Blätter MÄRZ 2021 Nr. 1 - Ich habe hart gearbeitet - St-Justin
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Online spenden «Mutter, mach dir keine DIE ÄNDERUNG BEGINNT MIT IHNEN Sorgen, das ist eine ganz Es ist eine grosse Neuerung beim Justinus- werk, aber nicht in der Welt der Informatik, andere Welt.» da die Möglichkeit, online zu spenden, seit zwei Jahrzehnten existiert. Sie haben bereits die Möglichkeit, uns online zu folgen, über die Unbegleitete minderjährige Asylsuchende in der Schweiz erzählen. Website www.justinus.ch und es ist daher Elf Porträts und Gespräche Sie werden UMA genannt – unbegleitete logisch, dass wir Ihnen auch die Möglichkeit ge- minderjährige Asylsuchende –, Kinder und Jugendliche, die ohne ihre Familie ben möchten, online zu spenden. Mit Hilfe des in der Schweiz Asyl beantragen. In diesem Buch geben elf Jugendliche diesen Paypal-Systems können Sie eine Spende über drei Buchstaben ein Gesicht. Die Jugendlichen erzählen von Fluchtgründen ein Paypal-Konto erledigen oder, wenn Sie über und ihren prägenden Erfahrungen, von der Ankunft in der Schweiz, wo sie kein solches verfügen, können Sie auch mit der nach ihrer grossen Willensleistung auf der Flucht auf einmal warten müssen Kreditkarte spenden. Dies ist heutzutage eine und nichts tun können. Ihre Erzählungen werfen aber auch ein hilfreiches der sichersten online-Zahlungen. Licht auf die Bemühungen der Schweiz um EIN BUCH ihre Integration. Drei Fachtexte zu Herkunft und Wie gehen Sie vor ? Fluchtrouten, zur UN-Kinderrechtskonvention Auf unserer Website www.justinus.ch ge- sowie Modellen zu Unterbringung und nügt es, auf das Paypal-Logo zu klicken oder Betreuung von UMA lassen die Hintergründe – noch einfacher – den QR-Code zu scannen. verstehen. Es stehen Ihnen vier Zahlungsmöglichkeiten Solidaritätsnetz Ostschweiz und offen : 20, 50, 100 Franken oder ein Betrag Ihrer Beobachtungsstelle für Asyl- und Wahl. Ausländerrecht Ostschweiz (Hg) Wir danken Ihnen herzlich für Ihre Unterstüt- Mit Beiträgen von Annette Bossart, Bernhard zung. Brack, Stefanie Ehrbar, Heiner Gantenbein, Luca Ghiselli, Silvia Maag, Sükran Magro, Peter Oberholzer, Ana Paredes, Donat Rade, Karsten Redmann, Klausfranz Rüst, Angelica Schmid, Kaspar Surber, Barbara Weibel und mit Fotografien von Ahmad Motalaei. Limmat Verlag, 256 Seiten, gebunden, ab März 2021 im Buchhandel erhältlich. 978-3-03926-007-2 Direkt Link
B r ief- SAM E DmI arkeonn 23 .10. 2 A0u2k 1 ti WICHTIGER SAM E DI TERMIN! Z U G U N S TEN S - W2E3R KS .10.2021 TINU DER JUS AG. 21.10 DONNERST G 22.10 J E U DI 21.10 I 22.10 U N D FR E ITA ET VE N D R E D 202DON1NDNFERRESITTAAGG. 2221.1.100 2021JEETUVDEIN2D1.1RE0DIBesichtigung 22.10 U 2021 Auktion Briefmarken, Ansichts- 2021 karten und Sammelwertes Aktionskatalog : Versand Anfang Oktober SAMSTAG Vielen Dank, dass Sie sich die Termine 23.10. 2021S A M S TAG reservieren. .202123.10 Ihr Briefmarken-Team Justinuswerk
4 www.justinus.ch Inhalt EDITORIAL JUSTINUSWERK Rue de Rome 3 | 1700 Freiburg Das Profil der wahren Jüngerschaft 5 T. 026 351 16 16 | justinfr@justinus.ch JUSTINUS ZÜRICH Freudenbergstrasse 146 | 8044 Zürich BERICHT 2020 6-9 T. 044 362 29 80 | justinzh@justinus.ch 12-13 ST. JUSTIN GENÈVE Rue du Prieuré 15-17 | 1202 Genève T. 022 731 11 35 | justinge@justinus.ch NEUIGKEITEN EHEMALIGEN Adel Elie Fattal 10-11 AKTUALITÄT Ein Studentenwohnheim im Wallis 14-15 SPIRITUALITÄT Unsere liebe Frau von Guadalupe 16-17 IMPRESSUM DAS WORT AN 18-19 Herausgeber : Justinuswerk | Romstrasse 3 1700 Freiburg | T. 026 351 16 16 | PK 17-846-3 Barbara Weibel justinus@justinus.ch | www.justinus.ch Redaktion : Maurice Page | 20 Isabelle Fleischmann | Nicole Godel Fotos : © St-Justin STUDIENSTIPENDIEN Fotograf : Christoph von Siebenthal Graphik : ACTALIS SA
EDITORIAL 5 Das Profil der wahren Jüngerschaft Einen Moment lang betrachte ich Christus, wie er ARM IM HERZEN SEIN geht - in aller Klarheit – zu dieser Stadt, wo er zum Ich akzeptiere die unaufhörliche Erinnerung des Tod verurteilt werden wird. Der Christus des Mutes, Evangeliums an eine gewisse Armut, an eine Viel- der Christus der Tapferkeit. Diese unvergleichliche zahl von Verzichten zum Wohl meiner Brüder und Haltung des Chefs gibt eine Idee des Profils, das Schwestern. all jene aufweisen sollten, die die Absicht haben, in GOTT AN DIE ERSTE STELLE SETZEN seine Fussstapfen zu treten. Für eine Familie kann dies bedeuten, Gott die Jesus nachfolgen bedeutet: Akzeptanz des Todes eines Kindes zu bieten, Gott SICH AUF DAS SCHEITERN VORBEREITEN, die Tochter zu schenken, die ins Kloster eintritt, Gott Lk 9, 51: «Als die Zeit AUF DAS KREUZ einen Sohn zum Dienst in der Kirche zu wünschen. herankam, in der er Ich muss das Scheitern akzeptieren, das Unverständ- Ich gehe nach Bedarf bis hin zum Geschenk meines in den Himmel aufge- nis, ich muss bereit sein, in den Augen der Welt als Lebens. Nicht mit frommen und großzügigen Ab- nommen werden verrückt zu gelten, Meinungen zu vertreten und zu sichten oder ungesunder Überheblichkeit, sondern sollte, entschloss sich verteidigen, die der öffentlichen Meinung zuwider- im Bewusstsein, dass viele eingeladen sind, so weit Jesus, nach Jerusa- laufen. zu gehen, in verschiedenen Teilen der Welt. lem zu gehen.» Ich muss anfangen, mich selber zu bekehren, bevor SICH OHNE REUE AN CHRISTUS HALTEN ich andere bekehren will. Ich fliehe moralisierende Ich bereue die grossen Entscheide in meinem Leben Haltungen, die darin bestehen, den Splitter im Auge nicht und ich blicke nicht zurück: ich träumte von des Nachbarn zu sehen und diesen entfernen zu einer perfekten Partnerschaft, einer besseren Arbeit, wollen, ohne dass man mich darum bittet. Ich zähle mehr gesellschaftlicher Anerkennung. Dies ist nicht auf die Kraft der Liebe. der Fall. Ich halte durch und mache das beste aus Ich ahme Jesus im Respekt gegenüber anderen dem, was ich bin und was ich habe. Ich gebe meine nach. Ich gehe nicht an die Spitze des Apostolats mit kleinen Feigheiten unter dem Vorwand, sie seien einem grimmigen Willen zu überzeugen, sondern menschlich, auf. Ich halte das Vertrauen in den auf- mit der Geduld des Jüngers, der weiß, dass es Gott recht, dem ich nachfolgen will. ist, der bekehrt. Ich hindere das Wirken des Geistes nicht, der weht, wann und wo er will. Marco Cattaneo, Direktor
6 BERICHT 2020 115 StipendiatInnen beim Justinuswerk Trotz eher ungünsti- Die nachfolgenden Seiten unseres Bulletins geben Ihnen Madagaskar ger Konjunktur hat detaillierte Informationen über die Herkunft der Studierenden, die das Justinuswerk die absolvierten Ausbildungen und die Studienorte, in der Schweiz Anzahl Stipendia- und im Ausland. Die Tendenz, diese jungen Leute in deren tInnen im Jahr 2020 Herkunftsland zu unterstützen, bleibt bestehen, vor allem wegen erhöht. Wir konnten der Kosten. 12 Diplomierte zählen und 11 neue Stipendi- 12 NEU DIPLOMIERTE en zusprechen, davon Acht junge Frauen und vier junge Männer haben ihre Ausbildung vier in der Schweiz. im Lauf des Jahres 2020 abgeschlossen, davon drei in der Schweiz und neun im Ausland. In Freiburg unterstützen wir weiterhin eine begabte Frau aus Madagaskar, die einen Master of Science HES-SO in Engineering absolviert. In Madagaskar, wo wir 15 junge Menschen über einen Zyklus von drei Jahren unterstützen, haben sieben Studierende ihre Kurse in Erziehungswissenschaften abgeschlossen (siehe Tabelle auf Seite…). Ruanda DIE FOLGEN VON COVID-19 Um es vorweg zu nehmen: Covid-19 hat das Schiff ordentlich durchgeschüttelt. Wir stellen jeden Tag fest, wie privilegiert wir hier in der Schweiz und in Europa in Bezug auf Afrika sind. Hier können die Studierenden ihre Kurse online absolvieren, mit der aktuellsten Informatikausrüstung, mit allem Komfort und ohne Stromunterbrüche. Unsere afrikanischen StipendiatInnen müssen einfallsreich sein, um ihre Kurse aus Distanz zu verfolgen und
8 BERICHT 2020 Palästina, Ruanda oft mit leerem Magen. Viele Einrichtungen haben ihre Tore Diejenigen der ETH sind geblieben, geschlossen, nicht einmal fähig, online-Kurse anzubieten, da desgleichen alle StipendiatInnen unserer sie technisch nicht ausgerüstet sind. Dies zog beachtliche Häuser von Genf und Freiburg. Verspätungen nach sich, ja, es ging an manchen Orten sogar Diese Pandemie hatte auch Auswirkungen ein Jahr verloren. Dies wiederum hat zur Konsequenz, dass auf unsere finanzielle Lage. Wir stellten eine Verlängerung der Stipendien erfolgt, die durch diese eine drastische Abnahme der Spenden Verspätungen betroffen waren. Das Justinuswerk wird diese fest, aufgrund einer großen Anzahl jungen Menschen nicht fallen lassen und ihnen erlauben, ihr von Todesfällen unter unseren älteren Studium abzuschliessen, koste es was es wolle. Spenderinnen und Spendern, geringere Wir erhielten viele Hilferufe um eine notfallmässige Unterstützung Einkommen und eine allgemeine in hoffnungslosen Fällen. Zum Beispiel afrikanische Studierende Verunsicherung über die Zukunft in in der Schweiz oder in Frankreich, die von den ihren nichts mehr der Bevölkerung. Dazu kommt, dass erhielten und/oder ihren Gelegenheitsjob verloren hatten und sich die Pfarreien normalerweise eine ohne jede Ressource wiederfanden. jährliche Kollekte zu unseren Gunsten So halfen wir einer jungen Libanesin, die ein Rechtsstudium organisieren, aber im Jahr 2020, absolviert und einem jungen Mann aus Benin, der in Mans zwischen der Schliessung der Kirchen Managementstudien zur nachhaltigen Entwicklung absolviert. In und/oder der Beschränkung der Anzahl Afrika sprachen wir zwei Schwestern aus der DRK ein Stipendium Gottesdienstbesuchern, fiel das Ergebnis zu, die sich in ihrem letzten Studienjahr am Höheren Institut für der Kollekten beträchtlich niedriger aus. Medizinaltechnik in Gemena befinden, ein Stipendium an einen Priester, der kanonisches Recht in Kinshasa studiert und ein Wir danken Ihnen, liebe Leserinnen und Stipendium an eine Doktorandin aus Kamerun, die sich im letzten Leser, für Ihre treue Unterstützung. Wir Studienjahr für Pharmazie befindet. haben Sie mehr denn je nötig, um unseren In der Schweiz haben unsere StipendiatInnen des Programms Auftrag weiterzuführen. Nord/Süd von heute auf morgen im März 2020 ihre Koffer gepackt, weil sie nicht riskieren wollten, nicht mehr in ihre Nicole Godel Heimatländer zurückreisen zu können (Mongolei und Zimbabwe).
StipendiatInnen in der Schweiz 9 im Jahre 2020 TOTAL STIPENDIATEN 21 STUDIENORTE Frauen 13 Bern 1 Männer 8 Freiburg 7 SH Genf 4 Schaffhouse HERKUNFT Neuenburg 2 Bâle BS Frauenfeld TG BL Afrika 10 Waadt 1 Liestal ZH Saint-Gall Delémont Aarau AR Südamerika 3 Zürich 6 Zurich Herisau JU SO Appenzell Asien 5 Soleure Zoug SG AI ZG Europa 3 LU Lucerne Glaris NE Neuchâtel Schwytz SZ Berne Stans GL Sarnen NW STUDIEN BE OW Altdorf Coire Fribourg Fribourg UR Internationale Angelegenheiten 2 FR GR VD Kommunikation, Informatik 3 Lausanne Nachhaltige Entwicklung 3 Recht 1 TI GE Wirtschaft, Unternehmensführung 1 Genève Sion VS Bellinzone Psychologie, Philosophie 3 Erziehungswissenschaften 3 HERKUNFT Theologie, Ethik 4 Veterinärwiss. (1 sem. Nord/Sud) 1 Europa 3 Bâle BS BL Liestal Delémont Aarau JU SO Soleure LU Lucern NE Neuchâtel Berne Sarnen Südamerika Asien 5 Fribourg Fribourg BE OW 3 VD FR Afrika 10 Lausanne GE Sion Genève VS
NEUIGKEITEN EHEMALIGEN 10 Ich setzte alles daran, um Französisch zu lernen ADEL ELIE FATTAL Das Justinuswerk ist immer glücklich, Neuig- keiten seiner ehemaligen Stipendiaten zu er- fahren, die, dank seiner treuen Spenderinnen und Spender, in ihrem Leben vertrauensvoll und erfolgreich fortschreiten. Wir unterbreiten Ihnen hier eine ausserordentliche Geschichte, Beispiel von Entschlossenheit und Mut. Wir wünschen Adel Elie Fattal, dass er eines Tages nach Aleppo zurückkehren kann, in ein fried- liches Land. Vor 5 Jahren, im Jahr 2016, habe ich zum ersten Mal einen Fuß nach Frankreich gesetzt. Ich kam in dieses neue Land ohne Familie, ohne Freunde, ohne Obdach und sogar ohne die Sprache zu sprechen. Ich kam, weil ich mich entschied, mich zu integrieren und meinen Master in Parfümerie am ISIPCA (Institut Supérieur International Parfums, Cosmétiques et Arômes > Höheres internationales Institut der Parfums, Kosmetik und Aro- men) zu machen, der weltweit renommiertesten Schule für Parfümerie in Versailles, Frankreich. Die Aufnahme in diese Schule schien mir unmöglich: Hunderte von Kandidaten, hervorragende Bewerbungen, etwa zwanzig Masterplätze, aber ich musste dorthin. Ich setzte alles daran, um Französisch zu lernen, ich setzte Himmel und Erde in Bewegung, um mein Profil zu verbessern; nach so vielen schlaflosen Nächten und dank meinen fünf Jahren Erfahrung in Parfümerie, konnte ich endlich in die ISIPCA eintreten. Diese Schule war nicht einfach ein Traum für mich, son- dern auch ein Versprechen, das ich mir selbst gab, nach
dem Verlust unseres Parfüm-Unternehmens durch die Zerstörungen während des Krieges in Syrien. Nach 50 Jahren Arbeit in der Parfümindustrie im Nahen Osten, hat meine Familie durch den Krieg in Aleppo ihr gesamtes Erbe verloren. Es war verheerend, aber ich konnte es mir nicht erlauben, aufzugeben. Es hiess, alles wieder aufzubauen, von vorne zu beginnen. Vor 5 Jahren, im Jahr Es hiess, nicht nur zu träumen, sondern sich zu entschei- 2016, habe ich zum den und zu handeln. ersten Mal einen Fuss Trotz der Schwierigkeiten, der Hindernisse und der kultu- nach Frankreich rellen Unterschiede schaffte ich es, mich zu integrieren. gesetzt. Heute bin ich ein Junior Prüfer von Feinparfümerie und kosmetischen Produkten (Fine Fragrances and Cosme- tics) in einer einzigartigen und innovativen Unternehmu- ng in Paris, die Parfüms kreiert und herstellt. Ich möchte vor allem dem Justinuswerk und seinen Spen- derinnen und Spendern herzlich danken, die mir erlaubt haben, diese reiche und unvergessliche Erfahrung zu machen und meinen Traum zu verwirklichen. Ich möchte auch Marco Cattaneo, Direktor des Justinus- werkes, danken, der immer an mich geglaubt hat. Trotz Höhen und Tiefen, ich habe es geschafft. Ich hoffe in aller Bescheidenheit, Ihnen diese Emotion vermittelt zu haben, aber auch, Sie für den gemeinsamen Punkt geöffnet zu haben, der uns in diesem Leben zusam- menführt: die Leidenschaft. Ich bin Ihnen sehr dankbar. Adel Elie Fattal Adel Elie Fattal in Begleitung seiner Eltern
12 Die StipendiatInnen im Ausland im Jahre 2020 TOTAL STIPENDIATEN 94 STUDIEN Frauen 56 Architektur/BTP 1 Männer 38 Kommunikation/Informatik 7 Nachhaltige Entwicklung 13 NATIONALITÄTEN Wirtschaft, Verwaltung, Management 3 Madagaskar 39 Techn. Studien, Ingenieurwesen 10 DRK 24 Philosophie, Psychologie, Erziehung 19 Togo 8 Medizin / Gesundheit 13 56 38 Ruanda 8 Sozialwissenschaften 5 Burundi 4 Theologie 3 Benin 2 Sekundarstufe 20 NATIONALITÄTEN Indien 2 Kamerun 2 Ghana 1 Irak 1 Italien 1 Uganda 1 Zimbabwe 1 STUDIENORTE IN EUROPA Österreich 1 Belgien 1 Italien
12 Stipendiaten BERICHT 2020 13 Diplomierte im Jahr 2020 LAND NAME UNIVERSITÄT/HOCHSCHULE DIPLOME Bachelor in Wissenschaft und Technologie in Madagaskar FANANTENANA Joëline ESSVA, Antsirabe Bildung NJARALALAINA Bachelor in Wissenschaft und Technologie in Madagaskar ESSVA, Antsirabe H. J.-Christophe Bildung RAKOTONDRAZANANY Arelle Bachelor in Wissenschaft und Technologie in Madagaskar ESSVA, Antsirabe Larissa Bildung RANDRIAMAMPIANINAN Bachelor in Wissenschaft und Technologie in Madagaskar ESSVA, Antsirabe J.-Louis F. Bildung Bachelor in Wissenschaft und Technologie in Madagaskar RASOARIMIHAJA Hanitriniaina ESSVA, Antsirabe Bildung RAZAFINDRAVAO Madeleine Bachelor in Wissenschaft und Technologie in Madagaskar ESSVA, Antsirabe Edmine Bildung TAHIRIMALALA Marie Bachelor in Wissenschaft und Technologie in Madagaskar ESSVA, Antsirabe Lucienne Bildung Nationale Universität in Wissenschaft und Zimbabwe BERESON Garikai Statistik und Betriebswissenschaft Technologie FIMTSOUEL MOAFEMBE Doktorat in pharmazeutischen Kamerun Universität «des Montagnes» Claude Francine Wissenschaften Iran AHMADI Laya ETH, Zürich nachhaltige Wasserressourcen Ethiopien HAILE Tamirat Dessalegn ETH, Zürich nachhaltige Wasserressourcen Madagaskar RANAIVO Samoelina Hana N. HEIA-FR, Freiburg Bachelor of Science HES-SO in Informatik
14 AKTUALITÄT Ein Studentenwohnheim im Wallis Das Justinuswerk Bereits präsent in Freiburg, Genf und Zürich, wird das Justinus- auf eine Zusammenarbeit einzulassen, die richtet ein Studenten- werk Anfang Herbst 2021 ein neues Studentenwohnheim im jedem Einzelnen Hoffnung bringt, war für wohnheim im Wallis Wallis eröffnen. Aus der Partnerschaft mit der Stiftung «Notre- beide Institutionen ideal. ein Dame du Silence» (Unsere Liebe Frau der Stille) entstanden, wird es diese Zusammenarbeit dem Diözesanhaus ermöglichen, neue EINE WIN-WIN PARTNERSCHAFT Impulse zu erhalten und gleichzeitig seiner kirchlichen Berufung Der Mietvertrag betraut den Verein Foyer treu zu bleiben. Justinuswerk Wallis ab dem 1. September 2021 mit der Verwaltung des gesamten Gemäss dem am 25. Februar 2021 unterzeichneten Vertrag, wird Diözesanhauses Notre-Dame du Silence. das Haus Notre-Dame du Silence, unter Beibehaltung seiner ur- Seit seiner Renovation vor 10 Jahren, sprünglichen Berufung als spirituelles Zentrum, einen Teil seiner vereint dieses Haus eine dreifache Tätig- Räumlichkeiten zur Verfügung stellen, um ein Studentenwohn- keit unter einem Dach: die Präsenz der heim einzurichten, welches durch das Justinuswerk verwaltet pastoralen Dienste des französischspra- wird. chigen Teils der Diözese Sitten, die Ver- mietung von zahlreichen Konferenz- und Die Verantwortlichen des Justinuswerkes suchten seit einigen Speisesälen und die Durchführung von Jahren eine Örtlichkeit, um sich im Wallis niederzulassen, wo die Exerzitien. Da diese letztgenannte Sparte Gründung von mehreren Hochschulen eine starke Erhöhung der stark zurückging, werden die Zimmer den Anzahl Studierender nach sich zieht. Studierenden des Justinuswerkes zur Verfügung gestellt. Die kirchlichen und Seinerseits war das Diözesanhaus Notre-Dame du Silence, diözesanen Aktivitäten können wie bisher welches unter der Aufsicht des Bischofs von Sitten, Mgr Jean- weitergeführt werden. Marie Lovey, steht, auf der Suche nach neuen Partnern, um den Der Vertrag wurde für einen ersten Zeit- Rückgang der Exerzitien zu kompensieren. Die Gelegenheit, sich raum von drei Jahren unterzeichnet, die
15 Zeit für den Verein Justinuswerk Wallis, um die Realisierbarkeit seines Projekts zu testen. Für seine Sponsoren wird diese neue Struktur, in der Stadt Sitten und in der unmittelbaren Nähe des zukünftigen HEMU-Musikzentrums gelegen, das Interesse vieler Studenten ansprechen, die auf der Suche nach bezahlbarem Wohnraum in einem christlichen Kontext sind, ganz im Sinne der Charta des Justinuswerkes! Das neue Foyer wird am 1. Septem- ber seine Türen öffnen. Maurice Page (cath.ch) Die Unterzeichnenden des Mietvertrages zwischen dem Verein Justinuswerk Wallis und der Stiftung Notre-Dame du Silence am 25. Februar 2021 in Sitten: von links nach rechts: Stéphane Vergère Kanzler und administrativer Direktor der Diözese von Sitten, Sekretär-Kassier des Stiftungsrates Notre-Dame du Silence; Marco Cattaneo, Direktor des Justinuswerkes; Pierre-Yves Maillard, General-Vikar und Präsident des Stiftungsrates Notre-Dame du Silence und Jean-Claude Coutaz; Präsident des Vereins Justinuswerk Wallis.
16 SPIRITUALITÄT «Einweihungsgebet an Unsere Liebe Frau von Guadalupe» «Unsere Liebe Frau von Guadalupe, ich widme Ihnen mein ganzes Unsere Liebe Frau von Guadalupe, Patronin Sein, mein Leben, meine Leiden, meine Freuden, all jene, die Sie mir der ungeborenen Kinder, geben Sie uns die anvertraut haben und alles, was mir gehört»: Gnade zu lieben, zu geben, Leben zu emp- «Unsere Liebe Frau von Guadalupe, ich weiss mit Sicherheit, dass fangen und zu respektieren, in derselben Sie vollkommene und immerwährende Jungfrau Maria sind, Mutter Liebe, mit der Sie das Leben Jesu, Ihres ge- des wahren Gottes. Sie zeigen und schenken mir Ihre Liebe, Ihr Mit- liebten Sohnes, in Ihrem Schoß empfangen gefühl, Ihre Hilfe, Ihren Schutz. Sie sind barmherzige Mutter, Mutter haben. Heilige Maria, Königin der Heime, all derer, die Sie lieben, die Sie anflehen, die Ihnen vertrauen. Sie schützen und helfen Sie unseren Familien, hören mein Klagen und meine Schmerzen. Sie pflegen und lindern damit sie immer vereint seien; unterstützen meine Leiden, meine Nöte, mein Unglück. Sie bitten mich, mich nicht Sie uns in der Erziehung unserer Kinder und von meinen Sorgen beunruhigen oder erdrücken zu lassen und mich segnen Sie sie. Ich bitte Sie, heilige Mutter nicht vor Krankheiten, Ärgernissen, Ängsten, Schmerzen zu fürchten. Gottes, schenken Sie mir eine grosse Liebe Sie sind meine Mutter und ich stehe unter Ihrem Schutz. Sie sind zur Eucharistie und zur regelmäßigen Beich- mein Lebensquell und ich kuschle mich in Ihre Arme! Mutter der te, den Geschmack für Gebet und persön- Barmherzigkeit, mit Liebe, widme ich Ihnen mein ganzes Sein, mein liches Gebet, damit ich Frieden und Freude Leben, meine Leiden, meine Freuden, all jene, die Sie mir anvertraut bringe durch Jesus Christus, unseren Herrn, haben und alles, was mir gehört. Ich möchte ganz Ihnen gehören der mit Gott, dem Vater und dem Heiligen und mit Ihnen auf dem Weg der Heiligkeit gehen. Oh, unbefleckte Geist lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Jungfrau, erhören Sie das Gebet, das ich mit vertrauensvollem, kind- Unsere Liebe Frau von Guadalupe, beten lichem Vertrauen an Sie richte, und legen Sie es Ihrem göttlichen Sie für uns! Sohn vor. Amen. »
17 Die Jungfrau Maria, einem Einge- borenen von Mexiko, Juan Diago, im Jahr 1531 erschienen, wurde Unsere Liebe Frau von Guadelupe benannt. Der Schrein und die Wallfahrt zu Unserer Lieben Frau von Guadelupe gehören zu den grössten der Welt. Ihr Fest findet am 12. Dezember statt und bringt alle amerikanischen Nationen zusammen. Reliquienbild in der Kapelle des Heiligen Justinus in Freiburg
18 DAS WORT AN Barbara Weibel Leiterin des Ohne kompetentes und treues Personal würde die Cité St-Justin Französisch, Deutsch und Englisch Sekretariats und schlicht nicht funktionieren. Diese Rubrik lädt Sie ein, Personen, zu übersetzen, den Leiter in dessen Stellvertreterin des die das Rad am Laufen halten, kennenzulernen. Aufgaben zu unterstützen und wenn nötig neuen Leiters der Cité dessen Stellvertretung zu übernehmen. St-Justin Fribourg Wie kamen Sie dazu, für das Justinuswerk zu arbeiten? Das Justinuswerk und das ehemalige Foyer St-Justin sind mir seit Welche Bereicherung finden Sie in meinem Studium ab 1981 ein Begriff. Meine ersten Kontakte hatte Ihrer Arbeit? ich dank Mitstudentinnen aus Taiwan, später verkehrte ich auch Meine Arbeit ist sehr abwechslungsreich mit Aramäern und Albanerinnen. In den 90er Jahren amtete ich in und auch wenn sich gewisse Abläufe der Rita-Kapelle als Patin bei einer Taufe einer Foyerbewohnerin wiederholen, dank der Gäste aus aus dem ehemaligen Albanien (zelebriert durch den damaligen aller Welt, stets spannend, voll von Bischof Pierre Mamie). Meine jetzige Stelle fand ich, als ich im Überraschungen und manchmal auch Herbst 2018 neben meinem damaligen Teilzeit-Hauptjob noch herausfordernd… Der Kontakt mit einen Nebenjob suchte und in der Rezeption der Cité St-Justin jungen Menschen verschiedenster gerade eine passende Teilzeitstelle frei wurde. Kulturen gefällt mir sehr und ich schätze auch die Sprachenvielfalt. Die Zusammenarbeit im Team mit meiner Welches ist Ihr Arbeitsbereich? Rezeptionskollegin, meinem direkten und Ich bin die Hauptverantwortliche der Rezeption und die dem übergeordneten Chef sowie den Stellvertreterin des (neuen) Leiters der Cité St-Justin. Zu verschiedenen anderen Teams der Cité meinen Aufgaben gehört es, den Überblick über die Dossiers und des Justinuswerks ist hervorragend der ankommenden, der anwesenden und der abgereisten und basiert auf gegenseitige Bewohner*innen der Cité zu bewahren, grössere und kleinere Wertschätzung. Anliegen dieser Personen anzuhören, zu regeln oder an andere Stellen weiterzuleiten, die Parkplätze zu verwalten, Texte auf
DAS WORT AN 19 Was ist das Spezielle an einem Job in der Institution Justinuswerk? Das Justinuswerk ist eine weltoffene Organisation, welche den Respekt, die Würde und die Solidarität unter den Menschen verschiedenster Herkunftsländer und Religionen grossschreibt, was meines Erachtens sehr gut gelingt. Dies erlebe ich in der Cité mit den Bewohner*innen aber auch unter und mit den Angestellten aller Bereiche. Wünschen Sie Verbesserungen? Verbessern, im Sinne von Perfektionieren, kann man natürlich immer und überall etwas und jede*r in ihrem/seinem Bereich. Und so ruhen sich weder das Justinuswerk noch die Cité St-Justin auf den erworbenen Lorbeeren aus; alle Bereiche tauschen sich miteinander aus und entwickeln sich ständig weiter.
Justinuswerk | Romstrasse 3 | 1700 Freiburg | Studienstipendien T. 026 351 16 16 | Marco Cattaneo, mc@justinus.ch IBAN CH32 0900 0000 1700 0846 3 I PostFinance 17-846-3 Vermerk: Studienstipendien Boris Lambrev, diplomiert in Neurowissenschaften www.justinus.ch die Aufmerksamkeit und aufmerksamkeitsbezogene Gehirnwellen erfolg- reich vertreten. Während dieser drei Jahre kam ich in den Genuss eines vollen Stipendiums. Im Gegenzug trug ich zum guten Funktionieren des Foyers bei. Die Aufga- ben waren eher leicht und behinderten mich nicht bei meinem Studium. Ein oder zwei Mal pro Woche sass ich am Empfang, betreute den Telefondienst, damit die Bewohnenden im Notfall anrufen konnten, ich stellte am Sonntag Boris Lambrev, diplomiert in Neurowissenschaften die Abfall-Container raus, half bei der Wiederverwertung mit und schloss die Terrasse am Abend ab. Ich half auch bei den verschiedenen Anlässen im Mein Name ist Boris Lambrev. Im August 2015 bewarb ich mich für Foyer mit. ein Stipendium. Ich wohnte bereits seit drei Jahren im Foyer des Ich war sehr glücklich über meinen Aufenthalt, weil ich in einer sehr schönen Justinuswerkes in Freiburg und studierte an der Universität Freiburg. Stadt lebte, an einem angenehmen Ort, was mir erlaubte, an einer welt- Aber den Master, den ich anstrebte, konnte ich nur in Genf absol- berühmten Universität zu studieren. Ich war auch froh, am Leben im Foyer vieren. Also benötigte ich eine Unterkunft und Unterstützung. Das teilzunehmen. Ich habe sehr gute Freundschaften mit jungen Leuten aus Justinuswerk war damit einverstanden, mir ein Zimmer im Foyer von aller Welt aufgebaut und hoffe, dass sie ein Leben lang halten. Das Justinus- Genf zu geben sowie ein volles Stipendium, um welches ich etwas werk hat auch meinen Aufenthalt in Amsterdam finanziert, wo ich an einer später ersuchte. Konferenz über das Thema Schlaf teilnahm. Eine unglaubliche Gelegen- heit, da sich die Konferenz um das Thema meiner Arbeit drehte, mit sehr Ich war über meinen Umzug nach Genf begeistert, weil sich ein Ka- renommierten Fachleuten auf dem Gebiet der Neurowissenschaften. Als pitel schloss und sich ein neues eröffnete. Da mich das Funktionie- Dank an das Justinuswerk, organisierte ich im Foyer eine Präsentation über ren des Gehirnes sehr interessiert, wollte ich einen zweiten Master in das Thema Schlaf. Neurowissenschaften erlangen. Die Psychologie, die ich studierte, Ich bin dem Justinuswerk ausserordentlich dankbar. Ich möchte die in der gab mir keine befriedigende Erklärung. Schweiz aufgebauten Verbindungen zu den Verantwortlichen und den Men- Nach drei Jahren in Genf habe ich am 28. Januar 2019 meine neuro- schen des Werkes beibehalten. wissenschaftliche Arbeit über die Auswirkung von Schlafentzug auf Boris Lambrev
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