Blick über die Welt hinaus - Editorial - im-mi

 
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Blick über die Welt hinaus - Editorial - im-mi
Nr. 2 | März 2018

                             Die Informationsschrift der Inländischen Mission

                                                                           -
                                                                 h l i ngs
                                                              Frü abe
                                                                    g
                                                               aus

Editorial                Solidaritätsprojekt          Ajoie

Blick über               Pfarrkirche    Jurassische
die Welt                 St. Peter und  Heilige
hinaus                   Paul in Vermes
                                                      St. Immer und St. Fromont
Kirchenfenster im Jura
Seite 2                  Seiten 4–5                   Seiten 6–7
Blick über die Welt hinaus - Editorial - im-mi
EDITORIAL

  Jurassische Kirchenfenster – Blick über die Welt hinaus

  Liebe Leserin, lieber Leser

  Der manchmal unangenehm kirchenkritische Sektenspe-           Einen Höhepunkt solchen Reichtums bieten uns auch die
  zialist Hugo Stamm wies am 3. Februar 2018 unter dem          einzigartigen modernen Kirchenfenster im Jura. Sie ermög-
  Titel «Wellnesskult, Konsumrausch und Alternativmedizin       lichen uns einen Überstieg über das rein Weltliche hinaus
  als Ersatzreligion» in «Watson» klug darauf hin, dass un-     und sind gleich wie im Barock allen Menschen zugänglich,
  sere Konsummentalität unser Leben und unsere Gesell-          wenn man sich in das Kirchengebäude hinein begibt!
  schaft grundlegend verändert. Er bringt es auf den Punkt:     Warum weist gerade der katholisch geprägte Jura mit sei-
  «Einkaufen als heilige Handlung. Als Gottesdienstersatz»,     nen zahlreichen Kirchenfenstern einen kulturell-religiösen
  und ergänzt, dass vieles heute auch ein Zeichen der           Reichtum erster Güte auf? Meine hier zugegebenermas-
  «Selbstvergottung»    ist. Wäh-                                                       sen subjektive Antwort: Das Ge-
  rend vor hundert Jahren die                                                           biet des heutigen Kantons Jura
  Existenzsicherung das primäre                                                         gehörte über Jahrhunderte zum
  Ziel war, ist es heute oft die                                                        Fürstbistum Basel, unter dessen
  Selbstverwirklichung. In einer                                                        Krummstab sich durchaus gut le-
  solchen gesellschaftlichen Situ-                                                      ben liess. Der katholische Glaube
  ation boomt die innerweltliche                                                        gehört(e) zur DNA dieser Gegend,
  Esoterik, während die überlie-                                                        was sich bis heute auswirkt. Der
  ferte christliche Religion an Bo-                                                     Jura ist lebensfroh, kulturell reich,
  den verliert.                                                                         wirtschaftlich eher arm, sicher
  Was aber machen all diejenigen, denen die finanziellen        bescheidener in den Ansprüchen als das wohlhabende
  Mittel fehlen, in dieser Konsumwelt mitzumachen, dieje-       Mittelland und offener als wohl manch andere Gegend in
  nigen, für welche der Lebenskampf noch an erster Stelle       der Schweiz – ein faszinierender Kanton, der den meisten
  steht? Ist es nicht gerade heute nötig, geistig und visuell   wohl ziemlich unbekannt ist. Vielleicht ermutigt Sie das
  Fenster zu öffnen, die den Blick über das Materielle hinaus   vorliegende IM-Info zu einem Ausflug in den Jura. Anstös-
  in die geistige und göttliche Welt ermöglichen?               se dazu finden Sie auf den folgenden Seiten.
  Ein Beispiel, wo der Blick auf das Göttliche hin geöffnet     Ich wünsche Ihnen – mit dem Blick über das Materielle
  wurde, ist der Barock, der mit seiner reichen kirchlichen     hinaus – nach der besinnlichen Fastenzeit frohe Ostertage!
  Kunst und Kultur, die auch den Armen offenstand, uns bis      Herzlich, Ihr
  heute auf die Transzendenz, auf das Göttliche, hinweist.
  Kirchen sind glücklicherweise bis heute Orte, die für unser
  Leben wichtige «Lücken» öffnen.                               Urban Fink-Wagner, Geschäftsführer Inländische Mission

2 IM Info 2 | 2018
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KULTURKAMPF IM NORDJURA

Illegaler röm.-kath. Gottesdienst in Pruntrut 1874.   (Scan: ufw)   Kapelle Notre-Dame du Vorbourg bei Delsberg.   (Foto: Federli WMC)

   Das jurassische Kulturkampf-Trauma
   Ein Auslöser für die Separation des katholisch                    Die Rechnung der liberalen Oberschicht aber ging nicht
   geprägten nördlichen Teils des Juras vom Kan-                     auf. Viele Bischofstreue hielten den Kontakt zum ins
   ton Bern und die Schaffung eines eigenen Kan-                     Exil getriebenen Bischof aufrecht, die Seelsorge wur-
   tons sind schmerzvolle staatskirchliche Eingriffe                 de ohne grosse Schädigungen weitergeführt, und die
   in den 1870er-Jahren. Der katholische Nordjura,                   Firmreisen in den Kanton Luzern waren Triumphzüge
   nach dem Niedergang des Fürstbistums Basel                        und Protestmärsche zugleich. Kurzfristig gereichte die
   1815 vom Wiener Kongress dem Kanton Bern                          Krise um den Basler Bischof der Kirche zum Vorteil,
   einverleibt, erhob sich 1873 gegen die Abset-                     längerfristig bedeutete die damit verbundene Verkirch-
   zung ihres Basler Bischofs Eugène Lachat. Auch                    lichung aber eine Abschottung von der Moderne.
   wenn es schon ab 1830 Abspaltungstendenzen                        Am heftigsten entwickelte sich der Konflikt im Berner
   gab, war es der Kulturkampf der 1870er-Jahre                      Nordjura: Der jurassische Klerus wehrte sich nahezu
   um Schule und Kirche, der sich tief ins kollektive                geschlossen für seinen Bischof, unterstützt durch Mas-
   Gedächtnis der Nordjurassier eingeprägt hat.                      senpetitionen der Bevölkerung. Die rebellischen Pries-
                                                                     ter wurden jedoch von der Berner Regierung abgesetzt
   Als 1863 der aus dem bernischen Nordjura stammende                und 1874 sogar 89 Geistliche des Landes verwiesen. Die
   Eugène Lachat vom in seiner Wahlfreiheit beschnitte-              Priester gingen in den Untergrund und lasen verbotener-
   nen Domkapitel zum Bischof von Basel gewählt wurde,               weise und versteckt die Messe. Massenwallfahrten zur
   galt dieser als liberal. Dieses Bild änderte sich, als er die     Vorbourg bei Delsberg, nach Mariastein und nach St-
   absolut formulierten Wahrheitsansprüche von Papst                 Maurice entwickelten sich zur politischen Manifestation
   Pius IX. verteidigen musste. Heftig angegriffen, lehnte           einer verfolgten Kirche, während die aus dem Ausland
   er sich immer mehr an den Papst an und liess nach dem             geholten, von der Berner Regierung vorteilhaft entlöhn-
   Ersten Vatikanischen Konzil von 1869/1870 auch das                ten antirömisch eingestellten Priester von den Jurassiern
   Unfehlbarkeitsdogma und den Rechtsprimat des Paps-                grossmehrheitlich abgelehnt wurden. Die bernische Kir-
   tes von den Kanzeln verkünden. Nachdem der Basler                 chenpolitik war im Nordjura zum Scheitern verurteilt.
   Bischof Pfarrer Paulin Gschwind, der diese beiden Dog-            Ab 1875 musste die Berner Regierung die einheimischen
   men nicht anerkennen wollte, aus der kirchlichen Ge-              Priester, die zum Teil von Frankreich aus wirkten, auf
   meinschaft ausschloss, setzten die damaligen Bistums-             Druck des Bundesrates zurückkehren lassen. Die trau-
   kantone mit Ausnahme von Luzern und Zug den Basler                matischen Kulturkampf-Erfahrungen waren ein Sam-
   Bischof ab und vertrieben ihn aus dem Solothurner Bi-             melpunkt für den Widerstand gegen Bern, mit grossen
   schofssitz. Er fand Asyl im Kanton Luzern. Den damali-            Auswirkungen bis ins 20. Jahrhundert.              (ufw)
   gen liberalen Kantonsbehörden schwebte eine von Rom
                                                                     Literaturhinweis: P. Dr. Gregor Jäggi OSB: Das Bistum Basel in
   unabhängige Nationalkirche vor, die schliesslich mit der          seiner Geschichte, Bd. III: Die Moderne. Strassburg 2013. Bezug
   christkatholischen Kirche verwirklicht wurde.                     über www.bistum-basel.ch (Shop, pastorale Hilfen) möglich.

                                                                                                                     2 | 2018   IM Info 3
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SOLIDARITÄTSPROJEKT

Der Innenraum der Kirche von Vermes vor der Restaurierung.    (Fotos: KG Vermes)   Die Kirche St. Peter und Paul in Vermes von aussen.

   Die gefährdete Kirche von Vermes (JU)
   Seit 2013 bilden die Ortschaften Vermes, Mont-                       Erst 1498 einigten sich die beiden Streitparteien darauf,
   sevelier und Vicques die Gemeinde Val Terbi. Das                     dass für die Pfarrkirche Vermes definitiv der Basler
   Val Terbi ist vom Delsberger Becken her das Ver-                     Fürstbischof zuständig ist. Deshalb gehören Rebeuvi-
   bindungstal Richtung Scheltenpass. Dieser Pass                       lier und Vermes bis heute dem Amtsbezirk Delsberg an,
   führt ins solothurnische Guldental Richtung Oen-                     der damals fürstbischöfliches Gebiet war.
   singen. Vermes liegt – von der nördlich gelegenen
   Scheltenpassstrasse durch einen Hügel getrennt                       Die Schrecken des Dreissigjährigen Krieges
   – am Zufluss Gabiare, der durch eine Klus west-                      Am nördlichen Abhang des Raimeux zwischen Ver-
   lich von Vermes zum Scheltenbach fliesst. Die                        mes und Rebeuvelier liegt das Schloss Raimontpierre,
   kleine Ortschaft besitzt eine Kirche romanischen                     das um 1592–1594 als bischöflicher Herrschaftssitz, als
   Ursprungs mit Wandgemälden aus dem 15. Jahr-                         Jagdschloss und als Verwaltungsgebäude für den für
   hundert, die zu den wichtigsten Kulturgütern des                     diese Gegend wichtigen Holzhandel erbaut wurde. Das
   Kantons Jura zählen. Die mit spätgotischen Fres-                     Schloss belegt, wie wirtschaftlich wichtig diese Gegend
   ken verzierte Kirche wurde im 18. Jahrhundert er-                    in der Frühen Neuzeit war. So lässt sich erklären, war-
   weitert und barockisiert. Das Kleinod muss nun                       um 1703 die Pfarrkirche in Vermes nach Westen verlän-
   dringend saniert werden, was die Möglichkeiten                       gert, barockisiert sowie mit einer Stuckdecke ausgestat-
   der kleinen Kirchgemeinde Vermes-Envelier-Elay                       tet und von 1783 bis 1786 erneut umgebaut wurde.
   bei Weitem übersteigt. Deshalb unterstützt die                       Die Gegend erlitt im Umfeld des Dreissigjährigen Krie-
   Inländische Mission mit ihrer Frühlingssammlung                      ges aber auch Verwüstungen: 1636 legten marodierende
   die Kirchgemeinde Vermes.                                            schwedische Truppen das westlich von Vermes gelegene
                                                                        Dorf Rebeuvelier fast vollständig in Schutt und Asche,
   Vermes, heute eine Ortschaft mit etwas über 300 Ein-                 so dass die verarmte Pfarrei Rebeuvelier zu Vermes ge-
   wohnern, wurde erstmals im 9. Jahrhundert als Besitz                 schlagen wurde. 1763 trennte sich Rebeuvelier wieder
   der Abtei Moutier-Grandval erwähnt. Die gute Luft in                 von der Pfarrei Vermes ab, was belegt, dass sich das Dorf
   Vermes war Grund für ein kleines Kloster, das kranken                wirtschaftlich wieder erholen konnte.
   Mönchen von Moutier-Grandval Erholung bot.                           Vermes war im Kulturkampf der 1870er-Jahre den glei-
   Die dortige Paulus geweihte Kapelle wurde schon relativ              chen Schwierigkeiten ausgeliefert, die im ganzen Nord-
   früh aufgegeben und die heutige Pfarrkirche St. Peter                jura bei den Katholiken schwere Spuren hinterliessen.
   und Paul erbaut. Denn die heutige Kirche weist sogar
   noch einen romanischen Kern auf.                                     Blühendes kirchliches Leben
   Das Recht, den Pfarrer von Vermes zu ernennen, war                   1863 bis 1865 wurde in Vermes auch eine Kapelle erbaut,
   über lange Jahre ein Streitpunkt zwischen dem Kloster                die ebenfalls den Apostelfürsten Petrus und Paulus
   Moutier-Grandval und dem Fürstbischof von Basel.                     gewidmet ist – ein Hinweis auf das blühende religiöse

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KIRCHE VERMES

Das Fresko mit der Kreuzabnahme Jesu.  (Foto: Roland Zumbühl WMC)   Aktuelle Restaurierungsarbeiten im Chor der Kirche.          (Foto: ufw)

  Leben von damals. Diese 1962/1963 renovierte Kapelle               unumgänglich. Ebenso müssen die Farbschichten der
  weist bis heute Statuen aus dem 17. Jahrhundert und ein            Gemälde fixiert und Salpeterflecken entfernt werden.
  Kruzifix aus dem 18. Jahrhundert auf, die ursprünglich             Dazu kommen Verputz- und Streicharbeiten, die Sa-
  in der Pfarrkirche Vermes aufbewahrt wurden.                       nierung der Heizung und der Elektroanlagen sowie die
                                                                     Glocken- und Turmuhrenrevision.
  Die gotischen Wandmalereien in der Pfarrkirche
  Dass die Pfarrkirche von Vermes überhaupt gotische                 Überraschungen und Mehrkosten
  Wandmalereien aufweist, wurde erst zu Beginn der Re-               Nach der 2006 erfolgten Aussenrenovation mit Dach-
  novation im Jahre 1962 wiederentdeckt. Bei der Reno-               und Fassadenerneuerung wird deshalb bereits gegen-
  vation von 1962–1964 wurden diese freigelegt, ebenso               wärtig die für die kleine Kirchgemeinde sehr aufwendi-
  die wiederentdeckten romanischen Fenster. Das Resul-               ge Innenrenovation durchgeführt. Dabei blieben auch
  tat der damaligen Freilegungsarbeiten führte dazu, dass            Überraschungen nicht aus. Bei der Entfernung des in
  sowohl der Kanton Bern wie auch die Schweizerische                 den 1960er-Jahren eingebauten Klinkerbodens ent-
  Eidgenossenschaft die Kirche von Vermes 1968 unter                 deckte man ein Bodenmosaik aus dem Jahre 1899. Die
  Denkmalschutz stellten.                                            aus denkmalpflegerischer Sicht ebenfalls unumgäng-
  Auf der südlichen Innenwand der Pfarrkirche Vermes                 liche Renovation verunmöglicht es, den ursprünglich
  werden die Kindheit Jesu und das irdische Ende von Ma-             budgetierten Betrag von 752 000 Franken einzuhalten,
  ria dargestellt, während auf der nördlichen Innenwand              sondern es gibt Mehrkosten von 102 000 Franken.
  die Leidensgeschichte Jesu und auf der linken Seite des
  anschliessenden Triumphbogens die Auferstehung/                    Ungedeckte Kosten
  Verherrlichung Christi den Gläubigen nahegebracht                  Das ganze Projekt der Innenrenovation führt nun zu
  werden. Der Zyklus verläuft in zwei übereinander ver-              Aufwendungen von 854 000 Franken. Davon sind durch
  laufenden Reihen und ist eine Evangelienerzählung mit              Denkmalpflegebeiträge von Bund und Kanton knapp
  Bildern, welche die Menschwerdung Gottes sowie das                 190 000 Franken, durch die Pfarrei Vermes selbst, weite-
  Leiden und die Auferstehung Jesu Christi thematisiert.             re Geldgeber wie die Ernst-Göhner-Stiftung, die «Lote-
                                                                     rie romande», den Berner Lotteriefonds, die Gemeinde
  Dringender Renovationsbedarf                                       Elay/Seehof, durch kirchliche Spenden und anderweitig
  50 Jahre nach der Freilegung wurden in letzter Zeit                gesammelte Beiträge gut 450 000 Franken abgedeckt. Es
  die Wandgemälde durch Schmutzablagerungen so                       verbleibt eine Finanzierungslücke von 212 000 Franken,
  dunkel gefärbt und von irreparablen Schäden bedroht,               die nicht anderweitig gedeckt werden kann. Mit der
  dass sich die Kirchgemeinde zu einer umfassenden                   Frühlingssammlung der Inländischen Mission hoffen
  Renovation entschliessen musste. Eine Reinigung und                wir, einen wesentlichen Teil davon finanzieren zu kön-
  Entfernung der verkrusteten Schmutzflecken und des                 nen. Die initiative Kirchgemeinde Vermes, die sich mit
  Oberflächenfilms, der durch ungeeignete Farben und                 Begeisterung und Herzblut für die Renovation einsetzt,
  Sanierungsmittel verursacht wurde, erwies sich als                 verdient unsere Unterstützung!                    (ufw)

                                                                                                                        2 | 2018   IM Info 5
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JURASSISCHE HEILIGE

Die Fromont-Kapelle bei Bonfol.                                Der heilige Fromont als Brunnenfigur am Dorfausgang von Bonfol.

   Auf den Spuren jurassischer Heiligen
   Wer gerne weite Horizonte mag, wird durch ei-               Pruntrut wohnte, hing fast das gesamte Territorium
   nen Spaziergang in der Landschaft nördlich von              von der geistlichen Gewalt der Erzdiözese Besançon ab.
   Pruntrut nicht enttäuscht. Die Ajoie-Region ver-            Der Überlieferung nach gilt Damphreux als die älteste
   weist auf die ausgedehnten Gebiete des benach-              Kirche der Ajoie.
   barten Frankreichs. Das benachbarte Land um-
   gibt die Ajoie auf drei Vierteln ihrer Grenze. Der          Zwei Heilige ganz nah der Natur
   Spaziergang führt zu mehreren religiösen Denk-              Wir umgehen Damphreux und die auf dem Hügel gele-
   mälern, und Sie entdecken zwei Jura-Heilige,                gene Kirche auf der linken Seite und treffen in Lugnez
   nämlich die heiligen Imier und Fromont.                     ein, dem überlieferten Geburtsort eines Heiligen aus
                                                               dem Jura, Immer/Himerius, des Einsiedlers, der sich um
   Eine Landschaft mit weitem Blick                            600 n. Chr. im Suze-Tal oberhalb von Biel niedergelas-
   Die ausgeschilderte Route macht eine grosse Schleife        sen hat. Dort trug ein Kloster und trägt bis heute ein
   vom Bahnhof Vendlincourt aus. Der Spaziergang dau-          Dorf den Namen Sankt Immer/Saint-Imier.
   ert für 18 Kilometer etwas über viereinhalb Stunden. Er     Es lohnt sich, die Kapelle am Ende des Dorfes Lugnez
   kann um eine Stunde verkürzt werden, indem man in           zu besichtigen.
   Bonfol den Zug nach Vendlincourt besteigt.
   Nach der Durchquerung der Ortschaft Vendlincourt
                                                                                          Borne des Trois Puissances      Pfetterhouse
   geniessen wir diese ruhige Jura-Landschaft, die wir in
   Richtung Damphreux überqueren. Coeuve lassen wir                      France
   auf der linken Seite liegen. Kurz vor der Ankunft im
   Dorf können Sie das Feuchtgebiet Les Coeudres mit sei-                      +           Beurnevésin
                                                                             chapelle St-Imier
   ner charakteristischen Fauna erkunden. In der Winter-           Lugnez                                             +
                                                                                                                    chapelle
   pause sahen wir zwei Störche. Sie wanderten nicht wei-                                              fontaine +   St-Fromont
                                                                                                     St-Fromont
   ter nach Süden. Ein Hinweis auf die Klimaerwärmung?                             Damphreux                              Bonfol
                                                                                                                            gare
   Das Dorf Damphreux hat einen besonderen Namen. Es                                  Les Coeudres

   ist eine Umformung von «Domus Ferreoli», der Hei-                                                  Ajoie                        Etangs
                                                                                                                                   de Bonfol
   mat des heiligen Ferréol. Zusammen mit dem heiligen
   Ferjeux ist der heilige Ferréol der Schutzpatron der
   Pfarrkirche. Ferréol und Ferjeux gelten als die Evange-                   Coeuve
                                                                                                                     gare
   lisatoren der Freigrafschaft. Dies ist nicht unbedeutend,                                     Vendlincourt
                                                                                   1 km
   so dass Damphreux die Erinnerung daran bewahren                                                                          Porrentruy

   soll. Bis zum 18. Jahrhundert, als das weltliche Ober-        Karte: Jacques Rime
   haupt der Ajoie der Fürstbischof von Basel war, der in

6 IM Info 2 | 2018
Blick über die Welt hinaus - Editorial - im-mi
WANDERUNG IN DER AJOIE

Der heilige Immer im Messgewand mit Kelch und Engel.   Die Sankt-Immer-Kapelle bei Lugnez.          (Fotos: Jacques Rime)

 Während des Dreissigjährigen Krieges wurde die Sankt-      sichtigen. Ein Besuch der Pfarrkirche lohnt sich eben-
 Immer-Kapelle zerstört, danach mehrmals umgebaut.          falls, wo zahlreiche Ex-voto-Bilder bewundert werden
 Sie ist schon von weitem zu sehen, umgeben von zwei        können. Der Brunnen des Heiligen befindet sich auf der
 Bäumen. In der Nähe, auf den Feldern, befindet sich der    Strasse nach Beurnevésin.
 stillgelegte Brunnen von Sankt Immer.
 Der Weg führt weiter am Rand eines Waldes zu einem         Eine geschichtsträchtige Gegend
 Bauernhof. Lassen Sie sich nicht von dem Hund überra-      Wir machten Bekanntschaft mit den heiligen Immer
 schen, der bellt und Spaziergänger beschnuppert. Der       und Fromont. Sie sind nicht die einzigen Jura-Heiligen.
 Wanderweg führt am Bauernhof vorbei, bevor man der         Am Doubs hatte Ursicinus seine Einsiedelei errichtet,
 Strasse nach Beurnevésin folgt, einem kleinen Dorf,        während German und Randoald die Abtei Münster-
 dessen Jakobs-Kirche einen Besuch verdient (gotischer      Granfelden leiteten. Im benachbarten Frankreich, ganz
 polygonaler Chor). Sie wurde kürzlich mit Hilfe der        in der Nähe des Juradorfes Boncourt, zog die Kirche
 Inländischen Mission renoviert. Sie können von dort        Saint-Dizier-l’Evêque Pilger an, die an psychischen
 aus zum Dreiländereck («Borne des Trois Puissances»)       Erkrankungen oder Kopfschmerzen litten. Der heilige
 gelangen, einem Ort, der die Grenze zwischen der           Dizier (Didier), ein Bischof, der angeblich ganz in der
 Schweiz, Frankreich und dem Teil des Elsass markierte,     Nähe ermordet wurde, als er von einer Pilgerfahrt nach
 der von 1871 bis zum Ende des Ersten Weltkriegs zum        Rom zurückkehrte, wird dort verehrt.
 Deutschen Reich gehörte.                                   Bonfol liegt an der Grenze zum Elsass. Ein Rundweg
 Wir verlassen Beurnevésin und wandern in Richtung          «Kilometer 0» führt zum nahe gelegenen südlichsten
 Bonfol, des Dorfes, das für seine Industrie bekannt ist.   Punkt der Front zwischen Deutschland und Frankreich
 Es ist auch das Dorf des heiligen Fromont. Wir wissen      während des Ersten Weltkriegs. Bis 1970 verband der
 leider nichts Gesichertes über ihn. Seine erste Erwäh-     Zug Pruntrut mit dem elsässischen Pfetterhouse und
 nung geht auf den Beginn des 16. Jahrhunderts zurück,      ermöglichte so eine internationale Verbindung. Diese
 fast ein Jahrtausend nach seinen Lebensdaten. Fromont      Zugslinie wurde stillgelegt, Bonfol ist jetzt Endstation.
 war offenbar ein Einsiedler, der in den grossen Wäldern    Wir können den Spaziergang in Bonfol beenden, der
 der Umgebung lebte. Er gehörte zur klösterlichen Bewe-     Weg ist schon lang, aber die letzte Etappe bis Ven-
 gung des heiligen Kolumban, des Gründers des grossen       dlincourt ist auch noch reizvoll. Die Route folgt den
 Klosters von Luxeuil in den Vogesen.                       Bonfol-Teichen, einem berühmten Fischreservat. Diese
 Fromont wurde hauptsächlich zum Schutz des Viehs           Fischteiche, bereits im 15. Jahrhundert erwähnt, wur-
 angerufen. Auch heute noch versammelt man sich an          den um 1750 vom Fürstbischof von Basel erneuert.
 seinem Festtag nach dem Hochfest Christi Himmel-           Unser Weg führt durch die grossen Wälder von Bon-
 fahrt zur Messe, der sich eine Prozession zum Brunnen      fol. Diese geben uns einen Eindruck, wie das Leben des
 des heiligen Fromont und zur Kapelle des Heiligen am       heiligen Fromont, des frommen Einsiedlers im Wald,
 Waldrand anschliesst – übrigens mit Tieren. Wir kön-       gewesen sein könnte.
 nen einen Abstecher machen, um diese Kapelle zu be-                             Pfarrer Jacques Rime, IM-Mitglied

                                                                                                      2 | 2018   IM Info 7
Blick über die Welt hinaus - Editorial - im-mi
KIRCHENFENSTER IM JURA

Kirchenfenster im Centre Saint-François in Delsberg, in der Georgs-Kirche Malleray und in der Stiftskirche Moutier. (Fotos: © Jura Tourisme; ufw)

   Der Zauber moderner Kirchenfenster
   Bereits in der Antike faszinierten farbige Glä-                         100 Fensternischen in einer Bruderklausenkirche, die
   ser die Menschen, mit denen gewissermassen                              ohne Hilfe eines Architekten gebaut wurde – und in Alle.
   die Sonne in Bruchstücken eingefangen werden                            Angie (Jeanmarie Hänggi; 1934–2000) aus Pruntrut
   konnte. Schon die ersten christlichen Basiliken                         schuf für die Kirche in Damvant farbige Gläser, die nicht
   wurden mit kleinen Buntfenstern verschönert.                            die ganze Fensterfläche ausfüllten, sondern symbolisch
   Gegen Ende des 9. Jahrhunderts wurden erst-                             die sieben Sakramente sowie Maria, den Kirchenpatron
   mals Personen auf Glas dargestellt. Das Spätmit-                        Germanus und die Passion Christi darstellen. Andere
   telalter war für die Glasgemälde eine Hochzeit,                         Glasfenster von ihm sind in Privatbesitz.
   während die Reformation diesen keine Beach-                             Der Franzose Roger Bissière (1888–1964) schuf 1957
   tung schenkte. In der Mitte des 19. Jahrhunderts                        in Cornol und 1958 in Develier (siehe Editorial) ganz-
   lebte das Interesse für die Glasmalerei wieder                          flächig farbige Fenster mit folgendem Ziel: «Ich wollte
   auf. Hundert Jahre später erfasste die Erneue-                          bunte Bilder machen, an die jeder seine eigenen Träu-
   rungsbewegung ausgehend von Frankreich auch                             me heften kann.» Seine Fenster – nach Meinung eines
   den Jura, wo auf einem kleinen geografischen                            Experten die schönsten von Europa – lassen sich nicht
   Raum mehr als 40 Kirchen und Kapellen mit mo-                           beschreiben, sondern nur anschauen.
   dernen Kirchenfenstern ausgestattet wurden.                             Der Waadtländer Bodjol (Walther Grandjean; 1919–
                                                                           2006) schuf gegenständliche moderne Fenster in der
   Eine wichtige Wegbereiterin war die Architektin Jeanne                  protestantischen Kirche von Tramelan und ungegen-
   Bueche (1912–2000) aus Delsberg, welche 1953 für die                    ständliche in Delsberg und in der Kapelle Le Fuet bei
   Kirche Courfaivre den französischen Künstler Fernand                    Tavannes, womit er ein Zeichen von Spiritualität in der
   Léger (1881–1955) beizog. Die bisher unbedeutende Kir-                  Gegend zurücklassen wollte. Der Solothurner Camillo
   che fand durch die Darstellung des Credos in zehn Me-                   Huber (*1934) entwarf und verfertigte nicht nur Kir-
   daillons und die Darstellung der Eucharistie im Chor                    cheneinrichtungen, sondern schuf zwei eindrückliche
   Eingang in die Kunstgeschichtsbücher.                                   Glasmalereien für die Kirche von Undervelier, ein «Bull-
   Der Delsberger André Bréchet (1921–1993), ein Schüler                   auge» über dem Chor, ein zweites über dem Eingang.
   von Fernand Léger, schuf bereits kurze Zeit davor in                    Neben Jean-François Comment (1919–2003), der in
   Pleigne in ungewohnter Weise eine Darstellung des Le-                   Courgenay, in St-Ursanne und Pruntrut in Kirchen und
   bens der Kirchenpatrone Petrus und Paulus.                              Kapellen ungegenständliche Fenster schuf, sei besonders
   1961 montierte er in Vellerat in einem Kirchenneubau                    noch auf den Freiburger Bernard Schorderet (1918–2011)
   Fenster mit ungegenständlichen Darstellungen ein.                       hingewiesen, der in Vicques, in unmittelbarer Nähe
   Der grosse Abenteurer der jurassischen Kirchenfenster                   von Vermes, gleich zwei ganze Wände gestalten konnte.
   wirkte auch in Delsberg selbst (Centre St-François und                  Diese Kirche verdankte ihre Entstehung im Übrigen zu
   Spitalkapelle), dazu in Soulce, Mormont – dort mit rund                 wesentlichen Teilen unentgeltlicher Arbeit!        (ufw)

8 IM Info 2 | 2018
Blick über die Welt hinaus - Editorial - im-mi
ST-URSANNE

Die Doubs-Brücke in St-Ursanne und der Kreuzgang der Stiftskirche von St-Ursanne.          (Fotos: Christof Sonderegger; © Jura Tourisme)

   Französischsprachiger Kulturausflug
   Der allseits beliebte Kulturausflug zählt mitt-                      Wir besichtigen am Samstag, 26. Mai 2018, in St-Ur-
   lerweile zum fixen Bestandteil der Vereinsak-                        sanne die Stiftskirche, die seit 1803 als Pfarrkirche dient,
   tivitäten der Inländischen Mission (IM). Neben                       und feiern dort mit Abbé Jacques Rime die heilige Messe.
   dem Kulturausflug der Deutschsprachigen un-                          Nach der Führung in der Stiftskirche und im Kreuz-
   ter der Führung unseres Vorstandsmitglieds Urs                       gang besuchen wir das Städtchen sowie den Kreuzweg
   Staub, der in diesem Jahr am Samstag, 1. Sep-                        und die Loreto-Kapelle.
   tember, nach Romainmôtier und zu einer Pfarrei
   im Neuenburgischen führen wird, findet unter                         Leistungen
   der Leitung von Abbé Jacques Rime aus Grolley                        Der Preis pro Person beträgt 50 Franken mit folgenden
   erstmals am Samstag, 26. Mai 2018, ein Kultur-                       Leistungen:
   ausflug für Französischsprachige statt. Unser                        – 		Drei-Gang-Mittagessen im Städtchen (inkl. Getränke
   Ziel ist das kleine Städtchen St-Ursanne, das gut                    			mit einem Glas Wein);
   mit dem Zug erreichbar ist.                                          – 		Besichtigung der Stiftskirche und der anderen
                                                                        			Sehenswürdigkeiten mit einem Kaffeehalt.
   Das kleine Städtchen St-Ursanne im Tal des Doubs                     Die Anreise nach St-Ursanne erfolgt auf eigene Kosten.
   weist eine bedeutende spätromanische Kirche auf, die                 Das Detailprogramm erhalten Sie nach erfolgter An-
   dem heiligen Ursizin geweiht ist. Dieser irische Mönch               meldung zusammen mit der Anmeldebestätigung.
   aus Luxeuil, ein Schüler und Gefährte des heiligen
   Kolumban, liess sich im 6. Jahrhundert als Eremit am                 Allgemeine Informationen
   Doubs-Ufer nieder. Daraus entstand eine Benediktiner-                Nach Eingang Ihrer Anmeldung erhalten Sie von uns
   gemeinschaft, die später in ein Chorherrenstift umge-                eine Anmeldebestätigung inkl. Einzahlungsschein. Der
   wandelt wurde.                                                       Teilnehmerbeitrag muss bis spätestens 10 Tage vor dem
                                                                        Kulturausflug überwiesen werden. Bitte beachten Sie,
   Programm                                                             dass die Teilnehmerzahl auf 40 Personen beschränkt ist
   Die Anreise nach St-Ursanne erfolgt individuell mit                  und die Mindestzahl auf 15 Anmeldungen festgelegt ist.
   dem Zug oder dem Privatauto.                                         Die Anmeldungen werden nach Eingang berücksich-
   Folgende Ab- und Rückfahrtzeiten sind vorgesehen:                    tigt. Der Anmeldeschluss ist der 20. April 2018.
   Abfahrt Biel SBB Richtung Pruntrut:        9.19 Uhr                 Dieser Kulturausflug wird in französischer Sprache
   Ankunft St-Ursanne Bahnhof:               10.05 Uhr                 durchgeführt.                                   (ufw)
   Vom Bahnhof St-Ursanne gehen wir zu Fuss ins Städt-
   chen (Fussmarsch von ca. 15 Min.)                                      Auskunft und Anmeldung
   Abfahrt St-Ursanne Richtung Biel          15.52 Uhr                   – Per Mail: denise.imgrueth@im-mi.ch
   Ankunft Biel SBB                          16.41 Uhr                   – Per Telefon: 041 710 15 10

                                                                                                                      2 | 2018   IM Info 9
Blick über die Welt hinaus - Editorial - im-mi
KULTURERBEJAHR 2018                                              EUROPÄISCHES TAIZÉ-TREFFEN

Das Logo des Schweizer Trägervereins Kulturerbejahr 2018.        Gebetstreffen in der St.-Elisabethen-Kirche in Basel.    (Foto: zVg)

  Kulturerbejahr 2018 und Taizé-Treffen
  Für 2018 rief die Europäische Kommission das                   Das 40. Europäische Jugendtreffen der ökume-
  Jahr des Kulturerbes aus, das in Zusammenar-                   nischen Gemeinschaft von Taizé ging am Silves-
  beit mit dem Bundesamt für Kultur auch in der                  terabend 2017 in Basel mit einem Aufruf zu mehr
  Schweiz durchgeführt wird. Damit sollen Europa                 Solidarität und Umweltschutz zu Ende. Der Prior
  und auch die Schweiz darauf hinweisen, dass un-                der Taizé-Gemeinschaft, Alois Löser, sprach sich
  ser kulturelles Erbe ein unverzichtbarer Bestand-              dafür aus, Grenzen zu überwinden und Europa zu
  teil unserer gemeinsamen europäischen wie                      stärken. Er verwies auf die aktuellen Herausfor-
  auch lokalen Identität ist. In der Schweiz ist ein             derungen aufgrund der weltweiten Flüchtlings-
  Trägerverein für die Durchführung des Kulturer-                ströme: «In ihrer Not brauchen diese Menschen
  bejahres zuständig.                                            Solidarität.»

  Die Inländische Mission, die im Bereich der römisch-ka-        Bruder Alois Löser riet: «Hört auf den Schrei der Erde.
  tholischen Kirche einer der Hauptträger des kirchlichen        Angesichts von Umweltkatastrophen, insbesondere in den
  Kulturerbes ist, ist als erste und bisher einzige kirchliche   ärmsten Regionen, tragen die westlichen Länder eine his-
  Institution Mitglied des Trägervereins «Kulturerbe 2018»       torische Verantwortung.» Im Namen aller Anwesenden
  (vgl. www.kulturerbe2018.ch). Mit dem Erhalt von Kir-          appellierte der Mönch an die politisch und wirtschaftlich
  chen und kirchlichen Kulturgütern will die Inländische         Verantwortlichen, mehr für Armutsbekämpfung und den
  Mission die Wurzeln unserer religiösen Kultur in der           Umweltschutz zu tun. Die finanziellen Mittel für notwen-
  Schweiz bewahren und mithelfen, die religiöse Kultur           dige Veränderungen seien vorhanden.
  nachfolgenden Generationen weiterzugeben.                      Zum Abschluss des Jugendtreffens dankte die Taizé-Bru-
  Ein Griff zum mehrbändigen «Kunstführer durch die              derschaft der Gastgeberstadt Basel für ihre Gastfreund-
  Schweiz» und zu den zahlreichen kleinen Kunstführern           schaft. An diesem Treffen nahmen rund 20 000 junge
  macht schnell deutlich, dass Kirchen, Kapellen und kirch-      Menschen aus 45 Ländern teil. Sie versammelten sich zu
  liche Kunstgegenstände den Grossteil des kulturellen Er-       Gebeten und Gesang im Basler Münster und in Messehal-
  bes der Schweiz ausmachen. So ist es nicht übertrieben,        len. Papst Franziskus liess den Teilnehmern im Vorfeld
  die Kirche(n) als grösste(n) Kulturträgerin(nen) unserer       ein Grusswort zukommen. Darin ermutigte er sie zum
  Gesellschaft und unseres Landes zu bezeichnen.                 ökumenischen Miteinander, das im Gebet und in vielen
  An vielen Orten ist die Kirche das einzige Objekt, das         Begegnungen in Basel gelebt wurden. Eindrücklich war
  unter kantonalem oder sogar eidgenössischem Denkmal-           ausserdem, dass die meisten Teilnehmer bei Gastfamilien
  schutz steht. Liturgische Gegenstände wie Kelche, Mons-        in grenznahen Orten in der Schweiz, in Frankreich und in
  tranzen oder Bilder mit religiösen Motiven und Kruzifixe       Deutschland untergebracht werden konnten.
  gehören zu den ältesten überlieferten Kunstgegenständen        Die Inländische Mission unterstützte das Gebetstreffen
  überhaupt; sie faszinieren bis heute.                 (ufw)   mit einem finanziellen Beitrag.             kath.ch/ufw

10 IM Info 2 | 2018
IM-KOLLEKTION

Die IM-Kollektion
Die Artikel der IM-Kollektion sind das ideale Geschenk für Sie selbst und Ihre Liebsten. Die klei-
nen Kunstwerke dienen als Gebetshilfe im Alltag und geben Halt in schwierigen Zeiten. In den
frohen Tagen erinnern sie uns daran, dass wir Gott für die Fülle unseres Lebens danken dürfen.
In schweren Zeiten vergegenwärtigen sie uns, dass Gott immer bei uns ist und wir von ihm
getragen sind.

                        Festhaltekreuz Der kleine Holzblock liegt mit seinen abgerundeten Ecken gut in
                        der Hand und fühlt sich leicht und warm an. Er will Gottes Hand fühlbar, hand-
                        fest, konkret machen. Wie ein sanfter und doch fester Halt unterstützt er in einer
                        Notsituation oder einer Phase der Verunsicherung und Belastung. Nach Gottes
                        Hand sollen wir greifen in Stunden der Ausweglosigkeit und des Ausgeliefertseins.
                        Masse: 6,5 x 5,5 x 2 cm
                        Preis: CHF 16.– / mit Spende: CHF 21.–

                        Licht der Hoffnung Diese schon von den Massen her kraftvolle und stimmungs-
                        aufhellende Kerze stammt aus der Kunstwerkstatt des Benediktinerklosters
                        Maria Laach. Das Kreuz, von Licht umhüllt, symbolisiert die Hoffnung und die
                        Auferstehung. Ein ideales Geschenk für alle Gelegenheiten.
                        Masse: 20 cm (Höhe), 7 cm (Durchmesser)
                        Preis: CHF 29.– / mit Spende: CHF 34.–

                        Trostkerze Diese schön verzierte Kerze begleitet und tröstet in schwierigen Situa-
                        tionen mit den aufgedruckten Worten: «Leg alles still in Gottes Hände, das Glück,
                        den Schmerz, den Anfang und das Ende».

                        Masse: 14 cm (Höhe), 6 cm (Durchmesser)
                        Preis: CHF 9.50 / mit Spende: CHF 14.50

                         Christophorus-Schlüsselanhänger Dieser Schlüsselanhänger zeigt den heili-
                         gen Christophorus, der das Jesuskind über den Fluss trägt, und auf der Rückseite
                         den Vers «KOMM GUT HEIM». Er erinnert daran, dass Gott immer mit uns auf
                         dem Weg ist und uns beschützt.
                         Masse: 12,6 x 12,6 x 0,4 cm
                         Preis: CHF 9.– / mit Spende: CHF 14.–

                         Anhänger «Kreuz mit Knospe»
                         Dieser Anhänger ist aus Edelstahl geschliffen, mit schwarzer Silikonschnur.

                         Masse: 3,6 x 2,8 x 0,1 cm
                         Preis: CHF 18.50 / mit Spende: CHF 23.50

                                                                                              2 | 2018   IM Info 11
IM-KOLLEKTION

                                                         Karte Leben ist Ewigkeit Diese Doppelkarte von Schwester Ruth aus dem
                                                         Kloster Eschenbach (LU) überbringt die Trostbotschaft «Leben ist Ewig-
                                                         keit». In der Innenseite ist folgende Botschaft gedruckt: «Leben ist Ewig-
                                                         keit: Leben jetzt / Ewigkeit danach / und doch bleiben beide einander zu-
                                                         gänglich verbunden in kostbaren Augenblicken der Gegenwart – Hildegard
                                                         Aepli». Ein besinnlicher Gruss, über den sich Bekannte, Freunde und Fa-
                                                         milienangehörige jederzeit freuen.

                                                         Masse:                     Format A5
                                                         Einzelpreis:               CHF 4.— / mit Spende: CHF 9.—
                                                         Preis 5er-Set:             CHF 15.— / mit Spende: CHF 20.—
                                                         Preis 10er-Set:            CHF 25.— / mit Spende: CHF 30.—

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                                                                                                            Name:

                                                                                                            Strasse, Nr.:

                                                                                                            PLZ, Ort:

                                                                                                            Tel.-Nr.:

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Für Rückfragen: 041 710 15 01                                                                               Unterschrift:

                                                          Karte Bruder Klaus: Eine Karte zum Jubiläum «600 Jahre Niklaus
                                                          von Flüe» mit dem ältesten Bild des Schweizer Heiligen und den Lo-
                                                          gos «Inländische Mission» und «Mehr Ranft» auf der Rückseite (inkl.
                                                          Couvert). Die Abbildung gibt das Bild aus dem Jahre 1492 wieder, das
                                                          bereits fünf Jahre nach dem Tod Bruder Klausens auf dem linken Flügel
                                                          des Hochaltars der alten Pfarrkirche von Sachseln angebracht wurde.
                                                          Der Einsiedler im Ranft sieht darauf gesund und fröhlich aus.
                                                          Masse:           10,5 x 21 cm
                                                          Einzelpreis:     CHF 3.50 / mit Spende: CHF 8.50
                                                          Preis 5er-Set: CHF 15.— / mit Spende: CHF 20.—
                                                          Preis 10er-Set: CHF 25.— / mit Spende: CHF 30.—

IMPRESSUM
Herausgeber Inländische Mission – Schweizerisches katholisches Solidaritätswerk, Schwertstrasse 26, 6300 Zug, Telefon 041 710 15 01, E-Mail info@im-mi.ch | Layout und Redak-
tion Urban Fink-Wagner, Paola Morosin Bingisser | Texte Jacques Rime, Urban Fink-Wagner (ufw), Paola Morosin, Inländische Mission, kath.ch, zVg | Fotos Kirchgemeinde Vermes
(JU); Christof Sonderegger u.a. © République et Canton du Jura / Jura Tourisme; Federli und Roland Zumbühl Wikimedia Commons; Landesmuseum Zürich; Urban Fink-Wagner (ufw);
Inländische Mission, zVg | Übersetzung Adrien Vauthey (F), Ennio Zala (I) | Korrektorat Franz Scherer | Druck Multicolor Print AG, Baar (ZG) | Erscheint viermal im Jahr auf Deutsch,
Französisch und Italienisch | Auflage 35 000 Ex. | Abonnement Die Informationsschrift geht an alle Spenderinnen und Spender des Vereins. Für Spenderinnen und Spender werden
vom Spendenbeitrag jährlich Fr. 5.– zur Bezahlung des Abonnements verwendet. Die Publikation profitiert vom vergünstigten Posttarif | Spenden-Konto PC 60-790009-8.
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Inländische Mission –                                  Inländische Mission –                                         Projekt Vermes
Schweizerisches katholisches                           Schweizerisches katholisches
Solidaritätswerk                                       Solidaritätswerk                                              Ich helfe, Kosten zu sparen, und
Epiphaniefonds                                         Epiphaniefonds                                                 verzichte auf eine Verdankung.
6300 Zug                                               6300 Zug                                                                                                                          MCP 03.18

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     ð                ð                                          ð                ð

                                              •                                                         •

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                                                               

                            Die Annahmestelle
                            L’office de dépôt
                                                                                                                                                                            
                            L’ufficio d’accettazione
                                                                                                                                                                            

                                                                                                                                       Bitte in einem
                                                                                                                                          Couvert
                                                                                                                                        senden an:

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Inländische Mission –                                  Inländische Mission –                                     Keine Mitteilungen anbringen
                                                                                                                                                                                                     ESR 03.18

Schweizerisches katholisches                           Schweizerisches katholisches                              Pas de communications
Solidaritätswerk                                       Solidaritätswerk                                          Non aggiungete comunicazioni
Epiphaniefonds                                         Epiphaniefonds
6300 Zug                                               6300 Zug
                                                                                                                                        Referenz-Nr./No de référence/No di riferimento

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                                                               

H                           Die Annahmestelle
                            L’office de dépôt
                            L’ufficio d’accettazione
AUSSTELLUNG IM LANDESMUSEUM ZÜRICH – GOTT UND DIE BILDER

 Nach der eindrücklichen Ausstellung des Landes-
 museums Zürich über das Kloster Einsiedeln wirft
 das grösste Museum der Schweiz vom 2. Februar
 bis zum 15. April 2018 mit der Sonderausstellung
 «Gott und die Bilder. Streitfragen der Reformation»
 einen Blick in die Reformationszeit. Zur Durchset-
 zung ihrer Ansichten schuf die Reformationsbewe-
 gung, die Prunk, Heiligenbilder und Skulpturen
 verschmähte und aus den Kirchen entfernen liess,
 ihrerseits neue Bilder wie die Porträts von Ulrich Zwingli und Heinrich Bullinger, das Gemälde
 von Jesus inmitten einer Kinderschar – ein Propagandabild gegen die Täufer zugunsten der Kin-
 dertaufe – oder die berühmte Stadtansicht von Zürich, die trotz «Bildersturm» erhalten geblieben
 ist. Animationsfilme machen die Geschichten und Konflikte, von denen die Bilder und Objekte
 zeugen, nachvollziehbar.               (Comm. SLM/ufw; Foto: Dirk Urban, Angermuseum Erfurt)

 Marktplatz
 Eine Pfarrei aus dem Kanton Zug verschenkt über unsere Geschäftsstelle neue bzw. neuwertige

                                                                                                     CH-6300 Zug
                                                                                                     P.P. / Journal
 Bibeln der Einheitsübersetzung 2007.
 Das Hungertuch von Sieger Köder mit den Werken der Barmherzigkeit im Format 197 x 290 cm

                                                                                                          AZB
 wird von einer Pfarrei gratis zur Verfügung gestellt.
 Gratis abzugeben sind ca. 100 noch gut erhaltene Kirchenstühle (Sitzfläche: 45 x 47 cm) mit
 einem Überzug aus Naturleder und einem einklappbaren Schemel.
 Anfragen und Nachfragen sind zu richten an: Telefon 041 710 15 01, E-Mail info@im-mi.ch

 Neue Adresse?
 Sind Sie umgezogen? Dann melden Sie uns doch Ihre neue Adresse: Telefon 041 710 15 01 oder

                                                                                                         Canton du Jura / Jura Tourisme)
                                                                                                         Bild Editorial Seite 2: Roger Bissières Fenster in der Kirche von Develier. (Foto: © République et
                                                                                                         Bilder Titelseite: Innen- und Aussenansicht der Kirche von Vermes. (Fotos: Kirchgemeinde Vermes);
 E-Mail info@im-mi.ch. Die Spenderinnen und Spender sind seit über 150 Jahren das Funda-
 ment der Inländischen Mission. Deshalb freuen wir uns sehr, wenn wir Sie weiterhin anschrei-
 ben dürfen, und wir danken für Ihre Unterstützung!

    FROHE OSTERN

 Wir wünschen Ihnen eine gesegnete Osterzeit!
                                                          Wir wünschen Ihnen für die Kartage
                                                          und für das Osterfest und die Ostertage
                                                          von Herzen alles Gute, Glück und Gottes
                                                          reichsten Segen! Möge das Gedächtnis an
                                                          das Leiden, den Tod und die Auferste-
                                                          hung Jesu Christi in unser persönliches
                                                          Leben, in unsere Familien, in Pfarreien,
                                                          Kirchgemeinden, in die Bistümer und in
                                                          die ganze Schweiz hinweinwirken und
                                                          uns in unserem Zusammenleben und in
                                                          der Zusammenarbeit stärken!
 Mandelbaum in Blüte             (Foto: Paola Morosin)

14 IM Info 2 | 2018
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