schlammaufkommen?
                                                                                                  Zustand?
                                                                                                  Randbepflanzung?
                                                                                                  Seggen, vereinzelt Sumpfdotterblume
     10.11.2020                                        Karsten Silberbach für Golfclub Haus Bey                                 22
Bachlauf Abschnitt Einlauf und 1 + 2 Istdaten

  Der Bachlaufbereich ist mit drei Staubecken strukturiert.
     Geoportal Rhein-
  Oberes Becken :vollflächige Bepflanzung im Einlaufbereich mit Seggen, Schwertlilien vereinzelt
  Sumpfdotterblumen, Froschlöffel, Teichbinse, Sumpfdotterblumen.
     Kreis Neuss
  mittleres Becken : vollflächig durchwachsen von Seggen, Ausbreitung auf Uferrandbereich,
  vereinzelt Sumpfdotterblume und Schwertlilie.
  Unteres Becken: im Einlauf vollflächig mit Rohrkolben bestanden, Randbereich mit
  Sumpfdotterblumen,
  Beckensole vollflächig mit Tannenwedel durchzogen.
  Molche konnten nicht beobachtet werden.
  Gras- und Teichfrösche vorhanden.

     10.11.2020                            Karsten Silberbach für Golfclub Haus Bey                23
Grunddaten Bachlauf Abschnitt 3:
                                                Uferlänge: ca. 80 m
Bachlauf Abschnitt 3 +4                         Baujahr: ca. 1994
                                                Bauart: Ton
                                                Gelände unter Natur-/Landschaftsschutz? ja
                                                Zustand? Randbereiche verlandet

             Grunddaten Bachlauf Abschnitt 4:
             Uferlänge: ca. 110 m
             Baujahr: ca. 1994
             Bauart: Ton
             Gelände unter Natur-/Landschaftsschutz? Ja
             Zustand? Randbereiche verlandet

     10.11.2020                                             Karsten Silberbach für Golfclub Haus Bey   24
Bachlauf Abschnitt 3 + 4 Istdaten

Beide Bachlaufabschnitte münden in flache Staubecken.
Oberes Becken :vollflächige Bepflanzung im Einlaufbereich mit Seggen, Schwertlilien
vereinzelt Sumpfdotterblumen, Froschlöffel, Teichbinse.
Unteres Becken : Im Einlaufbereich vollflächig durchwachsen von Seggen, vereinzelt
Sumpfdotterblume und Schwertlilie. Auslaufbereich mit Teichbinse durchwachsen.
Amphibien konnten nicht beobachtet werden.

      10.11.2020                          Karsten Silberbach für Golfclub Haus Bey    25
Bachlauf Abschnitt 5

Grunddaten Bachlauf Abschnitt 5:
Uferlänge: ca. 28 m
Breite 9,5 -13,5m
Baujahr: ca. 1994
Bauart: Ton
Filter/ Pumpen vorhanden? nein
Drainageeinleitungen? nein
Gelände unter Natur-/Landschaftsschutz? ja
Schlammaufkommen? Nein Verlandungsbereich

                                       B5 ist ein verlandetes Staubecken mit max. Wassertiefe von 30 cm
         10.11.2020                    Vollflächig durchwachsenKarsten
                                                                 mit Seggen.
                                                                        Silberbach für Golfclub Haus Bey   26
Projektvorschläge B1-B5

     Der Hauptbachlauf sollte nach Neueinbau von DIA-Tonelementen, wie heute vorhanden, wiederhergestellt
     werden.
     Der Bereich B5 sollte als Staubecken mit Filterfunktion aufgebaut werden.
     Hierzu sollte er auf zwei Meter Solentiefe vertieft werden.
     Rundherum sollte ein 1 m breiter max. 80 cm tiefer bepflanzter Flachwasserbereich angelegt werden und
     mit Seggen, Teichbinse, kleinwüchsigem Rohrkolben bepflanzt werden.
     Der Auslaufbereich zum See 1 über gestufte Kolke sollte mit Sumpfdotterblumen, Schwertlilien,
     Wasserminze, Schwanenblumen, Blutweiderich, Sumpfvergissmeinicht etc. bepflanzt werden
     Die Sole des B 5 sollte mit Wasserschraube bepflanzt werden.
     Hintergrund hier: Abfangen von Nährstoffen vor Eintritt in See 1

     10.11.2020                                 Karsten Silberbach für Golfclub Haus Bey                     27
3. Projektschritt nach behördlicher Freigabe:
See 3 , See 2 , See 1 Nordwest
Herbst 2020

F Vermessung der zu bearbeitenden Teilbereiche
F Erstellung Kostenvoranschlag z.B. Fa. Dörries; Fa. GALA Roosen
E Entnahme und Lagerung Sumpfpflanzen aus den Randbereichen See 2 und Nassbereichen See 3
E Lagerung der Sumpfpflanzen, Umsiedelung der Amphibien
E Umsiedlung von Seggenbeständen
F Erstellung Kostenvoranschlag z.B. Fa. Rewa ( Tencate Geotubes)
F Schlammentnahme See 2 ,See 3 und See 1 Nordwest

F Trockenlegung und Erdaushub für Aufbau der neuen Seeprofile.
F Einbau des DIA- Teichbausystems mit Auflasten

E1-3 Bepflanzung des Bereichs mit Sumpf und Feuchtwiesenpflanzen
E2 Bau oder Kauf von bepflanzten Schwimminseln zur Oberflächenbeschattung
E2 Einbau von Seerosen in Pflanzkübeln
E3 Bau oder Kauf von bepflanzten Schwimminseln zur Oberflächenbeschattung
E3 Einbau von Seerosen in Pflanzkübeln
                                                                     E= in Eigenregie durchführbar
                                                                     F= Fremdvergabe Fachunternehmen
     10.11.2020                         Karsten Silberbach für Golfclub Haus Bey              28
3. Projektschritt nach behördlicher Freigabe:
 See 3 , See 2 , See 1 Nordwest

Entschlammung:
Grundsätzlich entscheidend über das Verfahren der Entschlammung ist die Auflage der UWB zur
Entsorgung.
Wird das Material als Kompost freigegeben, kann ausgebaggert , abgelagert und untergemischt
werden. Das müsste bei der erwarteten Schlammmenge jedoch mit schwerem Gerät erfolgen.
Werden Auflagen zur Entsorgung nach Deponieverordnung oder Richtung Biogasanlage gemacht,
sollte so wenig Gewicht, wie möglich angeliefert werden. Dann braucht ihr entweder viel Fläche zum
Trocknen oder ein Verfahren, dass vernünftige Trocknung sicherstellt.
Hier bietet sich das Verfahren mit Tencate Geotubes an.
Als Projektfläche bietet sich der Bereich nordwestlich des See 3 an.

     10.11.2020                           Karsten Silberbach für Golfclub Haus Bey                   29
3. Projektschritt nach behördlicher Freigabe:
See 1 Südwest , Südost
Herbst 2020

 F Vermessung der zu bearbeitenden Teilbereiche
 F Erstellung Kostenvoranschlag z.B. Fa. Dörries; Fa. GALA Roosen
 F Erstellung Kostenvoranschlag z.B. Fa. Rewa ( Tencate Geotubes)
 F Erstellung Kostenvoranschlag z.B. Küsters( Birkhof)

 E Entnahme und Lagerung Sumpfpflanzen aus den Rand- und Sumpfbereichen See 1
 E Lagerung der Sumpfpflanzen, Umsiedelung der Amphibien in die Seen 2+3
 F Schlammentnahme See 1 Südteil nach Beprobung
 E Abschalten des Bachlaufes, bzw. umleiten des Wasserstromes aus B5 zum B6/B7

 F Trockenlegung und Erdaushub für Aufbau des neuen Seeprofils.
 F Einbau des DIA- Teichbausystems mit Auflasten
 F Einbau gestalterischer Elemente in See 1 ( Einlaufkaskade See 1 nordost nach nordwest)
 E Bepflanzung des Bereichs mit Sumpf und Feuchtwiesenpflanzen         E= in Eigenregie durchführbar
                                                                       F= Fremdvergabe Fachunternehmen

      10.11.2020                         Karsten Silberbach für Golfclub Haus Bey                 30
See 1 Uferabmessungen

      10.11.2020        Karsten Silberbach für Golfclub Haus Bey   31
Checkliste Grunddaten/ Wasseranalytik See 1

Grunddaten See 1 :
Wasserfläche Größe : ca.2240 m²
Uferlänge: ca. 330 m
Wassertiefe: 0,2-1,3 m
Baujahr: ca. 1994
Bauart: Ton
Filter/ Pumpen vorhanden? nein
Drainageeinleitungen? nein
Gelände unter Natur-/Landschaftsschutz? ja
Schlammaufkommen? 40-50 cm Wasser, darunter 20-60 cm Faulschlamm
Zustand? In Verlandung begriffen
Randbepflanzung? Nordbereich Seggen, partiell Schwertlilie
                   Südbereich Schilfrohr, Seggen Schwertlilien
Unterwasserbepflanzung nicht vorhanden

                                                                         Messwertinterpretationen:
                                                                         Der pH-Wert ist mit 8,2 grenzwertig hoch, sollte eigentlich zwischen pH 7-8.5 liegen, ab 8,5 wirkt er
                                                                         fischtoxisch.
                                                                         Der Karbonathärtewert sollte zwischen 4 und 6 liegen, liegt bei 1,5, daraus schließe ich, dass hier nur
                                                                         geringe Pufferwirkung vorhanden ist, die den pH-Wert “einfangen“ könnte.
                                                                         Der Nährstoffwert Nitrat ist erhöht, aber nicht kritisch, Phosphat als zweiter Nährstoffkomplex und
                                                                         limitierender Faktor liegt mit 0,16 mg/l 4,5fach überhöht über dem Grenzwert von 0,035 mg/l.
                                                                         Sauerstoffgehalt mit 7,9 mg/l unkritisch für die Jahreszeit. Je wärmer es jedoch wird, desto geringer
                                                                         wird das Sauerstoffbindevermögen und der der biologische Sauerstoffbedarf steigt.
 10.11.2020                                           Karsten Silberbach für Golfclub Haus Bey                                                                      32
Wasser-/ Uferrandbepflanzung See 1:
 Art                  Uferseit Bemerkungen
                                                              Nord   Süd   West      Ost     Abstand
                      e        Ausbreitung
                                                    Erle      xx     xx              xx      Uferrand unter 2 m
 Uferrandpflanzen
                                                    S.-Erle   xx     xx    xx                Uferrand unter 2 m
 Schilfrohr         SO/ NW    Bereiche in
                                                    Birke                                    Uferrand unter 2 m
                              Verlandung
                                                    Weide :   xx     xx         xx   xx      Uferrand unter 1 m
 Rohrkolben b
                                                    Pappel
 Seggen             N /SO      Ufer und
                                                    Eiche
                              Flachwasser
                                                    Ahorn
 Schwertlilien g    N/SW/SO    rundherum partiell
                                                    Eibe
 Wasserschwaden
 Kalmus
 Tannenwedel
 Hechtkraut
 Sumpfdotterblum
 e
 Froschlöffel       NO
 Teichbinse
 Flatterbinse
  Wasserminze                 im Einlauf
 Tiefwasserpflanzen
 Wasserpest
 Hornkraut
 Tausendblatt
 Laichkraut
 Schwimmblattpflanzen
 Seerose
           10.11.2020
 Wasserhahnenfus                                        Karsten Silberbach für Golfclub Haus Bey                  33
 s
Fischarten/ Amphibien/ Krebse / Schnecken/ Muscheln See 1

                               ja       nein     Bestand/ Anzahl        Teichfrosch      xx
    Graskarpfen                     ?                                   Grasfrosch       xx
    Spiegel-/Schuppenkarpfen        ?                                   Laubfrosch
    Rotfedern/ Rotaugen             ?                                   Seefrosch
    Schleie                         ?                                   Erdkröte          xx
                                                                        Molche
                                                                        Unken

                                                                        Sumpfdeckelschnecke    x
                                                                        Herzmuschel
                                                                        Blasenschnecke
                                                                        Spitzschlammschneck
                                                                        e

                                                                        deutscher Edelkrebs
                                                                        amerik. Flusskrebs
                                                                        roter Sumpfkrebs
                                                                        Signalkrebs

     10.11.2020                            Karsten Silberbach für Golfclub Haus Bey                34
Istzustand See 1

•   Der See sollte sachlich in fünf Bereiche unterteilt werden:
•   1. Bacheinlauf:
    Hier ist durch hohen Nährstoffgehalt des Einlaufwassers und der Einspülung von organischem Material dominanter Pflanzenbestand Seggen, Bereich ist durch
    umliegende Bäume stark beschattet.
•   2. nördlicher Teil:
    Durch Baumbestand im direkten Uferbereich ab mittags vollbeschattet, sehr starker Eintrag durch Falllaub, sehr dominanter Bewuchs mit Seggen im    Ufersaum
    und Flachwasserbereich. Partiell Schwertlilien vorhanden Verlandungserscheinungen im Auslaufbereich nach See 1 NW.
    Wassertiefe max. 0,5 m bei 0,5 m Schlammschicht.
•   3. See 1 nordwestlicher Teil
    Durch den Baumbestand auf dem Südufer im direkten Uferbereich ab mittags beschattet, sehr starker Eintrag durch Falllaub, flacher Aufbau mit   Schilfbewuchs,
    sehr stark verschlammte Bereiche mit Verlandungserscheinungen im Auslauf zum See 2
    Wassertiefe max. 0,5 m bei 0,5 m Schlammschicht.
•   4. südwestlicher Teil ( Green 12/ See 1 SW ):
    Flächig bewachsener Ufersaum mit Seggen und Schwertlilien entlang der Spielbahn, ab spätem Vormittag keine Beschattung mehr, Falllaubeintrag
    Verlandungserscheinungen im Auslaufbereich und in Randbereichen. Mit Seggen und partiell Schwertlilien umstanden , keine Flachwasserbepflanzung.
•   5. südöstlicher Teil
    Bereich flächig durchzogen von Phragmites australis ( Verlandungsanzeiger), Ufersaum flächig mit Seggen bewachsen.
    Geringe Wassertiefe mit 0,3-0,4 m Sole teils aussedimentiert, teils Faulschlammschichten mit 0,4m Stärke.

          10.11.2020                                                 Karsten Silberbach für Golfclub Haus Bey                                                       35
Projektvorschläge für See 1

      Dieser See mit massiver Beschattung und Falllaubeintrag wird als See dauerhaft schwer zu handeln sein.
      Durch den Begrenzungsfaktor Spielfläche kommt eine Verbreiterung zur Solenvertiefung nur im südöstlichen Teil in Frage, aber hier auch nur bedingt, durch am Ufer
      stehende Bäume.
      Durch den Falllaubeintrag bedingt wird es hier immer eine erhöhte Nährstofffracht geben.
      Bei heutigem Aufbau mit geringer Wassertiefe besteht immer die Gefahr der Nährstoffübersättigung mit entsprechenden Folgeauswirkungen , wie Verlandung, massivem
      Algenbewuchs im südlichen Teil mangels nährstoffzehrender Bepflanzung.
      Durch die Beschattung des Nordbereichs bleibt die Auswahl der „reinigenden“ Pflanzen beschränkt.
      Im nördlichen Bereich ist eine max. Wassertiefe von 0,9-1,2 m bei Annahme eines max. Ufergefälles von 1:3 zu erreichen,
      im südwestlichen Bereich ist eine max. Wassertiefe von 1,8m und
      im südöstlichen Bereich ist eine max. Wassertiefe von 1,2 m zu erreichen.
      Im Wissen des massiven Falllaubeintrags, der nördlichen Vollbeschattung und der bautechnisch umzusetzenden maximalen Böschungsneigungen würde ich folgenden
      grundsätzlichen Vorschlag machen wollen:
      Es wäre sinnvoll, an Stellen wo es bautechnisch möglich ist, die Solen zu vertiefen und die Flachwasserbereiche als „Überschwemmungszonen“ mit Filterpflanzen
      aufzubauen. Damit wird erreicht, dass die auf das Wasser wirkenden Nährstoffe am Rand gehalten und umgesetzt werden.
      Die vertiefte Sole +1,2 m vermindert die Gefahr des Zuwucherns des Bereiches, da Rohrkolben und Schilf max. 1m tief wachsen.
      Alle Bereiche die aufgrund der bautechnischen Einschränkung flacher als 1m ausgelegt werden müssen, sollten als Bachläufe mit verbreiterter Sole ausgelegt werden.

      10.11.2020                                                  Karsten Silberbach für Golfclub Haus Bey                                                                36
Projektvorschläge für See 1
Seite 2
      Aufbau der Gewässerteile wie folgt:
      Bacheinlauf:
      wie bisher, aber wieder als einlaufende Kaskade geprägt, Randbepflanzung mit Flatterbinsen, Seggen im direkten Übergang zum Spielbereich, Schwertlilien, Schwanenblume
      und Blutweiderich („bunter Einlauf“). Das einlaufende Wasser wird im vorgelagerten Bereich B 5 durch Filterpflanzen nährstoffreduziert.
       nördlicher Teil:
       Ausprägung als Überschwemmungsbereich in den ein Meter breit ausgelegten bepflanzten Flachwasserbereichen. Lediglich eine ca. 2m breite und 1,2m tiefe Sole längs
      vom Bacheinlauf bis zum Auslaufbereich Nordwest. Zur Insel hin eine ein Meter breite Flachwasserzone massiv mit Seggen und Schwertlilien bepflanzt.
      Auf Grund der Beschattung kommen nur wenige andere Pflanzenarten infrage.
      Verbindung See 1 Nord nach Nordwest: Aufbau als gestufte Wasserkaskade.
      südwestlicher Teil ( Green 12):
      Ausprägung als „Teich“ mit max. Wassertiefe von 2 Metern, Randbereich 1m breit als bepflanzte Flachwasserzone aufgebaut.
      Für die Freiwasserwasserfläche zur Beschattung entweder Seerosen/ Teichmummeln in Kübeln verpflanzt oder eine kleine bepflanzte Schwimminsel.
      Auslaufzone zum Bereich B6/ See 3
       südöstlicher Teil
      Verlängerung des Bacheinlaufs B5 mit geringer Soletiefe von unter 1m und ausgeprägter bepflanzter Randzone . Hier bieten sich halbschattenverträgliche Arten zur
      Bepflanzung an. Denkt mal über ein Feuchtzonen-Blütenparadies nach ( Sumpfdotterblume, Blutweiderich, Schwertlilie, Schwanenblume, Kalmus, Froschlöffel,
      Wasserhahnenfuss Sumpfvergissmeinicht, Wasserminze)
      Falllaubeintrag, Beschattung und geringe mögliche Soletiefe sprechen gegen einen Aufbau als „See“ .
      Der heute mit Schilfrohr verlandende Bereich sollte als ausgeprägter bepflanzter überfluteter Flachwasserbereich aufgebaut werden zur Insel hin mit Schilf bepflanzt zur
      Spielbahn hin mit Schwertlilien/ Seggen/ Blutweiderich etc.

      10.11.2020                                                  Karsten Silberbach für Golfclub Haus Bey                                                                37
See 2 Uferabmessungen und Fläche

       10.11.2020                  Karsten Silberbach für Golfclub Haus Bey   38
Checkliste Grunddaten/ Wasseranalytik See 2

Grunddaten See 2 :
Wasserfläche Größe : 500 m²
Uferlänge: ca. 95 m
Wassertiefe: 0,2-0,5 m
Baujahr: ca. 1994
Bauart: Ton
Filter/ Pumpen vorhanden? nein
Drainageeinleitungen? nein
Gelände unter Natur-/Landschaftsschutz? ja
Schlammaufkommen? Bereich des Auslaufes Schlammdicke bis 0,6 m
Seemitte 0,3-0,5 m
Zustand?
Randbepflanzung? Seggen rundherum, partiell Schwertlilien, im Auslauf
Sumpfdotterblumen
Unterwasserbepflanzung: endete als Karpfenbrunch
Keine Sauerstoffgebenden Prozesse im Wasser

                                                                                      Messwertinterpretationen:
                                                                                      Der pH-Wert ist mit 7,3 normal, die Karbonathärte sollte zwischen 5 und 6 liegen, liegt bei 2,0, daraus
                                                                                      schließe ich, dass hier nur noch geringe Pufferwirkung vorhanden ist, die den pH-Wert “dämpfen“ könnte.
                                                                                      Der Nährstoffwert Nitrat ist mit 6,0 mg/l vertretbar, Phosphat als zweiter Nährstoff und limitierender Faktor
                                                                                      liegt mit 0,17 mg/l 5fach überhöht über dem Grenzwert von 0,035mg/l.
                                                                                      Bei der geringen Wassertiefe, verbunden mit fehlender Beschattung ist mit raschem
                                                                                      Wassertemperaturanstieg und damit sinkender Sauerstoffbindung zu rechnen.
                                                                                      Hier verhindern die „Graser“ noch das Zuwuchern mit Algen, da sie banal ausgedrückt nix anderes zu
                                                                                      fressen haben.

        10.11.2020                                                 Karsten Silberbach für Golfclub Haus Bey                                                                       39
Wasser-/ Uferrandbepflanzung See 2:

Art                   Uferseit Bemerkungen                Nord   Süd   West   Ost        Abstand
                      e        Ausbreitung      Erle
Uferrandpflanzen                                S.-Erle
Schilfrohr                                      Birke
Rohrkolben s b z                                Weide :                  xx
Seggen              xxx
Schwertlilien b g l   xx                        Pappel
Wasserschwaden                                  Eiche
Kalmus                                          Ahorn
Tannenwedel                                     Eibe
Hechtkraut
Sumpfdotterblume    xx        Auslauf nach B7
Froschlöffel
Teichbinse
Flatterbinse
 Wasserminze
Tiefwasserpflanzen nicht vorhanden
Wasserpest
Hornkraut
Tausendblatt
Laichkraut
Schwimmblattpflanzen nicht vorhanden
Seerose
Wasserhahnenfuss

         10.11.2020                                 Karsten Silberbach für Golfclub Haus Bey       40
Fischarten/ Amphibien/ Krebse / Schnecken/ Muscheln See 2

                               ja        nein     Bestand/ Anzahl        Teichfrosch      xxx
    Graskarpfen                     xx            7                      Grasfrosch       Xx 5 Laichballen 18.03.2019
    Spiegel-/Schuppenkarpfen                                             Laubfrosch
                                                                         Seefrosch
                                                                         Erdkröte          xx 18.03.2019
                                                                         Molche
                                                                         Unken

                                                                         Sumpfdeckelschnecke           x
                                                                         Herzmuschel
                                                                         Blasenschnecke
                                                                         Spitzschlammschnecke              x

                                                                         deutscher Edelkrebs
                                                                         amerikan. Flusskrebs
                                                                         roter Sumpfkrebs
                                                                         Signalkrebs

     10.11.2020                             Karsten Silberbach für Golfclub Haus Bey                                    41
Istzustand See 2
     •   Beschattung des Sees nur mit einem Baum auf der Südwestseite.
     •   Die mangelnde Beschattung führt zur raschen Wassererwärmung und starker Verdunstung.
     •   Das Licht kommt bis auf den „Seegrund“,
         damit verbunden ohne Graskarpfen massiver Algenbewuchs auf Grund von Nährstoffübersättigung.
         Keine Nährstoffbindenden submersen Pflanzen vorhanden.

     •   Die Soletiefe liegt unter einem Meter im mittleren Bereich , an den Rändern bei 0,3 m.
     •   Die Schlammschichten sind von 30-40 cm Wasser überlagert. Endsee.
     •   Randbepflanzung ist flächig mit Seggen vorhanden.
     •   Es fehlen der Bewuchs mit sauerstoffgebenden und nährstoffentziehenden submersen Pflanzen und bepflanzte Flachwasserbereiche.
     •   Eingrenzung durch direkte Spielbahngrenze.

     10.11.2020                                              Karsten Silberbach für Golfclub Haus Bey                                    42
Projektvorschläge für See 2

       Entnahme der Graskarpfen
       See 2 wird als durchströmter See aufgebaut, entwässert über Bachlauf B 7 zum See 4.
      See 2 sollte eine tiefere Sole mit 1,5 – 2,5 m Tiefe bekommen.
      Um die Sicht auf Spielbahnen nicht einzuschränken würde ich bei der Pflanzenauswahl am Uferrand auf kleinwüchsige Arten, wie Seggen/ Schwertlilien,
      Kalmus, Blutweiderich, Rohrglanzgras etc. setzen.
      Der Bereich des Einlaufes aus See 1 Nordwest sollte als Kaskade aufgebaut und der Einlaufbereich an der Brücke mit Filterpflanzen besetzt werden,
      Um dem einlaufenden Wasser Nährstoffe zu entziehen.
      Hier bieten sich schmalblättriger Rohrkolben oder Schilf im Flachwasser an, da sie keine Spielfläche behindern. Im Ufersaum sollten Seggen/ Kalmus/
      Schwertlilien Flatterbinsen verbaut werden.
      Um die Beschattung der Wasserfläche zu erhöhen und das Einwirken von Nährstoffen von außen ( Falllaub) und von Golfern auf diese Bereiche zu
      minimieren, sollte rund um den See eine ca. 1m breite bepflanzte Flachwasserzone umgesetzt werden.

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Seeabmessung See 3

      10.11.2020     Karsten Silberbach für Golfclub Haus Bey   44
Checkliste Grunddaten/ Wasseranalytik See 3

Grunddaten See 3 :
Wasserfläche Größe : 890 m²
Uferlänge: ca. 110 m
Tiefe: 0,2-1,2 m
Baujahr: ca. 1994
Bauart: Ton
Filter/ Pumpen vorhanden? nein
Drainageeinleitungen? nein
Gelände unter Natur-/Landschaftsschutz? ja
Schlammaufkommen? Bereich des Einlaufes Schlammdicke bis 0,4 m        Seemitte
0,3-0,5 m
Zustand?
Randbepflanzung? Seggen rundherum, partiell Schwertlilien, im verlandeten Einlauf
Schilfrohr, Sumpfdotterblumen und Froschlöffel
Submerse Bepflanzung: endete als Graskarpfenbrunch

Messwertinterpretationen:
Der pH-Wert ist mit 8,2 grenzwertig hoch, sollte eigentlich zwischen pH 7-8 liege, ab 8,5
wirkt er fischtoxisch.
Die Karbonathärte sollte zwischen 5 und 6 liegen, liegt bei 1,5, daraus schließe ich, dass hier
keine Pufferwirkung mehr vorhanden ist, die den pH-Wert “einfangen“ könnte.
Der Nährstoffwert Nitrat ist erhöht, aber nicht kritisch, Phosphat als zweiter Nährstoff und
limitierender Faktor liegt mit 0,16 mg/l 4,5 fach überhöht über dem Grenzwert von 0,035 mg/l.
Einlaufendes Grundwasser
Hier fällt der überhöhte Nitratwert ins Auge, nicht beeinflussbar, aber doch Nährstoff
Auch der Phosphatwert ist deutlich überhöht. Keine submerse Bepflanzung im Seevorhanden
, die Nährstoffe verbrauchen könnte.
Die geringe Wassertiefe mit ausgeprägter Faulschlammschicht erklärt Algenexplosionen im
Sommer.

           10.11.2020                                                           Karsten Silberbach für Golfclub Haus Bey   45
Flachwasser-/ Uferrandbepflanzung See 3

  Art                   Uferseit Bemerkungen                  Nord   Süd   West   Ost
                        e        Ausbreitung        Erle                   x
  Uferrandpflanzen                                  S.-Erle
  Schilfrohr          ost       Verlandung          Birke
  Rohrkolben s b z                                  Weide :          x             xx
  Seggen              xxx       rundherum           Pappel
  Schwertlilien b g l   xx      partiell Westufer   Eiche
  Wasserschwaden                                    Ahorn
  Kalmus                                            Eibe
  Tannenwedel
  Hechtkraut
  Sumpfdotterblume
  Froschlöffel
  Teichbinse          x
  Flatterbinse
   Wasserminze
  Tiefwasserpflanzen
  Wasserpest
  Hornkraut
  Tausendblatt
  Laichkraut
  Schwimmblattpflanzen
  Seerose
  Wasserhahnenfuss

           10.11.2020                                   Karsten Silberbach für Golfclub Haus Bey   46
Fischarten/ Amphibien/ Krebse / Schnecken/ Muscheln See 3

                                                                                 Teichfrosch      xx
                                     ja          nein     Bestand/ Anzahl
       Graskarpfen                        xxxx                                   Grasfrosch       xx
       Spiegel-/Schuppenkarpfen                     x                            Laubfrosch
                                                                                 Seefrosch
                                                                                 Erdkröte          xx
                                                                                 Molche
                                                                                 Unken

                                                                                 Sumpfdeckelschnecke
                                                                                 Herzmuschel
                                                                                 Blasenschnecke       x
                                                                                 Spitzschlammschnecke x

                                                                                 deutscher Edelkrebs
                                                                                 amerikan. Flusskrebs
                                                                                 roter Sumpfkrebs
                                                                                 Signalkrebs

       10.11.2020                                   Karsten Silberbach für Golfclub Haus Bey              47
Istzustand See 3

            Der See 3 ist ökologisch kritisch grenzwertig zu sehen.
            Er hat mit ca.1,2 m eine sehr geringe Tiefe , dabei eine zu starke Verschlammung mit organisch nicht umgesetzten Anteilen.
            Im östlichen Teil ( Schilfzone) Verlandungserscheinungen.

            Ihm fehlen neben der emersen Flachwasserbepflanzung und der submersen Bepflanzung ausreichend beschattete Zonen am West- und
            Südufer, die eine Wassererwärmung in Grenzen halten würde.

            Durch die vorhandenen Graskarpfen kommt es bei deren Futtersuche täglich zum Aufwühlen der Sedimentschichten und der Rücklösung
            von Nährstoffen in den Wasserkörper.
            Dem See werden über das eingeleitete Grundwasser, Tierkot , Falllaubeintrag umliegender Bäume Nährstoffe im Überfluss zugeführt, aber
            kaum Nährstoffe entzogen.
            Da keine Unterwasserbepflanzung vorhanden ist, kommen nur Algen als nährstoffbindende Organismen in Frage. Bei deren Zersetzung
            durch Bakterien wird sehr viel Sauerstoff verbraucht.

            Das Einleiten von Grundwasser in die Sedimentschicht hinein muss abgestellt werden, da Nährstoffe frei gespült werden.

     10.11.2020                                           Karsten Silberbach für Golfclub Haus Bey                                                  48
Projektvorschläge für See 3

                   An erster Stelle steht die Entnahme der Graskarpfen, ohne diesen Schritt ist keine Herstellung eines ökologischen Gleichgewichts in der Zukunft
                   erfolgversprechend!
                   Der See am „heiligen Green 18“ sollte das optische Highlight werden.

                   Beim Neuaufbau bitte den See gestuft mit ca. 1 m breiter Flachwasserzone ( -10 - -100cm) anlegen, hier soll mit entsprechender Randbepflanzung ein
                   Blütenparadies entstehen.
                   Bitte die Gewässersole auf 2,5- 3 m Tiefe erweitern. Stufung 0 -100cm /-150cm/ - 200cm/-300cm
                   Vor den Einlauf aus dem Bachlauf eine „Filtergrabenzone“ mit ca. 50-80 m² Fläche und - 1m Tiefe planen. See 3 bleibt Endsee.
                   Zur Beschattung entweder Seerosen in die Zone 2m+ in Kübeln verbauen , oder alternativ eine Schwimminsel einplanen.
                   Baumbestand mit Weiden am Ostufer erweitern.

                   Bei einer Gewässertiefe von 2,5- 3m muss Verkehrssicherung berücksichtigt werden, falls mal ein Ballsucher baden geht. Aus diesem Grund die
                   Stufenbauweise.
                   Auf Großfischbesatz sollte gänzlich verzichtet werden. Möglich wären Rotfedern, Rotaugen, evtl. später Hecht/ Barsch
                   Die Tiefenzone sollte mit Wasserschraube bepflanzt werden.

      10.11.2020                                                 Karsten Silberbach für Golfclub Haus Bey                                                               49
Checkliste Grunddaten Bachlauf See 1 nach See 3

      Grunddaten Bachlauf See 1 nach See 3 :
      Uferlänge: ca. 110 m
      Tiefe: ca. 1m
      Baujahr: ca. 1994
      Bauart: Ton?
      Filter/ Pumpen vorhanden? nein
      Drainageeinleitungen? nein
      Gelände unter Natur-/Landschaftsschutz? ja
      Zustand? verlandeter Bereich
      Randbepflanzung? Gras und Seggen

       10.11.2020                                  Karsten Silberbach für Golfclub Haus Bey   50
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