Beuysradio. making waves - Beuys 2021

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»Making Waves«: das Fest zum 100. Geburtstag von Joseph Beuys und zum Auftakt von »beuysradio«. 24
Stunden lang wird der Jahrhundertkünstler gefeiert und befragt: 100 Stimmen aus aller Welt erkunden in
Interviews und Kurzstatements die Bedeutung des Künstlers für die Gegenwart. Selten gehörte
Audiodokumente bieten einen Einblick in sein umstrittenes Kunst- und Geschichtsverständnis und vermitteln
die Stimmung der Zeit, in der Beuys zu Beuys wurde. Zwei Podcasts untersuchen die politische und soziale
Bedeutung von Mythen bei Beuys beziehungsweise das demokratische Potenzial des freien Radios von
Südafrika über Tel Aviv nach Halle. Im Herzen von »Making Waves« steht die Musik, die Beuys hörte,
machte, prägte und bis heute inspiriert.

12. Mai 20:00–24:00 Uhr
1. Beuys zum alten Hut [1980] [6:32]
2. 100 Stimmen: Boris Pofalla, Olga von Schubert, Cara Jordan, Das Bo [5:14]
3. Tom Waits: What’s he building? [1999] [3:16]
4. Also der Beuys: Susanne Titz im Gespräch mit Kasper König [30:00]
5. Elisabeth Rosenthal: I like America [7:00]
6. Noah Creshevsky: Great Performances [2021] [6:13]
7. 100 Stimmen: Marie Arleth Skov, André Odier, Kasia Lorenc, Kenneth Goldsmith, Ralf R. Ollertz, Toula
Limnaois, Beth Stephens & Annie Sprinkle [2021] [5:07]
8. Benjamin Hasselhorn, Podcast: Die ganze Wirklichkeit – Braucht Demokratie Mythen? [35:00]
        Beuys hat sich selbst als Märchenerzähler bezeichnet und einen unbefangenen Umgang mit Mythen
        gepflegt. Aber sind Mythen nicht problematisch oder sogar gefährlich, vor allem wenn sie politisch
        werden? Wieso werden wir auch im 21. Jahrhundert die Mythen nicht los?
        Und wie können wir konstruktiv damit umgehen? Fett und Filz, deutsche Eichen und Schamanismus
        – Joseph Beuys hat sich in seinem Werk und seiner Selbstdarstellung immer wieder an Mythen und
        archaischen Formen bedient. Das hat ihm ebenso oft Kritik eingebracht – als völkischer Esoteriker,
        Pseudo-Mystiker, manipulativer Selbstdarsteller. Denn ist der Mythos nicht eine irrationale, latent
        verfälschende Darstellung der Vergangenheit – oft mit fatalen Folgen für die Gegenwart?
        Der Historiker Benjamin Hasselhorn nimmt die Kontroverse um Beuys‘ Umgang mit Mythen zum
        Ausgangspunkt für grundsätzliche Überlegungen zum Thema Mythos und Mythenbildung. Auf
        welche Bedürfnisse der Menschen antworten Mythen? Braucht es Mythen in einer pluralistischen,
        demokratischen Gesellschaft? Und wenn ja – welche?
        Von Benjamin Hasselhorn
        Technische Realisation: Werner Jäger
        Regie: Thomas Werner
        Produktion: WDR in Kooperation mit »beuys 2021«

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9. Mozart – Schweinefleisch, Beethoven – Schweinefleisch: Playlist von Matthias Osterwold [85:00]
        Musik, auch Textmusik, die Beuys beeinflusste, Musik, die er selber gemacht hat und Musik, die
        andere über Beuys gemacht haben: Richard Wagner, Erik Satie, Marcel Duchamp, James Joyce,
        John Cage, Kurt Schwitters, Nam June Paik, Henning Christiansen, Peter Ablinger, Arturas
        Bumsteinas, Siegfried Koepf, Richard Rijnvos...
        Trackliste:
        Erik Satie – Vexations
        John Cage Roaratorio – An Irish Circus on Finnegans Wake
        Erik Satie – Messe de pauvres (daraus: Comune qui mundi nefas)
        Richard Wagner – Parsifal Vorspiel (Berliner Philharmoniker, Wilhelm Furtwängler)
        Peter Ablinger – Piccolo und Rauschen für Piccolo-Flöte und CD
        Marcel Duchamp – Erratum Musical (for three voices)
        John Cage – Music for Marcel Duchamp
        Alexei Lubimov – präpariertes Klavier
        Siegfried Koepf – Beuys Goes Pythagoras
        Henning Christiansen – Fluxorum Organum op. 39. Musik zu Joseph Beuys‘ Eurasienstab (Franz
        Meiswinkel, Orgel der Liebfrauenkirche Düsseldorf)
        Kurt Schwitters – Ursonate
        Joseph Beuys – Ja Ja Ja Ja Ja, Nee Nee Nee Nee Nee
        Arturas Bumsteinas spielt Joseph Beuys Schottische Symphonie
        Joseph Beuys / Nam June Paik – In Memoriam George Maciunas
        John Cage – The Wonderful Widow of Eighteen Springs
        Richard Rijnvos Block Beuys – Raum 3
        Erik Satie – Le fils des étoiles (daraus: Prelude du premiere act 1)
        Alexei Lubimov – Klavier
10. Kultur für alle: Raimar Stange im Gespräch mit Olga von Schubert [25:00]
11. 100 Stimmen: María Cecilia Barbetta, Jonathan Meese, Hans Peter Riegel, Kea Wienand, Agnes Meyer-
Brandis [3:49]
12. Milan Knížák & Opening Performance Orchestra: Broken Suite [2020] [23:00]
        Milan Knížák: sound sources, Opening Performance Orchestra: electronics
        Das Stück Broken Suite wird während dieses Jahres auf CD Aktual univerzita bei Sub Rosa
        herausgebracht.
13. 100 Stimmen: Adrian Piper, Peter-Klaus Schuster, Judy Lybke, Valie Export, Andreas Fischer, David
Elliott [8:37]

13. Mai 0:00–4:30 Uhr
14. »es ist nicht so, als würde ich ständig Konzerte hören«: Playlist von Ursula Block [85:00]
           …es ist nicht so als würde ich ständig Konzerte hören… aber logischischerweise vieles andere, das
           durch die Ohren eindringt, Schafe statt Geigen, Klavier Oxygen, Sprachoperationen, das Schnurren
           von Paddy, Furguson, Spot und Arthur, Totenfeier für eine Maus, und Nescafé Gold, Yeah Yeah
           Yeah!
           Mit Konrad Schnitzler, Charlotte Moorman, Nam June Paik, Henning Christiansen, Terry Fox,
           Carlfriedrich Claus, Emmett Williams, Jackson Mac
           Low u.a.
           Trackliste:
           Konrad Schnitzler – Eruption 1
           Jackson Mac Low – The Long Hot Summer

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Beuys / Christiansen – Schottische Symphonie. Requiem of Art, 1973 (Ausschnitt)
       Terry Fox – Isolation Unit
       Henning Christiansen – Abschiedssymphonie
       Emmett Williams – A Cellar Song For Five Voices
       Nam June Paik / Russel Connor – Waiting for Commercials
       Henning Christiansen – Schafe statt Geigen
       Carlfriedrich Claus – Lautagregat
       Terry Fox – The Labyrinth Scored for 11 Different Cats
       Henning Christiansen – Konstruktioner
15. ALLES FLIESST, oder: »Musik ist eine Botschaft aus der Zukunft«: Playlist von Anna Schürmer [60:00]
       Fluxus ist die Kunst des hybrid Fließenden, das ästhetische Panta rhei der Prozessualität. Und auch
       für das Werk von Joseph Beuys gilt: »Alles fließt«. Diese Playlist mäandert zwischen den
       Avantgarden und Pop – und mündet in einem popavantgardistischen Crossover aus »U« und »E«:
       »Ü-Musik« also – und eine kleine Überraschung steuert auch der Beuys-Schüler und
       Frequenzenforscher Emil Schult und seine Transhuman Art Critics mit einer Originalkomposition zu
       »beuys 2021« bei. Falls Sie beim Hören den »erweiterten Kunstbegriff« auf formalästhetischer
       Ebene erfahren wollen: Lassen Sie doch diese knapp einstündige Playlist parallel mit dem gut
       einstündigen Klavierduett laufen, das Joseph Beuys gemeinsam mit Nam June Paik 1978 »In
       memoriam George Maciunas« performte – oder aber die Simultanperformance der beiden Fluxus-
       Heroen von Coyote III / Pianovariation (1984).
       Trackliste:
       Avantgarden:
       John Cage – Williams Mix
       Phil Corner – Piano Activities
       Nam June Paik/Charlotte Moorman – Waiting For Commercials
       Dieter Schnebel – Bagatelle #6, Trauermarsch (für Joseph Beuys)
       Pop:
       The Velvet Underground & Nico – femme fatale
       Jefferson Airplane – Lather
       John Lennon – Instant Karma! (We All Shine On)
       POPAVANTGARDE:
       Henk Badings – Evolutions (Ballet Suite) #1 Ouvertüre
       Kraftwerk – Ruckzuck
       Die Partei (Walter Dahn) – Tag An Der Grenze
       Conrad Schnitzler – Magic Party
       Joseph Beuys – Sonne statt Reagan
       Martin Kippenberger – ja ja ja ja ja, nee nee nee nee nee
       BONUS TRACK
16a. Schamanismus und Strom: Playlist von Thibaut de Ruyter [120:00]
        Diese Playlist konfrontiert Beuys’ Verständnis von Schamanismus mit ethnologischer Musik und
        zeitgenössischen Kompositionen. Das zentrale Stück dieser Playlist ist »Ström« des schwedischen
        Künstlers Carl Michael von Hausswolff. Für dieses Stück verstärkt und transformiert Hausswolff den
        Klang reiner Elektrizität auf subtile Weise. Es geht um Energie, Körperlichkeit und Körnung – und
        erinnert dabei an die winzigen Sensoren, die in »Unschlitt/Tallow« (1977) von Beuys einge-steckt
        sind und uns glauben lassen, dass das Wachs energiegeladen ist und wir aufpassen soll-ten, keinen
        Stromschlag zu bekommen, wenn wir uns dem Kunstwerk nähern.
        Trackliste:
        Pan Sonic – Paine

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David Toop, Mabutawi Teri – Rain Song
        Raushan Orazbayeva & Tokzhan Karatai – Bashpai »Elim-Ai, Halkym-Ai« (Korkyt) (X-Xi Century)
        Cosey Fanni Tutti, Split – From The Album Tutti
        Daniel Schmidt And The Berkeley Gamelan – Rebab Delay
        Carl Michael Von Hausswolff – Ström
        Galya Bisengalieva – Tulpar
        Kali Malone – Sacrificial Code (Live In Hagakyrka)
        Holger Czukay – Breath Taking (With Karlheinz Stockhausen)
        ´Monks Of The Gandantegchinlen Monastery – Office Du »Qailangiyn Qural«
        Joseph Beuys – Sonne Statt Reagan
        Unknown – Kyrgyzstan - Koukou (Kiguatch Coz Komouz)

13. Mai 4:30–7:30 Uhr

16b. (Fortsetzung) Schamanismus und Strom: Playlist von Thibaut de Ruyter
17. 100 Stimmen: Nezaket Ekici, Vadim Zakharov, Sara Barnes, Liav Mizrahi, Sibille Spiegel [8:43]
18. Die Tödliche Doris: Das typische Ding – Reenactment (I) [20:00]
        Die Tödliche Doris könnte als eine unsichtbare Skulptur beschrieben werden, von der Beuys oft
        sprach. Doris hat keinen Körper. Sie bildet sich 1980 als Post-Punkband mit unterschiedlichen
        Besetzungen, verflüssigt sich 1987 in Weißwein und feiert ihr Comeback 2018 mit der LP-Box
        Reenactment – Das Typische Ding: 31 Sounds, 31 Zeichnungen und 31 Rezensionen von 31
        unterschiedlichen Vibratoren. Doris selbst, nun in Gestalt vieler einzelner Sex-Toys bleibt abwesend.
        Trackliste:
        Einführung
        VibratingBullet / RO-80mm Ammunition for love
        Better Than Chocolate
        Tiani 2
        Getaway
        Rave
        Flare
        Cayona
        Penguin
        Tango Smartvibe
        Rub my duckie
        Motorhead Overkill
        Phoenix Magma Toy
        Iris
        Partner plus
        Womanizer 2Go
19. 100 Stimmen: Karl-Heinz Bonny, Wolfger Pöhlmann, Miguel Rothschild, Catherine Evans,
Thomas Koch [7:33]
20. Miki Yui: Plant Music [2021] [60:00]
        Die elektroakustische Komposition ist inspiriert von einer frühen Zeichnung von Beuys, »Pflanze«
        von 1947. Hier impliziert »Pflanze« nicht nur die Mutter aller Organismen auf der Erde, sondern
        auch das Verb »pflanzen«, und Musik ist der Übermittler und der Transformator in den wechselnden
        Fluss von Zeit und damit verschränktem Raum. »Plant Music« lädt den Hörer in eine imaginäre Welt

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in der Morgendämmerung ein – der Prozess des Wachsens eines Samens, umarmt von Erde,
        Wasser, Luft und Licht, die Kommunikation zwischen Mikroorganismen wird greifbar.
21. Klang ist Skulptur – Terry Fox: Playlist von Carsten Seiffarth [55:00]
        Wie Joseph Beuys, der sagte, man höre eine Skulptur, bevor sie sehe, hielt sein Zeitgenosse und
        Mitstreiter Terry Fox Klang für Skulptur. Fox ist ein Pionier in der Arbeit mit Klang als skulpturalem
        Material. In seiner Kunst wird die traditionelle Skulptur durch performatives Handeln in einer
        bestimmten Dauer und in einem definierten Resonanzraum erweitert.
        Einen zumindest auditiven Eindruck solcher Situationen geben die drei hier vorgestellten
        Tonaufnahmen von Klangskulpturen mit langen gespannten Klaviersaiten im Raum. Die Saiten, die
        Fox selbst zum Schwingen bringt, sind Skulptur und Instrument zugleich, und die Klänge, die er
        erzeugt, sind die des Resonzraumes ebenso wie die der gespannten Saiten.
        Für »Suono Interno« (1979, Track 1) spannte Fox in einer leeren Kirche in Bologna zwei
        Klaviersaiten längs durch das gesamte Kirchenschiff. In dem hier erstmals veröffentlichten 14-
        minütigen Ausschnitt aus diesem Werk (mit großem Dank an Marita Loosen-Fox, Estate of Terry
        Fox) streicht Fox, sehr langsam durch den weiten Resonanzraum zwischen Kirchenportal und
        Krypta gehend, mit den Fingern die beiden kolophonierten Saiten. In den beiden folgenden
        Aufnahmen aus dem Künstlerhaus Bethanien in Berlin (Track 2 und 3) bespielt er lange
        Klaviersaiten zunächst perkussiv minimalistisch mit einem Eßstäbchen, dann mit einem geharzten
        Geigenbogen, wodurch ein wechselndes stark resonierendes Ein- und Ausschwingen der Saiten im
        Raum entsteht. Alle Klangaufnahmen sind Ausschnitte aus mehrstündigen Performances.
        Trackliste:
        Track 1: Suono Interno [Bologna 1979] – 14:24 Min.
        Track 2: Attic Wire, Beating [Berlin 1981] – 24:44 Min.
        Track 3: Attic Wire, Bowing [Berlin 1981] – 15:07 Min.
22. Kultur für alle: Raimar Stange im Gespräch mit Joulia Strauss [31:00]
23a. Joseph Beuys im Guggenheim, New York: Eine Audioguide [1979]

13. Mai 7:30–12:00 Uhr
23b. (Fortsetzung) Joseph Beuys im Guggenheim, New York: Eine Audioguide [1979] [102:44]
24. 100 Stimmen: Alberta Mayo, Zhenhua Li, Sorana Serban, April Gertler, Albert Markert, Klaus
Theuerkauf, Svea Duwe [11:34]
25. Kultur für alle: Raimar Stange im Gespräch mit Ulf Aminde [28:45]
26. 100 Stimmen: Marco Biermann, Tilman Baumgärtel in Zusammenarbeit mit https://ttsreader.com/,
Barbara Breitenfellner, Gregor Jansen, Tereza de Arruda, Bogomir Ecker, Kathrin Becker, Carolin
Bohlmann, Nicola Theisen [14:16]
27. Wie berühmt ist Joseph Beuys [1979] [58:06]
28. 100 Stimmen: Albrecht Schäfer und Antje Engelmann [2:08]
29. Beuys und die keltische Welt: Playlist von Susan Philipsz [38:00]
        »Ich ging 1994 nach Belfast, um einen MA in Bildender Kunst an der University of Ulster zu
        beginnen. Ich wusste, dass Joseph Beuys in den 1970er Jahren auch in Belfast gewesen war und
        dass er einen großen Einfluss auf meine Tutoren hatte, die zu dieser Zeit Studenten gewesen
        waren. Ich glaube, dass sein Besuch die Art und Weise, wie Kunst in Belfast gelehrt wurde,
        verändert hat, mit einer stärkeren Betonung von Performance und sozialpolitischen Themen und
        ortsspezifischen Ansätzen. Ich weiß auch, dass die keltische Welt einen großen Einfluss auf Beuys
        hatte. Er wurde von der Natur und der Mythologie des westlichen Schottlands, Irlands und Englands
        inspiriert. Ich dachte, ich würde in diese Welt eintauchen, um eine Playlist für beuysradio

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zusammenzustellen. Ich habe eine Auswahl meiner Lieblingssänger aus verschiedenen
        Generationen getroffen, mit Liedern, die Themen von Natur und Landschaft, von Mensch- und
        Tierwelt und von Liebe, Verlust und sozialer Gerechtigkeit berühren.« Susan Philipsz
        Trackliste:
        Robert Burns –The Highland Widow's Lament
        Alasdair Roberts – Pangs
        Radie Peat and Darragh Lynch (Lankum) – Hares on the Mountain
        Alasdair Roberts – River Rhine
        Elizabeth Cronin – Lord Gregory
        Anne Briggs – Reynardine
        Alasdair Roberts – Under No Enchantment
        Shirley Collins and the Albion Band – The White Hare
        Luke Kelly and Dave Philips – Wild Mountain Thyme
        Alasdair Roberts – Coral and Tar
        Shirley Collins – My Bonny Cuckoo
30. Also der Beuys: Eugen Blume im Gespräch mit Sebastian Blasius [25:00]

13. Mai 12:00–16:00 Uhr
31. Podcast-Feature: Anna Bromley – Waves and Commons [180:00]
       Italien, 1975. Sozialpolitische Kämpfe lösen eine »Radiowellenrevolte« aus. Per Gesetz werden die
       Frequenzen zum Allgemeingut erklärt. In den 1970er Jahren arbeitet Beuys intensiv in Italien. So ist
       er ein »Ohrenzeuge« der neuen »radios di movimento«. Wenig später sind unautorisierte »Freie
       Radios« auch in Beuys’ Nachbarschaft in der Bundesrepublik aktiv.
       Natürlich war das Aufkommen von selbstorganisierten Radiosendern weder auf die Siebziger noch
       auf Mitteleuropa beschränkt. Bis heute erfinden Radioaktivisten ihre eigenen, nicht selten
       klandestinen »Common Waves« – sei es in Deutschland, Israel, Italien, Ungarn, Südafrika oder der
       Türkei.
       Mit: Tanja Bosch, Ieva Gudaityte, Bodo K. and Uli K. (Radio Fledermaus), Alex Körner, Ilksen
       Mavituna, Liav Mizrahi, and Matteo Spanó.
       Sprecher:innen: Anna Bromley, Daniel Brunet and Sybella Perry.
       Voice over: Podcastproduzenten
       Technische Realisierung: Anna Bromley, Michael Fesca and Manfred Miersch
       Der Podcast enthält:
       – »Location Determination Difficulties«, Radiostück von Anna Bromley 2020.
       – »Speaking in the Present«, Performative Lesung mit Caroline Adler, Salwa Aleryani, Chiara Dazi,
       Michael Fesca, Moritz Gansen, Chris Glee, Sönke Hallmann, Ulrike Jordan, Eylem Sengezer, Merve
       Ünsal, and Jo Zahn. Anna Bromley 2019.
32. Beuys Keep Swinging: Playlist von Arsalan Mohammad [60:00]
        Beuys Keep Swinging ist eine einstündige radiophone Odyssee aus zeitgenössischer und alter
        Musik und Geräuschen, die die vielen Stimmungen von Joseph Beuys würdigt. Lehnen Sie sich
        zurück und genießen Sie die Sonne. Von Kojoten bis hin zu Krautrock, dies ist eine immersive
        Überschall-Sound-Extravaganza!
        Trackliste:
        Todrick Hall – I Like Boys
        David Bowie – Boys Keep Swinging
        Charlie XCX – Boys
        Simone Battle – He Likes Boys

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Erik Satie – Gnossienne No 1
        The Waitresses – I Know What Boys Like
        Crosby, Stills, Nash & Young – Teach Your Children
        Monza – Rauf und Runter
        Orchestral Manoeuvres In The Dark – Electricity
        Joseph Beuys – Sonne statt Reagan
        Sabrina – Boys (Summertime Love)
        Can – I Want More
        Joni Mitchell – Coyote
        Organization – Ruckzuck
        The Beatles – Boys

13. Mai 16:00–20:00 Uhr
33. 100 Stimmen: Gisela Staupe, Wolfgang Müller, Ellen Blumenstein, Thomas Stricker [5:12]
34. Kultur für alle: Raimar Stange im Gespräch mit Peter Niemann [23:07]
35. Joan La Barbara: Circular Song [1976] [7:31]
36. Yuan Gong: Fünf Fragen zu Joseph Beuys [5:00]
37. 100 Stimmen: Andreas Koch, Akane Kimbara, Adrian Schiesser, Michal B. Ron, Dorothea Zwirner,
Raimar Stange, Marianne Franz, Else Gabriel Wolfgang Zumdick, Ron Manheim, Barbara Gronau, Thomas
Schnalke, Katja Blomberg, Thaddaeus Ropac, Beatrice E. Stammer, Ivo Wessel, Katharina von Chlebowski,
Jonas Burgert [19:53]
38. Elektronische Musik 1977–1986: Playlist von Stefan Schneider [60:00]
        »Wenn man sich für musikalische Dinge interessiert, sollte man nicht Klavier spielen.«
        Joseph Beuys
        Dieser Mix zeigt eine Auswahl von Tracks, die in den vielfältigen Energieströmen der Zeit von 1978
        – 1986 in Westdeutschland produziert und veröffentlicht wurden und neue, weitreichende
        musikalische Impulse gesetzt haben, die bis heute international wirksam sind.
        Ab den späten 70er Jahren waren elektronische Musikinstrumente, wie Synthesizer und
        Rhythmusmaschinen, erstmalig günstig zu kaufen und inspirierten viele, die keinerlei musikalische
        Vorkenntnisse hatten, dazu, sich futuristisch anmutenden Klangexperimenten hinzugeben. Der
        gleichzeitig explodierende, musikalische Aufbruch des Punk, traf auf ein neues selbstbestimmtes
        und selbstbewusstes Forschen und Aufführen in allen Bereichen der gegenwärtigen Kunst.
        Joseph Beuys war in dieser Zeit durch seine begriffliche Präzision und seine ganzheitlich
        gesellschaftliche Neuordnung, einer der wichtigsten Impulsgeber im Bereich der bildenden Kunst.
        Künstlerische Tätigkeit wurde, ähnlich wie im Punk und der elektronischen Musik, nicht mehr an
        handwerkliches Können geknüpft sondern strebte nach einer kompletten Neubestimmung der
        Verhältnisse und vollzog dadurch eine klaren Schnitt zum damaligen Kunstverständnis.
        Brian Eno sagte 1975 sinngemäß dazu: »Der Musiker heute, ist kein ausgebildeter Instrumentalist
        mehr, sondern ein Künstler der Entscheidungen trifft.«
        An der Durchsetzung dieses neuen Künstlerbildes hatte auch Joseph Beuys entscheidenden Anteil.
        Trackliste:
        Loch (Joseph Beuys 1981, in der Kunsthalle Düsseldorf) Tonaufnahme Stefan Schneider, 2010
        Conrad Schnitzler – Rhythmus 78
        Ralf Dörper – Kranke Menschen
        Konrad Kraft – Arctica 3
        Michael von Biel – Fassung Elektronische Musik
        Asmus Tietchens – TREKK

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Maria Zerfall – Wohin?
        Palais Schaumburg – Morgen wird der Wald gefegt (Live)
        MENTOCOME – B6
        CHBB – MauMau
        SEESSELBERG – Synthetik 1
        Ettlinger – bzw
        Reiko Kudo – Noise
        Kurzschluss – L’ inconnu
        Deux Baleines Blanches – Draht 6
        Dino Oon – map
        Roter Stern Belgrad – Arfas & Issas

39. Kultur für alle: Raimar Stange im Gespräch mit Marina Naprushkina [25:10]
40. 100 Stimmen: Gesine Borcherdt, Jörg Sundermeier, Adrienne Goehler, Holm Friebe [4:31]
41. Also der Beuys: Catherine Nichols im Gespräch mit Raimar Stange [25:00]
42. 100 Stimmen: Milan Knížák, Monika Brandmeier, Anna Bella Geiger, Gunnar Friel [4:15]
43. »die Idee der Musik ist eine mehr zukünftige«: Playlist von Fernanda Parente [55:00]
        Wie wird Musik in der Zukunft klingen? Wird der nächste Popstar ein künstlicher Mensch sein?
        Werden Wissenschaft und Technologie die Komposition bestimmen? Werden Audio und Video im
        Metaverse untrennbar miteinander verbunden sein? Diese Playlist zeigt zeitgenössische
        Künstler*innen, die einige dieser Fragen in ihrer kreativen Praxis erforschen. Mensch-Maschine-
        Natur-Symbiose, akustische Instrumente, die elektronisch klingende Beats produzieren, Virtual-
        Reality-Headset-Aufnahmen... dies sind einige der Aspekte, die diese Zusammenstellung
        durchdringen. Sie erforschen unerforschte Gebiete und spekulieren über mögliche musikalische
        Zukünfte.
        Trackliste:
        Byrke Lou – Earth
        Moritz Simon Geist – In g# (Katze läuft über Klavier)
        Brandt Brauer Frick – Masse
        Holy Herndon – Frontier
        Peaches & Pussykrew – Fill the Whole
        Ash Koosha – GUUD
        Yona – Art and Law
        Tarik Barri & Lea Fabrikant – Versum
        Nanotopia – Mycelial Networks between Reality
44. 100 Stimmen: Veronika Kellndorfer, Tomas Kleiner, April Gertler, Hannes Langbein, Karl Heinz
Rummeny, Pipilotti Rist, Exterritory Project [Ruti Sela und Maayan Amir], Marcel Odenbach, Marc
Wellmann, Kristina Buch, Özlem Altin [17:42]

beuysradio.
making waves
        das programm                                                                                      8
Gesamtkonzeption und Leitung:                    Catherine Nichols
Mitarbeit:                                       Eugen Blume, Anne-Marie Franz, Inga Nake, Bianca Quasebarth, Pia Witzmann
Produktion:                            Die Podcastproduzenten (Tina Küchenmeister, Claudius Nießen, Tobias Rohe, Andreas
                                       Popella, Annegret Richter, Rabea Schloz)

Mit herzlichem Dank an alle, die mit ihrer Mitwirkung, Ihren Stimmen, Ihrer Musik und Ihrer Auseinandersetzung mit Joseph Beuys in
Interviews, Gesprächen und Podcasts ein umfassendes und spannendes Programm realisiert haben.

»beuys 2021« ist ein Projekt des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen in
Zusammenarbeit mit der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf unter der Leitung von Prof. Dr. Eugen Blume und Dr. Catherine
Nichols

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