Blick auf morgen Mit gezielter Prävention lange gesund bleiben - N 12 | 2022/03 Magazin für Mitglieder und Freunde der Österreichischen ...

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N° 12 | 2022/03
  Magazin für Mitglieder und Freunde der
  Österreichischen Gesellschaft vom Goldenen Kreuze

Blick auf morgen
Mit gezielter Prävention lange gesund bleiben
Blick auf morgen Mit gezielter Prävention lange gesund bleiben - N 12 | 2022/03 Magazin für Mitglieder und Freunde der Österreichischen ...
INHALT

                                                                      Schwerpunkt Prävention
                               EDITORIAL                              Wir haben es in der Hand
                               GENERALSEKRETÄRIN                      Prävention in Österreich ...............................................................3
                                                                      Hand aufs Herz
                               MAG. ERIKA SANDER                      Kommentar des Präsidenten........................................................ 4
                                                                      Für jeden etwas
                                                                      Vielfältiges Präventionsangebot der ÖGGK .............................. 6
                                                                      Gesundheitskompetenz lernen
                                                                      Pilotprojekt PRAEVENIRE Summer School............................. 9
  Liebe Leserinnen und Leser,
                                                                      Gut beraten ... Prävention
  mit dem Leitthema Prävention widmen wir diesmal die gesam‐          Tipp Ihres Apothekers Andreas Berger/Ameisapotheke ....... 10
  te Ausgabe unserer Kernaufgabe – der Gesundheitsförderung.
  Wir liefern Ihnen aber nicht nur Einblicke aus wissenschaftli‐      Rückblick
  cher und gesundheitspolitischer Perspektive. Wir lassen auch        Es lebe die LEBENSLUST ................................................................. 11
  ExpertInnen zu Wort kommen und stellen dar, wie wir unse‐           Next Generation Orchestra.........................................................12
  ren Auftrag verstehen und was die Österreichische Gesellschaft
  vom Goldenen Kreuze zur Prävention in Österreich beiträgt.          Podcast
                                                                      Neu bei HÖRENSWERT .................................................................... 13
  Das Gesundheitsnetz Goldenes Kreuz ist ein wichtiger
  Schwerpunkt dabei, der in der letzten Ausgabe ausgiebig be‐         Veranstaltungstipps
  leuchtet wurde. Diesmal sollen außerdem die vielen kleineren        Fasten zum Wohl der Leber –
  Mosaiksteine Beachtung finden, die in Summe unser Bild von          ein Vortrag von Tina Gensthaler................................................14
  Gesundheitsförderung ergeben. Sie sind ein Angebot an Sie,          Auf den Spuren der Medizin –
  damit Sie möglichst viele Jahre in Gesundheit leben.                aus der Reihe VERSTECKTES WIEN .................................................14
                                                                      Psychotherapie im Gespräch –
  Passend dazu starten wir weiters eine neue Serie und stellen        mit Lara-Andrea Vranek und Gerhard Stumm........................14
  Ihnen unsere wichtigsten KooperationspartnerInnen vor. Den          Zugunsten der Demenz-Initiative –
  Beginn macht ein Porträt von Elisabeth Hahn, die seit langem        ein Benefizkonzert der Camerata Medica Wien ......................14
  unsere Expertin für sämtliche Fragen zum „heißen Eisen“
  Pflege ist. Darin verrät sie, warum sie sich für Pflegebedürftige   Personen
  und pflegende Angehörige engagiert.                                 Kooperationspartnerin Elisabeth Hahn – im Porträt.............. 15

  Nicht unerwähnt sollen auch die vielen Vergünstigungen sein,
  die Mitglieder der Österreichischen Gesellschaft vom Golde‐
  nen Kreuze als Vorteile genießen. Einen Überblick darüber
  bietet unsere Website unter www.oeggk.at/vorteile-fuer-mitglie-
  der sowie der Folder „Vergünstigungen für ÖGGK-Mitglieder“.
  Sollten Sie dazu oder zu anderen Anliegen Informationen
  benötigen: Wir sind für Sie da – sowohl telefonisch, bei einer
  unserer Veranstaltungen oder per Mail!                                  IMPRESSUM
                                                                      Medieninhaber und Herausgeber:
                                                                      Österreichische Gesellschaft vom Goldenen Kreuze
                                                                      Kärntner Straße 26, 1010 Wien, T 01 996 80 92,
                                                                      gesellschaft@oeggk.at, www.oeggk.at, ZVR 550278058
                                                                      Fotos: Karolina Grabowska/pexels (S. 1), Katharina Schiffl (S. 2, 4, 11, 15), Freepik
                                                                      (S. 3, 4, 5, 9), N. Bachl (S. 5), Sima Prodinger (S. 6), Institut AllergoSan/Jungwirth
                                                                      (S. 7), ÖGGK (S. 7), Lara-Andrea Vranek (S. 8), APA-Fotoservice/Hörmandinger (S.
                                                                      8), Stefan Baumann (S. 9), Ameisapotheke (S. 10), David Faber (S. 11), Schewig
  Ihre Erika Sander                                                   Fotodesign (S. 12), Musikgymnasium Wien (S. 14), Esteticamed (S. 14), Hubertl/
                                                                      Wikimedia Commons (S. 14), Gerhard Stumm (S. 14).

2 LEBENSWERT 2022 / 03
Blick auf morgen Mit gezielter Prävention lange gesund bleiben - N 12 | 2022/03 Magazin für Mitglieder und Freunde der Österreichischen ...
PRÄVENTION IN ÖSTERREICH

Wir haben es in der Hand
Prävention findet sich in nahezu jedem Regierungsprogramm, und auch von österreichischen Entscheidungs-
trägerInnen werden Präventionskonzepte im Gesundheitsbereich beschworen. Dennoch kommt die Prävention
hierzulande nach Meinung vieler ExpertInnen zu kurz. Dabei ist sie der Schlüssel, um möglichst lange gesund
zu bleiben, betont Mediziner und Präventionsexperte Norbert Bachl im Gespräch mit LEBENSWERT.
     akt ist: Die öffentliche Hand wendet für Gesundheitsför‐   Höhe von 43,2 Milliarden Euro ein Tropfen auf dem heißen

F    derung und Prävention (ohne Rehabilitation) gerade ein‐
     mal 3,3 Prozent der laufenden Gesundheitsausgaben auf.
Das hat zur Folge, dass mehr Menschen frühzeitiger erkranken
                                                                Stein“, kritisiert Bachl. „Dabei wiegt ein Gramm Prävention
                                                                mehr als sechs Kilogramm Rehabilitation. Wir reden über die
                                                                Finanzierung der Therapie, der Rehabilitation und der Pflege.
als in anderen Ländern und überproportional viel für die so     Wir zäumen damit aber das Pferd von hinten auf. Wir sollten
genannte Reparaturmedizin ausgegeben werden muss.               viel mehr darin investieren, dass die Menschen so lange wie
    Das bestätigt em. Univ.-Prof. Dr. Norbert Bachl, Facharzt   möglich gesund bleiben“, ist er überzeugt. Somit ist der Weg in
für Medizinische Leistungsphysiologie: „Es gibt zwar viele      die Pflegefalle vorgezeichnet (siehe auch das Buch „Raus aus
Einzelinitiativen. So werden zum Beispiel mit Radwegen,         der Pflegefalle“ von B. Fisa, N. Bachl und A. Biach, 2021).
Sportgeräten in Parks und Spielplätzen Akzente im öffentli‐        Denn die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: In Öster‐
chen Raum gesetzt. Und es kommen auch Initiativen aus dem       reich betragen die Gesundheitskosten für Menschen zwischen
Gesundheitswesen wie etwa die Gesundheitsziele der Sozial‐      0 und 24 Jahren rund 1.600 Euro pro Jahr. Für jene zwischen
versicherung der Selbständigen (SVS), die finanzielle Anreize   25 und 49 Jahren liegen sie schon bei 2.174 Euro. In der Gruppe
für gesundheitsförderndes Verhalten bieten. Insgesamt wird      der 50- bis 74-Jährigen steigen sie auf 5.080 Euro, und bei allen
aber zu wenig getan.“                                           über 75-Jährigen belaufen sie sich inklusive Pflegekosten auf
    Die öffentliche Hand – das sind Bund, Länder, Städte und    satte 15.157 Euro.
Gemeinden sowie die Sozialversicherung – gab im Jahr 2016          „Die ÖsterreicherInnen sind intrinsisch leider eher Bewe‐
2.441,3 Mio. Euro für Gesundheitsförderung und Prävention       gungsmuffel, im Gegensatz zu den NordeuropäerInnen“,
aus, das entspricht 280,6 Euro pro Kopf der Bevölkerung. „Das   bedauert Bachl. „Deshalb müssen viele von uns – zugespitzt
ist im Vergleich zu den gesamten Gesundheitsausgaben in         formuliert – im zweiten Lebensdrittel daran arbeiten, die Sün‐

                                                                                                          2022 / 03 LEBENSWERT 3
Blick auf morgen Mit gezielter Prävention lange gesund bleiben - N 12 | 2022/03 Magazin für Mitglieder und Freunde der Österreichischen ...
den des ersten Lebensdrittels auszumerzen, um das dritte Le‐
                                                                   bensdrittel anleben zu können.“
                                                                      Bei aller Kritik am Gesundheitssystem appelliert er aber
                                                                   auch an jeden Einzelnen: „In der Verhaltensprävention haben
                      HAND AUFS HERZ                               wir es selbst in der Hand, für unsere Gesundheit zu sorgen.“

                      KOMMENTAR DES PRÄSIDENTEN                    Es ist nie zu früh und nie zu spät
                      DR. WILHELM GLOSS
                                                                       „Es ist nie zu früh und nie zu spät, um mit Prävention zu
                                                                   beginnen“, sagt der Experte für Sportleistungsmedizin, Präven‐
  Das Schlagwort „Prävention“ darf in keinem politischen           tion, Rehabilitation und Fitness. „Schon im Kindheitsalter
  Grundsatzpapier fehlen und so findet sich auch im aktuellen      kann man etwa mit viel Bewegung, Spielen und Springen die
  Regierungsprogramm die Absichtserklärung: „Im Rahmen             Knochendichte stärken und damit die Basis dafür legen, dass
  der Gesundheitsförderung bekennen wir uns unter anderem          man auch im Alter starke Knochen hat. Gleichzeitig belegen
  zu einer Stärkung der präventiven Maßnahmen durch eine           Studien, dass selbst 90-Jährige remobilisiert werden können.“
  österreichweite Präventionsstrategie, damit die persönliche          Entscheidend sei dabei, weiß Bachl, die Regelmäßigkeit.
  Gesundheit verbessert wird. Neben finanziellen und sachli‐       „Die Zellen brauchen nachgewiesenermaßen körperliche Ak‐
  chen Anreizen für die Teilnahme an Präventionsprogram‐           tivität, um richtig arbeiten zu können. Genau das erfüllen wir
  men soll die Prävention auch in Schulen und Betrieben ge‐
  stärkt werden.“ Doch was davon wird umgesetzt? Und was ist
  dafür geeignet, tatsächlich etwas am Verhalten der Menschen
  zu verändern?
     Denn am Wissen um den Wert von gesundem Leben liegt
  es nur bedingt. Hand aufs Herz – wir alle wissen, dass wir
  ausreichend Bewegung machen sollten, uns gesund ernähren
  sowie wenig Alkohol trinken und nicht rauchen sollten. Wir
  wissen auch, dass Vorsorgeuntersuchungen sinnvoll sind
  und dass Stress der Gesundheit abträglich ist. Doch die Sche‐
  re zwischen Wissen und Verhalten klafft nach Meinung vie‐
  ler Expertinnen und Experten nahezu unverändert ausein‐
  ander. Warum ist das so?
     Meine (laienhafte) Erklärung: Weil Prävention mit erho‐
  benem Zeigefinger keinen Spaß macht oder noch schlimmer,
  jeglichen Spaß vertreibt. Weil man sich nicht von PolitikerIn‐
  nen erklären lassen möchte, wie man leben soll.
     Eine Trotzhaltung ist freilich kontraproduktiv. Es geht
  schließlich um unser eigenes Wohlbefinden – gegenwärtig
  und künftig. In letzter Konsequenz sind wir selbst dafür
  verantwortlich, alles zu tun, um gesund bzw. möglichst be‐
  schwerdefrei alt zu werden. Somit liegt es auch an uns, ge‐        WAS IST PRÄVENTION?
  sundheitsfördernde Aktivitäten zu finden, die uns liegen,
  und diese so selbstverständlich in unseren Alltag einzubau‐
  en, dass wir sie leben. Wir von der Österreichischen Gesell‐       Die Prävention hat das Ziel, durch vorbeugende Maßnahmen
  schaft vom Goldenen Kreuze wollen Sie auf diesem Weg               eine Erkrankung zu verhindern oder zu verzögern bzw. Krank-
  unterstützen – indem wir Ihnen eine Vielfalt an gesundheits‐       heitsfolgen zu vermeiden – soweit die Definition, die sich auf
  fördernden Programmpunkten anbieten, aus denen jede/r              der Website des Gesundheitsministeriums findet. Die Prävention
  etwas für sich mitnehmen kann.                                     setzt also an konkreten Gesundheitsrisiken für eine Person
                                                                     durch bestimmte Krankheiten an.
  Ihr Wilhelm Gloss                                                  Unterschieden wird je nach Zeitpunkt der Maßnahmen und Ge-
                                                                     sundheitszustand zwischen Primärprävention (gezielte Förde-
                                                                     rung der Gesundheit, um bestimmte Krankheiten zu vermei-
                                                                     den), Sekundärprävention (Risikofaktoren zu minimieren und
                                                                     Krankheitsverläufe zu mildern) und Tertiärprävention (Rehabili-
                                                                     tation). Präventionsmaßnahmen, die im Gesundheitssystem
                                                                     durchgeführt werden, bezeichnet man auch als Gesundheitsvor-
                                                                     sorge. Im Unterschied zur Prävention befasst sich die Gesund-
                                                                     heitsförderung nicht mit konkreten Krankheitsrisiken, sondern
                                                                     mit den allgemeinen Voraussetzungen für die Erhaltung der Ge-
                                                                     sundheit.

4 LEBENSWERT 2022 / 03
Blick auf morgen Mit gezielter Prävention lange gesund bleiben - N 12 | 2022/03 Magazin für Mitglieder und Freunde der Österreichischen ...
in Österreich bzw. Europa aber nicht.“ Nur zwischen 22 und 27
Prozent der EuropäerInnen erreichen die Normen der Weltge‐
sundheitsorganisation WHO (unterschiedlich nach den ein‐
zelnen Ländern). Weitere rund 30 Prozent sind „ein bisschen
aktiv“. Und zwischen 50 und 60 Prozent sind mehr oder weni‐
ger inaktiv.
   „Das führt zu einer Spirale nach unten“, so Bachl. „Die
Bewegungslosigkeit bewirkt Übergewicht. Übergewicht löst
oftmals chronische Entzündungen aus. Und diese Entzündun‐
gen schlagen bei den individuellen Schwachstellen des Körpers
durch und verursachen Erkrankungen.“
   „Dabei – und das ist die gute Nachricht – sind wir der Ent‐
stehung von Krankheiten nicht wehrlos ausgeliefert. Mit einem
gesunden Lebensstil können wir sogar der genetischen Prädis‐
position ein Schnippchen schlagen.“ Wissenschaftliche Er‐
kenntnisse zeigen, dass neben Genetik, unvorhersehbaren
Ursachen wie Unfällen und der Versorgung durch das Ge‐
sundheitssystem vor allem der Lebensstil Einfluss auf die Ent‐
stehung von Krankheiten hat. „Fast die Hälfte geht auf den
Lebensstil zurück. Das bedeutet im Umkehrschluss: Fast die          ZUR PERSON
Hälfe können wir selbst in die Hand nehmen.“
   „Eine Studie aus 2020 hat sogar hervorgebracht, dass je‐
mand mit einem hohen genetischen Risiko für eine bestimmte          EM. UNIV.-PROF. DR. NORBERT BACHL ist Facharzt für Medizini-
Erkrankung die Ausbruchswahrscheinlich durch körperliche            sche Leistungsphysiologie und im Bereich Sportleistungsmedi-
Aktivität auf ein Niveau drücken kann, das jenem eines Men‐         zin, Prävention, Rehabilitation und Fitness als Medical Consul-
schen mit geringem genetischem Risiko und körperlicher              tant tätig. Er war zudem in seiner langen Laufbahn Präsident
Inaktivität entspricht.“                                            der Europäischen Gesellschaft für Sportmedizin (EFSMA) sowie
                                                                    Mitglied der Medizinischen Kommission des Österreichischen
Nicht das Leben ändern – sondern das Ändern leben                   und Europäischen Olympischen Komitees. Und er leitete einige
                                                                    Jahr das Olympiazentrum Wien.
   Sein konkreter Rat: „Gesundheit ruht auf drei Säulen: Be‐        www.dr-bachl.at
wegung, hochwertige, kalorienangepasste Ernährung und
psychische Ausgeglichenheit und Stressreduktion. Alle drei
Säulen lassen sich auf der Basis von regelmäßiger körperlicher
Aktivität gut kombinieren, indem man in der Natur aktiv ist,
denn das bringt Entspannung mit sich. Meist wird dann auch
die Kalorienaufnahme bewusst gestaltet.“
   Wesentlich ist es seiner Meinung nach, die Bewegungsein‐
heiten in den Alltag zu integrieren – also beispielsweise auf den
Lift zu verzichten und Stufen zu steigen oder gewisse Wege zu
Fuß zu gehen oder bei einer Haltestelle auf einem Fuß zu ste‐
hen und so Gleichgewicht zu üben. „Es sollte jeder das Seine
finden. Hauptsache, es passiert regelmäßig.“

                                                                                                               2022 / 03 LEBENSWERT 5
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SO FREUDVOLL KANN PRÄVENTION SEIN

  Für jeden etwas
  Ein Gutteil gelungener Prävention liegt in der Verantwortung jedes Einzelnen. „Aber wir wollen unsere Mitglieder
  nicht damit allein lassen“, betont ÖGGK-Generalsekretärin Erika Sander. „Deshalb legen wir in der Programmge-
  staltung ein besonderes Augenmerk auf Aktivitäten und Angebote, die der gesundheitlichen Prävention dienen.“
  Die ProtagonistInnen dieser Schwerpunkte geben einen Einblick, wie sie Prävention verstehen und was sie ver-
  wirklichen wollen.

  FOKUS: FRÜHERKENNUNG
                                                            ANNA HUBER-LATTANZI
                                                            Projektmanagerin der Brustkrebs-Früherkennungs-Initiative
                                                            „discovering hands“

                                                            Prävention kann sehr vielfältig verstanden werden. Wo liegt
                                                            Ihr Ansatzpunkt?
                                                               Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen.
                                                            discovering hands nutzt den überlegenen Tastsinn sehbehin‐
                                                            derter und blinder Frauen, bildet diese zu Medizinisch-Takti‐
                                                            len Untersucherinnen (MTUs) aus und setzt sie in der Brust‐
                                                            krebsfrüherkennung ein. Die taktile Brustuntersuchung, die
                                                            immer im Team mit ÄrztInnen durchgeführt wird, ergänzt die
                                                            Brustkrebsfrüherkennung in perfekter Weise und ist für alle
                                                            Frauen jeder Altersgruppe geeignet und wichtig.

                                                            Was wollen Sie mit Ihrem Programm ganz konkret erreichen?
                                                               Wir möchten mit unserem Angebot von taktilen Brustun‐
                                                            tersuchungen und Schulungen für die taktile Selbstuntersu‐
                                                            chung die Früherkennung für alle Frauen verbessern und das
                                                            Bewusstsein für den Stellenwert der Prävention stärken. Wir
                                                            möchten außerdem Frauen mit Sehbehinderung die Möglich‐
                                                            keit bieten, ihre vermeintliche Behinderung zu einer besonde‐
                                                            ren Fähigkeit zu machen, die für andere zu einem Vorteil wird,
                                                            und die Inklusion von Menschen mit Behinderungen am Ar‐
                                                            beitsmarkt fördern.

                                                            Wie lautet Ihr Appell an die LeserInnen von LEBENSWERT?
                                                                Nehmen Sie Ihre Brustkrebsvorsorge in die eigenen Hände
                                                            und nehmen Sie trotz der COVID-19-Pandemie die Angebote
                                                            für die Brustkrebsfrüherkennung in Anspruch. Hierzu gehö‐
                                                            ren die regelmäßige Selbstuntersuchung der Brust, die jährli‐
                                                            che Tastuntersuchung bei der/dem GynäkologIn und der Me‐
                                                            dizinisch-Taktilen Untersucherin und ab dem 45. Lebensjahr
                                                            alle zwei Jahre die Früherkennungsmammografie.

6 LEBENSWERT 2022 / 03
Blick auf morgen Mit gezielter Prävention lange gesund bleiben - N 12 | 2022/03 Magazin für Mitglieder und Freunde der Österreichischen ...
FOKUS: ERNÄHRUNG
ANITA FRAUWALLNER
Gründerin des Darmgesundheits-Pioniers Institut AllergoSan

Prävention kann sehr vielfältig verstanden werden. Wo liegt
Ihr Ansatzpunkt?
   Unser Darm ist das zentrale Organ für die Gesundheit.
Unsere Lebensweise mit wenig Bewegung sowie fett- und
zuckerreicher Ernährung verursacht jedoch die sogenannte
„stille Entzündung“ und lässt so das Risiko für chronische
Erkrankungen steigen. Das Institut AllergoSan setzt auf Prä‐
vention durch Produkte, die stets von der Natur zur Verfügung
gestellt werden – Pro- und Präbiotika, Pflanzen und Vitalstoffe
in höchster Qualität. Wir bieten den Menschen wissenschaftli‐
che Innovationen, die einer integrativen Medizin nutzen.

Was wollen Sie mit Ihrem Programm ganz konkret erreichen?
   Wir möchten durch unsere Forschung im Bereich des Mi‐
krobioms das Leben der Menschen weltweit einfach besser
und gesünder machen. Es ist uns in zahlreichen Studien gelun‐
gen zu zeigen, dass diese winzigen Darmbewohner große Aus‐
wirkungen auf unsere Gesundheit und Lebensqualität haben,
denn Krankheiten entstehen oft durch eine Dysbalance der
Bakterien im Darm. Indem wir die richtigen Mikroben aus‐
wählen und in unseren Probiotika zur Verfügung stellen, ist es
möglich, Krankheiten positiv zu beeinflussen oder gar nicht
erst entstehen zu lassen.                                         gen Alltag. Bei einer Antibiotikagabe oder Langzeit-Einnahme
                                                                  von PPI, Psychopharmaka oder Statinen brauchen Sie zur
Wie lautet Ihr Appell an die LeserInnen von LEBENSWERT?           Unterstützung Ihrer Darmflora die richtigen, hochqualitativen
  Jeden Tag frische, ballaststoffreiche Ernährung und Bewe‐       Probiotika (z. B. OMNi-BiOTiC®), denn damit verhindern Sie,
gung – denn wer sich selbst bewegt, bewegt auch seinen Darm.      dass die Diversität und die Aktivität unserer Freunde im Darm
Außerdem Entspannungsübungen als Ausgleich zum stressi‐           verloren geht.

FOKUS: BEWEGUNG
                                                                  SIGRID BERTAGNOLI & OLGA BACHLECHNER
                                                                  Physiotherapeutinnen und Trainerinnen des Wirbelsäulenturens

                                                                  Prävention kann sehr vielfältig verstanden werden. Wo liegt
                                                                  Ihr Ansatzpunkt?
                                                                     Frei nach dem Motto von Sebastian Kneipp „Wer nicht
                                                                  jeden Tag etwas Zeit für seine Gesundheit aufbringt, muss
                                                                  eines Tages sehr viel Zeit für die Krankheit opfern“ ist unsere
                                                                  Devise, besser rechtzeitig mit gesundheitsfördernder Bewe‐
                                                                  gung beginnen, bevor die Probleme auftauchen.

                                                                  Was wollen Sie mit Ihrem Programm ganz konkret erreichen?
                                                                     Wir wollen mit Hilfe der Gruppendynamik Freude an der
                                                                  Bewegung vermitteln und in weiterer Folge Mobilität, Ausdau‐
                                                                  er und Kraft steigern. Eine höhere Leistungsfähigkeit bedeutet
                                                                  auch eine bessere Lebensqualität.

                                                                  Wie lautet Ihr Appell an die LeserInnen von LEBENSWERT?
                                                                    Bleibt in Bewegung. Das Leben ist Bewegung.

                                                                                                           2022 / 03 LEBENSWERT 7
Blick auf morgen Mit gezielter Prävention lange gesund bleiben - N 12 | 2022/03 Magazin für Mitglieder und Freunde der Österreichischen ...
FOKUS: PSYCHISCHES WOHLBEFINDEN
  LARA-ANDREA VRANEK                                                 Prävention heißt für mich, zu einem noch gesunden Zeit‐
  Initiatorin von „Psychotherapie im Gespräch“                     punkt Sorge für sich zu tragen – und zwar für Körper, Geist
                                                                   und Seele, das heißt, Lebenspflege zu betreiben.
  Prävention kann sehr vielfältig verstanden werden. Wo liegt
  Ihr Ansatzpunkt?                                                 Was wollen Sie mit Ihrem Programm ganz konkret erreichen?
                                                                      Die Veranstaltungsreihe „Psychotherapie im Gespräch“
                                                                   stellt mit ausgewählten, hochrangigen ExpertInnen unter‐
                                                                   schiedliche Fachrichtungen, Zugänge, Sichtweisen und Frage‐
                                                                   stellungen zum Thema psychische Gesundheit und Psychothe‐
                                                                   rapie vor. Jeweils ein Impulsvortrag, darauf bezogene
                                                                   Fachfragen sowie ein anschließendes Publikumsgespräch bie‐
                                                                   ten die Möglichkeit, sich über das Thema seelische Gesundheit
                                                                   zu informieren und zu reflektieren. Damit soll mit „Psychothe‐
                                                                   rapie im Gespräch“ dem Auftrag der ÖGGK entsprechend die
                                                                   Gesundheitsförderung und Prävention im psychischen Be‐
                                                                   reich, in der Gesellschaft gestärkt werden.

                                                                   Wie lautet Ihr Appell an die LeserInnen von Lebenswert?
                                                                      Nutzen Sie dieses hochkarätige Angebot der Österreichi‐
                                                                   schen Gesellschaft vom Goldenen Kreuze, um sich weiter
                                                                   Wissen im Bereich der seelischen Lebenspflege anzueignen
                                                                   und um dieses Wissen in einen achtsamen Umgang mit Ihnen
                                                                   selbst einfließen zu lassen.

  FOKUS: GEISTIGE FITNESS
  ANGELA STIEF                                                     Wie lautet Ihr Appell an die LeserInnen von Lebenswert?
  Direktorin der Albertina Modern und Kuratorin der                   Jeder und jede muss selbst herausfinden, was ihm/ihr gut
  Ausstellungen der ÖGGK                                           tut. Lernen sich selbst wahrzunehmen, ist bestimmt ein sinn‐
                                                                   volles Unterfangen, das ein Leben lang optimiert werden kann.
  Prävention kann sehr vielfältig verstanden werden. Wo liegt      Mir macht die Selbstbeobachtung Freude. Jede Art von doktri‐
  Ihr Ansatzpunkt?                                                 närer oder gar missionarischer Haltung hinsichtlich Gesund‐
     Ich beschäftige mich mit dem Thema Gesundheit und al‐         heitsfragen lehne ich jedoch strikt ab. Das finde ich abstoßend.
  lem, was damit in Verbindung steht, seit langem. Das reicht      Dafür bin ich zu liberal. Dennoch glaube ich, dass in Schulen
  von Ernährung über körperliche Betätigung bis zu psychologi‐     unbedingt und frühzeitig ein Fach für körperliche und menta‐
  schen Fragestellungen. Ich persönlich fühle mich am besten,      le Gesundheit eingeführt werden sollte, das junge Menschen
  wenn ich keinen Zucker und kaum Kohlehydrate esse, also          auf wesentliche Fragen des Lebens vorbereitet.
  mich ketogen ernähre. Außerdem bin ich begeisterte Rennrad‐
  fahrerin und laufe gerne. Vor allem in der dunklen, kalten
  Jahreszeit mache ich gerne Bikram Yoga, eine befriedigende
  Herausforderung. Fantastisch für Durchblutung, Beweglich‐
  keit, Muskelstärkung, Anti-Aging, Detox und Entspannung.

  Was wollen Sie mit Ihrem Programm ganz konkret erreichen?
     Wohlbefinden und psychische Stabilität. Ich glaube, wir
  können sehr viel selbst dazu tun, dass es uns gut geht. Außer‐
  dem glaube ich, dass Gesundheitsprävention grundsätzlich
  viel zu wenig Beachtung findet. Und damit meine ich nicht nur
  irgendwelche Vorsorgeuntersuchungen, sondern vor allem
  einen gesunden Lebensstil, der selbstverständlich auch ein
  gehöriges Maß an Genuss beinhaltet. Besser ist es doch, sich
  frühzeitig um sich zu kümmern, als erst dann, wenn die
  Alarmglocken läuten.

8 LEBENSWERT 2022 / 03
Blick auf morgen Mit gezielter Prävention lange gesund bleiben - N 12 | 2022/03 Magazin für Mitglieder und Freunde der Österreichischen ...
FOKUS: GESUNDHEITSKOMPETENZ LERNEN
Solange man jung ist, fühlt man sich nahezu unverwundbar und denkt
mitnichten an Gesundheitsvorsorge oder Krankheitsprävention. Aber
nach Meinung zahlreicher ExpertInnen wird der Grundstein für ein
gesundes Leben in der Jugend gelegt. Deshalb setzt die ÖGGK auch
hier an und unterstützt mit der PRAEVENIRE Summer School ein rich-
tungsweisendes Projekt.

PRAEVENIRE ist eine unabhängige, gemeinnützige Initiative
unter der Ägide von Hans Jörg Schelling, die das Potenzial des
öffentlichen Gesundheitswesens in Österreich hervorheben
und durch einschlägige Beispiele für „Good Practice“ unter‐
stützen soll. Im Zuge der – seit langem etablierten – Gesund‐
heitstage werden einzelne relevante Themen aufgegriffen, mit
Stakeholdern diskutiert und in einem Weißbuch zusammenge‐
fasst.
   Heuer widmet sich PRAEVENIRE erstmalig und gemein‐
sam mit der ÖGGK auch Jugendlichen und wird eine „Sum‐
mer School“ im Rahmen der „Gesundheitsstage 2022“ in Sei‐
tenstetten realisieren. Dabei sollen Jugendliche anhand von
Fachvorträgen, aber vor allem auch durch praktische Einheiten
für sich erkennen, was Bewegung „mit ihnen macht“ und wo
diese ihren persönlichen Alltag beeinflusst. Die Ideen und
Forderungen an die Politik fassen die Jugendlichen ebenso in         Bei den Kleinsten beginnen
einem Weißbuch zusammen, sodass die Aktivitäten und Er‐              Kinder und Jugendliche stehen aber nicht zum ersten Mal im
gebnisse dieser Tage nachhaltig festgehalten werden und die          Zentrum der Aufmerksamkeit: Mit den Projekten „Coole ge‐
Politik zur Umsetzung angeregt wird.                                 hen zur Schule“ und „Healthy Kids Club“ setzte die ÖGGK
   Impulsgeber aus Wissenschaft und Gesundheitssystem sind           schon in den vergangenen Jahren Akzente. Mit der ersten
so renommierte Persönlichkeiten wie Christoph Huber (Mit-            Aktion wurden VolksschülerInnen der Volksschule Purkers‐
Gründer von BioNTech), Eva Höltl (Leiterin des Gesundheits‐          dorf nachhaltig motiviert, den Schulweg zu Fuß zurückzulegen
zentrums der Erste Group), Andreas Huss (Obmann der Ös‐              und so Bewegung in den Alltag zu integrieren. Begleitet wurde
terreichischen Gesundheitskasse), Christa Wirthumer-Hoche            das vom Elternverein, der Stadtgemeinde, den Blaulicht-Orga‐
(Leiterin der AGES Medizinmarkt-Aufsicht), Norbert Bachl             nisationen, der lokalen Wirtschaft und dem Klimabündnis
(Sportmediziner) und nicht zuletzt Beate Taylor (Ex-Profi‐           NÖ. In der gemeinsamen Initiative mit dem Healthy Kids Club
sportlerin, Medizinerin und Trainerin der ÖGGK).                     wurden Kindergarten-Kleinkinder in Wien, Niederösterreich
   Als Pilotprojekt geplant soll das Konzept anschließend im         und dem Burgenland in Workshops spielerisch an Ernährung,
wahrsten Sinn des Wortes Schule machen und mittelfristig in          Bewegung, Entspannung und Körperbewusstsein herange‐
Oberstufen in ganz Österreich etabliert werden.                      führt.

                                                                                                             2022 / 03 LEBENSWERT 9
Blick auf morgen Mit gezielter Prävention lange gesund bleiben - N 12 | 2022/03 Magazin für Mitglieder und Freunde der Österreichischen ...
TIPP IHRES APOTHEKERS MAG. PHARM. ANDREAS BERGER / AMEISAPOTHEKE
   GUT BERATEN… PRÄVENTION

   Leider ist unser gewachsenes Gesund‐        weise die Gefahr, an Demenz zu erkran‐      nicht nur gut, sondern hat auch einen
   heitssystem nicht auf die Verhinderung      ken, durch regelmäßige Bewegung stark       positiven Effekt auf unsere Zivilisations‐
   von Krankheiten, sondern auf die Be‐        vermindert. Optimal sind drei Ausdauer-     krankheiten. Dabei ist auf mehrkettige
   handlung ausgerichtet. Daher sind Sie       Einheiten pro Woche mit Sportarten wie      Kohlenhydrate (wie Vollkornprodukte,
   gefordert, selbstständig Initiativen zur    Gehen, Radfahren, Schwimmen oder            Reis, Mais, Hirse, Kartoffeln, Obst, Lin‐
   Prävention zu ergreifen. Um gesund älter    ähnliches – jeweils 20 bis 50 Minuten (je   sen, Bohnen, Erbsen, Quinoa, Amaranth
   zu werden, sollten folgende Schwerpunk‐     nach Fitnesszustand). Zusätzlich sind       oder Buchweizen), auf gute pflanzliche
   te beachtet werden:                         zwei Kraft-Einheiten angeraten, wofür       Fette (Leinöl, Rapsöl, Olivenöl, etc.) und
      Regelmäßige Bewegung fördert nicht       sich Gymnastik oder Trainings in einem      auf Proteine aus Pflanzen oder Fisch zu
   nur das körperliche und seelische Wohl‐     Fitnessstudio eignen, und zwei Einhei‐      achten.
   befinden. Neue Studien zeigen auch, dass    ten, die auf Beweglichkeit und Gleichge‐        In der Pandemie sind uns gesellschaft‐
   die geistigen Fähigkeiten erhalten und      wicht abzielen.                             liche Kontakte zu anderen Personen
   sogar gestärkt werden. So wird beispiels‐      Ausgewogene Ernährung schmeckt           nicht leicht gemacht worden. Aber gera‐
                                                                                           de die Kommunikation mit anderen
                                                                                           Menschen „face to face“ ist besonders
                                                                                           wichtig, um gesund zu bleiben.
                                                                                               Etwa ein Drittel unseres Lebens ver‐
                                                                                           bringen wir im Schlaf! Das zeigt, wie
                                                                                           wichtig dieser für uns ist. Umso mehr
                                                                                           sollten wir uns um richtige Schlafhygiene
                                                                                           kümmern, damit wir die regenerativen
                                                                                           Effekte nützen können. Viele Apotheken,
                                                                                           wie z.B. auch unsere Netzwerkapotheken,
                                                                                           bieten Ihnen Informationen zum Thema
                                                                                           „Schlafen“ an!
                                                                                               Nicht nur aktiv etwas zu tun ist wich‐
                                                                                           tig, sondern auch das Vermeiden oder
                                                                                           die Reduktion von bestimmten Tätigkei‐
                                                                                           ten verdient Beachtung. Dazu gehören
                                                                                           vor allem Alkohol, Rauchen, Fertigge‐
                                                                                           richte und tierische Fette, aber auch der
                                                                                           zu intensive Gebrauch von elektroni‐
                                                                                           schen Medien (Fernsehen, Internet, Han‐
                                                                                           dy, …).
                                                                                               Eine der wichtigsten Präventionsmaß‐
                                                                                           nahmen ist die Königsdisziplin der Me‐
                                                                                           dizin, das Impfen. Auch wenn immer
                                                                                           wieder Impfgegner versuchen, die Fakten
                                                                                           zu verdrehen: Die Impfung ist die beste
                                                                                           und sicherste Möglichkeit, sich vor
                                                                                           Krankheiten und deren Spätfolgen zu
                                                                                           schützen.
                                                                                               Da nicht alle Leiden durch Prävention
                                                                                           verhindert werden können, ist es nicht
                                                                                           zuletzt bedeutsam, Krankheiten mög‐
                                                                                           lichst früh zu erkennen. Daher sollten Sie
                                                                                           die Möglichkeit der Vorsorgeuntersu‐
                                                                                           chung jährlich nützen!
                                                                                               Bleiben Sie gesund und wenn Sie Fra‐
                                                                                           gen zur Prävention haben, wenden Sie
                                                                                           Sich an die/den ÄrztIn oder ApothekerIn
                                                                                           Ihres Vertrauens!

10 LEBENSWERT 2022 / 03
SENIORENMESSE

Es lebe die Lebenslust
Vom 20. bis 23. Oktober 2021 verwandelte „Wiens einzigartiger Seniorenclub“ die Halle A der Messe Wien wie-
der in ein Erlebnis für Junggebliebene. Erstmals bei der Seniorenmesse dabei war auch die ÖGGK.

                                                                                          „Mit fast 25.000 BesucherInnen ist die
                                                                                       LEBENSLUST eine großartige Präsenta‐
                                                                                       tionsfläche, die wir sicher wieder nutzen
                                                                                       werden“, so Sander. „Denn auch das Um‐
                                                                                       feld ist mit dem Schwerpunkt Gesund‐
                                                                                       heit, den ExpertInnen auf der Wissens‐
                                                                                       bühne und dem Unterhaltungspro‐
                                                                                       gramm optimal.“

Seit Jahren zeigen namhafte Aussteller im     wechsel- oder Darmfloratests und Be‐
Rahmen der Seniorenmesse LEBENS‐              handlungen bei Esteticamed bzw. bei
LUST Produkte und Services, die das           Alexandra Trafoier bis hin zu einem
Leben für ältere Menschen erleichtern         Wellnessurlaub im Quellenhotel Bad
und bereichern. Zum ersten Mal nutzte         Waltersdorf oder einem Wochenende in
auch die Österreichische Gesellschaft         Marienkron. „Damit konnten wir bei
vom Goldenen Kreuze die Gelegenheit           vielen Menschen anknüpfen und Interes‐
und stieß dabei auf großes Interesse.         sentInnen für die ÖGGK gewinnen.“
    Neben der allgemeinen Information
über Programm und Leistungen der
ÖGGK präsentierten sich auch die Ko‐
operationspartner: So stellten Andreas
Berger und drd doctors online das Ge‐
sundheitsnetz Goldenes Kreuz vor. Alex‐
andra Trafoier zeigte ihr Shiatsu-Ange‐
bot. MitarbeiterInnen des Instituts
AllergoSan brachten die Produkte des
Darmgesundheits-Pioniers näher. Mari‐
ella Schmid gab einen Überblick, was
Ernährungsberatung leisten kann. Und
auch das Oma-/Opa-Projekt bildete ei‐
nen Schwerpunkt.
    „Um möglichst viele Menschen anzu‐
locken und ins Gespräch zu kommen,
haben wir überdies ein Glücksrad am
Stand installiert“, erklärt Generalsekretä‐
rin Erika Sander. Zu gewinnen gab es
zahlreiche Preise – von Rätselheften fürs
Gehirntraining über Allergie-, Stoff‐

                                                                                                          2022 / 03 LEBENSWERT 11
MUSIKFEST

   Next Generation
   Das Next Generation Orchestra verbindet auf unverwechselbare Weise angehende MusikerInnen
   mit der professionellen Musikwelt.

   Als einziger generationsübergreifender
   Klangkörper Österreichs führt das Next
   Generation Orchestra herausragende
   junge MusikerInnen in die Welt des Or‐
   chesterspiels ein. Angeleitet und geführt
   werden die Nachwuchstalente von Be‐
   rufsmusikerInnen aus dem Umfeld des
   Wiener Musikgymnasiums – konkret
   von AbsolventInnen oder Eltern, die
   selbst ProfimusikerInnen sind. Und sie
   erfahren dabei das Orchesterspiel als
   Ideal der Entwicklung von professionel‐
   len Individualisten zur kollektiven
   Künstlergemeinschaft.
      Das Besondere daran: Viele Absolven‐
   tInnen des Musikgymnasiums sind heute
   renommierte ProfimusikerInnen, Kul‐
   turmanagerInnen, PädagogInnen oder
   KulturredakteurInnen. Sie stellen sich in
   den Dienst der guten Sache, sind Vorbild
   für die Jungen und geben ganz konkrete
   Erfahrungen weiter.

                                                                          Guido Mancusi am Pult
                                                                             Für Außenstehende zu erleben war
                                                                          das beim Beethoven Ensemblefest im
                                                                          September letzten Jahres, wo das Next
                                                                          Generation Orchestra unter Dirigent
                                                                          Guido Mancusi ein beeindruckendes
                                                                          Konzert gab. „Dafür ist es uns tatsächlich
                                                                          gelungen, auf jedem Orchesterpult einen
                                                                          Alumni-Profi gemeinsam mit einer akti‐
                                                                          ven SchülerIn des Musikgymnasiums zu
                                                                          besetzen“, freut sich Initiator und Mode‐
                                                                          rator des Konzerts, Nikolaus Straka.
                                                                          „Dementsprechend herausragend war
                                                                          die künstlerische Qualität des Konzerts.“
                                                                          Rund 300 BesucherInnen kamen so in
                                                                          den Genuss von Ludwig van Beethovens
                                                                          Quintett in Es-Dur op. 16 und von dessen
                                                                          Tripelkonzert in C-Dur op. 56. Solisten
                                                                          waren Constanze Koblitz (Violine), An‐
                                                                          tonia Straka (Cello) und Naotaka Sato
                                                                          (Klavier).
                                                                             Zum Nachschauen gibt es das Konzert
                                                                          auf YouTube:
                                                                          www.youtube.com/watch?v=O85dkZZl3LE

12 LEBENSWERT 2022 / 03
Neu bei HÖRENSWERT
Zwei weitere Episoden unseres Podcasts HÖRENSWERT sind heuer bereits erschienen
– wie gewohnt zu aktuellen Themen.

Die Folge „Pflege – zwischen Notstand und        Schwachstellen benennen. Gleichzeitig          häufigsten chronischen Lebererkrankun‐
Hilfe“ widmet sich dem viel diskutierten         will sie aber Lösungen entwickeln und          gen zählt, wissen die wenigstens darüber
Thema Pflegenotstand, der nach Mei‐              Pflegebedürftigen sowie pflegenden An‐         Bescheid. Ernährungswissenschaftlerin
nung von BranchenvertreterInnen und              gehörigen zur Seite stehen. In der elften      Tina Gensthaler propagiert, auf mögliche
Sozialhilfeverbänden längst eingetreten          Folge von HÖRENSWERT beklagt sie gegen‐        Anzeichen zu achten und erklärt im Ge‐
ist. Doch wie stellt sich die Situation dar?     über Moderatorin Denise Seifert die            spräch mit Moderatorin Denise Seifert,
Woran krankt das System? Und fehlt es            versäumten Chancen und gibt Betroffe‐          wie das Leberfasten funktioniert.
bloß an ausreichend Personal? Pflegeex‐          nen probate Ratschläge.
pertin Elisabeth Hahn arbeitet seit vielen                                                      Beide Folgen zu hören unter
Jahren im Pflegesektor und kann die              „Richtig fasten – der Leber zuliebe“ ist der   www.oeggk.at/podcast
                                                 Titel der zweiten Episode des laufenden
                                                 Jahres. Wer dabei an die Sünden des
                                                 Faschings denkt, irrt jedoch. Beim Le‐
                                                 berfasten geht es aber nicht vorrangig um
                                                 schlanke Linie oder Entschlacken, son‐
                                                 dern vor allem um Fasten zugunsten der
                                                 Gesundheit. Denn das Leberfasten eta‐
                                                 bliert sich zunehmend als wirkungsvolle
                                                 Maßnahme gegen die weit verbreitete
                                                 nichtalkoholische Fettleber (NAFLD).
                                                 Obwohl die NAFLD weltweit zu den

                                                DAS Probiotikum
                                                 zum Antibiotikum
                                                 10 hochaktive Bakterienstämme für Ihren Darm
                                                 OMNi-BiOTiC® 10 AAD:
                                                 Zum Diätmanagement bei einer Dysbalance der Darmflora
                                                 während und nach der Gabe von Antibiotika.

                 Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke (bilanzierte Diät)
                 Institut AllergoSan Pharmazeutische Produkte Forschungs- und Vertriebs GmbH                   www.omni-biotic.com
darauf ein. Zunächst in einem Impuls‐
                                                                                                vortrag. Danach gibt es im Publikumsge‐
                                                                                                spräch ausreichend Zeit für Diskussion
                                                                                                und Fragen.
      VERANSTALTUNGSTIPPS                                                                       www.oeggk.at/demenzundich/
                                                                                                ÖGGK, Kärntner Straße 26 (Eingang
                                                                                                Marco-d’Aviano-Gasse 1), 1010 Wien
   Fasten zum Wohl der Leber
                                                                                                Zugunsten der Demenz-Initiative
   mit Tina Gensthaler
   Donnerstag, 17. März 2022, 18.30 Uhr                                                         mit Dorothy Khadem-Missagh, Peter Leussink
   Viele denken bei Lebererkrankungen                                                           und der Camerata Medica Wien
   sofort an Alkohol, doch es ist in zuneh‐     Wiener Medizin erstmals internationale          Donnerstag, 21. April 2022, 19.30 Uhr
   mendem Maße auch der Lebensstil unse‐        Bedeutung. Anfang des 20. Jahrhunderts          Um die Demenz-Initiative der Caritas
   rer Wohlstandsgesellschaft, der der Leber    zählte die Medizin in Wien dann erneut          der Erzdiözese Wien zu unterstützen,
   schaden kann. Die nicht-alkoholische         zur internationalen Spitzenklasse. Bei          bringt die Camerata Medica Wien ge‐
   Fettlebererkrankung (NAFLD) gehört           einem Gang durch die Arkaden der Uni‐           meinsam mit der Pianistin Dorothy Kha‐
   heutzutage zu den häufigsten chronischen     versität Wien erfahren die TeilnehmerIn‐        dem-Missagh und dem Tenor Peter
   Lebererkrankungen.                           nen viel über die Blütezeit der Wiener          Leussink ein ganz spezielles Konzert zur
                                                Medizinischen Schulen sowie deren               Aufführung: Dorothy Khadem-Missagh
                                                Protagonisten Gerhard van Swieten,              wird das selten gespielte Klavierkonzert
                                                Ignaz Philipp Semmelweiß und Theodor            Nr. 5 von Ferdinand Ries interpretieren.
                                                Billroth. Anhand der Denkmäler im               Und der aus Holland stammende Tenor,
                                                Arkadengang wird ein Bogen gespannt,            Opernsänger und Gesangscoach Peter
                                                der vom 18. Jahrhundert bis in die Ge‐          Leussink wird zusammen mit dem Or‐
                                                genwart der Medizin reicht.                     chester ein typisches Beispiel für Belcan‐
                                                Treffpunkt Haupteingang der Universität Wien,   to-Gesang als Prävention und Therapie
                                                Universitätsring 1, 1010 Wien                   bei Demenz präsentieren. Durch das
                                                                                                Programm führt die Schauspielerin und
                                                Psychotherapie im Gespräch                      Moderatorin Reya Galen. Die ÖGGK
                                                                                                leistet einen Beitrag im Rahmen des Pro‐
                                                mit Lara-Andrea Vranek und Gerhard Stumm        jekts „Demenz und ich“, der Reinerlös
   Die gute Nachricht: Durch eine rechtzeiti‐   Dienstag, 29. März 2022, 18.00 Uhr              des Konzerts geht an die Demenz-Initia‐
   ge Ernährungsumstellung kombiniert mit       Angst zählt zu den primären Emotionen.          tive. (Mitglieder erhalten 15 % Ermäßi‐
   mehr Bewegung kann sich die Leber in         Als natürliche Reaktion auf Bedrohung           gung)
   der Regel regenerieren. Einen raschen        stellt sie ein hilfreiches Signal dar. Wenn     Wiener Konzerthaus, Mozartsaal,
   Effekt kann das Leberfasten nach Worm®       aber Angst unangemessen bzw. chro‐              Lothringerstraße 20, 1030 Wien
   bewirken. Bereits nach zwei Wochen kön‐      nisch wird, dann liegt ein Problem vor. In
   nen sich deutliche Verbesserungen der        ihrem Vortrag „Angst – vom Nutzen und
   Leberfettwerte, des Stoffwechsels und der    von der Qual“ im Rahmen der Reihe
   Entzündungsparameter zeigen, wie Er‐         „Psychotherapie im Gespräch“ gehen
   nährungswissenschaftlerin Tina Genstha‐      Psychotherapeutin Lara-Andrea Vranek
   ler in ihrem Vortrag erklärt. Wer an die‐    und klinischer Psychologe und Gesund‐
   sem Tag keine Zeit hat, kann auch die        heitspsychologe Dr. Gerhard Stumm
   Podcast-Folge mit Tina Gensthaler unter
   www.oeggk.at/podcast nachhören.
   ÖGGK, Kärntner Straße 26 (Eingang
   Marco-d’Aviano-Gasse 1), 1010 Wien

   Auf den Spuren der Medizin
   mit Brigitte Lindinger                                                                         Anmeldung zu allen Veranstaltungen
   Dienstag, 22. März 2022, 16.00 Uhr                                                             (auch für Nicht-Mitglieder)
   Die nächste Führung aus der Reihe VER-                                                         über die Website www.oeggk.at
   STECKTES WIEN widmet sich der Wiener                                                           oder unter T 01 996 80 92
   Medizinischen Schule – zwei historische                                                        oder gesellschaft@oeggk.at
   Zeiträume medizinischer Lehre und                                                              Bitte vergewissern Sie sich knapp vor
   Forschung sowie praktizierter klinischer                                                       der Veranstaltung, ob sie in geplanter
   Medizin, wo Wien das Zentrum bildete.                                                          Form stattfinden kann.
   Zu Zeiten Maria Theresias erlangte die

14 LEBENSWERT 2022 / 03
IM PORTRÄT:

Elisabeth Hahn
Elisabeth Hahn von meinpflegegeld.at zählt zu den langjährigsten Koopera-
tionspartnerInnen der Österreichischen Gesellschaft vom Goldenen Kreuze.
Im Porträt von LEBENSWERT verrät sie, was sie an der Zusammenarbeit
schätzt und was sie gemeinsam mit der ÖGGK noch verwirklichen will.
Elisabeth Hahn hat den Pflegeberuf von        Und was daran war der Grund, warum Sie
der Pike auf gelernt und damit alle Facet‐    Kooperationspartnerin geworden sind?
ten kennengelernt: Nach Abschluss der            Oh, da muss ich weit zurückblicken.
Krankenpflegeschule am Krankenhaus            Der damalige Generalsekretär Peter Stra‐       Im Grunde ist für uns jede Kooperati‐
Hietzing durchlief sie verschiedene Statio‐   ka hatte erkannt, dass pflegende Angehö‐    on wertvoll, weil die Gruppe der pflegen‐
nen, bis sie 2007 Führungsverantwortung       rige besondere Beachtung verdienen und      den Angehörigen nicht einfach zu errei‐
übernahm und eine Wohngemeinschaft            Begleitung sowie Unterstützung brau‐        chen ist. Die Menschen sind derart mit
für an Demenz erkrankte Menschen so‐          chen. Und schon damals gab es eine gro‐     dem Organisieren, dem Tun und dem
wie danach ein Hauskrankenpflegeteam          ße Übereinstimmung und eine Bereit‐         Aushalten beschäftigt, dass sie oft keine
leitete. Parallel dazu bildete sie sich auf   schaft neue Wege zu gehen. Da haben         Zeit mehr haben, zu Vorträgen zu gehen
vielen Gebieten weiter und absolvierte die    meine Dienstleistungen wie Puzzlesteine     oder sich umzuschauen.
Kurse für Pflegegeldgutachten sowie des       dazu gepasst, und so haben wir eine Rei‐       Außerdem ergeben sich sogar mit
allgemein beeideten gerichtlich zertifi‐      he von Aktionen für pflegende Angehöri‐     anderen KooperationspartnerInnen An‐
zierten Pflegesachverständigen. Im Sep‐       ge realisiert – etwa Veranstaltungen zu     knüpfungspunkte, wie zum Beispiel mit
tember 2015 beendet sie außerdem ihr          „Pflegegeld“, „Vorsorgevollmacht“ und       der Psychotherapeutin Lara-Andrea
Studium zur akademischen Gesundheits-         „Patientenverfügung“ oder Workshops         Vranek, die ich ebenfalls sehr schätze.
und Pflegeberatung. Für den den Master        für Angehörige. Gemeinsam mit Koope‐
"Advanced Nursing Practice" arbeitet sie      rationspartnerInnen aus der Industrie       Welche Vorteile haben umgekehrt
an der Masterthesis. Heute ist sie Inhabe‐    wurden auch Seminare zu sehr sensiblen      ÖGGK-Mitglieder von der Zusammenar‐
rin von meinpflegegeld.at und in dieser       Themen wie „Inkontinenz“ angeboten.         beit?
Funktion seit bald zehn Jahren Kooperati‐                                                    Ganz handfeste. Viele Angebote sind
onspartnerin der ÖGGK.                        Seither hat sich einiges verändert. Was     kostenlos oder zumindest deutlich ver‐
                                              sind heute Ihre Schwerpunkte bei mein‐      günstigt. Sie haben also einen finanziel‐
Spontan gefragt, wie würden Sie die           pflegegeld.at?                              len Vorteil. Vor allem aber kommen sie
ÖGGK jemandem in wenigen Worten                  Mein Anspruch hat sich gar nicht so      mit Gleichgesinnten oder gleichermaßen
beschreiben, der die Institution nicht        sehr verändert, aber das Angebot hat sich   Betroffenen in Kontakt und können sich
kennt?                                        zweifellos weiterentwickelt. In meiner      austauschen und vernetzen. Das ist min‐
   Die ÖGGK zeichnet sich für mich            Firma fokussiere ich auf zwei Bereiche:     destens ebenso bedeutsam.
damit aus, dass im Rahmen der Gesund‐         Zum einen haben wir Angebote für Un‐           Deshalb ist es schön, dass die Gesell‐
heitsförderung unterschiedliche Gesell‐       ternehmen, Institutionen und Vereine.       schaft vom Goldenen Kreuze in diesem
schaftsgruppen beziehungsweise Alters‐        Da veranstalten wir Seminare für Teams,     bunten Strauß an Programmpunkten
gruppen angesprochen werden. Diese            moderieren Besprechungen oder werden        auch ein so schwieriges Thema wie „Ge‐
Vielfalt im Angebot macht es aus meiner       für die Erstellung von Konzepten – letzt‐   sundheit und Pflege“ mit anbietet.
Sicht aus. Toll finde ich außerdem, dass      lich zur Verbesserung der Qualität in der
das Angebot auf Gesundheitsförderung          Pflege – angefragt. Auf der anderen Seite   Was ist Ihre Vision für die Zukunft, und
abzielt. Gesundheitsförderung bezieht         bieten wir Unterstützung bzw. Schulung      welche Rolle kann darin vielleicht die
sich ja nicht ausschließlich auf die kör‐     für pflegende Angehörige oder die Be‐       ÖGGK spielen?
perliche Gesundheit, sondern schließt         troffenen selbst. Hauptthema ist auch da        Ich bin ein großer Fan von ständiger
sehr viel mehr an Dimensionen mit ein.        die Organisation einer neu entstanden       Weiterentwicklung. Wenn wir etwas
Der ÖGGK gelingt es, diesen Bogen von         Pflegesituation bzw. das Einreichen eines   bewegen wollen, dürfen wir nie stehen‐
der Kunst & Kultur über Vorträge und          Pflegegeldantrages. Abgerundet wird das     bleiben. Das macht das Team um Erika
Seminare bis hin zu Sport zu spannen.         Angebot durch Gedächtnistraining im         Sander in bemerkenswerter Weise und
   Es ist wirklich beeindruckend, was         Einzelsetting.                              mit großer Kreativität vor. Bestes Beispiel
dem Team um Erika Sander da gelingt                                                       ist das Gesundheitsnetz Goldenes Kreuz
und mit welcher Qualität die Programm‐        Was sind besonders dringende Anliegen       mit dem Kernelement Telemedizin. Das
punkte gestaltet werden. Sogar brandak‐       oder Projekte? Und wie kann die Koope‐      ist wirklich zukunftsweisend. Und daran
tuelle Themen wie das neue Sterbehilfe-       ration mit der ÖGGK da befruchtend          könnte man eines Tages vielleicht sogar
Gesetz werden fundiert beleuchtet.            wirken?                                     die Vision von Telepflege anknüpfen.

                                                                                                              2022 / 03 LEBENSWERT 15
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                                                                    30.06.

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              Freie Arzt- oder Krankenhauswahl                               Mehr Komfort, angenehmes Ambiente
                                                                             im Krankenzimmer

              Den Zeitpunkt Ihrer Behandlung oder einer                      Flexible Besuchszeiten etc.
              nicht akuten Operation mitbeeinflussen können

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