Tiere und Pflanzen unserer Heimat - Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz - Main-Spessart-Bund ...
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Inhalt Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Pflanzen am Wegesrand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Bäume und Sträucher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Pilze, Moose, Flechten, Farne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Insekten unserer Heimat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Vögel unserer Heimat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 0 Im und am Wasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Erhalt der biologischen Vielfalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 8 Bayern-Entdecker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 BayernTourNatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 2 Natur im Fokus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Natur in der Stadt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 6 2
Liebe Naturfreunde, immer mehr Menschen erkennen und spüren: in der Natur Dr. Marcel Huber, MdL unterwegs zu sein ist spannend und entspannend zugleich, Bayerischer abwechslungsreich und immer ein Erlebnis. Das merken Staatsminister für wir auch bei unserer BayernTourNatur, die auch im siebzehn- Umwelt und ten Jahr immer noch weiteren Zulauf und Interesse erfährt. Verbraucherschutz Geht es Ihnen manchmal auch so? Sie sind unterwegs in der Natur und begegnen bei einem Spaziergang oder bei einer Wanderung den unterschiedlichsten Tieren und Pfanzen, wissen aber nicht immer ihre Namen oder Genaueres über Merkmale oder Vorkommen. Dabei wollen wir Sie unterstützen. Vor einigen Jahren hatten wir deshalb begonnen, für verschiedene Lebensräume Bestimmungsfaltblätter zu veröffentlichen. Bewusst haben wir dort Arten aufgenommen, die noch leicht zu beobachten sind. Dass wir damit richtig lagen, zeigt uns die Aufage von über 2,2 Millionen Exemplaren. Die Nachfrage insbesondere auch von Schulen und Umweltbildungseinrichtungen ist nach wie vor groß. Wir haben uns deshalb entschlossen, die Anwendung noch attraktiver zu machen, haben die bisherigen sechs Faltblätter in einer Broschüre zusammen gefasst und um weitere nützliche Informationen rund um den Naturschutz in Bayern ergänzt. Eine hervorragende Gelegenheit Natur und Arten kennen zu lernen, bieten Ihnen die über 7 000 zahlreichen BayernTour Natur-Veranstaltungen von Mai bis Oktober jeden Jahres, bei denen Sie unter fachkundiger Führung die Vielfalt unserer heimischen Arten näher kennen lernen werden. Dr. Marcel Huber, MdL Staatsminister 3
Pflanzen am Wegesrand Die hier vorgestellten Pfanzen sind weder selten, Die Abbildungen noch sind sie in ihrem Bestand bedroht. Diese sollen zum genau- Bestimmungshilfe soll Sie bei Ihrem Aufenthalt in der eren Hinsehen anregen, können Natur begleiten und Ihren „Blick“ schärfen. Erst aber ein Bestim- beim genauen Hinsehen lässt sich die „Faszination mungsbuch nicht Natur“ erleben. ersetzen. Sorge muss uns aber machen, dass von den etwa 2800 Viel Spaß beim Entdecken und in Bayern bekannten Gefäßpfanzen inzwischen über Betrachten! 40 % als gefährdet gelten. Informieren Sie sich über unser „Biodiversitätspro- gramm Bayern 2030 – NaturVielfaltBayern“, siehe S. 28. Ähre meist Ackerwinde ohne Grannen windend oder rankend, 20–80 cm, Juni bis September Weizen kompakte, vierzeilige Ähre, als Sommer- oder Wintergetreide 4
Natternkopf 30–80 cm, Juni bis August Fruchtstand Ackerkratzdistel 60–120 cm, Juni bis September Kornblume 30–80 cm, Juni bis Oktober Weißklee kriechend, Rotklee 8– 45 cm, 20– 40 cm, Juni bis Mai bis September September Wegwarte 60–100 cm, Juli bis Oktober Grannen Roggen blau-grau bereift, Sommer- oder Wintergetreide Acker-Skabiose/ Witwenblume 30–80 cm, Juli bis August Pfanzen am Wegesrand Hafer als Sommergetreide, für Haferfocken sehr lange locker stehende und Pferdefutter Grannen Dinkel Ährchen mit dem Weizen verwandt, sehr lange Wintergerste Grannen unreife Körner als vierzeilig, z. B. „Grünkern” für Graupen Sommergerste zweizeilig, Korn mit Spelz z. B. zum Bierbrauen 5
Frucht- stand Huflattich 10–25 cm, Februar bis April Knospen Johanniskraut 40–80 cm, Juni bis Knospe September Blüte mit Öldrüsen Rainfarn Blätter filzig 40–80 cm, behaart Juli bis September Königskerze 20–200 cm, Frucht- Juli bis September kügelchen Blattrand gesägt Kriechender Hahnenfuß 10– 40 cm, Mai bis August Gänsefingerkraut kriechend, 5–25 cm, Mai bis August Frucht Wiesen- Sauerampfer 30 –100 cm, Mai bis Juli Blüten weißlich oder rosa Margerite Blatt 40–80 cm, ledrig Mai bis Staub- September Breitwegerich beutel 10–35 cm, Juni bis Oktober Schafgarbe 40–80 cm, Juli bis Vogelknöterich Oktober 10–70 cm, Juni bis November 6
Blütendolde Rand- Wiesen-Bärenklau blüte Einzelblüte 100–150 cm, Frucht Juni bis September Pastinak 60–100 cm, Juli bis August Blüte öffnet sich am späten Nachmittag Fruchtkapsel Steinklee 80–150 cm, Juni bis September Knäuelgras 30–120 cm, Juni bis Oktober Nachtkerze 80–150 cm, Scharbockskraut Juni bis September kriechend, 5–25 cm, März bis Mai Staub- beutel Spitzwegerich 20–50 cm, April bis Oktober Pfanzen am Wegesrand Kamille 10–50 cm, Mai bis Oktober Blüten Brennnessel Fuchsschwanz 50–150 cm, 30–100 cm, Juni bis Wilde Möhre Mai bis Juni September 50–100 cm, Blatt mit Brennhaaren Juni bis August 7
Bäume und Sträucher Damit Sie zu jeder Jahreszeit eine Bestimmungshilfe Die Abbildungen haben, sind von jeder Art die Blätter, Früchte und sollen zum genau- Winterknospen dargestellt. eren Hinsehen anregen, können aber ein Bestim- Alle hier vorgestellten einheimischen Bäume und mungsbuch nicht Sträucher sind weder selten, noch sind sie in ihrem ersetzen. Bestand bedroht. Viel Spaß beim Entdecken und Nicht nur im Wald, sondern auch im besiedelten Raum Betrachten! gibt es viele Arten zu entdecken, wie die Aktion „Natur in der Stadt“ zeigt, siehe S. 36–38. Mistel 20–80 cm, April bis Mai Gemeiner Seidelbast Beeren giftig! 50–150 cm, Februar bis April Beeren giftig! 8
Schlehe 1–3 m, Roter Dorn März bis Hartriegel April 2– 4 m, Früchte Eingriffliger Weißdorn Mai bis Juni essbar 3–6 m, Mai bis Juni Früchte männl. giftig! Blüten Früchte essbar Früchte Gemeiner essbar Liguster 50–500 cm, Kornelkirsche Juni bis Juli 2–8 m, Sanddorn Februar 1–6 m, bis April April bis Mai Früchte essbar Früchte Wolliger giftig! Schwarzer Schneeball Holunder 2– 4 m, Mai 3–6 m, Pfaffenhütchen Mai bis Juni 1–3 m, Mai Fruchtfleisch essbar, Samen schwach giftig Roter alle Pflanzenteile Hage- Bäume und Sträucher schwach giftig butten Holunder essbar 1– 4 m, April bis Mai Faulbaum Hundsrose 1– 4 m, 1–3 m, Mai bis Juni Beeren giftig! Juni Gemeine Beeren Heckenkirsche essbar Stacheln 50–150 cm, Mai bis Brombeere Juni 50–200 cm, Mai bis August Stacheln 9
Buch- ecker Unterseite mit weißen Härchen Rotbuche 10– 40 m, Sommerlinde April bis Mai 15–40 m, Juni Hainbuche 5 –25 m, April bis Mai Früchte mit Segel weibl. Blüten geflügelte Früchte Roterle Salweide 10–25 m, 2–10 m, März bis April März bis April geflügelte Früchte Feld-Ulme Früchte 5–35 m, Früchte Esche März bis April 15–35 m, April bis Mai Stieleiche 20–50 m, Zitterpappel April bis Mai 5 –20 m, März bis April Eicheln wollig behaarte Samen Fichte 40–50 m, Mai frischer männl. Trieb Blüten abge- Europäische Zapfen nagte Spindel Lärche 30–35 m, Weißtanne April bis Mai 40–60 m, Mai Blüten 10
Winterlinde Bergahorn 10–30 m, 10–30 m, Juni Mai bis Juni Spitzahorn bis Juli 10–20 m, Unter- seite mit April bis Mai geflügelte roten Härchen Früchte geflügelte Früchte Weiß-Birke Feldahorn weibl. 10–25 m, 3–15 m, Blüten April bis Mai Mai männl. Blüten geflügelte Silberweide Früchte 15–30 m, April bis Mai Trauben- kirsche 5–12 m, männl. April bis Mai Blüten Vogelbeere 5–15 m, Mai bis Juni Nektar- drüsen Vogelkirsche Bäume und Sträucher 5–25 m, Mai bis Juni Abgebildet sind: Wuchsform unreife Wald- Nüsse Früchte oder Blüten kiefer Blatt 30–40 m, Haselnuß- Winterknospe Mai strauch Angegeben sind: 2–6 m, Name Februar bis April Wuchshöhe trockener Blütezeit Zapfen Nüsse essbar 11
Pilze, Moose, Flechten, Farne In Bayern kommen über die Hälfte aller Tier- und Die Abbildungen Pflanzenarten in Waldlebensräumen vor, z. B. die sollen zum genau- meisten der rund 5 000 Großpilzarten. eren Hinsehen anregen, können aber ein Bestim- Den Ihnen hier vorgestellten Pilzen, Moosen, Flechten mungsbuch nicht und Farnen können Sie bei einem Spaziergang oder ersetzen. einer Wanderung im Wald begegnen. Viel Spaß beim Entdecken und Am einprägsamsten ist es, wenn Sie sich einem Exper- Betrachten! ten bei einer BayernTourNatur anschließen. Weitere Informationen zu Deutschlands größter Umweltbil- dungsinitiative fnden Sie auf S. 32/33. ungenießbar Zunderschwamm häufig im Natur-Buchen- wald sowie an Birken; baut Holz ab (Weißfäule) Frühjahrs- spross Wald-Schachtelhalm Bitte beachten Sie! verbreitet in natur- - Waldpilze nicht roh verzehren nahen Wäldern, Weiden - Beratung der örtlichen Pilz- und Mooren beratungsstellen nutzen - Giftnotruf Klinikum rechts der Isar, München 089 19240 12
ungenießbar Schuppiger Porling an stehenden und liegenden Flacher Lackporling Laubhölzern wie z. B. Laubhölzer wie Buche, Buche, Ahorn, Kastanie Esche, Ahorn jung essbar Volksmedizin, bitter Querschnitt Birkenporling durch 2-jährigen Pilz konstanter Birken- ungenießbar begleiter, verursacht Weißfäule Schwefelporling an alten Laubbäumen jung (Weide, Pappel, Eiche); entlang essbar Rotrandporling von Gewässern und Straßen sehr häufige, Holz abbauende, Islandflechte mehrjährige Art; z. B. an Fichten, magere Kiefernwälder, Buchen und Erlen Rentierflechte Blockmeere, Magerrasen; saure, magere hustenlindernder Inhaltsstoff Kiefernwälder, Gelbflechte Silikatmagerrasen; mineralstoffreiche Verbreitung durch Baumflechte Rinden, Felsen und Zerbrechen der Lager Laubbaum- Mauern; Stickstoff- rinden, frei- zeiger stehende Bäume Sporen- kapsel Bartflechte Wurmfarn Laubbaumrinden in weit verbreitet in luftreinen Lagen; Wäldern, Weiden und charakteristische Pilze, Moose, Flechten, Farne Wald-Frauen- Staudenfluren grüngelbe Farbe haarmoos Nadel- und Laubwälder; Stängel- Wald-Frauenfarn Adlerfarn Querschnitt verbreitet in Wäldern; Säurezeiger verbreitet auf Lichtungen, kollin bis subalpin an Waldrändern, Heiden; wurmförmige kollin bis subalpin Blätter Kranzmoos Wiesenränder, Grünstängelmoos Tannenbärlapp Parkanlagen und saure, feuchte in Fichtenwäldern und Gartenrasen; sehr Waldböden Zwergstrauchheiden; häufig kollin bis subalpin Besen-Gabelzahnmoos Spitzblättriges Torfmoos Kiefernwälder, feuchte feuchte Waldstellen, Moorränder; Nadelwälder und Felsen hohe Wasserspeicherkapazität einseitswendige Blättchen 13
essbar, aber Verwechslungs- Perlpilz gefahr mit Speitäubling giftig! weit verbreitet in Wäldern Giftpilzen! weit verbreitet in Laub- und Parkanlagen; und Nadelwäldern; Symbiont* z. B. von Fichte, Symbiont* z. B. der Buche, Birke, Eiche Buche, Fichte, Kiefer essbar Schopftintling Fichtensteinpilz essbar Parasol/ sehr häufig in weit verbreiteter Riesenschirmling gedüngten Symbiont* weit verbreitet Wiesen, an Weg- der Fichte in Wiesen und Waldrändern essbar und Wäldern Grüner Knollenblätterpilz weit verbreitet in Wäldern und tödlich giftig! ungenießbar Gallenröhrling/Bitterling Parkanlagen; Symbiont* z. B. bitterer Doppelgänger vom von Buchen, Eichen Fichtensteinpilz; in Nadelwäldern häufiger Symbiont* der Fichte essbar Pfifferling/Reherl vorwiegend in Nadel- Frauentäubling wäldern als Symbiont der Fichte häufiger Symbiont* z. B. von Buche, Eiche, essbar Fichte; in allen Waldtypen Maronenröhrling häufg in Nadelwäldern; Symbiont* von Fichte, Sparriger Schüppling Kiefer, Tanne und Buche essbar Doppelgänger vom essbar Hallimasch an Laub- und Nadelhölzern in ungenießbar Wäldern, Parks und Gärten Goldröhrling in Wäldern und Parkanlagen giftig! als Symbiont* der Lärche essbar Fichtenreizker Grünblättriger sehr häufiger Schwefelkopf Symbiont* der Fichte essbar, roh an Laubholzstümpfen in Wäldern, giftig Parks und Gärten verbreitet Beringter Butterpilz Hallimasch essbar Symbiont* der Waldkiefer in Wäldern, Gärten und Parkanlagen als in naturnahen Nadelwäldern Holzzersetzer verbreitet, alle Gehölzarten 14
Grüner Anistrichterling Kegeliger Saftling verbreitet in Laub- und Nadel- häufigste Saftlingsart; wächst in wäldern; intensiver Anisgeruch Naturwiesen und Laubwäldern ungenießbar ungenießbar Grünspanträuschling Roter Gitterling weit verbreitet in selten an wärme- unge- vielen Waldtypen, begünstigten Stellen nießbar zersetzt Laub- und essbar Nadelstreu in Humus Orangebecherling essbar Querschnitt auffälliger Rohboden- Rotkappe „Hexenei“ besiedler an Wegrändern in Laub- und Nadelwäldern; Stinkmorchel und Forststraßen Symbiont* von Espe, Eiche, verbreitet in bodensauren essbar Fichte und Birke Wäldern Goldgelbes Semmelstoppelpilz essbar unge- Reisigbecherchen häufig in Laub- und Nadel- ungenießbar nießbar verbreitet auf Laub- wäldern; Symbiont* z. B. von hölzern, vor allem Buche Buche, Fichte Rotfuß-Röhrling weit verbreitet ungenießbar essbar in Laub- und Nadel- Spaltblättling wäldern, Parks und Gärten sehr häufig an frischen, essbar, aber Verwechs- abgestorbenen Pilze, Moose, Flechten, Farne lungsgefahr mit Hölzern Hexenbutter Giftpilzen! häufig an Laubhölzern wie z. B. Buche, Weide, Querschnitt Goldgelbe Koralle Pappel, Ahorn unge- im Nadelwald in nießbar Berglagen, unter ungenießbar Lärchen und Fichten ungenießbar Birken-Hexenbesen besonders im Winter- Klebriger Hörnling halbjahr im Kronenraum Nadelholzstümpfe, essbar von Birken gut sichtbar, Ver- vorwiegend an Fichten wechslungsmöglichkeit mit Elsternestern Judasohr Riesenbovist weit verbreitet an Waldrändern, standorttreu auf gedüngten in Parks und Gärten, z. B. an Holunder Wiesen und in Brennesselfluren jung essbar * Symbiont: beteiligte Art an der Lebensgemeinschaft zwischen Baum und Pilz 15
Insekten unserer Heimat Von den etwa 35 000 in Bayern vorkommenden Tier- Die Abbildungen arten ist fast jede zweite gefährdet. sollen zum genau- eren Hinsehen anregen, können Man schätzt: 2/3 aller Tierarten sind Insekten. Viele aber ein Bestim- der hier vorgestellten Insektenarten können Ihnen beim mungsbuch nicht Spazierengehen oder Wandern begegnen. ersetzen. Am einprägsamsten ist es, wenn Sie sich einem Exper- Viel Spaß beim Entdecken und ten bei einer BayernTourNatur anschließen. Übrigens: Betrachten! Viele unserer Partner wie z. B. die Naturschutzver- bände, bieten darüber hinaus fast das ganze Jahr natur- kundliche Führungen an. blau metallisch Gebänderte Prachtlibelle Sp 65–70 mm, braun gefärbt, an sauberen Bächen, Larvenentwicklung 2 Jahre im Wasser Larve Köcherfliege L 20–30 mm, zeigt gute Wasserqualität, Larven Köcher bauen sich Wohnröhren (Köcher) aus Steinen, Sand, Schilfstückchen Larve 16
Wiesen-Schnake Schwebfliege L 15–35 mm, L ca. 12 mm, Nahrung Nektar, wespenähnliches Aussehen Larve an Gräserwurzeln zur Tarnung vor Fressfeinden Florfliege Goldaugenbremse Sp 25–30 mm, L 7–11 mm, Nahrung Pollen, Nektar, Pfanzensäfte; saugt Blut Larve Larve lebt räuberisch v. a. von Blattläusen Vierfleck L 40– 45 mm, Blaugrüne Sp 70–85 mm Mosaikjungfer an pflanzenreichen Sp 95–110 mm, Gewässern jagt Insekten, v. a. an stehenden Gewässern Larve lebt räuberisch und Gartenteichen 2–3 Jahre im Wasser Grüne Keiljungfer Larve Sp 60–70 mm, an sandigen Fließ- gewässern, Larvenent- Plattbauch wicklung bis zu L 40– 45 mm, Sp 70–80 mm, 5 Jahre im Wasser v. a. an kleinen Stillgewässern, Larvenentwicklung 1–2 Jahre im Wasser Große Pechlibelle Hufeisen-Azurjungfer L –30 mm, Sp 40–50 mm, Gemeine Insekten unserer Heimat Sp 35– 40 mm, Larve überwintert häufigste Smaragdlibelle unter Wasser, Schlupf Libellenart L 50 mm, Sp 70 mm, im folgenden Jahr lebt an Tümpeln und Fischteichen Steinfliege L –30 mm, Eintagsfliege zeigt gute Wasser- L 3–25 mm, qualität an lebt nur einen Tag, Larve Larve 1–2 Jahre in sauberen Fließgewässern Schlammfliege L –15 mm, 2 oder 3 Hinter- Flügel mit starken Adern leibsanhänge 17
Heupferd L 28– 42 mm, Nahrung Insekten, Schaumzikade weiche/krautige Pflanzen L 5–7 mm, Gemeiner Grashüpfer Nahrung Gräser, Binsen L 13–22 mm, flugunfähig, Larve im Schaumnest Tagpfauenauge gesangsfreudig Sp 50–55 mm Raupe an ver- Raupe an schiedenen Distelarten, Brennnessel auch Brennnessel Kaisermantel Sp 55–65 mm, an sonnigen Wald- Raupe an Gräsern Distelfalter rändern und -lichtungen Sp 25–30 mm, Wanderfalter, der in Großes Ochsenauge fast allen Höhen- Raupe an Mädesüß Sp 40–50 mm, und Veilchen lagen anzutreffen ist an Waldrändern und Wiesen Raupe an Wiesenschaumkraut Aurorafalter Schachbrett Sp 20–25 mm Sp 37–52 mm, Raupe auf trockenen Wiesen, an Gräsern Raupe an Waldlichtungen Brennnessel Kleiner Fuchs Sp 40–50 mm Schwalbenschwanz Sp 50–75 mm, Raupe an Nahrung Nektar, Faulbaum und Kreuzdorn Pollen Raupe an Zitronenfalter Möhren, Dill, Fenchel Raupe an Sp 50–55 mm, Schmetterlingsblütlern überwintert an Zweigen und zwischen Blättern, überlebt -20° C Hauhechel- Bläuling Sp 25–35 mm, Weinschwärmer Raupe in Abwehrhaltung; mit brauner Nahrung Springkraut, Sp 45–60 mm, Flügeloberseite Weidenröschen Nahrung Nektar, nachtaktiv 18
Gartenlaubkäfer L 8 –11 mm, Baumwanze Nahrung Blätter, L –15 mm, z. B. Eichen, Birken, Hasel; Nahrung: saugt Larven 2–3 Jahre im Boden Pflanzensäfte, tote Insekten Haselnussbohrer Weichkäfer L –9 mm, L –28 mm, bohrt Löcher in junge Lebensraum: Haselnüsse, legt Ei ab, Larve Wälder, Wiesen, Gärten; ernährt sich von der Nuss Nahrung Insekten und junge Triebe Feuerwanze L 8–30 mm, oft große Ansammlungen an Baumstämmen und Steinen; Goldlaufkäfer überwintert im Boden L 17–30 mm, Nahrung Streifenwanze Schnecken, Würmer, Insekten L –12 mm, saugt Pflanzensäfte Ohrwurm von Doldenblütlern L 10–16 mm, Wiesenhummel Nahrung der Larven tierisch, L Königin –17 mm, vor allem Blattläuse Ackerhummel Nahrung Nektar L 15–20 mm, und Pollen Nest im Erdbau Erdhummel L 20–28 mm, Königin überwintert im Erdloch Bohrer zur Insekten unserer Heimat Hornisse Eiablage L Königin –35 mm Nahrung für die Larven Riesenholz- v. a. Insekten schlupfwespe L 20–30 mm, Wegameise legt Eier in im L 3–5 mm, toten Holz leben- Nahrung Honigtau den Raupen ab Deutsche und Insekten Wespe L 15–25 mm, Erklärungen: Nest im Herbst mit L = Körperlänge bis zu 10 000 Tieren Rote Waldameise Sp = Spannweite L Königin –11 mm, der Flügel Nahrung Insekten, Larven, Raupen; = Weibchen Nest kann 100 000 Tiere umfassen = Männchen 19
Vögel unserer Heimat In Bayern brüten über 200 Vogelarten. Fast die Hälfte Die Abbildungen der Vogelarten ist gefährdet. sollen zum genau- eren Hinsehen anregen, können Viele der hier vorgestellten Vogelarten aber können aber ein Bestim- Ihnen beim Spazierengehen oder Wandern begegnen mungsbuch nicht und sind gar nicht so selten. ersetzen. Viele unserer Partner, wie z. B. die Naturschutzverbände, Viel Spaß beim Entdecken und bieten darüber hinaus fast das ganze Jahr naturkund- Betrachten! liche Führungen, wie z. B. Vogelstimmenwanderungen für Frühaufsteher oder Vogelbeobachtungen an den großen Seen und Flüssen an. Rotmilan L 60 cm, Sp 1,60 m, S Mäusebussard L 55 cm, Sp 1,20 m, S 20
Steinkauz Waldkauz L 22 cm, Sp 54 cm, L 38 cm, Sp 100 cm, S Uhu S L 65 cm, Sp 1,60 m, S Graureiher Schleiereule L 95 cm, Sp 1,65 m, Turmfalke L 36 cm, Sp 90 cm, S L 37 cm, Sp 77 cm, S S , rüttelnd Bekassine Großer Brachvogel L 25 cm, Sp 42 cm, L 55 cm, Sp 100 cm, Z Z Flussregenpfeifer L 17 cm, Sp 33 cm, Z Graugans L 80 cm, Sp 1,60 m, S Gelege Stockente L 55 cm, Sp 90 cm, S Gänsesäger L 65 cm, Sp 90 cm, Vögel unserer Heimat S Steinadler Haubentaucher L 80 cm, Sp 2,10 m, L 50 cm, Sp 70 cm, S S Reiherente L 45 cm, Sp 70 cm, S 21
Gartenrotschwanz L 14 cm, Sp 22 cm, Rotkehlchen Z L 13 cm, Sp 21 cm, Buchfink S/Z L 14 cm, Sp 26 cm, S/Z Stieglitz/ Wacholderdrossel Distelfink L 25 cm, Sp 40 cm, L 13 cm, Sp 23 cm, Z / Wintergast S/Z Grünfink L 15 cm, Sp 26 cm, S/Z Gimpel / Dompfaff L 15 cm, Sp 25 cm, S/Z Hausrotschwanz L 14 cm, Sp 25 cm, Z Zaunkönig L 10 cm, Sp 15 cm, S Goldammer L 16 cm, Sp 26 cm, S Feldlerche L 18 cm, Sp 34 cm, Haussperling / Spatz S L 14 cm, Sp 21 cm, S Amsel/ Schwarzdrossel L 25 cm, Sp 37 cm, S Star Neuntöter L 21 cm, L 17 cm, Sp 26 cm, Sp 40 cm, Z S/Z 22
Bachstelze L 18 cm, Sp 28 cm, Mauersegler Z L 16 cm, Sp 46 cm, Z Mehlschwalbe L 12 cm, Sp 27 cm, Z Gebirgsstelze Ringeltaube L 18 cm, Sp 26 cm, L 41 cm, Sp 77 cm, S Rauchschwalbe S L 18 cm, Sp 33 cm, Z Türkentaube L 32 cm, Sp 52 cm, S Mönchsgrasmücke Kohlmeise L 14 cm, Sp 22 cm, L 14 cm, Sp 24 cm, Z S Blaumeise Kleiber L 11 cm, Sp 19 cm, L 13 cm, Sp 17 cm, S S Vögel unserer Heimat Saatkrähe L 45 cm, Sp 90 cm, Eichelhäher S L 21 cm, Sp 40 cm, S/Z Erklärungen: L = Körperlänge Sp = Spannweite Buntspecht der Flügel L 23 cm, Sp 38 cm, = Weibchen S = Männchen S = Standvogel Z = Zugvogel 23
Im und am Wasser Bayern ist Wasserland, über 70 000 km lang z.B. ist das Die Abbildungen Fließgewässernetz. Etwa 15 % der rund 80 000 Arten in sollen zum genau- Bayern kommen in Feuchtgebieten vor. eren Hinsehen anregen, können aber ein Bestim- Viele dieser Arten, z. B. Wasserpfanzen, Amphibien, mungsbuch nicht Fische sind an Gewässer gebunden. All den Ihnen hier ersetzen. vorgestellten Tier- und Pfanzenarten können Sie an Gewässern begegnen. Viel Spaß beim Entdecken und Betrachten! Alle Kinder und Jugendliche sind übrigens eingeladen am Fotowettbewerb „Natur im Fokus“ teilzunehmen, siehe S. 34/35. Moderlieschen L 6–9 cm, LR Laichzeit April–Juni, Eier ca. 1 mm groß, farblos. Reagiert empfndlich auf Umweltveränderungen. Bestände gelten als gefährdet. Aal L –150 cm, –60 cm, LR Wanderung in die Sargassosee, Aale schlüpfen im Atlantik, dann zurück an die europäischen Küsten. Nahrung Würmer, kl. Krebse, Insekten- larven. Bestände gelten als gefährdet. 24
Brachse Hecht L 30–50 cm, LR schlammige, L 50–100 (140) cm, krautige, stehende oder langsam fließende LR fließende und stehende Gewässer, meist Gewässer (Brachsenregion), Laichzeit April–Juli, wasserpflanzenreich, Laichzeit März–April, neigt zur Massenvermehrung mit Kleinwuchs Nahrung Fische, Amphibien, Wasservögel Bachforelle Äsche L 20–80 cm, L 25–50 cm, LR Oberlauf von Fließgewässern (Forellenregion), LR Charakterart der Äschenregion (Übergang Winterlaicher (Januar–März), Wirtsfisch für Forellen- zur Barbenregion), Laichzeit März– Larven (Glochnidien) der Flußperlmuschel Juni, auffällig: fahnenartige Rückenfosse Mühlkoppe / Groppe L 12–16 cm, LR klare, schnellfließende Bäche, hohe Nase Ansprüche an Wasserqualität, Laichzeit März–April, L 25–40 cm, nachtaktiver Grundfsch LR Hauptfsch der Donau und Isar, Laichzeit März–Mai, zieht in großen Schwärmen zum Laichen Barbe L 25–75 cm, LR sandiger, kiesiger Boden, sauerstoffreiches Fließgewässer (Barbenregion, Rotfeder z. B. Mittellauf der Isar), Laichzeit Mai–Juli L 20–30 cm, LR Schwarmfisch stehender, langsam fließ- Eisvogel ender Gewässer mit schlam- L 16–18 cm, SP 25 cm, migem, pflanzenreichem taucht nach Fischen und Grund, Laichzeit April–Juli Dreistachliger Stichling Wasserinsekten, Nest in L –11 cm, LR bewohnt stehende einer bis 100 cm tiefen und fließende Gewässer, Nahrung Brutröhre im Uferbereich Insektenlarven, Würmer Schlammpeitzger L 20–30 cm, LR Grundfische mit drei Wasserfledermaus Im und am Wasser Paar Barteln am Ober- und zwei Paar L 5 cm, SP 25–27 cm, Gewicht: 7–15 g, am Unterkiefer, lebt in Flüssen mit stark Nachwuchs im Juni, Wochenstuben bewachsenen Zonen und Schlammgrund mit 20–25 Ex., jagt über Gewässern nach Insekten Kormoran Wasseramsel L 75–95 cm, SP 120–150 cm, L 20 cm, Sp 25 cm, LR an Wasser gebunden, jagt Fische Kugelnest in Höhlen, Halb- unter Wasser, in Bayern 600 Brut- höhlen oder Nischen paare, Winterbestand 6000–7000 Ex. am Wasserrand 25
alter Samenstand Blutweiderich Teichrose L –200 cm, Blüte Blüten 4 –6 cm, Rohrkolben Juni–September, am Blüte Juni–August, L –250 cm, am Ufer Ufer, oft in Gesell- Schwimmblattpflanze im Ufer- auf feuchten bis nassen schaft mit Mädesüß bereich bis 4 m Wassertiefe Standorten, Samenaus- breitung durch Wind, vegetative Vermehrung Weiße Seerose durch Wurzeln Blüten 10–12 cm, Blüte Juni–August, LR im ruhigen Uferbereich bis in 3 m Wassertiefe Mädesüß L –200 cm, Blüte Juni–Juli, Flutender Hahnenfuß LR nährstoffreiche L –6 m, Blüte Juni–August, bis Gräben und Bachufer 2 cm große Blüten, LR Gewässer mit guter Wasserqualität Wasserpest wurzelt im Grund nährstoff- reicher Gewässer, bis 3 m lang, Teichmuschel weitverbreiteter Einwanderer L 8–10 cm, LR Fließ- und Stillgewässer, (Neophyt) aus Nordamerika schlammige oder sandige Böden, Nahrung Plankton, Schlamm, bodenlebende Organismen Spitzschlammschnecke L Gehäuse 4 –7 cm, LR in Tümpeln, Weihern, Posthornschnecke auch Gräben mit reicher Unterwasserflora, L Gehäuse – 4 cm, aus 4,5 bis Laichschnüre mit bis zu 200 5 Windungen, dunkelbraun bis Eiern, Nahrung Algen rötlichschwarz, LR Schneckenart mit Blutfarbstoff Hämoglobin, kann damit auch in sauerstoffarmen Gewässern über- leben, Nahrung Algen, abgestorbene Pfanzenteile, Aas Ringelnatter L 75–140 cm, Nahrung Hundeegel vor allem Amphibien, legt bis 30 Eier im Sommer L 30–70 mm, LR Oberseite acht Augen in in verrottendes Bodensubstrat zwei Querreihen, variabel gefärbt, von rotbraun bis grünlich, Nahrung Mücken- Biber larven, Schlammröhrenwürmer, Aas L –130 cm, –25 kg schwer, LR fließende und stehende Gewässer, staut Fließgewäs- ser auf, Bestand in Bayern geschätzt Fischotter 14 000 Ex., Paarungszeit Januar– L –130 cm, –12 kg schwer, LR unverbaute Bäche, März, Biberburg mit Eingang reich strukturierte Ufer, Hauptpaarungszeit unter der Wasseroberfläche Februar–März, Bau in Ufer gegraben, Eingang unter der Wasseroberfläche, 50 000 Haare / cm² Bachflohkrebs L –17 mm, LR reiner Bachbewohner Nahrung Falllaub, organ. Nahrungspartikel 26
Teichmolch Bergmolch L –11 cm, Laichzeit März–Mai, Laich haftet an L –12 cm, LR Paarung im Frühjahr, Männchen Wasserpflanzen, außerhalb der Laichzeit an Land, mit blauer Rückenfärbung, zentrale Bauchseite überwintert im Boden / Gewässer, Nahrung beider Geschlechter ist leuchtend orange bis Insekten, Würmer zinnoberrot gefärbt Kaulquappe Feuersalamander Gelbbauchunke L –23 cm, LR Größere Laub- und L 35–55 mm, LR lehmige Mischwaldgebiete mit naturnahen Kleingewässer, wasser- Bachläufen, vor allem bei Regenwetter und gefüllte Fahrspuren, Bauch nachts aktiv, legt keine Eier, kiementragende auffällig gelb gefärbt Larven werden ins Wasser gesetzt Teichfrosch L 5–15 cm, LR an Seen mit vielen Pfanzen, sitzt oft am Laubfrosch Erdkröte Ufer, Laichzeit Mai–Juni L –5 cm, L –15 cm, LR großes LR Laichgewässer Haft- und Klettervermögen, sitzt im Geäst mittelgroße bis größere Weiher, von Ufergebüschen, April–Mai laute Balz- Teiche und Seen, tagsüber unter Stei- rufe der Männchen, Laichballen im seichten nen, Totholz, Laub, Paarung im Frühjahr Wasser, etwa Walnussgröße Gelbrandkäfer Grasfrosch L 25–35 mm, L –11 cm, Laichen im LR stehende Gewässer, Zuckmücke zeitigen Frühjahr, Nahrung Wasserinsekten, L 2–14 mm, sticht nicht, Paarungsrufe dumpfes Knurren Kaulquappen Ablage der Eier ins Wasser oder Brummen, Laichballen an räuberische oder an feuchten Uferrand, vegetationsreichen und besonnten Larve Larven leben im Wasser, Insekten Uferabschnitten von Gewässern schlüpfen im Frühjahr / Sommer Larve Larve Stechmücke Rückenschwimmer L –15 mm, Weibchen stechen, Eiablage in L 13–18 mm, LR in Wasser, einzeln oder in Eipaketen, Tümpeln, Teichen, auch in Blut für Produktion der Eier Im und am Wasser größeren und tiefen Regen- nötig, Männchen ernähren pfützen, Nahrung Insekten, sich von süßen Pflanzensäften kl. Fische, Kaulquappen. Erklärungen: Wasserläufer Hüpferlinge L = Körperlänge / L 8–10 mm, LR auf der L 0,5–1 mm, LR Uferzonen Höhe (Pflanzen) Wasseroberfläche meist pflanzenreicher, stehender und LR = Lebensraum stehender Gewässer, Eiab- schwach fließender Gewässer, Sp = Spannweite lage an Wasserpflanzen, Nahrung Pflanzenteile, Tierchen = Weibchen Nahrung Insekten oder Aas = Männchen 27
Zukunft durch Kooperation Erhalt der biologischen Vielfalt Der natürliche Reichtum ist Teil der bayerischen Identität und Heimat, ihn zu schützen ein zentrales Anliegen bayerischer Umweltpolitik. Bereits im Jahr 2008 hatte Bayern in Kooperation mit vielen Institu- tionen und Verbänden eine umfangreiche Strategie zum Schutz der biologischen Vielfalt entwickelt. Doch die Biodiversität ist weiterhin unter Druck – weltweit und auch in Bayern. Künftig sind also noch deutlich größere Anstrengungen notwendig, um dieser gesamt- gesellschaftlichen Aufgabe gerecht zu werden. Daher hat die Staatsregierung im Jahr 2014 das „Biodiver- sitätsprogramm Bayern 2030 – NaturVielfaltBayern“ beschlossen. Es soll dem Erhalt der Artenvielfalt in Bayern neue Schubkraft geben und die Zusammenarbeit aller Betroffenen und Akteure einfordern. Konkrete Maßnahmen sind in der gleichnamigen Broschüre der Staatsregierung dargestellt. Sie kann im Internet- Bestellshop unter www.bestellen.bayern.de kostenlos heruntergeladen werden. www.naturvielfalt.bayern.de
Artenhilfsprogramme Artenhilfsprogramme sind naturschutzfachliche Konzepte zur Erhaltung gefährdeter Tier- und Pfanzenarten und deren Lebensräume. Artenhilfsprogramme haben sich als zielgerichtetes Schutzinstrument bewährt, zum Beispiel bei Fledermäusen, beim Weiß- storch, Uhu und Wanderfalken. Aktuell gibt es in Bayern über 100 solcher Artenhilfs- programme. Ihr Erfolg hängt wesentlich von einer guten Zusammenarbeit aller Beteiligten ab, wie die im Folgenden dargestellten Kooperationsprojekte exemplarisch zeigen. Gartenschläfer in Oberfranken Für den Erhalt des Gartenschläfers hat Bayern eine besondere Verantwortung. Aber über den Erhaltungs- zustand des nachtaktiven Säugetiers ist kaum etwas bekannt. Deshalb haben die Naturparke Fichtelgebirge und Frankenwald zusammen mit der Regierung von Oberfranken, den Bayerischen Staatsforsten und Naturschutzverbänden erprobt, wie man den Bilch mit der auffallenden Gesichtsmaske besser nachweisen und fördern kann. Die gesammelten Erkenntnisse wer- Gartenschläfer den durch weitere Schutzprojekte vertieft. www.gartenschlaefer-oberfranken.de Neubauten für die Stadtnatur in Mittelfranken Einen Beitrag zum praktischen Artenschutz wollten angehende Schreiner in der Berufichen Schule in Nürnberg leisten. Auf Initiative des Biodiversitäts- beauftragten und in Kooperation mit Verbänden planten und bauten sie Nistkästen für Schleiereulen, Fledermäuse und Hornissen. Die Arbeitsergebnisse der Auszubildenden wurden der Öffentlichkeit beim Aktionstag des Nürnberger Bündnisses für Biodiversi- tät vorgestellt und sind im Stadtgebiet zu besichtigen. Hornisse www.stadtnatur.nuernberg.de 29
Buckelwiesen Wildensee Tagfalter in Oberbayern Jede vierte bayerische Tagfalterart fndet ihren Lebens- raum auf oberbayerischen Almen. Dieser Artenreich- tum kann nur im engen Miteinander von extensiver Landwirtschaft und Naturschutz bewahrt werden, dies hat ein Projekt zur Erhaltung und Förderung der Biodiversität in vier Landkreisen gezeigt. Ohne Be- wirtschaftung wachsen viele Almen mit Gehölzen oder Adlerfarn zu. Zur optimalen Pfege der Schmetterlings- biotope werden zudem Spezialisten herangezogen, Wundklee - Bläuling die die ökologischen Ansprüche der bedrohten Arten genau kennen. Bachmuschel in Schwaben Die europaweit geschützte Bachmuschel lebt am Grunde kleiner Fließgewässer. Um das Überleben eines der größten Bestände Bayerns zu sichern, hat der Verein Donautal-Aktiv in den letzten Jahren im Landkreis Dillingen a. d. Donau wichtige Schutzmaß- nahmen ergriffen. Die dabei entwickelte Zusammen- arbeit von Kommunen, Landwirtschaft, Wasserwirt- schaft und begeisterten Muschelbetreuern erwies sich als Schlüssel zum Erfolg. Sie soll im Rahmen eines Bachmuschel BayernNetzNatur-Projektes fortgesetzt werden. www.donautal-aktiv.de 30
Lust auf Abenteuer? über 50 Stationen Der Naturatlas Bayern lädt heimische Naturfreunde und auswärtige Urlaubsgäste zu lohnenswerten Touren durch bayerische Landschaften ein. Sie können mitten im Nationalpark im Baumhaus übernachten, auf den Spuren von Gämse, Luchs und Co. wandeln und Tier- und Pflanzenarten aufspüren, die Sie noch nie zuvor gesehen haben. Mit seinem Naturatlas Bayern macht das Bayerische Umweltministerium Lebensräume, Tiere und Pflanzen für Menschen erlebbar, ohne die in den Gebieten vorhandene Naturqualität zu gefährden. Bayern-Entdecker werden und gewinnen! Bayernweit können Sie an über 50 ausgewiesenen Stationen einen Entdecker-Stempel in Ihre Sammelkarte eintragen. Mit nur fünf gesammelten Entdecker-Stempeln nehmen Sie am Gewinnspiel „Bayern-Entdecker“ teil. Einsendeschluss ist jährlich der 30. November. Als Hauptgewinn wartet eine Natur-(Traum-)Woche für die ganze Familie auf Sie! www.natururlaub.bayern.de/wettbewerb
Die BayernTourNatur des Bayerischen Umweltministeriums bietet jedes Jahr eine einzigartige Fülle spannender Naturführungen. Begleiten Sie Naturexperten auf ihren Streifzügen durch Bayern! bayerntournatur.de Premiumpartner: Sparkasse Medienpartner:
Faszination Natur entdecken Begleiten Sie Experten auf ihren Streifzügen durch heimische Natur- und Kulturlandschaften. Jedes Jahr von April bis Oktober lädt die BayernTourNatur des Bayerischen Umweltministeriums ein, in die Welt der Naturwunder einzutauchen. Als Veranstalter beteiligen sich viele hundert Vereine, Verbände, Umweltbildungs- einrichtungen, Kommunen und Einzelpersonen. Sie alle bieten eine einzigartige Programmfülle und machen die BayernTourNatur zur größten Umweltbildungsaktion in Deutschland. Buntes Veranstaltungsmagazin Das hochwertige Veranstaltungsmagazin mit vielen interessanten Zusatzinformationen erhalten Sie kostenlos unter Tel. 089 122220 oder online unter www.bestellen.bayern.de/btn Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz BayernTourNatur Web und App Naturführungen 2018 Ausgabe n Oberbayer Ausführliche und stets aktuelle Angebote und Tipps fnden Sie auf unseren Internetseiten. Halten Sie sich mit dem BayernTourNatur-Newsletter auf dem Lau- fenden oder nutzen Sie die Gratis-App für unterwegs. bayerntournatur.de www.bayerntournatur.de 33
34 natur-im-fokus.de Fotowettbewerb für Kinder und Jugendliche aus Bayern Eine Initiative von: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz
Geh doch mal raus! Mit der Kamera auf Entdeckungsreise in Bayerns Natur Der Fotowettbewerb Natur im Fokus richtet sich an alle Kinder und Jugendlichen im Alter von 7 bis 18 Jahren in Bayern. Dabei geht es nicht so sehr um tech- nische Perfektion und die beste Ausrüstung, sondern um interessante Motive, spannende Bildkompositionen und vor allem viel Kreativität. Natur im Fokus wurde 2007 vom Museum Mensch und Natur ins Leben gerufen und wird seit dem Jahr 2010 gemeinsam mit dem Bayerischen Umweltministerium Alle Fotos auf der Doppelseite ausgerichtet. Ziel des Fotowettbewerbs ist es, Kinder stammen aus dem Wettbewerb Natur im Fokus. und Jugendliche anzuregen, die Natur unserer Heimat linke Seite: Lisa Bogner (12 Jahre), zu entdecken. Denn nur was man kennt, schätzt und rechte Seite: Thomas Köck schützt man. Die preisgekrönten Fotos gehen als Aus- (8 Jahre), Ingo Zahlheimer (15 Jah- re), Thomas Baldauf (13 Jahre) stellung in ganz Bayern auf Tour. www.natur-im-fokus.de 35
Natur in der Stadt www.natur-in-der-stadt.bayern.de
Aktion „Natur in der Stadt“ Rund ein Drittel der Menschen in Bayern lebt in Städten bzw. in dicht besiedelten Bereichen. Besonders wichtig sind hier Grün- und Erholungsfächen als wesentlicher Faktor für Naherholung, Lebensqualität und Naturerfahrungsmöglichkeiten. Oft fndet man im dichter besiedelten Bereich großzügige Grünachsen, öffentliche Parks und Erholungsräume mit vielfältigen Strukturen und Lebensraumtypen, die ungewöhnlich artenreich sind. Mit dem Landesbund für Vogelschutz e.V., dem BUND Naturschutz in Bayern e.V. sowie der Stiftung Mensch und Umwelt hat das Bayerische Umweltministerium kompetente Partner gefunden, die mit diesem Thema und örtlichen Projekten schon Erfahrung gesam- melt haben. Gemeinsam sollen diese Erfahrungen landesweit ausgedehnt werden. Von Juni 2017 bis Juni 2020 fördert der Bayerische Naturschutzfonds die Aktion. Bäume in der Stadt Projekt mit dem Angesichts der Folgen des Klimawandels kommt gerade BUND Naturschutz im städtischen Bereich Grünstrukturen zur Sicherung in Bayern e.V. der Wohn-, Freizeit- und Lebensqualität eine immer größere Bedeutung zu. Dabei spielen großkronige Laub- bäume – z. B. entlang innerstädtischer Straßenzüge – eine herausragende Rolle. Ziel: neues Bewusstsein für die positiven Auswirkungen von (Laub-) Bäumen zu schaffen, im Siedlungsbereich bislang nicht bzw. nur unzureichend für die Ergänzung und Mehrung des städtischen Baumbestandes genutzte Areale zu gewin- nen, zum Beispiel gibt es in Nürnberg 500 Hektar Park- platzfächen, die in etwa so groß wie alle städtischen Parkanlagen zusammen sind, Sensibilisierung der kom- munalen Entscheidungsträger und der Bevölkerung. www.bund-naturschutz.de 37
Der Spatz als Botschafter der Stadtnatur Projekt mit dem Diverse Monitoringprogramme zeigen einen Rückgang Landesbund für häufger Vogelarten in alarmierendem Umfang. Ein Vogelschutz e. V. typisches Beispiel einer solchen Art ist der Haussper- ling oder „Spatz“, der nach wie vor als der Stadtvogel schlechthin wahrgenommen wird und dessen Rück- gang den meisten Menschen nicht bewusst ist. Kultur- folger wie der Haussperling, aber auch viele andere Arten des Siedlungsraums verlieren ihre Brutplätze und Nahrungsgrundlage durch Nachverdichtung, Sanie- rung von Altbauten und Überbauung von Freifächen. Mit dem Rückgang des Haussperlings als Allerweltsart soll auf diese Entwicklung aufmerksam gemacht und durch Information und Beratung auf Handlungsmög- lichkeiten hingewiesen werden. www.lbv.de Bayern summt! Projekt mit der Honig- und Wildbienen sind in Not. Die Wildbienen Stiftung für sind auf dem Rückzug, viele Arten stehen auf der Roten Mensch & Umwelt Liste. Blütenreiche Lebensräume mit geeigneten Nist- möglichkeiten für die vielen Wildbienenarten auch in der Großstadt sind ständig bedroht und müssen ge- m m m m t! schützt und ausgeweitet werden. Die Stiftung Mensch & Ba ern Umwelt hat mit ihrer Initiative „Deutschland summt“ su schon eine Reihe von Städten gewinnen können, in Bayern z. B. Eichstätt, Pfaffenhofen, Schweinfurt, Mün- STIFTUNG für Mensch &Umwelt chen, Ingolstadt. Mit „Bayern summt!“ werden die städtischen Erfahrungen erstmals auf ein Bundesland angewandt, für die Honigbienen, vor allem aber auch für die Wildbienen wie Hummeln und andere bestäu- bende Insekten wie Schmetterlinge, Schwebfliegen und Käfer. Es geht vor allem darum ein Beraternetz auf- zubauen, um Kommunen und Privatpersonen mit fach- lichem Rat zu unterstützen. www.stiftung-mensch-umwelt.de 38
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Herausgeber: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) Rosenkavalierplatz 2, 81925 München E-Mail: poststelle@stmuv.bayern.de Internet: www.stmuv.bayern.de Titelmotiv: Michael Papenberg, www.natursehen.de Illustrationen: Michael Papenberg, www.natursehen.de Fotos: S. 28 Gerhard Bergner, S. 29 Benno J. Schlichter (Gartenschläfer), Frank Stein- mann – piclease (Hornisse), S. 30 Markus Bräu (Buckelwiesen, Wundklee-Bläuling), Leonhard Schaudi (Bachmuschel), S. 31 Karin Rothmeier – StMUV, StMUV (Station), S. 32 Andreas Gießler (Feuerfalter), S. 33 Wolfgang Lorenz (Trollblumen), StMUV (Fernglas), corbisrffancy – fotolia (Kinder), S. 34 Aleksandar Mijatovic – fotolia (Kamera), S. 36 babsi_w – fotolia (Wiese), drubig-photo – fotolia (Wiese), Hans Glader – piclease (Mauersegler), Tiberius Gracchus – fotolia (Hausfassade), K.-U. Häßler – fotolia (Admiral), Hans-Jürgen Sessner (Biene) Gestaltung: StMUV, PKG Druck: Safner Druck und Verlags GmbH, Priesendorf Stand: Juli 2018 © StMUV, alle Rechte vorbehalten gedruckt auf 100 % Recyclingpapier Diese Druckschrift wird kostenlos im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Bayerischen Staatsregierung herausgegeben. Sie darf weder von den Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern im Zeitraum von fünf Monaten vor einer Wahl zum Zweck der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für Landtags-, Bundestags-, Kommunal- und Europawahlen. Missbräuchlich ist wäh- rend dieser Zeit insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Informationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oder Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zweck der Wahlwerbung. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die Druckschrift nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Staatsregierung zugunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte. Den Parteien ist es gestattet, die Druckschrift zur Unterrichtung ihrer eigenen Mitglieder zu verwenden. Bei publizistischer Verwertung – auch von Teilen – wird die Angabe der Quelle und Übersendung eines Belegexemplars erbeten. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte sind vorbehalten. Die Broschüre wird kostenlos abgegeben, jede entgeltliche Weitergabe ist untersagt. Diese Publikation wurde mit großer Sorgfalt zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann dennoch nicht übernommen werden. Für die Inhalte fremder Internetangebote sind wir nicht verantwortlich. BAYERN I DIREKT ist Ihr direkter Draht zur Bayerischen Staatsregierung. Unter Telefon 089 122220 oder per E-Mail unter direkt@bayern.de erhalten Sie Informationsmaterial und Broschüren, Auskunft zu aktuellen Themen und Internetquellen sowie Hinweise zu Behörden, zuständigen Stellen und Ansprechpartnern bei der Bayerischen Staatsregierung.
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