STRICKHOF-ZYTIG 2/2021 - April
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STRICKHOF-ZYTIG 2/2021
Impressum
Herausgeber Die «Strickhof-Zytig» ist die Vereinszeitschrift des Strickhof-Vereins.
Der Abonnementspreis ist im Mitgliederbeitrag enthalten.
Redaktion STRICKHOF-VEREIN
Erik Meier, Telefon 058 105 98 75, erik.meier@strickhof.ch
STRICKHOF
Michael Wahl, Telefon 058 105 99 33, michael.wahl@strickhof.ch
Layout, Gestaltung STRICKHOF
Doris Gujer, Telefon 058 105 98 02, doris.gujer@strickhof.ch
Inserate, Anzeigen STRICKHOF-VEREIN
Dominic Landolt, Telefon 079 617 13 52, dominic_landolt@bluemail.ch
Adressverwaltung, STRICKHOF-VEREIN
Adressänderungen Mitglieder Claudio Stutz, Fischeracherstrasse 24, 8315 Lindau, stutz8315@gmail.com
Bild Titelseite ©Adobe Stock
Druck, Spedition Mattenbach AG, Winterthur
Auflage, Adressaten 6´000 Exemplare
an die Mitglieder des Strickhof-Vereins
Ausgabe vierteljährlich
Ausgaben jeweils 1. Woche Januar, April, Juli und Oktober
2STRICKHOF-ZYTIG 2/2021
Inhalt
STRICKHOF-VEREIN
Nicht viel los 7
Ferienwoche im Corona-Jahr 2021 9
Zum Gedenken an unsere verstorbenen Vereinsmitglieder 10
Nachruf Laurenz Müller 12
STRICKHOF
Verhalten der Konsumenten ist entscheidend 14
Kühe geben ehrliche Rückmeldung 15
Keine Hauswirtschaftskurse bis Mitte Mai 16
«Landwirte müssen mit Bekämpfungsschwellen arbeiten» 17
Vorbildliche Schweinehaltung ist Pflicht 18
3STRICKHOF-ZYTIG 2/2021
Wir beraten Sie...
in allen Anliegen rund um den Betrieb.
• Betriebsplanung/-konzept
• Finanzierung, Betriebsvoranschlag
• Hofübergabe, Betriebsformen
• Schätzung und Bewertung
• Überbetriebliche Zusammenarbeit
• Ökologie und Biodiversität
Zürcher Bauernverband • Lagerstrasse 14 • 8600 Dübendorf
Telefon 044 217 77 33 • Fax 044 217 77 32 • www.zbv.ch • bauernverband@zbv.ch
4STRICKHOF-ZYTIG 2/2021
Veranstaltungen
Details zu den Anlässen des Strickhofs auf strickhof.ch
Aufgrund der aktuellen Corona-Situation werden Veranstaltungen abgesagt oder verschoben. Zurzeit
ist es nicht möglich einzuschätzen, wie sich die Situation entwickeln wird. Bitte informieren Sie sich
diesbezüglich auf den Webseiten der jeweiligen Veranstalter.
September STRICKHOF-VEREIN
Ferienwoche in
Fuschl am See
12. - 19. September 2021
Landhotel Schützenhof
(Anmeldeformular in der
nächsten Ausgabe)
« Ein umfassendes
« Die Gemüseernte ist Risikomanagement
« Die Schweizer Hagel die wichtigste ist in der Landwirtschaft
ist eine Genossenschaft.
Einnahmequelle eine betriebswirtschaftliche
Nach guten Jahren
profitiere ich von einer
meines Betriebes, Notwendigkeit. »
dank der
»
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Landwirt, Ossingen/ZH ich sorgenlos. »
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6 STRICKHOF-VEREIN
Nicht viel los
Auf ein ruhiges 2020 folgt ein im Moment noch ruhigeres 2021
Aufgrund der immer noch sehr unsiche- weiterhin grösstenteils auf Eis gelegt. Die Der Vorstand wünscht allen Mitgliedern
ren Situation läuft im aktuell sehr we- für Frühjahr 2020 geplante, dann zweimal gute Gesundheit und freut sich darauf
nig. Veranstaltungen oder Reisen zu verschobene Reise ins Piemont wurde de- euch bald wieder persönlich an einem
organisieren, ohne zu wissen ob diese finitiv abgesagt. Ideen für Ausflüge und Strickhofanlass begrüssen zu dürfen.
überhaupt durchgeführt werden können, Reisen sind jedoch vorhanden. Sobald sich Karl Bertschinger, Präsident
macht nicht wirklich Freude. Aus diesem die Lage normalisiert, werden wir wie-
Grund sind Planungen in dieser Richtung der aktiv. Informationen folgen dann wie
immer in der Strickhof-Zytig.
7STRICKHOF-ZYTIG 2/2021
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8 STRICKHOF-VEREIN
Ferienwoche im Corona-Jahr 2021
In diesem Jahr reisen wir mit dem Bus nach Fuschl am See im Salzkammergut und Salzburgerland. Im
Landhotel Schützenhof direkt am Ufer des Fuschelsees werden wir unser Ferienwoche geniessen, und
zwar vom Sonntag, 12. September bis am Sonntag 19. September 2021.
Trotz oder wegen der weltweiten Corona- biet. Das Hotel Schützenhof bietet alles, gaben und Anmeldemöglichkeiten folgt
Pandemie müssen wir doch etwas wagen! was das Herz begehrt und der bereitste- in der nächsten Strickhof-Zytig vom Juli
Natürlich ist noch alles unsicher, aber ge- hende Bus lädt zu spannenden Ausflügen 2021.
plant darf sein. So wollen wir im Herbst ein. Was will man da noch mehr? Also Vorfreude ist die beste Freude und wer
eine Woche lang ausspannen in einem bitte den Termin in der Agenda sofort ein- nichts wagt, gewinnt nichts!
prächtigen und vielversprechenden Ge- tragen! Die Ausschreibung mit allen An-
Walter Steiger, Vereinsmitglied
9STRICKHOF-ZYTIG 2/2021
Zum Gedenken an unsere
verstorbenen Vereinsmitglieder
Nachfolgend die Mitglieder von denen wir uns im vergangenen Jahr für immer verabschieden
mussten.
Verstorbene Mitglieder 2020 Gugolz Heinrich, Rümlang, 1951 Bachofner Heinrich, Fehraltorf, 1955
Jahreszahl = Beitrittsjahr
Joss Willi, Wetzikon, 1951 Bodenmann Walter, Schalchen, 1955
Keller Jakob, Wetzikon, 1941 Müller Julius, Freudwil, 1951 Kupper Jakob, Elgg, 1957
Sonderegger Hans, Muri b. Bern, 1942 Schmid Walter, Pfäffikon ZH, 1951 Gisler Arnold, Flaach, 1958
Greuter Jakob, Dinhard, 1942 Stucki Walter, Bachs, 1952 Frefel Ernst, Moosseedorf, 1958
Steinmann Adolf, Ellikon a.d. Thur, 1943 Engelhard Gottlieb, Glattfelden, 1952 Isler Hans-Peter, Sulgen, 1958
Baumer Heinrich, Altikon, 1944 à Porta Christoffel, Scuol, 1952 Welti Albert, Hörhausen, 1958
Süsstrunk Ernst, Aesch, 1944 Roussette Jules, Borgonovo, 1952 Gross Bernhard, Bischofszell, 1961
Matter Hans, Bülach, 1944 Frei Heinrich, Dürnten, 1953 Maurer Hans, Hinteregg, 1962
Schneebeli Hans, Affoltern a.A., 1944 Kamm Johann, Ebnat-Kappel, 1953 Maurer Kaspar, Opfikon, 1962
Schäppi Max, Wiezikon b. Sirnach, 1945 Merki Felix, Hinteregg, 1953 Meier Eduard, Dänikon ZH, 1964
Haab Paul, Azmoos, 1946 Schleuss Werner, Thalheim a.d. Thur, 1953 Wettstein Heinrich, Maur, 1964
Keller Ernst, Riet bei Neftenbach, 1948 Baumer Werner, Rickenbach-Sulz, 1953 Schoch Max, Neukirch, 1966
Altorfer Jakob, Embrach, 1949 Gutknecht Peter, Windlach, 1954 Bührer Georg, Hinteregg, 1973
Wegmann Hans, Adlikon b. Andelfingen, Menzi Jakob, Bülach, 1955, Ehrenmit- Goldschmid Thomas, Näfels, 1983
1950 glied, ehem. Direktor LSU
Bertschinger Bruno, Wetzikon, 1990
Haab Ernst, Bachs, 1950
Nachruf Jakob Menzi
1. Februar 1936 – 28. November 2020
Köbi Menzi war als Lehrmeister, Präsident der Aufsichtskommission LSU und Präsi-
dent Verein Ehemalige LSU lange Zeit mit der landwirtschaftlichen Berufsbildung eng
verbunden. Er verfolgte die Entwicklungen mit grossem Interesse und engagierte sich
in den Diskussionen. Köbi war ein Mensch mit Humor, Frohmut und Offenheit. Seine
Worte wurden verstanden und führten zu Lösungen. Als Präsident der Ehemaligen war
es für ihn eine grosse Ehre, die Delegierten aus der ganzen Schweiz zur Jahresver-
sammlung der Schweizerischen Vereinigung ehemaliger Landwirtschaftsschüler in
Bülach zu begrüssen. Stolz zeigte er ihnen das Züribiet. Alle, die Ehrenmitglied Jakob
Menzi kannten, bleiben ihm dankbar verbunden. Roland Grunder
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11STRICKHOF-ZYTIG 2/2021
Nachruf
Laurenz Müller
Dr. Laurenz Müller, Strickhofdirektor von 1970 bis 1998, ist verstorben
Der ehemalige Strickhofdirektor Dr. Laurenz Müller ist am 21. Januar 2021 verstorben – ein feinfühliger
Mensch mit weitem Hintergrund und tief überzeugtem Einsatz für die Landwirtschaft
Ein feinfühliger Mensch mit weitem Hin-
tergrund und tief überzeugtem Einsatz
für die Landwirtschaft hat uns am 21.1.
2021 verlassen. Aus einer Arztfamilie
stammend war es Laurenz Müller (geb.
am 16.2.1935) kaum in die Wiege gelegt,
seine berufliche Tätigkeit der landwirt-
schaftlichen Berufsbildung zu widmen.
Auch sein akademischer Werdegang mit
Auslandaufenthalten in Israel, London
und Paris und seine Tätigkeit beim nach-
maligen Volkswirtschaftsdirektor, Hans
Künzi, in dessen Volkswirtschaftlichem
Institut liessen dies nicht vermuten. Doch
dann spurte der ETH Agronom Laurenz
Müller Richtung Landwirtschaft. Es folg-
ten berufliche Zwischenschritte beim
Bundesamt für Landwirtschaft, BLW, Bei
der Abteilung Landwirtschaft der ETH und
eine Dissertation zur Entwicklung der An-
bauplanung in Notzeiten.
Dieser Hintergrund hat Laurenz Müller
befähigt, motiviert und wohl auch ver-
pflichtet, bei allem Respekt für Tradition
und Bauerntum, stets Neues zu wagen
und Innovation nicht als Bedrohung, son-
dern als Notwendigkeit und Chance für
die Bauern zu begreifen.
Der Regierungsrat wählte ihn 1971
zum Direktor der kantonalen Landwirt-
schaftsschule Strickhof. Seine Wahl fiel in
eine bewegte Zeit. Die neue Aufgabe trat
er noch am alten Strickhof, der heutigen
Universität Irchel in Zürich, an. Gleich zu Dr. Laurenz Müller, Strickhofdirektor von 1970 bis 1998 Bild: Strickhof
Beginn musste er sich mit der Verlegung
der Schule nach Eschikon befassen. legt werden. Gleichzeitig engagierte sich Müller Schüler aus der ganzen Schweiz
Neben der Bauplanung galt es eine neue Laurenz Müller für eine zeitgemässe Aus- auf. Er liess seinen Lehrerinnen und Leh-
Organisationsstruktur aufzubauen. Im weitung das Ausbildungsangebot. rern viel Freiraum. Mit seinem offenen
Jahre 1976 konnte der Strickhof Eschikon Laurenz Müller war als Chef seiner Geist scharte er Landwirtschaftslehrer
eingeweiht werden. Mit dem Rückgang Zeit voraus. In Zeiten, da Direktoren von um sich, die kreative Köpfe waren oder
der Landwirtschaft nahm auch die Zahl Landwirtschaftsschulen noch konkurrie- in ihrem Fachgebiet Koryphäen wurden.
der Schüler ab. Landwirtschaftsschulen rende «Patrons» mit starkem Fokus auf Er gab immer auch jüngeren Lehrerinnen
mussten geschlossen oder zusammenge- ihr Einzugsgebiet waren, nahm Laurenz oder Lehrern eine Chance. Es galt eine
12 STRICKHOF-VEREIN
Teamkultur, wo Dialog und Auseinan- mittlerweile die Wege von Forschern, Alles ist Thema am Strickhof. Dieser Mix
dersetzung wichtiger waren als Anpas- Studenten, Praktikern und Lernenden kommt der Praxis zugute und macht den
sung und Gehorsam. Einige der jungen kreuzen und gemeinsam von einer einma- Strickhof für die Forschung attraktiv.
Wilden blieben, andere zogen irgend- ligen Infrastruktur profitieren. Zu Zeiten Im Rückblick auf all diese Impulse, die
wann weiter, auf eigene Höfe oder auch als sich die Politik noch mit einer rein von Laurenz Müller ausgingen, ist man
an andere Landwirtschaftsschulen. Am betriebswirtschaftlichen Optik über eine erstaunt, wie diesem feinfühligen stets
Strickhof entstand die erste Techniker- Verpachtung von «Gutsbetrieben» Ge- bescheidenen und zurückhaltenden Men-
schule für Agrarwirtschaft, die erste Bio- danken machte, kämpfte Laurenz Müller schen dies gelingen konnte. Wer ihn kann-
fachstelle und eine der ersten Berufs- für einen umfassenden Schulbetrieb. te, weiss wohl: Es war seine Menschlich-
maturiätsschulen. Während seiner Direkt- Dazu gehörten möglichst viele Betriebs- keit, die ihm zu Respekt verholfen hat. Es
oralzeit baute der Strickhof nach dem Fall zweige, nicht nur für die Ausbildung der war sein beharrlicher Optimismus und es
«der Mauer» Beziehungen in die Weiten Bauern sondern auch als Fenster für die war seine tiefe Liebe zur Landwirtschaft
Ostdeutschlands auf, nach Haldens- Öffentlichkeit zur Landwirtschaft. Dazu und auch: Es war seine Frau Annemei, die
leben. Der Strickhof war eben nicht nur gehörte ebenso die Forschung als Binde- ihn unterstützte.
eine «Bauernschule», sondern immer glied zur Praxis. Es entstand ein attrak-
auch ein Bindeglied zwischen Regionen, tives Gebilde aus der Schule mit dem heu- Rolf Gerber, ehem. Chef ALN/
Landesgegenden, Kulturen und ganz be- tigen Ausbildungs- und Versuchsbetrieb, Dr. Walter Meier, ehm. Präsident der Kant.
sonders zwischen Stadt und Land. So erweitert um die Betriebsteile Trotte und Landw. Bildungskommission/
entstand am Strickhof ein Saatbeet, wo Mutterkuh-Haltung in Wülflingen, dem Marc Kummer, Strickhofdirektor bis 2007,
die Idee von «AGROVET-Strickhof» gedei- Nachfolger von Laurenz Müller
voralpinen Betrieb auf dem Zugerberg
hen konnte; ein einmaliger Ort, wo sich und der Alp Weissenstein am Albulapass.
Alle Fachdiziplinen und alle Höhenstufen:
13STRICKHOF-ZYTIG 2/2021
Verhalten der Konsumenten
ist entscheidend
Einmal mehr hat die Höhere Fachschule für Agrotechnik eine Podiumsdiskussion veranstaltet. Sie
stiess auf grosses Interesse und nahm die Konsumenten in die Pflicht.
Kontra-Argumente
Für Markus Ritter ist die Initiative unnötig
und er bezweifelt, dass alle Konsumenten
bereit sind, für die Bio-Suisse Standards
in der Tierhaltung einen Beitrag in Form
von teureren Lebensmitteln zu bezahlen.
Wenn nicht, führe das zu mehr Importen.
Dass die Initiative auch bei den Importen
Schweizer Standards verlangt, lobte Rit-
ter. Jedoch stellt er die Durchsetzung
solcher Standards im Ausland in Frage:
«Wir haben Angst, dass diese zum Bei-
spiel WTO-widrig sein könnten.» Mike
Egger sieht bei den importierten Pro-
dukten nach Schweizer Standards ein
zusätzliches Problem: So würde es sich
Die Podiumsgäste und der Moderator boten den Zuschauerinnen und Zuschauern am Bildschirm eine
beim Produkt aus der Schweiz und beim
spannende und konstruktive Diskussion über die Tierhaltung in der Schweiz. Bild: Strickhof
importierten Produkt um zwei identische
Produkte handeln, wobei aber das Import-
Martin Kneubühler, Matthias Iten und schendurch von den Podiumsteilnehmern produkt wesentlich günstiger sein wird.
Lukas Mathys, drei angehende Agrotech- beantwortet wurden.
niker HF, haben Anfang Februar zu einer Foodwaste reduzieren
Podiumsdiskussion zur Massentierhal- Pro-Argumente
Es herrschte weitgehend Konsens darü-
tungs-Initiative eingeladen. «Das Thema Von den Initianten wird vor allem die «in- ber, dass in jedem Fall das Verhalten der
betrifft nicht nur die Landwirtschaft, son- tensive» Hühner- und Schweinehaltung in Konsumenten entscheidend sein wird, in
dern auch die vor- und nachgelagerten
der Schweiz an den Pranger gestellt. Da- welche Richtung die Tierhaltung in der
Branchen», begründete Martin Kneubüh-
bei waren sich die vier Podiumsteilnehmer Schweiz in Zukunft gehen wird. Ebenso,
ler die Wahl ihrer Projektarbeit im dritten
einig, dass es in der Schweiz aufgrund dass die Lebensmittelverschwendung,
Semester der Weiterbildung. Die Diskus- die vor allem in den Schweizer Haushal-
der gesetzlichen Höchstbestände keine
sion wurde über Zoom online durchge- ten anfällt, beträchtlich reduziert werden
führt und von René Bortolani, ehemaliger Massentierhaltung analog dem Ausland
gibt. Es sei aber eben weniger die Tieran- muss. So wäre die Schweiz grundsätzlich
Chefredaktor von «Annabelle» und der auf weniger Importe angewiesen.
«Schweizer Illustrierten», kompetent mo- zahl, sondern vielmehr die Haltungsform,
deriert. Die vier Podiumsteilnehmer wa- die nicht tiergerecht sei, erklärte Stefan Ursina Berger, Öffentlichkeitsarbeit
ren: Mike Egger (Nationalrat SVP), Stefan Flückiger. Meret Schneider bezeichnet
Flückiger (Schweizer Tierschutz), Markus die «intensive» Tierhaltung nicht nur aus
Ritter (Präsident Schweizer Bauernver- Gründen des Tierwohls bedenklich, son-
band) und Meret Schneider (Mitinitiantin; dern auch aus Ressourcengründen:
Nationalrätin Grüne). Es entstand eine «Unser Planet ist endlich, so kann es nicht
spannende, respektvolle und konstruktive weitergehen». Es könne nicht sein, dass
Diskussion zwischen den beiden Gegnern Tiere mit Kraftfutter aus dem Ausland
und den beiden Befürwortern der Initiati- zu Hochleistungsmaschinen angetriebe
ve. Während der Diskussion konnten die werden.
knapp 300 Zuschauerinnen und Zuschau-
er Fragen über den Chat stellen, die zwi-
14 STRICKHOF
Kühe geben ehrliche
Rückmeldung
Am zweiten Online-Fachnachmittag zeigte das Team Tierhaltung und Milchwirtschaft die Herausfor-
derungen der Heufütterung auf und führte auf den Betrieb von Sandra Mächler in Hütten.
Der Fachnachmittag führte auch in den Milchviehstall von Sandra Mächler in Hütten in der Bergzone I. Bild: Strickhof
Am zweiten Online-Fachnachmittag Mitte kann. Ausgeglichene Rationen seien auf die Weide gehören zu den günstigsten
Januar 2021 zum Thema «Fütterung auf dem Heubetrieb eine Herausforderung. Futtervarianten, weshalb sie nur schon
dem Heubetrieb» konnten die Organisato- Denn im Frühling ist das Gras energiereich aus Kostengründen sinnvoll sind. Ebenso
ren Matthias Schick und Josias Meili eine und eiweissarm, wohingegen es sich über kann Grünmais günstig gewonnen wer-
stattliche Anzahl Zuhörerinnen und Zuhö- den Sommer bis in den Herbst hinein ins den. Hingegen schwingt die Heuproduk-
rer begrüssen. Matthias Schick betonte, Gegenteil verändert und eiweissreich, tion bei der Kostenberechnung deutlich
dass sich die Betriebe in der Schweiz nicht dafür aber energiearm wird. Dieser Un- oben auf, was den höheren Milchpreis für
auf die Grösse konzentrieren sollten, son- ausgewogenheit kann entgegengewirkt Heubetriebe rechtfertigt.
dern vielmehr auf eine qualitativ hochste- werden, indem beispielsweise im Frühling
hende Produktion. Insbesondere vor dem Emd und gegen den Spätsommer und Betriebsbesuch
Hintergrund des in den letzten 30 Jahren Herbst Heu vom ersten Schnitt zuge- Im zweiten Teil der Veranstaltung führte
stetig gestiegenen Käsekonsums sei das füttert wird. Ob eine Ration für die Kühe das Filmteam in den Milchviehstall von
ein vielversprechender Weg. optimal zusammengesetzt ist, ist anhand Sandra Mächler in Hütten. Die Betriebs-
ihrer Milchleistung sowie der Zusammen- leiterin erläuterte ihre Futterstrategie
Futter mischen setzung und Konsistenz ihres Kots schnell für ihre 20 Milchkühe in der Bergzone I.
Josias Meili erklärte in seinem Referat wie zu erkennen. Danach nutzten die Teilnehmerinnen und
die Aufnahme an Energie (Zucker, Stärke, Teilnehmer die Gelegenheit, um den Ex-
Rohfaser) und die Aufnahme an Protein Günstige Weide perten Fragen zu stellen.
(Eiweiss) über das ganze Jahr ausgegli- Josias Meili zeigte die Kosten der ver-
Ursina Berger, Öffentlichkeitsarbeit
chen gestaltet werden kann, damit die schiedenen Grundfutterarten in der
Kuh möglichst effizient Milch produzieren Milchviehhaltung auf. Das Eingrasen und
15STRICKHOF-ZYTIG 2/2021
Keine Hauswirtschaftskurse
bis Mitte Mai
Die Hauswirtschaftskurse für Mittelschülerinnen und Mittelschüler können erst wieder durchgeführt
werden, wenn sich die epidemiologische Lage verbessert.
In den Husi-Kursen lernen Schülerinnen und Schüler wichtige Alltagskompetenzen, zum Beispiel kochen.
Seit Dezember 2020 konnten die Kurse Frühestens ab Mitte Mai
mit einem neuen Konzept und einer Ta- rungen für das Zusammenleben und die
Corona-bedingt können derzeit keine
gesstruktur (ohne Übernachtung) durch- persönliche Alltagsgestaltung. Die «Husi»
Husi-Kurse durchgeführt werden. Falls
geführt werden, da die ursprüngliche trägt so aktiv zur persönlichen Entwick-
es die epidemiologische Lage zulässt, ist
Internatsform (mit Übernachten von Mon- lung der Schülerinnen und Schüler bei.
frühestens ab 17. Mai 2021 mit einer Wie-
tag bis Freitag) abgesagt werden musste. Organisiert und durchgeführt werden
deraufnahme des Unterrichts zu rechnen:
die Kurse vom Strickhof und finden an
Ob als Tageskurse, im Internatsbetrieb, in
Tagesstruktur verschiedenen Standorten in der ganzen
verkürzter oder einer anderen Form wird
Schweiz statt.
Aufgrund der reduzierten Anzahl an in sich zeigen.
Frage kommender Kurshäuser muss je- Sparte Hauswirtschaft an Mittelschulen
doch die Angebotsdauer von 15 auf 7 Tage Internatsstruktur
gekürzt werden. Die Kosten belaufen sich Ein dreiwöchiger Hauswirtschaftskurs ist
auf CHF 100.00 (Kursbeitrag und Lehrmit- für alle Mittelschülerinnen und Mittel-
tel «Tiptopf»). Während den verbleibenden schüler des Kantons Zürich Pflicht. Der
Tagen besuchen die Klassen den regulären Kurs vermittelt wichtige Alltagskom-
Unterricht. petenzen und schenkt wertvolle Erfah-
16 STRICKHOF
«Landwirte müssen mit
Bekämpfungsschwellen arbeiten»
Immer mehr Pflanzenschutzmittel werden verboten. Über die Folgen spricht Fiona Eyer von der Fach-
stelle Pflanzenschutz.
mit der Beize mit einer äusserst gerin- Wie wissen Landwirte, wann die
gen Menge Pflanzenschutzmittel ein sehr Bekämpfungsschwelle erreicht ist?
nützlicher Effekt erzielt werden könnte. Am Strickhof werden die angehenden
Die Gefahr besteht, dass, wenn wir diesen Landwirtinnen und Landwirte in ihrer
Wirkstoff auch noch verlieren, gar nichts dreijährigen Ausbildung immer wieder
mehr übrig bleibt. Ausserdem entstehen darin geschult, Schädlinge und Krankhei-
mit nur einem Wirkstoff zwangsläufig frü- ten sowie deren Bekämpfungsschwellen
her oder später Resistenzen. zu erkennen und auszuzählen. Das hat
heute einen sehr hohen Stellenwert in
Kommen Resistenzen schon vor? der Ausbildung. Praktizierenden Landwir-
Im Kanton Zürich konnten bereits an ten zeigen wir an Flurbegehungen, wie
ein, zwei Orten solche Resistenzen beim Krankheiten und Schädlinge ausgezählt
werden müssen und wann die Bekämp-
Rapserdfloh nachgewiesen werden. Auf-
fungsschwelle erreicht ist oder eben auch
grund dieser Problematik sehe ich gera-
nicht. In unserem «Pflanzenschutz ak-
de Raps als sehr kritische Kultur. Ich bin
tuell», das jede Woche im Zürcher Bauer
nicht sicher, ob wir sie in 15 Jahren in der erscheint und auch per Mail angefordert
Schweiz noch anbauen, sollten nicht neue werden kann, geben wir jeweils Hinweise,
Mittel auf den Markt kommen. Dadurch welche Bekämpfungsschwellen im Mo-
wird es auch zu Problemen in unserer ment aktuell sind und ausgezählt werden
Fruchtfolge kommen. müssen. Ausserdem gibt es für bestimm-
te Krankheiten wie Fusarien oder Kraut-
Wie kann der Landwirt, die Landwirtin und Knollenfäule auch sehr praktische
Schaden durch den Rapserdfloh. Bild: Strickhof Resistenzen entgegenwirken? Prognosemodelle. Diese helfen ebenfalls,
Für die Behandlung von Rapserdflöhen Ein wichtiger Punkt im Resistenzma- zu entscheiden, ob und wann behandelt
stehen kaum noch Mittel zur Verfügung. nagement ist, dass die Wirkstoffe ab- werden muss.
Dies führt früher oder später zu Resis- gewechselt werden, jedenfalls dort, wo
tenzproblemen. Aus diesem Grund ist es es möglich ist. Auch können Mischun- Die Felder so genau zu beobachten
wichtig, die noch vorhandenen Mittel zu gen aus unterschiedlichen Wirkstoffen braucht Zeit …
schützen. Deshalb wird beim dargestell- ausgebracht werden. Dabei ist aber zu Mir ist klar, dass die Landwirte in der Hoch-
ten Schaden noch nicht behandelt. beachten, dass bei zwei Behandlungen saison nicht viel Zeit haben, um Käferli zu
mindestens ein Wirkstoff aus einer an- zählen. Aber es gehört heute einfach
deren Resistenzgruppe gewählt werden immer mehr zum Berufsalltag dazu, dass
Fiona Eyer, welche Folgen kann es
muss. Resistenzgefährdete Wirkstoffe die Kulturen genau beobachtet und nicht
auf die produzierende Landwirtschaft
oder Wirkstoffgruppen sollten nur einmal einfach vorsorglich behandelt werden.
haben, wenn immer mehr
Dies liegt aber auch im Interesse eines
Pflanzenschutzmittel verboten pro Saison eingesetzt werden. Ausserdem
jeden Landwirts. Schliesslich wollen wir
werden? müssen Landwirte mit Bekämpfungs-
die wenigen Mittel, die wir jetzt noch zur
Die Landwirtschaft muss mit immer we- schwellen arbeiten, das ist sehr wichtig.
Verfügung haben, schützen. Das können
niger Mitteln auskommen, das ist leider Pflanzenschutzmittel dürfen nicht einfach wir nur, wenn wir sie so wenig wie nötig,
eine Tatsache. Beispielsweise in der Be- ausgebracht werden, nur weil es gerade in der passenden Dosierung sowie mit
kämpfung des Rapserdflohs. Da ist nur so im Spritzplan drinsteht. Es muss sorg- den korrekten Abständen zu Gewässern
noch ein einziger Wirkstoff (Pyrethroid) fältig überprüft werden, ob der Pflanzen- ausbringen.
zugelassen. Mit Insektiziden gebeiztes schutzmitteleinsatz wirklich nötig ist.
Ursina Berger, Öffentlichkeitsarbeit
Saatgut ist nicht mehr erlaubt, obwohl
17STRICKHOF-ZYTIG 2/2021
Vorbildliche Schweinehaltung
ist Pflicht
Am online durchgeführten Schweinetag erläuterten beide Referenten in anschaulicher Weise Mass-
nahmen gegen die Afrikanische Schweinepest und gegen ungebetene Besucher in Schweineställen.
die ASP informieren und sensibilisieren.
Es bestehe die Chance, dass die ASP bei
guter Zusammenarbeit aller Beteiligten
wieder ausgerottet werden kann, wie die
Beispiele Tschechien und Belgien zeigten.
Tadellose Tierhaltung
Rechtsanwalt Jürg Niklaus von Niklaus
Rechtsanwälte zeigte den Tierhaltern
auf, wie sie auf ungebetene Eindringlin-
ge in den Schweinestall reagieren kön-
nen. Es gelte bei solchen Störmanövern,
ruhig Blut zu bewahren und Selbsthilfe
(Beschimpfungen, Drohungen, Anwen-
dung von Gewalt) zu vermeiden, um sich
nicht selbst strafbar zu machen. Wichtig
sei, nebst der Polizei und der Veterinärbe-
hörde (oder dem Gesundheitsdienst) auch
unverzüglich den Produzentenverband,
Labelverbände etc. zu informieren, damit
sich diese auf etwaige Medienanfragen
vorbereiten können. Der Bestandestier-
arzt sollte die Tiere auf allfällige Verlet-
zungen überprüfen. Jürg Niklaus betonte,
dass man sich am besten gegen solche
Störmanöver mit einer tadellosen Tierhal-
tung wehren könne. Wer eine vorbildliche
und rechtskonforme Tierhaltung betreibt,
Wer eine rechtskonforme Tierhaltung betreibt, ist bei ungebetenen Eindringlingen in den Schweinestall ist bei solchen Aktionen besser gewappnet.
besser bewappnet. Bild: Strickhof
Ursina Berger, Öffentlichkeitsarbeit
Der Strickhof Schweine-Tag Mitte Januar breitung über Wildschweine oder was
2021 stiess auf reges Interesse und die viel wahrscheinlicher ist: über den Faktor
beiden Organisatoren Philipp Egli und Mensch via Lebensmittel- und Futter-
Matthias Schick konnten über 85 Perso- transporte.
nen an den Bildschirmen begrüssen. Im
ersten Referat informierte Tierärztin Da- Gute Zusammenarbeit nötig
niela Hadorn vom Bundesamt für Lebens- Die Tierärztin zeigte Massnahmen auf,
mittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) wie sich die Schweinehalter schon heute
über die Afrikanische Schweinepest (ASP), optimal gegen die ASP wappnen können.
die bereits bei Wildschweinen in Ost- Das sind nebst den üblichen Massnahmen
deutschland nachgewiesen werden konn- für die Biosicherheit: keine Futtermittel
te. Es sei damit zu rechnen, dass die ASP aus betroffenen Gebieten importieren, bei
früher oder später auch in der Schweiz fieberhaften Erkrankungen den Tierarzt
ankommt, sei es über die natürliche Ver- konsultieren sowie alle Angestellten über
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Wie wir Ihr
Unternehmen
durchblicken!
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