Carson Wentz Trade: Gewinner und Verlierer - FootballR

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Carson Wentz Trade: Gewinner und Verlierer - FootballR
Carson Wentz Trade: Gewinner
und Verlierer
Der Blockbuster-Trade rund um Matthew Stafford und Jared Goff brachte vor
einigen Wochen das diesjährige Quarterback Karussell ins Laufen. Der Carson
Wentz Trade zwischen den Philadelphia Eagles und den Indianapolis Colts bringt
nun noch einmal eine gehörige Portion Geschwindigkeit ins Karussell. Doch bevor
die nächsten Quarterback-Wechsel stattfinden, gilt es den aktuellsten Move zu
analysieren.

Das sind die Gewinner und Verlierer aus dem Carson Wentz Trade.

Gewinner

Carson Wentz
Wentz hat mit Abstand die schlimmste Saison seiner fünfjährigen NFL-Karriere
hinter sich. Wie schlecht die vergangene Saison wirklich war, belegen auch die
unterirdischen Statistiken. Lediglich 57,4% angebrachte Pässe und ein
Quarterback Rating von 72,8. Nur durchschnittlich 218,3 Passing Yards per Spiel,
15 Interceptions und 50 Sacks. Zahlen die sich die Eagles und auch der
Quarterback selbst vor einiger Zeit nicht einmal in ihren schlimmsten Albträumen
ausmalen konnten. Zu guter Letzt blieb dem Team aus Philadelphia fast schon gar
nichts anderes mehr übrig, als die einstige Franchise Hoffnung dauerhaft auf die
Bank zu setzen. Die Rolle des Starting Quarterbacks schnappte sich derweilen
Jalen Hurts, der die Entscheidung mit guten Leistungen nachhaltig bestätigte.

Nach dem schwierigen Jahr war eine Luftveränderung für Carson Wentz und
seine Karriere fast schon unausweichlich. Bei den Indianapolis Colts trifft er mit
Frank Reich auf einen ehemaligen Förderer. Beide arbeiteten bereits bei den
Philadelphia Eagles zusammen. Damals war Frank Reich noch Offensive
Coordinator. Nun ist er Headcoach und weiß so gut wie kein anderer um die
Stärken und Schwächen des einstig so hoffnungsvollen Quarterbacks. Die
Wiedervereinigung der Beiden wird vor allem Carson Wentz gut tun. Denn der
Deal zeigt wie viel Vertrauen Reich in seinen einstigen Schützling hat. Beide sind
sich wohl sehr sicher, dass sie an die so erfolgreiche Saison 2017 anknüpfen
können. 2017 schien Wentz noch auf dem klaren Weg zum MVP, bis er sich in
Woche 14 einen Kreuzbandriss zugezogen hat. Nach der schweren Verletzung
gelang es Wentz nicht mehr an die früheren Leistungen anzuknüpfen.

Jalen Hurts
Hurts galt lange als potenzieller NFL-Quarterback der dritten Reihe. Bereits im
College wurde ihm nachgesagt, fast ausschließlich auf seine läuferischen
Qualitäten zurückzugreifen. Im NFL-Draft 2020 entschieden sich die Philadelphia
Eagles dennoch dazu, Hurts in der zweiten Runde auszuwählen. Nach dem erneut
verletzungsbedingten Ausfall von Carson Wentz in der vergangenen Saison,
übernahm Hurts die Rolle des Stellvertreters. Die Rolle erfüllte Hurts gleich so
gut, dass die Eagles, auch nach der Rückkehr von Carson Wentz, nicht an ihm als
Starter vorbei kamen. Während Jalen Hurts noch etwas die Konstanz in seinen
Leistungen fehlt, zeigte er jedoch gleichzeitig immer wieder besondere Momente.
Nach dem Trade von Carson Wentz deutet vieles darauf hin, dass die Eagles auch
in der nächsten Saison auf Jalen Hurts als Starter setzen.

Chris Ballard
Der General Manager der Indianapolis Colts, Chris Ballard, stand bereits seit
längerem in der Kritik. Grund der Kritik ist der Umgang mit der Besetzung des
Quarterbacks in Indianapolis. Nach dem plötzlichen Rücktritt von Andrew Luck in
der Pre-Season 2019 gelang es dem General Manager einfach nicht einen
geeigneten Nachfolger zu finden. Auch im letzten Jahr schien Ballard im
“Scramble-Modus”, konnte sich jedoch mit einer kurzfristigen Free Agent
Verpflichtung des Veteranen Philipp Rivers aus der Misere retten. Dass Rivers
nur eine Übergangslösung sein kann, war schon damals allen klar. Mit Carson
Wentz scheint Chris Ballard nun jedoch eine längerfristige Lösung für die Colts
Fans präsentieren zu können. Ballard gelang es in den letzten Jahren ein
schlagkräftiges und durchaus titelreifes Team in Indianapolis zusammen zu
stellen. Sollte Wentz auch nur annähernd zu alter Form zurückfinden, hat Chris
Ballard die größte Baustelle des Teams erfolgreich behoben.

Brad Holmes
Brad Holmes scheint vor einigen Wochen alles richtig gemacht zu haben. Der
General Manager der Detroit Lions setzte mit dem ersten Quarterback-Trade der
Offseason ein frühes Ausrufezeichen. Die Detroit Lions und LA Rams tauschten
sowohl ihre Quarterbacks als auch den ein oder anderen Draft Pick. Gemeinsam
mit Matthew Stafford sendeten die Lions einen Drittrundenpick im NFL-Draft
2021 nach LA. Im Gegenzug erhielt Holmes und seine Lions Quarterback Jared
Goff und zwei Erstrundenpicks (2022, 2023). Damit schaffte es Holmes den LA
Rams einen sehr teuer bezahlten Trade aufzudrücken und ging gefühlt als klarer
Gewinner aus den Verhandlungen heraus.

Doch was hat das ganze mit dem Trade um Carson Wentz zu tun? Vergleicht man
die beiden Trades, erscheint der Preis den die LA Rams für Matthew Stafford
zahlten, nochmals eine ganze Ecke teurere als schon zuvor. Es lässt sich durchaus
spekulieren, ob der Preis in einer ähnlichen Region gelegen hätte, wenn der
Stafford/Goff Trade erst nach dem Wentz-Trade stattgefunden hätte.

Teams mit Quarterback-Bedarf
Mit dem Trade von Carson Wentz zu den Indianapolis Colts scheint ein weiteres
Team seinen Starting-Quarterback gefunden zu haben. Gleichzeitig werden sich
die Philadelphia Eagles höchstwahrscheinlich mit Jalen Hurts, für eine interne
Lösung auf der Position des Starting-Quarterbacks entscheiden. Somit dünnt sich
das Feld der Teams mit Quarterback-Bedarf weiter aus. Damit gewinnen vor
allem die Teams, die ein Auge auf die Nachwuchsquarterbacks des NFL-Drafts
2021 geworfen haben. Mit den Colts und den Eagles gibt es jetzt zwei
Kontrahenten weniger auf die man achten muss.
Verlierer

Philadelphia Eagles
Mit dem Trade von Carson Wentz gelingt es den Eagles sich von einem unfassbar
teuren Vertrag zu befreien. Gleichzeitig erleichterte man sich mit Carson Wentz
von einem Spieler, der nicht mehr zu der erwarteten Form finden konnte und
aufgrund der Beförderung von Jalen Hurts zum Starter immer unzufriedener
wurde. Dennoch war der Preis des Trades auch für das abgebende Team teuer.
Mit dem Trade müssen die Eagles einen rekordverdächtigen Cap-Hit von 33,8
Millionen US-Dollar verbuchen.

Chicago Bears
Neben den Indianapolis Colts waren es wohl insbesondere die Chicago Bears, die
mit einem Trade für Carson Wentz geliebäugelt haben. Nach dem
abgeschlossenen Trade zwischen den Philadelphia Eagles und den Colts, scheinen
die Bears einer der größten Verlierer zu sein. Zumindest auf den ersten Blick. Das
Team, welches weiterhin an Mitchell Trubisky zweifelt und Nick Foles an die Free
Agency verliert, befindet sich damit wieder am Anfang der Suche nach einem
potenziellen Franchise Quarterback.

Jacoby Brissett
Brissett ersetzte Andrew Luck nachdem dieser in der Pre-Season 2019
überraschend sein Karriereende verkündete. Dabei startete Brissett in 15 Spielen
für die Indianapolis Colts und konnte die Lücke, welche Luck kurzfristig
hinterlassen hat, durchaus gut ausfüllen. Während es eine Vielzahl an Analysten
und Fans gab, die in Jacoby Brissett nie mehr als eine kurze Lösung sahen, gab es
andere, die wiederum glaubten Starter-Potenzial zu erkennen. Am Ende des
Tages rückte Brissett auch 2020 wieder in die Rolle des Backups. Übernommen
wurde der Job als Starter vom erfahrenen Veteranen Philipp Rivers. Nach dem
kürzlichen Karriereende von Rivers, dürfte Brissett Hoffnungen auf eine erneute
Chance als Franchise Quarterback gehabt haben. Mit der Ankunft von Carson
Wentz sind diese Hoffnungen jedoch zweifelsfrei nicht mehr als eine Illusion.
Tennessee Titans
Die Titans sicherten sich in der abgelaufenen Saison mit einer Bilanz von 11-5
den AFC South Titel. Doch die Entscheidung fiel auf den letzten Millimetern. Da
die Indianapolis Colts ebenfalls eine Bilanz von 11-5 aufweisen konnten, entschied
die bessere Gesamtbilanz in den Spielen der AFC South. Einen großen Anteil der
letztjährigen Bilanz der Colts ist Philipp Rivers zuzuschreiben. Umso erleichterter
dürften die Titans über das Karriereende von Rivers gewesen sein. Sollte Carson
Wentz zurück zu alter Form finden, könnte er die Achillesferse der Colts beheben.
Damit dürfte es in naher Zukunft in der AFC South nicht weniger knapp werden
als in der abgelaufenen Saison. Damit liegen “Freude” und “Leid” bei den Titans
eng beieinander.

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