Costa sopra Intragna und Umgebung - Fastly

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Costa sopra Intragna und Umgebung - Fastly
www.mehr-werte.ch

Costa sopra Intragna und Umgebung
(basierend auf Informationen von Marianne Berna, Regula Bhend, Barbara
Hausammann, Regina Büchi, Elsanne und Hans-Jörg Gilomen vom Frühjahr
2021)

Inhalt

1. Besiedelung
2. Bewohner und ihr Leben
3. Osteria in Calezzo

1. Besiedelung
Anbau

Die Terrassen wurden mit Gerste, Mais, Hirse, Raps und Reben bepflanzt, ausserdem
mit Kartoffeln, Salat, Gemüse etc. sowie Kastanien. Die Nahrung bestand also aus
Mais, Kastanien, Eichelkaffee, Baumnüssen und Honig. Kaffee und Zucker waren
unbekannt, Brot assen nur die Kranken.

Und man jagte Vögel. Das folgende Gebäude war eher ein Roccolo als eine Grà (siehe
Anhang). Oder beides?

Bild aus „Raccolti autunnali“ von GIOVANNI BIANCONI.

Heute der Vorratsschuppen fürs Grottino, mit einem Anbau, s. weiter unten.
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Viehhaltung

Wiesen mit Steinmauern hielten das Vieh draussen, es handelte sich um Mähwiesen!
Die Kühe wurden in Ställen gehalten, weil sie wertvoll waren. Man hielt Schweine, u.a.
für die Abfälle aus der Milchwirtschaft, Geissen und Hühner. Vermutlich hielt man auch
Schafe für Wolle.

Arbeit

Die Frauen fertigten die Kleider, Schuhe wurden aus Stoffresten hergestellt. Sie
besorgten die Landwirtschaft, trugen Holz, Heu und Steinplatten. Die Hausgegenstände
waren fast ausschliesslich aus Holz.

Die Männer arbeiteten als Steinhauer, doch zum grössten Teil zogen sie im Winter nach
Italien und nahmen schon ihre 7 – 8-jährigen Knaben mit, die ihren Vätern beim
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Kaminfegen behilflich waren. Periodenweise wanderten die Männer nach Kalifornien
aus, und kehrten dann erst alt geworden wieder in ihre Heimat zurück, vielleicht mit
einem kleinen Vermögen, mit dem sie sich ein schönes Haus bauten.

Die Bürgergemeinde

Die Bürgerversammlung bestand aus den Oberhäuptern der Haushalte - es waren also
auch Frauen zugelassen. Die Verwaltung umfasste einen Sekretär, einen
Waldaufseher, einen Weibel, zwei Schätzer und zwei Wäger. Die Bürgergemeinde hatte
Erlöse durch Wald- und Landverkauf, Verkauf von Brenn- und Bauholz, Pachtzinsen,
Verkauf von Quellen und Zinsen für die Benutzungsrechte von Quellen.

Die Erlöse wurden zur teilweisen Steuerbefreiung der Bürger, für Bauwerke und für den
Waldreservefonds verwendet.

Die Bürger bekamen Bepflanzungsrechte, sie durften ihr Vieh auf dem Land der
Bürgergemeinde weiden lassen und konnten zum eigenen Gebrauch Gras schneiden
sowie Streue und trockenes Holz sammeln. Gegen bescheidene Abgaben konnten die
Bürger Bäume schlagen. Die Zuteilung von Brennholz erfolgte durch den Waldaufseher.

Fremde Familien im Gemeindegebiet konnten sich gegen besondere Abgaben
Nutzrechte verschaffen.
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2. Bewohner und ihr Leben

Leben

Man liest da und dort, dass wohl zuerst die Hänge und erst später das Tal in Intragna
besiedelt wurde – nicht zuletzt wegen der Räuber- und Mordbanden.

Die zu Intragna gehörigen Weiler Calezzo, Costa, Pila, Cremaso und Vosa waren
ganzjährig bewohnt, Matro, Gribel, Calascio, Derbi, Metri, Dröi und Comino hingegen
nicht.

Vermutlich waren einst
Intragna – Costa resp. Calezzo resp. Corcapolo resp. Brignoi – Selna - Dröi – Monte
Comino
und
Intragna – Pila – Cremaso – Matro – Gribel – Calascio und wohl Derbi
zwei unabhängige „Nutzungslinien“.

Beispiel: Die Geschwister Anna und Gottardo wohnten in Calezzo. Im Frühling zogen
sie nach Costa und bewohnten die Zimmer unter den Zimmern der Familie Büchi (s.
nordwestlich Haus 24) – und das heutige Grottino war ihr Stall. Im Sommer zogen sie
nach Monte Comino.

Das jetzige Grottino war der Stall der Geschwister Anna und Gottardo, sie hatten eine
Kuh (ein Bild der Fotografin Barbara Hausammann hängt im Grottino).
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Eine zweite Kuh befand sich im Stall vis-à-vis vom oberen Hauseingang des Hauses mit
der Nummer 8 im Haus mit der Nummer 13. Die Kuh gehörte der Familie Maggetti,
welche das Haus mit der Nummer 8 bewohnte. Ihre Kuh führten sie täglich zur Tränke
(warmer Quellbrunnen, siehe dazu eine sep. Dokumentation). Sie hatten eine Tochter
Chiarina, einen Sohn Alfredo, der während vieler Jahre Gemeindeschreiber in Intragna
war, sowie einen Sohn Domenico, der das Haus mit Nummer 8 erbte.

Agnese und Gottardo Maggetti (Eltern von Aurora Früh - Maggetti) besassen eine Kuh
und Ziegen. Im Bild Gottardo Maggetti mit Enkel Stefan Früh.

Die Kuh und die Ziegen waren im hinter dem Haus mit der Nummer 13 angebauten
Stall untergebracht. Sie hatte auch Hühner. Deren Stall befand sich zuunterst links in
der Casa Gottardo.

Familien in Costa, Calezzo und Umgebung

Die am meisten verbreiteten Namen waren Cavalli und Maggetti gefolgt von Pedrazzi
und Pellanda. Weitere Geschlechter waren Madonna, Mattoni, Piazzoni, Giovannari,
Jelmorini und in Pila Gambetta, Dilenna und in Corcapolo Salmina.
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Geschichte der Häuser in Costa

Das Haus mit der Nummer 17 (ehemaliges Ristorante Funivia, siehe sep.
Dokumentation) wurde von der Familie Pellanda ganzjährig bewohnt. Es ging an
Familie Wunderlin über und 2018 an Anita Meyer Hitz & Hanspeter Hitz.

Das Haus mit der Nummer 8 bewohnte die Familie Maggetti. Im Winter zog die Familie
nach Calezzo. Sohn Domenico, der das Haus mit Nummer 8 erbte, verkaufte es 1995
an Marianne Berna.

Das Haus mit der Nummer 6 wurde im unteren Teil von zwei Schwestern bewohnt (die
eine hiess Angelica). Im oberen Teil wohnte zeitweise die Mutter von Antonio Pellanda.
Später ging das ganze Haus in seinen Besitz über und von ihm an Hausammann.

(Bild ca. 1977)

Das Haus mit der Nummer 13 kaufte der Gemeindeschreiber Alfredo Maggetti, stockte
es auf und verkaufte es weiter an einen Deutschschweizer.

Im Haus „Gottardo“ wohnten ganzjährig die «Mannli», drei unverheiratete Männer
(Giacomo, Gottardo und Giuseppe Maggetti). Der älteste war für die Finanzen und den
Garten verantwortlich, der mittlere war jahrelang in Rom und briet Güggeli und der
jüngste hütete die Ziegen.

Im rosa Haus neben dem Haus „Gottardo“ wohnten die Eltern von Aurora Früh –
Maggetti.

Im Haus der jetzigen Fondazione Bick wohnte im Teil Casa Maria ganzjährig eine
alleinstehende Frau, Maria Prevosta [Hinweis zum Namen: Ein prevosto ist ein Probst,
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z.B. ein Pfarrer einer zentralen Pfarrei… diente sie einem Pfarrer? Und hiess sie
eigentlich anders.] Jedenfalls erbte sie das Haus vom Besitzer.

In ihren späten Jahren führte sie oft Selbstgespräche mit sonorer, weicher, aber
gespenstig anmutender Stimme, oder sie sprach laut mit ihren Katzen. Sie hatte
Aversionen gegenüber ihr unbekannten Männern, gegen welche sie zuweilen Teufels-
Handzeichen einsetzte, indem sie Zeige- und kleinen Finger gabelartig in deren
Richtung stiess. Gegenüber handfesten Zudringlichkeiten hätte sie sich mit einer stets
bereit stehenden Heugabel verteidigt. Sie besass einige Ziegen, sammelte Holz und
pflanzte Mais an. Mit einer Tafel Schokolade konnte man ihr eine riesige Freude
bereiten.

Im Haus von Maria wohnten unten zwei Brüder, die Holzfäller waren.

Häuser https://fondazionebick.ch/ und Umgebung

-   Cecile Aeberli war Sekretärin bei Emile Dreyfus. Er war ein bekannter Unternehmer
    und Sammler von Kunst. Da er keine näheren Erben hatte, brachte er sein
    Vermögen in eine Stiftung (www.dreyfussstiftung.ch) ein. Cecile Aeberle wurde
    Stiftungsrätin.
-   Bea Aeberle-Leugger und Max Aeberle kauften 1953 die heutige Casa Cecilia und
    das dahinterliegende Haus mit finanzieller Unterstützung von Cecile Aeberli. Sie
    renovierten die Häuser und nannten das vordere Casa Cecilia nach der Mutter von
    Max Aeberle.
-   In der Casa Maria lebte Maria.
-   Als Maria in den späten 70er-Jahren starb, übernahmen Alfredo Maggeti (der
    Gemeindeschreiber) und Pasqualino Maggetti das Haus und verkauften es alsbald
    Bea und Max Aeberle. Diese renovierten die Casa Maria und zogen dorthin.
-   Bea Aeberle schuf mit der Hinterglasmalerei-Technik die verschiedenen Bilder in
    der Casa Cecilia und in der Casa Maria.
-   Bea Aeberle stürzte von der Terrasse der Casa Maria und verletzte sich tödlich.
-   Max Aeberle heiratete dann Verena Graf.

-   Elsanne und Hans-Jörg Gilomen mieteten seit 1967 das hinter der Casa Cecilia
    liegende Haus.
-   Als Max Aeberle die Krebsdiagnose erhielt, verkaufte er Elsanne und Hans-Jörg
    Gilomen dieses Haus aus finanziellen Gründen.

-   Verena Graf schenkte später die Casa Maria und Casa Cecilia der Stiftung
    Fondazione Bick.

-   Bea und Max Aeberle sowie die Familie Büchi renovierten die Häuser vorbildlich in
    traditioneller tessiner Art – unter Verwendung der üblichen Baustoffen von hier,
    ausgeführt durch hiesige Handwerker, mit traditionellen Steindächern, keine
    übertriebenen Vergrösserungen.

„Casa“ Anna e Gottardo

Die Geschwister Anna und Gottardo wohnten in Calezzo. Im Frühling zogen sie nach
Costa und bewohnten die Zimmer unter den Zimmern der Familie Büchi (s. nordwestlich
Haus 24):
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Auf dem Türsturz das Datum 1702:
Häuser A und B

  -   Der Architekt Gisler baute das Atelierhaus B und kaufte das Haus A (Casa
      Gisler).
  -   Henriette Aeberli, eine Tochter von Cecile Aeberli, heiratete den Sohn des
      Architekten Gisler (welcher Polizeichef von Zürich war). Die Kinder, Jacqueline
      und Felix, erbten die beiden Häuser. Die Casa Gisler wird an Herrn Meier
      verkauft. Felix stockt das Atelierhaus auf und muss es dann verkaufen.
  -   Herr Meier stürzt im Tessin zu Tode. Sohn und Tochter erben die Casa Gisler.
      Die Tochter kauft später das von Pedrazzi erbaute Haus westlich von Haus 6
      (oberhalb des Weges).
3. Osteria in Calezzo
Rita Maggetti führte im eigenen Haus eine Osteria.
                      Sie führte später auch das Ristorante Funivia (heute Cà Terrazza).

In den beiden Hausteilen westlich der ehemaligen Osteria wohnte der Schwager der
Wirtin mit Familie.

Im Haus östlich der ehemaligen Osteria wohnten zwei Schwestern, Caterina und
Amabila. Caterina, betrieb auf der Piazza in Intragna in diesem Haus
einen kleinen Laden mit Lebensmitteln.
Die beiden Schwestern kamen viele Jahre lang regelmässig zu Fuss nach Costa, um in
der Kirche für Ordnung, Blumenschmuck etc. zu sorgen. Sie läuteten jeweils auch die
Messe ein, wenn – etwa einmal im Monat an einem Samstag – der Pfarrer von Intragna
heraufkam.

Ristorante Funivia (heute Cà Terrazza): Wirtinnen und Wirte

-    Rita Maggetti in den 50er-Jahren
-    Eva und Livio ….
-    nochmals Rita Maggetti
-    …
-    Aurora?
-    …
Anhang: Roccolo (Vogelfangturm)

Aus „Tracce d’uomo“ (dt. Version) von Ente Turistico del Luganese.

Rocollo von Ronco bei Castelrotto.

Der Roccolo (Vogelfangturm und umliegendes Gelände) von Ronco, der im Besitze von
der Familie Riccardo Rossi war, wurde um 1780 gebaut. Rund um den Turm verlief ein
doppelter Kranz von Hainbuchen; zwischen diesen und dem Roccolo wuchsen
Sträucher, deren Beeren von den Vögeln als Futter (pastüra) bevorzugt wurden.

Erhalten geblieben ist ein kleiner Teil dieses zweifachen Ringes von Hainbuchen,
zwischen denen rund 40 cm über dem Boden ein weiss-braunes, 3.80 m hohes und
30 - 40 Meter langes, leicht elastisches Netz gespannt wurde. Die vorüberfliegenden
Zugvögelschwärme wurden mit verschiedenen Methoden auf die Bäume und Sträucher
des Roccolo gelockt. Wichtig waren vor allem die Lockvögel, die in rund
20 – 30 Käfigen auf die Bäume verteilt wurden. Der Vogelfänger trug seinen Teil durch
allerlei Flöten und Pfeifen bei, die er um den Hals trug. Von diesem fröhlichen Konzert
angezogen, flogen die Vögel zum Roccolo und mischten sich, auch weil sie reichlich
Futter fanden, in den trügerischen Chor. Die vorüberziehenden Zugvögel meinten, auf
den Bäumen rund um den Turm rasten und fressen zu können. Der Vogelfänger, der
oben im Roccolo auf der Lauer lag, warf nun ein Schreckinstrument (Squasch) durch
den schmalen Mauerspalt. Dieses hatte unterschiedliche Formen und erzeugte einen
schrillen Ton. Die aufgescheuchten Vögel versuchten zu fliehen und verfingen sich in
den zwischen den Hainbuchen aufgespannten Netzen. Der Vogelfänger und seine
Helfer beeilten sich, ihre kleinen Opfer zu fangen. Sie fanden in den Netzen Hunderte
von Vögeln oder auch nur eine Handvoll Federn: Die ideale Fangzeit war von
September bis Dezember.

Im Erdgeschoss des Roccolo wurden die Lockvögel in Käfigen gehalten, im ersten
Stock ruhte sich der Roccolat (Vogelfänger) aus, im zweiten Stock legte er sich auf die
Lauer.

Obwohl ein eidgenössisches Gesetz (1785) den Vogelfang in den Roccoli verbot, wurde
der Turm von Ronco bis 1929 benutzt. Danach diente er als Basciotta, als Hinterhalt für
die Vogeljagd mit Gewehren. Die erlegten Vögel wurden in eigens dafür eingerichteten
Herden im Grotto von Ronco zubereitet.
Anhang: Grà (Kastanien-Dörrhaus)

Aus https://www.ticinoweekend.ch/vallemaggia/gra-kastanie-doerren-malcantone-
muggio-vallemaggia-herbst-farben/. vom 30.09.2012.

Die Grà, Effizienz aus alten Zeiten

Die Kastanie war einst das Grundnahrungsmittel der Tessiner. Um dieses haltbar zu
machen, bedurfte es einiger Erfindungen. Eine von ihnen ist die Grà, das Kastanien-
Dörrhaus.

Die Grà ist heute fast nur noch in musealen Kontexten zu sehen, in Moghegno im
Maggiatal zum Beispiel, am Kastanienweg im Malcantone oder in Cabbio im Muggiotal.

Die Grà ist ein kleines Steinhaus mit einem Giebel- oder einem Pultdach aus
Granitsteinen, in dem Kastanien getrocknet wurden. Das Haus hat zwei Geschosse,
das untere ist der Feuerraum, auf dem oberen lagen, durch einen Holzrost abgetrennt,
die Kastanien. Sie wurden über kleiner Hitze mit mässiger Rauchentwicklung getrocknet
und konnten so während der Wintermonate in verschiedenen Formen weiterverwertet
werden. Die Grà besitzt keinen Kamin, der Rauch sucht sich seinen Weg durch die
Ritzen im Steindach. Früher wurden in einer Grà bis zu 500 kg Kastanien aufs Mal
getrocknet und es war die Aufgabe vieler Menschen im Dorf, den Trocknungsvorgang
im Schichtbetrieb fachmännisch zu begleiten.

Aus https://www.ascona-locarno.com/de/events/details/Beladen-der-Gr%C3%A0/41791
und https://www.ascona-locarno.com/de/events/details/Scarico-della-
Gr%C3%A0/66136.html vom 22.10.2020

Grà Moghegno (siehe auch https://castagne.ch/):
Die Arbeitsgruppe der Grà Moghegno veranstaltet jedes Jahr das traditionelle Be- und
Entladen der Grà, um die unverzichtbare Methode des Trocknens und Konservierens
der Kastanien, die das Leben der Bewohner des Tals in den vergangenen
Jahrhunderten geprägt hat, bekannt zu machen und weiterzugeben.

Die Ladung der Grà erfolgt Mitte Oktober und besteht aus dem Wiegen und Erfassen
der Kastanien, die von ihren Besitzern in die Grà gebracht werden, und dem
anschliessenden Sortieren auf dem Rost im Obergeschoss des kleinen Steinhauses. Im
Untergeschoss wird das Feuer gezündet und die für die Trocknung notwendige Wärme
erzeugt. Das Feuer brennt für die nächsten drei Wochen und wir täglich von den Feuer-
Verantwortlichen bis zur Entladung überprüft, die in der Regel zwischen Ende Oktober
und Mitte November stattfindet.

Die Entladung der Grà erfolgt bei jedem Wetter, etwa drei Wochen nach der Beladung.
Sie findet in der Regel zwischen Ende Oktober und Mitte November statt.

Die Entladung besteht darin, die noch warmen Kastanien in lange Stoffsäcke zu legen,
die dann auf die Stämme geschlagen werden, bis die Schale der Kastanien zerbricht.
Die Kastanien werden dann von den Resten der Schale getrennt und von Hand
gereinigt, bevor sie an die Besitzer zurückgegeben werden. Jedes Jahr am Tag der
Entladung organisieren die Initianten des Centro Natura Vallemaggia
(https://www.cnvm.ch/) in Zusammenarbeit mit dem APAV (https://www.apav.ch/de/),
dem Forstamt und Freiwilligen einen Lehrpfad für Schulen rund um die Grà Moghegno,
der das Schlagen von Kastanien, den Esskastanienbohrer, die Mühle, in der ein Teil der
getrockneten Kastanien für die Herstellung des Mehls bestimmt ist, die Grà, den Torf,
die Kastanienwälder und eine lustige Geschichte beinhaltet.
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