Best Practice Ressourceneffi zienz Erfolgsbeispiele aus Österreich - bmlrt
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Unser Leitbild / Our mission 2 Metalle und nicht-metallische Mineralstoffe Vorwort 3 Vorwort Nachhaltig für Natur und Mensch / Sustainable for nature and mankind Mit dem ersten österreichischen Das Lebensministerium unterstützt österreichische Unterneh- Ressourceneffizienz-Aktionsplan men bei der Identifizierung von Ressourceneffizienzpotenzialen Lebensqualität / Quality of life (REAP) verfolgen wir das Ziel, die durch Beratungsprogramme, die gemeinsam mit den Bundes- Wir schaffen und sichern die Voraussetzungen für eine hohe Qualität des Lebens in Österreich. / Effizienz der Nutzung natürlicher ländern entwickelt wurden. Konkrete Umsetzungsprojekte Ressourcen zu steigern und den z. B. durch die Anwendung ressourceneffizienter Technologien We create and assure the requirements for a high quality of life in Austria. Ressourcenverbrauch vom Wirt- werden mit Investitionsförderungen im Rahmen der „Umwelt- schaftswachstum zu entkoppeln. förderung im Inland“ (UFI) unterstützt. Lebensgrundlagen / Bases of life Dieser Aktionsplan wurde zwei Wir stehen für vorsorgende Erhaltung und verantwortungsvolle Nutzung der Lebensgrundlagen Jahre lang unter Einbindung wich- Lassen Sie sich von den österreichischen Best Practice Bei- Boden, Wasser, Luft, Energie und biologische Vielfalt. / We stand for a preventive conservation tiger Stakeholder aus Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft spielen dieser Broschüre inspirieren und nutzen auch Sie in as well as responsible use of soil, water, air, energy and biodiversity. und Zivilgesellschaft erarbeitet. Österreich hat es schon in den Ihrem Unternehmen die win-win Effekte ressourceneffizienter vergangenen Jahren geschafft, die Ressourceneffizienz deut- Technologien. Lebensraum / Living environment lich zu steigern. Mit dem Aktionsplan haben wir uns vorgenom- Wir setzen uns für eine umweltgerechte Entwicklung und den Schutz der Lebensräume in Stadt men, sie nochmals anzuheben, bis 2020 mindestens um 50 %. und Land ein. / We support environmentally friendly development and the protection of living environments in urban and rural areas. Mit der vorliegenden Broschüre zeigen wir, dass österreichi- sche Betriebe bereits seit langem den Bereich der Ressour- DI Niki Berlakovich Lebensmittel / Food ceneffizienz als Möglichkeit der Verbesserung der Wirtschaft- Landwirtschafts- und Umweltminister Wir sorgen für die nachhaltige Produktion insbesondere sicherer und hochwertiger Lebensmittel lichkeit entdeckt haben. Dabei ist Ressourceneffizienz für die meisten Unternehmen eine win-win Strategie, da durch gerin- und nachwachsender Rohstoffe. / We ensure sustainable production in particular of safe and geren Ressourcenverbrauch Kostensenkungen und geringere high-quality food as well as renewable resources. Umweltbelastungen erreicht werden. Impressum Gesamtkoordination: Besonderer Dank für die Bereitstellung von Ressourceneffizienz betrifft oft auch die Einsparung von Ener- Sonja Ecker (Kommunalkredit relevantem Datenmaterial den erwähnten Firmen gie und somit die Verringerung schädlicher CO2-Emissionen. Medieninhaber, Herausgeber, Copyright: Public Consulting GmbH), und Projektbetreibern. Bundesministerium für Land- und Forstwirt- Verena Seyer (Kommunalkredit Ressourceneffiziente Technologien sind daher auch wichtig für schaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, Public Consulting GmbH) Layout: Sektion III Landwirtschaft und Ernährung, eigen)art WerbegmbH, Wien und Linz die österreichische Klimaschutzpolitik. Sie sind in vielen Fällen Stubenring 12, 1010 Wien bereits ausgereift und bei österreichischen Technologieanbiet- AutorInnen: Bildnachweis, Produktion und Druck: Alle Rechte vorbehalten Sonja Ecker (Kommunalkredit Shutterstock ern erhältlich. Public Consulting GmbH), Druckerei Estermann GmbH, Weierfing 80, Klaus Frühmann (Kommunalkredit 4971 Aurolzmünster Public Consulting GmbH), Stephanie Ottofülling (Kommunalkredit Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier Public Consulting GmbH), mit Pflanzenfarben. Christopher Manstein (BMLFUW, Abt. II/3), Gottfried Lamers (BMLFUW, Abt. II/3)
4 Inhaltsverzeichnis Thematische Einführung 5 Inhaltsverzeichnis Thematische Einführung Thematische Einführung 5 Ressourcen stellen die Basis für unser wirtschaftliches und Effizienz gesellschaftliches Handeln dar. Nicht zuletzt deshalb soll ihr Durch die effiziente Verwendung von Ressourcen ist es mög- Metalle und nicht-metallische Mineralstoffe 7 Einsatz möglichst sparsam und effizient erfolgen. Nachhaltiges lich, den Verbrauch maßgeblich zu reduzieren. Die Optimie- Reduzierung von Aluminium-haltigem Pulverlackabfall 8 Wachstum ermöglicht es, unseren Wohlstand zu erhöhen und rung von Verfahren und Strategien trägt ebenso wie tech- gleichzeitig den Verbrauch an Rohstoffen konstant zu halten nologische Innovationen zu einem effizienten Einsatz von Reduzierung des Messingausschusses 9 oder sogar zu reduzieren. Eine Entkoppelung von Ressourcen- Rohstoffen bei und vermeidet weitgehend Umweltbelastun- Wiederverwertung von Produktionsabfällen bei der Herstellung von Faserzementwaren 10 verbrauch und wirtschaftlichem Wachstum ist daher Vorausset- gen. Der sparsame Einsatz von Ressourcen reduziert über- Reduktion von Aluminiumverpackungen im Zuge umfassender Maßnahmen zur Ressourcenschonung 11 zung, um Ressourcenbestände für künftige Generationen zu dies die Kosten, steigert die Wettbewerbsfähigkeit und bringt wahren. Aufgrund des Wachstums der Weltbevölkerung und damit auch ökonomische Vorteile. des zunehmenden Ressourcenverbrauchs in Entwicklungslän- Fossile Energieträger 13 dern droht durch die gegenwärtige Form der Ressourcennut- Strategien für die Zukunft Strom- und Kosteneinsparung durch Umrüstung auf LED-Beleuchtung 14 zung jedoch eine Überlastung der Tragfähigkeitsgrenzen un- Die Europäische Union (EU) hat im Rahmen ihrer „Strategie Grüne Wärme für Handelshäuser 15 serer Ressourcenbestände. Die konsequente Umsetzung von 2020“ dem Thema Ressourceneffizienz einen hohen Stellen- Maßnahmen zur Erhöhung der Effizienz leistet für die Scho- wert zugeordnet. In der EU-Leitinitiative „Ein ressourceneffizi- Ersatz von Melamin 16 nung natürlicher Ressourcen und die Sicherung von Lebens- entes Europa“ und der dazugehörigen „Roadmap“ sind Stra- Chemikalien-Leasing 17 qualität einen wichtigen Beitrag. tegien und Maßnahmen angeführt, wie dieses Ziel erreicht Optimierter Einsatz von Energie und Rohstoffen in der Textilreinigung 18 werden kann. In Österreich erfolgt die Umsetzung der Strate- Heute Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen, erfor- gie im Rahmen des Nationalen Ressourceneffizienz-Aktions- dert Investitionen in Ressourcen schonende Technologien und plans (REAP) sowie des Österreichischen Rohstoffplans. Biomasse und nachwachsende Rohstoffe 19 Strategien, um hohe Kosten für Umweltschäden und langfristi- Wärmerückgewinnung durch Produktionsabwärme 20 ge Folgen für Ökosysteme zu vermeiden. Ressourceneffizienz – von der Theorie in die Praxis Dämmstoffe aus Naturfasern 21 Die im Folgenden vorgestellten Erfolgsbeispiele für bereits Natürliche Ressourcen umfassen Metalle, nicht-metallische umgesetzte Maßnahmen zur Steigerung der Ressourcen- Umstellung auf Pflanzenölfarben 22 Mineralstoffe, fossile Energieträger, Biomasse, Wasser und effizienz in österreichischen Unternehmen sollen das Thema Demonstrationsanlage zur Gewinnung von Milch- und Aminosäuren 23 Luft. Hinsichtlich ihrer Verfügbarkeit können Ressourcen als greifbar machen und zum Nachahmen anregen. Außerdem erneuerbar bzw. als nicht erneuerbar eingestuft werden. Die soll damit gezeigt werden, dass Ressourceneffizienz mit intel- Knappheit von nicht erneuerbaren oder nur über einen lan- ligenten Maßnahmen in Betrieben erreicht werden kann und Wasser 25 gen Zeitraum erneuerbaren Energieträgern zeigt sich unter sich die Investitionen auch betriebswirtschaftlich rechnen. Die Abwasserverdampfungsanlage in der Oberflächentechnik 26 anderem in Form von steigenden Preisen. Fossile Brennstoffe Publikation versteht sich gleichermaßen als serviceorientierter Wasseraufbereitung im Steinmetzbetrieb 27 beispielsweise zählen zu den knappen Ressourcen, da ihre Begleiter im Beratungsalltag wie als nützliche Beispielsamm- Vorkommen begrenzt sind und sie nur über Jahrmillionen wie- lung für alle Interessierten. der nachgebildet werden können. Um Abhängigkeiten von be- Natürliche Ressourcen schützen – Förderungen für Projekte 28 grenzten Ressourcen zu verringern, gewinnt der Einsatz von Als Ergänzung zum Bericht „Ressourcennutzung in Österreich“ 1. Umweltförderung im Inland 28 erneuerbaren Rohstoffen und Energieträgern zunehmend an (2011) und als Konkretisierung des „Ressourceneffizienz-Akti- 2. Betriebliche Abwassermaßnahmen 29 Bedeutung. Deren vielseitige Verwendung kann anhand der onsplans (REAP)“ werden in dieser Broschüre die wichtigsten Beispiele aus dem Biomassebereich verdeutlicht werden. natürlichen Ressourcen dargestellt und herausragende Bei- 3. Regionalprogramme der Bundesländer 29 spiele für Ressourcenschonung vorgestellt. Abgerundet wird der Überblick durch ein Kapitel über österreichische Förde- Quellenverzeichnis 30 rungsangebote für ressourcenrelevante Maßnahmen samt In- formationen zu den Förderungsstellen und Ansprechpersonen.
6 Metalle und nicht-metallische Mineralstoffe Metalle und nicht-metallische Mineralstoffe 7 Metalle und nicht-metallische Mineralstoffe Zu den Metallen zählen mineralische Materialien von Erzen ren (z.B. „seltenen Erden“) aufgrund der technischen Schwierig- bis zu bearbeiteten Metallen. Die Rohstoffwissenschaften de- keiten niedrig. Engpässe gibt es durch die hohe Nachfrage und finieren Erze als mineralische Materialien, aus denen mit wirt- Rohstoffoligopole. Es ist daher sinnvoll, an der Wiedergewin- schaftlichem Nutzen Metalle gewonnen werden können. Erze nung aus z.B. Elektronikschrott zu arbeiten („Urban Mining“). werden in drei Gruppen untergliedert: Erze des Eisens und der Stahlveredler, Nicht-Eisenmetalle sowie Edelmetalle. In Nicht-metallische Rohstoffe (Baurohstoffe) sind in erster Linie der Materialflussanalyse werden die Metalle in Eisenerze und Sand und Kies. Die Verwendung von Baurohstoffen ist eng Nicht-Eisenerze unterteilt. an das Wirtschaftswachstum und an den Verbrauch fossiler Energieträger gekoppelt. Baurohstoffe sind in Österreich in Nicht-metallische Mineralstoffe sind sämtliche mineralische ausreichender Menge vorhanden, die Zugangsmöglichkeiten Rohstoffe ohne metallische Eigenschaften. Davon sind in Öster- werden jedoch durch konkurrierende Nutzungsansprüche be- reich Baurohstoffe und Industrieminerale ressourcenrelevant. schränkt. Daher gewinnt auch hier Recycling zunehmend an Bedeutung. Etwa 90 % der in Österreich verwendeten Metalle werden im- portiert. Eigene Lagerstätten gibt es für Eisenerz und Wolfram. Industriemineralien sind Mineralien, die außerhalb des Mengenmäßig verzeichnen Eisenerz und Stahl den höchsten Bausektors in der industriellen Produktion zum Einsatz kom- Verbrauch. men. Sie sind nicht-metallische Rohstoffe, die aufgrund ih- rer chemischen oder physikalischen Eigenschaften direkt in Mit dem technischen Fortschritt gewinnen die sogenannten einem Produktionsvorgang, aber nicht zu Bauzwecken oder „seltenen Erden“ immer mehr an Bedeutung. Sie sind Bestand- zur energetischen Nutzung eingesetzt werden können. Dazu teil zahlreicher elektronischer Geräte, aber auch von Wind- zählen z.B. Phosphate, Speisesalz oder Diamant. Etwa zwei kraftanlagen und Permanentmagneten. Österreich ist bei den Drittel des österreichischen Bedarfs an Industriemineralien „seltenen Erden“ zu 100 % importabhängig. Die weitaus größte wird durch die inländische Entnahme abgedeckt. Menge am Weltmarkt stammt aus China. Der Abbau ist mit be- trächtlichen Umweltrisiken verbunden. Ein schonenderer Umgang mit diesen Ressourcen ist einer- seits durch Verringerung des Verbrauchs, andererseits durch Die Recyclingquote ist bei einzelnen Metallen hoch, bei ande- Aufbereitung und Wiederverwendung zu erreichen.
8 Metalle und nicht-metallische Mineralstoffe Metalle und nicht-metallische Mineralstoffe 9 Reduzierung von Aluminium-haltigem Reduzierung des Messingausschusses Pulverlackabfall Die Vorkommen von Metallen sind begrenzt, sie einzusparen macht ökologisch „ Durch den Bau der „ und ökonomisch Sinn. EVVA hat dieses Potenzial durch die Entwicklung und den Anlage im eigenen Haus Ich freue mich, Technologische Weiterentwicklungen liefern wesentliche Beiträge zur Erhaltung der Bau einer automatischen Schleifmaschine genutzt. verbleibt das Know-how im dass der Materialeinsatz in Ressourcen und zur Vermeidung von Abfall. Innovative Produktionsprozesse führen Betrieb. Zudem kann der Herstellung unserer beim Lackhersteller TIGER zur Reduktion von aluminiumhaltigem Pulverlackabfall. Die EVVA Sicherheitstechnologie GmbH fertigt am Standort Wien mechanische und durch die Umsetzung dieser Metalliceffektpulverlacke elektronische Schließsysteme. Die dafür erforderlichen Europrofilzylinder werden vom Maßnahme Messing im noch weiter optimiert werden Die TIGER GmbH & Co. KG stellt am Standort Wels unter anderem Pulverlacke her. In Unternehmen produziert und in Gehäuse aus Messing eingesetzt. Das fertige Produkt Wert von ca. 71.500 Euro jähr- konnte. Durch das entwi- ckelte Verfahren verbessern einem speziellen Verfahren wird der Pulverlack mit Metallic-Effektgebern „gebondert“, so dass effektreiche Metallic- und Sondereffekte entstehen. ist ein Zylinderschloss. lich eingespart werden. “ wir die Applikation unserer Bei der Bearbeitung der Rohmessingteile entstehen häufig unerwünschte Rillen und Schürf- Martin Staudigl Assistent der Betriebsleitung Produkte und vermeiden Beim Herstellungsprozess entsteht das sogenannte Überkorn, eine Pulveragglomerati- spuren an den Werkstücken. Sind die Schäden zu groß, um von Hand ausgeschliffen zu gleichzeitig prozessbedingte on, die bei der Verwendung des Pulverlacks zu unerwünschten optischen Effekten führt. werden, müssen diese fast fertigen Werkstücke als Ausschuss entsorgt werden. Zudem Restmengen, die nicht Dieses Überkorn muss daher nach dem Prozess abgeschieden werden. Zum Teil kann gehen 33 % des eingesetzten Messings bei der Verarbeitung zuvor als Späne verloren. wie bisher entsorgt werden es nach einem weiteren Verarbeitungsschritt wieder in die Pulverlackherstellung einge- müssen. “ bracht werden, etwa 40 % müssen jedoch als Abfall entsorgt werden. Das Unternehmen hat sich daher entschlossen eine automatische Schleifmaschine zu ent- wickeln, um Bearbeitungsschäden an den Werkstücken zu vermindern. Durch den nunmehr Stefan Leb Durch die Installation einer Anlage, die das abgeschiedene Überkorn wieder aufbereitet, automatisierten Prozess wird die entstehende Ausschussmenge stark reduziert. Mittels die- Global Manager ist es gelungen, das „Überkornmaterial“ dem Herstellungsprozess wieder zuzuführen. ser Maßnahme können rund 14 Tonnen Messing pro Jahr eingespart werden. Das Unternehmen erspart sich dadurch Entsorgungs- und Rohstoffkosten und der Um- welt eine Menge Abfall. Die Schleifmaschine wurde vom Lebensministerium im Rahmen der betrieblichen Um- weltförderung im Inland im Förderungsschwerpunkt „Ressourcenmanagement“ mit Die Maßnahme wurde vom Lebensministerium im Rahmen der betrieblichen Umweltförde- 64.396 Euro gefördert. rung im Inland im Förderungsschwerpunkt „Abfallvermeidung“ mit 16.762 Euro gefördert. PROJEKTDATEN PROJEKTDATEN UMWELTEFFEKT: Reduzierung der zu entsorgenden Menge: UMWELTEFFEKT: Einsparung von Messing: 14,33 t/a 100t/a an aluminiumhaltigem Pulverlackabfall PROJEKTKOSTEN: ca. 240.000 Euro PROJEKTKOSTEN: ca. 310.000 Euro TIGER GmbH & Co. KG EVVA Sicherheitstechnologie GmbH BRANCHE: Herstellung von Farben und Lacken, BRANCHE: Metall Druckfarben und Kitten BESCHÄFTIGTE: 420 BESCHÄFTIGTE: 380 ANSPRECHPARTNER: Martin Staudigl ANSPRECHPARTNER: Reinhold Freiseisen ADRESSE: 1120 Wien, Wienerbergstraße 59-65 ADRESSE: 4600 Wels, Negrellistraße 36 Tel.: 01/811 65-1361, www.evva.com Tel.: 07242/400-319, www.tiger.at
10 Metalle und nicht-metallische Mineralstoffe Metalle und nicht-metallische Mineralstoffe 11 Wiederverwertung von Produktionsabfällen Reduktion von Aluminiumverpackungen bei der Herstellung von Faserzementwaren im Zuge umfassender Maßnahmen zur Ressourcenschonung „ „ Durch die Umsetzung Recycling der besonderen Art betreiben die Eternit-Werke. Abfälle aus der Produk- der Maßnahme müssen für die tion von Faserzementwaren werden zum Zementhersteller zurückbefördert und Die Umsetzung von Maßnahmen zur Ressourcenschonung ist gut. Was man aber Unser Ziel ist es, Zementherstellung erneut in den Produktionsprozess eingebracht. mit einem umfassenden Konzept erreichen kann, zeigt das jüngste Beispiel von Produkte zu erzeugen, weniger natürliche Ressourcen Kraft Foods. die unseren Konsumentinnen abgebaut werden und Die Eternit-Werke Ludwig Hatschek AG fertigen am Standort Vöcklabruck Faserzement- und Konsumenten Freude die teure Deponierung entfällt. waren aller Art. Die bei der Verarbeitung des Faserzements jährlich anfallenden 2.461 Kraft Foods röstet, mahlt und verpackt am Standort Wien mehrere tausend Tonnen Kaf- und Genuss bereiten. Und das Wir planen weitere Inves- Tonnen Stanzreste wurden bisher im Zuge der Entsorgung als Abfall deponiert. fee pro Jahr. Dabei werden zahlreiche Initiativen gesetzt, die den Kaffeegenuss im Ein- tun wir auf eine Art und titionen im Bereich Recycling, klang mit der Umwelt ermöglichen und so die Energiebilanz des Röstwerks konsequent Weise, die in Einklang mit der um 100 % der Stanzabfälle Um die anfallenden Stanzreste dem Produktionsprozess wieder zuzuführen und damit verbessern. Umwelt und der Gesell- in den Rohstoff einarbeiten zu Ressourcen und Abfallvolumen zu sparen, hat sich das Unternehmen entschlossen, die schaft steht. “ können. “ anfallenden Stanzreste direkt aus der bestehenden Zerkleinerungsanlage mittels eines Höhenförderbands in einen Container zu füllen. Diese Container werden zum Zement- So wurde der gesamte Rohkaffeetransport von Deutschland ins Röstwerk nach Wien von der Straße auf die Schiene verlegt. Durch den Wegfall der jährlichen 1.200 LKW-Fahrten Wolfgang Stadler Werksleiter Kaffeerösterei und Markus Plakolm hersteller zurückgebracht und die Stanzreste wieder in den Zementherstellungsprozess wurde der CO2-Ausstoß um rund 35 % gesenkt, ebenso der Energieverbrauch und die Umweltbeauftragter Leitung Engineering eingebracht. Der mit dieser Maßnahme verbundene Umwelteffekt besteht in der Reduk- Transportkosten. tion des Abfallaufkommens um 773 Tonnen pro Jahr bei gleichzeitiger Einsparung von Rohstoffen für die Zementherstellung. Im Bereich der Produktion wurde die Energieeffizienz verbessert: die Abwärme der Druckluftanlage wird zur Wärmegewinnung genutzt, wodurch der Heizenergieaufwand Die Anschaffung und Installation des Höhenförderbandes wurde im Rahmen der Förde- im Bürogebäude um rund 10 % pro Jahr reduziert wird. Auch die Abluft des Rösters wird rungsinitiative Abfallvermeidung der ARA mit 8.172 Euro gefördert. über einen Wasserwärmetauscher erneut in den Kreislauf eingespeist. Die bei der Pro- duktion anfallenden Kaffeeabfälle werden in einem Biomassekraftwerk verwertet. Durch neue Kühlsysteme und Mehrfachnutzung konnte der Wasserbedarf deutlich reduziert werden. Durch die Reduktion der Foliendicke bei 40 Millionen Kaffeeverpackungen pro Jahr konnte der Verbrauch an Aluminiumfolie um 50 Tonnen reduziert werden. Im glei- chen Ausmaß sinkt auch das Abfallaufkommen. Die Maßnahme wurde vom ÖkoBusinessPlan Wien, dem Umwelt-Service-Paket der Stadt Wien, unterstützt. PROJEKTDATEN PROJEKTDATEN UMWELTEFFEKT: Einsparung von Zement: 773 t/a UMWELTEFFEKT: Einsparung von CO2: 35 % PROJEKTKOSTEN: ca. 30.800 Euro Aluminiumfolie: 50 t/a PROJEKTKOSTEN: k. A. Eternit-Werke Ludwig Hatschek AG Kraft Foods Österreich BRANCHE: Baustoff BRANCHE: Lebensmittel BESCHÄFTIGTE: 322 BESCHÄFTIGTE: ca. 700 (in Österreich) ANSPRECHPARTNER: Markus Plakolm ANSPRECHPARTNER: Wolfgang Stadler ADRESSE: 4840 Vöcklabruck, Eternitstraße 34 ADRESSE: 1140 Wien, Jacobsgasse 3 Tel.: 07672/707-462, www.eternit.at Tel.: 01/605 44-0, www.kraftfoods.at
12 Metalle und nicht-metallische Mineralstoffe Fossile Energieträger 13 Fossile Energieträger Fossile Energieträger sind Rohstoffe, die über Jahrmillionen in der Erdkruste aus pflanzlichen oder tierischen Überresten ent- standen sind und vorwiegend für die Energiegewinnung ver- wendet – aber auch stofflich genutzt werden. Zu den fossilen Energieträgern zählen Braun- und Steinkohle, Erdöl und Erd- gas sowie Gashydrat, Schiefergas, Ölschiefer und Ölsande, wobei Erdöl und Erdgas die größte Bedeutung aufweisen. Nur etwa 3 % des weltweit geförderten Aufkommens an fossilen Energieträgern wird nicht-energetisch genutzt, etwa zur Roh- eisenherstellung (Kokskohle) oder in der petrochemischen Industrie zur Herstellung von Kunststoffen, Asphalt, Düngemit- teln, Medikamenten etc. Österreich besitzt keine bedeutenden Lagerstätten fossiler Energieträger, wodurch Importabhängigkeit bei laufend stei- genden Kosten besteht. Der Pro-Kopf-Verbrauch in Österreich liegt derzeit bei etwa drei Tonnen pro Jahr. Aus ökologischer Sicht ist vor allem der mit der Anwendung fossiler Energieträger verbundene CO2-Ausstoß problema- tisch. Die steigende CO2-Konzentration in der Atmosphäre führt zu einem Ansteigen der weltweiten Durchschnittstempe- raturen („Treibhauseffekt“) und in Folge zu erheblichen Verän- derungen der klimatischen Bedingungen. Der weitgehende Ersatz fossiler Energieträger durch erneuer- bare Energieträger und nachwachsende Rohstoffe sowie der möglichst sparsame und effiziente Umgang mit dieser Res- source sind daher oberstes Gebot.
14 Fossile Energieträger Fossile Energieträger 15 Strom- und Kosteneinsparung durch Grüne Wärme für Handelshäuser Umrüstung auf LED-Beleuchtung Dass Biomasse nicht nur für Kachel- oder Pelletsöfen in privaten Haushalten ein „ 90 % des Heizenergie- „ idealer Wärmelieferant ist, zeigt der schwedische Möbelriese IKEA in seinem Groß- bedarfs werden jetzt mit Der Atomunfall von Moderne Technologien bieten zahlreiche Möglichkeiten, den Energiebedarf für handelslager am Standort Wels. Anstelle herkömmlicher Gaskessel kommen dort erneuerbarer Energie Fukushima und die Aussicht, Beleuchtung zu senken. Zum einen hilft der Tausch von Leuchtmitteln und die zwei umweltfreundliche Biomasseanlagen zum Einsatz. abgedeckt, die Anlage amorti- die Leitungskapazität auf- Optimierung von Leuchten Strom einzusparen, zum anderen bieten moderne Be- siert sich in weniger als grund unseres hohen Energie- leuchtungssteuerungen großes Potenzial für Effizienzsteigerungen. Die IKEA Einrichtungen-HandelsgmbH betreibt am Standort Wels ein Distributionslager, acht Jahren. Diese positive bedarfs erhöhen zu müssen, Büroräumlichkeiten und eine Großküche. Die Beheizung der Betriebsanlagen erfolgte Erfahrung hat dazu beigetra- hat uns zur Umstellung bewo- Die Item International Handel GmbH vertreibt am Standort Linz Druckgeräte, Druck- bisher mit Gaskesseln mit einem Jahresverbrauch von 264.500 m3 Erdgas. gen, dass weitere Maßnahmen gen. Die Umstellung hat bei lösungen und Zubehör und hat sich für ihr Betriebsgebäude zur Umrüstung der Beleuch- zur Reduktion des Energie- unseren Mitarbeitern tung auf LED-Leuchtmittel entschlossen. Im Zuge der Modernisierung der Heizungsanlagen entschloss sich IKEA auf umwelt- einsatzes durchgeführt ein verstärktes Bewusstsein für das Thema Energie Die Beleuchtung erfolgte bisher mit herkömmlichen Leuchtstoffröhren. Jetzt hat das Un- freundliche Pelletskessel zur Deckung des Heizungs- und Warmwasserbedarfs umzu- stellen. Jährlich kommen dafür ca. 620 Tonnen Pellets zum Einsatz. Ein Gaskessel bleibt werden. “ Hannes Eichner hervorgerufen. Wir werden ternehmen die insgesamt 300 Röhren und Leuchtmittel für 40 Deckenstrahler gegen als Spitzenlast- und Ausfallsreserve sowie zur Deckung des sommerlichen Warmwas- Facility Manager künftig auch unseren Kunden LED-Leuchtmittel getauscht. Der Stromverbrauch für die Beleuchtung konnte damit von serbedarfs in Betrieb. Der Gasverbrauch der Anlage kann jedoch auf 10.000 m3 jährlich LED-Leuchtmittel jeder Art 153.000 kWh auf 28.000 kWh gesenkt werden, was der Umwelt etwas mehr als 40 Ton- gesenkt werden. anbieten. “ Claus Bernhard nen CO2 pro Jahr erspart. Durch die Umstellung des Heizungssystems werden jährlich 502 Tonnen CO2 eingespart. Die Maßnahme wurde vom Lebensministerium im Rahmen der Umweltförderung im In- Geschäftsführer land im Förderungsschwerpunkt „Umstellung auf LED-Systeme“ mit 2.936 Euro gefördert. Die Maßnahme wurde vom Lebensministerium im Rahmen der betrieblichen Umwelt- förderung im Inland im Förderungsschwerpunkt „Biomasse Einzelanlage“ mit 152.004 Euro gefördert. PROJEKTDATEN PROJEKTDATEN UMWELTEFFEKT: Einsparung von CO2: 40,55 t/a UMWELTEFFEKT: Einsparung von CO2: 502 t/a PROJEKTKOSTEN: ca. 22.000 Euro PROJEKTKOSTEN: ca. 799.700 Euro Item International Handel GmbH IKEA Einrichtungen-HandelsgmbH BRANCHE: EDV-Zubehör Handel BRANCHE: Retail - Einrichtungshäuser BESCHÄFTIGTE: 75 BESCHÄFTIGTE: 135 ANSPRECHPARTNER: Claus Bernhard ANSPRECHPARTNER: Hannes Eichner ADRESSE: 4020 Linz, Hollabererstraße 4 ADRESSE: 4600 Wels, Terminalstraße 2 Tel.: 0732/668 271-220, www.item-international.at Tel.: 01/69 000-16122, www.ikea.com
16 Fossile Energieträger Fossile Energieträger 17 Ersatz von Melamin Chemikalien-Leasing „ Mit dieser Maßnahme Der Umstieg von fossilen auf nachwachsende Rohstoffe leistet einen wichtigen Warum selber kaufen, was andere verleihen und wieder aufbereiten können? Das „ Der erste Platz beim konnte die Umweltfreundlich- Beitrag zur Schonung unserer Ressourcen. Für die Beschichtung von Möbel- Chemikalien-Leasing ist ein eindrucksvolles Beispiel für Ressourcenschonung. Constantinus Award hat uns keit bei gleichbleibender flächen verwendet impress decor nun teilweise einen biologischen Grundstoff an- Die Tiefenbacher GmbH hat es umgesetzt und wurde dabei in der Pilotphase von gezeigt, dass Engagement Qualität unseres Produktes verbessert werden. Das Pro- statt eines auf Erdgas basierenden Materials. der Grass GmbH (vormals Alfit), die jetzt zum Kundenkreis zählt, unterstützt. sich lohnt. “ Alfred Tiefenbacher jekt wurde 2010 auch mit dem Die impress decor Austria GmbH beschichtet am Standort St. Veit an der Glan Platten Die Tiefenbacher GmbH entfernt für ihre Kunden organische Beschichtungen von Metall-, Geschäftsführer Klimaschutzpreis in aus Holzwerkstoffen. Als Beschichtungsmaterial werden mit Harnstoff-/Melaminharz im- Kunststoff und Holzoberflächen. Durch die Weiterentwicklung des Entlackungsprozesses der Kategorie Industrie und prägnierte Papiere verwendet. Jährlich werden 40.000 Tonnen an Harzen und Additi- bei Tiefenbacher verbleiben die organischen Lösungsmittelgemische durch Pflege- und Großbetriebe ausgezeichnet. “ ven formuliert. Ausgangsprodukt von Melamin ist Erdgas, das in einem ersten Schritt zu Harnstoff synthetisiert wird und in einem zweiten Schritt zu Melamin wird. Die Synthese Aufbereitungsmaßnahmen im Prozess. INFOBOX Martin Kohlmayr Beim Chemikalien-Leasing werden die von Melamin selbst läuft bei hohem Druck ab, was sehr energieintensiv ist. Die bei der Entlackung anfallenden Lösungsmittelrückstände werden nach der Filterung Technologie- und Produktmanager chemikalischen Betriebs- und Hilfsstoffe einem Vakuumtrockner zugeführt. Im anschließenden Destillationsprozess wird dem Filter- nicht angekauft und nach Gebrauch wie- Das Unternehmen hat sich nun entschlossen, bei der Beschichtung das Melamin teil- kuchen das Lösungsmittel entzogen. Der Rückstand kann als nicht gefährlicher Abfall ent- der entsorgt, sondern vom Kunden nur weise durch ein Zuckerderivat zu ersetzen, das in einem neuartigen Verfahren in das sorgt werden. Die abfiltrierten und rückgewonnenen Lösungsmittel werden homogenisiert geleast. Der Lieferant bleibt Eigentümer Harzgemisch einkondensiert wird. Das Zuckerderivat wird aus Mais- oder Weizenstärke und weiterverwendet. Auf Basis der mit diesem Verfahren gewonnenen Erfahrungen wird der Lösungsmittel und übernimmt die Ver- durch katalytische Hydrierung gewonnen. Neben dem stofflichen Einsatz von nachwach- die bereits erprobte Kreislaufführung des organischen Lösungsmittels erweitert und den antwortung für den gesamten Stoffstrom. senden Rohstoffen wird durch den teilweisen Ersatz von Melamin im zweistelligen Pro- Kunden als neue Dienstleistung in Form von Chemikalien-Leasing zugute kommen. Das ist insofern von Vorteil, als der Lie- ferant über das entsprechende Know-how zentbereich (das entspricht mehreren hundert Tonnen im Jahr) auch Energie eingespart, zum Umgang mit den Chemikalien und was sich günstig auf die CO2-Bilanz des Produktes auswirkt. Bei diesem Modell wird nicht mehr das Lösungsmittel verkauft, sondern die Wirkung – deren opitmalen Umgang. Im Idealfall in diesem Fall die Entlackung. Der Kunde nutzt die Leistung des Entlackungsmittels, werden die Chemikalien im Betrieb ge- Für die Umsetzung dieser Maßnahme war die Installation einer Tankanlage für den die Tiefenbacher GmbH bleibt Eigentümerin des Lösungsmittels und kann dieses nach nutzt, vom Lieferanten wieder abgeholt, Melamin-Ersatzstoff und der entsprechenden Transportleitungen notwendig. Aufbereitung wieder einsetzen. So konnten in den letzten sieben Jahren 306 Tonnen aufbereitet und erneut verwendet. Wirt- gefährlichen Sonderabfalls vermieden und 150 Tonnen Lösungsmittel zurückgewonnen schaftliches Interesse am Verbrauch der Stoffe besteht bei diesem Modell nicht, Die Maßnahme wurde vom Lebensministerium im Rahmen der betrieblichen Umwelt- werden. Der Verbrauch an Lösungsmittel ist damit um fast 50 % gesunken. die positiven Auswirkungen sind vielmehr förderung im Inland im Förderungsschwerpunkt „Nachwachsende Rohstoffe“ mit 7.475 ökologischer Natur. Konsequent durchge- Euro gefördert. Die Destillationsanlage wurde vom Lebensministerium im Rahmen der betrieblichen Um- führt, bewirkt Chemikalien-Leasing eine weltförderung im Inland mit 18.870 Euro gefördert. deutliche Verringerung des Verbrauchs an Lösungsmitteln, Reinigern, Katalysatoren, Kühl- und Schmierstoffen. PROJEKTDATEN PROJEKTDATEN UMWELTEFFEKT: Einsparung von CO2: 234 t/a UMWELTEFFEKT: Vermeidung von gefährlichen Abfällen: 43 t/a PROJEKTKOSTEN: ca. 29.900 Euro PROJEKTKOSTEN: ca. 145.000 Euro impress decor Austria GmbH Tiefenbacher GmbH in Kooperation mit Grass GmbH (vormals Alfit) BRANCHE: Papierverarbeitung BRANCHE: Oberflächenveredelung und Wärmebehandlung TIEFENBACHER BESCHÄFTIGTE: 74 BESCHÄFTIGTE: 11 bzw. 1.900 RECYCLING DURCH ENTLACKEN ANSPRECHPARTNER: Martin Kohlmayr ANSPRECHPARTNER: Alfred Tiefenbacher, Stefan Tiefenbacher und Peter Mennel ADRESSE: 9300 St. Veit an der Glan, Klagenfurterstraße 87-89 ADRESSE: 4482 Ennsdorf, Wirtschaftspark Straße 3/6 bzw. 6973 Höchst, Grass Platz 1 Tel.: 05/94 96-4432, www.impress.biz 07223/84 962 bzw. 05578/701-369 www.tibagmbh.at, www.grass.eu
18 Fossile Energieträger Biomasse und nachwachsende Rohstoffe 19 Optimierter Einsatz von Energie und Biomasse und nach- Rohstoffen in der Textilreinigung wachsende Rohstoffe „ Neben den genannten Für das Textilreinigungsunternehmen Rosa Toifl in Wien hat Sauberkeit oberste Biomasse umfasst sämtliche organische Substanz: Das sind Einsparungen wurde das Priorität – auch in Sachen Umwelt. Hier liegt der Schwerpunkt im optimierten Ein- lebende Pflanzen, Tiere, Mikroorganismen und auch tote or- Projekt mit dem Umweltpreis satz von Wasser, Energie und Rohstoffen, die Maßnahmen werden zum Teil von ganische Substanz (Totholz, Laub, Stroh etc.). Biomasse wird der Stadt Wien 2011 hauseigenen Spezialisten entwickelt und umgesetzt. vielfach als erneuerbarer oder nachwachsender Rohstoff be- ausgezeichnet. Zudem sind zeichnet. Die aus Biomasse entstandenen fossilen Energieträ- die Mitarbeiterinnen und So wurde zum Beispiel die Steuerung von drei großen Wasch-Schleudermaschinen von ger werden nicht dazu gezählt. Mitarbeiter in den betroffenen der hauseigenen Technikabteilung umgebaut. Mit weniger Spülzyklen, einer Wasser- Bereichen motivierter rückgewinnung, einer neuen Flusenfilterung sowie einer präzisen Temperatursteuerung Österreich ist Biomasse-Netto-Exporteur. Dennoch werden durch die Mitwirkung an der werden nun bis zu 40 % an Wasser, 11,5 Tonnen Heizöl und 2,2 Tonnen Waschmittel auch beträchtliche Mengen importiert. Das betrifft vor allem Projektumsetzung. Die jährlich eingespart. Die Lebensdauer der Maschinen erhöht sich mit dem Umbau eben- Holz und Holzprodukte. Exportiert werden in erster Linie Pa- Anlagen sind jetzt besser be- falls. Damit die Wärme des Abwassers und der Abluft noch effizienter genutzt werden pier und Schnittholz, Getreide und Milchprodukte. dienbar durch die Schaffung kann, wurden moderne Platten-Wärmetauscher installiert, um das Waschwasser zu er- benutzerfreundlicher Ober- wärmen; damit werden nochmals ca. 40 Tonnen Heizöl pro Jahr eingespart. Die Produktion von Biomasse steht in engem Zusammenhang flächen auf IT-Basis. “ Die Maßnahme wurde vom ÖkoBusinessPlan Wien, dem Umwelt-Service-Paket der mit der Landnutzung. Fast 40 % der Biomasseverwendung entfällt auf Holz. Etwa die Hälfte davon wird als Rohstoff für Georg Toifl Stadt Wien, unterstützt und mit dem Umweltpreis 2011 ausgezeichnet. die Papierherstellung und in der Sägeindustrie verwendet. Ein Geschäftsführer steigender Anteil wird energetisch genutzt. 10 % bis 15 % des heimischen Primärenergieaufkommens werden durch Holz und andere biogene Stoffe gedeckt. Österreich ist eines der waldreichsten Länder Mitteleuropas und benötigt dennoch Im- porte zur Deckung des Bedarfs der exportorientierten Verar- beitungsbetriebe. Aufgrund der Verknappung fossiler Rohstoffe strebt nun auch die chemische Industrie an, vermehrt Kunststoffe auf Basis von agrarisch hergestellten Rohstoffen zu produzieren, wo- durch ein erheblicher zusätzlicher Biomassebedarf generiert wird. Eine Umstellung auf nachwachsende Rohstoffe wird auch ökonomisch in absehbarer Zeit sinnvoll sein, da viele in der Verarbeitung und Verpackung eingesetzte Stoffe aus Nebenprodukten der Heizöl- und Treibstoffproduktion erzeugt PROJEKTDATEN werden. Rückgänge bei der Nutzung fossiler Heiz- und Treib- stoffe u.a. durch höhere Effizienz führen auch zu einer Verrin- UMWELTEFFEKT: Einsparung von Wasser: 3.500 m3/a gerung der verfügbaren Nebenprodukte und damit mittelfristig Heizöl: ca. 11,5 t/a, Waschmittel: 2,2 t/a PROJEKTKOSTEN: ca. 300.000 Euro (bisher) zu einem Preisanstieg dieser Rohstoffe. Wäscherei Rosa Toifl & Co GmbH BRANCHE: Dienstleistung – Textilpflege, Textilleasing BESCHÄFTIGTE: 200 ANSPRECHPARTNER: Georg Toifl ADRESSE: 1160 Wien, Ludo Hartmann-Platz 3 Tel.: 01/493 15 98-0, ww.jtr.at
20 Biomasse und nachwachsende Rohstoffe Biomasse und nachwachsende Rohstoffe 21 Wärmerückgewinnung durch Dämmstoffe aus Naturfasern Produktionsabwärme Dass die Dämmung von Gebäuden eine win-win-Situation für Umwelt und Wirt- „ Wir verzichten gänzlich „ schaft darstellt, ist bekannt. Noch nachhaltiger ist eine Dämmung, wenn die auf den Einsatz synthetischer Durch die Umsetzung Große Schritte in Richtung eines energieautarken Österreichs ermöglicht die Nut- Dämmstoffe nicht auf Erdölbasis, sondern auf Basis von Flachs und Hanf oder Stützfasern bei der Her- dieses Projektes wird der zung von Abwärme aus Industrieprozessen für Heizzwecke. Ganz im Gegensatz zu anderen nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden können. Insbesondere stellung unserer ökologischen Rohstoff Holz gleich mehrfach Gebäuden, die durch immer bessere Dämmung immer weniger Energie benötigen, wenn diese lokal und in Österreich produziert werden. Dämmstoffe und arbeiten genutzt. Bei der Gewinnung wird es in der Industrie immer ein gewisses Maß an überschüssiger Wärme geben, an einem effizienteren Einsatz von Zellstoff fällt Ablauge mit die für eine sinnvolle Nutzung zur Verfügung steht. Ein besonders gelungenes Bei- Genau das macht das Kleinunternehmen Waldviertler Flachshaus GmbH im nieder- der Naturfasern. Das Ab- Holzbestandteilen an, spiel für die Nutzung dieses Potenzials bildet die Kooperation des Papierherstellers österreichischen Friedersbach. Dem Unternehmen ist es mit einem europaweit einzig- fallaufkommen soll sich durch die in Wärmeenergie umge- Zellstoff Pöls mit dem Fernwärmeversorger Bioenergie Aichfeld in der Steiermark. artigen Verfahren gelungen, den Anteil an synthetischen Zusatzstoffen für Dämmplatten gezielte Investitionen in wandelt werden kann. aus Flachs und Hanf zu reduzieren und damit nicht nur die Nachhaltigkeit sondern auch der Produktion und Abfall- Uns beeindruckt die hohe Die Zellstoff Pöls AG ist in der Zellstoff- und Papierherstellung tätig. Die am Betriebs- den Beitrag zur lokalen Wertschöpfung zu maximieren. logistik verringern und dadurch Wertschöpfung aus dem Roh- standort in Pöls an zwei Quellen anfallende Abwärme aus dem Laugeneindampfprozess der Rohstoffeinsatz zusätzlich stoff Holz. “ sowie dem Laugenkessel wird über eine neue Wärmetauscherstation in Warmwasser für die Fernwärme umgewandelt. Zur marktfähigen Produktion auf Basis dieses Verfahrens sind Umrüstungsmaßnahmen im Betrieb notwendig. Die im Produktionsprozess abfallenden Faserreste werden ver- geschont werden. “ Kurt Maier Franz Tiefenbacher presst, wodurch sich das Abfallaufkommen reduziert. Zudem ist die Schneidetechnik zu Vorstandsdirektor und CEO Geschäftsführer Über eine neu errichtete Wärmetransportleitung wird die ausgekoppelte Wärme (rund optimieren, um Sondermaße, die speziell bei der thermischen Althaussanierung benö- 96.000 MWh/a) an das Fernwärmenetz für den Großraum Judenburg, Zeltweg und tigt werden, wirtschaftlich herstellen zu können. Darüber hinaus muss das Rohstofflager Fohnsdorf abgegeben, wodurch pro Jahr rund 2,5 Millionen m3 Erdgas und 8,5 Millionen erweitert werden, um die Produktion um 2.000 m3 auf 2.500 m3 Dämmplatten pro Jahr Liter Heizöl substituiert werden. Durch diese Kooperation können rund 15.000 Haushalte steigern zu können. mit nachhaltig gewonnener Heizwärme versorgt werden. Die Maßnahme wurde vom Lebensministerium im Rahmen der Umweltförderung im Inland Die Maßnahme wurde vom Lebensministerium im Rahmen der betrieblichen Umwelt- im Förderungsschwerpunkt „Nachwachsende Rohstoffe“ mit 108.500 Euro gefördert. förderung im Inland im Förderungsschwerpunkt „Betriebliche Energiesparmaßnahmen“ mit 1.451.919 Euro gefördert. PROJEKTDATEN PROJEKTDATEN UMWELTEFFEKT: Einsparung von CO2: 25.000 t/a UMWELTEFFEKT: Einsparung von CO2: 41,56 t/a PROJEKTKOSTEN: ca. 4.890.000 Euro PROJEKTKOSTEN: ca. 385.000 Euro Zellstoff Pöls AG Waldviertler Flachshaus GmbH BRANCHE: Papier- und Zellstoffindustrie BRANCHE: Handel BESCHÄFTIGTE: 370 BESCHÄFTIGTE: 7 ANSPRECHPARTNER: Kurt Maier ANSPRECHPARTNER: Franz Tiefenbacher ADRESSE: 8761 Pöls, Dr. Luigi Angelistraße 9 ADRESSE: 3533 Friedersbach, Oberwaltenreith 10 Tel.: 03579/81 81-220, www.zellstoff-poels.at Tel.: 02826/74 43-0 www.waldland.at, www.flachshaus.at
22 Biomasse und nachwachsende Rohstoffe Biomasse und nachwachsende Rohstoffe 23 Umstellung auf Pflanzenölfarben Demonstrationsanlage zur Gewinnung von „ Unsere „Bio-Farben“ Das Potenzial zum Einsatz nachwachsender Rohstoffe hat auch die Druckerei Milch- und Aminosäuren enthalten ausschließlich Materialien, die auf nachwach- Jentzsch erkannt. Im gesamten Werk werden die Druckmaschinen umgestellt, um ausschließlich Biodruckfarben, die auf Basis von nachwachsenden Rohstoffen her- Wie nachwachsende Rohstoffe optimal genutzt werden können, testet derzeit „ Nach anfänglichen senden Rohstoffen basieren. gestellt werden, verwenden zu können. die Oberösterreichische Bioraffinerie in Form der Demonstrationsanlage „Grüne Schwierigkeiten konnten Biologische Druckfarben Bioraffinerie“. Gras als Ausgangsbasis soll nicht mehr nur zur Biogasproduktion, nahezu alle zu Projektbeginn unterscheiden sich Im Rahmen einer Produktionsausweitung wurden alle Druckmaschinen auf Druckfarben sondern auch zur Herstellung von Milch- und Aminosäuren dienen. Die Techno- aufgestellten Ziele erreicht von herkömmlichen durch aus nachwachsenden Rohstoffen umgestellt. Eine neue Druckmaschine wurde mit Druck- logie wird vorerst in kleinem Ausmaß getestet, eine marktreife Anwendung birgt werden. So existiert nicht nur den vollkommenen Verzicht werken, die speziell für den Einsatz von Biodruckfarben entwickelt wurden, angeschafft. erhebliches umwelt- und klimarelevantes Potenzial. Der „Abfall“ des Produktions- eine funktionierende Roh- auf Mineralölanteile, prozesses kann zusätzlich in einer Biogasanlage vergärt werden und somit saube- stofflogistik, die eine hohe diese werden durch pflanz- Dadurch können rund 6.265 Kilogramm Druckfarben aus nachwachsenden Rohstoffen re, klimaneutrale Energie liefern. Silagequalität sicherstellt, liche Öle ersetzt. “ auf Basis von Pflanzenölen eingesetzt werden. Die Oberösterreichische Bioraffinerie Forschung- und Entwicklung GmbH möchte die sondern auch ein etabliertes Verfahren für die Gewinnung Gottfried Hirsch Die Umstellung der Maschinen und die erhöhten Kosten für die Pflanzenölfarben in den Herstellung von Milch- und Aminosäuren aus nachwachsenden Rohstoffen, die bereits von Aminosäuren bis zum Geschäftsführer ersten fünf Jahren wurden vom Lebensministerium im Rahmen der betrieblichen Umwelt- grundsätzlich technologisch umgesetzt ist, in einer kleinindustriellen Anlage verwirkli- verkaufsfähigen Produkt. Die förderung im Inland im Förderungsschwerpunkt „Nachwachsende Rohstoffe“ mit 66.779 chen und damit den Grundstein für die großtechnische Umsetzung legen. Dazu wurde Milchsäuregewinnung musste Euro gefördert. eine Demonstrationsanlage zur Abpressung von Grassaft und Aufarbeitung von Milch- komplett umgebaut werden, und Aminosäuren zu marktfähigen Produkten errichtet. Besondere Bedeutung kommt aber auch hierzu gibt es ein dabei der erhöhten Wertschöpfung des Gesamtsystems durch die Kombination der stoff- nun funktionierendes Verfahren, lichen (Milchsäure) und energetischen (Biogas) Nutzung zu. in dem die in der Silage vorhandenen organischen Ziel ist, die Machbarkeit der industriellen Herstellung der Säuren aus Gras nachzuweisen Säuren zuckerfrei hergestellt und die Technologie für den großindustriellen Einsatz zu optimieren sowie Alternativen werden können. Wirtschaft- zu den gängigen industriellen Herstellungsverfahren verfügbar zu machen. lichkeitsuntersuchungen und Marktrecherchen zeigen die Die Maßnahme wurde vom Lebensministerium im Rahmen der betrieblichen Umwelt- grundsätzliche Sinnhaftigkeit förderung im Inland im Förderungsschwerpunkt „Demonstrationsanlagen“ mit 528.915 der Umsetzung dieses Tech- Euro gefördert. nologiepfades. “ Horst Steinmüller Geschäftsführer PROJEKTDATEN PROJEKTDATEN UMWELTEFFEKT: Einsparung von CO2: 54 t/a PROJEKTKOSTEN: ca. 1.585.000 Euro PROJEKTKOSTEN: ca. 227.000 Euro Druckerei Hans Jentzsch & Co GmbH Oberösterreichische Bioraffinerie Forschung- und Entwicklung GmbH BRANCHE: Druck BRANCHE: Forschung OÖ Bioraffinerie Forschung- und Entwicklung GmbH BESCHÄFTIGTE: 40 BESCHÄFTIGTE: 3 ANSPRECHPARTNER: Gottfried Hirsch ANSPRECHPARTNER: Horst Steinmüller ADRESSE: 1210 Wien, Scheydgasse 31 ADRESSE: 4040 Linz, Altenberger Straße 69 Tel.: 01/278 4216-26, www.jentzsch.at Tel.: 0732/24 68-5663, www.energieinstitut-linz.at
24 Wasser Wasser 25 Wasser Wasser ist eine unentbehrliche Ressource für den Menschen und die Umwelt. Aufgrund seiner günstigen Lage im Alpenraum befindet sich Österreich hinsichtlich der Menge und Qualität seiner Wasserressourcen in einer ausgezeichneten Position. Nahezu die gesamte Bevölkerung kann heute mit natürlichem (unbehandeltem) oder lediglich aus Vorsorgegründen desinfi- ziertem Trinkwasser aus Quell- und Grundwasservorkommen versorgt werden. Der Anteil an aufbereitetem Oberflächen- wasser ist mit einem Prozent im Vergleich zu vielen anderen europäischen Staaten verschwindend gering. Die ausreichende Menge und die hohe Qualität der Ressour- ce Wasser sind neben der guten Verfügbarkeit auch auf ei- nen nachhaltigen und sorgsamen Umgang mit dem kostba- ren Nass zurückzuführen. Den Themen „Wassersparen“ und „nachhaltige Nutzung“ wird auch in einem wasserreichen Land hohe Bedeutung beigemessen. Der Thematik wird nicht nur im Haushalt oder in der Schule bei der Erziehung von Kindern Rechnung getragen, sondern ist auch im wirtschaftlichen Um- feld von großer Relevanz und Aktualität. Die Bedeutung des sorgfältigen Umgangs mit der Ressource Wasser erstreckt sich über die positiven ökologischen Aspekte hinaus auch in ökonomische Bereiche. Sowohl für die Privat- haushalte, viel mehr aber für Betriebe, die die Ressource Was- ser in der Produktion oder bei der Erbringung von Dienstleis- tungen benötigen, stellt die Reduktion des Wasserverbrauchs auch eine gute Möglichkeit zur Kosteneinsparung dar. Technologisch haben sich in den letzten Jahren auch im be- trieblichen Umfeld zahlreiche Möglichkeiten zum Wasserspa- ren ergeben. Durch modernere Technologien, Anlagen und Maschinen wird die Ressource Wasser wesentlich effizien- ter und sparsamer eingesetzt. Neuartige Systeme, etwa zur Kreislaufführung, können darüber hinaus das Wasser im Be- trieb mehrfach nutzen und reduzieren auf diese Weise ebenso den Gesamtwasserverbrauch. Damit einher geht auch eine geringere Abwassermenge zum Vorteil der Gewässer.
26 Wasser Wasser 27 Abwasserverdampfungsanlage in Wasseraufbereitung im Steinmetzbetrieb der Oberflächentechnik Der Wasserverbrauch und der Abwasseranfall in Produktionsprozessen kann durch „ Durch die Umsetzung „ unterschiedliche Maßnahmen optimiert werden. Beim Wasserverbrauch stellt sich der Maßnahme sparen wir Das beeindruckende Er- Dass zur Schonung unserer Gewässer mehr getan werden kann, als nur anfallen- die Frage, ob es immer Frischwasser sein muss. Bei der Abwasserreinigung ist 80 % Wasser ein. Zudem gebnis bei diesem Projekt ist des Abwasser zu reinigen, zeigt das Beispiel des Oberflächenveredlers KBO Oster- auf weitgehende Schadstofffreiheit zu achten. Beide Maßnahmen zu kombinieren, ist im Winter die Wasser- für mich, dass auf mann. Hier wurde durch die Verdampfung von Abwasser nicht nur die Abwasser- macht dann natürlich doppelt Sinn. Der Käfer Stein GmbH ist das gelungen. temperatur gleich der Raum- einen Schlag ca. 9.500 Liter menge reduziert, sondern durch professionelle Entsorgung auch die Einleitung von temperatur, der Wasserdruck Trinkwasser am Tag nicht mehr als Prozesswasser Chemikalien verhindert. Zudem konnte durch Prozessoptimierungsmaßnahmen der Frischwasserbedarf um fast 90 % reduziert werden. Die Käfer Stein GmbH ist ein Steinmetzbetrieb und bearbeitet Natursteine wie Granit und Marmor. Produziert werden Fenster-, Stufen-, Böden- und Küchenplatten sowie Grab- ist gleichmäßiger. “ Christian Käfer verschwendet werden – dies steine. Die Rohplatten werden im Unternehmen zugeschnitten, geschliffen und poliert. Geschäftsführer entspricht einem täglichen Die KBO Ostermann GmbH führt Kunststoffpulverbeschichtung und Lohnentlackung von Trinkwasserbedarf von 4.250 metallischen Oberflächen durch. Dazu wurden im Betrieb jährlich ca. 2.800 m3 Frisch- Für diese Arbeiten wurde bislang Frischwasser aus der öffentlichen Wasserversorgung Menschen. Vor diesem wasser benötigt, 2.500 m3 pro Hektar mit Chemikalien belastetes Abwasser fielen an. verwendet, das Abwasser wurde in die Kanalisation eingeleitet. Die Käfer Stein GmbH Hintergrund und unter errichtet nunmehr eine Anlage zur Wasseraufbereitung und Schlammentsorgung, die es Berücksichtigung der Förde- Bisher wurde eine klassische Abwasserbehandlung mit Chromreduktion durchgeführt und ermöglicht, Brauchwasser (Regenwasser) zu verwenden und den Frischwasserbedarf rung sind auch Projekte mit das Abwasser in die Kanalisation eingeleitet. von 3.110 m3 pro Jahr auf 500 m3 pro Jahr zu reduzieren. Gleichzeitig verringert sich längeren Amortisationszeiten auch das Abwasservolumen. realisierbar. “ Thomas Sattler Nunmehr wird das Abwasservolumen durch Optimierung der Spülvorgänge reduziert und die Abwässer der einzelnen Spülschritte werden kaskadisch geführt. Zudem wird ein Ver- Die Wasseraufbereitung wurde vom Lebensministerium im Rahmen der „Betrieblichen dampfer eingebaut, der das Abwasser eindickt, das danach an einen konzessionierten Abwassermaßnehmen“ mit 25.006 Euro gefördert. Geschäftsführer Entsorger abgegeben wird. Da rund 90 % des Wassers aus dem Verdampfer wieder dem Abwasserkreislauf zugeführt werden, müssen nur noch 10 % der bisher verbrauchten Frischwassermenge dem Prozess beigemischt werden. Mit dem geschlossenen Wasserkreislauf spart der Betrieb rund 2.446 m3 Wasser jährlich. Zudem werden die Chemikalien Phosphor, Sulfat, Chrom und Fluorid nicht mehr an Ge- wässer abgegeben. Der Verdampfer wurde vom Lebensministerium im Rahmen der „Betrieblichen Abwasser- maßnahmen“ mit 49.000 Euro gefördert. PROJEKTDATEN PROJEKTDATEN UMWELTEFFEKT: Vermeidung von Abwasser, Phosphor (1.900 kg), UMWELTEFFEKT: Vermeidung von Abwasser und Chrom (110 kg), Fluorid (13,5 kg), Sulfat (1.015 kg), verringerter Wasserverbrauch: 2.610 m3/a verringerter Wasserverbrauch (- 87 %) PROJEKTKOSTEN: ca. 120.000 Euro PROJEKTKOSTEN: ca. 140.000 Euro Käfer Stein GmbH KBO Ostermann GmbH BRANCHE: Steinmetz BRANCHE: Kunststoffverarbeitendes Gewerbe - Oberflächentechnik BESCHÄFTIGTE: 14 BESCHÄFTIGTE: 85 ANSPRECHPARTNER: Christian Käfer ANSPRECHPARTNER: Thomas Sattler ADRESSE: 8225 Pöllau 47 ADRESSE: 8075 Hart bei Graz, Industriestraße 7 Tel.: 03335/2404, www.kaefer-stein.at Tel.: 0316/491 126, www.kbo.at
28 Natürliche Ressourcen schützen Natürliche Ressourcen schützen 29 Natürliche Ressourcen schützen – Förderungen für Projekte 1. Umweltförderung im Inland Der Förderungssatz beträgt für Investitionsmaßnahmen zur 1.3 Energiesparen 2. Betriebliche Abwassermaßnahmen Ziel der österreichischen Umweltförderung im Inland (UFI) ist 9 Reduktion des Rohstoffverbrauchs max. 30 %. Investitionen in Gefördert werden Investitionsmaßnahmen zur effizienten Nut- Gefördert werden abwasserbezogene Maßnahmen innerbe- unter anderem die Verbesserung der Ressourceneffizienz durch innovative Dienstleistungskonzepte werden mit maximal 20 % zung von Energie in gewerblichen und industriellen Produk- trieblicher Art, die der Verbesserung der Beschaffenheit von Vermeidung oder Verringerung von Umweltbelastungen durch der förderungsfähigen Kosten gefördert. Die Gesamtförderung tionsprozessen, in bestehenden Gebäuden und zur Rückge- betrieblichen Abwässern dienen, betriebliche Abwasserbe- klimarelevante Gase, durch Einsparung oder effizientere Bereit- ist mit 500.000 Euro pro Projekt begrenzt. winnung von Abwärme. handlungsanlagen, die Umstellung auf wasservermeidende stellung von Endenergie oder durch Reduktion oder Substitution und -sparende Technologien zur Minimierung der für die Pro- von Rohstoffen. Kontakt Dazu zählen insbesondere: duktion notwendigen Wassermengen und Einrichtungen zur Kommunalkredit Public Consulting GmbH ■ Prozess- bzw. Verfahrensumstellungen auf alternative, Verwertung und Nutzung der in Anlagen anfallenden und wie- Zu diesem Zweck bietet die Umweltförderung im Inland einen Sonja Ecker, s.ecker@kommunalkredit.at besonders energieeffiziente Technologien der zu gewinnenden, erneuerbaren Energieträger sowie zur Anreiz für die Verwirklichung von freiwillig umgesetzten Um- Christoph Walla, c.walla@kommunalkredit.at ■ Regelungstechnische Optimierung von industriellen Umsetzung von Energiesparmaßnahmen (insgesamt maximal weltschutzmaßnahmen, die sich nicht innerhalb angemesse- Prozessen im Ausmaß des Energiebedarfes der betrieblichen Abwasser- ner Zeit betriebswirtschaftlich amortisieren. Telefon: 01/31631 - 722 ■ Industrielle Abwärmenutzung (Prozesse, Kälteerzeugung, behandlungs- und -ableitungsanlage). Druckluftsysteme) Zielgruppe der Förderung sind Unternehmen und Gewerbe- ■ Abluftwärmerückgewinnung in bestehenden Gebäuden Der Förderungssatz beträgt bis zu 35 % der förderungsfähigen betriebe, Vereine und konfessionelle Einrichtungen. Gefördert 1.2 Nachwachsende Rohstoffe Kosten. werden Investitionen und zugehörige Planungsleistungen mit Gefördert werden Investitionsmaßnahmen zur Erzielung von Der Förderungssatz beträgt bis zu 30 % der förderungsfähigen nicht rückzahlbaren Zuschüssen im Ausmaß von bis zu 30 % Umwelteffekten in Zusammenhang mit der Verarbeitung in Pro- Kosten. Kontakt der förderungsfähigen Kosten. duktionsanlagen oder dem gewerblichen Einsatz von Produkten Kommunalkredit Public Consulting GmbH auf Basis nachwachsender Rohstoffe. Darüber hinaus können Kontakt Alexander Somer, a.somer@kommunalkredit.at Das Förderungsinstrument bietet für Ressourceneffizienz- erhöhte Rohstoffkosten bei der Verwendung von Produkten aus Kommunalkredit Public Consulting GmbH maßnahmen folgende Förderungsbereiche u.a. an: nachwachsenden Rohstoffen einbezogen werden. Beispielswei- Markus Niedermair, m.niedermair@kommunalkredit.at Telefon: 01/31631 - 290 se sind Investitionen insbesondere beim Einsatz von folgenden Anna Preisegger, a.preisegger@kommunalkredit.at Nawaro-Produkten bzw. Produktgruppen förderungsfähig: Biljana Spasojevic, b.spasojevic@kommunalkredit.at 1.1 Ressourcenmanagement 3. Regionalprogramme der Bundesländer Gefördert werden Investitionsmaßnahmen zur signifikanten ■ Flachs- und Hanfdämmstoffe Telefon: 01/31631 - 723 Die Regionalprogramme der Bundesländer bieten geförder- Reduktion des Rohstoffverbrauchs im Zuge bestehender Pro- ■ Strohdämmstoffe te Beratungsleistungen für Betriebe und öffentliche Einrich- duktionsverfahren unter Beibehaltung der Funktionalität des ■ Biokunststoffe tungen in den Bundesländern. Ziel ist die Identifizierung von Produkts sowie Investitionen in innovative Dienstleistungs- ■ Naturfaserverstärkte Kunststoffe 1.4 Holzheizungen vorhandenen Potenzialen und Maßnahmen zur Verbesserung konzepte zur Steigerung der materiellen Ressourceneffizienz ■ Lösungsmittel auf Milchsäurebasis Gefördert werden Feuerungsanlagen, die mit Holzpellets, der Energie- und Ressourceneffizienz, der Anwendung er- (z.B. Chemikalien-Leasing). ■ Rapsöl als Bindemittel im Straßenbau Hackgut aus fester Biomasse oder Stückholz betrieben wer- neuerbarer Energieträger und Vermeidung von Abfällen. Die ■ Technische Bioöle auf Pflanzenölbasis den. Die Förderung umfasst Investitionen für Holzheizungen Beratungen unterstützen Betriebe weiters beim Aufbau von Ansatzpunkte für die Steigerung von Ressourceneffizienz sind ■ Farben und Lacke auf Pflanzenölbasis zur zentralen Wärmeversorgung eines oder mehrerer be- betrieblichen Umweltmanagementsystemen. dabei: ■ Druckfarben auf Pflanzenölbasis triebseigener Gebäude. ■ Optimierung von Produktionsprozessen, Die Unterstützung bei der Planung und Umsetzung von kon- z.B. durch reduzierten Verschnitt Der Förderungssatz beträgt bis zu 25 % der förderungsfähigen Die Förderung beträgt in Abhängigkeit von der Nennleistung kreten Investitionsmaßnahmen mittels Einzelberatungen, Ist- ■ Minderung der Materialverluste durch verbesserte Kosten. und Ausführung der Anlage bis zu 35 % der förderungsfähigen Analysen und Workshopreihen stellt eine wichtige Vorstufe für Qualität und gleichmäßige Qualität (Reduktion von Kosten. Investitionsprojekte dar. Ausschuss etc.) Kontakt ■ optimierte Konstruktion und Ressourcen schonendes Kommunalkredit Public Consulting GmbH Kontakt Kontakt Produktdesign (Ecodesign) Sonja Ecker, s.ecker@kommunalkredit.at Kommunalkredit Public Consulting GmbH Kommunalkredit Public Consulting GmbH ■ verbessertes Werkstoffrecycling Thomas Kopf, t.kopf@kommunalkredit.at Sonja Ecker, s.ecker@kommunalkredit.at Angelika Müller, a.mueller@kommunalkredit.at ■ bessere Auslastung von Anlagen und Maschinen Christoph Walla, c.walla@kommunalkredit.at Thomas Kopf, t.kopf@kommunalkredit.at ■ Optimierung der Wertschöpfungsketten Telefon: 01/31631 - 325 Telefon: 01/31631 - 722 Telefon: 01/31631 - 711 E-mail: kpc@kommunalkredit.at Weitere Informationen www.umweltfoerderung.at
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