Psychiatrische Allgemeine - Sprachrohr für Jedermann Angebote der Versorgung STIGMA Besiegen - Kreis Siegen-Wittgenstein

 
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Psychiatrische Allgemeine - Sprachrohr für Jedermann Angebote der Versorgung STIGMA Besiegen - Kreis Siegen-Wittgenstein
Psychiatrische Allgemeine
               Sprachrohr für Jedermann

                      Aufruf zur Gründung einer
                      Selbsthilfegruppe

                      Angebote der Versor-
                      gung

                      STIGMA Besiegen

                      Sag niemals nie

Ausgabe Nr.:          41                 Dezember 2013
Psychiatrische Allgemeine - Sprachrohr für Jedermann Angebote der Versorgung STIGMA Besiegen - Kreis Siegen-Wittgenstein
In eigener Sache

Liebe Leserinnen und Leser,

Das Jahr neigt sich langsam seinem Ende zu und ich frage mich, wie ist es so schnell
vergangen. Ob dies etwas mit dem älter werden zu tun hat, dass es mir vorkommt als eile
die Zeit nur so dahin? Kann sein, vielleicht, ich weiß es nicht. Auf jeden Fall hat die Stun-
de immer noch 60 Min, der Tag 24 Stunden und das Jahr 365 Tage. Dies wird im nächs-
ten Jahr wieder genauso sein, ganz zuverlässig. Was wird uns das Neue Jahr bringen?
Ich wünsche den treuen Lesern der PA alles Gute für das Jahr 2014, Gesundheit und
Gottes Segen. Allen denjenigen, die die Zeitung mit ihren Beiträgen unterstützen sei auf
diesem Wege ein ganz herzliches Danke gesagt. Es ist genau wie mit dem neuen Jahr,
immer wieder ist es spannend, zu erleben was Sie für uns bereit halten.

Mit freundlichen Grüßen
Bärbel Müller-Späth

Ihre Beiträge können über folgende Adresse eingereicht werden:

Bärbel Müller - Späth
Gesundheitsamt
Kohlbettstraße 17
57072 Siegen
Tel.: 0271 / 3 33 28 08
Fax: 0271 / 3 33 28 10
e-mail: b_mueller-spaeth@siegen-wittgenstein.de

Oder bei den anderen Redaktionsmitgliedern

Impressum

Die Redaktion behält sich vor, eingesandte Beiträge zu redigieren und übernimmt keine
Verantwortung für eingereichte Beiträge. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht
unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Verantwortliche Mitarbeiter der Redaktion:
Hildrun Heinz, Ann-Kathrin Kandel, Bärbel Müller-Späth, Martin Stoffel

Druck:              Druckerei des Kreishauses Siegen

Die Verteilung der Psychiatrischen Allgemeinen ist kostenlos.
Inhaltsverzeichnis

Seite    2           In eigener Sache

Seite    3           Inhaltsverzeichnis

Seite    4-5         Aufruf zur Gründung einer Selbsthilfegruppe

Seite    6           In der Weihnachts - nacht

Seite    7           3 Monate Leben

Seite    8-10        STIGMABesiegen

Seite    11          Vielen Dank für Ihre Mithilfe

Seite    12-13       WAIT

Seite    14          Termine des Siegener Psychiatrieforums

Seite    15-17       Angebote der Versorgung

Seite    18          SPDi

Seite    19          WasWoWann

Seite    20          Borderlina

Seite    21          Gedicht

Seite    22-23       Geliebter Feind/Über das Verzeihen

Seite    24          Sag niemals nie

Seite    25-26       Hoffnung vers. Verzweiflung

Seite    27-28       Etwas gegen die Langeweile

Seite    29          Rückschau

Seite    30          Ausblick

Seite    31          Rede zur Eröffnung der Ausstellung

Seite    32          Redaktionsanschrift
Aufruf zur Gründung einer Selbsthilfegruppe für seelisch verletzte Menschen
Getreu dem Motto:
      „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!“
möchte ich eine neue Selbsthilfegruppe für Menschen mit einer seelischen
Verletzung, d.h. Für Menschen, die chronisch-psychisch krank sind, grün-
den.
Da ich ganz gute Erfahrungen mit den Anonymen Alkoholikern (AA), den
Emotions Anonymous (EA) und auch den Narcotic Anonymous (NA), alles
mehr oder weniger bekannte Selbsthilfegruppen, die schon seit Jahren er-
folgreich arbeiten, gemacht habe, würde ich diese Selbsthilfegruppe gerne
an das System dieser sogenannten A-Gruppen anlehnen.
Allen diesen A-Gruppen ist gemeinsam, dass sie nach einem sogenannten
12-Schritte-Programm arbeiten. Dabei ist jeweils der erste Schritt der wich-
tigste. Erst wenn er vollständig und ganz, d.h. mit Leib und Seele, vollzogen
worden ist, kann man in den anderen Schritten arbeiten. Bei der Bearbeitung
der anderen 11 Schritte muss man keine bestimmte Reihenfolge eingehal-
ten, man kann auch in mehreren Schritten gleichzeitig arbeiten.
Wie sieht dieser erste wichtige Schritt nun aus?
Bei den AA lautet er:
„Wir gaben zu, dass wir dem Alkohol gegenüber machtlos sind – und
unser Leben nicht mehr meistern konnten.“
Bei den EA lautet er:
„Wir gaben zu, dass wir unseren Gefühlen gegenüber machtlos sind –
und unser Leben nicht mehr meistern konnten.“
Bei den NA lautet er:
„Wir gaben zu, dass wir unserer Sucht gegenüber machtlos sind – und
unser Leben nicht mehr meistern konnten.“
Wie könnte nun der erste wichtige Schritt bei uns chronisch-psychisch Kran-
ken aussehen? Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten, denn die
chronisch-psychische Erkrankung ist sehr vielseitig, hat sehr viele verschie-
dene „Ursachen“.
Und doch gibt es eine Gemeinsamkeit, wie ich finde. Wir chronisch-
psychisch Kranken haben / mussten alle irgendwann einmal „einsehen“, das
wir tatsächlich „krank“ sind, so schmerzhaft und schwer das auch war. Diese
„Krankheitseinsicht“ ist im wahrsten Sinne des Wortes Not-wendig.

Deshalb finde ich, dass man den 1.Schritt der „Psychotic Anonymous“ (PA)
folgendermaßen formulieren könnte:
„Wir gaben zu, dass wir unserer Krankheit gegenüber machtlos sind –
und unser Leben nicht mehr meistern konnten.“
Diesen ersten Schritt in Richtung Genesung, Stabilität, Gesundheit kann
man unter das Motto stellen:
      „Es ist keine Schande krank zu sein, es ist nur eine Schande nichts
dagegen zu tun.“
Das sind so meine Vorstellungen von einer Selbsthilfe-
gruppe. Aber diese brauchen nicht so umgesetzt zu wer-
den. Ich suche einfach nur nach Leuten, die Lust und Inte-
resse an einer Selbsthilfegruppe haben, die wir natürlich
dann gemeinsam gestalten werden.
Die restlichen 11 Schritte lauten:
2. Schritt: Wir kamen zu dem Glauben, dass eine Macht, größer als wir
selbst, uns unsere geistige Gesundheit wiedergeben kann.
3. Schritt: Wir fassten den Entschluss, unseren Willen und unser Leben der
Sorge Gottes – wie wir Ihn verstanden – anzuvertrauen.
4. Schritt: Wir machten eine gründliche und furchtlose Inventur in unserem
Inneren.
5. Schritt: Wir gaben Gott, uns selbst und einem anderen Menschen gegen-
über unverhüllt unsere Fehler zu.
6. Schritt: Wir waren völlig bereit, all diese Charakterfehler von Gott beseiti-
gen zu lassen.
7. Schritt: Demütig baten wir ihn, unsere Mängel von uns zu nehmen.
8. Schritt: Wir machten eine Liste aller Personen, denen wir Schaden zuge-
fügt hatten und wurden willig, in bei allen wieder gut zu machen.
9. Schritt: Wir machten bei diesen Menschen alles wieder gut – wo immer se
möglich war - , es sei denn, wir hätten dadurch sie oder andere verletzt.
10. Schritt: Wie setzten die Inventur bei uns fort, und wenn wir Unrecht hat-
ten, gaben wir es sofort zu.
11. Schritt: Wir suchten durch Gebet und Besinnung die bewusste Verbin-
dung zu Gott – wie wir Ihn verstanden – zu vertiefen. Wir baten Ihn nur, uns
Seinen Willen erkennbar werden zu lassen und uns die Kraft zu geben, ihn
auszuführen.
12. Schritt: Nachdem wir durch diese Schritte ein spirituelles Erwachen er-
lebt hatten, versuchten wir, diese Botschaft an „Psychotiker“ weiterzugeben
und unser tägliches Leben nach diesen Grundsätzen auszurichten.

Wenn Ihr Interesse habt oder Neugierig geworden seid, dann meldet Euch
bei der Redaktion der PA. Diese wird mir dann Bescheid geben.

Viele Grüße
Armin
In der Weihnachts - nacht

In der Nacht zum Heiligen Abend
hatte ich einen seltsamen Traum,
ich träumte von goldenen Engeln,
und von einem riesigen Baum.

Ein Engel streckte die Kerzen,
bis hoch in die Wolken hinein
Das Licht erwärmte viele Herzen,
mit seinem wärmenden Schein.

Ich spürte einen großen Frieden
der die ganzen Menschen umringt.
Die Sehnsucht nach Frieden wurde geschenkt,
aus friedlicher Hand.

Doch ich sah auch die Kinder,
noch ganz klein,
die des Nachts vor Hungerschmerz schreien.
Warum müssen sie so viel Weinen, oh Gott
das darf doch nicht sein.

Und der Engel nahm fest meine Hände,
dann sagte er mit einem Lächeln zu mir,
für die Kinder gibt es nur eine Hoffnung,
wenn viele Menschen öffnen weit ihre Tür.

Dann war der Engel verschwunden
und mit ihm der Tannenbaum
wär doch herrlich, würde er wahr,
mein Weihnachtstraum - vom Frieden.
Da die Weihnachtsnacht, ein einziges Licht wäre,
Friede den Menschen auf Erden.

Der Engel sprach zu mir,
fürchte dich nicht,
auch für Dich werde wieder Licht.
Freue dich des Traums,
dann kommt auch der Weihnachts - baum.
Dann werden leuchten Deine Augen
wie der Baum.

Dann ist er Wirklichkeit

Dein Weihnachtstraum

Regina Benner
Drei Monate Leben

Anfang November, nach drei Monaten in dem Sumpf der Versenkung bin ich wieder im
Leben erwacht. 3 Monate habe ich nun Zeit, all die Dinge, die in der letzten Zeit liegen
geblieben sind aufzuarbeiten, Eigenschaften, die überlagert waren von düsteren Gedan-
ken neu zu entdecken und mich einfach wieder den schönen Seiten des Lebens zuzu-
wenden. Es war auch diesmal wieder unendlich schwer, mit klarzumachen, dass auch die
Phase der Depression ein Ende haben würde und dass alles was zu mir gehört eben
nicht auf Dauer weg sein würde.

Ich habe das Gefühl, ich müsse die folgenden Monate mit komprimiertem Leben füllen,
da so vieles nachzuholen ist. Ist es quasi eine Widergutmachung des Schicksaals für die
düstere Zeit, werde ich entschädigt für jeden einzelnen Tag der nicht enden wollte? Ich
bemühe mich jeden einzelnen Tag bis aufs Letzte aufzusaugen, versuche alles Positive
bewusst war zunehmen. Das Leben ist so schön!

Wie lang sollte dieser schöne Traum noch anhalten?

EU Rente - Fluch oder Segen?

Nach einer Vielzahl von Bemühungen, verschiedener medizinischer und beruflicher Rehas und
Praktika mussten ich und mein Umfeld einsehen, dass ich in der Arbeitswelt keinen Fuß fassen
konnte. Wie gerne hätte ich einen Beruf mit all seinen schwierigen Anforderungen aber auch sei-
nen schönen Seiten ausgefüllt. Aber ich wusste, dass nur wenige Wochen oder Monate, die ich in
meinen Arbeitsstellen durchgehalten habe, den Ansprüchen der Arbeitswelt standzuhalten kein
Ausdruck von Kontinuität und Belastbarkeit waren. - Ich beantragte die EU - Rente - mit nur 35
Jahren.
Wie konnte ich jetzt noch unserer Gesellschaft durch Fleiß und Arbeitseinsatz einen Dienst er-
weisen? Woher sollte ich meine Bestätigung erhalten. Weder dem gefüllten Bankkonto am Ende
des Monats noch von dem vielleicht ein oder anderen anerkennenden Wort meines Chefs. Und
hinzu kam noch, dass jedem Tag aufs neue Struktur gegeben werden musste, 1000 Minuten, die
mit unzähligen wichtiger und unwichtiger Dinge gefüllt werden musste, um nicht in der Tristes des
Alltags umzukommen. Aber was sollten diese überaus wichtigen Sachen sein, die ich täglich wie-
der und wieder in meinem Terminplan verewigen sollte? Aufstehen - , Essen - , Fernsehen bis
zum Heute Journal, um dann nach dem langen entbehrungsreichen Tag verdient in mein Bett zu
fallen.
Wie schön, dass ich in Rente bin...

Die Lösung habe ich bewusst rausgelassen

Tim Kandel
„Vielen Dank für Ihre Mithilfe !!!“…
…, so lautete die Unterschrift auf den Fragebögen, die das TheraNow – Team vor ca. einem
Jahr in Umlauf gebracht hat. Und bedanken wollen wir uns bei denjenigen, die sich die Mühe
gemacht habe diesen Fragebogen zu beantworten. Einigen ist es bestimmt nicht leicht gefal-
len, sich hinzusetzen und die Fragen zu bearbeiten, gerade da es ja um so ein sensibles
Thema ging. Umso schöner war es für uns zu sehen, dass doch so einige Bögen an uns zu-
rückkamen.

Leider waren die Ergebnisse der Umfrage sehr erschreckend. Ich musste leider feststellen,
dass ich nicht die einzige bin, die so lange nach einem Therapieplatz gesucht hat und daran
fast verzweifelt wäre. Wenn ich mir die einzelnen Antworten anschaue werde ich sehr traurig,
denn ich weiß hinter jedem Fragebogen steht auch ein Mensch, der mit seinem ganz indivi-
duellen Schicksal in einer ähnlichen Situation ist, wie ich es war. Und aus eigener Erfahrung
weiß ich einfach, wie anstrengend und belastend diese Suche sein kann. Aber ich werde
auch gleichermaßen sehr wütend. Wütend darauf, dass die Situation so ist wie sie ist und
man scheinbar nichts daran ändern kann. Jedoch ist es gerade diese Wut, die mich antreibt
weiter zu machen mit unserer Initiative TheraNow
und nicht aufzugeben.

Nun eine kleine Zusammenfassung der Ergebnisse der Fragebögen:

Im Durchschnitt warteten die Befragten 8 Monate auf einen Therapieplatz. Es gab auch eini-
ge „Ausreißer“, die vom Durchschnitt abwichen. Diese warteten entweder nur wenige Wo-
chen, oder bis zu 12 Monate auf einen Therapieplatz. Die meisten der Befragten haben be-
reits einen Platz bei einem ambulanten Psychotherapeuten gefunden, jedoch gibt es auch
hier Ausnahmen. Einer der Befragten gab sogar an, es bereits aufgegeben zu haben irgend-
wo einen Termin zu bekommen. Dieser suchte bereits seit 48 Monaten. Fast alle der Befrag-
ten gaben an, sich mehr Unterstützung bei der Suche gewünscht zu haben. Zum Beispiel
durch den Hausarzt, die Krankenkasse, Beratungsstellen oder auch durch Angehörige.

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass Patienten die Möglichkeit
haben, bei der Krankenkasse einen Antrag auf Kostenerstattung für einen Therapieplatz in
einer Privatpraxis zu stellen. Dies ist dann möglich, wenn Sie länger als drei Monate auf der
Suche nach einem geeigneten Therapeuten sind. Es empfiehlt sich die Suche von Anfang an
zu dokumentieren (1. Name des Therapeuten, 2. Datum und Uhrzeit des Telefongespräches,
3. Wartezeit auf einen Behandlungsplatz, die Ihnen genannt wird). Diese Dokumentation ist
dem Antrag auf Kostenerstattung hinzuzufügen. Außerdem sind noch wichtig: 1. eine Be-
scheinigung, dass eine psychotherapeutische Behandlung notwendig und unaufschiebbar ist,
2. die Bescheinigung eines approbierten Psychotherapeuten, dass die Behandlung kurzfristig
übernommen wird.

Wie ein solcher Antrag formuliert werden sollte, wie man einen Widerspruch schreibt und
genauere Informationen finden Sie auf der Homepage der Bundespsychotherapeutenkam-
mer
( http://www.bptk.de/ ). Dort können Sie den Flyer über die Kostenerstattung einsehen oder
downloaden.

Falls Sie sich für unsere Initiative interessieren, besuchen Sie auch unsere Homepage:
www.thera-now.de.tl, oder schreiben Sie uns eine E-Mail an: thera-now@gmx.de .

                                                           Ann-Kathrin Kandel, August 2013
WAIT

                                         18

Er hat ein Faible für den dunklen Typ.
In seiner Sufe am Gymnasium gibt es zwei Mädchen, die er sehr gut findet. Sami-
rah kommt aus dem Libanon, Conchetta ist Spanierin. Er sitzt im Biologiekurs ne-
ben Samirah. Er hat sich schon angeregt mit ihr über Zellteilung unterhalten. Mit
Conchetta redet er nicht so viel.
Seine Freundin ist blond und hat Sommersprossen. Sie schlafen nicht miteinan-
der. Aus ideologischen Gründen, und, weil sie es nicht will. Er kauft sich Platten
von Cae Gaunt und Amy Grand. Im Fernsehen wartet er auf die Videos von Ma-
donna. Hollyday und Like a virgin. Es soll Nacktfotos von ihr geben. Er kauft sich
Praline und Wochenend. Er schaut sich die Bilder an. Solche auf denen etwas
gemacht wird, mag er nicht.
Seine Freundin und er fummeln. Wenn es warm ist, auf einer Lichtung im Wald, im
Winter zu Hause, wenn die Eltern nicht da sind. Er weiß nicht, was sie dabei fühlt.
Er steht unter Stress. Sie reden nicht.

                                         23

Er hat keine Freundin. Das Studium lässt ihm wenig Zeit. Theologie und Psycho-
logie. Er hat noch nicht mit einer Frau geschlafen. Die ideologischen Gründe ha-
ben überwogen. Zwei Beziehungen sind darüber zerbrochen. Zum einen tut ihm
das leid, zum anderen ist er stolz auf sich, dass er so lange enthaltsam geblieben
ist. Er würde gern einmal mit einem Mann darüber reden. Es gibt wohl aber kei-
nen, der so ist, wie er. Oder wo soll er sie suchen?
Er kauft sich hin und wieder den Playboy. Aber nur, wenn die Bilder ihm gefallen.
Seine Liebe zu Gabriela Sabatini ist wieder aufgeflammt, seit einer Titelstory in der
Sports. Er hat sei einiger Zeit ihr Portrait an seiner Tür hängen. Bei Viva wartet er
auf Videos von Mariah Carey oder Sade. Er kauft Musik von Judy Bailey und an-
deren christlichen Acts.
Echte Mädchen gibt es natürlich auch. Anja, Kommilitonin aus dem katholischen
Zweig. Erzkatholisch, bei ihr ist nicht mal fummeln erlaubt. Sie waren ein paar Jah-
re zusammen Essen, aber er kommt wohl nicht in Frage. Oder Sandra, Medienst-
udentin. Mit ihr würde er keine drei Tage seine Jungfraulichkeit behalten. Das ist
es ihm nicht wert.
Samirah studiert Biologie. Sie ist weit über Zellteilung hinausgekommen. Sie reden
nächtelang über Frauen und Männer. Er hat das Gefühl, sie versteht ihn. Sie lacht
viel.

                                         28

Er hat eine Sängerin entdeckt: Rebecka St James. Eigentlich ein bißchen zu pop-
pig, aber ein Lied spricht ihn an. In Wait betet sie für ihren zukünftigen Mann, den
sie noch nicht kennt, und sie hebt sich auf. Er ist irgendwie in eine christliche Tee-
stube geraten. Dort gibt es Männer seines Alters, die das gleiche Problem haben.
Das erste Mal kann er offen über seine Wünsche und Erwartungen sprechen. Er
wird nicht ausgelacht.
Er hört Cranberries und Shakespeares Sisters. Manchmal kauft er sich den Play-
boy und denkt an das Buch von seinem Vater. Er liest in der Bibel.
Er hat in der Teestube eine Frau kennengelernt, Vera. Sie machen lange Spazier-
gänge und reden. Sie jaben sich noch nie zu Hause besucht. Er denkt an die vie-
len Dinge, aber das kann warten. Sie mag Rebecka St James.
Das Studium neigt sich dem Ende zu. Er beginnt sich zu fragen, was er mit dem
Magister anfangen soll. Vielleicht doch noch eine Lehre machen? Seinen Freun-
den an der Uni tritt er jetzt selbstsicherer entgegen. Er hat nicht mehr das Gefühl,
dass ihm etwas fehlt, was alle anderen haben.
Samirah hat inzwischen geheiratet. Einen Klaus. Der ist in Ordnung. Sie studieren
beide Bio und wollen zu Greenpeace. Er sitzt lange Nächte bei ihnen, und sie re-
den über Männer und Frauen im Allgemeinen und über Vera im Besonderen. Sa-
mirah lächelt. Sie ist schwanger.

                                        33

Vera und er sind jetzt seit vier Jahren zusammen und seit zweien verlobt. Sie ha-
ben über Sex gesprochen und beschlossen, dass sie damit bis zur Heirat warten
wollen. Sie sind sehr zärtlich miteinander. Er hat sein Studium abgeschlossen
unnd eine Magisterabreit über die Stellung der Frau beim Apostel Paulus ge-
schrieben. Er hat eine Lehre im Buchhandel angeschlossen und arbeitet jetzt als
Buchhändler. Vera verdient bei der Versicherung besser als er. Sie werden eine
Dreizimmerwohnung beziehen. Freunde aus der Gemeinde helfen beim renovie-
ren. Sie haben sich entschlossen im August zu heiraten. Am 27.08. wird Vera
dreissig. Samirahs Tochter Tine wird Blumen streuen und Samirah und Klaus
werden Trauzeugen sein. Er hat seine alten Playboys behalten. Sie liegen ganz
unten in einem Karton. Das Poster von Gabriela Sabatini hat Vera rahmen lassen.
Sie wollen es in Ihre Küche hängen.
Am Abend vor der Hochzeit sitzen sie bei Samriah und Klaus und reden über
Greenpeace und das Kinderkriegen. Wünsche und Erwartungen sind es, die uns
am Leben halten, sagt Samirah. Sie erwartet ihr zweites Kind.

Nach besten Wissen und Gewissen aufgeschrieben von

                           Martin C. Stoffel 27.02.2002
Siegener Psychiatrieforum             Termine
Der "Brückenschlag" in Siegen ist lange her. Leider gibt es seit dem kein Forum, in-
dem die ...drei am psychiatrischen Geschehen beteiligten Gruppen einen regen Aus-
tausch erfahren können.
Wir, vom Verein "Stigma BeSiegen", sind der Ansicht, dass der Prozess der Entwick-
lung im psychiatrischen Alltag von Betroffenen und Angehörigen mitgestaltet werden
muss.
"Trialog ist das partizipative Denken und Handeln der drei Kerngruppen im psychiat-
rischen Entwicklungsprozess, die im ldealfall gleichberechtigte Partnerinnen und
Partner sind. Dies sind die Psychiatrie-Erfahrenen, die Angehörigen psychisch kran-
ker Menschen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller psychiatrischen Hand-
lungsfelder."
Unser Alltag lässt wenig Platz zur Realisierung dieser Idealvorstellung. Das "Siegener
Psychiatrieforum" soll den beteiligten Gruppen als Informations- und Meinungsplatt-
form zur Verfügung stehen. Hier können wir die eigene Perspektive erweitern, das
Denken, Fühlen und Handeln des "Anderen" besser verstehen lernen und somit die
Grenzen der eigenen Rolle überwinden.
Was empfinden Betroffene im realen Alltag und in Behandlungssituationen und wel-
che Wertschätzung erfahren sie im Umgang mit ihnen subjektiv? Welchen Sachzwän-
gen und Gefühlen sind MitarbeiterInnen psychiatrischer Einrichtungen unterlegen?
Welche Perspektive haben Angehörige im Spannungsfeld zwischen Notwendigkeiten
im Umgang mit psychischen Erkrankungen und instabilen Beziehungen? Das sind nur
einige der Fragen, die wir mit Euch beantworten möchten.
Trialog als Chance des gemeinsamen Handelns auf gleicher Augenhöhe, das ist unser
Ziel. Eine Gesprächskultur im Sinne des Menschen.

So, 2014 gehts mit dem Siegener Psychiatrieforum natürlich weiter!

Bad Laasphe, Sozialwerk St. Georg, jeweils Montags um 18.30 Uhr, 27.01,
24.03, 26.05, 25.08, 27.10

Siegen, Blue Box, jeweils Montags um 18.30 Uhr, 24.02, 28.04, 23.06, 21.07,
29.09, 24.11

Die Flyer erscheinen in Kürze!

SIEGENER PSYCHIATRIEFORUM
Angebote für kranke u. behinderte Menschen           im Kreis Siegen-Wittgenstein

I. ambulante Angebote                                Lebenshilfe Center Siegen (gB)
                                                     Lebenshilfe Wohnverbund NRW gGmbH
a. Beratung-u. Betreuung                             Sandstraße 26
                                                     57072 Siegen
Ärztliche Beratungsstelle für mißhandelte und miß-   Tel.: 0271 2318799
brauchte Kinder                                      schnepper.christian@lebenshilfe-nrw.de
DRK - Kinderklinik
Wellersbergstraße 60                                 RESELVE gGmbH
57072 Siegen                                         57072 Siegen
Termine nach Vereinbarung                            - Scheidweg 5
Tel.: 0271 2345 - 240                                  Tel.: 0271 703252-41
                                                      betreutes.wohnen@reselve.de
Alzheimer Beratungsstunde                            - Treff K
Rathaus Weidenau                                       An der Alche 31
Weidenauer Str. 211                                    Tel.: 0271 53183
57076 Siegen                                         - Ambulantes Zentrum „Nebenan“
Di: 10.-12.00 Uhr                                      Frankfurter Straße 18
0271 404 2208                                          Tel.: 0271 770 18480
                                                      nebenan@reselve.de
Sozialpsychiatrischer Dienst
s. Übersicht
                                                     Siegener Initiative zur Rehabilitation und
                                                     Integration psychisch Kranker e.V. (psych)
b. Kontakt und Beratungsangebote/ Betreutes          57072 Siegen
                                                     - Im Samelsfeld 23
  Wohnen                                               Tel.: 0271 31 29 99
                                                     - Cafe Blau
AWO
                                                       Kölner Str. 11
Ambulant Betreutes Wohnen (gB+psych)
                                                       Di.-Mi.-Do jeweils
Koblenzer Str. 136
                                                       14.00 – 18.00 Uhr
57072 Siegen
0271 3386 226                                        Sozialwerk St. Georg (gB+sucht/psych)
s.schuer@awo-siegen.de                               Kontakt-u. Beratungsstellen und Betreutes Woh-
Ambulant Betreutes Wohnen (sucht)                    nen      Pluspunkt Königstr. 15
Koblenzer Str. 148                                    57334 Bad Laasphe
57072 Siegen                                          Tel.: 02752 478664
0271 3386 170
                                                     bewo-bad-laasphe@sozialwerk-st-georg.de
suchthilfe@awo-siegen.de
                                                     - Pluspunkt Siegener Str. 12
                                                       57223 Kreuztal
Bethel vor Ort (gB)
                                                       Tel.: 02732 76 34 36
Wohnen nach Maß
                                                     bewo-kreuztal@sozialwerk-st-georg.de
v. Bodelschwinghsche Anstalten Bethel
                                                     - Pluspunkt Unterm Höllscheid 3
57299 Burbach
                                                       57319 Bad Berleburg
Tel: 02736 2990284
                                                       Tel.: 02751 445212
abw.siegen-wittgenstein@bethel.de
                                                     bewo-bad-berleburg@sozialwerk-st-georg.de
                                                     - Pluspunkt St. Johann Str. 8
Diakonie Sozialdienste GmbH (gB+sucht/psych)
                                                       57072 Siegen
- Friedrichstraße 27
                                                       Tel.: 0271 2330865
  57072 Siegen
                                                     bewo-siegen@sozialwerk-st-georg.de
  Tel.: 0271 5 00 31 13
                                                     - Pluspunkt Frankfurter Str. 8
  Begegnungs- und Beratungsstelle GEGENÜBER
                                                       57290 Neunkirchen
  Friedrichstr. 18
                                                       Tel.: 02735 909796
  57072 Siegen
                                                     bewo-neunkirchen@sozialwerk-st-georg.de
  0271 2346755
 abw@diakonie-sw.de
- Bahnhofstraße 50
  57334 Bad Laasphe
  Tel.: 02752 47 95 86
 ahf@diakonie-sw.de
- Schützenstraße 4
  57319 Bad Berleburg
  Tel.: 02752 47 94 30
 ahf@diakonie-sw.de
- Hochstraße 3
  57290 Neunkirchen
  Tel.: 0271 5 00 31 13
 abw@diakonie-sw.de
c.      Arbeit
                                         niedergelassene Fachärzte/Ärzteverzeichnis
 AWO Siegener Werkstätten
                                       III. teilstationäre Behandlung
- Garnisonsring 14
  57072 Siegen                           Klinik Wittgenstein
  0271 35906-0                           Tagesklinik Netphen (psych)
  sw-siegen@awo-siegen.de                Talstraße 28
- Weiherdamm 3                           57250 Netphen
  57250 Netphen-Deuz                     Tel.: 02738 69420
  02737/505-0
  sw-deuz@awo-siegen.de                IV. teilstationäre Angebote
- Jägersgrund 60
  57339 Erndtebrück-Schameder            RESELVE gGmbH
  02753/5954-0                           Tagesstätte (psych)
  sw-wittgenstein@awo-siegen.de          Altenhof 51
- STS Siegener Technik Service           57072 Siegen
  Effertsufer 60                         Tel.: 0271 484595
  57072 Siegen                           tagesstaette@reselve.de
  Tel.: 0271 3386-442/443
  sts@awo-siegen.de                      Caritasverband Siegen-Wittgenstein e.V.
- WTS Wittgensteiner Technik Service     Tagespflegehaus "Eremitage" (geronto)
  Melbacher Höhe 17                      Eremitage 9
  57339 Erndtebrück-Schameder            57234 Wilnsdorf
  wts@awo-siegen.de                      Tel: 0271 39121

Arbeitsmedizinisches Zentrum (psych)   V. stationäre Behandlung
Siegerland e.V.
Psychosozialer Fachdienst                 Kreisklinikum
Bahnhofstr. 24                            Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
57271 Hilchenbach                         Weidenauer Str. 76
Tel.: 02733 510308                        57076 Siegen
0173 8894953                              Tel.: 0271 705-0

RESELVE gGmbH (psych)                    Klinik Wittgenstein
Seelbacher Weg 15                        Sählingsstraße 60
57072 Siegen                             57319 Bad Berleburg
- Integrationsfachdienst                 Tel.: 02751 810
  Tel.: 0271 703252-50
  ifd-si-oe@ifd-westfalen.de              DRK - Kinderklinik
- Integrationslehrgang                    Psychosomatische Station
  Tel.: 0271 703252-0                     Wellersbergstraße 60
 berufliche.reha@reselve.de               57072 Siegen
                                          Tel.: 0271 2345- 227

                                         RESELVE gGmbH
II. ambulante Behandlung
                                         Rehabilitationseinrichtung (psych)
                                         Scheidweg 5
  Kreisklinikum
                                         57072 Siegen-Trupbach
  Haus Hüttental
                                         Tel.: 0271/375130
  Institutsambulanz
  Weidenauer Str. 76                      medizinische.reha@reselve.de
  57076 Siegen
  Tel.: 0271 705-0
                                       VII. stationäre Betreuung
  Klinik Wittgenstein
  Institutsambulanz                        AWO Wohnstätten (alle g.B.)
  Sählingstraße 60
  57319 Bad Berleburg
  Tel.: 02751 81-452                       - Adolf-Saenger-Strasse
                                               Adolf-Saenger-Str. 39
  DRK-Kinderklinik                             57078 Siegen-Geisweid
  Ambulanz für Kinder- und                     02 71 / 8 80 87 - 22
  Jugendpsychiatrie und                        s.rath@awo-siegen.de
  Psychotherapie                           -   Hengsbach
  Wellersberstraße 60                          Hengsbachstr. 154
  57072 Siegen                                 57080 Siegen
  Termine nach Voranmeldung                    02 71 / 2 33 71 19 - 0
  Tel.: 02712345-227                           i.klapczyk@awo-siegen.de
-           Ginsterhang
                 Am Rothenberg 8                                Lebenshilfe
                 57080 Siegen-Dreisbach
                 02 71 / 3 19 90 - 12                           Haus der Lebenshilfe Siegen e.V. (gb)
                 e.bieker@awo-siegen.de                         Alte-Burg-Str24
         -       Buschhütten                                    57250 Netphen-Eschenbach
                 Karl-Carstens-Weg 19                           02738-380
                 57223 Kreuztal-Buschhütten                     kontakt@lebenshilfe-siegen.de
                 0 27 32 / 7 64 04 - 10                         Lebenshilfe Wohnverbund GmbH (gb)
                 d.neusser@awo-siegen.de                        - Wohnstätte Haus Schäfer
         -       Dahlbruch                                          Pfarrweg 31
                 Hörbachstraße 3                                    57234 Wilnsdorf
                 57271 Hilchenbach-Dahlbruch                        0271 – 93990-45/-46
                 0 27 33 / 8 93 33 - 11                         bae@lebenshilfe-nrw.de
                 e.spies@awo-siegen.de                          - Wohnstätte Haus Kliffmüller (gb)
         -       Bad Berleburg                                      Tannenstr. 7
                 Lerchenweg 27                                      57250 Netphen
                 57319 Bad Berleburg                                02737 – 2169-10
                 0 27 51 / 920 7347-100                         schnepper.christian@lebenshilfe-nrw.de
                 t.oeztuerk-medau@awo-siegen.de

                                                                Haus am Holunderweg (psych)
             Bethel vor Ort                                     überwiegend Pflege
                                                                Holunderweg 3
             -   v. Bodelschwinghsche Anstalten Bethel          57258 Freudenberg-Lindenberg
                 Stiftungsbereich vor Ort                       Tel.: 02734 7496
                 Haus Burgweg
                 Dauerwohneinrichtung für Kinder und Jugend-    Sozialwerk St. Georg:
li               che mit schweren Mehrfachbehinderungen mit
                 hohem Pflegeaufwand                            - Haus am Schlossberg (psych)
                 Burgweg 14
                                                                   Max Präger Weg 14-16
                 57299 Burbach
                                                                   57334 Bad Laasphe
                 Tel.: 02736 29900
                                                                   Tel : 02752 4761-0
                                                                l.ziemkendorf-kretz@sozialwerk-st-georg.de

             DRK-Kinderklinik Siegen gGmbH                      Wohnverbund Siegen (psych)
                                                                - Haus Dreis-Tiefenbach
             -   Kinderzuhause                                    Siegstraße 32
                 Kurzzeitpflegeeinrichtung für Kinder und Ju-     57250 Netphen-Drei-Tiefenbach
                 gendliche mit schweren Mehrfachbehinderun        Tel.: 0271 3 17 97 17-0
                 gen                                            - Haus Geisweid
                 Burgweg 14                                       Geisweider Str.123
                 57299 Burbach                                    57078 Siegen
                 Tel: 02736 299025                                Tel.: 0271 770279-0
                                                                - AWG Bereich (psych)
             Diakonie Sozialdienste GmbH                          Rathenaustraße 9
                                                                  57074 Siegen
                                                                  0271 2 50 30 96
             -   August Hermann Franke Haus (psych)             n.kalyvas@sozialwerk-st-georg.de
                 Sebastian Kneipp Straße 5
                 57334 Bad Laasphe
                 Tel.: 02752 4703
                 ahf@diakonie-sw.de
             -   Aussenwohngruppe (psych)
                 Hohler Weg 15
                 57072 Siegen
                 Tel.: 0271 489593-0
                 awg@diakonie-sw.de
             -   Wohnheim Euelsbruch (Sucht)
                 Eva von Tiele Winckler Str. 13
                 57258 Freudenberg
                 Tel.: 02734 4357-0
                 wohnheim.euelsbruch@diakonie-sw.de
             -   Haus Klotzbach (gb)
                 Kirchstr. 17a
                 57290 Neunkirchen
                 02735 77280
                 wohnheim.klotzbach@diakonie-sw.de
Sozialpsychiatrischer Dienst des Kreises Siegen-Wittgenstein [SPDi]
Ärztinnen für Psychiatrie
Ltg. Frau Fischer-Mattusch       Frau Dr. Klöckner-Wied         Bärbel Müller-Späth
                                                                Kohlbettstraße 17
                                                                57072 Siegen
Kohlbettstraße 17                Kohlbettstraße 17              0271 333-2808
57072 Siegen                     57072 Siegen                   Koordination
0271 333-2814                    0271 333-2817
                                             Fax: 0271 333-2810
                                       Sprechzeiten nach Vereinbarung

                                             Sozialarbeiter/-innen
Regionalstelle:                  Sprechzeiten:                   Ansprechpartner:
SIEGEN                           Di: 08.30-10.00 Uhr             Frau Rebecca Rüger            0271 333-     2862
Kohlbettstraße 17                Do: 15.30-17.00 Uhr             Frau van Overloop                           2854
57072 Siegen                     und nach Vereinbarung           Herr Kasper                                 2853
                                                                 Frau Stocks                                 2855

                                                                                        Fax:                 2810

Netphen                                                         Frau Althaus                   0271 333-     2758
Bismarckstraße 45                                                                       Fax:                 2701
57076 Siegen

Außenbüro Netphen                Di: 08.30-10.00 Uhr            Frau Althaus
Amtsstraße 2+6 (Rathaus)         Do: 15.30-17.00 Uhr                                           02738 603-    295
57250 Netphen                    und nach Vereinbarung                                  Fax:                 297

NORD                             Di: 08.30-10.00 Uhr            Frau Dedroogh-Hein             0271 333-     2782
Bahnhofstraße 11                 Do: 15.30-17.00 Uhr            Herr Wiesel                                  2783
57223 Kreuztal                   und nach Vereinbarung
                                                                                        Fax:                 2790

         Außenbüro Hilchenbach   Mi: 08.30-10.00 Uhr            Frau Krombach                02733 288-       220
Markt 13 (Rathaus)               Do: 15.30-17.00 Uhr                                         0271 333-       2784
57271 Hilchenbach                und nach Vereinbarung                                  Fax: 0271 333-       2790

             Freudenberg         Fr: 09.30-11.00 Uhr            Herr Wiesel                    0271 333-     2783
Mórer Platz 1 (Rathaus)          und nach Vereinbarung
57258 Freudenberg

SÜD                              Di: 08.30-10.00 Uhr            Frau Funke                     0271 333-     2768
Hagener Straße 20                Do: 15.30-17.00 Uhr            Frau Jerke                                   2769
57234 Wilnsdorf                  und nach Vereinbarung                                  Fax:                 2771

              Burbach                                           Frau Jerke                     02735 767-     124
erreichbar über Neunkirchen

        Außenbüro Neunkirchen    Mi: 08.30-10.00 Uhr            Frau Jerke                     02735 767-     124
Bahnhofstraße 3                  Do: 15.30-17.00 Uhr
57290 Neunkirchen                und nach Vereinbarung

WITTGENSTEIN                     Do: 15.30-17.00 Uhr            Frau Balge-Birkelbach          02751 9263-    181
Am Breitenbach 1                 und nach Vereinbarung          Frau Knebel-Dickel                            180
57319 Bad Berleburg                                                                     Fax: 02751 92-        101

        Außenbüro Bad Laasphe    Mi: 08.30-10.00 Uhr            Frau Balge-Birkelbach          02752 909-     410
Mühlenstraße 20                  Do: 15.30-17.00 Uhr                                    Fax:                  412
57334 Bad Laasphe                und nach Vereinbarung

         Außenbüro Erndtebrück   Di: 08.30-10.00 Uhr            Frau Knebel-Dickel             02753 605-     182
Talstraße 27                     und nach Vereinbarung
57339 Erndtebrück

                                            Stand: 18.04.2013
W a s ,W o ,W a n n
             offen für JEDERMANN                       
                                                       
                                                      
    Alzheimer Angehörigengruppe                      
     Kreiskrankenhaus Siegen,                               Psychosoziale Selbsthilfegruppen
          Haus Hüttental, Bücherei                              Info und Kontakt über:
          Weidenauer Str. 76                                    KISS Kontakt- u. Informationsstelle für Selbsthilfe-
          57076 Siegen                                          gruppen in der EFL des Kirchenkreises Siegen
      0271/ 705-1909                                            Frau Tönnes/ Frau Heinbach
        Herr Dr. Schneck                                       0271-250 28-50
    jeden 1. Dienstag im Monat
     von 16.00 - 18.30 Uhr
                                                           Was ist noch los im Weidenauer Krankenhaus ???
    AHG – Angehörigengruppe von psychisch Er-                  Angebote offen für JEDERMANN
     krankten                                          
      Institutsambulanz des Kreiskrankenhauses                 Weidenauer Str. 76
         Siegen, Haus Hüttental                                 57076 Siegen
         Weidenauer Str. 76
           57076 Siegen                                        AA - Meeting
     0271/ 705-1919                                          Samstags 16.00 - 18.00 Uhr
         Simone Hörster                                        Konferenzraum Psychiatrie
    jeden 2. Do. im Monat
     von 18.00 bis 19.30 Uhr                                   Gesprächsgrupe für Psychoseerfahrene
                                                               jeden 1. Dienstag im Monat
   CBF Siegen                                                 17.00 Uhr
     Club für Behinderte und ihre Freunde                       Gruppenraum Ambulanz
     Info`s                                                     Herr Wüllner und Frau Schmenn
     CBF-Siegen e.V.                                          0271/ 705- 1909
           Postfach 701
           57215 Kreuztal                                      Freizeitsport
      Wolfgang Donner                                        Mittwochs 13.45 - 15.15 Uhr
      02732 55 31 957                                         Frau Klinck oder Herrn Rädcher
      Hans-Jürgen Schober                                     0271/ 705- 1973 oder 1983
      0271 39 05 72
                                                               Fortbildung
   Freizeittreff Regenbogen                                  Mittwochs, ab 15.30 Uhr
     Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinde-            Konferenzraum
     rung e.V. Siegen                                            0271/ 705-1900/1901
     Marienborner Str. 151
          57074 Siegen                                         Freizeitgruppe
      0271 46289                                            alle 14 Tage (in geraden Kalenderwochen )
          0151 25228194                                         Mittwochs von 17.30 - 19.15 Uhr
                                                                Frau Haas
    Mobbing Selbsthilfegruppe                                  0271/ 705-1909

   jeden Donnerstag, 18.00 – 20.00 Uhr                        Infostunde für:
    Kölner Str. 11/Haus der Agenda                            Suchtkranke, Alkoholabhängige und Alkoholge-
          57072 Siegen                                          fährdete
           Frau Weber                                          wöchentlich Donnerstags 17.00 - 18.00 Uhr
          0271/ 2382528 Do:18.00-20.00 Uhr                      Bücherei

                                                               Sportgruppe
    Pro Aktiv Siegerland                                      Freitag 12.45 Uhr
    Montag, 19.00 Uhr                                          Treffpunkt im Flur Cafe Sohler
     Sandstr. 12,                                             Kontakt über 0271/705-1909
          Gebäude der Wohlfahrtspflege
          57072 Siegen                                 
          02738-303864
          proaktiv.siegerland@yahoo.com

    Schatten& Licht e.V.
     - Krise rund um die Geburt -
     Info- und Unterstützung

     Frau Chr. Buch
        02732-86786
       Frau Angelika Altendorf
      02733-510495

    Treff zum Reden
      Katholisches Pfarrheim
           Bahnhofstraße
           57250 Netphen
      02738/ 8310
          Frau Hilde Kämpfer    
    Dienstags 19.00 - 21.30 Uhr
Borderlina
                                        Zeichnung:    Werner Deines
                                              Text:   Martin Stoffel

„In der Psychiatrie war es so schlimm, da wäre ich fast verrückt geworden.“
Gedicht von Gudrun Klenz-Arnold

Was ist los mit Dir?
Psychose? - Warum lügst Du
nur Dich selber an?
Wo ist das Leben?
Wer hat es gegeben? -
Du suchst, suchst,
findest ein Blümlein Klein,
muß es so sein?
Die Nacht singt ein Lied,
Du mußt mit, mit Dir zusammen
leben.
Du findest Dich selbst
in diesem Leben.
Heute ist heute,
gestern ist vorbei.
Warum traust Du Dich nicht,
die Krankheit gehen zu lassen? -
Du kriegst oft Dich selber nicht zu fassen!
Aber Du trinkst den Saft und hast Kraft.
Die Gedanken bewegen sich.
Du siehst ein kleines Licht.
Ganz nah, ganz nah,
willst Du Dir selber sein.
Du magst nicht den Wein,
den sie Dir geben.
Verlassen, verlassen,
aber Du gehst in den Schatten
Bäume bewegen sich.
Lichter strahlen hell.
Wieder im Karussell,
das sich langsam dreht,
es ist nicht zu spät.
Heute kennst Du andere Leute,
Morgen fliegen die Sorgen

     weg!
Geliebter Feind

Du hast mich sehr gekränkt, mein Feind,
und dafür hass ich dich.
Niemals werd ich dir das verzeihn,
ja, das verspreche ich.

Zerrissen ist das Freundschaftsband,
nie wieder wird es neu.
Ich habe dich wohl doch verkannt,
kennst weder Ehr noch Treu.

Versöhnung ausgeschlossen ist,
du bist nur noch mein Feind.
Weil Freundschaft du doch wert nicht bist,
bist schlechter als es scheint.

Wann immer ich dir schaden kann,
will ich's mit Freuden tun.
Weil ich doch nicht vergessen kann,
das Kriegsbeil wird nicht ruhn.

Hier spricht der Freund von ehemals,
der nunmehr ist dein Feind.
Hab ich dich ewig jetzt am Hals,
weil du nicht kannst verzeihn?

Was ich getan, tut mir sehr leid,
ich wollt nichts Böses dir.
Kannst du nicht werden nun gescheit
und doch vergeben mir?

Willst du den Rest der Lebenszeit
gebunden sein an mich?
Bist du für soviel Schmerz bereit,
denkst, das ist gut für dich?

Wer zur Versöhnung nicht bereit,
wird bald sehr einsam sein.
Nutze die dir verbliebne Zeit
und lenke endlich ein!

Denk dran: Feindschaft ist kein Genuss,
sie strengt die Seele an.
Sie führt zu Trauer, Zorn, Verdruss,
dir ist nur elend dann.

Ich bitte dich, mein alter Freund,
gib deine Feindschaft auf.
Triff mich bei Mondlicht an der Scheun,
wir machen einen drauf!

Hildrun Heinz
Über das Verzeihen

Neulich hörte ich im Fernsehen von einem Lehrer, der von einer Kollegin beschuldigt worden
war, sie vergewaltigt zu haben. Obwohl er die Tat nie gestanden hatte und überdies ein Kon-
kurrenzkampf um eine bessere Stelle auch noch eine Rolle spielte, wurde der Mann zu fünf
Jahren Haft verurteilt. Er saß die Strafe bis zum letzten Tag ab und kehrte als gebrochener
Mann zurück. Im Fernsehen sagte er in dieser Zeit, die fünf Jahre seien "die Hölle" gewesen,
da man als Sexualstraftäter im Gefängnis am unteren Rand der Hierarchie sei und gerne
gemobbt würde. Und was das im Knast bedeutet, weiß man ja.

Der Mann starb nicht lange nach der Entlassung aus der Haft an Herzversagen. Aber das
Verfahren wurde neu aufgerollt, und nun wurde die damalige Klägerin, die sich als Opfer sah
oder darstellte, der Lüge bezichtigt. Sie habe sich ein regelrechtes Lügengebäude aufgebaut,
meinte der Richter. Nun muss sie ihrerseits wegen "Freiheitsberaubung" für fünfeinhalb Jahre
in Haft. Der Verteidiger möchte Revision einlegen.

Wenn ich mal annehme, dass sich die Justiz diesmal nicht geirrt hat und der Mann tatsäch-
lich unschuldig war, so möchte ich anhand eines solchen Beispiels - es gibt sicher viele an-
dere - fragen: Ist es immer möglich zu verzeihen? Versetze ich mich an die Stelle des Man-
nes, glaube ich nicht, dass ich das könnte. Ich müsste ja gleich zwei Parteien verzeihen, der
Frau und der sich irrenden Justiz. Und im Gefängnis fünf lange Jahre den anderen Insassen,
die mir nicht nur seelischen, sondern womöglich auch körperlichen Schaden zufügen.

Vielleicht wäre es mir, ganz allgemein gesprochen, ja möglich zu verzeihen, wenn der Scha-
den, der mir durch Andere zugefügt wurde, nicht dermaßen gewaltig wäre wie im obigen Bei-
spiel. Oder wenn ich durch eine erzwungene Wende in meinem Leben, z,B. durch den Ver-
lust meines Jobs, doch wieder nach einer zugegebenermaßen schwierigen Zeit Fuß fassen
könnte und neue Perspektiven entwickeln. In meinem Leben gibt es auch ein paar Personen,
denen ich jahrelang nicht verzeihen konnte oder immer noch nicht verziehen habe. Ob sie
noch an mich denken, weiß ich nicht, ich bezweifle es eher. Doch denke ich immer wieder
mal an sie und an das, was sie mir angetan haben, jedenfalls aus meiner Sicht der Dinge.

Ich ahne es schon: Verzeihen ist nicht nur, sogar nicht immer, wichtig für den, dem verziehen
werden muss. Es ist auch wichtig für den, der verzeiht. Denn nur, wenn ich meinem Feind
verzeihen kann - was bei schwereren Vergehen nicht von heute auf morgen geschieht - wer-
de ich sein Bild los, das in meinem Kopf herumspukt, und kann zu dem vergangenen Ge-
schehen, dessen Erinnerung mich immer noch so schmerzt, eine gesündere Distanz aufbau-
en, die mich dann freigibt, Neues zu fühlen, zu erleben und aufzubauen. In meinem Gedicht
"Geliebter Feind" fragt der, dem nicht verziehen werden soll, seinen ehemaligen Freund, ob
dieser "für den Rest der Lebenszeit gebunden sein" will an denjenigen, dem er jetzt nicht
verzeihen kann (nämlich an ihn). Ob er "für so viel Schmerz bereit" sei. Denn derjenige, der
nicht verzeihen kann, hält den Schmerz und die Verletzung der Kränkung sosehr aufrecht,
dass er kaum an etwas Anderes denkt. Der Groll ist immer da und verhindert eine weitere
gesunde Lebensentwicklung. Vergessen kann man manche verletzende Erlebnisse ohnehin
nicht - aber wenn man überhaupt nicht verzeiht, wird man ewig in der Kränkung gefangen
sein und hindert sich so daran, sein Leben sinnvoll fortzuführen.

Hildrun Heinz
Sag niemals NIE

Nie würdest du dein Herz verlieren-
Niemals Hass und Horror spüren-
Nie das Liebste mal verletzen,
sagst du, und du lachst.
Doch wenn es dir schlecht geht,
schau mal, was du machst.

Böse Worte, Aggressionen,
gegen alle – niemand schonen-
nicht dich selbst, nicht Mensch, nicht Tier,
keiner kann doch was dafür!

Hab kein Verständnis für dich,
kann dich nicht leiden
werd´ deinen Umgang besser meiden.

Wie schnell ist man doch anzustecken-
Überall gleich anzuecken.

Sind Gefühle erst mal los gelassen,
passieren Dinge – ich kann es kaum fassen,
dass ich es war, die Schaden macht,
die boshaft über andre lacht,
die Schmerz verteilt mit Wort und Tat,
bitte, gebt mir einen Rat!

Kann und will so niemals leben-
Werde mir die Kugel geben-
Wenn das ewig weiter geht –
Steh mir selber nur im Weg.

Wutgedanken, Aggressionen
All das soll mir inne wohnen?

Ruhelosigkeit, die nicht zur Müdigkeit passt,
hab keinen Frieden, find keine Rast
bin mir selbst böse,
bin mir ne Last.

Betzdorf, 06.06.2012, Birgit Linke
Hoffnung versus Verzweiflung

Hoffnung? Was ist das? Viel wurde und wird über den Begriff der Hoffnung geschrieben.
Die Definitionen reichen von den antiken Griechen wie Sophokles über die meist verbrei-
tete Religion des Christentums, bis in die heutige Gegenwart mit Ernst Bloch. Ernst
Bloch hat in Prinzip Hoffnung von den fünf wichtigsten Fragen nach dem Woher des
Menschen, bis zu der Frage nach dem Wohin, geschrieben. Außer Schnoor hat es kei-
nen gegeben, der eine umfassende Theorie über die „Hoffnung“ aufgestellt hat. Es gibt
einige Definitionen zum Thema „Hoffnung“: die Haupt-Definition lautet so:

        „Hoffnung ist ein positiv besetzter Begriff, da er auf eine bessere Zukunft ausge-
        richtet ist. Die Erfüllung ist in der Vorstellung des Hoffenden realistisch- auch wenn
        die Eintreffenswahrscheinlichkeit gering ist, sehr große Anstrengungen oder Hilfe
        von außen erfordert.“1

Nun versuche ich meine eigene Definition von „Hoffnung“ darzustellen. Meiner Meinung
nach ist die „Hoffnung“ zuallererst ein Gefühl das jeder Mensch fühlt, wenn er positivüber
die Zukunft nachdenkt oder in einem anderen positiven Zustand ist, wenn er an die Zu-
kunft denkt. Jeder Mensch „hofft“ auf positives, auch besonders auf die Erfüllung von
Wünschen. Genau diese Haltung ist meiner Meinung nach, das Hauptkriterium für „Hoff-
nung“. Jeder Mensch hofft auf etwas Besonderes in seinem Leben. Erst Recht dann,
wenn man in einen negativen Zustand gerät, z.B. man bekommt ein Erkrankung. Dann
„hofft“ man auf die Besserung dieses Zustandes. Man „hofft“ auch in Situationen die ge-
fährlich sind, auf deren positiven Ausgang.
        Oft ist „Hoffnung“ mit Religiosität verbunden; d.h. auch, dass man an Gott glaubt,
und sich an ihn wendet wenn man will, dass bestimmte Wünsche wahr werden. Oder
man glaubt an Jesus Christus. Einige andere gehen bei ihrer Einstellung über die „Hoff-
nung“ soweit, dass sie an eine Erschaffung einer neuen Welt glauben, in der jeder glück-
lich ist.

1
 http:///derweiterdenker.wordpress.com/2010/08/25/was-ist-hoffnung-ein-uberblick-uber-definitionen/
Aufgerufen am 25.1.2013.
Denn die „Hoffnung“ entspringt auch aus dem Wunsch heraus, ein glückliches Leben zu
führen. So entstehen Utopien, die allerdings nur Wunschdenken von verträumten Men-
schen sind und niemals verwirklicht werden können. Sie bleiben Luftschlösser und lösen
sich sofort auf, wenn man der Realität ins Auge blicken muss.
      Aber wenn man sich jeden Morgen aus dem Bett zwingt und versucht den neuen
Tag anzugehen, ist dies der Anfang einer „Hoffnung“. Ein sich Sehnen auf einen Regen-
bogen nach einem Sturm. Auch mit einem Ziel oder Zielen, die man hegt, ist es eine Art
„Hoffnung“ und bei jedem Tag, den man neu beginnt ist die „Hoffnung“ der Katalysator,
der einen über Hindernisse auf dem Weg, hilft. „Hoffnung“ ist der Held in jedermanns Le-
ben, die Verzweiflung allerdings der Antiheld. Doch zunächst zur Definition von „Ver-
zweiflung“; „Verzweiflung“ ist ein sehr negatives Gefühl oder negativer Zustand. Das
‘nicht-vorhanden-sein‘ eines glücklichen Zustandes, sondern genau das gegenteilige Ge-
fühl, dass die Situation schlecht ist und der Mensch sich unglücklich fühlt. Sie zwingt uns
in die Knie und oft überwältigt uns diese Negativität und wir stehen wie unter einem
Bann, der uns beeinflusst, das Positive – was überall um uns ist- zu ignorieren, es wie mit
Scheuklappen auszugrenzen oder es überhaupt nicht zu sehen, geschweige denn, es zu
erkennen.

Aber man weiß, dass die „Hoffnung“ zuletzt stirbt, also gibt man nicht auf und macht wei-
ter, lebt weiter, deshalb glaube ich, dass die „Hoffnung“ gewinnt.

Anna S.
Rückblick auf das Jahr 2013

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und im Rückblick kann ich sagen, es war ein ar-
beitsintensives und ereignisreiches Jahr. Es war aber auch ein erfolgreiches Jahr.

-     Das Bündnis gegen Depression hatte in diesem Jahr dazu aufgerufen, sich
am AOK-Siegerländer-Firmenlauf zu beteiligen und allen, die unter der Fahne des
Bündnisses mitgelaufen sind hat es Spaß gemacht und ihren sei herzlichen Dank
dafür ausgesprochen.
Außerdem haben wir dazu aufgerufen, dass sich Interessierte an einem Lauftreff
(gerne auch unter der Anleitung von Renate Hoffmann (Anlauf)) melden. Dieser
Aufruf gilt immer noch.

-     Im Rahmen der Inklusionsveranstaltungen fand:

      wieder, wie bereits seit Jahren, die Ausstellung im September statt. Seit ei-
      nigen Jahren im KrönchenCenter und seit dem letzten Jahr nicht mehr mit
      dem Titel „Gesund-krank/krank-Gesund“, sondern unter dem Titel „INKLU-
      SION“ exklusiv-kreativ.

      ein Theaterstück „Das ODER Märchen“ im LŸZ

      ein Schattentheater im KrönchenCenter

      ein Vortrag zum Thema „Transkulturelle Aspekte der Depression“ mit Prof.
      Dr. med. Said Moshref Dehkordy

      Filmvorführung im Kino in Olpe

      undundund.....           statt.

-     in diesem Jahr erschien die 40. Ausgabe der Psychiatrischen Allgemeinen
      (PA) und dies macht mich/uns stolz.

      An dieser Stelle allen, die seit Jahren für den Bestand der Zeitung sorgen

      ein ganz herzliches Dankeschön.

      Durch Ihre Beiträge ist die Zeitung das, was sie darstellt, ein Sprachrohr für
      JEDERMANN.

      Auch den Redaktionsteams, in unterschiedlicher Besetzung im Laufe der
      Jahre von hier noch ein Dank.

      Allen eine ruhige, besinnliche Weihnacht und ein gesundes Jahr 2014

      Bärbel Müller-Späth
Ausblick auf das Jahr 2014

Zu einem Rückblick gehört auch noch der Ausblick auf das nächste Jahr und
das verspricht wieder genauso arbeits- und ereignisreich zu werden.

Hier schon mal gleich die festen Termine:

-    2. Juli 2014 AOK Siegerländer-Firmenlauf

-    1. September 2014, 15.00 Uhr Vernissage zur Ausstellungseröffnung
     im KrönchenCenter. Wer sich an der Ausstellung beteiligen möchte,
     muß sich bis zum Montag den 4. August 2014 bei mir melden. (Tel.
     0271 333 2808 oder b.mueller-spaeth@siegen-wittgenstein.de)

-    18. September 2014 kommt die 2.Mood-Tour nach Siegen. Alle sind
     hiermit schon einmal herzlich eingeladen (die Aktivisten ein Stück mit
     dem Fahrrad zu begleiten, oder sich beim Eintreffen in Siegen an der
     Begrüßung zu beteiligen, am Stand des Bündnisses mitzuwirken etc.

Viele andere Dinge sind noch in Planung. Sie werden sicher auf die eine
oder andere Weise von den Aktivitäten erfahren.

Eins sollte auf jeden Fall nicht fehlen, die PA wird sicher auch im nächsten
Jahr noch weiter hergestellt. Reichen Sie uns Ihre Artikel ein, geben Sie ein
Feedback und bleiben Sie uns treu.

Bärbel Müller-Späth
Auf Wunsch veröffentlichen wir hier die Rede von Martin Stoffel zur Ausstellungeröffnung
„Inklusion - exklusiv - kreativ!“ 2013

Was soll aus mir werden?
Ich fühle mich ganz konfus.
Farben sollen meine Stimmung ausdrücken. Doch noch sehe ich nichts, als ein paar lilane Stri-
che. Außerdem bin ich naß, als ob ich im Regen stehe, obwohl die Sonne scheint.
Er lacht und pfeift sich eines, während er den Pinsel wieder ins Wasser taucht. Was kommt jetzt,
frage ich mich bang. Aha, grün. Hätte ich mir denken können. Ein dicker Klacks landet auf mir.
Und, weils so schön ist, noch einer.
Wo soll das alles hinführen? Ich seh es schon kommen: Leute stehen um mich herum und reden
über Wirkung von Farben und Ausdruck. Wenn es ganz schlimm wird, über Psyche!
Ich werde fotografiert und komme in die Zeitung.
Was ist denn jetzt los? Der Pinsel ist ja ganz schwarz! Und schon saust er auf mich nieder. Dun-
kelheit breitet sich aus auf mir. Das Lachen hat aufgehört. Was kann jetzt noch kommen? Ah, er
nimmt das Gelb. Das ist ein Lichtblick.
Bin ich noch zu retten?
Die Stellen, die noch weiß waren, werden jetzt Gelb. Tatsächlich bin ich jetzt richtig bunt. Bunt ist
meine Lieblingsfarbe. So kann ich mich den Kritikern entgegen stellen. Er geht ja nie mit. Er malt,
aber er zeigt sich nicht. So muß ich das übernehmen. Wenigstens hänge ich hinter Glas, so kön-
nen sie mich nicht betatschen.
Eine Frau kommt und stellt einem Maler ein Schälchen mit Tabletten hin. Er schaut sie lange an,
dann nimmt er sie mit einem Schluck Wasser. Ich sehe neue Entschlossenheit in seinen Augen.
Er nimmt Deckweiß und verteilt es auf den schwarzen Flächen.
Dann eine neue Farbe. Wieder Grün. Viel Grün. Grün ist die Hoffnung. Ich bin Lila, Gelb, Grün.
Ganz schön bunt für ein Bild. Aber gut, Hauptsache, er fühlt sich wohl.
Er macht jetzt das Radio an. Bezeichnenderweise läuft gerade Pink. Hoffentlich bringt ihn das
nicht auf Gedanken. Pink möchte ich nicht werden. Aber nein, er nimmt die Schere. Eine Sche-
re?!
Er schneidet ein Loch in meine Mittel Er nimmt mich hoch und schaut durch das Loch in den
Raum.
Pink singt „Raise your glass“.
Er lächelt, legt mich hin und verläßt den Raum.
Zwei Frauen betrachteten mich. „Typisch“, sagte die Eine.
„Tun wir es in die Ausstellung?“ die Andere.
Ich bitte darum! Ich finde mich gut.
Sie nehmen mich und legen mich in eine Mappe, auf der sein Same steht.
Wartet ab, bald hänge ich hier, und meine Farben leuchten.
Ich freue mich darauf, denn ich will mich zweigen und die Menschen staunen machen!
Kommen sie und schauen sie. Ich und meine Freunde sind hier für sie.

Martin Stoffel
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              Gesundheitsamt
              Kohlbettstraße 17
                57072 Siegen
       b.mueller-spaeth@siegen-wittgenstein.de
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