Corona-Report Juni 2020 - Stadt Ahlen

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Corona-Report Juni 2020 - Stadt Ahlen
Corona-Report
                                                                                         Juni 2020

Die Lage im Regierungsbezirk
Daten und Fakten ermöglichen Einblicke in die                                            Die Themen
Auswirkungen der Pandemie auf Wirtschaft und
Beschäftigung in Münsterland und Emscher-Lippe                                           Epidemiologie

                                                                                         Neuinfektionen                  2
Sehr geehrte Damen und Herren,              erforderlichen Weitblick für zukunftsfähi-   Kapazitäten der Krankenhäuser   3
                                            ge Entscheidungen zu erhalten.
die Corona-Pandemie hat in den vergan-
genen Monaten unser soziales, gesell-       Ein erstes Ergebnis der Zusammenarbeit       Wirtschaft
schaftliches und wirtschaftliches Leben     ist dieser Report eine exklusive Zusam-
vollständig auf den Kopf gestellt. Und      menstellung der Informationen aller be-      Industrie und Handel             4
auch nach dem Abschwächen der Infek-        teiligten Mitglieder des Forums, die wir     Handwerk                        10
tionszahlen befinden wir uns zunächst       zukünftig stetig aktualisieren werden. Im    Landwirtschaft                  12
auf dem Weg in eine „neue verantwor-        ersten Teil des Reports stellen wir Ihnen
tungsvolle Normalität“: Abstandsgebote,     aktuelle Zahlen und Fakten zur Epidemio-
Mund-Nase-Schutz und weitere Hygie-         logie, zur Situation der Wirtschaft und      Beschäftigung
nemaßnahmen werden auch weiterhin           des Arbeitsmarktes vor. In einem zweiten
unser gesellschaftliches Miteinander be-    Teil beleuchten wir tiefergehende Trends     Erwerbstätigkeit                14
stimmen.                                    und Entwicklungen im Regierungsbezirk        Kurzarbeit                      16
                                            und wagen Ausblicke in die Zukunft. Den      Ausbildung                      17
Besonders einschneidend sind dabei die      Auftakt macht hier ein aktuelles Stim-
Veränderungen für den Wirtschaftssek-       mungsbild aus dem Gastgewerbe mit
tor. Der „Lockdown“ bedeutete für viele     einem perspektivischen Blick auf die He-     Trends und Entwicklungen
Unternehmen und Selbstständige mas-         rausforderungen der nächsten Monate.
sive Umsatzeinbußen; das tatsächliche                                                    Heute im Fokus: Auswirkungen
Ausmaß wird mit jeder Woche sichtbarer;     Der Report ist ein lebendiges Format, das    auf das Gastgewerbe             18
die Langzeitfolgen sind noch nicht end-     wir gerne weiterentwickeln und fortlau-
gültig absehbar. Und über allem schwebt     fend an neue Situationen anpassen wol-
die Sorge vor einer weiteren Infektions-    len. Anregungen und Vorschläge nehmen
welle.                                      wir daher gerne entgegen.

Anfang Mai habe ich daher das „Re-          Lassen Sie uns gemeinsam die besonde-
gionale Corona-Forum“ für unseren           ren Herausforderungen dieser Tage an-
Regierungsbezirk ins Leben gerufen;         gehen.
ein Forum, das vorrangig dem Informa-
tionsaustausch der regionalen Entschei-     Mit freundlichen Grüßen
dungsträger aus Wirtschaft, Politik und
Verwaltung dient. Ziel ist es, ein umfas-
senderes Verständnis der wirtschaftli-
chen Situation in Münsterland und in der    Dorothee Feller
Emscher-Lippe-Region zu gewinnen und        Regierungspräsidentin
auf Grundlage dieser Informationen den
Corona-Report Juni 2020 - Stadt Ahlen
2

Epidemiologie

Epidemiologie 1
Neuinfektionen
Die Dynamik der Infektionen schwächt sich auch im Regierungsbezirk Münster erfreulicherweise ab.
Anfang Mai zeigt sich in den Zahlen das lokale Infektionsgeschehen in den Schlachtbetrieben. Auch
hier haben sich die Raten der Neuinfektionen wieder reduziert. Derzeit werden in allen Kreisen und
kreisfreien Städten Neuinfektionen weit unterhalb der von Bundes- und Landesregierungen
festgelegten Obergrenze beobachtet.

                         Bestätigte Infektionen (pro 100.000 Einwohner)
    300,0

    250,0

    200,0

    150,0

    100,0

     50,0

      0,0

                                Regierungsbezirk        Münsterland        Emscher-Lippe

1
    Quelle soweit nicht anders genannt: Lageberichte der Bezirksregierung Münster
Corona-Report Juni 2020 - Stadt Ahlen
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Corona-Report der Bezirksregierung Münster – Epidemiologie

             Kumulative Neuinfektionen (pro 100.000) in den letzten 7 Tagen
 120,0

 100,0

  80,0

  60,0

  40,0

  20,0

    0,0

                Stadt BOT           Stadt GE            Stadt MS   Kr BOR           Kr COE
                Kr RE               Kr ST               Kr WAF     Schwellenwert

Kapazitäten der Krankenhäuser
Gegenüber dem 1. März gibt es etwa 20% zusätzliche Kapazitäten bei den Intensivbetten. Diese Zahl
war zwischenzeitlich deutlich höher. Entsprechend der Lageveränderung findet seit April ein
angepasster „Rückbau“ statt.

Derzeit ist nur etwa 1% der Intensivbetten im Regierungsbezirk mit einem Corona-Patienten belegt
(10 von insg. 1012 Betten, am 04.06.). Weitere Betten sind zunehmend durch „reguläre“
Intensivpatienten belegt seit elektive Eingriffe wieder ermöglicht wurden. Jedes dritte Intensivbett
mit Beatmung ist aktuell frei.

          Quelle: Meldungen IG NRW, 04.06.2020 09:49 Uhr
Corona-Report Juni 2020 - Stadt Ahlen
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Wirtschaft

Industrie und Handel
Auftragseingänge und Umsatz
Die Lage in der regionalen Wirtschaft verschärft sich. Mittlerweile rechnen 60 Prozent der
Unternehmen im Münsterland und der Emscher-Lippe-Region mit Umsatzrückgängen von mehr als
10 Prozent für dieses Jahr. 23 Prozent bewerten die Entwicklung als existenzbedrohend. Das sind
zentrale Ergebnisse einer Blitzumfrage der IHK Nord Westfalen vom 14. bis 16. April 2020.

       Quelle: IHK Nord Westfalen, Ergebnisse einer Blitzumfrage unter etwa 500 IHK-Ausschussmitgliedern am 17. April
       2020
5

Corona-Report der Bezirksregierung Münster – Wirtschaft: Industrie und Handel

              Außenhandel: Exporte ab Beginn der Coronakrise und
                            der Finanzmarktkrise
                               Veränderung zum Vormonat (%), NRW
                     20

                     15

                     10

                      5

                      0
  -4          -2           0        2           4          6          8          10          12   14
                      -5

                    -10

                    -15

                    -20

                     Corona-Pandemie (0 = Januar 2020)             Finanzkrise (0 = April 2008)

         Quelle: IT.NRW, Außenhandelsstatistik, eigene Berechnungen

Wie bereits nach der Veröffentlichung des bundesweiten Ifo Geschäftsklima Indexes zu erwarten
war, ist die Stimmung in NRW allgemein ähnlich schlecht. Einzig im Bau liegt die Kapazitätsauslastung
noch über dem langjährigen Schnitt. Das Verarbeitende Gewerbe in NRW ist insgesamt nur zu 72
Prozent ausgelastet, üblich sind sonst durchschnittlich über 83 Prozent. Die aktuell verfügbaren
Auftragseingänge in NRW bestätigen die Stimmung.

Relativ gut ausgelastet sind nach wie vor der Maschinenbau, Herstellung von DV-Geräten etc.,
Verarbeitung von Steinen und Erden sowie die Chemieindustrie. Durch die komplette Schließung
ganzer Produktionslinien der Autohersteller in Deutschland liegt die Auslastung bei KfZ-Zulieferern
bei unter 50 Prozent. Hauptgrund der schwachen Auslastung ist durchgehend der Auftragsmangel.
Das deckt sich mit jüngsten Veröffentlichungen der Bundesbank für Deutschland und NRW: Vor allem
Investitionsgüterproduzenten müssen bereits im März massive Einbrüche im Auftragseingang
schultern, bei Vorleistungsgütern ist der Einbruch geringer und bei Konsumgütern im März
gegenüber dem Vormonat marginal. Hersteller von chemischen und pharmazeutischen Erzeugnissen
erreichen derzeit fast das Auftragsvolumen von Mitte 2018. Das Hauptgewicht liegt wahrscheinlich
bei Pharmazeutika, die weniger in Nord-Westfalen als im Großraum Köln hergestellt werden.
6

Corona-Report der Bezirksregierung Münster – Wirtschaft: Industrie und Handel

Für das erste Quartal konnte die Chemische Produktion deutschlandweit eine Output-Steigerung von
3,6 Prozent in Deutschland verzeichnen. Der für unsere Region wichtige Maschinenbau büßte
deutschlandweit seit Januar über zehn Prozent ein.

                   Auftrafgseingangsindex Verarbeitendes Gewerbe
                                 Veränderung zum Vormonat (%), NRW
                   30,00
                   25,00
                   20,00
                   15,00
                   10,00
                    5,00
                    0,00
  -4          -2    -5,00 0           2           4            6           8         10         12     14

                   -10,00
                   -15,00
                   -20,00

                    Finanzmarktkrise (0 = April 2008)              Corona-Pandemie (0 = Januar 2020)

                                                        Quelle: IT.NRW

Für die Umsatzentwicklung im April 2020 gibt das Statistische Bundesamt auf Grundlage der
Umsatzsteuervoranmeldungen einen Umsatzeinbruch von 13,8 Prozent zum Vormonat an. Bereits im
März 2020 war ein Rückgang um 7,5 Prozent zum Vormonat zu verzeichnen.

Der Umsatz der Industrie im IHK-Bezirk Nord-Westfalen entwickelt sich im ersten Quartal in Summe
negativ. Allerdings sind die Inlandsumsätze im ersten Quartal sogar gewachsen; gegen den
Landestrend. Industrieumsätze im ersten Quartal 2020 (Gesamtumsatz):
7

Corona-Report der Bezirksregierung Münster – Wirtschaft: Industrie und Handel

    •    IHK-Bezirk Nord Westfalen: 9,5 Milliarden Euro (- 5,6 Prozent)

    •    Münsterland: 6,9 Milliarden Euro (-7,4 Prozent)

    •    Emscher-Lippe-Region: 2,6 Milliarden Euro (-0,3 Prozent)
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Corona-Report der Bezirksregierung Münster – Wirtschaft: Industrie und Handel

Produktion
Die Industrie insgesamt hat ihre Produktion im ersten Quartal zurückgefahren; der Januar startete
sehr stark, wahrscheinlich um Rückgänge im Dezember 2019 wegen der „arbeitnehmerfreundlich“
liegenden Feiertage nachzuholen. Allein im März ging die Produktion deutschlandweit im Vergleich
zum Vormonat um über 9 Prozent zurück. Die Entwicklung für April bleibt abzuwarten.

Quelle: IHK Nord Westfalen, Ergebnisse einer Blitzumfrage unter etwa 500 IHK-Ausschussmitgliedern am 17. April 2020

                           Produktionsindex Verarbeitendes Gewerbe
                                      Veränderung zum Vormonat (%), NRW
                            15

                            10

                              5

                              0
      -4           -2             0           2             4           6            8           10            12
                             -5

                            -10

                            -15

                            -20
                                              Monate seit Krisenbeginn

                        Finanzmarktkrise (0 = April 2008)          Corona-Pandemie (0 = Januar 2020)

                                          Quelle: IT.NRW, Datenstand Mai 2020
9

Corona-Report der Bezirksregierung Münster – Wirtschaft: Industrie und Handel

Einzelhandel
Ein Vergleich zwischen dem Jahresbeginn 2020 und dem Vorjahr zeigt deutlich, wie unterschiedlich
die Branchen des Einzelhandels von der Corona-Krise getroffen wurden. Auch eine Verschiebung aus
dem stationären zum Online-Handel wird bereits im März sichtbar.

Hinweis: Die Daten können erst mit mehrwöchigem Nachlauf veröffentlicht werden. Es ist
anzunehmen, dass insbesondere der Einzelhandel mit Verkaufsräumen maßgeblich von den Ende
März beginnenden Kontaktbeschränkungen beeinflusst wurde.

                    Umsatz und Beschäftigte im Einzelhandel (EH) Nordrhein-Westfalens 1
                                              März 2020 (vorläufige Ergebnisse)
                                                Umsatz                          Beschäftigte
                                       Nominal           Real      Ingesamt                Davon
         Wirtschaftszweig              (in jew.      (in Preisen                  Vollzeit        Teilzeit
                                       Preisen)       von 2015
                                      Veränderung gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum in Prozent
    Einzelhandel (ohne Handel
    mit Kfz)
                                         - 0,4            - 1,8               -              - 1,0            + 0,7
      darunter
      Einzelhandel in                    - 1,5            - 3,2             - 0,1            - 1,2            + 0,7
      Verkaufsräumen
        davon Einzelhandel
        … mit Waren                     + 12,2            + 9,3            + 1,1             - 1,3            + 2,3
          verschiedener Art
        … mit Nahrungs- und
          Genussmitteln,
          Getränken und
                                        + 1,1             - 1,9             - 0,1            - 1,3            + 0,4
          Tabakwaren
        … mit
          Motorenkraftstoffen
                                        + 1,7             + 4,1            + 1,6             + 2,3            + 1,2
        … mit Geräten der
          Informations- und             - 19,6           - 14,8             - 2,7            - 4,3            + 2,8
          Kommunikationstechnik
        … mit sonstigen
          Haushaltsgeräten,
          Textilien, Heimwerker-
                                         - 8,7            - 9,6            + 0,7             - 0,2            + 2,0
          und Einrichtungsbedarf
        … mit Verlagsprodukten,
          Sportausrüstungen und         - 32,7           - 33,4             -3,5             - 0,1             - 6,3
          Spielwaren
        … mit sonstigen Gütern          - 12,3           - 13,3             - 1,1            - 1,3             - 0,9
    EH an Verkaufsständen und
    auf Märkten
                                        - 13,1           - 16,0             - 4,6            - 1,2             - 6,2
    Versand- und Internet-EH             + 17            + 16,7            + 1,9             + 2,1            + 1,6
    Sondersummen
    EH ohne Brennstoff-EH und             + 3,4            + 2,0          + 0,3              - 0,6           + 1,0
    ohne Tankstellen
    EH mit Textilien, Bekleidung
    und Schuhen
                                         - 18,7           - 19,9           - 2,1             - 3,1            - 1,6
    Apotheken; EH mit
    medizinischen,
    orthopädischen und
                                          + 5,6            + 4,4          + 0,3              - 1,3           + 1,4
    kosmetischen Artikeln
            Quelle: IT.NRW (Monatserhebung im Einzelhandel), zur Verfügung gestellt von der IHK Nord Westfalen; Details:
            www.it.nrw.de/statistik/l/daten/Textdateien/r521Text_einzelhandel.html

1
 Die Ergebnisse enthalten Schätzungen für nicht rechtzeitig eingehende Unternehmensmeldungen und sind
deshalb als vorläufig anzusehen.
10

Corona-Report der Bezirksregierung Münster – Wirtschaft: Handwerk

Handwerk
86 Prozent der Handwerksbetriebe merken weiterhin Ende Mai eine zurückhaltende
Kundennachfrage und 83 Prozent sinkende Umsätze. Nach den Lockerungen habe es einen
Besserungsschub gegeben, der inzwischen aber ins Stocken geraten sei.

Die Handwerkskammer hat einen Corona-Effekt-Index gebildet, der die Situation des Handwerks
beleuchtet und subjektive Einschätzungen abbildet, die mit regelmäßigen Blitzumfragen unter den
Betrieben im Handwerksbezirk Münster abgefragt werden. Er setzt sich zusammen aus Bewertungen
von Aufträgen, Beschaffungsproblemen, Lieferfähigkeit, Leistungspreisen, Umsatz, Personalbestand,
Liquiditätsengpässen, Kreditbedarf, Kurzarbeit und Personalabbau. Die folgenden Grafiken bilden
diese Index-Daten ab – ein höherer Wert bedeutet eine stärkere Betroffenheit.

Unter den Handwerksgruppen bleibt das Gesundheitsgewerbe am stärksten betroffen (Index: 28,6
Prozentpunkte). Am wenigsten beeinträchtigt sind weiterhin die Baugewerke. Leichte Zunahmen an
negativen Auswirkungen merken die Nahrungsmittelgewerke und der Ausbau.

Die Emscher-Lippe-Region ist stärker als das Münsterland von den Folgen betroffen. In beiden
Teilgebieten des Kammerbezirks stehen die Betriebe in den Landkreisen besser da als in den
kreisfreien Städten. Die regionalen Corona-Effekt-Indexwerte: Kreis Coesfeld (17,8 Prozentpunkte),
Kreis Borken (20,3), Kreis Steinfurt (21,2), Kreis Warendorf (21,5), Münster (24,3), Kreis
Recklinghausen (26,9) Gelsenkirchen (29,3) und Bottrop (30,3).
11

Corona-Report der Bezirksregierung Münster – Wirtschaft: Handwerk

Ausbildung im Handwerk
                                                               im Mai     im Mai Veränd. %
                                                                2019       2020
Neue Lehrverträge

(bereinigt um vorzeitige Löschungen, incl.                          538    338      -37,2%
vorläufige Verträge)

          Quelle: Handwerkskammer Münster, Daten
          für den Handwerkskammerbezirk
12

Corona-Report der Bezirksregierung Münster – Wirtschaft: Landwirtschaft

Landwirtschaft

Am heimischen Kassamarkt bewegen sich die Erzeugerpreise relativ stabil auf ihrem bisherigen
Niveau. Nur ganz vereinzelt werden noch Restpartien der Ernte 2019 gehandelt. In erster Linie
werden bestehende Lieferkontrakte abgewickelt. Die Mühlen scheinen im vorderen Bereich gut mit
Ware versorgt zu sein. Die deutsche und niederländische Mischfutterindustrie fragt kontinuierlich
Futtergetreide – wenn auch in überschaubaren Mengen – nach. Im Vergleich zu den Vorjahren haben
die Landwirte weniger Vorkontrakte für Weizen abgeschlossen. Aktuell bietet der Handel für Weizen,
neue Ernte, in marktfernen Regionen rund 164 €/t, an günstigen Marktstandorten bis zu 178 €/t. Die
zuletzt gefallenen Niederschläge reichen für eine weitere gute Entwicklung der Getreidebestände
noch nicht aus. Schon jetzt wird von einem dritten Dürrejahr in Folge gesprochen.

Der Deutsche Raiffeisenverband prognostiziert für Deutschland in seiner Mai-Schätzung nur eine
Weizenernte in Höhe von 22 Mio. t, rund 3% unter dem Ergebnis des Vorjahres. Auch die anderen
Getreidearten schneiden nur durchschnittlich ab. Der Getreidemarkt wird in diesem Jahr von fünf
wichtigen Faktoren beeinflusst: den Auswirkungen der Corona-Pandemie, den wieder zunehmenden
Handelsstreitigkeiten der Vereinigten Staaten mit China, der zunehmenden Trockenheit, der
Entwicklung des Rohölpreises und der aktuellen Diskussion über die von der EU-Kommission
vorgestellten „Farm-to-Fork-Strategie“. Hierbei soll der Ökolandbau auf 25 % erhöht, der
Pflanzenschutzmitteleinsatz um 50 % und die ausgebrachte Menge an Düngemitteln um 20 % -
jeweils bis 2030 – vermindert werden.
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Corona-Report der Bezirksregierung Münster – Wirtschaft: Landwirtschaft

Es besteht in der Landwirtschaft ein erhebliches Problem aufgrund des Wegfalls der Absatzwege,
insbesondere der Gastronomie. Industrieware – insb. für die Herstellung von Pommes frites – fließt
aufgrund des Nachfragerückgangs in der Gastronomie verstärkt in den Futtersektor und
Biogasanlagen; Fabriken fragen nur wenig Verarbeitungskartoffeln nach. Diese Veränderungen
verursachen in einigen Bereichen einen massiven Preisdruck, sodass für die Landwirtschaft erneut
ein schwieriges Jahr bevorsteht.

Quelle: Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen
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Beschäftigung

Erwerbstätigkeit
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
Nach einem Anstieg in der Mitte des Jahres lässt sich ab Ende 2019 ein saisontypischer Rückgang der
Beschäftigung für Nordrhein-Westfalen feststellen. In Hinblick auf die aktuelle Corona-Pandemie und
die bereits für den Monat April bekannten Arbeitslosenzahlen kann für die Monate März und April
erwartet werden, dass es zu einen weiteren, jedoch saisonuntypischen, Rückgang der
Beschäftigtenzahlen kommen wird.

Arbeitslose
Die Arbeitslosigkeit ist im April durch den Coronalockdown deutlich um 10,5% angestiegen. Der
Anstieg war absolut im SGB II (+4.537) und relativ im SGB III (+16,6%) stärker. Diese Effekte setzten
sich im Mai abgeschwächt fort: Die Arbeitslosigkeit stieg erneut um 5,1%.

        Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Datenstand Mai 2020
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Corona-Report der Bezirksregierung Münster – Beschäftigung: Erwerbstätigkeit

Stellenzugänge bei der Agentur für Arbeit
Bereits die konjunkturelle Eintrübung zum Ende des Jahres 2019 ließ die Stellenmeldungen
zurückgehen. Der Zugang sank im April stark um 2.277 Stellen im Vergleich zum März, da
Neueinstellungen bei vielen Arbeitgebern nicht erfolgten. Im Mai wurden zwar wieder mehr Stellen
gemeldet, die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind jedoch auch weiterhin spürbar.

Im Vergleich mit der Finanzmarktkrise 2008/09
Interessant ist auch der Vergleich zur Finanzkrise 2008/2009: Seit etwa Oktober 2008 – also nach
Einsetzen der Krise im September – war ein Rückgang der offenen Stellen für Westdeutschland und für
Nordrhein-Westfalen zu beobachten, dessen Tiefstwert im Januar 2009 erreicht wurde. Danach nahm
der Zugang an offenen Stellen wieder leicht zu, ohne allerdings das frühere Ausgangsniveau im
betrachteten Zeitraum zu erreichen. Interessant ist hierbei allerdings, dass der Rückgang an neu
angebotenen Stellen in der Finanzkrise nicht so deutlich und so schnell ausfiel wie in der Corona-
Krise. Der teilweise angeordnete, teilweise aufgrund zusammengebrochener Liefer- und Absatzketten
erfolgte ökonomische Shutdown wirkte sich alleine im ersten Krisenmonat deutlich stärker auf die
Wirtschaft aus als die Finanzkrise 2008/2009.

Unterbeschäftigte
Zu den Unterbeschäftigten zählen arbeitslos Gemeldete, Teilnehmende an einer Maßnahme der
Arbeitsmarktpolitik und Personen in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus (z. B. kurzfristige
Arbeitsunfähigkeit, Sonderregelungen für Ältere). Diesen Personen fehlt ein reguläres
Beschäftigungsverhältnis. Das Konzept der Unterbeschäftigung gibt damit ein umfassenderes Bild
von Beschäftigungsdefiziten wieder als der isolierte Blick auf die Arbeitslosenzahlen.

Die Unterbeschäftigung ist, ebenso wie in gesamt Nordrhein-Westfalen, auch im Münsterland und in
etwas schwächerer Form auch in der Emscher-Lippe-Region seit Januar 2019 bereits
konjunkturbedingt angestiegen. Auch hier lässt sich durch die Corona-Pandemie ein weiter
verstärkender Effekt auf den Anstieg der Unterbeschäftigung für die kommenden Monate erwarten.

                              Entwicklung der Unterbeschäftigung 2019 -
                                               aktuell
                           107,00
                           106,00
                           105,00
                           104,00
   Index Jan. 2019 = 100

                           103,00
                           102,00
                           101,00
                           100,00
                            99,00
                            98,00
                            97,00
                            96,00
                            95,00
                            94,00
                            93,00
                            92,00
                            91,00
                                    2019/01
                                              2019/02
                                                        2019/03
                                                                  2019/04
                                                                            2019/05
                                                                                      2019/06
                                                                                                2019/07
                                                                                                          2019/08
                                                                                                                    2019/09
                                                                                                                              2019/10
                                                                                                                                        2019/11
                                                                                                                                                  2019/12
                                                                                                                                                            2020/01
                                                                                                                                                                      2020/02
                                                                                                                                                                                2020/03
                                                                                                                                                                                          2020/04

                                                                                                      Monate

                                      Nordrhein-Westfalen                                                           Emscher-Lippe-Region
                                      Münsterland

                            Quelle: Bundesagentur für Arbeit: Statistik – Frühindikatoren für den Arbeitsmarkt.
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Corona-Report der Bezirksregierung Münster – Beschäftigung: Kurzarbeit

Kurzarbeit
Die KUG-Anzeigen und damit auch die angezeigten Personen stiegen zu Jahresbeginn sprunghaft
an, deutlich stärker als in der Finanzmarktkrise 2008/09, da nahezu alle Wirtschaftszweige von den
Auswirkungen der jetzigen Pandemie betroffen sind.

In NRW ist die Zahl der Anzeigen ca. 360-mal höher als im Vorjahreszeitraum, die in den Anzeigen
genannte Personenzahl fast 300-mal höher. Der stärkste Anstieg der KUG-Anzeigen erfolgte im April;
der Höhepunkt der Neuanzeigen sollte jedoch vorerst erreicht sein. Wie viele Personen tatsächlich
in Kurzarbeit gegangen sind wird erst im Jahresverlauf feststellbar sein („realisierte Kurzarbeit“).

Auch die Insolvenzen steigen deutlich an als eine weitere Auswirkung der Pandemie, gingen im April
jedoch leicht zurück im Vergleich zum Vormonat.

                 KUG-Anzeigen, angezeigte Personen und Anträge Insolvenzgeld

                                                                                                           217.587
                                                                     535
                                                                                                   498

                      323                 351
                                                                            53.494

                                                                                          18.198
                                                             2.614
                            1.014

                                                587
                 68

                                     31

                   Januar              Februar                       März                          April
                                                      2020

                 KUG-Anzeigen          Angezeigte Personen                   Gestellte Anträge Insolvenzgeld

         Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Darstellung der Agentur für Arbeit
         Regionaldirektion Nordrhein-Westfalen für den Regierungsbezirk Münster, Datenstand April
         2020
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Corona-Report der Bezirksregierung Münster – Beschäftigung: Ausbildung

Ausbildung
Gemeldete Ausbildungsstellen / Stellenzugänge
Der Ausbildungsmarkt war von März bis April nahezu eingefroren, konnte von April auf Mai jedoch
wieder etwas Fahrt aufnehmen. Die Arbeitgeber meldeten nur rund halb so viele Stellen wie im
Vorjahreszeitraum. Auch dieser Markt steht im Kontext der konjunkturellen Eintrübung zum Ende
des Jahres 2019, welche die Stellenmeldungen bereits leicht zurückgehen ließ.

                                                   Ausbildungsstellen

                                                                     15.919       16.440
                                                        15.351             14.789       15.133
                                        14.600                14.589
                         13.41812.914         13.884

                            Januar        Februar           März            April            Mai
                                   Ausbildungsstellen BJ 18/19     Ausbildungsstellen BJ 19/20

 Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Darstellung der Agentur für Arbeit Regionaldirektion Nordrhein-Westfalen,
                                                    Datenstand Mai 2020

Unversorgte Bewerber / Unbesetzte Stellen
Vor allem in der Emscher-Lippe-Region bleiben derzeit mehr Bewerberinnen und Bewerber als
Anteil aller Bewerberinnen und Bewerber unversorgt als das noch im Vorjahr der Fall war (+4,6 %
ggü. 2019).

Freie Stellen können zudem nicht in dem Maß besetzt werden wie noch in 2019: Insbesondere in
den kreisfreien Städten des Regierungsbezirks bleiben im Verhältnis zu den gemeldeten Stellen mehr
Stellen unbesetzt als im Vorjahreszeitraum.
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Trends und
Entwicklungen

Trends und Entwicklungen
Heute im Fokus: Auswirkungen auf das Gastgewerbe

Monatserhebung im Tourismus für den Regierungsbezirk Münster
                         Geöffnete                                                                     Durchschnitt-
                                                                                                                     Auslastungs
                           Beher-     Angebotene                                                          liche
                                                        Ankünfte              Übernachtungen                           grad der
                         bergungs-      Betten                                                         Aufenthalts-
           Jahr                                                                                                         Betten
                          betriebe                                                                        dauer
          Monate
                                                              Veränderung               Veränderung
                          Anzahl        Anzahl     Anzahl     zum Vorjahr    Anzahl     zum Vorjahr      Anzahl         Prozent
                                                                  (%)                       (%)
2019         Oktober            663        33123    207.119           -0,1    485.564            0,9              2,3          45
             November           655        33430    196.775            1,9    434.263            3,2              2,2        42,7
             Dezember           648        33143    158.604            1,5    340.393              0              2,1        33,8
2020         Januar             638        32839    141.903            7,5    341.067            5,9              2,4        33,9
             Februar            637        32883    148.849            1,3    349.762            5,4              2,3        36,2
             März               639        32984     72.623          -58,6    195.665          -49,2              2,7        22,8

          Quelle: IT.NRW, Monatserhebung im Tourismus, Datenabruf vom 08.06.2020.1

Das Gastgewerbe ist sehr klein- und mittelständisch strukturiert und es gibt viele verschiedene
Betriebsarten. Es wird zwischen Hotelbetrieben und gastronomischen Betrieben unterschieden. Die
gastronomischen Betriebe teilen sich auf in Speisen- und Getränkeorientierte Betriebe, wobei die
Speise-orientierten Betriebe als Restaurants, Imbisse, Kantinen, Cafés und dergleichen bekannt sind.
Die Getränke-orientierten Betriebe sind neben der reinen Schankwirtschaft (Viertel- oder
Dorfgaststätte) auch Bistros, Clubs und Bars.

Im gesamten Münsterland gibt es, Stand 30.06.2020, insgesamt 387 Hotels, Hotel garnis, Pensionen
und Gasthöfe sowie 4.398 Gastronomiebetriebe, also insgesamt 4.785 gastgewerbliche Betriebe,
mit insgesamt 14.686 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten. Hinzu gerechnet werden müssen

1
    Daten für 2019 und 2020 sind vorläufige Meldungen.
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Newsletter der Bezirksregierung Münster – Trends und Entwicklungen

noch die tätigen Inhaber, mithelfende Familienangehörige und 450,--€-Kräfte, so dass im
Münsterland insgesamt ca. 30.000 Beschäftigte im Gastgewerbe tätig sind. Alle Betriebe des
Gastgewerbes sind durch die Coronakrise sehr stark betroffen. Die ersten Betriebe, die geschlossen
wurden und auch weiterhin geschlossen sind, sind Bars, Clubs und Diskotheken. Die weiteren
gastronomischen Betriebe sind dann am 18. Mai geschlossen worden. Bei den Hotelbetrieben waren
die touristischen Übernachtungen grundsätzlich nicht gestattet, allerdings konnten
Geschäftsreisende während der gesamten Zeit übernachten.

Alle gastgewerblichen Betriebe haben bei dem Shutdown ihre frischen, bereits eingekauften
Lebensmittel und auch nicht längerfristig haltbare Getränke entweder an Bedürftige, z.B. an Tafeln,
verschenkt oder sie mussten vernichtet werden. Für alle Mitarbeiter wurde, soweit dies möglich und
machbar war, Kurzarbeit angemeldet.

Die Mitarbeiterstruktur im Gastgewerbe ist aufgrund des sehr unterschiedlichen und auch nicht zu
kalkulierenden Geschäfts durch viele Teilzeitmitarbeiter geprägt. Aufgrund der gesetzlichen
Regelungen zum Kurzarbeitergeld erhalten 450,--€ Kräfte jedoch kein Kurzarbeitergeld.
Auszubildende erhalten erst nach 6 Wochen Kurzarbeitergeld.

Die Soforthilfe ist von fast allen Betriebsinhabern beantragt und auch bewilligt worden. Diese Hilfe
war für die gastgewerblichen Betriebe zur Finanzierung der laufenden Kosten eine große Hilfe,
reichte aber nicht aus. Einige Betriebe haben eine Betriebsschließungsversicherung abgeschlossen,
nur leider sind viele Versicherungsgesellschaften nicht bereit, den gesamten versicherten Schaden
zu übernehmen und bieten als Vergleich geringe Summen an. Da es zu diesem gesamten Komplex
keinerlei Rechtsprechung gibt, ist der Ausgang eines Rechtsstreits ungewiss, so dass viele
Betriebsinhaber diesen Vorschlag der Versicherungsgesellschaften akzeptieren.

Um zumindest einige Einnahmen während der corona-bedingten Schließungszeit zu erhalten, haben
viele Betriebe einen Außer-Hausverkauf oder Lieferdienst angeboten. Diese Angebote sind mehr
oder weniger gut angenommen worden, waren aber nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein.

Die Öffnung der gastronomischen Betriebe ist seit dem 11. Mai 2020 unter Anwendung von strengen
Abstands- und Hygieneregeln möglich, wobei allerdings Bars, Clubs und Diskotheken weiterhin
geschlossen sind. Auch Familienfeiern und/oder sonstige gesellige Veranstaltungen sind weiterhin
verboten. Die erlassenen Abstands- und Hygieneregeln sind zur Eindämmung der Pandemie
unerlässlich und werden von den Betrieben auch strikt befolgt. Die Folge ist jedoch, dass sich ein
Öffnen der gastronomischen Betriebe unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht
kostendeckend durchführen lässt. Mit maximal 50 % der gesamten Kapazität an Sitzplätzen werden
nach ersten Rückmeldungen der Betriebe lediglich zwischen 15 % bis maximal 30 % der Umsätze aus
Vor-Corona-Zeit erwirtschaftet. Die durchgeführte Umfrage, an der sich über 70 % der
gastgewerblichen Betriebe beteiligten, werden gerade mal 25 % des in „normalen Zeiten“
erwirtschafteten Umsatzes erreicht. Für das Zusammenleben in den Kommunen ist das Öffnen der
gastronomischen Betriebe jedoch von großer Wichtigkeit, dienen sie doch dem Treffen der
Menschen zum Austausch und der Begegnung, prägen sie doch das Bild einer Kommune und sind für
das gesellschaftliche Leben von Bedeutung, sie bilden die Wohnzimmer der lokalen Gemeinschaft.
Die Gefahr, dass viele Betriebe diese Krise nicht unbeschadet überstehen, ist riesengroß. Aus den
Rückmeldungen der Betriebe lässt sich folgern, dass sicherlich 30 % der jetzt am Markt bestehenden
gastronomischen Betriebe nach der Krise für immer geschlossen bleiben werden. Gerade im
Münsterland, das durch häufig seit Jahrhunderten geführten Familienbetriebe geprägt ist, bedeutet
dies ein Wegfall von Kulturgeschichte und lang gelebter Tradition, der sich auf Jahre gesehen auch
nicht wiederaufbauen lässt.
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Newsletter der Bezirksregierung Münster – Trends und Entwicklungen

Für die Hotelbetriebe gilt etwas Ähnliches. Die Betriebe konnten, sofern es unter
betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten sinnvoll war, für Geschäftsreisende während des Shutdown
geöffnet bleiben. Seit dem 18. Mai sind in Hotelbetrieben wieder touristisch veranlasste
Übernachtungen unter Beachtung strenger Abstands- und Hygieneregeln möglich. Allerdings ist das
Buchungsverhalten der Gäste sehr zurückhaltend. An den „Langen Wochenenden“ zu Christi
Himmelfahrt und zu Pfingsten waren die Hotelbetriebe in der Region des Münsterlandes zwischen 50
% und 70 % ausgebucht, an den Tagen in der Woche jedoch nur zu 10 % bis 20 %. Die Hotelbetriebe
in den Zentren der größeren Städte, wie z.B. Münster, Rheine, Bocholt oder Ibbenbüren waren nicht
so gut gebucht, da diese eher von Geschäftsreisenden in der Woche aufgesucht werden. Aber auch
hier sind die Buchungen noch sehr verhalten, da Tagungen und dergleichen erst seit dem 30. Mai
wieder möglich sind.

Für den Monat März liegen die ersten Zahlen für die Hotellerie im Münsterland vor. Demnach hat es
in den gesamten 544 Beherbergungsbetrieben incl. Schulungsheime, Jugendherbergen, Vorsorge-
und Reha-Kliniken sowie Campingplätzen, 271.881 Ankünfte mit insgesamt 679.688 Übernachtungen
geben. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Gästeankünfte um 20,1 % und die Übernachtungen um
14,5 % im Vergleich der Monate Januar bis März 2019 und 2020 zurückgegangen.

Die Hotellerie im Münsterland setzt ihre Hoffnung auf den Deutschlandtourismus in diesem Jahr, da
wahrscheinlich viele Menschen ihren Urlaub nicht im Ausland verbringen werden.

Jetzt müssen gemeinsame Aktivitäten im Münsterland erfolgen, um auf die vielen Möglichkeiten für
den Urlaub, wie Radfahren, Reiten, Kanufahren etc. zu verweisen, denn durch den Tourismus
profitieren nicht nur Hotellerie und Gastronomie, sondern auch der Einzelhandel, der
Personennahverkehr und viele mehr.

Alle gastgewerblichen Betriebe hoffen auf eine Unterstützung durch das Land NRW und die
Bundesregierung, um langfristig ein gastfreundliches Münsterland zu gewährleisten.

Quelle: DEHOGA Westfalen e.V., Geschäftsstelle Münsterland
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Der Corona-Report für den Regierungsbezirk Münster ist eine Gemeinschafts-
produktion unter Federführung der Bezirksregierung Münster. Wir danken allen
Partnerinnen und Partnern für die gute Zusammenarbeit:

•   Agentur für Arbeit Recklinghausen
•   Agentur für Arbeit Rheine
•   DEHOGA Westfalen
•   Geschäftsstelle Münsterland
•   DGB Region Emscher-Lippe
•   DGB Region Münsterland
•   Handelsverband NRW Westfalen-Münsterland e.V.
•   Handwerkskammer Münster
•   IHK Nord Westfalen
•   Landwirtschaftskammer NRW
•   Münsterland e.V.
•   WiN Emscher-Lippe GmbH
•   Wirtschaftsförderung Münster GmbH

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