BOSWIL AKTUELL - Künstlerhaus Boswil

 
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BOSWIL AKTUELL - Künstlerhaus Boswil
BOSWIL
AKTUELL
Juni – August 2021

Pe t e r Wi p f – 2 5 J a h r e
im Dienste der Stiftung

Aufbruch – Drei neue
Gesichter im Stiftungsrat

Boswiler Akademie –
Geisterklav iere
BOSWIL AKTUELL - Künstlerhaus Boswil
Inhalt

         Juni – August 2021

         Grüezi        3
         Programm            4
         Stiftung Künstlerhaus –
         25 Jahre im Dienste der Stiftung                  16
         Stiftung Künstlerhaus –
         Drei neue Gesichter im Stiftungsrat                    20
         Boswiler Akademie –
         Geisterklaviere werden hörbar                  22
         Boswiler Sommer –
         CD-Tipps passend zum Jubiläumsprogramm                         24
         In eigener Sache –
         Samuel Steinemann verlässt das Künstlerhaus Boswil                  26
         Impressum           27
         Agenda          28

2        Titelbild: Der Boswiler Sommer feiert seinen 25. Geburtstag.
BOSWIL AKTUELL - Künstlerhaus Boswil
Grüezi

25 Jahre bewegende Momente –
(k)ein Abschied vom Künstlerhaus
Oftmals sind es die ersten Eindrücke, die in der Erin-     ter Aargau und dem Jugendorchester Freiamt bleiben
nerung haften bleiben. In der Herbstsonne eines Okto-      unvergessen. Oder die Tage während des Festivals
bers Ende der 1980er-Jahre ziehen die Dohlen ihre          Boswiler Sommer, die den Kirchenhügel mit Musizier-
Kreise um den Kirchturm. Der Blick schweift über die       lust und Kreativität zum Beben bringen. Doch auch
liebliche Landschaft, auf den Garten, das grosse Gäste-    betrieblich waren und sind die Herausforderungen
haus und die Kirche. Von dort dringt Musik nach            höchst anspruchsvoll: In den letzten 12 Jahren hat sich
draussen. Die Aura dieses magischen Ortes ist förm-        die Zahl der Veranstaltungen, der Mitarbeitenden und
lich zu spüren. Wir sind in Boswil, beim Künstlerhaus,     auch das Budget beinahe verdoppelt. Die Weiterent-
bei der Alten Kirche.                                      wicklung der denkmalgeschützten Liegenschaften mit
                                                           Blick auf eine moderne Infrastruktur nahm eine zent-
      Wohl hatte ich schon früher im kulturaffinen         rale Rolle ein. Mit dem neuen Foyer (2017) und dem
Elternhaus vom Künstlerhaus gehört. Doch jetzt stand       überaus gelungenen Umbau des Sigristenhaus zum
ich – erst vor kurzem von Zürich ins Freiamt gezogen       Künstlerhaus (2021) wird unsere Institution für die
– auf diesem geschichtsträchtigen Moränenhügel, der        nächsten Jahrzehnte als Kulturbetrieb bestens aufge-
fortan meinen musikalisch-kulturellen Alltag mitbe-        stellt sein.
stimmen sollte.
                                                                  Auch nach meinem Rückzug als Präsident werde
      Über 25 Jahre durfte ich in vielfältiger Weise für   ich als Konzertbesucher dem Künstlerhaus verbunden
das Künstlerhaus tätig sein, die letzten 14 Jahre als      bleiben und das Geschehen und die weiteren Entwick-
Präsident der Stiftung. Mit verschiedenen Stiftungs-       lungen in Boswil aufmerksam verfolgen. Ich danke
rätinnen und Stiftungsräten, mit Beirätinnen und           allen, die tagtäglich mit Hingabe für das Künstlerhaus
Beiräten und Kolleginnen und Kollegen des Förder-          im Einsatz sind, und ich danke Ihnen, liebes Publikum
vereins, mit drei Geschäftsführern und mit Mitarbei-       von Herzen, für Ihre Treue zu unserem Haus.
terinnen und Mitarbeitern der Administration habe
ich zusammenarbeiten und Kontakte mit Vertretern
des Kantons, der Gemeinde Boswil, mit Sponsoren,
Donatoren und natürlich mit Besucherinnen und
Besuchern pflegen dürfen. Bei allen bin ich auf Ver-
ständnis und auf ein offenes Ohr gestossen.

      Mit Dankbarkeit blicke ich auf eine erfüllende
Zeit zurück, mit all ihren Höhen und glücklicherweise                                Peter Wipf
nur wenigen Tiefen. Musikalisch gab es viele unverges-                               Stiftungsratspräsident
sliche Konzerte, die in Erinnerung bleiben: Martha
Argerich, The King’s Singers oder das Quatuor Ébène,
umjubelte Klavierrezitals von Daniil Trifonov, András
Schiff und Katia und Marielle Labèque. Grosse Abende
mit Regula Mühlemann, Sabine Meyer und dem Ensem-
ble Corund, um nur einige zu nennen. Auch die be-
reichernden Konzerte mit dem Jugend-Sinfonieorches-

                                                                                                                 3
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Jugendorchester Freiamt

Kra Kra Krabat
Jugendorchester Freiamt                                      Inspiriert durch Otfried Preusslers’ Krabat präsentie-
Tine Beutel, Konzept, Regie und Theater                      ren Tine Beutel und das Jugendorchester Freiamt eine
Anne-Cécile Gross, Leitung                                   bildnerische und musikalische Geschichte für Jung und
                                                             Alt. Im Herbst 2020 hätte das Jugendorchester Freiamt
Aramis Barbieri (*2003)                                      sein 25-Jahr-Jubiläum mit der Figurenspielerin, Regis-
Soundscape                                                   seurin und Illustratorin Tine Beutel gefeiert. Dieser
Terry Riley (*1935)                                          Geburtstag wird jetzt nachgeholt. Trickfilme, verfilmte
«in C»                                                       Pop-up Bücher und Bilder werden sich in lebendige
Jean-Baptiste Lully (1632–1687)                              Figuren auf der Bühne verwandeln.
aus «Le Bourgeois Gentilhomme»
«Marche pour la cérémonie des turcs»                          Freitag, 11. Juni 2021, 19.30 Uhr
Max Bruch (1838–1920)                                         Samstag, 12. Juni 2021, 19.30 Uhr
aus «Serenade nach schwedischen Volksmelodien»                Sonntag, 13. Juni 2021, 17.00 Uhr
Marsch
Karl Jenkins (*1944)                                          Eintritt frei, Kollekte
aus «Palladio» für Streichorchester, Satz 1 Allegretto
Anton Stepanowitsch Arenski (1861–1906)                       Bitte beachten Sie, dass aufgrund der Covid-19-Ver-
aus «Variationen über ein Thema von Tschaikowsky»             ordnung nur ein beschränktes Zuschauerkontingent
op. 35a, Variation 7 Andante con moto                         pro Konzert gestattet ist. Eine Voranmeldung per
Pjotr Iljitsch Tschaikowsky (1840–1893)                       Mail ist von Vorteil. So können wir Ihnen einen Platz
aus der «Elegie» für Streichorchester                         garantieren.
Henryk Górecki (1933–2010)
Aus: «Quasi una Fantasia» für Streichorchester                Anmeldung bis Freitag, 11. Juni, 11.00 Uhr,
Satz 2 Deciso – Energico, aus «Stücke im alten Stil» Nr. 1    unter ticket@kuenstlerhausboswil.ch oder
Philip Glass (*1937)                                          Tel. 056 666 20 66 (Mo, Di, Do, Fr: 9.00–11.00 Uhr)
aus «Mishima» Quartett Nr. 3
Satz 3 «Grandmother and Kimitake»                             Türöffnung jeweils 45 Minuten vor dem Konzert
Gustav Holst (1874–1934)
aus «Saint Paul Suite», Finale (The Dargason)                Für das Konzert gilt das aktuelle Schutzkonzept. Bitte
                                                             informieren Sie sich unter www.kuenstlerhausboswil.ch
4                                                            über die Einzelheiten der geltenden Massnahmen.
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Boswiler Kinderkonzerte

Zauberflöte
Kammerensemble Küsnacht                                  abenteuerliche Suche nach der entführten Prinzessin
Frederic Sanchez, Flöte                                  kann beginnen.
Astrid Leutwyler, Violine
Ribal Molaeb, Viola                                      Die Märchenerzählerin Jolanda Steiner hat eine wun-
Florian Arnicans, Violoncello                            derbare Textfassung geschrieben. Dazu erklingt immer
                                                         wieder die zur jeweiligen Szene passende Musik.
Jolanda Steiner, Erzählung und Text
Stefanie C. Braun und Adrian Brunnner, Gesang             Sonntag, 20. Juni 2021, 11.00 Uhr
und Schauspiel
                                                          Kinder bis zwölf Jahre CHF 5.–;
Für Kinder ab 6 Jahre                                     Jugendliche, Lehrlinge, Studenten CHF 10.–;
                                                          Erwachsene CHF 25.–; Familienkarte CHF 50.–
Die Zauberflöte ist eine der berühmtesten Opern aus       (beide Eltern/Grosseltern und alle Kinder
der Feder von Wolfgang Amadé Mozart (1756–1791).          bis zwölf Jahre)
In dieser wunderbaren Fassung erlebt Ihr mit uns die
Geschichte des Vogelfängers Papageno, der Prinzessin      Tageskasse: 10.30 Uhr
Pamina, der Königin der Nacht und aller anderen           Vorverkauf: www.kulturticket.ch
schillernden Figuren aus dieser Oper.                     ticket@kuenstlerhausboswil.ch
                                                          Tel. 056 666 20 66 (Mo, Di, Do, Fr: 9.00–11.00 Uhr)
Protagonist ist der wundersame Vogelfänger Papageno.
Er trifft im Wald auf den fremden Prinzen Tamino und     Für das Konzert gilt das aktuelle Schutzkonzept. Bitte
beide werden von der Königin der Nacht damit beauf-      informieren Sie sich unter www.kuenstlerhausboswil.ch
tragt, ihre Tochter Pamina aus dem Palast von Sarastro   über die Einzelheiten der geltenden Massnahmen.
zu befreien. Sie behauptet, der mächtige Sarastro sei
böse und habe Pamina entführt. Die beiden bekommen
je ein ganz besonderes Geschenk von der Königin der
Nacht: Tamino erhält eine Flöte mit magischen Kräf-
ten, Papageno ein verzaubertes Glockenspiel. Die

                                                                                                                5
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Boswiler Sommer 2021

GESCHENKE
Das grosse Klassikfestival
im kleinen Dorf
Zum 20. Mal heisst es dieses Jahr «Boswiler Sommer».    23. Juni – 4. Juli 2021
Dieser Geburtstag soll mit 18 Konzerten gebührend       Vorverkauf für Konzerte und
gefeiert werden. Diesen Konzerten gehen kleine          Picknick-Box:
Vorkonzerte als Amuse-Bouche voraus. Hier kann          www.kulturticket.ch, ticket@kuenstlerhausboswil.ch
man Überraschendes und während dem Festival             Tel. 056 666 20 66 (Mo, Di, Do, Fr: 9.00–11.00 Uhr)
Entstandenes geniessen. Es sind wahre Geschenke
der Musikerinnen und Musiker an das Boswiler            Abendkasse jeweils 45 Minuten vor Konzertbeginn.
Publikum.                                               Ihre Sicherheit liegt uns am Herzen. Aus diesem
                                                        Grund bitten wir Sie, bargeldlos zu bezahlen.

                                                       Für die Konzerte gilt das aktuelle Schutzkonzept. Bitte
                                                       informieren Sie sich unter www.kuenstlerhausboswil.ch
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Happy                                 Festtafel                             Piñata
Birthday                              Ausverkauft!
                                                                            Martin Klett, Klavier
                                      Maurice Steger, Blockflöte            Jonian Kadesha, Violine
Vesselina Kasarova, Sopran            Serena Raffi, Blockflöte              Karel Bredenhorst, Cello
CHAARTS                               Jonian Kadesha, Violine               Nora Romanoff-Schwarzberg, Viola
                                      Johannes Fischer, Perkussion          Lars Schaper, Kontrabass
Ludwig van Beethoven (1770–1827)      CHAARTS                               Andreas Rokseth, Bandoneon
Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 21                                                 Christian Gerber, Bandoneon
                                      Charles Avison (1709–1770)            Marcelo Nisinman, Bandoneon
Happy Songs aus Oper und Lied         Concerto grosso d-Moll op. 6/3
von Georges Bizet (1838–1875)                                               Carlos Gustavino (1912–2000)
Wolfgang Amadé Mozart (1756–          Georg Friedrich Händel                Cantos Populares für Klavier solo
1791)                                 (1685–1759)
Jacques Offenbach (1819–1880)         Suite de danse                        Enrique Granados (1867–1916)
Steve Wonder (*1950)                  für Blockflöte und Ensemble           Klavierquintett g-Moll

Béla Bartók (1881–1945)               Georg Philipp Telemann (1681–         Osvaldo Pugliese (1905–1995)
Rumänische Volkstänze                 1767) / Johannes Fischer (*1981)      Mi Lamento – De Floreo – Patético
                                      «A dining experience with Telemann»   A Roberto Peppe – La Rayuela
Bulgarische Volkslieder               für präparierten Tisch und
(traditionell) Melodie – Das          Ensemble                              Horacio Salgán (1916–2016)
Blumenmädchen – Sag’ mir, kleine                                            El Marne – Boedo – Tierra Querida
weisse Wolke – Mama sprach zu         Johann Sebastian Bach (1685–1750)     Recuerdo – A Fuego Lento
Rada – Kalimanka. Denke               Brandenburgisches Konzert Nr. 4
                                      BWV 1049                               Freitag, 25. Juni, 19.00 Uhr
Arrangements Wolfgang Renz            für zwei Blockflöten, Violine          Geschenk-Konzert 18.00 Uhr
                                      und Ensemble                           auf dem Festivalgelände
 Mittwoch, 23. Juni, 19.30 Uhr                                               (nur mit gültigem Konzertticket).
 Eintritt: CHF 90.–/75.–/60.–          Donnerstag, 24. Juni, 19.30 Uhr
 (Stud./Lehrl.: CHF 25.–;              Geschenk-Konzert 18.30 Uhr
 Kinder unter dreizehn Jahre: frei)    auf dem Festivalgelände
                                       (nur mit gültigem Konzertticket).
 Geschenk-Konzert 18.30 Uhr
 auf dem Festivalgelände
 (nur mit gültigem Konzertticket).                                                                              7
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Der erste                          Walk and                        Party
Tango                              Wonder                          Warteliste
                                                                   Lajos Sárközi Jr., Violine
Warteliste                         Ausverkauft!
                                                                   Lajos Sárközi Sr., Violine
Andreas Rokseth, Bandoneon         Christine Egerszegi, Wander-    Gyula Bóni, Viola
Lars Schaper, Kontrabass           führerin                        Rudolf Sárközi, Kontrabass
Martin Klett, Klavier              Yorck Kronenberg, Cembalo       Gyula Csík, Zymbal
casalQuartett                      Stefan Tarara, Violine          Musiker des Festivals
(in ursprünglicher und in          Jonian Kadesha, Violine
aktueller Besetzung)               Lajos Sárközi Jr. and Band      Festmusik zum 20. Jubiläum
                                                                   à la Sárközi
Astor Piazzolla (1921–1991)        Johann Sebastian Bach
Drei Tangos                        (1685–1750)                      Samstag, 26. Juni, 19.30 Uhr
Histoire du Tango – Fuga           Béla Bartók (1881–1945)          Geschenk-Konzert 18.30 Uhr
i misterio – Contrabachissimo      Luciano Berio (1925–2003)        auf dem Festivalgelände
                                   Simos Papanas (*1973)            (nur mit gültigem Konzertticket).
Erwin Schulhoff (1894–1942)
Tango                              Traditionell ungarische Musik

Carlos Gardel (1890–1935)           Samstag, 26. Juni,
Por una Cabeza                      09.30 – 15.00 Uhr

Astor Piazzolla
Five Tango Sensations

    Freitag, 25. Juni, 21.30 Uhr

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Opus 20                              Mazel Tov                            Fiddler
Warteliste                           Ausverkauft!
                                                                          on the Roof
Sarah Christian, Violine             Giora Feidman, Klarinette
                                                                          Ausverkauft!
Stefan Tarara, Violine               Rastrelli Cello Quartett
Flavia Grubenmann, Violine           CHAARTS                              Giora Feidman, Klarinette
Oszkár Varga, Violine                                                     Ruven Ruppik, Perkussion
Tomoko Akasaka, Viola                1. Teil                              Rastrelli Cello Quartett
Markus Fleck, Viola                  John Lennon (1940–1980)              casalQuartett
Chiara Enderle, Violoncello          Paul Mc Cartney (*1942)
Maximilian Hornung, Violoncello      William Handy (1873–1958)            1. Teil
Lars Schaper, Kontrabass             Glenn Miller (1904–1944)             Filmmusik aus:
Damien Bachmann, Klarinette          Antone S. Walloch (1918–2008)        Moderne Zeiten (1936)
Tomas Gallart, Horn                  Euday L. Bowman (1887–1949)          007 (1961–2019)
Rui Lopes, Fagott                    Bill Finegann (1917–2008)            Schindler’s List (1993)
casalQuartett                        Larry Williams (*1942)               The Mission (1986)
                                                                          Harry Potter (2001–2011)
Joseph Haydn (1732–1809)             2. Teil                              Fiddler on the Roof (1971)
Streichquartett C-Dur op. 20 Nr. 2   George Gershwin (1898–1937)          Peter Gunn (*1958)
                                     Hallo Gershwin! arrangiert
Felix Mendelssohn Bartholdy          von Sergio Drabkin (*1953)           2. Teil
(1809–1847)                                                               Beatles meets Klezmer
Oktett Es-Dur op. 20                 Heitor Villa-Lobos (1887–1959)       Klezmer meets Piazzolla
                                     Bachianas Brazileiras Nr. 5
Ludwig van Beethoven (1770–1827)     Air                                  Arrangements Sergej Drabkin
Septett Es-Dur op. 20                                                     (*1953)
                                     Joseph Achron (1886–1943)
 Sonntag, 27. Juni, 11.00 Uhr        Hebrew Melody op. 33                  Sonntag, 27. Juni, 20.00 Uhr

                                     Astor Piazzolla (1894–1942)
                                     «Tango Suite»

                                      Sonntag, 27. Juni, 17.00 Uhr
                                      Geschenk-Konzert 16.00 Uhr
                                      auf dem Festivalgelände
                                      (nur mit gültigem Konzertticket).                                   9
BOSWIL AKTUELL - Künstlerhaus Boswil
Freude!                               Surprise                              Blumenstrauss
                                                                            Ausverkauft!
Gilles Apap, Violine                  Trio Lodestar
                                      Max Baillie, Violine                  Trio Lodestar
Ensemble Raro                         Olav Mjelva, Hardanger Fiddle         Regula Mühlemann, Sopran
Diana Ketler, Klavier                 Johan Hedin, Nickelharpa              Reto Bieri, Klarinette
Jonian Kadesha, Violine                                                     Diana Ketler, Klavier
Razvan Popovici, Viola                Ruven Ruppik, Perkussion              CHAARTS
Justus Grimm, Violoncello
                                      Nordische Volkslieder                 Felix Mendelssohn Bartholdy
George Enescu (1881–1955)                                                   (1809–1847)
Violinsonate Nr. 3                    Improvisationen                       Der Blumenstrauss op. 47 Nr. 5

                                                                            Robert Schumann (1810–1856)
Béla Bartók (1881–1945)               Werke von:
                                                                            Die Frühlingsnacht op. 39 Nr. 12
Rumänische Volkstänze                 Johann Sebastian Bach (1685–1750)
                                                                            Schneeglöckchen op. 79 Nr. 26
                                      Tarquino Merula (1595–1665)
                                                                            Die Blume der Ergebung op. 83 Nr. 2
Antonín Dvořák (1841–1904)            Ludwig van Beethoven (1770–1827)
Klavierquartett Nr. 2 Es-Dur op. 87                                         Franz Schubert (1797–1828)
                                       Dienstag, 29. Juni, 19.30 Uhr        Die Blumensprache D 519
George Enescu                          Eintritt: CHF 65.–/50.–/40.–         Wandererfantasie C-Dur op. 15
Rumänische Rhapsodie op. 11 Nr. 1      (Stud./Lehrl.: CHF 25.–;             Der Hirt auf dem Felsen D 965
                                       Kinder unter dreizehn Jahre: frei)
                                                                            Giuseppe Verdi (1813–1901)
 Montag, 28. Juni, 19.30 Uhr
                                                                            aus «La Traviata» E strano! Follie!
 Eintritt: CHF 65.–/50.–/40.–          Geschenk-Konzert 18.30 Uhr
                                                                            Delirio vano e questo!
 (Stud./Lehrl.: CHF 25.–;              auf dem Festivalgelände
 Kinder unter dreizehn Jahre: frei)    (nur mit gültigem Konzertticket).    Johann Strauss (1825–1899)
                                                                            Wein, Weib und Gesang op. 333
 Geschenk-Konzert 18.30 Uhr
                                                                            Charles Gounod (1818–1893)
 auf dem Festivalgelände
                                                                            «Faust» Les grands seigneurs…
 (nur mit gültigem Konzertticket).
                                                                            Ah! Je ris

                                                                             Mittwoch, 30. Juni, 19.30 Uhr
                                                                             Geschenk-Konzert 18.30 Uhr
                                                                             auf dem Festivalgelände
10                                                                           (nur mit gültigem Konzertticket).
Spiel                                Die letzte                               Souvenir
Warteliste
                                     Rose                                     Warteliste
Reto Bieri, Klarinette und Leitung                                            Gábor Takács-Nagy, Leitung
Diana Ketler, Klavier                White Raven                              Benjamin Schmid, Violine
Andreas Fleck, Violoncello           Kate Dineen, Sopran                      Maximilian Hornung, Violoncello
CHAARTS                              Robert M. Getchell, Tenor                CHAARTS
                                     Mathias Spoerry, Bariton
Wolfgang Amadé Mozart                Benjamin Schmid, Violine                 Pjotr Iljitsch Tschaikowsky
(1756–1791)                          Andreas Fleck, Violoncello               (1840–1893)
«Walzer oder Schleifer, mit zwei     Ariane Haering, Klavier                  Sextett «Souvenir de Florence«
Würfeln, zu componiren...» KV 516f                                            d-Moll op. 70
                                     Frank Martin (1890–1947)
Ludwig van Beethoven (1770–1827)     Trio sur des mélodies populaires         Michael Schneider (*1964)
Trio für Klavier, Klarinette und     irlandaises                              «Arc» für Ensemble
Violoncello                                                                   (Uraufführung)
                                     Ludwig van Beethoven (1770–1827)
B-Dur op. 11                                                                  Auftragswerk der Stiftung
                                     Schottische und Irische Lieder op. 108
                                                                              Künstlerhaus Boswil
                                     für Stimmen, Violine, Cello und
Wolfgang Amadé Mozart
                                     Klavier:Womankind – The dream –
«Gran Partita» Serenade Nr. 10                                                Johannes Brahms (1833–1897)
                                     What shall I do to show her how
für grosses Bläserensemble                                                    Konzert für Violine und
                                     much I love her – Faithful Jonnie –
B-Dur KV 361                                                                  Violoncello a-Moll op. 102
                                     The farewell song – Come, fill, fill

 Donnerstag, 1. Juli, 19.30 Uhr      White Raven                              Arrangement: Wolfgang Renz
 Geschenk-Konzert 18.30 Uhr          «The Last Rose of Summer»
 auf dem Festivalgelände                                                       Samstag, 3. Juli, 17.00 Uhr
                                     Lieder aus Irland
 (nur mit gültigem Konzertticket).                                             Eintritt: CHF 80.–/65.–/50.–
                                                                               (Stud./Lehrl.: CHF 25.–;
                                      Freitag, 2. Juli, 19.30 Uhr              Kinder unter dreizehn Jahre: frei)
                                      Eintritt: CHF 65.–/50.–/40.–
                                      (Stud./Lehrl.: CHF 25.–;                 Geschenk-Konzert 16.00 Uhr
                                      Kinder unter dreizehn Jahre: frei)       auf dem Festivalgelände
                                                                               (nur mit gültigem Konzertticket).
                                      Geschenk-Konzert 18.30 Uhr
                                      auf dem Festivalgelände
                                      (nur mit gültigem Konzertticket).                                        11
Love Songs                            Leichtigkeit                       Feuerwerk
                                      Warteliste                         Warteliste
Sebastian Bohren, Violine
Gábor Takács-Nagy, Leitung            Ariane Haering, Klavier            Shani Diluka, Klavier
CHAARTS                               Shani Diluka, Klavier              Sarah Christian, Violine
casalQuartett                         casalQuartett                      Gábor Takács-Nagy, Leitung
                                      Maximilian Hornung, Violoncello    CHAARTS
Pēteris Vasks (*1946)
«Vox amoris»                          Wolfgang Amadé Mozart (1756–       Wolfgang Amadé Mozart
Fantasie für Violine und Ensemble     1791) / Edvard Grieg (1843–1907)   (1756–1791)
                                      «Sonate facile» C-Dur KV545 für    Ouvertüre «Die Zauberflöte»
Franz Schubert (1797–1828)            zwei Klaviere                      KV 620
Streichquartett Nr. 14 d-Moll D 810
«Der Tod und das Mädchen»             Richard Strauss (1864–1949)        Ludwig van Beethoven (1770–1827)
                                      Sonate für Cello und Klavier       Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur op. 73
Ralph Vaughan Williams                F-Dur op. 6
(1872–1958)                                                              Pjotr Iljitsch Tschaikowsky
The Lark Ascending                    Antonín Dvořák (1841–1904)         (1840–1893)
(Die aufsteigende Lerche)             Klavierquintett A-Dur op. 81       Violinkonzert D-Dur op. 35
für Violine und Ensemble
                                       Sonntag, 4. Juli, 11.00 Uhr        Sonntag, 4. Juli, 18.00 Uhr
 Samstag, 3. Juli, 20.00 Uhr                                              Geschenk-Konzert 17.00 Uhr
 Eintritt: CHF 65.–/50.–/40.–                                             auf dem Festivalgelände
 (Stud./Lehrl.: CHF 25.–;                                                 (nur mit gültigem Konzertticket).
 Kinder unter dreizehn Jahre: frei)

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Boswiler Akademie

Schlusskonzert der
Sommer-Chorakademie
Sängerinnen und Sänger der                                 Mittwoch, 28. Juli 2021, 19.30 Uhr
Sommer-Chorakademie
Paul Phoenix, Leiter                                       Eintritt frei, Kollekte
Matthias Rajczyk, Dirigent
                                                          Für das Konzert gilt das aktuelle Schutzkonzept. Bitte
Stücke aus der Choral Workshop Collection                 informieren Sie sich unter www.kuenstlerhausboswil.ch
von Paul Phoenix                                          über die Einzelheiten der geltenden Massnahmen.

Nach den grossen Erfolgen von 2018 und 2019 findet        Die definitive Durchführung der Akademie war bei
die dritte Sommer-Chorakademie unter der Leitung          Redaktionsschluss noch nicht gesichert.
des ehemaligen Tenors der King’s Singers, Paul Phoenix,
vom 23. Juli bis 29. Juli am Künstlerhaus statt. Unter-
stützt wird sie vom Dirigenten Matthias Rajczyk. Auf
das Repertoire darf man auch in diesem Jahr sehr ge-
spannt sein. Sicherlich wird es wieder einen überaus
breiten stilistischen Bogen spannen.

                                                                                                              13
Jugend-Sinfonieorchester Aargau

Treibstoff
Jugend-Sinfonieorchester Aargau                             Sonntag 8. August 2021, 11.00 Uhr
Hugo Bollschweiler, Leitung
                                                            Eintritt: CHF 40.–/15.– (Stud./Lehrl.)
Giacomo Puccini, (1858–1924)                                Kinder bis zwölf Jahre: freier Eintritt
Preludio sinfonico SC 32
Richard Wagner, (1813–1883)                                 Kasse: 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn
Prélude und Liebestod, WWV 90                               Vorverkauf: www.kulturticket.ch
Richard Wagner, (1813–1883)                                 ticket@kuenstlerhausboswil.ch
Vorspiel zu Lohengrin, WWV 75                               Tel. 056 666 20 66 (Mo, Di, Do, Fr: 9.00–11.00 Uhr)
John Williams, (*1932)
Star Wars-Suite                                            Für das Konzert gilt das aktuelle Schutzkonzept. Bitte
                                                           informieren Sie sich unter www.kuenstlerhausboswil.ch
Richard Wagner hat sie alle berührt, verführt, verwirrt:   über die Einzelheiten der geltenden Massnahmen.
Als musikalische Übergrösse des 19. Jahrhunderts war
Wagner die ultimative Reibungsfläche für die kompo-        Die definitive Durchführung der Sommertournee war
nierenden Klassiker seiner Zeit. Puccini hat seine         bei Redaktionsschluss noch nicht gesichert.
Bewunderung für den Messias von Bayreuth in seine
eigene, erfolgreiche Opernsprache einfliessen lassen,      Weitere Konzerte:
fein italianisiert und individuell zugeschneidert.         Freitag, 6. August 2021, 20.00 Uhr
Für John Williams waren die Leitmotivik und der            Kirche St. Jakob, Zürich
üppig-betörende Wagnerklang entscheidende Zutaten          Freitag 13. August 2021, 18.00 Uhr
für die Art von Soundtrack, die für das 20. Jahrhundert    «Wilhemina – Fest der Künste», Schloss Hallwyl
zum allgemeinen Massstab in der Filmmusik wurde.           Sonntag, 15. August, 2021, 17.00 Uhr
Als ideeller Treibstofflieferant bleibt Wagner bis heute   Kultur- und Kongresszentrum, Aarau
eine der einflussreichsten Musiktankstellen der west-
lichen Kulturgeschichte.

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Zu Gast am Künstlerhaus

Liebe Leserinnen
u n d L e s e r,

in diesem Programmteil finden Sie die Konzerte
«Zu Gast am Künstlerhaus».

Zu Gast bedeutet, dass nicht das Künstlerhaus
Veranstalter ist. Daher ist für die Inhalte der   Zu Gast am Künstlerhaus
Programme und den Ticket-Vorverkauf nicht
das Künstlerhaus verantwortlich, sondern der
jeweilige Veranstalter. Wir bitten Sie daher,     Höhenflug
die Angaben in Bezug auf den Vorverkauf im
Programmhinweis genau zu beachten.
                                                  VIVUS
Weitere Informationen zu den einzelnen
Konzerten, ihren Interpreten und Interpretin-     Samuel Barber (1910–1981)
nen und dem Konzertprogramm lassen sich           Adagio for Strings op. 11
auch auf www.kuenstlerhausboswil.ch finden.
                                                  Felix Mendelssohn (1809–1847)
Das Künstlerhaus empfiehlt Ihnen den Besuch       Oktett in Es-Dur op. 20
dieser einmaligen Konzerte und wünscht Ihnen      Allegro moderato ma con fuoco
viel Vergnügen.                                   Andante
                                                  Scherzo. Allegro leggierissimo
                                                  Presto

                                                  VIVUS wurzelt in einem Klangkörper der ganz beson-
                                                  deren Art: dem im Künstlerhaus Boswil ansässigen
                                                  Jugend-Sinfonieorchester Aargau. Zwischen der
                                                  produktiven Probearbeit und musikalisch prägenden
                                                  Lebenslektionen entwickelt sich im Orchester nicht
                                                  nur Musik auf hohem Niveau, sondern auch die Art
                                                  von zwischenmenschlicher Dynamik, die Magie wahr
                                                  werden lässt.

                                                  Wo die Magie begonnen hat, dahin kehren wir zurück
                                                  – mit einem vielschichtigen, musikalisch-emotionalen
                                                  Höhenflug.

                                                   Freitag, 27. August 2021, 19.30 Uhr

                                                   Eintritt frei, Kollekte
                                                   Kein Vorverkauf, keine Abendkasse
                                                   Die Plätze sind nicht nummeriert.
                                                                                                     15
Künstlerhaus Boswil

25 Jahre im Dienst
der Stiftung
Insgesamt 25 Jahre hat sich Peter Wipf für die Stif-
tung Künstlerhaus Boswil intensiv engagiert – nun
wird er auf Ende Juni sein Amt als Stiftungsrats-
präsident niederlegen. Es ist daher nach dieser lan-
gen Zeit angebracht einen Blick auf die Entwicklung
des Künstlerhauses Boswil zu werfen.

Man schrieb ungefähr das Jahr 1993, als Peter Wipf
gemeinsam mit seiner Frau Isabelle Wipf an einem
Konzert in der Alten Kirche Boswil Dr. Anton Keller,
den damaligen Präsidenten der Stiftung, traf. Dieser
war nicht nur Stiftungsratspräsident, sondern auch
Nationalrat und Kanti-Lehrer und der ehemalige Leh-
rer von Isabelle Wipf. So fand eines zum anderen. Die
Familie Wipf war vor wenigen Jahren von Zürich ins        Peter Wipf vor der Odilo-Kapelle
Freiamt gezogen. Die Kontakte nach Boswil und zu
Anton Keller wurden häufiger und schliesslich wurde
Peter Wipf für die Mitarbeit im Stiftungsrat angefragt.   war zu dieser Zeit Vizedirektor der Tonhalle-Gesell-
«Effektiv stiess ich schon 1995 als ‹freies› Vorstands-   schaft Zürich, ein überaus vielseitiger, anspruchsvoller
mitglied des Fördervereins zum Künstlerhaus. Das war      und zeitlich aufwändiger Job.» Weiter ergänzt er,
eine Erfindung des damaligen Stiftungsratspräsidenten     dass er damals in der Tonhalle nicht nur für das Tages-
Anton Keller, der mir damit eine Art Schnupperlehre       geschäft verantwortlich war, sondern auch häufig
ermöglichte», erinnert sich Peter Wipf. Was danach        Konzertpräsenz am Abend anfiel und er für die Orga-
folgte sind zwei Jahre als Stiftungsratsmitglied, neun    nisation und Begleitung der Tourneen zuständig war.
Jahre als Vizepräsident und zuletzt vierzehn Jahre als    Das habe im ersten Moment schon die Frage aufgewor-
Stiftungsratspräsident. Ebenfalls erinnert sich Peter     fen, ob denn da Boswil überhaupt noch Platz habe.
Wipf, dass er eher zufällig zur Präsidentschaft kam.      «Es hat dann erstaunlich gut funktioniert, auch dank
«Als Ursula Mauch, Präsidentin seit 1998, im Jahr 2007    dem Verständnis meines privaten Umfelds.» Doch
zurücktrat, schaute man sich vergeblich nach einer        steht ausser Frage, dass die Tätigkeit im Stiftungsrat
Frau als Nachfolgerin um. Auch ein Mann liess sich da-    grosses zeitliches Engagement und eine grosse Verant-
für nicht finden, so dass ich nach kurzer Interimszeit    wortung mit sich bringt.
zum Präsidenten gewählt wurde.»
                                                                Heute kann Peter Wipf auf viele prägende Er-
      Die Entscheidung, sich so intensiv für das Künst-   lebnisse im Stiftungsrat zurückblicken. Es waren teils
lerhaus Boswil zu engagieren, ist Peter Wipf nicht        anstrengende Zeiten, die aber auch viele spannende
nur leichtgefallen. Er erinnert sich mit einem kleinen    Entwicklungen mit sich brachten. «Ich kam in einer
Lächeln an damals zurück und gibt zu bedenken: «Ich       Zeit in die Stiftung, als dem Haus ein grosser Wandel

16
bevorstand. In den 1990er Jahren hatte sich das Künst-                Dazu kommen die vielen kulturellen Erlebnisse.
lerhaus vom Status eines Künstlerheimes verabschie-            Grossartige Boswiler Premieren von Vilde Frang,
det. Es kam zu einem Wandlungsprozess, der lange an-           Martha Argerich oder Ian Bostridge; umjubelte Kla-
hielt, bis hin zum heutigen ‹Ort der Musik›.» An dieser        vierrezitals von Arcadi Volodos, Radu Lupu, Claire
Umgestaltung mitzuarbeiten, habe eine eminent span-            Huangci und András Schiff; grosse Abende mit Fazıl
nende Perspektive eröffnet. Es sei auch sehr interes-          Say, Christoph Prégardien, Regula Mühlemann, Misha
sant gewesen, nützliche Impulse aus der grossstädti-           Maisky und dem Hagen Quartett. Die Liste könnte
schen Konzertwelt in die kleinräumige, aber sehr wohl          noch endlos weitergeführt werden. «In besonderer
bedeutsame Kulturlandschaft Boswils einzubringen.              Erinnerung wird mir die Begegnung mit dem Kompo-
Gefragt nach den Herausforderungen in all den Jah-             nisten Klaus Huber bleiben, dem Grandseigneur der
ren, meint Peter Wipf etwas lakonisch: «Kultur hat ja          zeitgenössischen Schweizer Musik», fährt Peter Wipf
bekanntlich einen schweren Stand. Man muss immer               fort, um dann auch gleich noch eindrückliche Projekte
am Ball bleiben. Der ‹Ort der Musik› erträgt keine
Mittelmässigkeit.» Man hat in diesen rund 25 Jahren
viel erreicht. Seit dem Jahr 2011 ist das Künstlerhaus
im Rahmen des Kulturgesetzes als kantonaler Kul-
tur-Leuchtturm anerkannt. Ausserdem hat das Künst-
lerhaus mit der Realisierung der beiden grossen Bau-
projekte Neubau Foyer (Einweihung 2017) und Umbau
Sigristenhaus zum Künstlerhaus (Einweihung 2021)
grosse Schritte in die Zukunft gewagt. Es sind aber
nicht nur diese herausfordernden Projekte, die dem
Stiftungsratspräsidenten in Erinnerung bleiben.

                                Die Pianistin Claire Huangci
                                          und Peter Wipf am
                                       Künstlerhaus Boswil.

                                                                                                    Stiftungsräte
                                                                                                    Künstlerhaus
                                                                                                    Othmar Huber,
                                                                                                    Stefan Hegi,
                                                                                                    Bettina Skrzypczak,
                                                                                                    Bundesrätin Doris
                                                                                                    Leuthard, Erich Näf,
                                                                                                    Peter Wipf und
                                                                                                    Geschäftsführer
                                                                                                    Michael Schneider

                                                                                                                     17
Künstlerhaus Boswil

in Erinnerung zu rufen – der Auftritt des grössten
Kuhglockenensembles an der Boswil Show 09, der es
in das Guinness Book der Weltrekorde schaffte,
oder die Schweizer Erstaufführung von Stockhausens
Helikopter-Streichquartett 2011. In die Zeit seiner
Amtsperiode fiel zudem die 60-Jahr-Jubiläumsfeier
der Stiftung Künstlerhaus Boswil im Jahr 2013 mit
Bundesrätin Doris Leuthard und Regierungsrat Alex       « Ma n mu s s i m m e r a m B a l l
Hürzeler.                                               b l e i b e n . D e r ‹ O r t d e r Mu s i k ›
      So nimmt denn Peter Wipf mit dem obligaten        e r t r ä g t ke i n e Mi t te l m ä s s i g ke i t . »
lachenden und weinenden Auge Abschied von seiner
                                                        Peter Wipf
verantwortungsvollen Aufgabe im Stiftungsrat. Er wird
dem Künstlerhaus Boswil selbstverständlich als Kon-
zertbesucher treu bleiben und auch weiterhin das Ge-
schehen aufmerksam verfolgen. In diesem Sinne hofft
Peter Wipf, dass sich das kulturelle Leben nach der
Pandemie wieder normalisieren wird. Er wünscht sich,
dass in Boswil weiterhin Musik entsteht und dies
auch in neuen, noch zu findenden, vielleicht noch gar
nicht gedachten Formen. Ganz nach dem Motto:
«Boswil muss und soll etwas Besonderes sein und
bleiben.»

Text: Bettina Leemann
Bilder: Peter Wipf, Archiv Künstlerhaus Boswil

                                                        Auch der Regierungsrat Roland Brogli (2. von rechts) schätzte
                                                        die Athmosphäre in Boswil. Hier an einem Boswiler Sommer.

18
Künstlerhaus Boswil

Drei neue Gesichter
im Stiftungsrat
Der Stiftungsrat des Künstlerhauses Boswil verän-        Hehli-Hidber und Christoph Wille. Sie werden die
dert sich. Altbekannte Gesichter verschwinden            verantwortungsvolle Aufgabe der Führung der Stif-
langsam aber sicher und ein neuer Wind soll neue         tung anpacken. Damit auch das Publikum Bescheid
und frische Ideen bringen. Gleich drei neue Stif-        weiss, wer die Stiftung führt, werden die drei «Neu-
tungsräte wurden vom Beirat gewählt und anläss-          en» an dieser Stelle anhand eines kleinen Frageka-
lich der Generalversammlung des Fördervereins            talogs von Bettina Leemann vorgestellt.
vorgestellt. Es sind dies Martin Burkard, Christine

                                                         ter. Er ist verheiratet und hat drei erwachsene Töchter
                                                         und sechs Enkelkinder. Neben Familie und Beruf hat
                                                         er sich in seiner Wohngemeinde in verschiedenen Be-
                                                         reichen auch ehrenamtlich engagiert. Es freut ihn, in
                                                         seinem neuen Lebensabschnitt mehr Zeit als bisher für
                                                         seine Hobbys wie Lesen, Sport und Garten sowie –
                                                         nach dem langen Corona-Intermezzo – für den Besuch
                                                         kultureller Veranstaltungen zur Verfügung zu haben.
 Martin Burkard
                                                         Wie sind Sie auf das Künstlerhaus Boswil
«Wir stellen uns der künstler ischen                     aufmerksam geworden?
Weiterentw icklung mit Neug ier,                         Das Künstlerhaus Boswil mit der Alten Kirche war mir
                                                         als Kulturinstitution und Konzertstätte gleichsam in
Offenheit und Mut.»
                                                         der Nachbarschaft schon immer ein Begriff. Vor allem
                                                         zusammen mit meinen Eltern, die bis ins höchste Alter
Martin Burkard ist 1955 in Wohlen geboren und hier       zu den regelmässigen Konzertbesuchern gehörten, war
aufgewachsen. Nach der obligatorischen Schulzeit be-     ich oft in der Alten Kirche. Einen speziellen Kontakt
suchte er die Kantonsschule in Aarau und studierte       zum Künstlerhaus bekam ich auch im Zusammenhang
anschliessend Germanistik, Latein und Schweizer Ge-      mit der Gründung des JSAG, weil ich während dieser
schichte an der Universität Zürich und erwarb das        Zeit Präsident der Rektorenkonferenz der Aargauer
Gymnasiallehrerdiplom. Seine Dissertation verfasste er   Kantonsschulen war und deshalb auch zum Patronats-
zum Werk von Friedrich Dürrenmatt. Noch während          komitee des JSAG gehörte.
des Studiums begann er zu unterrichten, zunächst
rund fünf Jahre an der Bezirksschule Wohlen, ab 1984     Was reizt Sie an diesem Engagement?
an der Alten Kantonsschule Aarau, wo er dann von         Die Anfrage für eine Mitarbeit im Stiftungsrat bekam
1998 bis zu seiner Pensionierung im Sommer 2020 als      ich vor etwas mehr als einem Jahr von einem aktuellen
Rektor der Schulleitung vorstand. Nach einem kurzen      Stiftungsratsmitglied. Ich habe positiv auf diese Anfra-
Abstecher nach Bremgarten wohnt Martin Burkard seit      ge reagiert, weil ich gerne bereit bin, mich nach meiner
über vierzig Jahren wieder in Wohlen und fühlt sich –    Pensionierung gesellschaftlich zu engagieren, und mir
auch als Bürger von Waltenschwil – als echter Freiäm-    dafür neben der Bildung der kulturelle Bereich sehr

                                                                                                              19
Künstlerhaus Boswil

nahe liegt. Für ein interessantes und hoffentlich für
beide Seiten fruchtbares Mitwirken scheinen mir im
Künstlerhaus Boswil die Voraussetzungen günstig zu
sein. Nicht zuletzt möchte ich auch die vielseitigen
zwischenmenschlichen Begegnungen erwähnen, die
ich bereits erleben durfte und auf die ich mich weiter
freue.

Was wollen Sie für das Künstlerhaus Boswil                   Christine Hehli Hidber
erreichen?
Als Stiftungsrat bin ich Teil eines Teams. Das bedeutet,
                                                            «Ich möchte mich dafür einsetzen,
dass einerseits Qualitäten eines Teamplayers gefragt        dass w ir jungen Zuhörer n den
sind, es aber andererseits auch Situationen geben wird,     Zug ang und die Freude an der
in denen man gefordert ist, individuell Verantwortung
zu übernehmen. Damit das Künstlerhaus Boswil seine
                                                            klassischen Musik er mög lichen.»
Stärken bestätigen und weiter ausbauen kann und da-
mit seine weit über die Region hinausreichende Aus-         Christine Hehli Hidber ist im Toggenburg aufge-
strahlung bestehen bleibt, braucht es adäquate Struktu-     wachsen, hat in Basel und Boston studiert und nach
ren und eine geeignete Leitungskultur mit einer             dem Anwaltspatent in Zürich und London als Rechts-
Balance von Führung, Partizipation und Verantwor-           konsulentin beziehungsweise Head Corporate Legal
tung. Diese zu finden beziehungsweise zu sichern            im Rechtsdienst einer Bank gearbeitet. Heute ist sie
erachte ich als die zurzeit wichtigste Aufgabe des          als Partnerin bei Binder Rechtsanwälte in Baden und
Stiftungsrats.                                              Lenzburg tätig. Sie ist Verwaltungsrätin bei einer
                                                            Kantonalbank, in einem Touristik- sowie einem Inge-
Wo sehen Sie das Künstlerhaus Boswil in fünf                nieurunternehmen. Zu ihren Hobbies zählt sie
Jahren?                                                     klassische Musik, Reisen und Sport. Sie ist Mitglied
Meine Vorstellung des Künstlerhauses Boswil in fünf         beziehungsweise Gönnerin in verschiedenen Kultur-
Jahren ist keine sehr phantasievolle und utopische          institutionen. Christine Hehli Hidber ist verheiratet
Vision. Erstens hat die Coronazeit mit ihren einschnei-     und wohnt mit ihrer Familie am Hallwilersee.
denden Massnahmen und wohl erst nach und nach
gänzlich sichtbar werdenden Folgen zu einer gewissen        Wie sind Sie auf das Künstlerhaus Boswil
Bescheidenheit geführt und manche hohen Erwartun-           aufmerksam geworden?
gen etwas zurechtgestutzt. Das betrifft nicht zuletzt die   Ich wurde erstmals aus Medien und Presse auf das
finanziellen Rahmenbedingungen. So kann schon der           Künstlerhaus Boswil aufmerksam. Letzten Herbst hat
Erhalt des Status Quo der letzten Jahre ein anspruchs-      mir eine Stiftungsrätin von ihrem Engagement dort
volles Ziel sein. Sicher sind aber die künstlerische Wei-   erzählt und mich angefragt, ob mich dies ebenfalls
terentwicklung und das Erkunden und Betreten neuer          interessieren könnte.
Gebiete eine Herausforderung, der wir uns stellen
müssen. Neugier, Offenheit und Mut sind hier wichtige       Was reizt Sie an diesem Engagement?
Voraussetzungen.                                            Es ist mir ein Anliegen, neben meinem beruflichen
                                                            Engagement jeweils mindestens ein ehrenamtliches
                                                            Mandat innezuhaben. Das Engagement beim KHB
                                                            ermöglicht mir, mein Interesse für klassische Musik
                                                            mit Themen, die mir aufgrund meines Berufes ver-
                                                            traut sind, wie Recht, Finanzen und Hotellerie, zu
                                                            verknüpfen.

20
Was wollen Sie für das Künstlerhaus Boswil              Privat ist Christoph Wille mit Klara Wille verheiratet,
erreichen?                                              die in Villmergen als Gynäkologin praktiziert. Sie
Ich möchte mich dafür einsetzen, dass das Künstler-     haben vier Töchter im Teenager-Alter, die viel Freude
haus Boswil für Musiker und Künstler, Musikerinnen      machen. Unter anderem auch, wenn sie mit Cello, Vio-
und Künstlerinnen erste Wahl ist und bleibt, an dem     line, Oboe und Klavier musizieren. Entsprechend viel
sie sich in und mit den neuen Räumlichkeiten noch       Zeit ist der Familie gewidmet – so engagieren sich alle
mehr heimisch fühlen und immer wieder gerne ins         im Jugendzirkus Arabas. Einen weiteren Ausgleich zum
Freiamt zurückkehren. Gerne möchte ich mich dafür       Beruf findet Christoph Wille im Gesang als Mitglied
einsetzen, dass wir nicht nur junge Menschen für ein    des Chores Pro Musica Vocale, beim Sport in der Natur
Engagement beim KHB begeistern, sondern auch ei-        und beim Besuch von kulturellen Veranstaltungen.
nem jungen Publikum und Gästen den Zugang und die
Freude an der klassischen Musik ermöglichen können.     Wie sind Sie auf das Künstlerhaus Boswil
                                                        aufmerksam geworden?
Wo sehen Sie das Künstlerhaus Boswil in fünf            Berührungspunkte mit dem Künstlerhaus Boswi habe
Jahren?                                                 ich schon in jungen Jahren gehabt, zum einen als Kon-
Ich sehe das KHB als eines der herausragenden Begeg-    zertbesucher zusammen mit meinen Eltern – aber auch
nungszentren für klassische Musik, das den Musikern     als Mitglied des Chores Pro Musica Vocale, dem ich
und Künstlern, Musikerinnen und Künstlerinnen als       seit langer Zeit angehöre. Mit diesem hatte ich das Ver-
Quelle der Inspiration dient und den Zuhörern und       gnügen in der Alten Kirche mehrfach aufzutreten,
Zuhörerinnen als Ort, an dem sie sich als Gast jeder-   unter anderen auch mit CHAARTS. Jedenfalls war jede
zeit willkommen fühlen.                                 Begegnung mit dem Künstlerhaus mit grosser Freude
                                                        verbunden!

                                                        Was reizt Sie an diesem Engagement?
                                                        Das Künstlerhaus Boswil geniesst hohes Ansehen und
                                                        hat sich in den vergangenen Jahren sehr schön entwi-
                                                        ckelt. Dennoch gibt es gerade aktuell grosse Herausfor-
                                                        derungen, die zu meistern sind. Hier möchte ich gerne
                                                        einen Betrag leisten.

                                                        Was wollen Sie für das Künstlerhaus Boswil
                                                        erreichen?
                                                        Das Künstlerhaus Boswil zusammen mit dem Beirat,
 Christoph Wille                                        dem Stifungsrat und dem Team weiterentwickeln und
«Wir wollen die Strahlkraft des                         Chancen, welche sich unter anderem mit dem Umbau
                                                        des Siegristenhaus und der Digitalisierung ergeben,
Künstler hauses weiter stär ken.»
                                                        nutzen – mit dem Ziel die Strahlkraft von Boswil wei-
                                                        ter zu stärken.
Christoph Wille ist in Villmergen aufgewachsen und
wohnhaft. Nach Abschluss seiner juristischen Aus-       Wo sehen Sie das Künstlerhaus Boswil in fünf
bildung war er für 15 Jahre in der Unternehmensbera-    Jahren?
tung in verschiedensten Funktionen bei IBM tätig.       Auch in fünf Jahren wird das Künstlerhaus hochste-
Seit 2015 ist er in der Geschäftsleitung der Valiant    hende Konzerte und Kulturevents anbieten und
Bank für den Bereich Kundenservices und Kanäle ver-     die Förderung der Künstler gross schreiben. Dank der
antwortlich und treibt die Digitalisierung voran.       erweiterten Infrastruktur wird es neue Gefässe des
Überdies ist er für das Immobilienstartup AgentSelly    kulturellen Diskurses geben und dank neuer digitaler
im Verwaltungsrat tätig.                                Mittel auch andere Zugänge zum magischen Ort
                                                        Künstlerhaus Boswil.
                                                                                                              21
Boswiler Akademie

Geisterklaviere neu belebt –
Unser Schwerpunkt im Herbst rund
um «Welte Mignon»-Klavierrollen
Konzerte ohne Publikum, aber live gestreamt – sie        längst vergangene Zeiten. Weil all das unglaublich
wurden zum Hype während des kulturellen Lock-            spannend ist, hat sich die Hochschule der Künste Bern
downs. Wir drehen den Spiess um. Und das wird            in den letzten zwölf Jahren mit einem ausgewiesenen
spannend.                                                Forschungsteam detailliert damit auseinandergesetzt.
                                                         Als sie uns die Resultate vorstellten, fanden wir es un-
Nach den vielen Live-Streams vor leeren Sälen wird es    gemein spannend, diese lebendige Welt der «Geister-
endlich Zeit für etwas Anderes. Zum Beispiel dies:       klaviere» unserem Publikum zugänglich und erlebbar
Sie, liebes Publikum, sitzen wie in Vor-Corona-Zeiten    zu machen. Denn stellen Sie sich mal vor, Sie können
in der Alten Kirche und lauschen den Klängen unseres     Edvard Grieg live bei uns in Boswil hören. Verrückt,
live gespielten Steinway-Flügels. Nur: der Pianist, er   nicht wahr? Das finden wir eben auch, und genau dar-
fehlt. Wie ist das möglich, fragen Sie sich? Nein, da    um machen wir im Herbst einen Schwerpunkt daraus
steckt keine modernste Hologrammtechnologie dahin-       und bieten verschiedene Live-Konzerte, eine Disko-
ter. Hier arbeitet gerade eine uralte Aufnahmetechnik,   thek und einen Kurs für Profis an.
die Welte-Mignon-Klavierrollen. Und diese machen es
möglich, alte Aufzeichnungen wiederzubeleben und in
Live-Qualität eins zu eins wiederzugeben. Pianistische
Aufnahmen von so berühmten Persönlichkeiten wie
Claude Debussy, Edvard Grieg oder Ferruccio Busoni
geben so ein vertieftes und einmaliges Hörerlebnis in

22
Zu Gast im Salon der Geisterklaviere – ein
                                                                      geführter Rundgang durch das Klavierspiel
   Konzerte                                                           um 1905
   In drei über den Tag verteilten Konzerten bietet                   Lernen Sie die Vielfalt der Klavierinterpretation
   sich dem Hörer ein Panorama des Klavierspiels                      um 1905 in einem kommentierten Hörvergleich
   um 1905. Am Vormittag sind wir zu Gast in den                      zum Mitfiebern kennen. Experten werden dabei
   Salons der grossen Komponisten und können                          Aufnahmen für das Welte-Mignon-Reprodukti-
   ihnen quasi auf die Finger schauen, wie sie ihre                   onsklavier anhören, vergleichen und diskutieren.
   teilweise noch druckfrischen Kompositionen                         Dabei können Sie als Gast entdecken, wie viel-
   einem auserlesenen Kreis vorführen. Anschlie-                      fältig das Klavierspiel in diesem «Goldenen Zeit-
   ssend erteilen wir der jungen Generation das                       alter» klang. Und natürlich sollen Sie miträtseln,
   Wort. Studierende haben in einem mehrtätigen                       welche «Geisterhände» von grossen Virtuosen
   Meisterkurs, der vorgängig im Künstlerhaus                         sich hinter den Aufnahmen verbergen.
   Boswil durchgeführt wird, die Aufnahmen ihrer
   berühmten Vorfahren kennengelernt und muss-                          Samstag, 4. September 2021, 19.30 Uhr
   ten sich dabei auch damit auseinandersetzen,
   dass vieles, was damals zum «guten Ton» gehör-                       Der Vorverkauf beginnt zu einem späteren
   te, heute längst als verpönt und antiquiert gilt.                    Zeitpunkt.
   Erleben Sie im Konzert, welch fruchtbarer Aus-
   tausch sich aus dieser Spannung ergeben hat. Im                      Projektleitung: Manuel Bärtsch, Sebastian
   dritten Konzert sichern wir uns einen damals                         Bausch, Samuel Steinemann
   heiss begehrten Platz in den Konzerten von                           In Zusammenarbeit mit der Hochschule
   Teresa Carreno und Eugen d'Albert – für einige                       der Künste Bern
   Jahre ein ebenso gefeiertes wie skandalumwitter-                     Unterstützt durch Hochschule der Künste Bern,
   tes Künstlerehepaar. Es gilt sich gut anzuschnal-                    Schweizerischer Nationalfonds und Yamaha
   len, wenn diese beiden Temperamentsbündel uns
   durch zwei Schwergewichte des Klavierrepertoi-
   res hindurchführen.                                             Text: Sebastian Bausch, Samuel Steinemann
                                                                   Bilder: zVg
     Sonntag, 5. September 2021,
     11 Uhr, 14 Uhr und 17 Uhr

     Der Vorverkauf beginnt zu einem späteren
     Zeitpunkt.

                                                                   Das Welte-Mignon-Klavier an der Hochschule der Künste Bern:
                                                                   Instrument, Automat und Forschungsobjekt in einem – und eine
                                                                   Zeitmaschine in die Musikwelt des 19. Jahrhunderts.

Der Rollenscanner der BFH im Einsatz: Digitalisierung macht die
historischen Aufnahmen der Forschung zugänglich und verrät manch
ein Geheimnis des Geisterklaviers.
                                                                                                                                  23
CD-Tipps von Frank Horn

CD-Tipps zu den Konzerten
des Boswiler Sommers

Zum 23. Juni                                              Zum 24. Juni
Unter dem Titel «Bulgarian Soul» präsentiert die gefei-   Mit der tatkräftigen Unterstützung des Basler Barock-
erte Opernsängerin Vesselina Kasarova Volkslieder aus     ensembles La Cetra kombiniert Blockflötenvirtuose
ihrer bulgarischen Heimat (RCA 2003).                     Maurice Steger Werke von Händel mit seinen Zeit-
                                                          genossen (Harmonia Mundi 2019).

Zum 25. Juni                                              Zum 27. Juni
Auf diesem Album stellt Pianist Martin Klett zwei         Rechtzeitig zu Beethovens 250. Geburtstag stellte das
Bach-Konzerte diversen Tangos gegenüber. Wie in           casalQuartett je ein frühes, mittleres und spätes
Boswil sind auch der Geiger Jonian Kadesha und drei       Streichquartett des Bonner Meisters Werken seiner
Bandoneon-Spieler mit von der Partie (Avi Music           Zeitgenossen und Nachfolger gegenüber. In dieser
2019).                                                    spannenden 5CD-Box gibt es auch Ersteinspielungen
                                                          von Adalbert Gyrowetz, Peter Hänsel und Carl Czerny
Das casalQuartett widmete dem diesjährigen Jubilar        zu entdecken (Solo Musica 2020).
Astor Piazzolla eine ganze CD, damals mit Michael
Zisman am Bandoneon (Solo Musica 2006).                   Zusammen mit dem Rastrelli Cello Quartett spielte
                                                          Klarinettist Giora Feidman die unverwüstlichen
                                                          Beatles Songs arrangiert von Sergio Drabkin ein
                                                          (Pianissimo 2017)

24
Zum 28. Juni                                             Zum 30. Juni
Der französische Geiger Gilles Apap und das Ensemble     Nachdem die gefeierte Luzerner Sopranistin Regula
Raro widmen sich den von rumänischer Volksmusik          Mühlemann bereits mit Arien von Mozart und zum
inspirierten Meisterwerken von Bartók und Enescu,        Thema Cleopatra Furore machte, erschien ihre bunte
teilweise speziell für ihre Besetzung arrangiert (Solo   Auswahl von «Liedern der Heimat» von Schubert bis
Musica 2018).                                            hin zum alten Guggisberger-Lied (Sony 2019).

Zum 1. Juli                                              Zum 2. & 3. Juli
Auf seinem neuesten Album stellt der Schweizer           Zu Geiger Benjamin Schmids 50. Geburtstag erschie-
Klarinettist Reto Bieri zusammen mit dem finnischen      nen seine gesammelten Aufnahmen in einer günstigen
Streichquartett Meta4 das beliebte Brahms Quintett       Box – nebst dem Standardrepertoire seines Instru-
zeitgenössischen Werken von Sciarrino und Pesson         ments und dem in Boswil erklingenden Doppelkonzert
gegenüber (ECM 2019).                                    von Brahms gibt es hier auch selten gehörte Trouvail-
                                                         len zu entdecken (Oehms 2018).

                                                                                                              25
CD-Tipps von Frank Horn

Zum 3. Juli                                              Zum 4. Juli
Maximilian Hornung hat das in Boswil erklingende         Auf ihrer letzten CD kombiniert Shani Diluka Beet-
Doppelkonzert von Brahms kürzlich mit Antje Weit-        hovens berühmte Mondscheinsonate und Appassionata
haas eingespielt (cpo 2019).                             mit indischen Ragas, passend zu ihrer srilankischen
                                                         Herkunft (Warner 2020).

                                                         Zum Thema «Beethoven’s World» hat Sarah Christian
                                                         hier das selten gehörte Fragment von Beethovens
                                                         unvollendetem Violinkonzert sowie ein Konzert von
                                                         Beethovens böhmischem Zeitgenossen Jan Hugo
                                                         Voříšek eingespielt. Das Münchner Rundfunkorchester
                                                         wird von Reinhard Goebel geleitet (Sony 2021).

In eigener Sache

Samuel Steinemann verlässt
das Künstlerhaus
Der Stiftungsrat des Künstlerhauses Boswil und sein      durch die Coronakrise. In seine Zeit fällt auch der
Geschäftsführer Samuel Steinemann sind übereinge-        erfolgreiche Abschluss des umfassend umgebauten
kommen, ihr Arbeitsverhältnis per 30. September 2021     Sigristenhauses, das vor seiner Eröffnung steht.
aufzulösen. Dies geschieht in gegenseitigem Einver-
ständnis. Ein Hauptgrund besteht in der unterschiedli-   Der Stiftungsrat ist nun daran, gemeinsam mit dem
chen Auffassung der Führungs- und Organisations-         Geschäftsführer und seinem Team den Ablösungspro-
struktur.                                                zess zu planen. Der Jubiläumsausgabe des Boswiler
                                                         Sommers, den Meisterkonzerten sowie den Auftritten
Samuel Steinemann ist es in seiner knapp zweijährigen    der Jugendorchester steht – sofern es die Pandemie-
Amtszeit gelungen, den Betrieb dank grosszügigen         situation zulässt – nichts im Wege.
Spenden, erfolgreichem Fundraising und konsequen-
tem Ausgabencontrolling auf finanziell gesunde Beine     Der Stiftungsrat dankt Samuel Steinemann für seine
zu stellen. Er erreichte zudem betriebliche Verbesse-    geleistete Arbeit und wünscht ihm alles Gute auf
rungen in den Bereichen Digitalisierung sowie Pro-       seinem beruflichen Weg.
zessmanagement und führte das Künstlerhaus sicher

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Förderverein                                               Impressum
                                                           Nr. 185, Juni – August 2021

Künstlerhaus
                                                           Redaktion: Bettina Leemann
                                                           Gestaltung: HEUSSERBISCHOFF AG, Zürich
                                                           Druck: Multicolor Print AG, Baar
                                                           Auflage: 5500, erscheint 5 x jährlich
Der Förderverein des Künstlerhauses unterstützt
die vielfältigen kulturellen Aktivitäten der Stiftung.     Vorverkauf Tickets
Als Mitglied sind Sie dem Künstlerhaus besonders           +41 56 666 20 66 (Mo, Di, Do, Fr: 9.00–11.00 Uhr)
verbunden. Sie erhalten vergünstigte Eintrittskarten,      ticket@kuenstlerhausboswil.ch
und die Programme für die Meisterkonzerte und              www.kuenstlerhausboswil.ch
das Festival Boswiler Sommer werden Ihnen e­ xklusiv       www.kulturticket.ch
frühzeitig ­zugestellt. Zudem bekommen Sie persönliche
Einladungen für das Weih­nachts­­­konzert sowie für die    Spenden und Beiträge März und April 2021
Generalversammlung. Der Jahresbericht hält Sie zusätz-     Allgemein und Umbau Sigristenhaus, exkl.
lich auf dem Laufenden.                                    Spenden unter 50 Franken sowie Mitglieder-/
                                                           Donatorenbeiträge Förderverein Künstlerhaus
Mitgliederbeiträge pro Jahr                                und Gönnerverein Pro JSAG:
CHF 100.– Einzelmitglieder                                 Hans Roth, Rheinfelden
CHF 150.– Paare
CHF 200.– Juristische Personen                             Subventions- und Sponsorpartner,
CHF 500.–	Gönner*                                         Vergabestiftungen:
CHF 1000.– Donatoren*                                      Kanton Aargau
*gilt gleichzeitig als ­Paarmitgliedschaft                 Swisslos Kanton Aargau
IBAN CH95 0900 0000 5001 1200 6                            Gemeinde Boswil
                                                           Hypothekarbank Lenzburg
                                                           Schäfer Holzbautechnik AG

Gönnerverein                                               Credit Suisse (Hauptsponsor JSAG)
                                                           Annelise Rothenberger-Stiftung

PRO JSAG
                                                           Bundesamt für Kultur, jugend+musik
                                                           EHW Stiftung
                                                           Ernst Göhner Stiftung
                                                           Ernst von Siemens Musikstiftung
Der Verein fördert ganz spezifisch das kantonale           Josef Müller Stiftung Muri
Schwer­punktprojekt des Künstlerhauses, das Jugend-­       Koch-Berner-Stiftung
Sinfonieorchester Aargau (JSAG). Als Mitglied unter-       Raiffeisenbank Boswil-Bünzen
stützen Sie die Ausbildung von jeweils rund 70 Jugend-     Theodor und Bernhard Dreifuss-Stiftung
lichen und jungen Erwachsenen und die Ausstrahlung         Allianz Generalagentur
und Resonanz des Orchesters. Einzelmitglieder erhalten
jährlich eine kostenlose Eintrittskarte, Paare /Familien
sowie Gemeinden und Firmen zwei kostenlose Eintritts-
karten für einen Konzertbesuch.

Mitgliederbeiträge pro Jahr                                                         Hauptsponsor JSAG
CHF 100.– Einzelmitglied
CHF 200.– Paare / Familien
CHF 500.– Juristische Personen
IBAN CH50 0588 1059 6308 2100 0
Pro g r am m Ju ni – Aug ust 2021

 11.6. Freitag, 19.30 Uhr
       Jugendorchester Freiamt
       Kra Kra Krabat
 12.6. Samstag, 19.30 Uhr
       Jugendorchester Freiamt
       Kra Kra Krabat
 13.6. Sonntag, 17.00 Uhr
       Jugendorchester Freiamt
       Kra Kra Krabat
 20.6 Sonntag, 11.00 Uhr
      Kinderkonzerte Boswil
      Zauberflöte
23.6.– Musikfestival Boswiler Sommer
  4.7. Geschenke
 28.7. Mittwoch, 19.30 Uhr
       Boswiler Akademie
       Schlusskonzert Sommer-Chorakademie
  8.8. Sonntag, 11.00 Uhr
       Jugend-Sinfonieorchester Aargau
       Treibstoff
 27.8. Freitag, 19.30 Uhr
       Zu Gast am Künstlerhaus
       Höhenflug

  Wichtiger Hinweis
  Aufgrund der aktuellen Lage, ist es im
  Moment nicht möglich das umgebaute
  Sigristenhaus am 28./29. Mai 2021
  gebührend einzuweihen.

  Daher wird die Einweihung des neuen
  Künstlerhauses auf das zweite Halbjahr
  2021 verschoben.

  Weitere Informationen folgen rechtzeitig.

                                              Künstlerhaus Boswil
                                              Flurstrasse 21
                                              CH–5623 Boswil
                                              +41 56 666 12 85
                                              office@kuenstlerhausboswil.ch
                                              www.kuenstlerhausboswil.ch
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