Comeback Schauplatz Schweiz - Beate Kittl

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Comeback Schauplatz Schweiz - Beate Kittl
Schauplatz Schweiz

 Knochenbrechers
 Comeback

 Beeindruckende
 Krallen, aber keine
 Gefahr für lebende
 Tiere: Bartgeier sind
 Aasfresser

 Bartgeier galten in den Alpen als Kindstöter. Sie wurden
 gejagt, bis es keine mehr gab. Heute sind die Greifvögel rehabilitiert,
 ihre Wiederansiedlung ist eine Erfolgsgeschichte.
 In diesem Jahr wurden Finja und Fredueli ausgewildert

 Text: Beate Kittl, Fotos: Severin Bigler/Keystone

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Comeback Schauplatz Schweiz - Beate Kittl
Tierpfleger Reto Braun
 präsentiert Freduelis
 gebleichte Flügel und
 Schwanzfedern; an ihnen
 kann man ihn später
 im Flug leicht erkennen

 »Ohne Wiederansiedlung
 gäbe es schlichtweg keine Bartgeier
 in der Schweiz« R A P H A Ë L A R L E T TA Z , B I O L O G E

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Comeback Schauplatz Schweiz - Beate Kittl
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 Vorbereitung
 auf die Freiheit:
 Im Tierpark Goldau
 passen Mitarbei-
 tende der Stiftung ­ enigen Wochen endgültig auf ihren Schwingen
 w
 Pro Bartgeier von fast drei Meter Spannweite über den Bergen
 den in Spanien kreisen und sich unter die mittlerweile 80 bis 100
 geschlüpften in der Schweiz lebenden Bartgeier mischen.
 Jungtieren GPS- Es war eine weite Reise bis hierher – für Finja
 Sender an und Fredueli ebenso wie für die gesamte Bartgeier­
 population in den Alpen. „Ohne Wiederansied-
 lungen gäbe es schlichtweg keine Bartgeier in der
 Schweiz“, erklärt der Forscher Raphaël Arlettaz,
 LANGSAM SCHWEBEN DIE BEIDEN Bartgeier Professor für Naturschutzbiologie an der Universi­
 bergwärts, den schneebedeckten Gipfeln von tät Bern. Noch vor 30 Jahren kannten die meisten
 Heitlistock, Hochstollen und Glogghüs entgegen. Leute die grösste einheimische Vogelart höchstens
 Unter ihnen gleiten schroffe Felsen und gebeug- aus Zoos oder von alten Fotografien.
 te Tannen vorbei. Finja und Fredueli sind auf dem Im 19. Jahrhundert begann mithilfe der neu
 Weg in ihre neue Heimat, zu einem halsbrecherisch aufgekommenen Schuss­waffen eine schonungs-
 gelegenen Felsvorsprung auf 2200 Meter Höhe, lose Jagd auf den zuvor in den Alpen weit verbreite­
 zuhinterst im Melchtal. ten Bartgeier. Er galt als gefährlich. Sogar natur-
 Allerdings fliegen die beiden Greifvögel an die- wissenschaftliche Lehrbücher beschrieben den
 sem Morgen im Juni nicht aus eigener Kraft: Sie harmlosen Aasfresser als blutrünstiges Raubtier,
 ­reisen per Seilbahn, in mit Schafwolle gepolster- das „mit Leichtigkeit Lämmer, Ziegen, selbst Kin-
 ten Transportkisten, nach Melchsee-Frutt (OW); der in den Krallen von einem Berge zum anderen
 begleitet werden sie von einem Dutzend Helfer trägt“. Diesen Legenden entstammen die Bezeich-
 und Reportern. Wenn alles gut geht, werden sie in nungen Lämmergeier oder Kindstöter. Behörden

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Im Jahr 2017 kamen
 zahlten Abschussprämien. Auch ihre Nahrung –
 Gämsen, Steinböcke und Rothirsche – war dezi-
 31 Küken in Freiheit zur Welt.
 miert oder ausgerottet worden. 1913 wurde der Das ist Rekord
 letzte Bartgeier der Alpen im Aostatal geschossen.
 Im 20. Jahrhundert drehte der Wind. Bartgeier
 und andere verfolgte Wildtiere des Alpenraums
 wurden unter Schutz gestellt, Gämse und Stein- Bartgeiern im Massif Central entstehen, die dann
 bock wieder angesiedelt, oder sie kehrten, weil sie als Stützpunkt für den Austausch von Tieren zwi-
 zufrieden gelassen wurden, zurück. Österreich schen den Alpen und den Pyrenäen dient.
 schenkte 1986 den ersten gezüchteten Bartgeiern Finja und Fredueli haben eine spezielle Aufgabe
 die Freiheit, die Schweiz 1991 im Schweizerischen in der Schweiz: Sie sollen dabei helfen, die Lücke
 Nationalpark. in der Verbreitung der Tiere zwischen dem Wal-
 Heute segeln schätzungsweise 270 der majestä­ lis und Graubünden zu schliessen. Im Alter von
 tischen Vögel über den Alpenbogen. 2017 kamen drei Monaten sind sie im Flugzeug von Spanien
 31 Küken in Freiheit zur Welt – das ist Rekord. nach Zürich gereist, entlang einer Route, die einst
 14 davon schlüpften in den Schweizer Bergen. fast durchgängig von Bartgeiern besiedelt war.
 Nach einer ruhigen Woche im Natur- und Tier-
 park Goldau betritt Zootierarzt Martin Wehrle,
 im grünen Overall und mit Gummihandschuhen,

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 INJA UND FREDUELI – die Namen ga- ihre Volière.
 ben ihnen Gönner, die für dieses Privileg

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 30 000 Franken spendeten – kennen bis- HNE EINEN MUCKS von sich zu geben,
 her von der Welt nur das Innere einer lässt sich Finja – die etwa einen halben
 Volière. Sämtliche Bartgeier für die Wiederansied­ Meter gross ist und nicht nur beeindru-
 lung entstammen der Zucht, damit kein Markt für ckende Krallen, sondern auch einen
 Wild­fänge entsteht. Am Europäischen Erhaltungs­ messerscharfen Schnabel hat – von Wehrle auf-
 zuchtprogramm beteiligen sich mehr als 40 Zoos heben und zum Wägen in eine Einkaufstasche set-
 und Zuchtzentren, in der Schweiz der Natur- und zen: 5,4 Kilogramm ist sie schwer. „Nicht schlecht
 Tierpark Goldau (SZ) und der Zoo La Garenne für ihr Alter“, sagt der Tierarzt. Sie ist erst 87 Tage
 (VD). Sie konnten 2018 insgesamt 25 Küken gross­ alt – die meisten ihrer Vorgänger in früheren Jah-
 ziehen, von denen 13 in die Wildnis durften. Die ren waren zum Zeitpunkt der Auswilderung schon
 anderen bleiben in der Zucht. ein paar Tage älter. Die ausgewachsenen Bart­geier
 Die in der Aufzuchtstation Valcallent in ­Spanien in der Nachbarvolière, mit prächtigem, rostrotem
 geschlüpften Geschwister Finja und Fredueli ha- Brustgefieder und den typischen schwarzen Bart-
 ben Glück: Sie gehören einer in den Alpen ­seltenen federn, schauen neugierig zu.
 Blutlinie an und dürfen deshalb in die Wildnis hi- Franziska Lörcher passt Finja, die noch das
 naus. Die schweizerische Population wächst zwar braun-beige gesprenkelte Jugendgefieder trägt,
 schon seit 2006 aus eigener Kraft, so das Resultat einen Satellitensender um die Hüften an. „Die
 einer Studie von Raphael Arlettaz’ Forschungs- heutigen Sender sind klein und leicht und stören
 gruppe, aber sie besteht aus Nachfahren von nur die Vögel nicht“, erklärt die stellvertretende Ge-
 wenigen Gründertieren. Da der Genpool zu klein schäftsführerin der Stiftung Pro Bartgeier, wel-
 ist, kann das zu Inzucht führen. che die Auswilderungen in der Schweiz koordi-
 Die Bartgeierschützer verfolgen deshalb eine niert und überwacht. Lörcher wird die Junggeier
 zweigleisige Strategie: Sie bringen einmal Tiere auf ihrem Weg in die Freiheit begleiten.
 mit „frischem“ Erbgut (wie Finja und Fredueli) in Der Tierarzt pinselt Haarbleichpaste nach ei-
 die Zentralschweizer Alpen. Und siedeln Bartgei- nem vorgegebenen Muster auf einige von Finjas
 er im französischen Massif Central wieder an, um Flügelfedern. Die gebleichten Federn helfen, die
 eine Brücke zwischen den Pyrenäen und den Al- Vögel später im Flug leicht zu identifizieren. Fin-
 pen herzustellen. So soll eine Brutkolonie von jas klagendes Zwitschern, als kaltes Wasser ihre

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Geiern geht es weltweit
 Haut berührt, klingt mehr nach Spatz als nach schlecht. Sie werden
 Greifvogel. Im Hintergrund heulen die Wölfe des
 Tierparks. vergiftet oder geschossen
 Der Sender wird den Bartgeierschützern wäh-
 rend der kommenden drei bis sechs Jahre Finjas
 Reiseroute anzeigen, bis er schliesslich an einer
 Sollbruchstelle abfällt. 40 bis 50 Jahre alt werden, in der Natur sterben
 „Die Sender helfen uns auch, verletzte oder er- sie meist früher. „Ich dachte, die hätten einen Bart
 schöpfte Tiere zu bergen“, sagt Daniel Hegglin, wie Männer“, wundert sich Amira (8).
 Geschäftsführer der Stiftung Pro Bartgeier. Schon Ein anderes Mädchen fragt: „Warum ist im
 mehrmals fanden Helfer so den Weg zu unerfahre­ ­vergangenen Jahr einer gestorben?“ Ein noch na-
 nen Junggeiern, die in ihrer ersten Wintersaison menloses Weibchen hatte sich einen ungünstigen
 nicht genug Nahrung fanden und nicht weiterflie- Schlafplatz ausgesucht. Ein Windstoss erfasste sie
 gen konnten. Sie wurden geborgen, aufgepäppelt und schleuderte sie in den Abgrund. Franziska
 und wieder in die Freiheit entlassen. Lörcher fand sie schließlich tot im hohen Gras.
 Von den in der Schweiz ausgewilderten Bart- „Das war ein Riesenpech und ein grosser Schock
 geiern überleben der Stiftung zufolge 88 Prozent für mich“, erzählt sie.
 das erste Jahr und 96 Prozent die Folgejahre. Die Natürlich ist auch das lokale Patronatskomitee
 Greifvögel finden wieder reichlich zu Tode gestürz­ anwesend. Wildhüter, die Alpkorporation, Jäger,
 te Gämsen und Steinböcke, deren Knochen den Behörden, Tourismus und Umweltverbände ar-
 Grossteil ihrer Nahrung ausmachen. „Falls man beiten gemeinsam am Comeback der Aasfresser
 Bartgeier anderswo nicht retten kann, dann we- in die Zentralschweiz. Daniel Waldvogel vom Kor-
 nigstens in der Schweiz“, sagt Hegglin. porations- und Alpgenossenschaftsrat spricht ins
 Denn Geiern geht es weltweit schlecht. So star- Mikrofon: „Uns macht es stolz, den Grund und Bo-
 ben etwa in Indien seit 1990 Millionen von ihnen den dafür zur Verfügung zu stellen.“ Scherzhaft
 an einer Vergiftung mit Diclofenac, einem preis- fügt er hinzu: „Unseren Dank an die Älpler, die
 günstigen Entzündungshemmer, der in grossem sich damit abgefunden haben.“
 Stil gegen Entzündungskrankheiten bei Rindern Dann beginnt das letzte Stück des Wegs der ge-
 angewendet wird – obwohl dies mittlerweile verbo- fiederten Stars in ihre neue Heimat. Die Holzkis-
 ten ist. Und in Afrika erschiessen Wilderer immer ten mit Tragegestell und dem Brandzeichen des
 öfter die Aasfresser, weil sie die Parkranger auf Tierparks Goldau sind nach der Auswilderung von
 gewilderte Tiere aufmerksam machen. Auch an 45 Bartgeiern – davon bislang sieben in Melch-
 Giftködern, die Bauern gegen Füchse und Wölfe see-Frutt – in der ganzen Schweiz bekannt. Sie zu
 auslegen, sowie an bleihaltiger Munition in den tragen, ist eine Ehre.
 Überresten geschos­sener Tiere vergiften sich die Jäger tragen Eine fast religiös anmutende bunte Prozession
 Aasfresser. „Geier brauchen starken Schutz“ ist die Bartgeier auf marschiert im Nieselregen zwei Kilometer zum
 Hegglins Fazit. einem halsbreche- Hengliboden, dort gibt es einen Stand mit Infos
 rischen Marsch zu den Bartgeiern. 300 Meter Luftlinie oberhalb,
 hinauf zu einer am Fuss einer Felswand, liegt die Auswilderungs-

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 I N J A U N D F R E D U E L I aber sind Stars: Nische am Fuss nische. Am Hang gegenüber stehen die Container,
 Nach der Seilbahnfahrt und dem Trans- des Hengli­horns. in die Franziska Lörcher und ihr Team für drei
 Noch sind die
 port zur Tannalp werden sie „live“ und Monate einziehen werden, um über ihre Schütz-
 Vögel flugunfähig,
 ohne Käfig dem Publikum präsentiert. linge zu wachen. Die Junggeier sind noch nicht
 sie werden
 Rund 300 Neugierige in meist farbenfrohen Re- gefüttert, bis sie
 flugfähig und müssen alle paar Tage gefüttert wer-
 genjacken bestaunen sie, Fotografen richten Ka- flügge sind den. Sie so jung auszusetzen, erhöht die Chancen,
 meras mit enormen Objektiven auf sie; Kinder be- dass die Vögel von ihren langen Reisen – junge
 äugen die Riesenvögel eher misstrauisch. „Woher Bartgeier durchstreifen nicht selten den ganzen
 kommen sie?“ und „Wie alt können sie werden?“ Alpenbogen, bevor sie ein Brutrevier besetzen –
 fragen die Menschen. Im Zoo können Bartgeier hierher zurückkehren.

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Vom Hengli-
 boden aus haben
 Neugierige freie

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 Sicht auf das Nest
 in der Felsnische. I E N E U G I E R I G E N M Ü S S E N jetzt zu-
 Am Infostand rückbleiben, zwei in Feldgrün geklei­de­
 erzählen Natur- te junge Männer übernehmen die Fracht,
 schützer vom sie sind Jäger und freiwillige Jagdauf-
 Leben der seher. Stefan Laternser aus Sachseln, einer von ih-
 Heimkehrer nen, findet es richtig, dass Jäger in das Projekt in-
 volviert sind: „Auch wir setzen uns für Artenschutz
 und die Verbesserung der Lebensräume ein.“ Blei­
 frei schiessen die Jäger allerdings noch nicht, ih-
 nen zufolge gibt es noch Unklarheiten, wie sicher
 blei­freie Munition ist. Aber sie bedecken ausge-
 weidete Innereien mit Steinen, sodass Bartgeier
 und andere Tiere nicht darankommen.
 Das Auswilderungsteam stapft nun über nasse
 Grasbüschel den steilen Hang hinauf zum Fels-
 band, unter dem die Solarpanels für die Webcam
 installiert sind. Eine Vorhut hangelt sich an Sei-
 len entlang der Felswand zum Horst, um die Nes-
 ter und die Fotofallen vorzubereiten. Der Felsvor-
 sprung ist etwa zehn Meter lang, drei Meter breit
 und seitlich durch robuste Stahlnetze gesichert –
 damit die Bartgeier nicht seitlich aus der Nische
 spazieren, solange sie noch nicht fliegen können.

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Wissen
 Name: Lat. Gypaetus barbatus. Bart-
 geier, früher Lämmergeier, Kindstöter
 oder Knochenbrecher.

 Vorkommen: Ursprünglich in sämtli-
 chen Bergregionen Mittel- und Südeu-
 ropas, West- und Innerasiens sowie in
 Teilen von Afrika; überall dezimiert.
 Heute vereinzelt in Europa (Schweiz,
 Spanien, Frankreich, Österreich, Italien,
 Griechenland), Asien (Türkei) und
 Nord-/Ostafrika.

 Lebensraum: Gebirge und reliefreiche
 Landschaften mit grossen Beständen
 Die grössten an Huftieren.
 Vögel der
 Die Besucher weit unten wirken von hier aus wie Schweiz sind Gefieder: Schwarz-grau mit weissem
 Playmobilfiguren. Botschafter für Kopf, weisser Brust, schwarzem „Bart“.
 Wildhüter Hans Spichtig, stattlich und weiss- Wildtiere im Erwachsene Tiere reiben die Brust mit
 Land: Rund
 haarig, wirft frische Tannenzweige auf die H­ orste rotbraunem, eisenhaltigem Schlamm
 300 Menschen
 und polstert sie mit Schafwolle. Er war von An- ein – möglicherweise, um Parasiten zu
 begleiten Finja
 fang an dabei, er hat auch diese günstige Nische und Fredueli
 bekämpfen, oder als Paarungssignal.
 entdeckt. auf ihrem Weg
 „Wenn ich Geier wäre, dann hätte ich diesen Platz in die Freiheit Nahrung: Bis zu 20 Zentimeter lange
 ausgesucht.“ Südhang, von unten für Besucher gut Knochen von Steinböcken und Gäm-
 sichtbar und am Rand des eidgenössischen Jagd- sen. Weil die Luftröhre bis zur Zungen-
 banngebiets Huetstock gelegen, wo es reichlich spitze reicht, ersticken die Geier dabei
 Gämsen und Steinböcke gibt. Spichtig verteilt in nicht. Um Knochen zu zerkleinern, las-
 der Nische Fleischbrocken von verunfallten Re- sen Bartgeier sie aus dem Flug fallen.
 hen, die er in seiner Gefriertruhe aufbewahrt hat.
 Es riecht nach Wild. Fortpflanzung: Junggeier benötigen
 Nun klettern auch die Träger der Transport­ Fleisch, deshalb brüten Bartgeier mit-
 kiste zum Horst hinab. Die Auslöser von Kameras ten im Winter, wenn am meisten Huf-
 klicken im Stakkato, als Spichtig den Deckel öff- tiere verunfallen. Schlupf nach gut 54
 net und Finja heraushebt. An ihrem gebogenen Tagen, flügge mit etwa 110 bis 125 Tagen.
 Schnabel, der bald die härtesten Sehnen durch-
 trennen wird, hängt ein Daunenfederchen. Dann Bedrohungen: Vergiftungen, zum Bei-
 kommt Fredueli an die Reihe, der möchte in eine spiel durch illegale Köder gegen Raub-
 Felshöhle flüchten. Er tschirpt, als die Biologen tiere und Medikamente aus der Nutz-
 ihm den Sender umschnallen. tierhaltung. Kollisionen mit Kabeln
 Kurz darauf liegen beide Vögel besendert im oder Windkraftanlagen. Wilderei, Fut-
 Horst und blicken irritiert, so scheint es, aus der termangel (Rückgang der Wildhufer),
 Schafwolle. Das Team zieht sich zurück, damit die Störungen der Horste (durch Eisklet-
 Tiere zur Ruhe kommen. Daniel Hegglin spricht terer, Drohnen).
 ins Funkgerät, damit auch die Wartenden am In-
 fostand an diesem Moment teilhaben können:
 „Sie liegen beide im Nest. Es geht ihnen gut.“ 

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