Blick auf morgen Mit gezielter Prävention lange gesund bleiben - N 12 | 2022/03 Magazin für Mitglieder und Freunde der Österreichischen ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
N° 12 | 2022/03 Magazin für Mitglieder und Freunde der Österreichischen Gesellschaft vom Goldenen Kreuze Blick auf morgen Mit gezielter Prävention lange gesund bleiben
INHALT Schwerpunkt Prävention EDITORIAL Wir haben es in der Hand GENERALSEKRETÄRIN Prävention in Österreich ...............................................................3 Hand aufs Herz MAG. ERIKA SANDER Kommentar des Präsidenten........................................................ 4 Für jeden etwas Vielfältiges Präventionsangebot der ÖGGK .............................. 6 Gesundheitskompetenz lernen Pilotprojekt PRAEVENIRE Summer School............................. 9 Liebe Leserinnen und Leser, Gut beraten ... Prävention mit dem Leitthema Prävention widmen wir diesmal die gesam‐ Tipp Ihres Apothekers Andreas Berger/Ameisapotheke ....... 10 te Ausgabe unserer Kernaufgabe – der Gesundheitsförderung. Wir liefern Ihnen aber nicht nur Einblicke aus wissenschaftli‐ Rückblick cher und gesundheitspolitischer Perspektive. Wir lassen auch Es lebe die LEBENSLUST ................................................................. 11 ExpertInnen zu Wort kommen und stellen dar, wie wir unse‐ Next Generation Orchestra.........................................................12 ren Auftrag verstehen und was die Österreichische Gesellschaft vom Goldenen Kreuze zur Prävention in Österreich beiträgt. Podcast Neu bei HÖRENSWERT .................................................................... 13 Das Gesundheitsnetz Goldenes Kreuz ist ein wichtiger Schwerpunkt dabei, der in der letzten Ausgabe ausgiebig be‐ Veranstaltungstipps leuchtet wurde. Diesmal sollen außerdem die vielen kleineren Fasten zum Wohl der Leber – Mosaiksteine Beachtung finden, die in Summe unser Bild von ein Vortrag von Tina Gensthaler................................................14 Gesundheitsförderung ergeben. Sie sind ein Angebot an Sie, Auf den Spuren der Medizin – damit Sie möglichst viele Jahre in Gesundheit leben. aus der Reihe VERSTECKTES WIEN .................................................14 Psychotherapie im Gespräch – Passend dazu starten wir weiters eine neue Serie und stellen mit Lara-Andrea Vranek und Gerhard Stumm........................14 Ihnen unsere wichtigsten KooperationspartnerInnen vor. Den Zugunsten der Demenz-Initiative – Beginn macht ein Porträt von Elisabeth Hahn, die seit langem ein Benefizkonzert der Camerata Medica Wien ......................14 unsere Expertin für sämtliche Fragen zum „heißen Eisen“ Pflege ist. Darin verrät sie, warum sie sich für Pflegebedürftige Personen und pflegende Angehörige engagiert. Kooperationspartnerin Elisabeth Hahn – im Porträt.............. 15 Nicht unerwähnt sollen auch die vielen Vergünstigungen sein, die Mitglieder der Österreichischen Gesellschaft vom Golde‐ nen Kreuze als Vorteile genießen. Einen Überblick darüber bietet unsere Website unter www.oeggk.at/vorteile-fuer-mitglie- der sowie der Folder „Vergünstigungen für ÖGGK-Mitglieder“. Sollten Sie dazu oder zu anderen Anliegen Informationen benötigen: Wir sind für Sie da – sowohl telefonisch, bei einer unserer Veranstaltungen oder per Mail! IMPRESSUM Medieninhaber und Herausgeber: Österreichische Gesellschaft vom Goldenen Kreuze Kärntner Straße 26, 1010 Wien, T 01 996 80 92, gesellschaft@oeggk.at, www.oeggk.at, ZVR 550278058 Fotos: Karolina Grabowska/pexels (S. 1), Katharina Schiffl (S. 2, 4, 11, 15), Freepik (S. 3, 4, 5, 9), N. Bachl (S. 5), Sima Prodinger (S. 6), Institut AllergoSan/Jungwirth (S. 7), ÖGGK (S. 7), Lara-Andrea Vranek (S. 8), APA-Fotoservice/Hörmandinger (S. 8), Stefan Baumann (S. 9), Ameisapotheke (S. 10), David Faber (S. 11), Schewig Ihre Erika Sander Fotodesign (S. 12), Musikgymnasium Wien (S. 14), Esteticamed (S. 14), Hubertl/ Wikimedia Commons (S. 14), Gerhard Stumm (S. 14). 2 LEBENSWERT 2022 / 03
PRÄVENTION IN ÖSTERREICH Wir haben es in der Hand Prävention findet sich in nahezu jedem Regierungsprogramm, und auch von österreichischen Entscheidungs- trägerInnen werden Präventionskonzepte im Gesundheitsbereich beschworen. Dennoch kommt die Prävention hierzulande nach Meinung vieler ExpertInnen zu kurz. Dabei ist sie der Schlüssel, um möglichst lange gesund zu bleiben, betont Mediziner und Präventionsexperte Norbert Bachl im Gespräch mit LEBENSWERT. akt ist: Die öffentliche Hand wendet für Gesundheitsför‐ Höhe von 43,2 Milliarden Euro ein Tropfen auf dem heißen F derung und Prävention (ohne Rehabilitation) gerade ein‐ mal 3,3 Prozent der laufenden Gesundheitsausgaben auf. Das hat zur Folge, dass mehr Menschen frühzeitiger erkranken Stein“, kritisiert Bachl. „Dabei wiegt ein Gramm Prävention mehr als sechs Kilogramm Rehabilitation. Wir reden über die Finanzierung der Therapie, der Rehabilitation und der Pflege. als in anderen Ländern und überproportional viel für die so Wir zäumen damit aber das Pferd von hinten auf. Wir sollten genannte Reparaturmedizin ausgegeben werden muss. viel mehr darin investieren, dass die Menschen so lange wie Das bestätigt em. Univ.-Prof. Dr. Norbert Bachl, Facharzt möglich gesund bleiben“, ist er überzeugt. Somit ist der Weg in für Medizinische Leistungsphysiologie: „Es gibt zwar viele die Pflegefalle vorgezeichnet (siehe auch das Buch „Raus aus Einzelinitiativen. So werden zum Beispiel mit Radwegen, der Pflegefalle“ von B. Fisa, N. Bachl und A. Biach, 2021). Sportgeräten in Parks und Spielplätzen Akzente im öffentli‐ Denn die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: In Öster‐ chen Raum gesetzt. Und es kommen auch Initiativen aus dem reich betragen die Gesundheitskosten für Menschen zwischen Gesundheitswesen wie etwa die Gesundheitsziele der Sozial‐ 0 und 24 Jahren rund 1.600 Euro pro Jahr. Für jene zwischen versicherung der Selbständigen (SVS), die finanzielle Anreize 25 und 49 Jahren liegen sie schon bei 2.174 Euro. In der Gruppe für gesundheitsförderndes Verhalten bieten. Insgesamt wird der 50- bis 74-Jährigen steigen sie auf 5.080 Euro, und bei allen aber zu wenig getan.“ über 75-Jährigen belaufen sie sich inklusive Pflegekosten auf Die öffentliche Hand – das sind Bund, Länder, Städte und satte 15.157 Euro. Gemeinden sowie die Sozialversicherung – gab im Jahr 2016 „Die ÖsterreicherInnen sind intrinsisch leider eher Bewe‐ 2.441,3 Mio. Euro für Gesundheitsförderung und Prävention gungsmuffel, im Gegensatz zu den NordeuropäerInnen“, aus, das entspricht 280,6 Euro pro Kopf der Bevölkerung. „Das bedauert Bachl. „Deshalb müssen viele von uns – zugespitzt ist im Vergleich zu den gesamten Gesundheitsausgaben in formuliert – im zweiten Lebensdrittel daran arbeiten, die Sün‐ 2022 / 03 LEBENSWERT 3
den des ersten Lebensdrittels auszumerzen, um das dritte Le‐ bensdrittel anleben zu können.“ Bei aller Kritik am Gesundheitssystem appelliert er aber auch an jeden Einzelnen: „In der Verhaltensprävention haben HAND AUFS HERZ wir es selbst in der Hand, für unsere Gesundheit zu sorgen.“ KOMMENTAR DES PRÄSIDENTEN Es ist nie zu früh und nie zu spät DR. WILHELM GLOSS „Es ist nie zu früh und nie zu spät, um mit Prävention zu beginnen“, sagt der Experte für Sportleistungsmedizin, Präven‐ Das Schlagwort „Prävention“ darf in keinem politischen tion, Rehabilitation und Fitness. „Schon im Kindheitsalter Grundsatzpapier fehlen und so findet sich auch im aktuellen kann man etwa mit viel Bewegung, Spielen und Springen die Regierungsprogramm die Absichtserklärung: „Im Rahmen Knochendichte stärken und damit die Basis dafür legen, dass der Gesundheitsförderung bekennen wir uns unter anderem man auch im Alter starke Knochen hat. Gleichzeitig belegen zu einer Stärkung der präventiven Maßnahmen durch eine Studien, dass selbst 90-Jährige remobilisiert werden können.“ österreichweite Präventionsstrategie, damit die persönliche Entscheidend sei dabei, weiß Bachl, die Regelmäßigkeit. Gesundheit verbessert wird. Neben finanziellen und sachli‐ „Die Zellen brauchen nachgewiesenermaßen körperliche Ak‐ chen Anreizen für die Teilnahme an Präventionsprogram‐ tivität, um richtig arbeiten zu können. Genau das erfüllen wir men soll die Prävention auch in Schulen und Betrieben ge‐ stärkt werden.“ Doch was davon wird umgesetzt? Und was ist dafür geeignet, tatsächlich etwas am Verhalten der Menschen zu verändern? Denn am Wissen um den Wert von gesundem Leben liegt es nur bedingt. Hand aufs Herz – wir alle wissen, dass wir ausreichend Bewegung machen sollten, uns gesund ernähren sowie wenig Alkohol trinken und nicht rauchen sollten. Wir wissen auch, dass Vorsorgeuntersuchungen sinnvoll sind und dass Stress der Gesundheit abträglich ist. Doch die Sche‐ re zwischen Wissen und Verhalten klafft nach Meinung vie‐ ler Expertinnen und Experten nahezu unverändert ausein‐ ander. Warum ist das so? Meine (laienhafte) Erklärung: Weil Prävention mit erho‐ benem Zeigefinger keinen Spaß macht oder noch schlimmer, jeglichen Spaß vertreibt. Weil man sich nicht von PolitikerIn‐ nen erklären lassen möchte, wie man leben soll. Eine Trotzhaltung ist freilich kontraproduktiv. Es geht schließlich um unser eigenes Wohlbefinden – gegenwärtig und künftig. In letzter Konsequenz sind wir selbst dafür verantwortlich, alles zu tun, um gesund bzw. möglichst be‐ schwerdefrei alt zu werden. Somit liegt es auch an uns, ge‐ WAS IST PRÄVENTION? sundheitsfördernde Aktivitäten zu finden, die uns liegen, und diese so selbstverständlich in unseren Alltag einzubau‐ en, dass wir sie leben. Wir von der Österreichischen Gesell‐ Die Prävention hat das Ziel, durch vorbeugende Maßnahmen schaft vom Goldenen Kreuze wollen Sie auf diesem Weg eine Erkrankung zu verhindern oder zu verzögern bzw. Krank- unterstützen – indem wir Ihnen eine Vielfalt an gesundheits‐ heitsfolgen zu vermeiden – soweit die Definition, die sich auf fördernden Programmpunkten anbieten, aus denen jede/r der Website des Gesundheitsministeriums findet. Die Prävention etwas für sich mitnehmen kann. setzt also an konkreten Gesundheitsrisiken für eine Person durch bestimmte Krankheiten an. Ihr Wilhelm Gloss Unterschieden wird je nach Zeitpunkt der Maßnahmen und Ge- sundheitszustand zwischen Primärprävention (gezielte Förde- rung der Gesundheit, um bestimmte Krankheiten zu vermei- den), Sekundärprävention (Risikofaktoren zu minimieren und Krankheitsverläufe zu mildern) und Tertiärprävention (Rehabili- tation). Präventionsmaßnahmen, die im Gesundheitssystem durchgeführt werden, bezeichnet man auch als Gesundheitsvor- sorge. Im Unterschied zur Prävention befasst sich die Gesund- heitsförderung nicht mit konkreten Krankheitsrisiken, sondern mit den allgemeinen Voraussetzungen für die Erhaltung der Ge- sundheit. 4 LEBENSWERT 2022 / 03
in Österreich bzw. Europa aber nicht.“ Nur zwischen 22 und 27 Prozent der EuropäerInnen erreichen die Normen der Weltge‐ sundheitsorganisation WHO (unterschiedlich nach den ein‐ zelnen Ländern). Weitere rund 30 Prozent sind „ein bisschen aktiv“. Und zwischen 50 und 60 Prozent sind mehr oder weni‐ ger inaktiv. „Das führt zu einer Spirale nach unten“, so Bachl. „Die Bewegungslosigkeit bewirkt Übergewicht. Übergewicht löst oftmals chronische Entzündungen aus. Und diese Entzündun‐ gen schlagen bei den individuellen Schwachstellen des Körpers durch und verursachen Erkrankungen.“ „Dabei – und das ist die gute Nachricht – sind wir der Ent‐ stehung von Krankheiten nicht wehrlos ausgeliefert. Mit einem gesunden Lebensstil können wir sogar der genetischen Prädis‐ position ein Schnippchen schlagen.“ Wissenschaftliche Er‐ kenntnisse zeigen, dass neben Genetik, unvorhersehbaren Ursachen wie Unfällen und der Versorgung durch das Ge‐ sundheitssystem vor allem der Lebensstil Einfluss auf die Ent‐ stehung von Krankheiten hat. „Fast die Hälfte geht auf den Lebensstil zurück. Das bedeutet im Umkehrschluss: Fast die ZUR PERSON Hälfe können wir selbst in die Hand nehmen.“ „Eine Studie aus 2020 hat sogar hervorgebracht, dass je‐ mand mit einem hohen genetischen Risiko für eine bestimmte EM. UNIV.-PROF. DR. NORBERT BACHL ist Facharzt für Medizini- Erkrankung die Ausbruchswahrscheinlich durch körperliche sche Leistungsphysiologie und im Bereich Sportleistungsmedi- Aktivität auf ein Niveau drücken kann, das jenem eines Men‐ zin, Prävention, Rehabilitation und Fitness als Medical Consul- schen mit geringem genetischem Risiko und körperlicher tant tätig. Er war zudem in seiner langen Laufbahn Präsident Inaktivität entspricht.“ der Europäischen Gesellschaft für Sportmedizin (EFSMA) sowie Mitglied der Medizinischen Kommission des Österreichischen Nicht das Leben ändern – sondern das Ändern leben und Europäischen Olympischen Komitees. Und er leitete einige Jahr das Olympiazentrum Wien. Sein konkreter Rat: „Gesundheit ruht auf drei Säulen: Be‐ www.dr-bachl.at wegung, hochwertige, kalorienangepasste Ernährung und psychische Ausgeglichenheit und Stressreduktion. Alle drei Säulen lassen sich auf der Basis von regelmäßiger körperlicher Aktivität gut kombinieren, indem man in der Natur aktiv ist, denn das bringt Entspannung mit sich. Meist wird dann auch die Kalorienaufnahme bewusst gestaltet.“ Wesentlich ist es seiner Meinung nach, die Bewegungsein‐ heiten in den Alltag zu integrieren – also beispielsweise auf den Lift zu verzichten und Stufen zu steigen oder gewisse Wege zu Fuß zu gehen oder bei einer Haltestelle auf einem Fuß zu ste‐ hen und so Gleichgewicht zu üben. „Es sollte jeder das Seine finden. Hauptsache, es passiert regelmäßig.“ 2022 / 03 LEBENSWERT 5
SO FREUDVOLL KANN PRÄVENTION SEIN Für jeden etwas Ein Gutteil gelungener Prävention liegt in der Verantwortung jedes Einzelnen. „Aber wir wollen unsere Mitglieder nicht damit allein lassen“, betont ÖGGK-Generalsekretärin Erika Sander. „Deshalb legen wir in der Programmge- staltung ein besonderes Augenmerk auf Aktivitäten und Angebote, die der gesundheitlichen Prävention dienen.“ Die ProtagonistInnen dieser Schwerpunkte geben einen Einblick, wie sie Prävention verstehen und was sie ver- wirklichen wollen. FOKUS: FRÜHERKENNUNG ANNA HUBER-LATTANZI Projektmanagerin der Brustkrebs-Früherkennungs-Initiative „discovering hands“ Prävention kann sehr vielfältig verstanden werden. Wo liegt Ihr Ansatzpunkt? Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. discovering hands nutzt den überlegenen Tastsinn sehbehin‐ derter und blinder Frauen, bildet diese zu Medizinisch-Takti‐ len Untersucherinnen (MTUs) aus und setzt sie in der Brust‐ krebsfrüherkennung ein. Die taktile Brustuntersuchung, die immer im Team mit ÄrztInnen durchgeführt wird, ergänzt die Brustkrebsfrüherkennung in perfekter Weise und ist für alle Frauen jeder Altersgruppe geeignet und wichtig. Was wollen Sie mit Ihrem Programm ganz konkret erreichen? Wir möchten mit unserem Angebot von taktilen Brustun‐ tersuchungen und Schulungen für die taktile Selbstuntersu‐ chung die Früherkennung für alle Frauen verbessern und das Bewusstsein für den Stellenwert der Prävention stärken. Wir möchten außerdem Frauen mit Sehbehinderung die Möglich‐ keit bieten, ihre vermeintliche Behinderung zu einer besonde‐ ren Fähigkeit zu machen, die für andere zu einem Vorteil wird, und die Inklusion von Menschen mit Behinderungen am Ar‐ beitsmarkt fördern. Wie lautet Ihr Appell an die LeserInnen von LEBENSWERT? Nehmen Sie Ihre Brustkrebsvorsorge in die eigenen Hände und nehmen Sie trotz der COVID-19-Pandemie die Angebote für die Brustkrebsfrüherkennung in Anspruch. Hierzu gehö‐ ren die regelmäßige Selbstuntersuchung der Brust, die jährli‐ che Tastuntersuchung bei der/dem GynäkologIn und der Me‐ dizinisch-Taktilen Untersucherin und ab dem 45. Lebensjahr alle zwei Jahre die Früherkennungsmammografie. 6 LEBENSWERT 2022 / 03
FOKUS: ERNÄHRUNG ANITA FRAUWALLNER Gründerin des Darmgesundheits-Pioniers Institut AllergoSan Prävention kann sehr vielfältig verstanden werden. Wo liegt Ihr Ansatzpunkt? Unser Darm ist das zentrale Organ für die Gesundheit. Unsere Lebensweise mit wenig Bewegung sowie fett- und zuckerreicher Ernährung verursacht jedoch die sogenannte „stille Entzündung“ und lässt so das Risiko für chronische Erkrankungen steigen. Das Institut AllergoSan setzt auf Prä‐ vention durch Produkte, die stets von der Natur zur Verfügung gestellt werden – Pro- und Präbiotika, Pflanzen und Vitalstoffe in höchster Qualität. Wir bieten den Menschen wissenschaftli‐ che Innovationen, die einer integrativen Medizin nutzen. Was wollen Sie mit Ihrem Programm ganz konkret erreichen? Wir möchten durch unsere Forschung im Bereich des Mi‐ krobioms das Leben der Menschen weltweit einfach besser und gesünder machen. Es ist uns in zahlreichen Studien gelun‐ gen zu zeigen, dass diese winzigen Darmbewohner große Aus‐ wirkungen auf unsere Gesundheit und Lebensqualität haben, denn Krankheiten entstehen oft durch eine Dysbalance der Bakterien im Darm. Indem wir die richtigen Mikroben aus‐ wählen und in unseren Probiotika zur Verfügung stellen, ist es möglich, Krankheiten positiv zu beeinflussen oder gar nicht erst entstehen zu lassen. gen Alltag. Bei einer Antibiotikagabe oder Langzeit-Einnahme von PPI, Psychopharmaka oder Statinen brauchen Sie zur Wie lautet Ihr Appell an die LeserInnen von LEBENSWERT? Unterstützung Ihrer Darmflora die richtigen, hochqualitativen Jeden Tag frische, ballaststoffreiche Ernährung und Bewe‐ Probiotika (z. B. OMNi-BiOTiC®), denn damit verhindern Sie, gung – denn wer sich selbst bewegt, bewegt auch seinen Darm. dass die Diversität und die Aktivität unserer Freunde im Darm Außerdem Entspannungsübungen als Ausgleich zum stressi‐ verloren geht. FOKUS: BEWEGUNG SIGRID BERTAGNOLI & OLGA BACHLECHNER Physiotherapeutinnen und Trainerinnen des Wirbelsäulenturens Prävention kann sehr vielfältig verstanden werden. Wo liegt Ihr Ansatzpunkt? Frei nach dem Motto von Sebastian Kneipp „Wer nicht jeden Tag etwas Zeit für seine Gesundheit aufbringt, muss eines Tages sehr viel Zeit für die Krankheit opfern“ ist unsere Devise, besser rechtzeitig mit gesundheitsfördernder Bewe‐ gung beginnen, bevor die Probleme auftauchen. Was wollen Sie mit Ihrem Programm ganz konkret erreichen? Wir wollen mit Hilfe der Gruppendynamik Freude an der Bewegung vermitteln und in weiterer Folge Mobilität, Ausdau‐ er und Kraft steigern. Eine höhere Leistungsfähigkeit bedeutet auch eine bessere Lebensqualität. Wie lautet Ihr Appell an die LeserInnen von LEBENSWERT? Bleibt in Bewegung. Das Leben ist Bewegung. 2022 / 03 LEBENSWERT 7
FOKUS: PSYCHISCHES WOHLBEFINDEN LARA-ANDREA VRANEK Prävention heißt für mich, zu einem noch gesunden Zeit‐ Initiatorin von „Psychotherapie im Gespräch“ punkt Sorge für sich zu tragen – und zwar für Körper, Geist und Seele, das heißt, Lebenspflege zu betreiben. Prävention kann sehr vielfältig verstanden werden. Wo liegt Ihr Ansatzpunkt? Was wollen Sie mit Ihrem Programm ganz konkret erreichen? Die Veranstaltungsreihe „Psychotherapie im Gespräch“ stellt mit ausgewählten, hochrangigen ExpertInnen unter‐ schiedliche Fachrichtungen, Zugänge, Sichtweisen und Frage‐ stellungen zum Thema psychische Gesundheit und Psychothe‐ rapie vor. Jeweils ein Impulsvortrag, darauf bezogene Fachfragen sowie ein anschließendes Publikumsgespräch bie‐ ten die Möglichkeit, sich über das Thema seelische Gesundheit zu informieren und zu reflektieren. Damit soll mit „Psychothe‐ rapie im Gespräch“ dem Auftrag der ÖGGK entsprechend die Gesundheitsförderung und Prävention im psychischen Be‐ reich, in der Gesellschaft gestärkt werden. Wie lautet Ihr Appell an die LeserInnen von Lebenswert? Nutzen Sie dieses hochkarätige Angebot der Österreichi‐ schen Gesellschaft vom Goldenen Kreuze, um sich weiter Wissen im Bereich der seelischen Lebenspflege anzueignen und um dieses Wissen in einen achtsamen Umgang mit Ihnen selbst einfließen zu lassen. FOKUS: GEISTIGE FITNESS ANGELA STIEF Wie lautet Ihr Appell an die LeserInnen von Lebenswert? Direktorin der Albertina Modern und Kuratorin der Jeder und jede muss selbst herausfinden, was ihm/ihr gut Ausstellungen der ÖGGK tut. Lernen sich selbst wahrzunehmen, ist bestimmt ein sinn‐ volles Unterfangen, das ein Leben lang optimiert werden kann. Prävention kann sehr vielfältig verstanden werden. Wo liegt Mir macht die Selbstbeobachtung Freude. Jede Art von doktri‐ Ihr Ansatzpunkt? närer oder gar missionarischer Haltung hinsichtlich Gesund‐ Ich beschäftige mich mit dem Thema Gesundheit und al‐ heitsfragen lehne ich jedoch strikt ab. Das finde ich abstoßend. lem, was damit in Verbindung steht, seit langem. Das reicht Dafür bin ich zu liberal. Dennoch glaube ich, dass in Schulen von Ernährung über körperliche Betätigung bis zu psychologi‐ unbedingt und frühzeitig ein Fach für körperliche und menta‐ schen Fragestellungen. Ich persönlich fühle mich am besten, le Gesundheit eingeführt werden sollte, das junge Menschen wenn ich keinen Zucker und kaum Kohlehydrate esse, also auf wesentliche Fragen des Lebens vorbereitet. mich ketogen ernähre. Außerdem bin ich begeisterte Rennrad‐ fahrerin und laufe gerne. Vor allem in der dunklen, kalten Jahreszeit mache ich gerne Bikram Yoga, eine befriedigende Herausforderung. Fantastisch für Durchblutung, Beweglich‐ keit, Muskelstärkung, Anti-Aging, Detox und Entspannung. Was wollen Sie mit Ihrem Programm ganz konkret erreichen? Wohlbefinden und psychische Stabilität. Ich glaube, wir können sehr viel selbst dazu tun, dass es uns gut geht. Außer‐ dem glaube ich, dass Gesundheitsprävention grundsätzlich viel zu wenig Beachtung findet. Und damit meine ich nicht nur irgendwelche Vorsorgeuntersuchungen, sondern vor allem einen gesunden Lebensstil, der selbstverständlich auch ein gehöriges Maß an Genuss beinhaltet. Besser ist es doch, sich frühzeitig um sich zu kümmern, als erst dann, wenn die Alarmglocken läuten. 8 LEBENSWERT 2022 / 03
FOKUS: GESUNDHEITSKOMPETENZ LERNEN Solange man jung ist, fühlt man sich nahezu unverwundbar und denkt mitnichten an Gesundheitsvorsorge oder Krankheitsprävention. Aber nach Meinung zahlreicher ExpertInnen wird der Grundstein für ein gesundes Leben in der Jugend gelegt. Deshalb setzt die ÖGGK auch hier an und unterstützt mit der PRAEVENIRE Summer School ein rich- tungsweisendes Projekt. PRAEVENIRE ist eine unabhängige, gemeinnützige Initiative unter der Ägide von Hans Jörg Schelling, die das Potenzial des öffentlichen Gesundheitswesens in Österreich hervorheben und durch einschlägige Beispiele für „Good Practice“ unter‐ stützen soll. Im Zuge der – seit langem etablierten – Gesund‐ heitstage werden einzelne relevante Themen aufgegriffen, mit Stakeholdern diskutiert und in einem Weißbuch zusammenge‐ fasst. Heuer widmet sich PRAEVENIRE erstmalig und gemein‐ sam mit der ÖGGK auch Jugendlichen und wird eine „Sum‐ mer School“ im Rahmen der „Gesundheitsstage 2022“ in Sei‐ tenstetten realisieren. Dabei sollen Jugendliche anhand von Fachvorträgen, aber vor allem auch durch praktische Einheiten für sich erkennen, was Bewegung „mit ihnen macht“ und wo diese ihren persönlichen Alltag beeinflusst. Die Ideen und Forderungen an die Politik fassen die Jugendlichen ebenso in Bei den Kleinsten beginnen einem Weißbuch zusammen, sodass die Aktivitäten und Er‐ Kinder und Jugendliche stehen aber nicht zum ersten Mal im gebnisse dieser Tage nachhaltig festgehalten werden und die Zentrum der Aufmerksamkeit: Mit den Projekten „Coole ge‐ Politik zur Umsetzung angeregt wird. hen zur Schule“ und „Healthy Kids Club“ setzte die ÖGGK Impulsgeber aus Wissenschaft und Gesundheitssystem sind schon in den vergangenen Jahren Akzente. Mit der ersten so renommierte Persönlichkeiten wie Christoph Huber (Mit- Aktion wurden VolksschülerInnen der Volksschule Purkers‐ Gründer von BioNTech), Eva Höltl (Leiterin des Gesundheits‐ dorf nachhaltig motiviert, den Schulweg zu Fuß zurückzulegen zentrums der Erste Group), Andreas Huss (Obmann der Ös‐ und so Bewegung in den Alltag zu integrieren. Begleitet wurde terreichischen Gesundheitskasse), Christa Wirthumer-Hoche das vom Elternverein, der Stadtgemeinde, den Blaulicht-Orga‐ (Leiterin der AGES Medizinmarkt-Aufsicht), Norbert Bachl nisationen, der lokalen Wirtschaft und dem Klimabündnis (Sportmediziner) und nicht zuletzt Beate Taylor (Ex-Profi‐ NÖ. In der gemeinsamen Initiative mit dem Healthy Kids Club sportlerin, Medizinerin und Trainerin der ÖGGK). wurden Kindergarten-Kleinkinder in Wien, Niederösterreich Als Pilotprojekt geplant soll das Konzept anschließend im und dem Burgenland in Workshops spielerisch an Ernährung, wahrsten Sinn des Wortes Schule machen und mittelfristig in Bewegung, Entspannung und Körperbewusstsein herange‐ Oberstufen in ganz Österreich etabliert werden. führt. 2022 / 03 LEBENSWERT 9
TIPP IHRES APOTHEKERS MAG. PHARM. ANDREAS BERGER / AMEISAPOTHEKE GUT BERATEN… PRÄVENTION Leider ist unser gewachsenes Gesund‐ weise die Gefahr, an Demenz zu erkran‐ nicht nur gut, sondern hat auch einen heitssystem nicht auf die Verhinderung ken, durch regelmäßige Bewegung stark positiven Effekt auf unsere Zivilisations‐ von Krankheiten, sondern auf die Be‐ vermindert. Optimal sind drei Ausdauer- krankheiten. Dabei ist auf mehrkettige handlung ausgerichtet. Daher sind Sie Einheiten pro Woche mit Sportarten wie Kohlenhydrate (wie Vollkornprodukte, gefordert, selbstständig Initiativen zur Gehen, Radfahren, Schwimmen oder Reis, Mais, Hirse, Kartoffeln, Obst, Lin‐ Prävention zu ergreifen. Um gesund älter ähnliches – jeweils 20 bis 50 Minuten (je sen, Bohnen, Erbsen, Quinoa, Amaranth zu werden, sollten folgende Schwerpunk‐ nach Fitnesszustand). Zusätzlich sind oder Buchweizen), auf gute pflanzliche te beachtet werden: zwei Kraft-Einheiten angeraten, wofür Fette (Leinöl, Rapsöl, Olivenöl, etc.) und Regelmäßige Bewegung fördert nicht sich Gymnastik oder Trainings in einem auf Proteine aus Pflanzen oder Fisch zu nur das körperliche und seelische Wohl‐ Fitnessstudio eignen, und zwei Einhei‐ achten. befinden. Neue Studien zeigen auch, dass ten, die auf Beweglichkeit und Gleichge‐ In der Pandemie sind uns gesellschaft‐ die geistigen Fähigkeiten erhalten und wicht abzielen. liche Kontakte zu anderen Personen sogar gestärkt werden. So wird beispiels‐ Ausgewogene Ernährung schmeckt nicht leicht gemacht worden. Aber gera‐ de die Kommunikation mit anderen Menschen „face to face“ ist besonders wichtig, um gesund zu bleiben. Etwa ein Drittel unseres Lebens ver‐ bringen wir im Schlaf! Das zeigt, wie wichtig dieser für uns ist. Umso mehr sollten wir uns um richtige Schlafhygiene kümmern, damit wir die regenerativen Effekte nützen können. Viele Apotheken, wie z.B. auch unsere Netzwerkapotheken, bieten Ihnen Informationen zum Thema „Schlafen“ an! Nicht nur aktiv etwas zu tun ist wich‐ tig, sondern auch das Vermeiden oder die Reduktion von bestimmten Tätigkei‐ ten verdient Beachtung. Dazu gehören vor allem Alkohol, Rauchen, Fertigge‐ richte und tierische Fette, aber auch der zu intensive Gebrauch von elektroni‐ schen Medien (Fernsehen, Internet, Han‐ dy, …). Eine der wichtigsten Präventionsmaß‐ nahmen ist die Königsdisziplin der Me‐ dizin, das Impfen. Auch wenn immer wieder Impfgegner versuchen, die Fakten zu verdrehen: Die Impfung ist die beste und sicherste Möglichkeit, sich vor Krankheiten und deren Spätfolgen zu schützen. Da nicht alle Leiden durch Prävention verhindert werden können, ist es nicht zuletzt bedeutsam, Krankheiten mög‐ lichst früh zu erkennen. Daher sollten Sie die Möglichkeit der Vorsorgeuntersu‐ chung jährlich nützen! Bleiben Sie gesund und wenn Sie Fra‐ gen zur Prävention haben, wenden Sie Sich an die/den ÄrztIn oder ApothekerIn Ihres Vertrauens! 10 LEBENSWERT 2022 / 03
SENIORENMESSE Es lebe die Lebenslust Vom 20. bis 23. Oktober 2021 verwandelte „Wiens einzigartiger Seniorenclub“ die Halle A der Messe Wien wie- der in ein Erlebnis für Junggebliebene. Erstmals bei der Seniorenmesse dabei war auch die ÖGGK. „Mit fast 25.000 BesucherInnen ist die LEBENSLUST eine großartige Präsenta‐ tionsfläche, die wir sicher wieder nutzen werden“, so Sander. „Denn auch das Um‐ feld ist mit dem Schwerpunkt Gesund‐ heit, den ExpertInnen auf der Wissens‐ bühne und dem Unterhaltungspro‐ gramm optimal.“ Seit Jahren zeigen namhafte Aussteller im wechsel- oder Darmfloratests und Be‐ Rahmen der Seniorenmesse LEBENS‐ handlungen bei Esteticamed bzw. bei LUST Produkte und Services, die das Alexandra Trafoier bis hin zu einem Leben für ältere Menschen erleichtern Wellnessurlaub im Quellenhotel Bad und bereichern. Zum ersten Mal nutzte Waltersdorf oder einem Wochenende in auch die Österreichische Gesellschaft Marienkron. „Damit konnten wir bei vom Goldenen Kreuze die Gelegenheit vielen Menschen anknüpfen und Interes‐ und stieß dabei auf großes Interesse. sentInnen für die ÖGGK gewinnen.“ Neben der allgemeinen Information über Programm und Leistungen der ÖGGK präsentierten sich auch die Ko‐ operationspartner: So stellten Andreas Berger und drd doctors online das Ge‐ sundheitsnetz Goldenes Kreuz vor. Alex‐ andra Trafoier zeigte ihr Shiatsu-Ange‐ bot. MitarbeiterInnen des Instituts AllergoSan brachten die Produkte des Darmgesundheits-Pioniers näher. Mari‐ ella Schmid gab einen Überblick, was Ernährungsberatung leisten kann. Und auch das Oma-/Opa-Projekt bildete ei‐ nen Schwerpunkt. „Um möglichst viele Menschen anzu‐ locken und ins Gespräch zu kommen, haben wir überdies ein Glücksrad am Stand installiert“, erklärt Generalsekretä‐ rin Erika Sander. Zu gewinnen gab es zahlreiche Preise – von Rätselheften fürs Gehirntraining über Allergie-, Stoff‐ 2022 / 03 LEBENSWERT 11
MUSIKFEST Next Generation Das Next Generation Orchestra verbindet auf unverwechselbare Weise angehende MusikerInnen mit der professionellen Musikwelt. Als einziger generationsübergreifender Klangkörper Österreichs führt das Next Generation Orchestra herausragende junge MusikerInnen in die Welt des Or‐ chesterspiels ein. Angeleitet und geführt werden die Nachwuchstalente von Be‐ rufsmusikerInnen aus dem Umfeld des Wiener Musikgymnasiums – konkret von AbsolventInnen oder Eltern, die selbst ProfimusikerInnen sind. Und sie erfahren dabei das Orchesterspiel als Ideal der Entwicklung von professionel‐ len Individualisten zur kollektiven Künstlergemeinschaft. Das Besondere daran: Viele Absolven‐ tInnen des Musikgymnasiums sind heute renommierte ProfimusikerInnen, Kul‐ turmanagerInnen, PädagogInnen oder KulturredakteurInnen. Sie stellen sich in den Dienst der guten Sache, sind Vorbild für die Jungen und geben ganz konkrete Erfahrungen weiter. Guido Mancusi am Pult Für Außenstehende zu erleben war das beim Beethoven Ensemblefest im September letzten Jahres, wo das Next Generation Orchestra unter Dirigent Guido Mancusi ein beeindruckendes Konzert gab. „Dafür ist es uns tatsächlich gelungen, auf jedem Orchesterpult einen Alumni-Profi gemeinsam mit einer akti‐ ven SchülerIn des Musikgymnasiums zu besetzen“, freut sich Initiator und Mode‐ rator des Konzerts, Nikolaus Straka. „Dementsprechend herausragend war die künstlerische Qualität des Konzerts.“ Rund 300 BesucherInnen kamen so in den Genuss von Ludwig van Beethovens Quintett in Es-Dur op. 16 und von dessen Tripelkonzert in C-Dur op. 56. Solisten waren Constanze Koblitz (Violine), An‐ tonia Straka (Cello) und Naotaka Sato (Klavier). Zum Nachschauen gibt es das Konzert auf YouTube: www.youtube.com/watch?v=O85dkZZl3LE 12 LEBENSWERT 2022 / 03
Neu bei HÖRENSWERT Zwei weitere Episoden unseres Podcasts HÖRENSWERT sind heuer bereits erschienen – wie gewohnt zu aktuellen Themen. Die Folge „Pflege – zwischen Notstand und Schwachstellen benennen. Gleichzeitig häufigsten chronischen Lebererkrankun‐ Hilfe“ widmet sich dem viel diskutierten will sie aber Lösungen entwickeln und gen zählt, wissen die wenigstens darüber Thema Pflegenotstand, der nach Mei‐ Pflegebedürftigen sowie pflegenden An‐ Bescheid. Ernährungswissenschaftlerin nung von BranchenvertreterInnen und gehörigen zur Seite stehen. In der elften Tina Gensthaler propagiert, auf mögliche Sozialhilfeverbänden längst eingetreten Folge von HÖRENSWERT beklagt sie gegen‐ Anzeichen zu achten und erklärt im Ge‐ ist. Doch wie stellt sich die Situation dar? über Moderatorin Denise Seifert die spräch mit Moderatorin Denise Seifert, Woran krankt das System? Und fehlt es versäumten Chancen und gibt Betroffe‐ wie das Leberfasten funktioniert. bloß an ausreichend Personal? Pflegeex‐ nen probate Ratschläge. pertin Elisabeth Hahn arbeitet seit vielen Beide Folgen zu hören unter Jahren im Pflegesektor und kann die „Richtig fasten – der Leber zuliebe“ ist der www.oeggk.at/podcast Titel der zweiten Episode des laufenden Jahres. Wer dabei an die Sünden des Faschings denkt, irrt jedoch. Beim Le‐ berfasten geht es aber nicht vorrangig um schlanke Linie oder Entschlacken, son‐ dern vor allem um Fasten zugunsten der Gesundheit. Denn das Leberfasten eta‐ bliert sich zunehmend als wirkungsvolle Maßnahme gegen die weit verbreitete nichtalkoholische Fettleber (NAFLD). Obwohl die NAFLD weltweit zu den DAS Probiotikum zum Antibiotikum 10 hochaktive Bakterienstämme für Ihren Darm OMNi-BiOTiC® 10 AAD: Zum Diätmanagement bei einer Dysbalance der Darmflora während und nach der Gabe von Antibiotika. Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke (bilanzierte Diät) Institut AllergoSan Pharmazeutische Produkte Forschungs- und Vertriebs GmbH www.omni-biotic.com
darauf ein. Zunächst in einem Impuls‐ vortrag. Danach gibt es im Publikumsge‐ spräch ausreichend Zeit für Diskussion und Fragen. VERANSTALTUNGSTIPPS www.oeggk.at/demenzundich/ ÖGGK, Kärntner Straße 26 (Eingang Marco-d’Aviano-Gasse 1), 1010 Wien Fasten zum Wohl der Leber Zugunsten der Demenz-Initiative mit Tina Gensthaler Donnerstag, 17. März 2022, 18.30 Uhr mit Dorothy Khadem-Missagh, Peter Leussink Viele denken bei Lebererkrankungen und der Camerata Medica Wien sofort an Alkohol, doch es ist in zuneh‐ Wiener Medizin erstmals internationale Donnerstag, 21. April 2022, 19.30 Uhr mendem Maße auch der Lebensstil unse‐ Bedeutung. Anfang des 20. Jahrhunderts Um die Demenz-Initiative der Caritas rer Wohlstandsgesellschaft, der der Leber zählte die Medizin in Wien dann erneut der Erzdiözese Wien zu unterstützen, schaden kann. Die nicht-alkoholische zur internationalen Spitzenklasse. Bei bringt die Camerata Medica Wien ge‐ Fettlebererkrankung (NAFLD) gehört einem Gang durch die Arkaden der Uni‐ meinsam mit der Pianistin Dorothy Kha‐ heutzutage zu den häufigsten chronischen versität Wien erfahren die TeilnehmerIn‐ dem-Missagh und dem Tenor Peter Lebererkrankungen. nen viel über die Blütezeit der Wiener Leussink ein ganz spezielles Konzert zur Medizinischen Schulen sowie deren Aufführung: Dorothy Khadem-Missagh Protagonisten Gerhard van Swieten, wird das selten gespielte Klavierkonzert Ignaz Philipp Semmelweiß und Theodor Nr. 5 von Ferdinand Ries interpretieren. Billroth. Anhand der Denkmäler im Und der aus Holland stammende Tenor, Arkadengang wird ein Bogen gespannt, Opernsänger und Gesangscoach Peter der vom 18. Jahrhundert bis in die Ge‐ Leussink wird zusammen mit dem Or‐ genwart der Medizin reicht. chester ein typisches Beispiel für Belcan‐ Treffpunkt Haupteingang der Universität Wien, to-Gesang als Prävention und Therapie Universitätsring 1, 1010 Wien bei Demenz präsentieren. Durch das Programm führt die Schauspielerin und Psychotherapie im Gespräch Moderatorin Reya Galen. Die ÖGGK leistet einen Beitrag im Rahmen des Pro‐ mit Lara-Andrea Vranek und Gerhard Stumm jekts „Demenz und ich“, der Reinerlös Die gute Nachricht: Durch eine rechtzeiti‐ Dienstag, 29. März 2022, 18.00 Uhr des Konzerts geht an die Demenz-Initia‐ ge Ernährungsumstellung kombiniert mit Angst zählt zu den primären Emotionen. tive. (Mitglieder erhalten 15 % Ermäßi‐ mehr Bewegung kann sich die Leber in Als natürliche Reaktion auf Bedrohung gung) der Regel regenerieren. Einen raschen stellt sie ein hilfreiches Signal dar. Wenn Wiener Konzerthaus, Mozartsaal, Effekt kann das Leberfasten nach Worm® aber Angst unangemessen bzw. chro‐ Lothringerstraße 20, 1030 Wien bewirken. Bereits nach zwei Wochen kön‐ nisch wird, dann liegt ein Problem vor. In nen sich deutliche Verbesserungen der ihrem Vortrag „Angst – vom Nutzen und Leberfettwerte, des Stoffwechsels und der von der Qual“ im Rahmen der Reihe Entzündungsparameter zeigen, wie Er‐ „Psychotherapie im Gespräch“ gehen nährungswissenschaftlerin Tina Genstha‐ Psychotherapeutin Lara-Andrea Vranek ler in ihrem Vortrag erklärt. Wer an die‐ und klinischer Psychologe und Gesund‐ sem Tag keine Zeit hat, kann auch die heitspsychologe Dr. Gerhard Stumm Podcast-Folge mit Tina Gensthaler unter www.oeggk.at/podcast nachhören. ÖGGK, Kärntner Straße 26 (Eingang Marco-d’Aviano-Gasse 1), 1010 Wien Auf den Spuren der Medizin mit Brigitte Lindinger Anmeldung zu allen Veranstaltungen Dienstag, 22. März 2022, 16.00 Uhr (auch für Nicht-Mitglieder) Die nächste Führung aus der Reihe VER- über die Website www.oeggk.at STECKTES WIEN widmet sich der Wiener oder unter T 01 996 80 92 Medizinischen Schule – zwei historische oder gesellschaft@oeggk.at Zeiträume medizinischer Lehre und Bitte vergewissern Sie sich knapp vor Forschung sowie praktizierter klinischer der Veranstaltung, ob sie in geplanter Medizin, wo Wien das Zentrum bildete. Form stattfinden kann. Zu Zeiten Maria Theresias erlangte die 14 LEBENSWERT 2022 / 03
IM PORTRÄT: Elisabeth Hahn Elisabeth Hahn von meinpflegegeld.at zählt zu den langjährigsten Koopera- tionspartnerInnen der Österreichischen Gesellschaft vom Goldenen Kreuze. Im Porträt von LEBENSWERT verrät sie, was sie an der Zusammenarbeit schätzt und was sie gemeinsam mit der ÖGGK noch verwirklichen will. Elisabeth Hahn hat den Pflegeberuf von Und was daran war der Grund, warum Sie der Pike auf gelernt und damit alle Facet‐ Kooperationspartnerin geworden sind? ten kennengelernt: Nach Abschluss der Oh, da muss ich weit zurückblicken. Krankenpflegeschule am Krankenhaus Der damalige Generalsekretär Peter Stra‐ Im Grunde ist für uns jede Kooperati‐ Hietzing durchlief sie verschiedene Statio‐ ka hatte erkannt, dass pflegende Angehö‐ on wertvoll, weil die Gruppe der pflegen‐ nen, bis sie 2007 Führungsverantwortung rige besondere Beachtung verdienen und den Angehörigen nicht einfach zu errei‐ übernahm und eine Wohngemeinschaft Begleitung sowie Unterstützung brau‐ chen ist. Die Menschen sind derart mit für an Demenz erkrankte Menschen so‐ chen. Und schon damals gab es eine gro‐ dem Organisieren, dem Tun und dem wie danach ein Hauskrankenpflegeteam ße Übereinstimmung und eine Bereit‐ Aushalten beschäftigt, dass sie oft keine leitete. Parallel dazu bildete sie sich auf schaft neue Wege zu gehen. Da haben Zeit mehr haben, zu Vorträgen zu gehen vielen Gebieten weiter und absolvierte die meine Dienstleistungen wie Puzzlesteine oder sich umzuschauen. Kurse für Pflegegeldgutachten sowie des dazu gepasst, und so haben wir eine Rei‐ Außerdem ergeben sich sogar mit allgemein beeideten gerichtlich zertifi‐ he von Aktionen für pflegende Angehöri‐ anderen KooperationspartnerInnen An‐ zierten Pflegesachverständigen. Im Sep‐ ge realisiert – etwa Veranstaltungen zu knüpfungspunkte, wie zum Beispiel mit tember 2015 beendet sie außerdem ihr „Pflegegeld“, „Vorsorgevollmacht“ und der Psychotherapeutin Lara-Andrea Studium zur akademischen Gesundheits- „Patientenverfügung“ oder Workshops Vranek, die ich ebenfalls sehr schätze. und Pflegeberatung. Für den den Master für Angehörige. Gemeinsam mit Koope‐ "Advanced Nursing Practice" arbeitet sie rationspartnerInnen aus der Industrie Welche Vorteile haben umgekehrt an der Masterthesis. Heute ist sie Inhabe‐ wurden auch Seminare zu sehr sensiblen ÖGGK-Mitglieder von der Zusammenar‐ rin von meinpflegegeld.at und in dieser Themen wie „Inkontinenz“ angeboten. beit? Funktion seit bald zehn Jahren Kooperati‐ Ganz handfeste. Viele Angebote sind onspartnerin der ÖGGK. Seither hat sich einiges verändert. Was kostenlos oder zumindest deutlich ver‐ sind heute Ihre Schwerpunkte bei mein‐ günstigt. Sie haben also einen finanziel‐ Spontan gefragt, wie würden Sie die pflegegeld.at? len Vorteil. Vor allem aber kommen sie ÖGGK jemandem in wenigen Worten Mein Anspruch hat sich gar nicht so mit Gleichgesinnten oder gleichermaßen beschreiben, der die Institution nicht sehr verändert, aber das Angebot hat sich Betroffenen in Kontakt und können sich kennt? zweifellos weiterentwickelt. In meiner austauschen und vernetzen. Das ist min‐ Die ÖGGK zeichnet sich für mich Firma fokussiere ich auf zwei Bereiche: destens ebenso bedeutsam. damit aus, dass im Rahmen der Gesund‐ Zum einen haben wir Angebote für Un‐ Deshalb ist es schön, dass die Gesell‐ heitsförderung unterschiedliche Gesell‐ ternehmen, Institutionen und Vereine. schaft vom Goldenen Kreuze in diesem schaftsgruppen beziehungsweise Alters‐ Da veranstalten wir Seminare für Teams, bunten Strauß an Programmpunkten gruppen angesprochen werden. Diese moderieren Besprechungen oder werden auch ein so schwieriges Thema wie „Ge‐ Vielfalt im Angebot macht es aus meiner für die Erstellung von Konzepten – letzt‐ sundheit und Pflege“ mit anbietet. Sicht aus. Toll finde ich außerdem, dass lich zur Verbesserung der Qualität in der das Angebot auf Gesundheitsförderung Pflege – angefragt. Auf der anderen Seite Was ist Ihre Vision für die Zukunft, und abzielt. Gesundheitsförderung bezieht bieten wir Unterstützung bzw. Schulung welche Rolle kann darin vielleicht die sich ja nicht ausschließlich auf die kör‐ für pflegende Angehörige oder die Be‐ ÖGGK spielen? perliche Gesundheit, sondern schließt troffenen selbst. Hauptthema ist auch da Ich bin ein großer Fan von ständiger sehr viel mehr an Dimensionen mit ein. die Organisation einer neu entstanden Weiterentwicklung. Wenn wir etwas Der ÖGGK gelingt es, diesen Bogen von Pflegesituation bzw. das Einreichen eines bewegen wollen, dürfen wir nie stehen‐ der Kunst & Kultur über Vorträge und Pflegegeldantrages. Abgerundet wird das bleiben. Das macht das Team um Erika Seminare bis hin zu Sport zu spannen. Angebot durch Gedächtnistraining im Sander in bemerkenswerter Weise und Es ist wirklich beeindruckend, was Einzelsetting. mit großer Kreativität vor. Bestes Beispiel dem Team um Erika Sander da gelingt ist das Gesundheitsnetz Goldenes Kreuz und mit welcher Qualität die Programm‐ Was sind besonders dringende Anliegen mit dem Kernelement Telemedizin. Das punkte gestaltet werden. Sogar brandak‐ oder Projekte? Und wie kann die Koope‐ ist wirklich zukunftsweisend. Und daran tuelle Themen wie das neue Sterbehilfe- ration mit der ÖGGK da befruchtend könnte man eines Tages vielleicht sogar Gesetz werden fundiert beleuchtet. wirken? die Vision von Telepflege anknüpfen. 2022 / 03 LEBENSWERT 15
GeneralAgentur Michael Herf GmbH 2 Monatsprämien Gratis Gutschein für den Entfall eines Selbstbehaltes bis zu -23% Rabatt tion Ak bis: gültig 2022 30.06. Gruppen-Krankenversicherung für Vereinsmitglieder:innen Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass Sie heuer die Möglichkeit zum Einstieg in die prämienbegünstigte Gruppen-Krankenversicherung bei UNIQA haben. Die private Krankenversicherung hilft in schwierigen gesundheitlichen Situationen.Mit einer Gruppenversicherung genießen Sie einen zusätzlich Rabatt von bis zu 23%! So sichern Sie sich und Ihrer Familie die bestmögliche Vorsorge zu einem noch günstigeren Preis. Im Falle eines Spitalsaufhaltes wünscht man sich bestmögliche Betreuung: Freie Arzt- oder Krankenhauswahl Mehr Komfort, angenehmes Ambiente im Krankenzimmer Den Zeitpunkt Ihrer Behandlung oder einer Flexible Besuchszeiten etc. nicht akuten Operation mitbeeinflussen können Jetzt Vorteile sichern! Melden Sie sich unter www.herf.at/firmen-anmeldung mit dem PIN Code 6300 an und sichern Sie sich Ihre Vorteile. Oder ganz bequem via QR-Code zu Ihren Vorteilen gelangen. Bäckerstraße 6/7, 1010 Wien · Telefon: +43 1 513 96 13 E-Mail: office.herf@uniqa.at · www.herf.at
Sie können auch lesen