"Bis gleich in schülerVZ!" - Potentiale und Risken sozialer Netzwerke - Medien.nutzen - Leben und Lernen mit Medien 05.09.2009, Dortmund Christina ...
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1 „Bis gleich in schülerVZ!“ – Potentiale und Risken sozialer Netzwerke Medien.nutzen - Leben und Lernen mit Medien 05.09.2009, Dortmund Christina Rhode, klicksafe (LfM)
2 Ablauf Nutzung und Arten von Social Communitys Funktionsweisen am Beispiel von „schülerVZ“ Faszination & Motive Problematisches • Jugendgefährdende Inhalte • Urheber- und Persönlichkeitsrechte • Cyber-Mobbing • Datenschutz Unterrichtsbeispiele und -materialien
3 Social Communitys Anfänge von Communitys ca. Mitte der 90er Jahre mit classmates.com, stayfriends (Schulfreunde-Community) – blieben lange Zeit eher eine Randerscheinung. Ca. ab 2003 startete langsam der Boom mit dem Aufkommen von MySpace. Dieses zählte lange mit ca. 300 Mio. Mitgliedern zu den beliebtesten Websites weltweit (Fokus: Musik-Community). Screenshot MySpace
5 Arten von Social Communitys Screenshots wer-kennt-wen Lokalisten Regionale, überregionale u. weltweite Netzwerke schülerVZ Netzwerke für bestimmte Xing Nutzergruppen: • Schüler • Studenten • berufliche Netzwerke • Nachbarn/Bekannte • Musikschaffende
6 schülerVZ Das in Deutschland derzeit beliebteste Netzwerk unter Kindern und Jugendlichen ist das schülerVZ: • Existiert seit Anfang 2007, hat ca. 5 Mio. Mitglieder, ist offiziell ab 12 Jahren. • 50 % der Mitglieder loggen sich täglich ein. • Liegt mit ca. 155 Mio. Besuchern im Monat auf dem 5. Platz bezüglich der Reichweite von Internetseiten in Deutschland (Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V.). • Enthält über 200 Mio. Bilder (täglich ca. 700.000 neue). • Es gibt ca. 4,5 Mio. Gruppen.
7 Funktionen Profil (Allgemeines, Schule, Persönliches) Profil-Foto Fotoalben Bildverlinkung Nachricht schicken „gruscheln“ Plaudern (Chat) Freunde hinzufügen Freundschaftskette XY melden/ignorieren Quelle: Presseprofil schülerVZ
8 Funktionen XY ist gerade… Buschfunk Freundeslisten (gleiche/andere Schule) Pinnwand Gruppen Quelle: Presseprofil schülerVZ
9 Faszination & Motive Kommunikative Elemente: Netzwerke werden hpts. zur Individualkommunikation mit Freunden und direkten sozialen Bezugsgruppen genutzt - Erweiterung der face- to-face-Kommunikation. • Einfache, schnelle Kontaktaufnahme • Kostenlos ( Handy) • Alle Freunde auf einen Blick (Verabredungen treffen, Neuigkeiten erfahren etc.) • Einfache Flirt- und Informationsmöglichkeiten („gruscheln“) • Kontaktpflege zu (räumlich) entfernten Freunden • „Nebenbei-Medium“ • Kombination verschiedener Kommunikationsmöglichkeiten
10 Faszination & Motive Funktionen bieten die Möglichkeit der Selbstpräsentation und somit der Selbstfindung/Identitätsbildung bei Jugendlichen: • Wer bin ich, was mag ich, was kann ich? Was denken die anderen darüber? (Ausdruck von Identität und Jugendkultur.) • Wie viele Freunde habe ich? Wie beliebt bin ich? • Interessante Bilder („Ego-Pics“) u. Kommentare als Kommunikationsanlass und Selbstbestätigung. • Gruppenzugehörigkeit als Markenzeichen („Meine Gruppenliste sagt mehr über mich aus als mein Profil“). Jugendliche wollen gesehen werden, Aufmerksamkeit erhalten soziale Netzwerke bedienen diese Bedürfnisse sehr passgenau!
11 Faszination & Motive Kommunikation und Peer-Group-Erlebnisse außerhalb der Elternkontrolle (Freiräume, virtueller Jugendtreff). Grenztestungen und -überschreitungen. „Dabei sein“ (Gruppendruck).
12 Problematisches Durch die Konvergenz der Angebote tauchen im Prinzip alle problematischen Aspekte des Internets auch innerhalb sozialer Netzwerke auf. Insbesondere seit dem Aufkommen des „Web 2.0“ kommt es vermehrt zu problematischen Aktivitäten und Inhalten. • Der Ursprung von „user-generated-content“ ist schwer feststellbar. • Das Einstellen der Inhalte ist stark vereinfacht.
13 Verbreitung von jugend- gefährdenden Inhalten Kinder und Jugendliche können in Netzwerken auf Inhalte wie Gewaltdarstellungen, rechtsradikale Propaganda oder Pornografie stoßen. Der einfache Zugang sowie Quantität und Qualität solcher Inhalte sind bedenklich. Netzwerke werden immer häufiger von Rechtsradikalen zur Akquise von Beispiel-Profil „Anhängern“ genutzt.
14 Suizid-, Pro-Ana- und Cutting-Gruppen Bildung von Suizid-, Pro- Ana- und Cutting-Gruppen in sozialen Netzwerken: Beispiel-Profil • Verherrlichung von Selbstmord als Problemlösung. • Glorifizierung der Magersucht. • Aufrufe und Anleitungen zu selbstverletzendem Verhalten.
15 Verbreitung von jugend- gefährdenden Inhalten Illegale Inhalte müssen dem Betreiber gemeldet und von diesem entfernt werden („Melde-Buttons“). Nicht selten sind Jugendliche diejenigen, die derartige (illegale) Inhalte ins Internet einstellen und somit verbreiten bzw. anderen Minderjährigen zugänglich machen. Dies sind mitunter Straftatbestände. • § 130 StGB: Volksverhetzung • § 131 StGB: Gewaltdarstellung • § 184 StGB: Harte Pornografie
16 Verletzung von Urheber- und Persönlichkeitsrechten In Netzwerke können Bilder, Musik, Videos etc. hoch- geladen werden. Dabei wird häufig gegen Urheber- und Persönlichkeitsrechte verstoßen. Nicht nur offensichtlich rechtwidrige Up- und Downloads in Tauschbörsen (aktuelle Filme, Musik Charts etc.), sondern auch „kleinere“ Verstöße gegen das Urheberrecht werden teils mit hohen Summen abgemahnt. Bilder, Videos, Musik, CD-Cover von Bands, Schauspielern, Idolen etc. Klicksafe-Broschüre zu Urheber- u. Persönlichkeitsrechten im Netz
17 Fotos von Freunden: Recht am eigenen Bild Beispiel-Profile mit Bildern und Verlinkungen von Freunden
18 Verletzung von Urheber- und Persönlichkeitsrechten Es ist dringend Aufklärung erforderlich, da viele dieser Verstöße aus Unwissenheit erfolgen! Rechtliche Grundlagen: Themenreihe von iRights.info und klicksafe zu Rechtsfragen im Netz. www.klicksafe.de/themen/downloaden/urheberrecht/irights
19 Klicksafe Lehrerhandbuch „Knowhow für junge User - Materialien für den Unterricht“ 35 Themen in 9 Bausteinen Zum Beispiel: • Suchmaschinen / Quellenkritik • Einkaufen im Netz (eBay) • Werbung • Chatten / Instant Messaging (ICQ) • Selbstdarstellung (schülerVZ) • YouTube und Co. • Urheberrechte / Musikdownloads • Spam-Mails, Viren etc. • Computer- bzw. Onlinespiele
20 Aufbau des Buches 1. Sachinformationen (2-3 Seiten) 2. Links zum Thema (5-6 Stück) 3. Methodisch-Didaktische Hinweise (Tabelle) 4. Kommentare zu den Arbeitsblättern (1 Seite) 5. Drei Arbeitsblätter für drei Altersstufen (3 Seiten als Kopiervorlage)
21 Übung Urheber-/ Persönlichkeitsrechte Prüfung der Schul- Homepage: Was darf veröffentlicht werden?
22 Übung Urheber-/ Persönlichkeitsrechte Zuordnung von Beispielen, was in Netzwerk- Fotoalben erlaubt ist und was nicht.
23 Cyber-Mobbing Cyber-Mobbing/Cyber-Bullying: Absichtliches Beleidigen, Bedrohen, Bloßstellen oder Belästigen anderer mit Hilfe moderner Kommunikationsmittel. Flyer „handysektor“ • Hass-Gruppen in Netzwerken u. Ausschluss des Opfers. • Identitätsklau (Täter legt Profil im Namen und mit Daten des Opfers an und verbreitet Lügen etc.). • Terrorisierende Nachrichten und Pinnwand-Einträge. • Veröffentlichung peinlicher oder gefälschter Bilder und Videos. • Verbreitung von Gerüchten. • Etc. Ca. 20 - 25 Prozent der Kinder u. Jugendlichen sind oder waren schon einmal Opfer von Cyber-Mobbing!
24 Beispiel Cyber- Mobbing Hass-Gruppe im schülerVZ Beispiel-Profil Cyber-Mobbing
25 Zusatzmodul Cyber-Mobbing Zusatzmodul: „Was tun bei Cyber-Mobbing?“ Was ist „Cyber-Mobbing“? Was ist das Gefährliche an Cyber- Mobbing? (Anonymität, Reichweite, geschieht verdeckt etc.) Was können Schulen tun? (Verhaltenskodex, Anti-Mobbing- Beauftragte, Aufklärung über Konsequenzen etc.) Was können Betroffene tun? (Täter ignorieren u. sperren, Anbieter der Website melden etc.) Vier Arbeitsblätter zur Problematik
26 Übung Cyber-Mobbing Filmanalyse „Let‘s fight it together“ Childnet International www.digizen.org/cyb erbullying/fullFilm.as px
27 Datenschutz – „Generation Sorglos“? Beispiel-Profil Datenschutz
28 Datenschutz – „Generation Sorglos“? „Sexting“: Selbstdarstellung von Kindern u. Jugendlichen in aufreizenden Posen. Beispiel-Profil Bikini-Foto
29 Datenschutz Kindern ist oft nicht bewusst, dass nicht nur enge Freunde die Informationen und Bilder sehen können, sie fühlen sich in einem geschützten Raum und denken nicht an etwaige Konsequenzen. Viele kennen die (inzwischen) möglichen Privatsphäre- Einstellungen, nutzen sie aber absichtlich nicht ( Quelle: klicksafe Handreichung Elternabende Internet + Handy Selbstdarstellung).
30 Datenschutz Kinder u. Jugendliche müssen sensibilisiert werden, was mit Daten im Internet passiert oder passieren kann: • Datenspeicherung und -verwendung durch Anbieter für bspw. personalisierte Werbung. • Arbeitgeber, Versicherungen etc. verschaffen sich Einblick in die Privatsphäre der Mitarbeiter/Kunden. • Kontextentfremdung (z. B. Bildzeitung verwendet Infos). • Daten werden von Hackern für Spam und Phishing oder von Cyber-Bullys für anderweitigen Missbrauch geklaut. • Kontaktmöglichkeiten werden von Pädophilen genutzt. • Etc.
31 Tipps für Kinder u. Jugendliche Kinder u. Jugendliche brauchen realistische u. verständliche Handlungsempfehlungen, die ihren Interessen nicht zu stark entgegenstehen: • Portal mit Privatsphäre-Einstellungen wählen u. diese nutzen bzw. hoch setzen. • Nur hochladen, was jeder sehen darf (Oma, Lehrer, Ex-Freunde etc.). • Alternativen nutzen: alternative Mail-Adresse/ICQ Nummer, nächst größere Stadt etc. • Profilfoto verfremden. • Verabredungen nicht über Pinnwände. • Etc.
32 Sicherheitseinstellungen schülerVZ Tutorials für alle gängigen Netzwerke: watchyourweb.de Sicherheitseinstellungen schülerVZ
33 klicksafe Lehrerhandbuch Zusatzmodul: Social Communitys klicksafe Zusatzmodul „Social Communitys“ Zielgruppe: jüngere Schülerinnen/Schüler, Klassenstufen 5 - 7 Veröffentlichung voraussichtlich Ende des Jahres (Bekanntgabe über den Newsletter www.klicksafe.de).
34 Übung Datenpreisgabe Schüler haben durchschnittlich 100 „Freunde“ in sozialen Netzwerken. Aufgabe: Wem erzähle ich was? klicksafe Zusatzmodul „Social Communitys“
35 schülerVZ Lehrmaterialien Mappe I – Soziale Netzwerke Mappe II – Privatsphäre und Datenschutz Mappe III – Verhalten und Selbstdarstellung im Internet Download unter: http://www.schuelervz.net/l/parents/5/ schülerVZ Lehrmaterialien
36 schülerVZ Lehrmaterialien Übung zum Verständnis von Datenschutz- erklärungen schülerVZ Lehrmaterialien, Arbeitsmappe II, „Privatsphäre und Datenschutz“, studiVZ Ltd., http://static.pe.schuelervz.net/media/de/parents/pVZ_Arbeits mappe_2.pdf
37 schülerVZ Lehrmaterialien Übung: Wie wirkt dein Profil auf andere? (Selbst- und Fremdeinschätzung) schülerVZ Lehrmaterialien, Arbeitsmappe I, „Soziale Netzwerke“, studiVZ Ltd., http://static.pe.schuelervz.net/media/de/parents/pVZ_Arbeitsmappe_1.pdf
38 Unterrichtsmaterial Web 2.0 Saferinternet.at: Web 2.0 – Das Mitmach- Internet sicher und verantwortungsvoll nutzen • Quellenkritik • Recherche u. Zitieren • Etc. Download unter: www.saferinternet.at/broschueren service
39 Material IT-Sicherheit macht Schule Schutz der Privatsphäre im Internet – Arbeitsmaterialien für den Unterricht (Aus der Reihe: IT-Sicherheit macht Schule in Nordrhein- Westfalen) • Technischer Datenschutz, (Logfiles, Cookies) und Selbstdatenschutz Download unter: www.secure- it.nrw.de/_media/pdf/schule/um_privatsp haere_end.pdf
40 Weitere Unterrichtsideen Mediaculture Online: www.mediaculture-online.de/Communities.1271.0.html Learn Line: www.learn- line.nrw.de/angebote/neuemedien/medio/gl/who/who01.htm Lehrer Online: www.lehrer-online.de/privatsphaere.php LDS Brandenburg: www.lda.brandenburg.de/sixcms/detail.php?id=bb2.c.449740.de&te mplate=aktuell_d1 Sign-Projekt: www.sign-project.de/2_83.php Respect Copyrights: www.respectcopyrights.de/index.php?id=95 Panopti.com/Hochschule Ulm: http://panopti.com.onreact.com/swf/
41 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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