STRICKHOF-ZYTIG 2/2021 - April
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STRICKHOF-ZYTIG 2/2021 Impressum Herausgeber Die «Strickhof-Zytig» ist die Vereinszeitschrift des Strickhof-Vereins. Der Abonnementspreis ist im Mitgliederbeitrag enthalten. Redaktion STRICKHOF-VEREIN Erik Meier, Telefon 058 105 98 75, erik.meier@strickhof.ch STRICKHOF Michael Wahl, Telefon 058 105 99 33, michael.wahl@strickhof.ch Layout, Gestaltung STRICKHOF Doris Gujer, Telefon 058 105 98 02, doris.gujer@strickhof.ch Inserate, Anzeigen STRICKHOF-VEREIN Dominic Landolt, Telefon 079 617 13 52, dominic_landolt@bluemail.ch Adressverwaltung, STRICKHOF-VEREIN Adressänderungen Mitglieder Claudio Stutz, Fischeracherstrasse 24, 8315 Lindau, stutz8315@gmail.com Bild Titelseite ©Adobe Stock Druck, Spedition Mattenbach AG, Winterthur Auflage, Adressaten 6´000 Exemplare an die Mitglieder des Strickhof-Vereins Ausgabe vierteljährlich Ausgaben jeweils 1. Woche Januar, April, Juli und Oktober 2
STRICKHOF-ZYTIG 2/2021 Inhalt STRICKHOF-VEREIN Nicht viel los 7 Ferienwoche im Corona-Jahr 2021 9 Zum Gedenken an unsere verstorbenen Vereinsmitglieder 10 Nachruf Laurenz Müller 12 STRICKHOF Verhalten der Konsumenten ist entscheidend 14 Kühe geben ehrliche Rückmeldung 15 Keine Hauswirtschaftskurse bis Mitte Mai 16 «Landwirte müssen mit Bekämpfungsschwellen arbeiten» 17 Vorbildliche Schweinehaltung ist Pflicht 18 3
STRICKHOF-ZYTIG 2/2021 Wir beraten Sie... in allen Anliegen rund um den Betrieb. • Betriebsplanung/-konzept • Finanzierung, Betriebsvoranschlag • Hofübergabe, Betriebsformen • Schätzung und Bewertung • Überbetriebliche Zusammenarbeit • Ökologie und Biodiversität Zürcher Bauernverband • Lagerstrasse 14 • 8600 Dübendorf Telefon 044 217 77 33 • Fax 044 217 77 32 • www.zbv.ch • bauernverband@zbv.ch 4
STRICKHOF-ZYTIG 2/2021 Veranstaltungen Details zu den Anlässen des Strickhofs auf strickhof.ch Aufgrund der aktuellen Corona-Situation werden Veranstaltungen abgesagt oder verschoben. Zurzeit ist es nicht möglich einzuschätzen, wie sich die Situation entwickeln wird. Bitte informieren Sie sich diesbezüglich auf den Webseiten der jeweiligen Veranstalter. September STRICKHOF-VEREIN Ferienwoche in Fuschl am See 12. - 19. September 2021 Landhotel Schützenhof (Anmeldeformular in der nächsten Ausgabe) « Ein umfassendes « Die Gemüseernte ist Risikomanagement « Die Schweizer Hagel die wichtigste ist in der Landwirtschaft ist eine Genossenschaft. Einnahmequelle eine betriebswirtschaftliche Nach guten Jahren profitiere ich von einer meines Betriebes, Notwendigkeit. » dank der » Marcel Stirnimann Rückvergütung. Obstbauer, Buchrain / LU Versicherung schlafe Thomas Dünki Landwirt, Ossingen/ZH ich sorgenlos. » Manuela Meier Gemüsegärtnerin, Quartino/TI www.hagel.ch info@hagel.ch 044 257 22 11 5
STRICKHOF-ZYTIG 2/2021 Arbeitsschutz für Profis und Freizeit www.hasler.ch Rümbelistr. 9 KÜNDIG AG 8331 Auslikon Mobile 079 665 07 41 STRASSENUNTERHALT www.kuendig-strassenunterhalt.ch • Unterhaltsarbeiten von Wald und Flurstrassen • Planierarbeiten für Belagseinbau mit elektronischer Höhenverstellung mittels Laser und Ultraschall Günstiges Qualitätsfutter mit hohen Getreideanteilen und hochwertigen Eiweissträgern Getreidemischung (Gerste, Weizen, Mais) CHF 41.00 MV-Ausgeglichen Mehl 18 % RP CHF 47.00 MV-Starterwürfel 7.3 NEL 19 % RP CHF 60.00 Proteinkonzentrat-Mehl 42 % RP CHF 59.00 Rindermast Mehl 8.2 NEV CHF 53.50 Schweinemast-Mehl 13.4 VES CHF 48.00 Alle Preise inkl. MwSt, lose ab Thalheim. Kurzfristige Preisänderungen vorbehalten. Wir suchen jede Menge Futterweizen Getreidesammelstelle & Futtermühle Thalheim Annahmegebühren GGT, 8478 Thalheim, Telefon 052 320 80 10 nur CHF 0.50/100 kg 6
STRICKHOF-VEREIN Nicht viel los Auf ein ruhiges 2020 folgt ein im Moment noch ruhigeres 2021 Aufgrund der immer noch sehr unsiche- weiterhin grösstenteils auf Eis gelegt. Die Der Vorstand wünscht allen Mitgliedern ren Situation läuft im aktuell sehr we- für Frühjahr 2020 geplante, dann zweimal gute Gesundheit und freut sich darauf nig. Veranstaltungen oder Reisen zu verschobene Reise ins Piemont wurde de- euch bald wieder persönlich an einem organisieren, ohne zu wissen ob diese finitiv abgesagt. Ideen für Ausflüge und Strickhofanlass begrüssen zu dürfen. überhaupt durchgeführt werden können, Reisen sind jedoch vorhanden. Sobald sich Karl Bertschinger, Präsident macht nicht wirklich Freude. Aus diesem die Lage normalisiert, werden wir wie- Grund sind Planungen in dieser Richtung der aktiv. Informationen folgen dann wie immer in der Strickhof-Zytig. 7
STRICKHOF-ZYTIG 2/2021 Hauptstrasse 94 | 4313 Möhlin Telefon 061 851 28 61 info@malz-treber.ch www.malz-treber.ch NEU len a l Malzb Jetzt als Siloschlauch zu interessanten Preisen! 8
STRICKHOF-VEREIN Ferienwoche im Corona-Jahr 2021 In diesem Jahr reisen wir mit dem Bus nach Fuschl am See im Salzkammergut und Salzburgerland. Im Landhotel Schützenhof direkt am Ufer des Fuschelsees werden wir unser Ferienwoche geniessen, und zwar vom Sonntag, 12. September bis am Sonntag 19. September 2021. Trotz oder wegen der weltweiten Corona- biet. Das Hotel Schützenhof bietet alles, gaben und Anmeldemöglichkeiten folgt Pandemie müssen wir doch etwas wagen! was das Herz begehrt und der bereitste- in der nächsten Strickhof-Zytig vom Juli Natürlich ist noch alles unsicher, aber ge- hende Bus lädt zu spannenden Ausflügen 2021. plant darf sein. So wollen wir im Herbst ein. Was will man da noch mehr? Also Vorfreude ist die beste Freude und wer eine Woche lang ausspannen in einem bitte den Termin in der Agenda sofort ein- nichts wagt, gewinnt nichts! prächtigen und vielversprechenden Ge- tragen! Die Ausschreibung mit allen An- Walter Steiger, Vereinsmitglied 9
STRICKHOF-ZYTIG 2/2021 Zum Gedenken an unsere verstorbenen Vereinsmitglieder Nachfolgend die Mitglieder von denen wir uns im vergangenen Jahr für immer verabschieden mussten. Verstorbene Mitglieder 2020 Gugolz Heinrich, Rümlang, 1951 Bachofner Heinrich, Fehraltorf, 1955 Jahreszahl = Beitrittsjahr Joss Willi, Wetzikon, 1951 Bodenmann Walter, Schalchen, 1955 Keller Jakob, Wetzikon, 1941 Müller Julius, Freudwil, 1951 Kupper Jakob, Elgg, 1957 Sonderegger Hans, Muri b. Bern, 1942 Schmid Walter, Pfäffikon ZH, 1951 Gisler Arnold, Flaach, 1958 Greuter Jakob, Dinhard, 1942 Stucki Walter, Bachs, 1952 Frefel Ernst, Moosseedorf, 1958 Steinmann Adolf, Ellikon a.d. Thur, 1943 Engelhard Gottlieb, Glattfelden, 1952 Isler Hans-Peter, Sulgen, 1958 Baumer Heinrich, Altikon, 1944 à Porta Christoffel, Scuol, 1952 Welti Albert, Hörhausen, 1958 Süsstrunk Ernst, Aesch, 1944 Roussette Jules, Borgonovo, 1952 Gross Bernhard, Bischofszell, 1961 Matter Hans, Bülach, 1944 Frei Heinrich, Dürnten, 1953 Maurer Hans, Hinteregg, 1962 Schneebeli Hans, Affoltern a.A., 1944 Kamm Johann, Ebnat-Kappel, 1953 Maurer Kaspar, Opfikon, 1962 Schäppi Max, Wiezikon b. Sirnach, 1945 Merki Felix, Hinteregg, 1953 Meier Eduard, Dänikon ZH, 1964 Haab Paul, Azmoos, 1946 Schleuss Werner, Thalheim a.d. Thur, 1953 Wettstein Heinrich, Maur, 1964 Keller Ernst, Riet bei Neftenbach, 1948 Baumer Werner, Rickenbach-Sulz, 1953 Schoch Max, Neukirch, 1966 Altorfer Jakob, Embrach, 1949 Gutknecht Peter, Windlach, 1954 Bührer Georg, Hinteregg, 1973 Wegmann Hans, Adlikon b. Andelfingen, Menzi Jakob, Bülach, 1955, Ehrenmit- Goldschmid Thomas, Näfels, 1983 1950 glied, ehem. Direktor LSU Bertschinger Bruno, Wetzikon, 1990 Haab Ernst, Bachs, 1950 Nachruf Jakob Menzi 1. Februar 1936 – 28. November 2020 Köbi Menzi war als Lehrmeister, Präsident der Aufsichtskommission LSU und Präsi- dent Verein Ehemalige LSU lange Zeit mit der landwirtschaftlichen Berufsbildung eng verbunden. Er verfolgte die Entwicklungen mit grossem Interesse und engagierte sich in den Diskussionen. Köbi war ein Mensch mit Humor, Frohmut und Offenheit. Seine Worte wurden verstanden und führten zu Lösungen. Als Präsident der Ehemaligen war es für ihn eine grosse Ehre, die Delegierten aus der ganzen Schweiz zur Jahresver- sammlung der Schweizerischen Vereinigung ehemaliger Landwirtschaftsschüler in Bülach zu begrüssen. Stolz zeigte er ihnen das Züribiet. Alle, die Ehrenmitglied Jakob Menzi kannten, bleiben ihm dankbar verbunden. Roland Grunder 10
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STRICKHOF-ZYTIG 2/2021 Nachruf Laurenz Müller Dr. Laurenz Müller, Strickhofdirektor von 1970 bis 1998, ist verstorben Der ehemalige Strickhofdirektor Dr. Laurenz Müller ist am 21. Januar 2021 verstorben – ein feinfühliger Mensch mit weitem Hintergrund und tief überzeugtem Einsatz für die Landwirtschaft Ein feinfühliger Mensch mit weitem Hin- tergrund und tief überzeugtem Einsatz für die Landwirtschaft hat uns am 21.1. 2021 verlassen. Aus einer Arztfamilie stammend war es Laurenz Müller (geb. am 16.2.1935) kaum in die Wiege gelegt, seine berufliche Tätigkeit der landwirt- schaftlichen Berufsbildung zu widmen. Auch sein akademischer Werdegang mit Auslandaufenthalten in Israel, London und Paris und seine Tätigkeit beim nach- maligen Volkswirtschaftsdirektor, Hans Künzi, in dessen Volkswirtschaftlichem Institut liessen dies nicht vermuten. Doch dann spurte der ETH Agronom Laurenz Müller Richtung Landwirtschaft. Es folg- ten berufliche Zwischenschritte beim Bundesamt für Landwirtschaft, BLW, Bei der Abteilung Landwirtschaft der ETH und eine Dissertation zur Entwicklung der An- bauplanung in Notzeiten. Dieser Hintergrund hat Laurenz Müller befähigt, motiviert und wohl auch ver- pflichtet, bei allem Respekt für Tradition und Bauerntum, stets Neues zu wagen und Innovation nicht als Bedrohung, son- dern als Notwendigkeit und Chance für die Bauern zu begreifen. Der Regierungsrat wählte ihn 1971 zum Direktor der kantonalen Landwirt- schaftsschule Strickhof. Seine Wahl fiel in eine bewegte Zeit. Die neue Aufgabe trat er noch am alten Strickhof, der heutigen Universität Irchel in Zürich, an. Gleich zu Dr. Laurenz Müller, Strickhofdirektor von 1970 bis 1998 Bild: Strickhof Beginn musste er sich mit der Verlegung der Schule nach Eschikon befassen. legt werden. Gleichzeitig engagierte sich Müller Schüler aus der ganzen Schweiz Neben der Bauplanung galt es eine neue Laurenz Müller für eine zeitgemässe Aus- auf. Er liess seinen Lehrerinnen und Leh- Organisationsstruktur aufzubauen. Im weitung das Ausbildungsangebot. rern viel Freiraum. Mit seinem offenen Jahre 1976 konnte der Strickhof Eschikon Laurenz Müller war als Chef seiner Geist scharte er Landwirtschaftslehrer eingeweiht werden. Mit dem Rückgang Zeit voraus. In Zeiten, da Direktoren von um sich, die kreative Köpfe waren oder der Landwirtschaft nahm auch die Zahl Landwirtschaftsschulen noch konkurrie- in ihrem Fachgebiet Koryphäen wurden. der Schüler ab. Landwirtschaftsschulen rende «Patrons» mit starkem Fokus auf Er gab immer auch jüngeren Lehrerinnen mussten geschlossen oder zusammenge- ihr Einzugsgebiet waren, nahm Laurenz oder Lehrern eine Chance. Es galt eine 12
STRICKHOF-VEREIN Teamkultur, wo Dialog und Auseinan- mittlerweile die Wege von Forschern, Alles ist Thema am Strickhof. Dieser Mix dersetzung wichtiger waren als Anpas- Studenten, Praktikern und Lernenden kommt der Praxis zugute und macht den sung und Gehorsam. Einige der jungen kreuzen und gemeinsam von einer einma- Strickhof für die Forschung attraktiv. Wilden blieben, andere zogen irgend- ligen Infrastruktur profitieren. Zu Zeiten Im Rückblick auf all diese Impulse, die wann weiter, auf eigene Höfe oder auch als sich die Politik noch mit einer rein von Laurenz Müller ausgingen, ist man an andere Landwirtschaftsschulen. Am betriebswirtschaftlichen Optik über eine erstaunt, wie diesem feinfühligen stets Strickhof entstand die erste Techniker- Verpachtung von «Gutsbetrieben» Ge- bescheidenen und zurückhaltenden Men- schule für Agrarwirtschaft, die erste Bio- danken machte, kämpfte Laurenz Müller schen dies gelingen konnte. Wer ihn kann- fachstelle und eine der ersten Berufs- für einen umfassenden Schulbetrieb. te, weiss wohl: Es war seine Menschlich- maturiätsschulen. Während seiner Direkt- Dazu gehörten möglichst viele Betriebs- keit, die ihm zu Respekt verholfen hat. Es oralzeit baute der Strickhof nach dem Fall zweige, nicht nur für die Ausbildung der war sein beharrlicher Optimismus und es «der Mauer» Beziehungen in die Weiten Bauern sondern auch als Fenster für die war seine tiefe Liebe zur Landwirtschaft Ostdeutschlands auf, nach Haldens- Öffentlichkeit zur Landwirtschaft. Dazu und auch: Es war seine Frau Annemei, die leben. Der Strickhof war eben nicht nur gehörte ebenso die Forschung als Binde- ihn unterstützte. eine «Bauernschule», sondern immer glied zur Praxis. Es entstand ein attrak- auch ein Bindeglied zwischen Regionen, tives Gebilde aus der Schule mit dem heu- Rolf Gerber, ehem. Chef ALN/ Landesgegenden, Kulturen und ganz be- tigen Ausbildungs- und Versuchsbetrieb, Dr. Walter Meier, ehm. Präsident der Kant. sonders zwischen Stadt und Land. So erweitert um die Betriebsteile Trotte und Landw. Bildungskommission/ entstand am Strickhof ein Saatbeet, wo Mutterkuh-Haltung in Wülflingen, dem Marc Kummer, Strickhofdirektor bis 2007, die Idee von «AGROVET-Strickhof» gedei- Nachfolger von Laurenz Müller voralpinen Betrieb auf dem Zugerberg hen konnte; ein einmaliger Ort, wo sich und der Alp Weissenstein am Albulapass. Alle Fachdiziplinen und alle Höhenstufen: 13
STRICKHOF-ZYTIG 2/2021 Verhalten der Konsumenten ist entscheidend Einmal mehr hat die Höhere Fachschule für Agrotechnik eine Podiumsdiskussion veranstaltet. Sie stiess auf grosses Interesse und nahm die Konsumenten in die Pflicht. Kontra-Argumente Für Markus Ritter ist die Initiative unnötig und er bezweifelt, dass alle Konsumenten bereit sind, für die Bio-Suisse Standards in der Tierhaltung einen Beitrag in Form von teureren Lebensmitteln zu bezahlen. Wenn nicht, führe das zu mehr Importen. Dass die Initiative auch bei den Importen Schweizer Standards verlangt, lobte Rit- ter. Jedoch stellt er die Durchsetzung solcher Standards im Ausland in Frage: «Wir haben Angst, dass diese zum Bei- spiel WTO-widrig sein könnten.» Mike Egger sieht bei den importierten Pro- dukten nach Schweizer Standards ein zusätzliches Problem: So würde es sich Die Podiumsgäste und der Moderator boten den Zuschauerinnen und Zuschauern am Bildschirm eine beim Produkt aus der Schweiz und beim spannende und konstruktive Diskussion über die Tierhaltung in der Schweiz. Bild: Strickhof importierten Produkt um zwei identische Produkte handeln, wobei aber das Import- Martin Kneubühler, Matthias Iten und schendurch von den Podiumsteilnehmern produkt wesentlich günstiger sein wird. Lukas Mathys, drei angehende Agrotech- beantwortet wurden. niker HF, haben Anfang Februar zu einer Foodwaste reduzieren Podiumsdiskussion zur Massentierhal- Pro-Argumente Es herrschte weitgehend Konsens darü- tungs-Initiative eingeladen. «Das Thema Von den Initianten wird vor allem die «in- ber, dass in jedem Fall das Verhalten der betrifft nicht nur die Landwirtschaft, son- tensive» Hühner- und Schweinehaltung in Konsumenten entscheidend sein wird, in dern auch die vor- und nachgelagerten der Schweiz an den Pranger gestellt. Da- welche Richtung die Tierhaltung in der Branchen», begründete Martin Kneubüh- bei waren sich die vier Podiumsteilnehmer Schweiz in Zukunft gehen wird. Ebenso, ler die Wahl ihrer Projektarbeit im dritten einig, dass es in der Schweiz aufgrund dass die Lebensmittelverschwendung, Semester der Weiterbildung. Die Diskus- die vor allem in den Schweizer Haushal- der gesetzlichen Höchstbestände keine sion wurde über Zoom online durchge- ten anfällt, beträchtlich reduziert werden führt und von René Bortolani, ehemaliger Massentierhaltung analog dem Ausland gibt. Es sei aber eben weniger die Tieran- muss. So wäre die Schweiz grundsätzlich Chefredaktor von «Annabelle» und der auf weniger Importe angewiesen. «Schweizer Illustrierten», kompetent mo- zahl, sondern vielmehr die Haltungsform, deriert. Die vier Podiumsteilnehmer wa- die nicht tiergerecht sei, erklärte Stefan Ursina Berger, Öffentlichkeitsarbeit ren: Mike Egger (Nationalrat SVP), Stefan Flückiger. Meret Schneider bezeichnet Flückiger (Schweizer Tierschutz), Markus die «intensive» Tierhaltung nicht nur aus Ritter (Präsident Schweizer Bauernver- Gründen des Tierwohls bedenklich, son- band) und Meret Schneider (Mitinitiantin; dern auch aus Ressourcengründen: Nationalrätin Grüne). Es entstand eine «Unser Planet ist endlich, so kann es nicht spannende, respektvolle und konstruktive weitergehen». Es könne nicht sein, dass Diskussion zwischen den beiden Gegnern Tiere mit Kraftfutter aus dem Ausland und den beiden Befürwortern der Initiati- zu Hochleistungsmaschinen angetriebe ve. Während der Diskussion konnten die werden. knapp 300 Zuschauerinnen und Zuschau- er Fragen über den Chat stellen, die zwi- 14
STRICKHOF Kühe geben ehrliche Rückmeldung Am zweiten Online-Fachnachmittag zeigte das Team Tierhaltung und Milchwirtschaft die Herausfor- derungen der Heufütterung auf und führte auf den Betrieb von Sandra Mächler in Hütten. Der Fachnachmittag führte auch in den Milchviehstall von Sandra Mächler in Hütten in der Bergzone I. Bild: Strickhof Am zweiten Online-Fachnachmittag Mitte kann. Ausgeglichene Rationen seien auf die Weide gehören zu den günstigsten Januar 2021 zum Thema «Fütterung auf dem Heubetrieb eine Herausforderung. Futtervarianten, weshalb sie nur schon dem Heubetrieb» konnten die Organisato- Denn im Frühling ist das Gras energiereich aus Kostengründen sinnvoll sind. Ebenso ren Matthias Schick und Josias Meili eine und eiweissarm, wohingegen es sich über kann Grünmais günstig gewonnen wer- stattliche Anzahl Zuhörerinnen und Zuhö- den Sommer bis in den Herbst hinein ins den. Hingegen schwingt die Heuproduk- rer begrüssen. Matthias Schick betonte, Gegenteil verändert und eiweissreich, tion bei der Kostenberechnung deutlich dass sich die Betriebe in der Schweiz nicht dafür aber energiearm wird. Dieser Un- oben auf, was den höheren Milchpreis für auf die Grösse konzentrieren sollten, son- ausgewogenheit kann entgegengewirkt Heubetriebe rechtfertigt. dern vielmehr auf eine qualitativ hochste- werden, indem beispielsweise im Frühling hende Produktion. Insbesondere vor dem Emd und gegen den Spätsommer und Betriebsbesuch Hintergrund des in den letzten 30 Jahren Herbst Heu vom ersten Schnitt zuge- Im zweiten Teil der Veranstaltung führte stetig gestiegenen Käsekonsums sei das füttert wird. Ob eine Ration für die Kühe das Filmteam in den Milchviehstall von ein vielversprechender Weg. optimal zusammengesetzt ist, ist anhand Sandra Mächler in Hütten. Die Betriebs- ihrer Milchleistung sowie der Zusammen- leiterin erläuterte ihre Futterstrategie Futter mischen setzung und Konsistenz ihres Kots schnell für ihre 20 Milchkühe in der Bergzone I. Josias Meili erklärte in seinem Referat wie zu erkennen. Danach nutzten die Teilnehmerinnen und die Aufnahme an Energie (Zucker, Stärke, Teilnehmer die Gelegenheit, um den Ex- Rohfaser) und die Aufnahme an Protein Günstige Weide perten Fragen zu stellen. (Eiweiss) über das ganze Jahr ausgegli- Josias Meili zeigte die Kosten der ver- Ursina Berger, Öffentlichkeitsarbeit chen gestaltet werden kann, damit die schiedenen Grundfutterarten in der Kuh möglichst effizient Milch produzieren Milchviehhaltung auf. Das Eingrasen und 15
STRICKHOF-ZYTIG 2/2021 Keine Hauswirtschaftskurse bis Mitte Mai Die Hauswirtschaftskurse für Mittelschülerinnen und Mittelschüler können erst wieder durchgeführt werden, wenn sich die epidemiologische Lage verbessert. In den Husi-Kursen lernen Schülerinnen und Schüler wichtige Alltagskompetenzen, zum Beispiel kochen. Seit Dezember 2020 konnten die Kurse Frühestens ab Mitte Mai mit einem neuen Konzept und einer Ta- rungen für das Zusammenleben und die Corona-bedingt können derzeit keine gesstruktur (ohne Übernachtung) durch- persönliche Alltagsgestaltung. Die «Husi» Husi-Kurse durchgeführt werden. Falls geführt werden, da die ursprüngliche trägt so aktiv zur persönlichen Entwick- es die epidemiologische Lage zulässt, ist Internatsform (mit Übernachten von Mon- lung der Schülerinnen und Schüler bei. frühestens ab 17. Mai 2021 mit einer Wie- tag bis Freitag) abgesagt werden musste. Organisiert und durchgeführt werden deraufnahme des Unterrichts zu rechnen: die Kurse vom Strickhof und finden an Ob als Tageskurse, im Internatsbetrieb, in Tagesstruktur verschiedenen Standorten in der ganzen verkürzter oder einer anderen Form wird Schweiz statt. Aufgrund der reduzierten Anzahl an in sich zeigen. Frage kommender Kurshäuser muss je- Sparte Hauswirtschaft an Mittelschulen doch die Angebotsdauer von 15 auf 7 Tage Internatsstruktur gekürzt werden. Die Kosten belaufen sich Ein dreiwöchiger Hauswirtschaftskurs ist auf CHF 100.00 (Kursbeitrag und Lehrmit- für alle Mittelschülerinnen und Mittel- tel «Tiptopf»). Während den verbleibenden schüler des Kantons Zürich Pflicht. Der Tagen besuchen die Klassen den regulären Kurs vermittelt wichtige Alltagskom- Unterricht. petenzen und schenkt wertvolle Erfah- 16
STRICKHOF «Landwirte müssen mit Bekämpfungsschwellen arbeiten» Immer mehr Pflanzenschutzmittel werden verboten. Über die Folgen spricht Fiona Eyer von der Fach- stelle Pflanzenschutz. mit der Beize mit einer äusserst gerin- Wie wissen Landwirte, wann die gen Menge Pflanzenschutzmittel ein sehr Bekämpfungsschwelle erreicht ist? nützlicher Effekt erzielt werden könnte. Am Strickhof werden die angehenden Die Gefahr besteht, dass, wenn wir diesen Landwirtinnen und Landwirte in ihrer Wirkstoff auch noch verlieren, gar nichts dreijährigen Ausbildung immer wieder mehr übrig bleibt. Ausserdem entstehen darin geschult, Schädlinge und Krankhei- mit nur einem Wirkstoff zwangsläufig frü- ten sowie deren Bekämpfungsschwellen her oder später Resistenzen. zu erkennen und auszuzählen. Das hat heute einen sehr hohen Stellenwert in Kommen Resistenzen schon vor? der Ausbildung. Praktizierenden Landwir- Im Kanton Zürich konnten bereits an ten zeigen wir an Flurbegehungen, wie ein, zwei Orten solche Resistenzen beim Krankheiten und Schädlinge ausgezählt werden müssen und wann die Bekämp- Rapserdfloh nachgewiesen werden. Auf- fungsschwelle erreicht ist oder eben auch grund dieser Problematik sehe ich gera- nicht. In unserem «Pflanzenschutz ak- de Raps als sehr kritische Kultur. Ich bin tuell», das jede Woche im Zürcher Bauer nicht sicher, ob wir sie in 15 Jahren in der erscheint und auch per Mail angefordert Schweiz noch anbauen, sollten nicht neue werden kann, geben wir jeweils Hinweise, Mittel auf den Markt kommen. Dadurch welche Bekämpfungsschwellen im Mo- wird es auch zu Problemen in unserer ment aktuell sind und ausgezählt werden Fruchtfolge kommen. müssen. Ausserdem gibt es für bestimm- te Krankheiten wie Fusarien oder Kraut- Wie kann der Landwirt, die Landwirtin und Knollenfäule auch sehr praktische Schaden durch den Rapserdfloh. Bild: Strickhof Resistenzen entgegenwirken? Prognosemodelle. Diese helfen ebenfalls, Für die Behandlung von Rapserdflöhen Ein wichtiger Punkt im Resistenzma- zu entscheiden, ob und wann behandelt stehen kaum noch Mittel zur Verfügung. nagement ist, dass die Wirkstoffe ab- werden muss. Dies führt früher oder später zu Resis- gewechselt werden, jedenfalls dort, wo tenzproblemen. Aus diesem Grund ist es es möglich ist. Auch können Mischun- Die Felder so genau zu beobachten wichtig, die noch vorhandenen Mittel zu gen aus unterschiedlichen Wirkstoffen braucht Zeit … schützen. Deshalb wird beim dargestell- ausgebracht werden. Dabei ist aber zu Mir ist klar, dass die Landwirte in der Hoch- ten Schaden noch nicht behandelt. beachten, dass bei zwei Behandlungen saison nicht viel Zeit haben, um Käferli zu mindestens ein Wirkstoff aus einer an- zählen. Aber es gehört heute einfach deren Resistenzgruppe gewählt werden immer mehr zum Berufsalltag dazu, dass Fiona Eyer, welche Folgen kann es muss. Resistenzgefährdete Wirkstoffe die Kulturen genau beobachtet und nicht auf die produzierende Landwirtschaft oder Wirkstoffgruppen sollten nur einmal einfach vorsorglich behandelt werden. haben, wenn immer mehr Dies liegt aber auch im Interesse eines Pflanzenschutzmittel verboten pro Saison eingesetzt werden. Ausserdem jeden Landwirts. Schliesslich wollen wir werden? müssen Landwirte mit Bekämpfungs- die wenigen Mittel, die wir jetzt noch zur Die Landwirtschaft muss mit immer we- schwellen arbeiten, das ist sehr wichtig. Verfügung haben, schützen. Das können niger Mitteln auskommen, das ist leider Pflanzenschutzmittel dürfen nicht einfach wir nur, wenn wir sie so wenig wie nötig, eine Tatsache. Beispielsweise in der Be- ausgebracht werden, nur weil es gerade in der passenden Dosierung sowie mit kämpfung des Rapserdflohs. Da ist nur so im Spritzplan drinsteht. Es muss sorg- den korrekten Abständen zu Gewässern noch ein einziger Wirkstoff (Pyrethroid) fältig überprüft werden, ob der Pflanzen- ausbringen. zugelassen. Mit Insektiziden gebeiztes schutzmitteleinsatz wirklich nötig ist. Ursina Berger, Öffentlichkeitsarbeit Saatgut ist nicht mehr erlaubt, obwohl 17
STRICKHOF-ZYTIG 2/2021 Vorbildliche Schweinehaltung ist Pflicht Am online durchgeführten Schweinetag erläuterten beide Referenten in anschaulicher Weise Mass- nahmen gegen die Afrikanische Schweinepest und gegen ungebetene Besucher in Schweineställen. die ASP informieren und sensibilisieren. Es bestehe die Chance, dass die ASP bei guter Zusammenarbeit aller Beteiligten wieder ausgerottet werden kann, wie die Beispiele Tschechien und Belgien zeigten. Tadellose Tierhaltung Rechtsanwalt Jürg Niklaus von Niklaus Rechtsanwälte zeigte den Tierhaltern auf, wie sie auf ungebetene Eindringlin- ge in den Schweinestall reagieren kön- nen. Es gelte bei solchen Störmanövern, ruhig Blut zu bewahren und Selbsthilfe (Beschimpfungen, Drohungen, Anwen- dung von Gewalt) zu vermeiden, um sich nicht selbst strafbar zu machen. Wichtig sei, nebst der Polizei und der Veterinärbe- hörde (oder dem Gesundheitsdienst) auch unverzüglich den Produzentenverband, Labelverbände etc. zu informieren, damit sich diese auf etwaige Medienanfragen vorbereiten können. Der Bestandestier- arzt sollte die Tiere auf allfällige Verlet- zungen überprüfen. Jürg Niklaus betonte, dass man sich am besten gegen solche Störmanöver mit einer tadellosen Tierhal- tung wehren könne. Wer eine vorbildliche und rechtskonforme Tierhaltung betreibt, Wer eine rechtskonforme Tierhaltung betreibt, ist bei ungebetenen Eindringlingen in den Schweinestall ist bei solchen Aktionen besser gewappnet. besser bewappnet. Bild: Strickhof Ursina Berger, Öffentlichkeitsarbeit Der Strickhof Schweine-Tag Mitte Januar breitung über Wildschweine oder was 2021 stiess auf reges Interesse und die viel wahrscheinlicher ist: über den Faktor beiden Organisatoren Philipp Egli und Mensch via Lebensmittel- und Futter- Matthias Schick konnten über 85 Perso- transporte. nen an den Bildschirmen begrüssen. Im ersten Referat informierte Tierärztin Da- Gute Zusammenarbeit nötig niela Hadorn vom Bundesamt für Lebens- Die Tierärztin zeigte Massnahmen auf, mittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) wie sich die Schweinehalter schon heute über die Afrikanische Schweinepest (ASP), optimal gegen die ASP wappnen können. die bereits bei Wildschweinen in Ost- Das sind nebst den üblichen Massnahmen deutschland nachgewiesen werden konn- für die Biosicherheit: keine Futtermittel te. Es sei damit zu rechnen, dass die ASP aus betroffenen Gebieten importieren, bei früher oder später auch in der Schweiz fieberhaften Erkrankungen den Tierarzt ankommt, sei es über die natürliche Ver- konsultieren sowie alle Angestellten über 18
wepfer_ins_strickhof.qxp_Layout 1 29.01.18 13:55 Seite 1 ATZ_Inserat_color_164x113mm_2013_rz_164x113mm 26.02.13 15:33 Seite 3 Wie wir Ihr Unternehmen durchblicken! R E C H T S - & U N T E R N E H M E N S B E R AT U N G + Gründungen, Umwandlungen, Liquidationen + Nachfolgelösungen, Aktionärbindungsverträge, Beteiligungsvereinbarungen + Unternehmensbewertungen + Finanz- und betriebswirtschaftliche Beratung Wir beraten Ihr Unternehmen mit Weitsicht und rechtlichem Durchblick. AGRO-Treuhand Region Zürich AG, Lagerstrasse 14, 8600 Dübendorf, 052 355 01 10, www.atzuerich.ch 19
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