DAS LINDENBLATT Johanni 2021 - Waldorf Schönau
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DAS Johanni 2021 LINDENBLATT Zeitschrift für Eltern, Lehrer*innen, Schüler*innen und Freunde der Rudolf Steiner Landschule Schönau
Aus dem Schulverein Der Sommer naht nun mit Riesenschritten, und in diesem Lechner Edi ins Paradies schauen. Was wollen wir mehr? Jahr wird es auch wieder ein Workcamp in Zusammenarbeit Nun wird am 26.6. doch noch ein Sommerfest stattfinden. mit dem Service Civil International (SCI) geben: StudentIn- Hier möchten wir unseren Geburtstag feiern und hoffen auf nen aus aller Welt helfen uns beim Renovieren. Via jour-fi- wunderbares Wetter! Im letzten Jahr kam das Feiern eindeutig xe-Liste wissen Sie ja schon, dass wir in der Zeit vom 12. bis zu kurz. So freuen wir uns auf mehr Veranstaltungen im neuen zum 30.7. auch Unterstützung aus der Elternschaft brauchen. Schuljahr, beginnend mit verschobenen olympischen Spielen Melden Sie sich bitte bei uns, wenn Sie tageweise unterstützen im September und dem Herbstfest. können. Und der Kindergarten- und Schulverein freut sich auch da- Generell suchen Baukreis, PR-Kreis, Elternbeitragsgruppe, rauf, die Selbstverwaltung frisch zu greifen, damit auch unsere das Schulzeitungs- und das Olympia-Team neue Mitarbeiter- neueren Eltern erleben können, was unseren Kindergarten- und Innen – garantiert wird fröhliches Schaffen! Schulverein ausmacht. Der Juni ist heuer unser Theatermonat: Am 2.6. führte die Wir wünschen einen schönen Sommer und grüßen herzlich! 4. Klasse unter der Platane ihr Theaterstück auf, und es folgten noch die 2. und 3. Klasse. Die Marionetten der 7. Klasse wollen Nina Stranz und Angelika Lütkenhorst endlich zum Leben erweckt werden, und die 12. Klasse lässt den für den Vorstand DAS Johanni 2021 LINDENBLATT Inhaltsverzeichnis Gedanken ...........................................................................................................................................................................................4 Aus dem „(Heim-)Unterricht“ 2. Klasse: Das Klassenspiel der 2. Klasse - Die Goldene Gans ...................................................................................4 3. Klasse: Handwerkerausflüge..............................................................................................................................................5 3. Klasse: Gedicht zur Ackerbau-Epoche ...........................................................................................................................6 4. Klasse: Was haben Blaumeise und Elefant gemeinsam? ..........................................................................................6 4. Klasse: „Der Baumeister“ - mehr als ein Theaterstück..............................................................................................8 9.-11. Klasse: Oberstufen Projektwochen .......................................................................................................................... 10 Klassenfotos.............................................................................................................................................................................. 14 Allgemeine Berichte Das Schulgelände .....................................................................................................................................................................16 Kindergarten: Elementarwesen und unsere Verbindung zur elementarischen Welt............................................17 Gute Geister im Gespräch – Ada Rogalla ........................................................................................................................ 18 Jubiläumsjahr: Unser Leitbild .............................................................................................................................................20 Jubiläumsjahr: Meine erste Begegnung mit unserer Schule ................................................................................... 21 Jubiläumsjahr: Ein ganz besonderes Schuljahr ............................................................................................................ 21 Jubiläumsjahr: 30 Jahre RSLS ..........................................................................................................................................22 Jubiläumsjahr: 21 Jahre Waldorfschule – Meine Erfahrungen ................................................................................24 Aus dem Schulbüro, Manuelas Kolumne...........................................................................................................................24 Schule, Hort und Kindergarten - wertvollste Stützen in einem Krisenjahr ...........................................................25 Social Media / Internet / Smartphone ...............................................................................................................................26 Ferienrätsel & Pinnwand .......................................................................................................................................................27 Termine .......................................................................................................................................................................................28 Johanni 2021 - Rudolf Steiner Landschule Schönau 3
Gedanken Hermann Steier „Ich informiere mich gut, damit ich den anderen sagen kann, was sie falsch machen“, erklärt in etwa einer der Schauspieler in der Künstleraktion „Alles dicht machen“. Als Lehrer bin ich ständig der Versuchung ausgesetzt, SchülerInnen zu erklären, „was sie falsch machen“. Die Mathematik hat den Ruf, dass es dort stets nur eine richtige Lösung gäbe und die anderen falsch sind. Doch das gilt erst, wenn sie tot ist, wenn es nur mehr darum geht, die Gedanken eines anderen auswendig wieder zu geben. Aber eigentlich ist Mathematik ein Spiel, ein kreativer Schaffensprozess. Beim mutigen Gehen von unbekannten Wegen lernen die Jugendlichen, was Mathematik ist. Das Suchen und Finden ist, was sie im Leben werden wieder anwenden können. Wann immer ich glaube, etwas besser zu wissen, habe ich Und dabei gibt es kein Richtig und Falsch – außer ihnen den selbst etwas zu lernen über das Lernen, über mein Verhältnis zu Spaß zu verderben, indem ich ihnen sage, „wie es geht“, oder anderen, über den Sinn des Wissens, über Reife und Früchte. noch schlimmer, dass es „so nicht geht“. „Schreiben Sie die Hermann Steier Lösung nicht an die Tafel, ich bin noch nicht so weit“, sagt eine SchülerIn, und ich ahne, worauf es ankommt. Wie leicht glaube ich, etwas besser zu wissen als andere und biete generös meinen klugen Rat an. Aber mein Wissen hat für Zu bergen Geistgeschenk im Innern, andere keinen Wert, wenn sie dadurch um wichtige Erfahrungen Gebietet strenge mir das Ahnen, gebracht werden und es an nichts anknüpft, das sie schon erlebt Daß reifend Gottesgaben haben. Indem ich es für mich behalte, könnte es aber in mir selbst In Seelengründen fruchtend zu etwas reifen, das in mir fruchtet, statt anderen aufgedrängt nur Der Selbstheit Früchte bringen. Tand zu sein. Bin ich Handelsvertreter, Marktschreier oder kann Rudolf Steiner, Seelenkalender 16 ich dem Obstbaum gleich werden, der still abwartet, ob jemand kommt, der seine Früchte pflücken will? Das Klassenspiel der 2. Klasse - Die Goldene Gans Eindrücke aus Schauspieler- und Zuschauerperspektive 2. Klasse Wir haben das Theaterstück „Die Goldene Gans“ geprobt und Wir waren gestern bei der ersten Theateraufführung unseres Sohnes aufgeführt. Wenn einer den Text vergessen hat, hat ihm ein anderer, der Christopher, der in die 2. Klasse geht. daneben steht, den Text zugeflüstert. Wir haben uns gegenseitig geholfen Er war schon vor der Generalprobe aufgeregt, aber vor den Eltern und gesagt, wann der Einsatz ist. Alle haben so toll zusammengehalten! zu spielen, war noch einmal eine besondere Herausforderung für ihn. Er Vor der Aufführung waren wir alle ganz aufgeregt. Meine Knie haben hatte Lampenfieber, war sehr aufgeregt und hat, trotz der Erschwernis gezittert. Es war voll cool, ich liebe meine Klasse. (Lea) durch die Krücken und sein verletztes Bein, alles ganz wunderbar gemeistert. „Das war die coolste Epoche des ganzen halben Jahres“ sagte Ylvie, Die Kinder haben alle großartig gespielt, ohne Unterstützung und das habe ich vollkommen während dem Theaterstück gespürt! wussten sie, wer wann dran kommt, welche Utensilien sie brauchten und Es ist faszinierend zu sehen, was die Kinder gemeinsam mit Fr. was als nächstes kommt. Alle haben richtig toll gesprochen, konnten ihre Heissenberger, in dieser doch etwas herausfordernden Zeit, geschafft Texte und hatten die Möglichkeit, ihre schauspielerischen Fähigkeiten haben! Jedes Kind hat seine Rolle richtig gelebt und einfach mit auszuleben. voller Begeisterung gespielt - die jubelnden Zuseher am Ende des Voller Stolz und Begeisterung haben wir die Aufführung sehr Stückes hätten am liebsten noch eine Vorführung gesehen. Und Fr. genossen und möchten auch Frau Heissenberger einen großen Dank Heissenberger war mit einem dicken Grinsen im Gesicht sichtlich stolz dafür aussprechen. auf ihre 2. Klasse! (Mario Szabo, Papa von Ylvie) Es war ein wundervoller, direkt magischer Moment, der uns für immer in Erinnerung bleiben wird. Es war unglaublich toll! (Marion Kainz, Mama von Mateo) (Familie Lehnort-Large mit Christopher) 4 Rudolf Steiner Landschule Schönau - Johanni 2021
Das Klassenspiel der 2. Klasse - Die Goldene Gans (Fortsetzung) 2. Klasse Herrlichstes Sommerwetter, die mächtige Platane als beein- cher keine einfache Sache. Es hat sich aber gelohnt! druckende Kulisse, 20 vorfreudig aufgeregte, motivierte, textsichere, Die Freude, mit der die Kinder ihre Rollen spielten, schwappte stimmkräftige, top vorbereitete Kinder mit lachenden, stolzen Gesich- auch auf uns Erwachsene über, als wir bei prächtigem Wetter unter tern auf einer Bühne (plus ein weiteres backstage, nämlich jenes der der Platane der Vorführung lauschten. Nach beinahe 8 Monaten coro- Klassenlehrerin Frau Heissenberger) …. nabedingter kultureller Abstinenz endlich wieder ein Gemeinschafts- Ein erfreulicherer Ausklang des 2. Schuljahres hätte uns Eltern erlebnis! nicht beschert werden können! Alle waren sie da, gesund und hübsch gekleidet. Etwaige Nervo- Julia Rauch (Mama von Vinzenz) sität der Kinder, von der einige Eltern im Vorfeld berichtet hatten, war keineswegs zu spüren. Auch die längsten Textpassagen wurden Viele Wochen intensiver Arbeit gingen dem Ereignis voran. Am bravourös gemeistert. Hut ab vor so viel Engagement der Schauspie- 10. Juni war es endlich so weit! Die 2. Klasse führte das Märchen „Die lerInnen und der Regisseurin! Goldene Gans“ nach den Gebrüdern Grimm auf. Wir freuen uns schon jetzt aufs nächste Jahr! Zwanzig engagierte Kinder unter einen Hut zu bringen war si- Editha Reindl (Oma von Vinzenz) Handwerkerausflüge Claudia Ettl 3. Klasse Die 3. Klasse und Frau Ettl bedanken sich sehr herzlich bei Frau Loschan und Frau Schmuck-König für die schönen Erinnerungen an unsere Besuche in der Keramikwerkstatt und der Backstube! Vielen Dank! Rozanna T. mit Roos v. R. mit Hanna R. mit Emilia Z. mit Sophie V. mit ihrer Sophie E. mit Timo J. mit ihrem Hasen ihrer Schildkröte Hasen und Pferd Fuchs und Fußball Schildkröte Schatulle und Rose Tom & Jerry Rozanna T. Sophie V. und Die Brotteigknet- Am Ende durften In der Backstube Timo J. und Emi- Roos v. R. mit konzentriert sich Hanna R. maschine wir alles mitnehmen von Fr. Schmuck- lia Z. passen ganz ihrer Teigbrille beim Handwerk König genau auf Johanni 2021 - Rudolf Steiner Landschule Schönau 5
Gedicht zur Ackerbau-Epoche 3. Klasse von Timo Es war einmal ein Bauersmann der schaute seine Rüben an. Was sah er denn dort drüben nah’ bei seinen Rüben? Den bösen Teufel Tunichtgut der wollte ihm gar rasch ans Blut. Der wollte seine Seele lecken. Ja, den Bauern wollte er necken. Doch der kluge Bauersmann rennt nun fort so schnell er kann. Grad noch schafft ers hinters Tor und schiebt ganz schnell den Riegel vor. Der Teufel rennt so schnell er kann doch kommt er keinen Schritt voran denn auf dem Wege stand - oh seufz ein riesengroßes Christenkreuz. Was haben Blaumeise und Elefant gemeinsam? Caroline Blasel 4. Klasse In der zweiten Epoche „Tierkunde“ widmen wir uns der Völker, denen die edlen Rosse nur Furcht und Elend abgewinnen Maus, dem Pferd, der Blaumeise und dem Elefanten. konnten, wurden sie doch auch zu Kriegszwecken gegen diese Auf den ersten Blick wirken diese vier Tiere ganz und gar Völker eingesetzt. Als Beispiel dienen die Kriegswägen der zufällig zusammengewürfelt, das Gegenteil ist jedoch der Fall. Ägypter gegen die Israeliten. Selbst in der Rede Hiobs kommen Maus und Pferd, beide stehen in engem Zusammenhang mit sie vor, wenn Gott sich sogar als „Gott der Rösser“ bezeichnet. dem Menschen. Beides sind Säugetiere. Beide sind hoch erregbar Diese Wahrnehmung der Pferde als Bedrohung ist heutzutage und jederzeit auf der Hut davor, ihr Heil in der Flucht suchen zu weitestgehend in Vergessenheit geraten. müssen. Und trotz dieser Gemeinsamkeiten könnten sie kaum Auch im Begreifen von Raum sind diese beiden Tiere völlig verschiedener wahrgenommen werden. unterschiedlich. Die Maus ist ganz und gar am Boden befindlich. Die eine wird eher als Schädling wahrgenommen, trat sie Mit ihren kurzen Beinchen huscht sie direkt über oder direkt doch oft genug als Plage und Überträger von Krankheiten auf. unter dem Boden, immer in Berührung mit dem Untergrund. Dabei wird jedoch oft verdrängt, wie sehr sie uns in neuerer Zeit, Der Schwanz gibt ihr nicht nur die Möglichkeit von mehr auch bei der Überwindung von Krankheiten als armes Wesen in Balance, sondern bringt sie noch mehr in diese berührende Laboren geholfen hat. Position. Nur nicht zu weit weg von dem, was sie trägt, immer Das andere ist dem Menschen Hilfe, wurde von ihm schön bodenständig bleiben, selbst beim Klettern in hohem domestiziert, um Entfernungen zu überwinden und schwere Geäst oder an Häuserfassaden. Arbeit zu leisten. Jedoch gibt es auch, besonders in alter Zeit, Wie anders ist da das Pferd, es strebt in die Weite, hochbeinig 6 Rudolf Steiner Landschule Schönau - Johanni 2021
und elegant galoppiert es über die Wiesen. In dieser Gangart ist nichts anderes als ELFENbein. Ganz deutlich wird hier, dass die ein Moment, an dem nicht ein Fuß mehr den Boden überhaupt Menschen, die vor uns da waren, eine feine Beobachtungsgabe berührt. Und das Wort Fuß ist hier überhaupt unpassend, denn hatten. Sie sahen die Elfe im Elefanten, sie wussten um die eigentlich handelt es sich bei den Hufen nur um eine Zehe, mit heitere Leichtigkeit, die mich fast staunen lässt, dass dieses Tier denen das Pferd die Erde berührt. nicht über dem Boden schwebt. Wie sehr solche Beobachtungen doch die Augen öffnen Feinfühlig wie die kleine Blaumeise nimmt er selbst die können für die Vielfalt und die Wunder der Natur! kleinsten Schwingungen im Boden auf und wird daher auch als Doch wir lernen nicht nur Diversität in dieser Epoche Seismograf des Tierreichs bezeichnet. zu schätzen. Die Blaumeise und der Elefant… Was könnten Beide Tierarten, sowohl die Blaumeise als auch der Elefant, diese beiden augenscheinlich so unterschiedlichen Tiere wohl waren in den letzten Jahren von einem geheimnisvollen gemeinsam haben? Das eine ein Vogel, das andere ein Säugetier. Massensterben betroffen (bei den Elefanten fand man Tuberkel- Die Blaumeise singt in hohen Tönen, während der Elefant mit und Covidviren, bei den Blaumeisen war der Grund die Infraschall kommuniziert. Das Vögelchen wiegt einige Gramm, Lungenentzündung), und das, während die menschliche Welt der Elefant 6,5 Tonnen. Man mag es kaum für möglich halten, zusah, wie George Floyd hilflos „I can‘t breathe“ rief und die ganze aber beide Tiere sind eng mit dem Element Luft verbunden. Welt von einer neuartigen Lungenkrankheit betroffen und als Bei der Meise ist es augenscheinlich. Nicht nur fliegt sie, auch Gesellschaft herausgefordert wurde. Vielleicht ist dieser Gedanke ihre Federn und Knochen sind mit Luft gefüllt. Sie jagt in der auch wert, gedacht zu werden. Vielleicht müssen wir diese beiden Luft, sie nutzt die feuchte Luft am Morgen und Abend, um zu doch so ähnlichen, verspielten, sozial so bewussten Tiere auch kommunizieren. Ja, eindeutig ein Lufttier. als Seismografen der Gesellschaft verstehen..? Selbstverständlich Der Elefant mag schwer sein, aber auch er ist ein Lufttier. aber nicht im Klassenzimmer einer vierten Klasse. Fast alles an ihm ist durch seinen Atemapparat bestimmt. Am Wir werden uns auf das Schöne konzentrieren und die offensichtlichsten wird das an seiner überdimensionalen Nase, Diversität, sowie das Verbindende feiern. Wir werden uns dem Rüssel, der, 130kg schwer, dennoch frei durch die Luft darin üben, wertfrei zu beurteilen. Und wir werden atmen – bewegt und fast so geschickt wie eine menschliche Hand benutzt im Rhythmus der Blaumeise, im Rhythmus des Elefanten, im wird. Rhythmus der Erde. Mit all seinen Luftkammern in seinem Inneren, oszillar und Außerdem werden sich die Kinder eigenständig tiefer mit organisch gleicht der Elefant eher einem Luftballon, der über einem frei gewählten Tier verbinden, indem sie ein Referat die Erde schwebt, als dem schweren Koloss, den man vor sich darüber halten und es in einem künstlerischen Projekt im stehen meint. Seine mit Luft gefüllten Lungenflügel wiegen jeweiligen Lebensraum zum Leben erwecken. 98kg, und auch sein Kopf ist mit Luftkammern durchsetzt. Und Wie schön, dieses Schuljahr mit so einer lebendigen Epoche der Name Elefant bedeutet ja auch sprachgeschichtlich gesehen zu beenden. Johanni 2021 - Rudolf Steiner Landschule Schönau 7
„Der Baumeister“ - mehr als ein Theaterstück 4. Klasse Caroline Blasel Die Geschichten aus der Edda begleiteten die vierte Klasse Text so laut sprechen würden können, dass man sie auch in den das ganze Schuljahr hindurch. Wann immer wir gemeinsam im hinteren Reihen verstehen würde. Klassenzimmer sein durften, waren auch Odin, Thor, Freya und Einige der Rollen waren sehr groß und erforderten neben Iduna, Riesen wie Loki und auch Zwerge bei uns. Eine der Ge- einer gehörigen Portion Textlernens auch schauspielerisches Ge- schichten, „Der Baumeister“, fand besonderen Gefallen bei den schick. Eine Challenge, die alle mit Bravour meisterten. Kindern und ließ sich gut zu einem Theaterstück adaptieren. Waren wir bis einige Tage vor der Vorstellung noch in Win- Die Schüler*innen waren hoch motiviert und wünschten sich terjacken gehüllt gewesen, war uns bei den letzten Proben auch ein „richtig großes Bühnenstück“, und mit sechs neuen Klassen- das Wetter hold, sodass sich die Gött*innen auch an ihre Kostüme mitgliedern, nach all den Lockdowns und den geteilten Unter- gewöhnen konnten. richten, den ausgefallenen Ausflügen und der abgesagten Lang- Und dann war der große Tag gekommen und die vierte Klasse laufwoche, sah ich endlich die Chance gekommen, mit einem mehr als aufgeregt, ihr Können vor fast der gesamten Schule zei- intensiven Projekt die Klasse wieder zu einer Gemeinschaft zu- gen zu dürfen. Alles lief glatt, und ihre Augen strahlten vor Stolz sammen zu führen. und Glück, als sie von vielen Seiten zu hören bekamen, wie ein- Glücklicherweise stand auch das Oberstufenprojekt an, und drucksvoll und gut ihre Aufführung gewesen sei. ich durfte mich über die wirklich sehr rege Mithilfe dreier Ober- stufenschülerinnen freuen. So wurde aus dem Klassengemein- Am Abend gab es dann eine wirklich sehr gelungene Vorstel- schaftsprojekt sogar ein Schulgemeinschaftsprojekt. Die Kinder, lung vor den Eltern und Verwandten. Das Publikum war riesig die ja aufgrund der Coronasituation nun schon über ein Jahr so groß und der Abend lang, weil es einfach so schön und nett war, gar nichts mehr mit ihren Pat*innen unternehmen konnten, be- endlich einmal wieder als Gemeinschaft zusammen das Schaffen kamen nun auf eine Weise Kontakt mit den Großen, die ihnen der Kinder zu feiern. unglaublich gut tat. Sie fühlten sich ernst genommen und gern „Der Baumeister“ war mehr als nur ein Viertklass Stück. Es gehabt. Ihnen wurde eine große Sache zugetraut und genau die ging hier auch, oder vielleicht sogar in erster Linie, um die Rück- Hilfestellung angeboten, die gefragt war. eroberung von Gemeinschaft. Und es war rührend, bewegend, Johanna, Mia und Pauline kümmerten sich nicht nur um die wunderschön und wichtig zu sehen, wie gut das auf so vielen ver- Motivation ihrer Schauspieler*innen, sondern auch um das Büh- schiedenen Ebenen geklappt hat. nenbild, die Kostüme und führten gemeinsam mit mir die Regie. Herzlichen Dank an alle, die daran mitgearbeitet haben: Die Eine echte Herausforderung war die Akustik. Wir spielten un- Schüler*innen der vierten Klasse, Johanna, Mia und Pauline aus ter unserer schuleigenen Yggdrasil (der Platane), die eine wunder- der Oberstufe, die Kolleg*innen, die ihre Mitarbeit am Projekt schöne Kulisse abgab. Daher mussten wir sehr viel lauter sprechen ermöglicht haben, Gaby Weber, die einzelnen Schauspieler*innen als im Festsaal, um Wind, Vögel und Autos, dann und wann auch ein Sprachtraining zukommen ließ, Susanne Pfeiffer, die geduldig mal einen Traktor oder einen Hubschrauber zu übertönen. Leo gab versuchte, eine Eurythmie Einlage ins Stück einzuarbeiten, Su- uns da eine große Hilfestellung, wenn er gerade mit dem Rasen- sanne Kaurek für die zauberhaften Fotos und an die Eltern, die traktor oder einer anderen Maschine im Gelände zugange war. mir am Abend so tatkräftig beim Hin- und Herräumen geholfen Bis zur Generalprobe blieb es trotzdem spannend, ob alle den haben. 8 Rudolf Steiner Landschule Schönau - Johanni 2021
Oberstufen Projektwochen zusammengetragen von Heike Lampert 9.-11. Klasse Einleitung den hatten. Ich glaube, in der Küche hat- 4. Klasse, wo wir mit den Kindern fleißig, den Als wir OberstufenschülerInnen vom te man am meisten Spaß, man hatte zwar Hauptunterricht durch, geprobt haben. Als Projekt erfahren haben, waren die Mei- einen Plan und ein Rezept - im Endeffekt die anderen mit ihrer Arbeit begonnen haben nungen geteilt. Einige von uns waren top sind wir aber immer mit Improvisations- waren wir schon längst dabei, in der Kostüm- motiviert, und die andere Hälfte war sehr talent an die Arbeit gegangen. Wir haben kammer passende Kleider, Röcke und Män- skeptisch- aber etwas Genaues darunter jede Schwierigkeit erfolgreich zunichte ge- tel herauszukramen und umzunähen. Die vorstellen konnten wir uns nicht. Wäh- macht. Apropos zunichte, das Essen war Nachmittage verbrachten wir damit leichte rend andere Ideen gesammelt haben, wie immer köstlich, es gab keine Meutereien Steine, vergoldete Hammer und fehlgeschla- man das Projekt so spannend wie möglich auf der Bounty. Inzwischen glaube ich, wir gene Äpfel zu basteln. In den drei Wochen gestalten kann, haben andere einen fixen könnten alle 5 Sterne Köche werden. (Ich erschufen wir den schönsten Göttersaal As- Praktikumsplatz vorgezogen. Einen Monat hatte das Glück, dass ich dreimal kochen gard’s und brachten schüchternen Kindern vor dem Projekt haben 10. und 11. Klasse durfte und und kein einziges Mal abwa- sowie denen die zu leise sprachen das Schrei- Ideen aufgeschrieben, die wir gerne in den schen musste!!!) en bei. Trotz der Zweifel, dass wir nicht fertig drei Wochen verwirklichen wollten. Leider werden, spielten die Kinder das Theaterstück war es nicht möglich, den Großteil davon 3 Klassen, 3 Wochen „Der Baumeister“ aus der Edda mit hervor- umzusetzen. Dafür haben wir andere inte- Am 10. Mai hat unser Projekt gestartet, ragendem Einsatz und inniger Freude. ressante Projekte gefunden, die wir besser und das Wetter war blendend. Kein Wun- meistern konnten. der, dass die Stimmung wunderbar war, und Bücher Als das Projekt dann am Montag ge- obwohl die 9. Klasse die erste Woche ihr Bücher schleppen startet ist, waren zunächst alle ziemlich eigenes Projekt hatte, waren alle noch bei Schule aufpeppen motiviert. Doch die Motivation hielt nicht bester Laune. In den ersten Tagen war die Bücher sortieren lange an, zumindest bei den Schülern, denn Sonne noch sehr liebenswert und zeigte sich mit uns Vieren obwohl das Projekt gerade langsam zu immer sehr offen, ab Mittwoch streikte sie Bücher scannen Ende geht, steht der liebe Herr Krumböck dann und wollte seither auch nicht wieder ohne Enden immer noch über alles wachend und fröh- kommen, doch wir ließen uns nicht unter- Dachboden noch immer nicht leer lich in die Ferne schauend am Beachvol- kriegen und hielten mit unserem unbezahl- wir können nicht mehr leyballplatz und ärgert grimmig schauende baren Humor die Stimmung am Leben. Einmal noch anpacken Schüler im Vorbeigehen. Aber, auch wenn Selbst wenn Sonnenschein und das Du- Bücher einpacken die Arbeit mühsam und schwer ist und wir schen abgenommen hatte, konnte das gute Bücher zur Post bringen viel meckern, sind wir trotzdem sehr dank- Essen der jeweiligen Kochgruppe die Stim- die Arbeit wird uns Geld einbringen bar und stolz auf das, was wir alle zusam- mung aufheitern, und gibt es etwas Schöne- Jetzt haben wir es geschafft men geleistet haben. res als an einem kalten Nachmittag auf der unsere Arbeit hat sich echt was gebracht. angenehmen Couch mit seinen Freunden zu Küche basteln? In der Gruppe der Buchscanner ha- Projekt Sandkiste Essen muss der Mensch ja auch! … Ich ben sich sogar neue Freundschaften gebildet Um der Unterstufe wieder einen schö- hatte in der 8. Klasse bereits ein Schnup- und die Beachvolleyballgruppe hat aus purer nen Platz zum Spielen zu bieten, hat sich per- Praktikum im Kuk- Haus absolviert Ästhetik das Tor des nicht mehr vorhan- die neunte Klasse dazu entschieden, die und dachte daher: „Jetzt kenne ich das denen Zaunes stehen lassen, während die Sandkiste zu renovieren. Durch die tat- schon, ich hab Erfahrung, ich weiß wo die „Theaterkinder 4. Klasse“ schon um 12:00 kräftige Unterstützung von Frau Lampert, Sachen sind, ich kenn mich aus“, doch das mit den Nerven am Ende waren. Doch ab Herrn Wallisch und Hausmeister Leo war nicht der Fall. Ich hatte komplett ver- und zu gab es den ein oder anderen kriti- hatten die Schülerinnen und Schüler die gessen, wo sich die Kochuntensilien befin- schen Punkt, wie es halt sein muss, wenn besten Voraussetzungen, schnellstmöglich den, zum Glück hatte die Frau Tholey alles man so viel Zeit miteinander verbringt. So wieder einen schönen Platz zu gestalten. beschriftet. Jede Koch- Gruppe hat sich zu- kam es, dass eines Tages eine verwirrte 9. Obwohl die Motivation nach dem Auf- vor ein Gericht und eine Nachspeise über- Klasse zwei Stunden zu früh von der Bild- graben des alten Sandes gesunken war, legt, und die setzten wir so gut wie möglich fläche verschwand oder Schüler glaubten, kümmerte sich Herr Steier, der das Gefühl in die Tat um. Schon das Einkaufen war ein dass die Theaterarbeitsgruppe früher gehen vermittelte überall gleichzeitig zu sein, dar- reines Abenteuer, unsere Stuntszenen hätte dürfte aber nicht bedacht hatten, dass diese um, dass kein Schüler faul herumsaß. Wäh- man in einen Actionfilm reinnehmen kön- auch früher kommen muss. rend den Arbeiten entwickelten Viola und nen, sei es mit offener Tür losfahren, oder Während der Rest noch schlief, sind wir Constantin (Schüler der neunten Klasse) im Spar nach Lebensmitteln zu rennen, die (Pauline, Jojo und Mia) bereits um 8 Uhr in das zusätzliche Projekt, den Bereich hinter noch nicht in den Einkaufswagen gefun- der Schule gewesen. Genauer gesagt in der der Sandkiste zu verschönern. Mit Hil- 10 Rudolf Steiner Landschule Schönau - Johanni 2021
Die Schüler*innen lernen das sichere Beurteilen von Literatur im Oberstufenun- terricht (die beiden Bilder links oben) Schleppen, Bauen, Kochen (die unteren Bilder) Johanni 2021 - Rudolf Steiner Landschule Schönau 11
Oberstufen Projektwochen (Fortsetzung) 9.-11. Klasse fe ihrer Mitschüler entschieden sie sich den Schülern schon einiges an Arbeit ab- Fall ist die Versorgung auf ein Minimum dazu ein Blumenbeet und eine Sitzfläche genommen. Trotzdem ging das Projekt eher beschränkt oder sogar gar nicht nötig. aus Holz zu entwickeln. Das hat allen sehr langsam voran, obwohl Erik sehr motiviert Bevor die Samen ausgestreut werden Spaß gemacht, da man dabei seiner Kreati- bei der Sache war. Trotzdem entschieden konnten, musste der Boden erstmal wie- vität freien Lauf lassen konnte. Trotz kurz sich zwei Schüler aus der zehnten und der der auf Vordermann gebracht werden. Das gesunkener Motivation waren alle Schüle- elften Klasse dazu mitzuhelfen, da sie diesen Unkraut musste entfernt und die Fläche rinnen und Schüler nach der Fertigstellung Anblick nicht ertragen konnten. Ab diesem gerade gerecht werden. Danach wurde des Projekts sehr stolz auf sich. Vor allem Zeitpunkt ging es viel schneller voran. An eine Mulde gezogen, in der die Samen aus- freuten sich die Erstklässler, die endlich Corona wurde auch gedacht, da ein Arbei- gestreut wurden. Nach zirka einer Woche wieder einen weichen Sand zum Burgen ten ohne Maske, wegen der dicken Staub- waren schon die ersten kleinen Pflänzchen bauen hatten. schicht am Dachboden, eher schwierig war. zu sehen - hoffentlich kommt noch mehr… Das Projekt konnte erfolgreich zu Ende ge- Projekt Solartrockner bracht werden. Nun wird nur noch darauf Projekt Hühnerstall Da das Wetter nicht immer durchgehal- gewartet, dass die Regenwolken verschwin- Die Hühner waren mit ihrem Stall nicht ten hat, haben sich die Lehrer auch Projekte, den und sich die Sonne dauerhaft blicken mehr zufrieden, deswegen mussten die Schüler die man drinnen umsetzen konnte, überlegt. lässt, um den Solartrockner auszuprobieren. ihn zurechtbiegen. Eines davon war der Solartrockner, der für Markus fand das war eine blöde Sache. das Trocknen von Obst und anderen Sachen Projekt Indianerbeet Deshalb gab es immer eine Wache. Die Dach- verwendet werden sollte. Zwei Schüler der Mit Hilfe von Frau Kosmata wurde ein pappe war schon abgekracht, und eine neue neunten Klasse meldeten sich freiwillig, um Indianerbeet angelegt. Die dritte Klasse wurde draufgemacht. Getauscht wurden die den Bau mit Unterstützung von Herrn Stei- war so nett, einen Teil ihres Ackers dafür morschen Bretter, und das nicht immer bei schö- er zu übernehmen. Leider gab es so gut wie zur Verfügung zu stellen. Was ist ein India- nem Wetter. Für die Zufriedenheit der Hühner keinen Plan (Material, Bauanleitung,…). nerbeet überhaupt? gab es noch eine Stange, montiert mit Hilfe ei- Zuerst wurde mit der Materialsuche begon- Bei einem Indianerbeet baut man 3 ver- ner Zange. Auf die Frage, wie das Projekt war, nen. Zufälligerweise befand sich auf dem schiedene Pflanzenarten an (Mais, Bohnen, war vom Jonas nur die Antwort „Hmmm“ da. Dachboden ein Schrank, der perfekt für das Kürbis). Die verschiedenen Gewächse sol- Wenn Sie unsere Hühner fragen, werden sie sich Grundgerüst geeignet war. Dadurch wurde len voneinander profitieren, und im besten sicher nicht beklagen. Oberon® untersucht energetisch den funktionalen Systemzustand des gesamten Organismus und kann alle organischen Strukturen in einem 3-dimensionalen Screening darstellungsfähig machen. O B E R O N PAT H F I N D E R Mit OBERON Pathfinder® O B E R O N PAT H F I N D E R ...Unverträglichkeiten und Belastungen erkennen ...Entgiftungsprozesse einleiten ... Ursachen finden und ganzheitliches Termine Termine nachtelefonischer nach telefonischer Vereinbarung Vereinbarung +43 (0)664 / 8333 519 Wohlbefinden wiederherstellen +43 (0)664 / 8333 519 Kammgarnzentrum Kammgarnzentrum Hanuschgasse 1/4/4 2540 Bad Vöslau Hanuschgasse DEN KÖRPER IN GUTER (ZEIT.RAUM 1/4/4 GESUNDHEIT Yoga Studio) 2540 Bad Vöslau ZU ERHALTEN IST EINE PFLICHT... (ZEIT.RAUM Yoga Studio) ANDERNFALLS KÖNNEN WIR UNSEREN GEIST NICHT STARK UND KLAR HALTEN. 12 -BUDDHA Rudolf Steiner Landschule Schönau - Johanni 2021
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10 9 11 Klassenfotos (aufgenommen von Susanne Kaurek) Im Frühling wurden von Susanne Kaurek (Schulmutter) Klassenfotos von allen 12 Klassen angefertigt. In der grünen Natur, bunt und fröhlich kommen diese Bilder gerade recht, um ein Schuljahr abzuschließen, in dem sich viele Herausforderungen ergeben hatten. Wir bitten um Verständnis, dass unter Umständen einzelne Klassenmitglieder nicht auf den Bildern aufscheinen, da nur an einem Tag für die Fotos posiert werden konnte. So sonnig und hell diese Bilder auf uns wirken, so sehr wünschen wir euch allen einen erholsamen und friedlichen Sommer. Euer Schulzeitungsteam 8 12 Johanni 2021 - Rudolf Steiner Landschule Schönau 15
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Elementarwesen und unsere Kindergarten Verbindung zur elementarischen Welt Doris Benedek kenden Wesenheiten. Das ist menschheitsgeschichtlich betrachtet noch gar nicht so lange her. Kleine Kinder leben noch dort, wo wir als Menschheit auch ein- mal waren, und sie erleben die Natur, ihr Umfeld, in dieser durch- westen Lebendigkeit, die wir als Erwachsene großteils vergessen ha- ben. Wenn wir in uns hineinlauschen - als wir klein waren, tauchen manchmal verschwommene Erinnerungen, Bilder, Gefühle auf…..da war doch was! Für kleine Kinder, die dabei sind, in das irdische Leben hinein- zufinden, ist es zutiefst beglückend und befriedend, Erwachsene in ihrem Umfeld zu erleben, die sich dieser Zusammenhänge bewusst sind und /oder in echter, verbundener Verinnerlichung der Natur und elementarischen Welt leben. Doch das Mindeste wäre, wenn die Kinder von Zwergen, Elfen oder ähnlichem sprechen, dies zuzulassen und anzuerkennen. Schlimm ist es, wenn die Erwachsenen zynisch, spottend oder verlieblichend reagieren. „Wenn derjenige, der nur das sinnliche Anschauen gelten lassen will, Viele Menschen erwarten Elementarwesen zu “sehen“,und sind solche Wesenheiten als Ausgeburt einer wüsten Phantasie und des Aber- enttäuscht, dass sie nichts „sehen“. Sie achten deshalb nicht mehr glaubens ansieht, so ist das durchaus verständlich…“ (Rudolf Steiner) auf ihre Empfindungen und blockieren sich so selbst. Ein Gnom Die meisten erwachsenen Menschen meinen, sie würden keine sieht niemals aus wie ein in Darstellung gebrachter gefilzter oder ge- Elementarwesen erleben. Sie irren, denn sie nehmen die Erlebnisse schnitzter Gnom. Er hat keine physische Gestalt wie sie der Mensch nur nicht ernst oder interpretieren sie weg. z.B kann man an jedem hat, sondern ist wahrnehmbar als eine ätherische Bewegungsform, Ort nicht nur etwas sehen, hören und riechen, sondern immer auch eine astralische Stimmung. etwas fühlen. Die ganze Welt ist von einer differenzierten Gefühls- „….Für sinnliche Augen können sie natürlich nie sichtbar werden, schicht durchzogen. Ein Ort fühlt sich zum Beispiel frei oder ver- weil sie keinen sinnlichen Leib haben. Der Aberglaube liegt nicht darin, klemmt an, ruhig oder hektisch, umhüllend oder ausgesetzt, weis- dass man solche Wesen als wirklich ansieht, sondern dass man glaubt, sie heitsvoll oder platt, belebt oder ausgestorben. Das materialistische erscheinen auf sinnliche Art. – Wesen solcher Form wirken an dem Welten- Zeitalter hat uns eingeimpft, dass diese Gefühle nur Reaktionen der bau mit, und man trifft mit ihnen zusammen, sobald man die höheren, den Seele auf eine an sich bestehende physische Welt seien und nicht zur leiblichen Sinnen verschlossenen, Weltgebiete betritt.“ (Rudolf Steiner) Welt selbst gehörten. Eine materialistisch geprägte Betrachtungsweise der Welt und Quellen: Rudolf Steiner: „Theosophie“, Thomas Mayer: „Artikel Erziehungskunst – der Natur, ein sensualistisch geprägtes Weltbild, vernebelt die emp- Ohne Elementarwesen läuft nichts“, Angelika Wolk-Gerche: „Zwergenreiche“ findende Wahrnehmung, die Fähigkeit objektiv zu fühlen. Auch sind wir heutzutage eher geprägt davon, etwas wahrzu- nehmen und dies dann quantitativ einzuordnen, zu bewerten, zu be- urteilen. Die Fähigkeit, etwas qualitativ wahrzunehmen, muss erst langsam wieder erübt werden – das Interesse dafür aufwachen und ergriffen werden. Früher war der Mensch nicht so getrennt von der Natur und der elementarischen Welt. Viele alte Geschichten und Märchen, doch auch bildhafte überlieferte Bräuche oder Traditio- nen zeugen davon. Sprach man von Gnomen, Nixen, Elfen, Zwer- gen, Kobolden, Heinzelmännchen o.Ä., so geschah das in der Regel sehr respektvoll. Man nannte sie unter anderem „Unsere verborgenen Freunde“ oder „Das stille Volk“. Herrliche Familien-Ferienwohnung Man nahm ihr Wirken im Haus und in der Natur, bei dem Vieh, in den Salzburger Bergen! auf dem Feld, im Wald, beim Fischfang usw. wahr. Man war dar- Im Zentrum von Flachau vermieten wir auch im Sommer unsere an interessiert, mit ihnen in gutem Einvernehmen zu stehen. Bevor 75 m² große, gemütlich und voll ausgestattete Ferienwohnung mit z.B. ein Baum gefällt oder ein wildes Tier erlegt wurde, bat man die 2 Schlafzimmern, großem Wohn-Esszimmer mit Naturwesen, die für dessen Pflege zuständig waren, um Einverständ- insgesamt 6 Betten und Terrasse. nis. Die Menschen lebten in Dankbarkeit, Achtsamkeit und Respekt Kontakt: Heidi und Florian Amlinger: 0699/17282690 gegenüber diesen, in der Natur und an der Seite des Menschen wir- Bilder auf: www.ferienwohnung-heidi.at Johanni 2021 - Rudolf Steiner Landschule Schönau 17
Gute Geister im Gespräch - Ada Rogalla Die Fragen stellten Julia und Vinzenz Rauch Liebe Ada! Ich freue mich sehr, dass du Weil das hab ich mir immer gesagt: Wenn meiner Einladung zum Plaudern gefolgt bist. jemand kommt, wo ich denke, das passt total, Gleich zu Beginn die Frage, die ich mir selbst dann ist der Moment klar. Dann trete ich zu- immer wieder stelle: Vermisst du deinen Hort? rück. Das mach ich auch in Handarbeiten so. Natürlich vermisse ich ihn! In 100 Situ- Ah, hier kann ich gleich die nächste Frage ationen vermisse ich ihn … weil das so sehr anschließen. Sie kommt von Vinzenz und lau- „mein Kind“ war! Und weil mir das so wahn- tet: Geht sich das noch aus, dass ich die Rogi als sinnig liegt, dieses unmittelbar mit den Kin- Handarbeitslehrerin habe, wenn ich in der 6. dern ganz im Spontanen Sein, und das auf- bin? greifen, was jetzt grade lebt und wichtig ist. (Herzliches Lachen). Das fragen mich Ich denke jeden Tag dran! Ich gehe spazieren schon so viele Kinder! Und ich denk dann: und finde etwas im Wald, woraus ich etwas Mah, ja stimmt! Ich hab mir doch auch machen könnte mit den Kindern … ich höre überlegt, wie ich mit dir dann später an der eine interessante Sendung im Radio, wo ich Nähmaschine nähe und so. Also …… Das noch aus? denke, das müsste ich ihnen erzählen … ganz weiß ich nicht! Ich weiß es ja wirklich nicht. Mich macht ganz vieles noch aus. Viel zu oft. Hundert Mal passiert mir das! Ich mache es genau so leidenschaftlich, viel! Darüber muss ich nachdenken – immer Ich erinnere mich noch sehr intensiv an steige jetzt natürlich dort noch viel mehr ein, denke ich, ich hab ja unendlich Zeit, aber den Moment, als du mir erzählt hast, dass du mach jetzt auch noch mehr in der Oberstufe manchmal denke ich dann: Geht doch nicht. dich mit dem heurigen Schuljahr aus dem Hort … aber natürlich: Wenn jetzt hier plötzlich Ich habe unglaublich viele Interessen, zurückziehen willst. Für mich kam es ganz eine ganz junge Lehrerin daherkommt, die gehe leidenschaftlich gerne in Ausstellungen und gar unerwartet …. schließlich war ich der das gerne machen würde, finde ich es auch … Kunst ist ein ganz großes Anliegen von Überzeugung, dass du meinen Vinzenz bis zum da richtig zu sagen: Gut. mir. Und ich lese ganz arg viel. Erholen tu Ende seiner Hortkindheit begleiten würdest. Aber noch ist es nicht. ich mich durch Einkochen, Einlegen, Dör- Ist die Entscheidung langsam in dir gereift, Es ist ein wahnsinnig erfüllender Unter- ren und so weiter. Ich pflege intensiv lang- oder hat es sich einfach gefügt? richt, weil man – für meinen Begriff – ganz jährige Freundschaften. Und: Seit bald an- Es ist nicht spontan geschehen, son- stark an das Wesen des Kindes herankommt, derthalb Jahren bin ich Großmutter! Dank dern es war mir klar: Jetzt habe ich schon und da ist nichts, was dazwischen steht. In Corona und entgegen allen Erwartungen ist ein gewisses Alter, jetzt sollte ich mich mal Mathematik hab ich immer das Mathe da- meine Tochter jetzt nicht in Portugal, son- umzuschauen beginnen, damit ich das gut zwischen stehen – und im Idealfall funk- dern lebt an der Rax, dort bin ich sicher 1x übergeben kann. Und nachdem ich ja all die tioniert das, aber oft eben doch nicht. Im in der Woche. Auch nach ihrem Umzug ins Waldorfhorte in Österreich begleite, weiß Handarbeitsunterricht habe ich ganz viele Südburgenland werde ich natürlich regelmä- ich, wie schwer es ist, jemanden zu finden, Freiheiten und kann anknüpfen, wo das ßig dort sein, weil’s ja einfach ein Wunder ist, der das wirklich machen will. Der das nicht Kind steht. Das ist das, was für mich so ganz nochmal so ein kleines Menschlein so schön als Übergang sieht, um dann in die Schule zu arg wichtig ist. Ich kann ganz viel Freude am wahrnehmen zu dürfen. springen – weil so wird es ganz oft gemacht, Tun und Selbstvertrauen vermitteln, indem Meine Kinder haben immer gefragt: wenn es ein Pädagoge ist. Oder sonst sind es die Kinder merken, was sie eigentlich alles Bist du traurig, wenn wir dir kein Enkel- oft Eltern, die das halt eine Zeit machen und machen können. Deswegen finde ich es ein kind bringen? Ich habe darauf immer gesagt: dann wieder weggehen. Darum dachte ich, ganz tolles Fach. Und dann ist es natürlich Nein, gar nicht! Ich hab doch so viele Kin- ich fange schon mal an und strecke meine so, dass man da unglaublich viel Zeit zum der! Aber kaum war’s da …… Himmel! Fühler aus … und so war es genau richtig! Reden hat. Und wir nutzen das auch, und ich Und was auch noch dazugehört: Dass Alina war ja schon davor mit mir zusam- erfahre dadurch ganz arg viele ur interessante ich politisch sehr interessiert bin, mich in men im Hort, mit ihr habe ich schon mal da- Dinge. (Lacht von Herzen). Es ist das Wesen der Flüchtlingsbewegung versuche zu enga- rüber geredet. Dann war plötzlich klar, Katja von Handarbeiten, dass du nicht kreischst, gieren und einzubringen. Und es ist auch für ist grade auch fertig, und jetzt würden die nicht laut bist und alberne Sachen sagst, son- mich immer wieder eine große Frage, ob ich eigentlich gern zusammen etwas beginnen. dern dass sich im Tun etwas löst. Da kommt da nicht noch viel mehr machen müsste. Das Naja, und dann war klar: Das gibt es nicht ganz viel. Da reden auch manchmal Kinder, ist mir schon auch noch sehr wichtig. nochmal, das ist einfach total stimmig. Und die sonst wirklich ganz wenig sprechen. Zurück zu unserem schönen Schulgelände: das ist der Moment, wo man dann sagen Neben deinem Schaffen in Schönau… Was Wie hat es sich eigentlich ergeben, dass eine Hüh- muss: Gut. erfüllt dich? Was außer all dem hier macht dich nerschar auf dem Schulgelände einzog? 18 Rudolf Steiner Landschule Schönau - Johanni 2021
Das geschah ganz in unseren Anfangs- dacht: Nachdem der Nachbar jetzt eh selber die Substanz gegangen, hat ausgelaugt. Am jahren. Es gab eine Schülermutter, die so sehr Hähne hat, kann das kein Argument mehr meisten ausgelaugt hat das Gefühl, dass es begeistert war, und eigentlich ist es über sie sein. Ich würde im Herbst sehr wohl gerne trotzdem nie gut genug ist. Du kannst es nie gelaufen, dass die Hühner hierher gekom- zumindest mal wieder einen Hahn haben, so machen, dass es für alle stimmt. Und im men sind. Sie hat damals mit einer Lehre- damit die Kinder das auch sehen mit den Unterricht, wenn ich den Kindern Sachen rin zusammen den Stall gebaut. Ich war zu Küken! Das ist ja einfach wunderschön. nach Hause schicke, ist es plötzlich nur noch diesem Zeitpunkt noch in meinem anderen Ja, das ist wahr. Aber gehört es nicht schlicht- ein „Du und Ich“ und kein „Wir miteinan- Beruf als Sozialtherapeutin tätig, und in die- weg auch zum natürlichen Sozialleben von der“. Also es ist Erschöpfung da. Und das sem Zusammenhang hatte ich ein großes Hühnern? Oder kann man Hühner auch getrost Gefühl, das haben wir nicht gut genug ge- Grundstück und ebenfalls Hühner. So habe ohne Hahn halten? macht. Daraus hat sich dann ergeben, dass ich sozusagen schon damals die Tiere aus der Also wie ich sehe, kann man sie auch gut wir auch untereinander nicht nur gut mit- Ferne begleitet. Als ich dann hierherkam, so halten (lacht). einander umgegangen sind, weil alle schon waren keine Hühner hier, wenn ich mir das Aber es war schon so: Als ich die Hähne so mürbe waren. Wir waren auch kaum noch recht überlege. Dann habe ich wieder klei- damals weggebracht habe, waren die Hühner als gesamte Gruppe hier zusammen in Kon- ne Hühner mitgebracht. Die Idee war also total sauer. Ur sauer. Die waren ganz still, ha- ferenzen, die sind jedoch wahnsinnig wich- schon da und wurde nochmals neu aufge- ben nicht mehr geredet. Sie waren vor allem tig! Dass man miteinander plaudert, sich griffen. auf mich total böse. Wenn ich gekommen austauscht, vielleicht mal Ärger auf jeman- Wo sind die Hähne hin? bin, sind sie sofort weggerannt! Da ich dann den hat, den man dann auch mal formulieren Naja, also das war so. über den Sommer die einzige war, die im- kann, und dann ist auch alles wieder gut. All Der Nachbar (der übrigens inzwischen mer wieder hier war, habe ich ihnen immer das ist wirklich zu kurz gekommen. Das Ge- selber Hähne hat, wie ich in der Früh mer- wieder gesagt, dass ich eh gut zu ihnen bin. spräch mit den Eltern ist zu kurz gekommen, ke!), hat sich sehr über das Krähen echauf- Also das war schon auffallend und hat lange die vielen Feste …. all das ist so gut wie weg- fiert. Tja. Dabei fand ich das Sozialleben angehalten. Sie haben das ganz intensiv re- gefallen. der Tiere ur spannend! Es gab zum Beispiel gistriert. Ich glaube, das werden wir noch aufar- einen Hahn mit ganz vielen Hühnern, dann Nun noch eine abschließende Frage … um beiten müssen. Sowohl wir als Kollegen, als gab es aber auch wirklich einen Hahn und Corona nicht ganz außen vor zu lassen. Was ist auch in Hinblick auf die Frage: Finden alle ein Huhn, die haben ein ganz eigenes Leben dein Eindruck: Hat die Corona Zeit unserer Eltern wieder zu uns? da hinten auf der Kastellwiese geführt. Und Schulgemeinschaft starke Blessuren zugefügt, Was immer schön ist: Zu hören, dass sich dann gab’s so eine Burschentruppe. Die wa- oder würdest du sagen, dass wir (bisher) unver- jemand gut begleitet gefühlt hat. Das tut im- ren immer zusammen unterwegs und kamen sehrt, vielleicht sogar gestärkt daraus hervorge- mer ur gut, man freut sich dann schon sehr. nur zwischendurch mal vorbei, um vielleicht gangen sind? ein Huhn abspenstig zu machen. Aber es Ich glaube schon, dass wir als Schul- Liebe Ada, ich danke dir sehr für die Ein- ging eigentlich erstaunlich gesittet zu. gemeinschaft Blessuren davongetragen ha- ladung in deinen schönen Garten! Daran werde Hahnenkämpfe waren also nicht die Ursa- ben. Es war sehr anstrengend, ist sehr an ich mich noch lange gerne zurückerinnern. che für den Umzug? Nein, gar nicht. Ich fand es eher immer faszinierend zu sehen, dass das Bild „ein Go- ckelhahn mit vielen Hühnern“ eigentlich so gar nicht stimmt. Einmal musste ich sie vorher schon mal wegtun, denn da musste ich sie aufgrund der Vogelgrippe einsperren, und da war auch klar: Du kannst nicht viele Hähne zusam- men in einen Stall sperren, das geht nicht. Jedenfalls habe ich die Hähne jeweils an eine schöne Stelle gebracht, wo ich fand, es ist ur schön da zu leben, so lange man noch leben kann. Sie haben auch gleich laut ge- kräht und sind auf die Bäume geflogen! Es ist also nicht absehbar, dass wieder Häh- ne hier einziehen werden? Eigentlich habe ich mir jetzt schon ge- Johanni 2021 - Rudolf Steiner Landschule Schönau 19
Jubiläumsjahr – unser Leitbild Angelika Lütkenhorst Wenn Eltern mit ihren Kindern an lichen Bildungsweg (Kindergarten, Pflicht- gemeinsam von Trägerverein, Eltern, Lehrer- unsere Schule kommen, erhalten sie schule und Oberstufe) auf Grundlage der und Kindergartenkollegium wahrgenommen, einen Ordner mit vielen Informationen, Waldorfpädagogik, mit Waldorfabschluss nach geregelt durch ein Delegationsprinzip mit klar darunter auch die sog. Leitbildbroschü- der 12. Schulstufe. definierten Aufgaben und Kompetenzen für re. Im eigentlichen Leitbild ist definiert, Daraus resultiert eine beständige die einzelnen Mandatsgruppen und Gremien. wie wir unsere Aufgabe seit der Schul- Grundlagenarbeit zur Waldorfpäda- gründung sehen: gogik, die sowohl individuell von allen 3) Gemeinsame Verantwortung im Wir sind eine gemeinnützige Bildungs- LehrerInnen geleistet wird als auch in Wirtschaftlichen: stätte, die auf Grundlage der Waldorfpäda- den wöchentlichen Konferenzen. Aber Der wirtschaftliche Bereich wird ge- gogik arbeitet. Im Bewusstsein der Verant- ebenso wichtig ist die gemeinsame meinsam von Eltern und Pädagoginnen und wortung für unsere Schülerinnen und Schüler Grundlagenarbeit mit den Eltern, die in Pädagogen gestaltet. Durch Elternbeiträge, setzen wir uns mit folgenden Fragen ausein- jedem Elternabend anklingt und ganz Subventionen aus öffentlicher Hand und pri- ander: Wie müssen wir junge Menschen er- besonders in dem Einführungsseminar vate Zuwendungen wird ein ausgeglichener ziehend und unterrichtend begleiten, so dass für neue Eltern. Haushaltsabschluss angestrebt. sie alle ihre Fähigkeiten, Qualitäten und 2) Selbstgestaltung und Selbstver- Gemeinsam getragene Verantwor- Impulse in einem offenen Prozess entwi- tung in aktiver Zusammenarbeit zu le- ckeln können? Und wie können sie sich zu ben, das war und ist ein wesentlicher Teil Erwachsenen entwickeln, die die zukünfti- ge Gesellschaft mitgestalten wollen? 30 JAHRE des Fundaments unserer damals von El- tern gegründeten Schule. Dies lebendig JUBILÄUM zu erhalten und zu gestalten, ist uns allen Drei Grundsätze bilden das Funda- ein Anliegen. ment dieser Einrichtung: 1) Die päda- In den weiteren Beiträgen unserer nun gogische Aufgabe: Bildung zur Freiheit, endenden Jubiläumsserie kommen Maria Schulung zur Integrität: Thaler, Beatrix und Bernhard Jüptner so- Unser Ziel ist, Kindern und Jugendli- waltung als zeitgemäße Methode der wie Florian Amlinger zu Wort. Die Kinder chen jene Begleitung und Bildung zu geben, Zusammenarbeit: jener Familien waren Schüler*innen unse- die sie befähigt, ihr Leben eigenverantwort- Die Bildungsstätte ist offen für alle Men- rer Schule. Alle Familien haben wesent- lich, initiativ und kreativ zu gestalten und schen, die bereit sind aktiv mitzuarbeiten. lich zum Werden und Gedeihen unserer die Aufgaben zu übernehmen, die sich durch Die Rudolf Steiner Landschule arbeitet Schule beigetragen und stehen uns auch Menschen und Umwelt stellen. und trifft ihre Entscheidungen selbst verwal- heute noch treu zur Seite, wofür ich mich Wir bieten einen umfassenden, ganzheit- tend und autonom. Die Verantwortung wird an dieser Stelle herzlich bedanken möchte! ERRATUM: Viele Jahre und langjähri- ge Erinnerungen bringen es mit sich, dass schon einmal etwas durcheinan- der kommen kann. In der letzten Ausgabe war das Jubiläumsbild beim Torbogen falsch zu- geordnet. Hier nun das richtige Bild! 20 Rudolf Steiner Landschule Schönau - Johanni 2021
Meine erste Begegnung mit unserer Schule Maria Thaler Ich erinnere mich an das Hinweisschild und meine beiden kleinen Buben. hier in den Kindergarten und dann in die an der B17, das heute noch dort steht und Diese Jugendlichen erschienen mir an- Schule zu geben. So vielen Menschen mit das mir den Weg zu unserer Schule wies. ders als Schüler, die ich aus meinem bishe- Herzenswärme und einem liebevollen Blick Ein Schild, dem ich neugierig folgte. Ein rigen Umfeld kannte. Auch kamen sie ein- auf das Kind bin ich begegnet. großes Areal eröffnete sich mir. Dass sich mütig, fast kollegial mit ihrem Lehrer des Jetzt sind unsere Kinder „groß“. Für bei- hier eine Schule verbarg, konnte ich mir Wegs. de war es ihre Schule, die nie in Frage stand, nicht vorstellen. Es waren nur Kleinigkeiten, doch es be- auch wenn dieser Weg manchmal kritisch Meine Kinder waren noch klein, im eindruckte mich. Was war es? Ich glaube, beäugt wurde. Heute blicken die beiden Alter von 2 und 5 Jahren. So ging ich mit es war das Selbstbewusstsein der Schüler, gerne auf ihre schöne Schulzeit zurück, die ihnen vom Sternentor, das damals der Ein- zugleich die offene Begegnung mir, einem reich an wichtigen Erfahrungen war. gang zum Schulgelände war, den langen fremden Erwachsenen, gegenüber. Ich fahre immer wieder an diesem Hin- Weg hinten an der Schule vorbei, über die Eine Schule, in der Kinder, Jugendliche weisschild an der B17 vorbei. Vieles ist heu- Rosenbrücke zum Kindergarten. Auf die- offenbar uneingeschüchtert heranwachsen te anders. Auch ich durfte reiche Erfahrun- sem Weg begegneten uns ältere Schüler, es dürfen und ihr natürliches Wesen behalten gen machen. Dankbar blicke auch ich auf können höchstens 8-Klässler gewesen sein, dürfen – hier wollte ich sein. die Schulzeit meiner Kinder und auf meine denn die Oberstufe gab es damals noch Nun sind seit dieser Zeit mehr als zwan- eigene hier zurück. Ich gehe gerade wieder nicht, mit ihrem Lehrer, Herrn Grasböck. zig Jahre vergangen. Niemals haben wir in die erste Klasse – als Klassenlehrerin. Alle grüßten, blickten freundlich auf mich unsere Entscheidung bereut, unsere Kinder Ein ganz besonderes Schuljahr Beatrix Jüptner 10 Jahre, 25 Jahre, 30 Jahre – zum 3. Mal in unserer „Schullaufbahn“ als Familie durften wir ein Jubiläumsjahr mitbegehen, wenngleich das heurige leider etwas anders verlief als geplant!! Wie hatte ich mich darauf gefreut, noch einmal in so ein richtiges Schuljahr mit all seinen unvergleichlichen Festen und Schulfeiern, Thea- teraufführungen, Präsentationen, Jahresarbeiten, Chor- und Bewegungs- projekten, natürlich mit der Olympiade, - mit den Elternabenden, Eltern- ratssitzungen, Schulräten, MAK-Treffen,…… und nicht zuletzt mit den geplanten Geburtstagsaktionen - einzutauchen!! Denn dieses Jahr ist gleichzeitig auch ein Abschied für uns, nun da auch der Jüngste unserer 5 Kinder - Johannes - seine 12. Klass-Arbeit präsentiert hat und nun mitten im Textlernen für das Abschlusstheater steckt. Und wir dann nach der Steinhau-Epoche auch noch einen Platz im Garten für seine Skulptur suchen, und ein letztes Mal bei der Verabschie- dung im Hof stehen werden. Die vergangenen 21 Jahre hat diese Schule unser Leben sehr geprägt, - Selbstverwaltung, Eigenverantwortung, Mitarbeit, - Gemeinschaft, Kri- sen, Leitbilder und unermüdliches Streben danach – große Visionen und stetes Ringen um das gemeinsame Bild. Ich fühlte mich gleichsam be- heimatet und herausgefordert, durfte Eigenes einbringen und lernen, Vor- schläge, Ideen und Wünsche als solche zu betrachten – immer unter dem Gesichtspunkt des Ganzen, der Gemeinschaft. „Das Kind in Ehrfurcht empfangen, in Liebe erziehen und in Freiheit ent- lassen.“ (R.Steiner). Aus unseren Kindern sind Persönlichkeiten geworden, die wissen, was sie wollen, mit einem starken Bewusstsein für Gemeinschaft, Zusammen- halt und Verantwortung, – und dafür bin ich sehr dankbar und möchte auch allen danken, die sie auf ihrem Weg begleitet haben! Alles Gute weiterhin! Johanni 2021 - Rudolf Steiner Landschule Schönau 21
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