BLITZE IN ÖSTERREICH SOMMERBILANZ 2018 - UBIMET
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UBIMET | Blitzreport Sommer 2018 Stand September 2018 930.073 BLITZE IN ÖSTERREICH S O M M E R B I L A N Z 2 018
2 UBIMET | Blitzreport Sommer 2018 BLITZE IN ÖSTERREICH DETAILS DETAILSDES DESSOMMERS SOMMERS2018 2018 Von 1. Juni bis 31. August 2018 re- Mit exakt 349.848 Blitzen führt die ANZAHL DER BLITZE SEIT 2009* gistrierte das Blitzmesssystem von Steiermark das Bundesländer-Ranking IN ÖSTERREICH* UBIMET über ganz Österreich verteilt an, gefolgt von Niederösterreich mit exakt 930.073 Blitze. Das sind nur 156.655 und Oberösterreich mit 2018 930.073 etwa halb so viele wie im gewitter- 111.103 Entladungen. An letzter Stelle reichen Vorjahr. Aufgrund der langen befindet sich mit Wien einmal mehr das 2017 1.820.427 Hitzewelle und der trockenen Witte- flächenmäßig kleinste Bundesland. rung entstanden vor allem im Juli und Hier gab es im Sommer 2.837 Blitze. 2016 1.146.503 August deutlich weniger Gewitter als Nicht dabei enthalten ist das sehr üblich. Lokal kam es wie im Salz- blitzreiche Gewitter vom 2. Mai mit burger Glemmtal zwar zu Unwettern, alleine 4.683 Entladungen. 2015 765.526 großräumige Gewitterfronten traten aber nur vereinzelt auf. Die im Sommer 2018 registrierten 2014 442.303 930.073 Blitze entsprechen fast genau dem Durchschnittswert der 2013 452.167 vergangenen zehn Jahre von rund 923.000 Entladungen, wobei ab 2016 2012 1.067.930 nur die Blitze für die Monate Juni, Juli Spitzenreiter und August berücksichtig wurden. 2011 665.570 Die Halbierung gegenüber dem Steiermark, Rekordwert von 2017 kann insofern 2010 939.570 Weiz blitzreichster durchaus als „Normalisierung“ interpretiert werden, wenn auch Bezirk Österreichs bei einer sehr unterschiedlichen 2009 1.003.171 geografischen Verteilung. BLITZE IN ÖSTERREICH NACH BUNDESLAND Steiermark 349.848 Niederösterreich 156.655 Oberösterreich 111.103 Kärnten 77.052 Burgenland 75.133 Tirol 73.703 Salzburg 60.586 Vorarlberg 23.156 Wien 2.837 0 100.000 200.000 300.000 400.000 Anzahl der Blitze *Von 2009 bis 2015 wurden jeweils die Zahlen für das gesamte Jahr verwendet, ab 2016 hingegen nur für die Sommermonate Juni, Juli und August.
UBIMET | Blitzreport Sommer 2018 3 EXECUTIVE SUMMARY Der Sommer 2018 war der viert- Den meteorologischen Kontrapunkt Sommer gab es dort mit 4.378 wärmste Sommer seit es Wetterauf- zur Trockenheit bildete die Steier- Entladungen nicht nur am meisten zeichnungen gibt, nur knapp mark. Wie in den Jahren zuvor Blitze, auch ihre Dichte erreichte mit geschlagen von den Rekordsom- figurierte sie auch 2018 als blitz- 34,20 Blitzen pro Quadratkilometer mern 2017, 2015 und 2003. Er reichstes Bundesland mit exakt in der Murmetropole den Spitzen- verlief überaus trocken und recht 349.848 Entladungen im Zeitraum wert unter allen Landeshauptstädten. gewitterarm, vor allem der Juli. Das Blitzmessnetz von UBIMET regist- Der stärkste Blitz im Bundesgebiet rierte österreichweit exakt 930.073 Insgesamt mehr als wurde mit 325.900 Kiloampere am Blitzentladungen und damit nur 20. Juli dennoch in Mittelberg in etwa die Hälfte des historischen Vorarlberg gemessen. In Sekunden- Gewittersommers 2017. Verantwortlich dafür zeichnete die >930.073 bruchteilen wurde dabei 20.000 Mal mehr Energie freigesetzt als über eine haushaltsübliche Steckdose ausgeprägte Trockenheit, die große Blitze in Österreich verfügbar ist. Teile Österreichs über weite Stre- cken im Griff hatte. Als Folge davon geht die Österreichische Hagelver- Juni bis August. Das entspricht rund sicherung von neuen Rekordschäden einem Drittel aller in Österreich in der Landwirtschaft durch Dürre registrierten Blitze. Graz avancierte von mindestens 210 Millionen Euro erneut zur Blitzhauptstadt unter den für das Jahr 2018 aus. Bundesländerkapitalen. In diesem BLITZREKORDE IM SOMMER 2018 325.900 Blitzreichstes Bundesland Stärkster Blitz Steiermark 349.848 Blitze Vorarlberg 325.900 Ampere (Mittelberg) Blitzhauptstadt Graz 4.378 Blitze
4 UBIMET | Blitzreport Sommer 2018 VERGLEICH BLITZDICHTE SOMMER 2018 MIT SOMMER 2017 DEFINITION BLITZDICHTE Nicht nur die Anzahl der Blitze hat Das manifestiert sich auch im Die Blitzdichte gibt die Anzahl sich im heurigen Sommer gegenüber österreichweit ermittelten Durch- der Blitze pro Quadratkilometer dem Vorjahr praktisch halbiert. Auch schnitt. Dieser liegt mit 11,09 Blitzen an. Zu Vergleichszwecken eignet die Blitzdichte war in den meisten pro Quadratkilometer bei nur rund der sich dieser Indikator besser, Regionen Österreichs massiv Hälfte des für 2017 errechneten Werts da er flächenunabhängig ist. rückläufig. von 21,70 Entladungen pro Quadrat- Damit lassen sich auch Gebiete kilometer. unterschiedlicher Größe wie etwa die neun österreichischen Bundesländer gut miteinander vergleichen. BLITZDICHTE IM SOMMER 2018 Anzahl der Blitze pro km² (geglättet σ = 2km) BLITZDICHTE IM SOMMER 2017 Anzahl der Blitze pro km² (geglättet σ = 2km)
UBIMET | Blitzreport Sommer 2018 5 WALLFAHRTSORT MARIAZELL BLITZREICHSTE GEMEINDE DIE 10 BLITZREICHSTEN BEZIRKE IM SOMMER 2017 Von den zehn blitzreichsten Gemein- © Mariazell Online den Österreichs liegen die ersten neun in der Steiermark. Einzig die oberösterreichische Gemeinde Grünau im Almtal schaffte es mit 4.278 Blitzen unter die Top Ten. Angeführt wird das Ranking von der Gemeinde Mariazell mit 6.382 Entladungen im Beobachtungszeitraum. Bei der Blitzdichte sind es sogar aus- schließlich steirische Gemeinden, welche die ersten zehn Plätze belegen. Champion ist hier die Gemeinde St. Stefan im Rosental mit 82,48 Blitzen pro Quadratkilometer. An zweiter Stelle liegt die Gemeinde Jagerberg mit 71,06 Entladungen, gefolgt von Paldau mit 70,21 Blitzen pro Quadrat- kilometer. DIE 10 BLITZREICHSTEN GEMEINDEN IM SOMMER 2018 Anzahl der Blitze Blitzdichte pro Quadratkilometer Blitzdichte pro Platz Bezirk (Bundesland) Anzahl der Blitze Platz Bezirk (Bundesland) Quadratkilometer 1 Mariazell (St) 6.382 1 St. Stephan im Rosental (St) 82,48 2 Frohnleiten (St) 5.049 2 Jagerberg (St) 71,06 3 Pöllau (St) 5.006 3 Paldau (St) 70,21 4 Birkfeld (St) 4.983 4 Bad Gleichenberg (St) 66,83 5 Neuberg an der Mürz (St) 4.836 5 Miesenbach bei Birkfeld (St) 63,93 Gutenberg-Stenzengreith 6 Gnas (St) 4.527 6 61,09 (St) 7 Graz (St) 4.378 7 Hofstätten an der Raab (St) 57,16 8 Maria Lankowitz (St) 4.345 8 Mortantsch (St) 56,63 9 Wildalpen (St.) 4.340 9 Pöllau (St) 56,29 10 Grünau im Almtal (OÖ) 4.278 10 Schwarzautal (St.) 56,16
6 UBIMET | Blitzreport Sommer 2018 BLITZHOTSPOT WEIZ Der steirische Bezirk Weiz erwies sich als das Blitzeldorado des Landes mit nicht weniger als 50.178 Entladungen und einer Blitzdichte von 45,76 pro Quadratkilometer – beides die absoluten Spitzenwerte des Sommers 2018. Auf Rang zwei bis fünf folgen ebenfalls steirische Bezirke, nämlich Südoststeier- mark, Bruck-Mürzzuschlag, Graz-Umgebung und Hartberg-Fürstenfeld. Aus der Grafik erschließt sich sehr schön der eher ungewöhnliche Wetterver- lauf dieses Sommers. Die Bezirke südöstlich des Alpenhauptkamms domi- nieren das Ranking während sich kein einziger Bezirk aus dem Westen darin findet, der 2017 mit Zell am See, Schwaz oder Innsbruck-Land noch sehr prominent vertreten war. DIE 10 BLITZREICHSTEN BEZIRKE IM SOMMER 2018 Anzahl der Blitze Blitzdichte pro Quadratkilometer Blitzdichte pro Platz Bezirk (Bundesland) Anzahl der Blitze Platz Bezirk (Bundesland) Quadratkilometer 1 Weiz (St) 50.178 1 Weiz (St) 45,76 2 Südoststeiermark (St) 41.797 2 Südoststeiermark (St) 41,37 3 Bruck-Mürzzuschlag (St) 41.644 3 Graz-Umgebung (St) 35,36 4 Graz-Umgebung (St) 38.381 4 Graz (Stadt) (St) 34,20 5 Hartberg-Fürstenfeld (St) 36.983 5 Salzburg (Stadt) (Sa) 31,79 6 Neunkirchen (NÖ) 30.009 6 Hartberg-Fürstenfeld (St) 30,14 7 Liezen (St) 29.514 7 Güssing (B) 29,97 8 Murtal (St) 20.505 8 Voitsberg (St) 29,86 9 Voitsberg (St) 20.269 9 Oberwart (B) 26,93 10 Oberwart (B) 19.742 10 Neunkirchen (NÖ) 26,09 BLITZDICHTE NACH BEZIRKEN SOMMER 2018 Blitzdichte (km²) auf Bezirksbasis
UBIMET | Blitzreport Sommer 2018 7 BLITZBUNDESLAND STEIERMARK Mit 21,33 Blitzen pro Quadratkilometer führt die Steiermark das Bundeslän- derranking wieder einmal an, ebenso wie bei der Anzahl der gemessenen Blitze. Es folgt das Burgenland mit 18,95 Blitzen pro Quadratkilometer. An dritter Stelle rangiert Oberösterreich mit 9,28 Entladungen pro Quadrat- kilometer. Interessanterweise gab es lediglich in der Steiermark und im Burgenland um die 20 Blitze pro Quadratkilometer. In allen anderen Bundesländern lag der Wert im einstelligen Bereich. Klar ersichtlich wird daraus die diesjährige Konzentration der Gewitter- und Blitz- aktivität auf diese beiden Bundeslän- der, während im restlichen Österreich die Blitzdichte die Hälfte davon oder weniger betrug. Der traditionell gewitteranfällige Wes- ten verwandelte sich diesen Sommer hingegen zur blitzarmen Zone. So reduzierte sich die Blitzdichte in Tirol um fast drei Viertel auf noch 5,83 Entladungen pro Quadratkilometer, womit das Bundesland den erstaun- lichen letzten Platz einnahm. Auch in Salzburg zuckten mit 8,47 Blitzen pro Quadratkilometer rund zwei Drittel weniger vom Himmel als im Vorjahr. Die Bundeshauptstadt Wien landete wie schon im Vorjahr mit 6,84 Entla- dungen auf dem vorletzten Platz. Mit BLITZDICHTE IN DEN BUNDESLÄNDERN einer knappen Halbierung der Blitz- aktivität spiegelte sie relativ präzise Blitzdichte Blitzdichte Differenz 2018 Rang Bundesland den Österreichtrend wider, wobei das 2018 2017 (Rang) und 2017 in % blitzreiche Gewitter vom 2. Mai nicht 1 Steiermark 21,33 33,33 (1.) - 36% enthalten ist. 2 Burgenland 18,95 19,74 (5.) - 3,75% 3 Oberösterreich 9,28 21,37 (4.) - 56,57% 4 Vorarlberg 8,88 15,29 (7.) - 41,92% 5 Salzburg 8,47 26,10 (2.) - 67,55% 6 Niederösterreich 8,17 13,02 (9.) - 37, 25% 7 Kärnten 8,08 19,62 (6.) -58,82% 8 Wien 6,84 13,44 (8.) - 49,11% 9 Tirol 5,83 21,54 (3.) - 72,93%
8 UBIMET | Blitz-Report Sommer 2018 BLITZHAUPTSTADT GRAZ Graz gilt fast schon traditionell als „Blitzhauptstadt“ Österreichs mit den meisten Entladungen in einer Lan- deshauptstadt. Diesem Ruf machte die Murmetropole auch heuer wieder alle Ehre. Mit 4.378 Entladungen und einer Blitzdichte von 34,20 pro Quad- ratkilometer führt sie das Ranking in beiden Kategorien souverän an. Auf Platz zwei folgt überraschender- weise Wien, wo sich die Anzahl der gemessenen Blitze gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt hat. Das ge- witteraffine Salzburg liegt auf Platz drei. BLITZE IN DEN LANDESHAUPTSTÄDTEN 2018 2017 Landeshauptstadt Anzahl der Blitze Blitzdichte Anzahl der Blitze Blitzdichte Graz 4.378 34,20 3.021 23,60 Wien 2.837 6,84 1.365 3,29 Salzburg 2.076 31,79 1.444 22,11 Klagenfurt 580 4,84 2.074 17,29 Linz 434 4,56 1.184 14,11 Innsbruck 378 3,62 2.036 19,49 Bregenz 371 13,34 668 24,02 Eisenstadt 267 6,20 291 6,76 St. Pölten 215 1,99 528 4,89
UBIMET | Blitz-Report Sommer 2018 9 HINTERGRÜNDE ZUM GEWITTERSOMMER 2018 OST-WEST-GEGENSATZ, KAUM KALTFRONTEN Wetterbestimmend waren in diesem Sommer die ausgeprägten, stabilen Hochdruckgebiete im Alpenraum. Die überdurchschnittlich trockenen und heißen Luftmassen bescherten Österreich nicht nur den viertwärm- sten Sommer der Messgeschichte, sondern auch signifikant weniger Ge- witter als in den beiden Jahren zuvor. Die weitgehende Abwesenheit regel- mäßiger Kaltfronten aus Westen, wie sie ansonsten zu dieser Jahreszeit üblich sind, zeichnete dafür mitver- antwortlich. Geografisch betrachtet präsentierte sich die Situation allerdings zwei- geteilt. Während der grundsätzlich gewitteranfällige Westen und Nord- westen des Landes heuer deutlich weniger Gewitter verzeichneten als üblich, konzentrierten sich diese auf die Regionen südlich und östlich des Alpenhauptkamms. HÖHENTIEFS IM OSTEN WOHER BEZIEHEN GEWITTER Ein besonderes meteorologisches und Gewitterwolken. Höhentiefs kön- IHRE ENERGIE? Phänomen zementierte zudem die nen sehr zäh sein und mehrere Tage Gewitteraktivität im Osten, während an Ort und Stelle verharren. Genau Ein Gewitter braucht für seine Ent- der Rest des Landes zum Teil unter damit sahen sich der Großraum Wien stehung und sein Überleben warme, einer Rekordtrockenheit stöhnte: so- und das östliche Flachland im Juli energiereiche Luft. Bildet sich etwa genannte Höhentiefs. Dabei sammelt und August konfrontiert. So fielen in ein Wärmegewitter über einem sich Kaltluft in höheren atmosphäri- Wien zwischen 1. und 30. Juli etwa Berghang in einem engen Tal, steht schen Schichten. Da der Temperatur- 128 Liter pro Quadratmeter, während ihm nur die Energie des Luftvolu- unterschied zwischen den unteren es im selben Zeitraum im Mittel nur mens in diesem Tal zur Verfügung. und oberen Luftschichten sehr groß rund 70 Liter regnet. Wurde es aufgebraucht und hat sich ist, bilden sich hochreichende Regen- die Luft aufgrund des Regens und der kalten Abwinde an der Rückseite des Gewitters im Tal abgekühlt, fehlt dieser Energienachschub. Das Gewitter löst sich auf.
10 UBIMET | Blitzreport Sommer 2018 GEWITTERLAND STEIERMARK Die Steiermark belegt unter den neun österreichischen Bundesländern fast schon traditionell die Poleposition in der Blitzbilanz. So auch heuer wieder, wo sie sowohl bei der Anzahl der gemessenen Blitze als auch bei der Blitzdichte alle anderen klar deklas- sierte. Energiezufuhr durch Randlage Die Gründe hierfür liegen in ihrer besonderen geografischen Lage, die sie sehr speziellen Wettereinflüssen aussetzt. Die Steiermark als Ganzes und vor allem die Landesteile entlang und südlich von Mur und Mürz liegen am Ost- und Südostrand der Alpen. Diese „Randlage“ begünstigt in den Sommermonaten die Entstehung von kräftigen Wärmegewittern durch den nahezu permanent vorhandenen Nachschub an heißer, energiegela- dener Luft aus den flachen Regionen östlich der Alpen. Vor allem die Ge- witter, die von den Fischbacher Alpen Richtung Oststeiermark ziehen, sind Erst wenn dieser Nachschub unter- Gewitter, die über das angrenzende bekannt für ihre Heftigkeit und Lang- brochen wird, lösen sie sich allmäh- Hügelland der West- und Südwest- lebigkeit selbst über vergleichsweise lich auf. In manchen Fällen kann steiermark in südliche und östliche flachem Terrain. das Stunden oder gar Tage dauern. Richtungen ziehen. Neben Hagel mit Ein ähnliches Phänomen lässt sich mehreren Zentimetern Durchmes- Ihre „Nahrung“ beziehen diese Gewit- auch im Bereich der Glein-, Kor- und ser, wolkenbruchartigem Regen und ter aus dem kontinuierlichen Ansau- Packalpe beobachten. Als besonders Sturm bringen sie gelegentlich auch gen heißer Luft aus Osten. gefährlich erweisen sich hier jene kleine Tornados. Die Plateaus und Hänge der Fisch- bacheralpen, von Glein-, Pack- und Koralpe wirken zudem wie Heizflä- chen. Die Sonne erwärmt diese rasch, wodurch die Luft zum Aufsteigen gezwungen wird. Bei entsprechen- der Instabilität beziehungsweise Labilität der Atmosphäre bilden sich Wolken, die sich in weiterer Folge zu massiven Gewitterwolken auftürmen können. Im Falle von Kaltfronten aus Nord- westen ist die Steiermark in der speziellen Situation, dass die kalte Luft zunächst die Berge überwinden muss. Das funktioniert in der nörd- lichen Obersteiermark vom Ausseer- Warme Luft Warmfront Kalte Luft Kaltfront land über das Enns- und Salzatal bis Mariazell vergleichsweise einfach, schnell und zumeist ohne markante Wetterereignisse.
UBIMET | Blitzreport Sommer 2018 11 Entlang von Mur und Mürz kann sich Adria getroffen. Diese breiten sich Alpen als eine der gewitterreichsten die heiße Luft allerdings relativ lange mit einer südwestlichen Höhenströ- Regionen Österreichs. Er umfasst vor halten. Strömt kalte Luft ein, wird mung von Norditalien über Kärnten allem die westlichen und nördlichen sie zur Hebung gezwungen. Dadurch und Slowenien aus und führen dann Teile der Bezirke Graz-Umgebung, entstehen hier oft die ersten heftigen in der Steiermark zu gewittrigem Weiz und Hartberg-Fürstenfeld, die Gewitter. Diese breiten sich dann Starkregen, sehr oft mit zahlreichen immer wieder unter den blitzreichs- oftmals linienförmig nach Südosten Blitzen. Auch davon werden die süd- ten Österreichs rangieren. aus und sorgen dort immer wieder lichen Landesteile weitaus häufiger für teils schwere Unwetter. und stärker getroffen als die nörd- lichen. Ein paar Mal pro Jahr wird die Steier- mark zudem von Ausläufern großer In der Gesamtbetrachtung präsentiert Gewitterkomplexe über der Oberen sich der Osthang der Fischbacher WIE FUNKTIONIERT DIE UBIMET-BLITZMESSUNG? Jede Blitzentladung verursacht eine Damit ist dieses System weltweit Gemessen und angegeben werden elektromagnetische Welle. Blitze wer- eines der präzisesten seiner Art, mit Blitzentladungen in der Maßeinheit den über die Erfassung dieser elektro- dem sich selbst kleinste Entladungen Kiloampere. Das Blitzortungssystem magnetischen Welle gemessen. Über- registrieren lassen. von UBIMET mit seiner patentierten schreitet sie eine bestimmte Intensität, 3D-Technologie unterscheidet zusätz- registriert das Blitzmesssystem einen lich zwischen Wolke-Wolke- und Wol- Blitz, oder besser gesagt, ein Signal ke-Boden-Blitzen. Beim Wolkenblitz in Form dieser elektromagnetischen findet die Entladung innerhalb einer Welle. Wolke oder zwischen zwei Wolken statt. Der Wolke-Boden-Blitz entsteht Das Blitzortungssystem von UBIMET hingegen zwischen der Erdoberfläche misst eine Blitzentladung bereits ab ei- und der Wolkenunterseite. ner Stromstärke von drei Ampere. Ein Blitz wird dabei von mehreren Senso- ren erfasst, wobei ein mathematischer Algorithmus auf Basis der gemeldeten Geodaten den Ort der Entladung auf 75 Meter genau berechnet.
12 UBIMET | Blitzreport Sommer 2018 DIESE SCHÄDEN KANN EIN BLITZ ANRICHTEN Versicherungen unterscheiden grundsätzlich zwischen zwei Schadenursachen: SCHÄDEN DURCH DIREKTEN BLITZSCHLAG SCHÄDEN DURCH INDIREKTEN BLITZSCHLAG Ein sogenannter zündender Blitz, der direkt in ein Dabei werden zumeist elektronische Geräte durch Objekt einschlägt, kann einen Brand auslösen und die elektromagnetische, thermische, mechanische verheerende Schäden anrichten. Diese reichen von und elektrische Energie eines Blitzes, der nicht in begrenzten Brandschäden bis hin zum Totalverlust die versicherte Sache selbst eingeschlagen hat, des gesamten Objekts. Die versicherte Sache – also beschädigt. Derartige Schäden sind standardmäßig in im Regelfall das versicherte Gebäude – wird dabei der Haushalts- und Eigenheimversicherung abgedeckt. direkt vom Blitz getroffen. Schäden durch direkte Die Eigenheimversicherung übernimmt dabei Blitzeinschläge am Gebäude sind standardmäßig in Schäden an den Gebäudeinstallationen, während die der Gebäudeversicherung abgedeckt, Inventarschäden Haushaltsversicherung Schäden an Unterhaltungs- und für gewöhnlich in der Haushaltsversicherung. Ein Haushaltselektronik deckt. Blitzschlag führt allerdings nicht zwangsläufig zu einem Brand.
UBIMET | Blitzreport Sommer 2018 13 ABDECKUNG VON BLITZSCHÄDEN Der Versicherungsschutz umfasst Schäden, die am versicherten Gebäude oder an versicherten Gegenständen im Freien durch Kraft- oder Wärmeeinwirkung eines einschlagenden Blitzes entstehen. Darüber hinaus sind auch Schäden an versicherten Dingen, die sich im Gebäude befinden, gedeckt. VERSICHERTES WOHNUNGSINVENTAR: AM GEBÄUDE VERSICHERT SIND: Haushaltsgeräte (E-Herd, Heizungsanlage Waschmaschine, Geschirrspüler, (Steuerung und Pumpe) TV-Gerät usw.) Elektroinstallationen, Schalter- und Antennenanlagen Verteileranlage Computer Motoren als Baubestandteil (Rollenantrieb) Telefon Hauswasser-, Abwasser-, Fäkalien- und Sickerwasserpumpen Kleinspeicher, Etagenheizung Gegensprech-, Toröffnungs- und Alarmanlagen Entkalkungs- und Wasseraufbereitungsanlagen Bewegungsmelder Erd- und Telefonkabel Achtung: Wärmepumpen sind nicht automatisch in Versicherungsschutz inkludiert, können aber mitversichert werden.
14 UBIMET | Blitzreport Sommer 2018 SIND AUCH SCHÄDEN AM AUTO GEDECKT? Die Insassen eines Autos sind bei einem Blitzschlag geschützt und bleiben unverletzt, da die elektrische Energie gemäß dem Gesetz von Faraday von der Karosserie abgeleitet wird. Während die Personen in einem Auto also nichts zu befürchten haben, kann ein Blitzschlag in ein Auto durchaus Schäden an diesem verursachen. Ein Blitzeinschlag in die Antenne kann beispielsweise die Elektronik beschädigen oder zu Spuren am Lack des Wagens führen. Diese sind in der Regel von der Teil- oder Vollkasko- versicherung gedeckt. WARUM DAS AUTO SICHER IST Der englische Physiker Michael Faraday (1791- 1867) fand heraus, dass eine auf allen Seiten geschlossene Hülle aus einem elektrischen Leiter, zum Beispiel Stahlblech oder Aluminium, als Ab- schirmung fungiert. Dieses Prinzip wird seither als Faradayscher Käfig (auch Faradaykäfig) bezeichnet. Ist man also rundum von leitfähigem Material um- geben, wie etwa in einem Auto oder Flugzeug, wird der Blitz von der Metallhülle in die Erde abgeleitet. Wird ein Fahrzeug von einem Blitz getroffen, kann zwar die Elektronik Schaden nehmen, den Pas- sagieren im Inneren sollte aber nichts passieren - selbst in einem Cabrio nicht, vorausgesetzt das Verdeck ist geschlossen.
UBIMET | Blitzreport Sommer 2018 15 BRANCHENSPEZIFISCHE WETTERLÖSUNGEN VON UBIMET UNWETTERWARNUNG Frühzeitige, hochpräzise Warnung vor Extremwetterereignissen wie Gewittern, Sturm, Starkregen, Starkschneefall oder gefrierendem Regen helfen Schäden zu 11:53 vermeiden oder zu verringern. Unwetterwarnung Ihres Unternehmens BENEFITS: FEATURES: VIOLETT: Starkes Gewitter aus SW mit ü Prävention und Reduktion von Warnungen auf Postleitzahl oder Starkregen, Sturmböen und großem Hagel; Schäden Geokoordinaten genau PLZ 1010, 9.5. 15:35 – 9.5. 16:55 ü Kundenbindung und Stärkung Eigene 24/7/365 Unwetterzentrale der Marke mit erfahrenen Meteorologen ü 98% Kundenzufriedenheit Verschiedene Versandkanäle ü 42% Schadenprävention wie SMS, E-Mail oder Push- Benachrichtigung Versand rechtzeitig vor Eintritt des Unwetterereignisses (30 Minuten bis zu 48 Stunden davor) WEATHER COCKPIT® Das einzigartige Wetterinformationsportal ermöglicht es verschiedensten Branchen wie Flughäfen, Eisenbahnen oder Bauunternehmen, Sicherheit, Material- und Personaleinsatz zu optimieren. BENEFITS: FEATURES: ü Hochpräzise Live-Wetterinfor- Modular aufgebautes Webportal mationen und –prognosen Hohe Individualisierbarkeit ü Beschleunigung und und intuitiv bedienbare Automatisierung von Benutzeroberfläche Entscheidungsprozessen Punktprognosen in Tabellenform ü Prävention von Personen- und sowie animierte Vorhersagekarten Sachschäden Warnungen und Alarmierungen ü Kostenreduktion durch via SMS, E-Mail oder Push- effizienteren Material- und Benachrichtigung Personaleinsatz für mobile Endgeräte (Smartphones, ü Automatisierte Warnungen in Tabletts) optimiert Echtzeit Tool zur Kundenbindung für KMUs WEATHER ANALYTICS Kundenspezifische Korrelationsanalysen, die Absatzinformationen in Beziehung zu historischen Wetterdaten setzen, um Verkaufsstrategien und Lagerhaltung für viele Produkte zu optimieren. BENEFITS: FEATURES: ü Optimierung der Komplexes statistisches Analyse- Warenverfügbarkeit verfahren für wetterabhängige ü Kostenreduktion durch Verkaufsprognosen effizientere Lagerhaltung Einsatz von Big-Data-Tools ü Abfallreduktion durch geringeren Hochspezialisierte Datenanalysten Verderb von Frischwaren entwickeln mathematische Modelle ü Nachhaltiger Ressourceneinsatz Definition eines artikel- und filialabhängigen Wetterfaktors für Absatzprognosen
Rückfragehinweis: UBIMET ist ein global führender Anbieter von meteorologischen Prognosesystemen, Auskünften und maßgeschneidertern Dienstleistungen. Bei allen Services legt UBIMET größten Wert auf Nikolas Zimmermann Qualität und die Erfüllung von Kundenbedürfnissen. 24/7, an 365 Tagen im Jahr, werden Communication Expert Meteorology Wettermodelle, Radar- und Satellitenbilder von Hochleistungsrechensystemen und Experten Tel.: +43 (0) 1 2631122 336 aus Meteorologie, Mathematik, Physik, Geowissenschaften sowie Informatik ausgewertet und Mobil: +43 664 3993 358 interpretiert. Das ermöglicht Leading-Edge Lösungen, die Unternehmen dabei helfen, in ihrer E-Mail: nzimmermann@ubimet.com Branche effizienter, kostenbewusster und erfolgreicher zu arbeiten als der Mitbewerb. www.ubimet.com / www.uwz.at / www.wetter.tv
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