DAS LINDENBLATT Johanni 2021 - Waldorf Schönau

 
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DAS LINDENBLATT Johanni 2021 - Waldorf Schönau
DAS        Johanni 2021

LINDENBLATT

   Zeitschrift für Eltern, Lehrer*innen, Schüler*innen
   und Freunde der Rudolf Steiner Landschule Schönau
DAS LINDENBLATT Johanni 2021 - Waldorf Schönau
2   Rudolf
    Rudolf Steiner
           Steiner Landschule
                   Landschule Schönau
                              Schönau -- Johanni
                                         Johanni 2020
                                                 2021
DAS LINDENBLATT Johanni 2021 - Waldorf Schönau
Aus dem Schulverein

      Der Sommer naht nun mit Riesenschritten, und in diesem                                                    Lechner Edi ins Paradies schauen. Was wollen wir mehr?
  Jahr wird es auch wieder ein Workcamp in Zusammenarbeit                                                          Nun wird am 26.6. doch noch ein Sommerfest stattfinden.
  mit dem Service Civil International (SCI) geben: StudentIn-                                                   Hier möchten wir unseren Geburtstag feiern und hoffen auf
  nen aus aller Welt helfen uns beim Renovieren. Via jour-fi-                                                   wunderbares Wetter! Im letzten Jahr kam das Feiern eindeutig
  xe-Liste wissen Sie ja schon, dass wir in der Zeit vom 12. bis                                                zu kurz. So freuen wir uns auf mehr Veranstaltungen im neuen
  zum 30.7. auch Unterstützung aus der Elternschaft brauchen.                                                   Schuljahr, beginnend mit verschobenen olympischen Spielen
  Melden Sie sich bitte bei uns, wenn Sie tageweise unterstützen                                                im September und dem Herbstfest.
  können.                                                                                                          Und der Kindergarten- und Schulverein freut sich auch da-
      Generell suchen Baukreis, PR-Kreis, Elternbeitragsgruppe,                                                 rauf, die Selbstverwaltung frisch zu greifen, damit auch unsere
  das Schulzeitungs- und das Olympia-Team neue Mitarbeiter-                                                     neueren Eltern erleben können, was unseren Kindergarten- und
  Innen – garantiert wird fröhliches Schaffen!                                                                  Schulverein ausmacht.
      Der Juni ist heuer unser Theatermonat: Am 2.6. führte die                                                    Wir wünschen einen schönen Sommer und grüßen herzlich!
  4. Klasse unter der Platane ihr Theaterstück auf, und es folgten
  noch die 2. und 3. Klasse. Die Marionetten der 7. Klasse wollen                                                     Nina Stranz und Angelika Lütkenhorst
  endlich zum Leben erweckt werden, und die 12. Klasse lässt den                                                      für den Vorstand

                                                                                                                                        DAS Johanni 2021
                                                                                                                                       LINDENBLATT
 Inhaltsverzeichnis

     Gedanken ...........................................................................................................................................................................................4
     Aus dem „(Heim-)Unterricht“
        2. Klasse: Das Klassenspiel der 2. Klasse - Die Goldene Gans ...................................................................................4
        3. Klasse: Handwerkerausflüge..............................................................................................................................................5
        3. Klasse: Gedicht zur Ackerbau-Epoche ...........................................................................................................................6
        4. Klasse: Was haben Blaumeise und Elefant gemeinsam? ..........................................................................................6
        4. Klasse: „Der Baumeister“ - mehr als ein Theaterstück..............................................................................................8
        9.-11. Klasse: Oberstufen Projektwochen .......................................................................................................................... 10
        Klassenfotos.............................................................................................................................................................................. 14
     Allgemeine Berichte
        Das Schulgelände .....................................................................................................................................................................16
        Kindergarten: Elementarwesen und unsere Verbindung zur elementarischen Welt............................................17
        Gute Geister im Gespräch – Ada Rogalla ........................................................................................................................ 18
        Jubiläumsjahr: Unser Leitbild .............................................................................................................................................20
        Jubiläumsjahr: Meine erste Begegnung mit unserer Schule ................................................................................... 21
        Jubiläumsjahr: Ein ganz besonderes Schuljahr ............................................................................................................ 21
        Jubiläumsjahr: 30 Jahre RSLS ..........................................................................................................................................22
        Jubiläumsjahr: 21 Jahre Waldorfschule – Meine Erfahrungen ................................................................................24
        Aus dem Schulbüro, Manuelas Kolumne...........................................................................................................................24
        Schule, Hort und Kindergarten - wertvollste Stützen in einem Krisenjahr ...........................................................25
        Social Media / Internet / Smartphone ...............................................................................................................................26
        Ferienrätsel & Pinnwand .......................................................................................................................................................27
        Termine .......................................................................................................................................................................................28

Johanni 2021 - Rudolf Steiner Landschule Schönau                                                                                                                                                             3
DAS LINDENBLATT Johanni 2021 - Waldorf Schönau
Gedanken
Hermann Steier

    „Ich informiere mich gut, damit ich den anderen sagen kann,
was sie falsch machen“, erklärt in etwa einer der Schauspieler
in der Künstleraktion „Alles dicht machen“. Als Lehrer bin ich
ständig der Versuchung ausgesetzt, SchülerInnen zu erklären,
„was sie falsch machen“. Die Mathematik hat den Ruf, dass es
dort stets nur eine richtige Lösung gäbe und die anderen falsch
sind. Doch das gilt erst, wenn sie tot ist, wenn es nur mehr
darum geht, die Gedanken eines anderen auswendig wieder zu
geben. Aber eigentlich ist Mathematik ein Spiel, ein kreativer
Schaffensprozess. Beim mutigen Gehen von unbekannten Wegen
lernen die Jugendlichen, was Mathematik ist. Das Suchen und
Finden ist, was sie im Leben werden wieder anwenden können.                    Wann immer ich glaube, etwas besser zu wissen, habe ich
Und dabei gibt es kein Richtig und Falsch – außer ihnen den                selbst etwas zu lernen über das Lernen, über mein Verhältnis zu
Spaß zu verderben, indem ich ihnen sage, „wie es geht“, oder               anderen, über den Sinn des Wissens, über Reife und Früchte.
noch schlimmer, dass es „so nicht geht“. „Schreiben Sie die                    Hermann Steier
Lösung nicht an die Tafel, ich bin noch nicht so weit“, sagt eine
SchülerIn, und ich ahne, worauf es ankommt.
    Wie leicht glaube ich, etwas besser zu wissen als andere und
biete generös meinen klugen Rat an. Aber mein Wissen hat für
                                                                                       Zu bergen Geistgeschenk im Innern,
andere keinen Wert, wenn sie dadurch um wichtige Erfahrungen                             Gebietet strenge mir das Ahnen,
gebracht werden und es an nichts anknüpft, das sie schon erlebt                              Daß reifend Gottesgaben
haben. Indem ich es für mich behalte, könnte es aber in mir selbst                         In Seelengründen fruchtend
zu etwas reifen, das in mir fruchtet, statt anderen aufgedrängt nur                      Der Selbstheit Früchte bringen.
Tand zu sein. Bin ich Handelsvertreter, Marktschreier oder kann
                                                                                         Rudolf Steiner, Seelenkalender 16
ich dem Obstbaum gleich werden, der still abwartet, ob jemand
kommt, der seine Früchte pflücken will?

Das Klassenspiel der 2. Klasse -
Die Goldene Gans
Eindrücke aus Schauspieler- und Zuschauerperspektive
                                                                                                   2. Klasse
    Wir haben das Theaterstück „Die Goldene Gans“ geprobt und                  Wir waren gestern bei der ersten Theateraufführung unseres Sohnes
aufgeführt. Wenn einer den Text vergessen hat, hat ihm ein anderer, der    Christopher, der in die 2. Klasse geht.
daneben steht, den Text zugeflüstert. Wir haben uns gegenseitig geholfen       Er war schon vor der Generalprobe aufgeregt, aber vor den Eltern
und gesagt, wann der Einsatz ist. Alle haben so toll zusammengehalten!     zu spielen, war noch einmal eine besondere Herausforderung für ihn. Er
Vor der Aufführung waren wir alle ganz aufgeregt. Meine Knie haben         hatte Lampenfieber, war sehr aufgeregt und hat, trotz der Erschwernis
gezittert. Es war voll cool, ich liebe meine Klasse. (Lea)                 durch die Krücken und sein verletztes Bein, alles ganz wunderbar
                                                                           gemeistert.
    „Das war die coolste Epoche des ganzen halben Jahres“ sagte Ylvie,         Die Kinder haben alle großartig gespielt, ohne Unterstützung
und das habe ich vollkommen während dem Theaterstück gespürt!              wussten sie, wer wann dran kommt, welche Utensilien sie brauchten und
    Es ist faszinierend zu sehen, was die Kinder gemeinsam mit Fr.         was als nächstes kommt. Alle haben richtig toll gesprochen, konnten ihre
Heissenberger, in dieser doch etwas herausfordernden Zeit, geschafft       Texte und hatten die Möglichkeit, ihre schauspielerischen Fähigkeiten
haben! Jedes Kind hat seine Rolle richtig gelebt und einfach mit           auszuleben.
voller Begeisterung gespielt - die jubelnden Zuseher am Ende des               Voller Stolz und Begeisterung haben wir die Aufführung sehr
Stückes hätten am liebsten noch eine Vorführung gesehen. Und Fr.           genossen und möchten auch Frau Heissenberger einen großen Dank
Heissenberger war mit einem dicken Grinsen im Gesicht sichtlich stolz      dafür aussprechen.
auf ihre 2. Klasse! (Mario Szabo, Papa von Ylvie)                              Es war ein wundervoller, direkt magischer Moment, der uns für
                                                                           immer in Erinnerung bleiben wird.
Es war unglaublich toll! (Marion Kainz, Mama von Mateo)                        (Familie Lehnort-Large mit Christopher)

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DAS LINDENBLATT Johanni 2021 - Waldorf Schönau
Das Klassenspiel der 2. Klasse -
 Die Goldene Gans (Fortsetzung)                                                                        2. Klasse

      Herrlichstes Sommerwetter, die mächtige Platane als beein-             cher keine einfache Sache. Es hat sich aber gelohnt!
  druckende Kulisse, 20 vorfreudig aufgeregte, motivierte, textsichere,          Die Freude, mit der die Kinder ihre Rollen spielten, schwappte
  stimmkräftige, top vorbereitete Kinder mit lachenden, stolzen Gesich-      auch auf uns Erwachsene über, als wir bei prächtigem Wetter unter
  tern auf einer Bühne (plus ein weiteres backstage, nämlich jenes der       der Platane der Vorführung lauschten. Nach beinahe 8 Monaten coro-
  Klassenlehrerin Frau Heissenberger) ….                                     nabedingter kultureller Abstinenz endlich wieder ein Gemeinschafts-
      Ein erfreulicherer Ausklang des 2. Schuljahres hätte uns Eltern        erlebnis!
  nicht beschert werden können!                                                  Alle waren sie da, gesund und hübsch gekleidet. Etwaige Nervo-
      Julia Rauch (Mama von Vinzenz)                                         sität der Kinder, von der einige Eltern im Vorfeld berichtet hatten,
                                                                             war keineswegs zu spüren. Auch die längsten Textpassagen wurden
      Viele Wochen intensiver Arbeit gingen dem Ereignis voran. Am           bravourös gemeistert. Hut ab vor so viel Engagement der Schauspie-
  10. Juni war es endlich so weit! Die 2. Klasse führte das Märchen „Die     lerInnen und der Regisseurin!
  Goldene Gans“ nach den Gebrüdern Grimm auf.                                    Wir freuen uns schon jetzt aufs nächste Jahr!
      Zwanzig engagierte Kinder unter einen Hut zu bringen war si-               Editha Reindl (Oma von Vinzenz)

 Handwerkerausflüge
 Claudia Ettl                                                                                          3. Klasse
     Die 3. Klasse und Frau Ettl bedanken sich sehr herzlich bei Frau Loschan und Frau Schmuck-König für die schönen Erinnerungen
  an unsere Besuche in der Keramikwerkstatt und der Backstube! Vielen Dank!

   Rozanna T. mit         Roos v. R. mit       Hanna R. mit         Emilia Z. mit    Sophie V. mit ihrer   Sophie E. mit           Timo J. mit
    ihrem Hasen          ihrer Schildkröte    Hasen und Pferd      Fuchs und Fußball    Schildkröte      Schatulle und Rose        Tom & Jerry

     Rozanna T.           Sophie V. und      Die Brotteigknet-      Am Ende durften      In der Backstube   Timo J. und Emi-       Roos v. R. mit
   konzentriert sich       Hanna R.              maschine          wir alles mitnehmen   von Fr. Schmuck-   lia Z. passen ganz     ihrer Teigbrille
   beim Handwerk                                                                              König              genau auf

Johanni 2021 - Rudolf Steiner Landschule Schönau                                                                                              5
DAS LINDENBLATT Johanni 2021 - Waldorf Schönau
Gedicht zur
Ackerbau-Epoche                                   3. Klasse
von Timo

                                               Es war einmal ein Bauersmann
                                                der schaute seine Rüben an.
                                                Was sah er denn dort drüben
                                                   nah’ bei seinen Rüben?
                                                Den bösen Teufel Tunichtgut
                                             der wollte ihm gar rasch ans Blut.
                                               Der wollte seine Seele lecken.
                                             Ja, den Bauern wollte er necken.
                                                Doch der kluge Bauersmann
                                             rennt nun fort so schnell er kann.
                                             Grad noch schafft ers hinters Tor
                                          und schiebt ganz schnell den Riegel vor.
                                            Der Teufel rennt so schnell er kann
                                            doch kommt er keinen Schritt voran
                                           denn auf dem Wege stand - oh seufz
                                              ein riesengroßes Christenkreuz.

Was haben Blaumeise und
Elefant gemeinsam?
Caroline Blasel
                                                                                             4. Klasse

    In der zweiten Epoche „Tierkunde“ widmen wir uns der             Völker, denen die edlen Rosse nur Furcht und Elend abgewinnen
Maus, dem Pferd, der Blaumeise und dem Elefanten.                    konnten, wurden sie doch auch zu Kriegszwecken gegen diese
    Auf den ersten Blick wirken diese vier Tiere ganz und gar        Völker eingesetzt. Als Beispiel dienen die Kriegswägen der
zufällig zusammengewürfelt, das Gegenteil ist jedoch der Fall.       Ägypter gegen die Israeliten. Selbst in der Rede Hiobs kommen
    Maus und Pferd, beide stehen in engem Zusammenhang mit           sie vor, wenn Gott sich sogar als „Gott der Rösser“ bezeichnet.
dem Menschen. Beides sind Säugetiere. Beide sind hoch erregbar       Diese Wahrnehmung der Pferde als Bedrohung ist heutzutage
und jederzeit auf der Hut davor, ihr Heil in der Flucht suchen zu    weitestgehend in Vergessenheit geraten.
müssen. Und trotz dieser Gemeinsamkeiten könnten sie kaum                Auch im Begreifen von Raum sind diese beiden Tiere völlig
verschiedener wahrgenommen werden.                                   unterschiedlich. Die Maus ist ganz und gar am Boden befindlich.
    Die eine wird eher als Schädling wahrgenommen, trat sie          Mit ihren kurzen Beinchen huscht sie direkt über oder direkt
doch oft genug als Plage und Überträger von Krankheiten auf.         unter dem Boden, immer in Berührung mit dem Untergrund.
Dabei wird jedoch oft verdrängt, wie sehr sie uns in neuerer Zeit,   Der Schwanz gibt ihr nicht nur die Möglichkeit von mehr
auch bei der Überwindung von Krankheiten als armes Wesen in          Balance, sondern bringt sie noch mehr in diese berührende
Laboren geholfen hat.                                                Position. Nur nicht zu weit weg von dem, was sie trägt, immer
    Das andere ist dem Menschen Hilfe, wurde von ihm                 schön bodenständig bleiben, selbst beim Klettern in hohem
domestiziert, um Entfernungen zu überwinden und schwere              Geäst oder an Häuserfassaden.
Arbeit zu leisten. Jedoch gibt es auch, besonders in alter Zeit,         Wie anders ist da das Pferd, es strebt in die Weite, hochbeinig

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DAS LINDENBLATT Johanni 2021 - Waldorf Schönau
und elegant galoppiert es über die Wiesen. In dieser Gangart ist   nichts anderes als ELFENbein. Ganz deutlich wird hier, dass die
 ein Moment, an dem nicht ein Fuß mehr den Boden überhaupt          Menschen, die vor uns da waren, eine feine Beobachtungsgabe
 berührt. Und das Wort Fuß ist hier überhaupt unpassend, denn       hatten. Sie sahen die Elfe im Elefanten, sie wussten um die
 eigentlich handelt es sich bei den Hufen nur um eine Zehe, mit     heitere Leichtigkeit, die mich fast staunen lässt, dass dieses Tier
 denen das Pferd die Erde berührt.                                  nicht über dem Boden schwebt.
     Wie sehr solche Beobachtungen doch die Augen öffnen                Feinfühlig wie die kleine Blaumeise nimmt er selbst die
 können für die Vielfalt und die Wunder der Natur!                  kleinsten Schwingungen im Boden auf und wird daher auch als
     Doch wir lernen nicht nur Diversität in dieser Epoche          Seismograf des Tierreichs bezeichnet.
 zu schätzen. Die Blaumeise und der Elefant… Was könnten                Beide Tierarten, sowohl die Blaumeise als auch der Elefant,
 diese beiden augenscheinlich so unterschiedlichen Tiere wohl       waren in den letzten Jahren von einem geheimnisvollen
 gemeinsam haben? Das eine ein Vogel, das andere ein Säugetier.     Massensterben betroffen (bei den Elefanten fand man Tuberkel-
 Die Blaumeise singt in hohen Tönen, während der Elefant mit        und Covidviren, bei den Blaumeisen war der Grund die
 Infraschall kommuniziert. Das Vögelchen wiegt einige Gramm,        Lungenentzündung), und das, während die menschliche Welt
 der Elefant 6,5 Tonnen. Man mag es kaum für möglich halten,        zusah, wie George Floyd hilflos „I can‘t breathe“ rief und die ganze
 aber beide Tiere sind eng mit dem Element Luft verbunden.          Welt von einer neuartigen Lungenkrankheit betroffen und als
 Bei der Meise ist es augenscheinlich. Nicht nur fliegt sie, auch   Gesellschaft herausgefordert wurde. Vielleicht ist dieser Gedanke
 ihre Federn und Knochen sind mit Luft gefüllt. Sie jagt in der     auch wert, gedacht zu werden. Vielleicht müssen wir diese beiden
 Luft, sie nutzt die feuchte Luft am Morgen und Abend, um zu        doch so ähnlichen, verspielten, sozial so bewussten Tiere auch
 kommunizieren. Ja, eindeutig ein Lufttier.                         als Seismografen der Gesellschaft verstehen..? Selbstverständlich
     Der Elefant mag schwer sein, aber auch er ist ein Lufttier.    aber nicht im Klassenzimmer einer vierten Klasse.
 Fast alles an ihm ist durch seinen Atemapparat bestimmt. Am            Wir werden uns auf das Schöne konzentrieren und die
 offensichtlichsten wird das an seiner überdimensionalen Nase,      Diversität, sowie das Verbindende feiern. Wir werden uns
 dem Rüssel, der, 130kg schwer, dennoch frei durch die Luft         darin üben, wertfrei zu beurteilen. Und wir werden atmen –
 bewegt und fast so geschickt wie eine menschliche Hand benutzt     im Rhythmus der Blaumeise, im Rhythmus des Elefanten, im
 wird.                                                              Rhythmus der Erde.
     Mit all seinen Luftkammern in seinem Inneren, oszillar und         Außerdem werden sich die Kinder eigenständig tiefer mit
 organisch gleicht der Elefant eher einem Luftballon, der über      einem frei gewählten Tier verbinden, indem sie ein Referat
 die Erde schwebt, als dem schweren Koloss, den man vor sich        darüber halten und es in einem künstlerischen Projekt im
 stehen meint. Seine mit Luft gefüllten Lungenflügel wiegen         jeweiligen Lebensraum zum Leben erwecken.
 98kg, und auch sein Kopf ist mit Luftkammern durchsetzt. Und           Wie schön, dieses Schuljahr mit so einer lebendigen Epoche
 der Name Elefant bedeutet ja auch sprachgeschichtlich gesehen      zu beenden.

Johanni 2021 - Rudolf Steiner Landschule Schönau                                                                                     7
DAS LINDENBLATT Johanni 2021 - Waldorf Schönau
„Der Baumeister“ -
mehr als ein Theaterstück                                                                     4. Klasse
Caroline Blasel

    Die Geschichten aus der Edda begleiteten die vierte Klasse       Text so laut sprechen würden können, dass man sie auch in den
das ganze Schuljahr hindurch. Wann immer wir gemeinsam im            hinteren Reihen verstehen würde.
Klassenzimmer sein durften, waren auch Odin, Thor, Freya und             Einige der Rollen waren sehr groß und erforderten neben
Iduna, Riesen wie Loki und auch Zwerge bei uns. Eine der Ge-         einer gehörigen Portion Textlernens auch schauspielerisches Ge-
schichten, „Der Baumeister“, fand besonderen Gefallen bei den        schick. Eine Challenge, die alle mit Bravour meisterten.
Kindern und ließ sich gut zu einem Theaterstück adaptieren.              Waren wir bis einige Tage vor der Vorstellung noch in Win-
    Die Schüler*innen waren hoch motiviert und wünschten sich        terjacken gehüllt gewesen, war uns bei den letzten Proben auch
ein „richtig großes Bühnenstück“, und mit sechs neuen Klassen-       das Wetter hold, sodass sich die Gött*innen auch an ihre Kostüme
mitgliedern, nach all den Lockdowns und den geteilten Unter-         gewöhnen konnten.
richten, den ausgefallenen Ausflügen und der abgesagten Lang-            Und dann war der große Tag gekommen und die vierte Klasse
laufwoche, sah ich endlich die Chance gekommen, mit einem            mehr als aufgeregt, ihr Können vor fast der gesamten Schule zei-
intensiven Projekt die Klasse wieder zu einer Gemeinschaft zu-       gen zu dürfen. Alles lief glatt, und ihre Augen strahlten vor Stolz
sammen zu führen.                                                    und Glück, als sie von vielen Seiten zu hören bekamen, wie ein-
    Glücklicherweise stand auch das Oberstufenprojekt an, und        drucksvoll und gut ihre Aufführung gewesen sei.
ich durfte mich über die wirklich sehr rege Mithilfe dreier Ober-
stufenschülerinnen freuen. So wurde aus dem Klassengemein-               Am Abend gab es dann eine wirklich sehr gelungene Vorstel-
schaftsprojekt sogar ein Schulgemeinschaftsprojekt. Die Kinder,      lung vor den Eltern und Verwandten. Das Publikum war riesig
die ja aufgrund der Coronasituation nun schon über ein Jahr so       groß und der Abend lang, weil es einfach so schön und nett war,
gar nichts mehr mit ihren Pat*innen unternehmen konnten, be-         endlich einmal wieder als Gemeinschaft zusammen das Schaffen
kamen nun auf eine Weise Kontakt mit den Großen, die ihnen           der Kinder zu feiern.
unglaublich gut tat. Sie fühlten sich ernst genommen und gern            „Der Baumeister“ war mehr als nur ein Viertklass Stück. Es
gehabt. Ihnen wurde eine große Sache zugetraut und genau die         ging hier auch, oder vielleicht sogar in erster Linie, um die Rück-
Hilfestellung angeboten, die gefragt war.                            eroberung von Gemeinschaft. Und es war rührend, bewegend,
    Johanna, Mia und Pauline kümmerten sich nicht nur um die         wunderschön und wichtig zu sehen, wie gut das auf so vielen ver-
Motivation ihrer Schauspieler*innen, sondern auch um das Büh-        schiedenen Ebenen geklappt hat.
nenbild, die Kostüme und führten gemeinsam mit mir die Regie.            Herzlichen Dank an alle, die daran mitgearbeitet haben: Die
    Eine echte Herausforderung war die Akustik. Wir spielten un-     Schüler*innen der vierten Klasse, Johanna, Mia und Pauline aus
ter unserer schuleigenen Yggdrasil (der Platane), die eine wunder-   der Oberstufe, die Kolleg*innen, die ihre Mitarbeit am Projekt
schöne Kulisse abgab. Daher mussten wir sehr viel lauter sprechen    ermöglicht haben, Gaby Weber, die einzelnen Schauspieler*innen
als im Festsaal, um Wind, Vögel und Autos, dann und wann auch        ein Sprachtraining zukommen ließ, Susanne Pfeiffer, die geduldig
mal einen Traktor oder einen Hubschrauber zu übertönen. Leo gab      versuchte, eine Eurythmie Einlage ins Stück einzuarbeiten, Su-
uns da eine große Hilfestellung, wenn er gerade mit dem Rasen-       sanne Kaurek für die zauberhaften Fotos und an die Eltern, die
traktor oder einer anderen Maschine im Gelände zugange war.          mir am Abend so tatkräftig beim Hin- und Herräumen geholfen
    Bis zur Generalprobe blieb es trotzdem spannend, ob alle den     haben.

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DAS LINDENBLATT Johanni 2021 - Waldorf Schönau
Johanni 2021 - Rudolf Steiner Landschule Schönau   9
DAS LINDENBLATT Johanni 2021 - Waldorf Schönau
Oberstufen Projektwochen
zusammengetragen von Heike Lampert
                                                                              9.-11. Klasse
    Einleitung                                 den hatten. Ich glaube, in der Küche hat-      4. Klasse, wo wir mit den Kindern fleißig, den
    Als wir OberstufenschülerInnen vom         te man am meisten Spaß, man hatte zwar         Hauptunterricht durch, geprobt haben. Als
Projekt erfahren haben, waren die Mei-         einen Plan und ein Rezept - im Endeffekt       die anderen mit ihrer Arbeit begonnen haben
nungen geteilt. Einige von uns waren top       sind wir aber immer mit Improvisations-        waren wir schon längst dabei, in der Kostüm-
motiviert, und die andere Hälfte war sehr      talent an die Arbeit gegangen. Wir haben       kammer passende Kleider, Röcke und Män-
skeptisch- aber etwas Genaues darunter         jede Schwierigkeit erfolgreich zunichte ge-    tel herauszukramen und umzunähen. Die
vorstellen konnten wir uns nicht. Wäh-         macht. Apropos zunichte, das Essen war         Nachmittage verbrachten wir damit leichte
rend andere Ideen gesammelt haben, wie         immer köstlich, es gab keine Meutereien        Steine, vergoldete Hammer und fehlgeschla-
man das Projekt so spannend wie möglich        auf der Bounty. Inzwischen glaube ich, wir     gene Äpfel zu basteln. In den drei Wochen
gestalten kann, haben andere einen fixen       könnten alle 5 Sterne Köche werden. (Ich       erschufen wir den schönsten Göttersaal As-
Praktikumsplatz vorgezogen. Einen Monat        hatte das Glück, dass ich dreimal kochen       gard’s und brachten schüchternen Kindern
vor dem Projekt haben 10. und 11. Klasse       durfte und und kein einziges Mal abwa-         sowie denen die zu leise sprachen das Schrei-
Ideen aufgeschrieben, die wir gerne in den     schen musste!!!)                               en bei. Trotz der Zweifel, dass wir nicht fertig
drei Wochen verwirklichen wollten. Leider                                                     werden, spielten die Kinder das Theaterstück
war es nicht möglich, den Großteil davon           3 Klassen, 3 Wochen                        „Der Baumeister“ aus der Edda mit hervor-
umzusetzen. Dafür haben wir andere inte-           Am 10. Mai hat unser Projekt gestartet,    ragendem Einsatz und inniger Freude.
ressante Projekte gefunden, die wir besser     und das Wetter war blendend. Kein Wun-
meistern konnten.                              der, dass die Stimmung wunderbar war, und         Bücher
    Als das Projekt dann am Montag ge-         obwohl die 9. Klasse die erste Woche ihr          Bücher schleppen
startet ist, waren zunächst alle ziemlich      eigenes Projekt hatte, waren alle noch bei        Schule aufpeppen
motiviert. Doch die Motivation hielt nicht     bester Laune. In den ersten Tagen war die         Bücher sortieren
lange an, zumindest bei den Schülern, denn     Sonne noch sehr liebenswert und zeigte sich       mit uns Vieren
obwohl das Projekt gerade langsam zu           immer sehr offen, ab Mittwoch streikte sie        Bücher scannen
Ende geht, steht der liebe Herr Krumböck       dann und wollte seither auch nicht wieder         ohne Enden
immer noch über alles wachend und fröh-        kommen, doch wir ließen uns nicht unter-          Dachboden noch immer nicht leer
lich in die Ferne schauend am Beachvol-        kriegen und hielten mit unserem unbezahl-         wir können nicht mehr
leyballplatz und ärgert grimmig schauende      baren Humor die Stimmung am Leben.                Einmal noch anpacken
Schüler im Vorbeigehen. Aber, auch wenn        Selbst wenn Sonnenschein und das Du-              Bücher einpacken
die Arbeit mühsam und schwer ist und wir       schen abgenommen hatte, konnte das gute           Bücher zur Post bringen
viel meckern, sind wir trotzdem sehr dank-     Essen der jeweiligen Kochgruppe die Stim-         die Arbeit wird uns Geld einbringen
bar und stolz auf das, was wir alle zusam-     mung aufheitern, und gibt es etwas Schöne-        Jetzt haben wir es geschafft
men geleistet haben.                           res als an einem kalten Nachmittag auf der        unsere Arbeit hat sich echt was gebracht.
                                               angenehmen Couch mit seinen Freunden zu
    Küche                                      basteln? In der Gruppe der Buchscanner ha-        Projekt Sandkiste
    Essen muss der Mensch ja auch! … Ich       ben sich sogar neue Freundschaften gebildet       Um der Unterstufe wieder einen schö-
hatte in der 8. Klasse bereits ein Schnup-     und die Beachvolleyballgruppe hat aus purer    nen Platz zum Spielen zu bieten, hat sich
per- Praktikum im Kuk- Haus absolviert         Ästhetik das Tor des nicht mehr vorhan-        die neunte Klasse dazu entschieden, die
und dachte daher: „Jetzt kenne ich das         denen Zaunes stehen lassen, während die        Sandkiste zu renovieren. Durch die tat-
schon, ich hab Erfahrung, ich weiß wo die      „Theaterkinder 4. Klasse“ schon um 12:00       kräftige Unterstützung von Frau Lampert,
Sachen sind, ich kenn mich aus“, doch das      mit den Nerven am Ende waren. Doch ab          Herrn Wallisch und Hausmeister Leo
war nicht der Fall. Ich hatte komplett ver-    und zu gab es den ein oder anderen kriti-      hatten die Schülerinnen und Schüler die
gessen, wo sich die Kochuntensilien befin-     schen Punkt, wie es halt sein muss, wenn       besten Voraussetzungen, schnellstmöglich
den, zum Glück hatte die Frau Tholey alles     man so viel Zeit miteinander verbringt. So     wieder einen schönen Platz zu gestalten.
beschriftet. Jede Koch- Gruppe hat sich zu-    kam es, dass eines Tages eine verwirrte 9.     Obwohl die Motivation nach dem Auf-
vor ein Gericht und eine Nachspeise über-      Klasse zwei Stunden zu früh von der Bild-      graben des alten Sandes gesunken war,
legt, und die setzten wir so gut wie möglich   fläche verschwand oder Schüler glaubten,       kümmerte sich Herr Steier, der das Gefühl
in die Tat um. Schon das Einkaufen war ein     dass die Theaterarbeitsgruppe früher gehen     vermittelte überall gleichzeitig zu sein, dar-
reines Abenteuer, unsere Stuntszenen hätte     dürfte aber nicht bedacht hatten, dass diese   um, dass kein Schüler faul herumsaß. Wäh-
man in einen Actionfilm reinnehmen kön-        auch früher kommen muss.                       rend den Arbeiten entwickelten Viola und
nen, sei es mit offener Tür losfahren, oder        Während der Rest noch schlief, sind wir    Constantin (Schüler der neunten Klasse)
im Spar nach Lebensmitteln zu rennen, die      (Pauline, Jojo und Mia) bereits um 8 Uhr in    das zusätzliche Projekt, den Bereich hinter
noch nicht in den Einkaufswagen gefun-         der Schule gewesen. Genauer gesagt in der      der Sandkiste zu verschönern. Mit Hil-

10                                                                                     Rudolf Steiner Landschule Schönau - Johanni 2021
Die Schüler*innen lernen
                                                   das sichere Beurteilen von
                                                   Literatur im Oberstufenun-
                                                    terricht (die beiden Bilder
                                                            links oben)

                                                   Schleppen, Bauen, Kochen
                                                      (die unteren Bilder)

Johanni 2021 - Rudolf Steiner Landschule Schönau                       11
Oberstufen Projektwochen (Fortsetzung)
                                                                                       9.-11. Klasse
fe ihrer Mitschüler entschieden sie sich               den Schülern schon einiges an Arbeit ab-        Fall ist die Versorgung auf ein Minimum
dazu ein Blumenbeet und eine Sitzfläche                genommen. Trotzdem ging das Projekt eher        beschränkt oder sogar gar nicht nötig.
aus Holz zu entwickeln. Das hat allen sehr             langsam voran, obwohl Erik sehr motiviert           Bevor die Samen ausgestreut werden
Spaß gemacht, da man dabei seiner Kreati-              bei der Sache war. Trotzdem entschieden         konnten, musste der Boden erstmal wie-
vität freien Lauf lassen konnte. Trotz kurz            sich zwei Schüler aus der zehnten und der       der auf Vordermann gebracht werden. Das
gesunkener Motivation waren alle Schüle-               elften Klasse dazu mitzuhelfen, da sie diesen   Unkraut musste entfernt und die Fläche
rinnen und Schüler nach der Fertigstellung             Anblick nicht ertragen konnten. Ab diesem       gerade gerecht werden. Danach wurde
des Projekts sehr stolz auf sich. Vor allem            Zeitpunkt ging es viel schneller voran. An      eine Mulde gezogen, in der die Samen aus-
freuten sich die Erstklässler, die endlich             Corona wurde auch gedacht, da ein Arbei-        gestreut wurden. Nach zirka einer Woche
wieder einen weichen Sand zum Burgen                   ten ohne Maske, wegen der dicken Staub-         waren schon die ersten kleinen Pflänzchen
bauen hatten.                                          schicht am Dachboden, eher schwierig war.       zu sehen - hoffentlich kommt noch mehr…
                                                       Das Projekt konnte erfolgreich zu Ende ge-
    Projekt Solartrockner                              bracht werden. Nun wird nur noch darauf             Projekt Hühnerstall
    Da das Wetter nicht immer durchgehal-              gewartet, dass die Regenwolken verschwin-           Die Hühner waren mit ihrem Stall nicht
ten hat, haben sich die Lehrer auch Projekte,          den und sich die Sonne dauerhaft blicken        mehr zufrieden, deswegen mussten die Schüler
die man drinnen umsetzen konnte, überlegt.             lässt, um den Solartrockner auszuprobieren.     ihn zurechtbiegen.
Eines davon war der Solartrockner, der für                                                                 Markus fand das war eine blöde Sache.
das Trocknen von Obst und anderen Sachen                   Projekt Indianerbeet                        Deshalb gab es immer eine Wache. Die Dach-
verwendet werden sollte. Zwei Schüler der                  Mit Hilfe von Frau Kosmata wurde ein        pappe war schon abgekracht, und eine neue
neunten Klasse meldeten sich freiwillig, um            Indianerbeet angelegt. Die dritte Klasse        wurde draufgemacht. Getauscht wurden die
den Bau mit Unterstützung von Herrn Stei-              war so nett, einen Teil ihres Ackers dafür      morschen Bretter, und das nicht immer bei schö-
er zu übernehmen. Leider gab es so gut wie             zur Verfügung zu stellen. Was ist ein India-    nem Wetter. Für die Zufriedenheit der Hühner
keinen Plan (Material, Bauanleitung,…).                nerbeet überhaupt?                              gab es noch eine Stange, montiert mit Hilfe ei-
Zuerst wurde mit der Materialsuche begon-                  Bei einem Indianerbeet baut man 3 ver-      ner Zange. Auf die Frage, wie das Projekt war,
nen. Zufälligerweise befand sich auf dem               schiedene Pflanzenarten an (Mais, Bohnen,       war vom Jonas nur die Antwort „Hmmm“ da.
Dachboden ein Schrank, der perfekt für das             Kürbis). Die verschiedenen Gewächse sol-        Wenn Sie unsere Hühner fragen, werden sie sich
Grundgerüst geeignet war. Dadurch wurde                len voneinander profitieren, und im besten      sicher nicht beklagen.

                                                                             Oberon® untersucht energetisch den
                                                                          funktionalen Systemzustand des gesamten
                                                                            Organismus und kann alle organischen
                                                                             Strukturen in einem 3-dimensionalen
                                                                             Screening darstellungsfähig machen.
                     O B E R O N PAT H F I N D E R
                                                                                       Mit OBERON Pathfinder®
                       O B E R O N PAT H F I N D E R

                                                                                        ...Unverträglichkeiten und
                                                                                           Belastungen erkennen
                                                                                    ...Entgiftungsprozesse einleiten
                                                                               ... Ursachen finden und ganzheitliches
              Termine
          Termine     nachtelefonischer
                   nach    telefonischer Vereinbarung
                                             Vereinbarung
                      +43 (0)664 / 8333 519                                         Wohlbefinden wiederherstellen
                    +43 (0)664 / 8333 519
                        Kammgarnzentrum
                 Kammgarnzentrum
                  Hanuschgasse 1/4/4
                    2540 Bad Vöslau
                Hanuschgasse
         DEN KÖRPER   IN GUTER
                 (ZEIT.RAUM
                                     1/4/4
                                     GESUNDHEIT
                            Yoga Studio)
                  2540 Bad Vöslau
       ZU ERHALTEN   IST EINE PFLICHT...
             (ZEIT.RAUM Yoga Studio)
ANDERNFALLS KÖNNEN WIR UNSEREN GEIST NICHT
          STARK UND KLAR HALTEN.
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                             -BUDDHA
                                                                                                Rudolf Steiner Landschule Schönau - Johanni 2021
DER NAM E:
                                                                                                   AUSG EFALLEN

                                                                                                                               legendär
                                                                                             D I E WI R KU N G

                                                                                             Einmal getestet, will niemand mehr auf die
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                                                                                             an Ellbogen, Knien, Füßen und Händen pflegt
                                                                                             sie wieder zart und geschmeidig. Sie ist der
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    Klassenfotos                (aufgenommen von Susanne Kaurek)

    Im Frühling wurden von Susanne Kaurek (Schulmutter) Klassenfotos von allen 12 Klassen angefertigt. In der grünen Natur, bunt und
    fröhlich kommen diese Bilder gerade recht, um ein Schuljahr abzuschließen, in dem sich viele Herausforderungen ergeben hatten. Wir
    bitten um Verständnis, dass unter Umständen einzelne Klassenmitglieder nicht auf den Bildern aufscheinen, da nur an einem Tag für
    die Fotos posiert werden konnte.
    So sonnig und hell diese Bilder auf uns wirken, so sehr wünschen wir euch allen einen erholsamen und friedlichen Sommer.
    Euer Schulzeitungsteam

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Johanni 2021 - Rudolf Steiner Landschule Schönau                                                                               15
16   Rudolf Steiner Landschule Schönau - Johanni 2021
Elementarwesen und unsere                                                                                Kindergarten
 Verbindung zur elementarischen Welt
 Doris Benedek
                                                                              kenden Wesenheiten. Das ist menschheitsgeschichtlich betrachtet
                                                                              noch gar nicht so lange her.
                                                                                   Kleine Kinder leben noch dort, wo wir als Menschheit auch ein-
                                                                              mal waren, und sie erleben die Natur, ihr Umfeld, in dieser durch-
                                                                              westen Lebendigkeit, die wir als Erwachsene großteils vergessen ha-
                                                                              ben. Wenn wir in uns hineinlauschen - als wir klein waren, tauchen
                                                                              manchmal verschwommene Erinnerungen, Bilder, Gefühle auf…..da
                                                                              war doch was!
                                                                                   Für kleine Kinder, die dabei sind, in das irdische Leben hinein-
                                                                              zufinden, ist es zutiefst beglückend und befriedend, Erwachsene in
                                                                              ihrem Umfeld zu erleben, die sich dieser Zusammenhänge bewusst
                                                                              sind und /oder in echter, verbundener Verinnerlichung der Natur
                                                                              und elementarischen Welt leben. Doch das Mindeste wäre, wenn die
                                                                              Kinder von Zwergen, Elfen oder ähnlichem sprechen, dies zuzulassen
                                                                              und anzuerkennen. Schlimm ist es, wenn die Erwachsenen zynisch,
                                                                              spottend oder verlieblichend reagieren.
       „Wenn derjenige, der nur das sinnliche Anschauen gelten lassen will,        Viele Menschen erwarten Elementarwesen zu “sehen“,und sind
  solche Wesenheiten als Ausgeburt einer wüsten Phantasie und des Aber-       enttäuscht, dass sie nichts „sehen“. Sie achten deshalb nicht mehr
  glaubens ansieht, so ist das durchaus verständlich…“ (Rudolf Steiner)       auf ihre Empfindungen und blockieren sich so selbst. Ein Gnom
       Die meisten erwachsenen Menschen meinen, sie würden keine              sieht niemals aus wie ein in Darstellung gebrachter gefilzter oder ge-
  Elementarwesen erleben. Sie irren, denn sie nehmen die Erlebnisse           schnitzter Gnom. Er hat keine physische Gestalt wie sie der Mensch
  nur nicht ernst oder interpretieren sie weg. z.B kann man an jedem          hat, sondern ist wahrnehmbar als eine ätherische Bewegungsform,
  Ort nicht nur etwas sehen, hören und riechen, sondern immer auch            eine astralische Stimmung.
  etwas fühlen. Die ganze Welt ist von einer differenzierten Gefühls-              „….Für sinnliche Augen können sie natürlich nie sichtbar werden,
  schicht durchzogen. Ein Ort fühlt sich zum Beispiel frei oder ver-          weil sie keinen sinnlichen Leib haben. Der Aberglaube liegt nicht darin,
  klemmt an, ruhig oder hektisch, umhüllend oder ausgesetzt, weis-            dass man solche Wesen als wirklich ansieht, sondern dass man glaubt, sie
  heitsvoll oder platt, belebt oder ausgestorben. Das materialistische        erscheinen auf sinnliche Art. – Wesen solcher Form wirken an dem Welten-
  Zeitalter hat uns eingeimpft, dass diese Gefühle nur Reaktionen der         bau mit, und man trifft mit ihnen zusammen, sobald man die höheren, den
  Seele auf eine an sich bestehende physische Welt seien und nicht zur        leiblichen Sinnen verschlossenen, Weltgebiete betritt.“ (Rudolf Steiner)
  Welt selbst gehörten.
       Eine materialistisch geprägte Betrachtungsweise der Welt und               Quellen: Rudolf Steiner: „Theosophie“, Thomas Mayer: „Artikel Erziehungskunst –
  der Natur, ein sensualistisch geprägtes Weltbild, vernebelt die emp-        Ohne Elementarwesen läuft nichts“, Angelika Wolk-Gerche: „Zwergenreiche“
  findende Wahrnehmung, die Fähigkeit objektiv zu fühlen.
       Auch sind wir heutzutage eher geprägt davon, etwas wahrzu-
  nehmen und dies dann quantitativ einzuordnen, zu bewerten, zu be-
  urteilen. Die Fähigkeit, etwas qualitativ wahrzunehmen, muss erst
  langsam wieder erübt werden – das Interesse dafür aufwachen und
  ergriffen werden. Früher war der Mensch nicht so getrennt von der
  Natur und der elementarischen Welt. Viele alte Geschichten und
  Märchen, doch auch bildhafte überlieferte Bräuche oder Traditio-
  nen zeugen davon. Sprach man von Gnomen, Nixen, Elfen, Zwer-
  gen, Kobolden, Heinzelmännchen o.Ä., so geschah das in der Regel
  sehr respektvoll. Man nannte sie unter anderem „Unsere verborgenen
  Freunde“ oder „Das stille Volk“.
                                                                                                   Herrliche Familien-Ferienwohnung
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  auf dem Feld, im Wald, beim Fischfang usw. wahr. Man war dar-
                                                                                  Im Zentrum von Flachau vermieten wir auch im Sommer unsere
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  nis. Die Menschen lebten in Dankbarkeit, Achtsamkeit und Respekt                      Kontakt: Heidi und Florian Amlinger: 0699/17282690
  gegenüber diesen, in der Natur und an der Seite des Menschen wir-                          Bilder auf: www.ferienwohnung-heidi.at

Johanni 2021 - Rudolf Steiner Landschule Schönau                                                                                                             17
Gute Geister im Gespräch - Ada Rogalla
Die Fragen stellten Julia und Vinzenz Rauch

     Liebe Ada! Ich freue mich sehr, dass du             Weil das hab ich mir immer gesagt: Wenn
meiner Einladung zum Plaudern gefolgt bist.         jemand kommt, wo ich denke, das passt total,
Gleich zu Beginn die Frage, die ich mir selbst      dann ist der Moment klar. Dann trete ich zu-
immer wieder stelle: Vermisst du deinen Hort?       rück. Das mach ich auch in Handarbeiten so.
     Natürlich vermisse ich ihn! In 100 Situ-            Ah, hier kann ich gleich die nächste Frage
ationen vermisse ich ihn … weil das so sehr         anschließen. Sie kommt von Vinzenz und lau-
„mein Kind“ war! Und weil mir das so wahn-          tet: Geht sich das noch aus, dass ich die Rogi als
sinnig liegt, dieses unmittelbar mit den Kin-       Handarbeitslehrerin habe, wenn ich in der 6.
dern ganz im Spontanen Sein, und das auf-           bin?
greifen, was jetzt grade lebt und wichtig ist.           (Herzliches Lachen). Das fragen mich
Ich denke jeden Tag dran! Ich gehe spazieren        schon so viele Kinder! Und ich denk dann:
und finde etwas im Wald, woraus ich etwas           Mah, ja stimmt! Ich hab mir doch auch
machen könnte mit den Kindern … ich höre            überlegt, wie ich mit dir dann später an der
eine interessante Sendung im Radio, wo ich          Nähmaschine nähe und so. Also …… Das                 noch aus?
denke, das müsste ich ihnen erzählen … ganz         weiß ich nicht! Ich weiß es ja wirklich nicht.           Mich macht ganz vieles noch aus. Viel zu
oft. Hundert Mal passiert mir das!                        Ich mache es genau so leidenschaftlich,        viel! Darüber muss ich nachdenken – immer
     Ich erinnere mich noch sehr intensiv an        steige jetzt natürlich dort noch viel mehr ein,      denke ich, ich hab ja unendlich Zeit, aber
den Moment, als du mir erzählt hast, dass du        mach jetzt auch noch mehr in der Oberstufe           manchmal denke ich dann: Geht doch nicht.
dich mit dem heurigen Schuljahr aus dem Hort        … aber natürlich: Wenn jetzt hier plötzlich              Ich habe unglaublich viele Interessen,
zurückziehen willst. Für mich kam es ganz           eine ganz junge Lehrerin daherkommt, die             gehe leidenschaftlich gerne in Ausstellungen
und gar unerwartet …. schließlich war ich der       das gerne machen würde, finde ich es auch            … Kunst ist ein ganz großes Anliegen von
Überzeugung, dass du meinen Vinzenz bis zum         da richtig zu sagen: Gut.                            mir. Und ich lese ganz arg viel. Erholen tu
Ende seiner Hortkindheit begleiten würdest.              Aber noch ist es nicht.                         ich mich durch Einkochen, Einlegen, Dör-
     Ist die Entscheidung langsam in dir gereift,         Es ist ein wahnsinnig erfüllender Unter-       ren und so weiter. Ich pflege intensiv lang-
oder hat es sich einfach gefügt?                    richt, weil man – für meinen Begriff – ganz          jährige Freundschaften. Und: Seit bald an-
     Es ist nicht spontan geschehen, son-           stark an das Wesen des Kindes herankommt,            derthalb Jahren bin ich Großmutter! Dank
dern es war mir klar: Jetzt habe ich schon          und da ist nichts, was dazwischen steht. In          Corona und entgegen allen Erwartungen ist
ein gewisses Alter, jetzt sollte ich mich mal       Mathematik hab ich immer das Mathe da-               meine Tochter jetzt nicht in Portugal, son-
umzuschauen beginnen, damit ich das gut             zwischen stehen – und im Idealfall funk-             dern lebt an der Rax, dort bin ich sicher 1x
übergeben kann. Und nachdem ich ja all die          tioniert das, aber oft eben doch nicht. Im           in der Woche. Auch nach ihrem Umzug ins
Waldorfhorte in Österreich begleite, weiß           Handarbeitsunterricht habe ich ganz viele            Südburgenland werde ich natürlich regelmä-
ich, wie schwer es ist, jemanden zu finden,         Freiheiten und kann anknüpfen, wo das                ßig dort sein, weil’s ja einfach ein Wunder ist,
der das wirklich machen will. Der das nicht         Kind steht. Das ist das, was für mich so ganz        nochmal so ein kleines Menschlein so schön
als Übergang sieht, um dann in die Schule zu        arg wichtig ist. Ich kann ganz viel Freude am        wahrnehmen zu dürfen.
springen – weil so wird es ganz oft gemacht,        Tun und Selbstvertrauen vermitteln, indem                Meine Kinder haben immer gefragt:
wenn es ein Pädagoge ist. Oder sonst sind es        die Kinder merken, was sie eigentlich alles          Bist du traurig, wenn wir dir kein Enkel-
oft Eltern, die das halt eine Zeit machen und       machen können. Deswegen finde ich es ein             kind bringen? Ich habe darauf immer gesagt:
dann wieder weggehen. Darum dachte ich,             ganz tolles Fach. Und dann ist es natürlich          Nein, gar nicht! Ich hab doch so viele Kin-
ich fange schon mal an und strecke meine            so, dass man da unglaublich viel Zeit zum            der! Aber kaum war’s da …… Himmel!
Fühler aus … und so war es genau richtig!           Reden hat. Und wir nutzen das auch, und ich                Und was auch noch dazugehört: Dass
     Alina war ja schon davor mit mir zusam-        erfahre dadurch ganz arg viele ur interessante       ich politisch sehr interessiert bin, mich in
men im Hort, mit ihr habe ich schon mal da-         Dinge. (Lacht von Herzen). Es ist das Wesen          der Flüchtlingsbewegung versuche zu enga-
rüber geredet. Dann war plötzlich klar, Katja       von Handarbeiten, dass du nicht kreischst,           gieren und einzubringen. Und es ist auch für
ist grade auch fertig, und jetzt würden die         nicht laut bist und alberne Sachen sagst, son-       mich immer wieder eine große Frage, ob ich
eigentlich gern zusammen etwas beginnen.            dern dass sich im Tun etwas löst. Da kommt           da nicht noch viel mehr machen müsste. Das
Naja, und dann war klar: Das gibt es nicht          ganz viel. Da reden auch manchmal Kinder,            ist mir schon auch noch sehr wichtig.
nochmal, das ist einfach total stimmig. Und         die sonst wirklich ganz wenig sprechen.                  Zurück zu unserem schönen Schulgelände:
das ist der Moment, wo man dann sagen                    Neben deinem Schaffen in Schönau… Was           Wie hat es sich eigentlich ergeben, dass eine Hüh-
muss: Gut.                                          erfüllt dich? Was außer all dem hier macht dich      nerschar auf dem Schulgelände einzog?

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Das geschah ganz in unseren Anfangs-           dacht: Nachdem der Nachbar jetzt eh selber             die Substanz gegangen, hat ausgelaugt. Am
  jahren. Es gab eine Schülermutter, die so sehr      Hähne hat, kann das kein Argument mehr                 meisten ausgelaugt hat das Gefühl, dass es
  begeistert war, und eigentlich ist es über sie      sein. Ich würde im Herbst sehr wohl gerne              trotzdem nie gut genug ist. Du kannst es nie
  gelaufen, dass die Hühner hierher gekom-            zumindest mal wieder einen Hahn haben,                 so machen, dass es für alle stimmt. Und im
  men sind. Sie hat damals mit einer Lehre-           damit die Kinder das auch sehen mit den                Unterricht, wenn ich den Kindern Sachen
  rin zusammen den Stall gebaut. Ich war zu           Küken! Das ist ja einfach wunderschön.                 nach Hause schicke, ist es plötzlich nur noch
  diesem Zeitpunkt noch in meinem anderen                 Ja, das ist wahr. Aber gehört es nicht schlicht-   ein „Du und Ich“ und kein „Wir miteinan-
  Beruf als Sozialtherapeutin tätig, und in die-      weg auch zum natürlichen Sozialleben von               der“. Also es ist Erschöpfung da. Und das
  sem Zusammenhang hatte ich ein großes               Hühnern? Oder kann man Hühner auch getrost             Gefühl, das haben wir nicht gut genug ge-
  Grundstück und ebenfalls Hühner. So habe            ohne Hahn halten?                                      macht. Daraus hat sich dann ergeben, dass
  ich sozusagen schon damals die Tiere aus der            Also wie ich sehe, kann man sie auch gut           wir auch untereinander nicht nur gut mit-
  Ferne begleitet. Als ich dann hierherkam,           so halten (lacht).                                     einander umgegangen sind, weil alle schon
  waren keine Hühner hier, wenn ich mir das               Aber es war schon so: Als ich die Hähne            so mürbe waren. Wir waren auch kaum noch
  recht überlege. Dann habe ich wieder klei-          damals weggebracht habe, waren die Hühner              als gesamte Gruppe hier zusammen in Kon-
  ne Hühner mitgebracht. Die Idee war also            total sauer. Ur sauer. Die waren ganz still, ha-       ferenzen, die sind jedoch wahnsinnig wich-
  schon da und wurde nochmals neu aufge-              ben nicht mehr geredet. Sie waren vor allem            tig! Dass man miteinander plaudert, sich
  griffen.                                            auf mich total böse. Wenn ich gekommen                 austauscht, vielleicht mal Ärger auf jeman-
       Wo sind die Hähne hin?                         bin, sind sie sofort weggerannt! Da ich dann           den hat, den man dann auch mal formulieren
       Naja, also das war so.                         über den Sommer die einzige war, die im-               kann, und dann ist auch alles wieder gut. All
       Der Nachbar (der übrigens inzwischen           mer wieder hier war, habe ich ihnen immer              das ist wirklich zu kurz gekommen. Das Ge-
  selber Hähne hat, wie ich in der Früh mer-          wieder gesagt, dass ich eh gut zu ihnen bin.           spräch mit den Eltern ist zu kurz gekommen,
  ke!), hat sich sehr über das Krähen echauf-         Also das war schon auffallend und hat lange            die vielen Feste …. all das ist so gut wie weg-
  fiert. Tja. Dabei fand ich das Sozialleben          angehalten. Sie haben das ganz intensiv re-            gefallen.
  der Tiere ur spannend! Es gab zum Beispiel          gistriert.                                                 Ich glaube, das werden wir noch aufar-
  einen Hahn mit ganz vielen Hühnern, dann                Nun noch eine abschließende Frage … um             beiten müssen. Sowohl wir als Kollegen, als
  gab es aber auch wirklich einen Hahn und            Corona nicht ganz außen vor zu lassen. Was ist         auch in Hinblick auf die Frage: Finden alle
  ein Huhn, die haben ein ganz eigenes Leben          dein Eindruck: Hat die Corona Zeit unserer             Eltern wieder zu uns?
  da hinten auf der Kastellwiese geführt. Und         Schulgemeinschaft starke Blessuren zugefügt,               Was immer schön ist: Zu hören, dass sich
  dann gab’s so eine Burschentruppe. Die wa-          oder würdest du sagen, dass wir (bisher) unver-        jemand gut begleitet gefühlt hat. Das tut im-
  ren immer zusammen unterwegs und kamen              sehrt, vielleicht sogar gestärkt daraus hervorge-      mer ur gut, man freut sich dann schon sehr.
  nur zwischendurch mal vorbei, um vielleicht         gangen sind?
  ein Huhn abspenstig zu machen. Aber es                  Ich glaube schon, dass wir als Schul-                  Liebe Ada, ich danke dir sehr für die Ein-
  ging eigentlich erstaunlich gesittet zu.            gemeinschaft Blessuren davongetragen ha-               ladung in deinen schönen Garten! Daran werde
       Hahnenkämpfe waren also nicht die Ursa-        ben. Es war sehr anstrengend, ist sehr an              ich mich noch lange gerne zurückerinnern.
  che für den Umzug?
       Nein, gar nicht. Ich fand es eher immer
  faszinierend zu sehen, dass das Bild „ein Go-
  ckelhahn mit vielen Hühnern“ eigentlich so
  gar nicht stimmt.
       Einmal musste ich sie vorher schon mal
  wegtun, denn da musste ich sie aufgrund der
  Vogelgrippe einsperren, und da war auch
  klar: Du kannst nicht viele Hähne zusam-
  men in einen Stall sperren, das geht nicht.
       Jedenfalls habe ich die Hähne jeweils an
  eine schöne Stelle gebracht, wo ich fand, es
  ist ur schön da zu leben, so lange man noch
  leben kann. Sie haben auch gleich laut ge-
  kräht und sind auf die Bäume geflogen!
       Es ist also nicht absehbar, dass wieder Häh-
  ne hier einziehen werden?
       Eigentlich habe ich mir jetzt schon ge-

Johanni 2021 - Rudolf Steiner Landschule Schönau                                                                                                       19
Jubiläumsjahr – unser Leitbild
Angelika Lütkenhorst

    Wenn Eltern mit ihren Kindern an           lichen Bildungsweg (Kindergarten, Pflicht-       gemeinsam von Trägerverein, Eltern, Lehrer-
unsere Schule kommen, erhalten sie             schule und Oberstufe) auf Grundlage der          und Kindergartenkollegium wahrgenommen,
einen Ordner mit vielen Informationen,         Waldorfpädagogik, mit Waldorfabschluss nach      geregelt durch ein Delegationsprinzip mit klar
darunter auch die sog. Leitbildbroschü-        der 12. Schulstufe.                              definierten Aufgaben und Kompetenzen für
re. Im eigentlichen Leitbild ist definiert,        Daraus resultiert eine beständige            die einzelnen Mandatsgruppen und Gremien.
wie wir unsere Aufgabe seit der Schul-         Grundlagenarbeit zur Waldorfpäda-
gründung sehen:                                gogik, die sowohl individuell von allen              3) Gemeinsame Verantwortung im
    Wir sind eine gemeinnützige Bildungs-      LehrerInnen geleistet wird als auch in           Wirtschaftlichen:
stätte, die auf Grundlage der Waldorfpäda-     den wöchentlichen Konferenzen. Aber                  Der wirtschaftliche Bereich wird ge-
gogik arbeitet. Im Bewusstsein der Verant-     ebenso wichtig ist die gemeinsame                meinsam von Eltern und Pädagoginnen und
wortung für unsere Schülerinnen und Schüler    Grundlagenarbeit mit den Eltern, die in          Pädagogen gestaltet. Durch Elternbeiträge,
setzen wir uns mit folgenden Fragen ausein-    jedem Elternabend anklingt und ganz              Subventionen aus öffentlicher Hand und pri-
ander: Wie müssen wir junge Menschen er-       besonders in dem Einführungsseminar              vate Zuwendungen wird ein ausgeglichener
ziehend und unterrichtend begleiten, so dass   für neue Eltern.                                 Haushaltsabschluss angestrebt.
sie alle ihre Fähigkeiten, Qualitäten und          2) Selbstgestaltung und Selbstver-               Gemeinsam getragene Verantwor-
Impulse in einem offenen Prozess entwi-                                                         tung in aktiver Zusammenarbeit zu le-
ckeln können? Und wie können sie sich zu                                                        ben, das war und ist ein wesentlicher Teil
Erwachsenen entwickeln, die die zukünfti-
ge Gesellschaft mitgestalten wollen?
                                                    30 JAHRE                                    des Fundaments unserer damals von El-
                                                                                                tern gegründeten Schule. Dies lebendig

                                               JUBILÄUM
                                                                                                zu erhalten und zu gestalten, ist uns allen
     Drei Grundsätze bilden das Funda-                                                          ein Anliegen.
ment dieser Einrichtung: 1) Die päda-                                                               In den weiteren Beiträgen unserer nun
gogische Aufgabe: Bildung zur Freiheit,                                                         endenden Jubiläumsserie kommen Maria
Schulung zur Integrität:                                                                        Thaler, Beatrix und Bernhard Jüptner so-
     Unser Ziel ist, Kindern und Jugendli-     waltung als zeitgemäße Methode der               wie Florian Amlinger zu Wort. Die Kinder
chen jene Begleitung und Bildung zu geben,     Zusammenarbeit:                                  jener Familien waren Schüler*innen unse-
die sie befähigt, ihr Leben eigenverantwort-       Die Bildungsstätte ist offen für alle Men-   rer Schule. Alle Familien haben wesent-
lich, initiativ und kreativ zu gestalten und   schen, die bereit sind aktiv mitzuarbeiten.      lich zum Werden und Gedeihen unserer
die Aufgaben zu übernehmen, die sich durch         Die Rudolf Steiner Landschule arbeitet       Schule beigetragen und stehen uns auch
Menschen und Umwelt stellen.                   und trifft ihre Entscheidungen selbst verwal-    heute noch treu zur Seite, wofür ich mich
     Wir bieten einen umfassenden, ganzheit-   tend und autonom. Die Verantwortung wird         an dieser Stelle herzlich bedanken möchte!

                                                                                                              ERRATUM:
                                                                                                     Viele Jahre und langjähri-
                                                                                                     ge Erinnerungen bringen
                                                                                                      es mit sich, dass schon
                                                                                                     einmal etwas durcheinan-
                                                                                                         der kommen kann.
                                                                                                       In der letzten Ausgabe
                                                                                                       war das Jubiläumsbild
                                                                                                     beim Torbogen falsch zu-
                                                                                                      geordnet. Hier nun das
                                                                                                            richtige Bild!

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Meine erste Begegnung mit unserer Schule
 Maria Thaler

      Ich erinnere mich an das Hinweisschild     und meine beiden kleinen Buben.                hier in den Kindergarten und dann in die
  an der B17, das heute noch dort steht und          Diese Jugendlichen erschienen mir an-      Schule zu geben. So vielen Menschen mit
  das mir den Weg zu unserer Schule wies.        ders als Schüler, die ich aus meinem bishe-    Herzenswärme und einem liebevollen Blick
  Ein Schild, dem ich neugierig folgte. Ein      rigen Umfeld kannte. Auch kamen sie ein-       auf das Kind bin ich begegnet.
  großes Areal eröffnete sich mir. Dass sich     mütig, fast kollegial mit ihrem Lehrer des         Jetzt sind unsere Kinder „groß“. Für bei-
  hier eine Schule verbarg, konnte ich mir       Wegs.                                          de war es ihre Schule, die nie in Frage stand,
  nicht vorstellen.                                  Es waren nur Kleinigkeiten, doch es be-    auch wenn dieser Weg manchmal kritisch
      Meine Kinder waren noch klein, im          eindruckte mich. Was war es? Ich glaube,       beäugt wurde. Heute blicken die beiden
  Alter von 2 und 5 Jahren. So ging ich mit      es war das Selbstbewusstsein der Schüler,      gerne auf ihre schöne Schulzeit zurück, die
  ihnen vom Sternentor, das damals der Ein-      zugleich die offene Begegnung mir, einem       reich an wichtigen Erfahrungen war.
  gang zum Schulgelände war, den langen          fremden Erwachsenen, gegenüber.                    Ich fahre immer wieder an diesem Hin-
  Weg hinten an der Schule vorbei, über die          Eine Schule, in der Kinder, Jugendliche    weisschild an der B17 vorbei. Vieles ist heu-
  Rosenbrücke zum Kindergarten. Auf die-         offenbar uneingeschüchtert heranwachsen        te anders. Auch ich durfte reiche Erfahrun-
  sem Weg begegneten uns ältere Schüler, es      dürfen und ihr natürliches Wesen behalten      gen machen. Dankbar blicke auch ich auf
  können höchstens 8-Klässler gewesen sein,      dürfen – hier wollte ich sein.                 die Schulzeit meiner Kinder und auf meine
  denn die Oberstufe gab es damals noch              Nun sind seit dieser Zeit mehr als zwan-   eigene hier zurück. Ich gehe gerade wieder
  nicht, mit ihrem Lehrer, Herrn Grasböck.       zig Jahre vergangen. Niemals haben wir         in die erste Klasse – als Klassenlehrerin.
  Alle grüßten, blickten freundlich auf mich     unsere Entscheidung bereut, unsere Kinder

 Ein ganz besonderes Schuljahr
 Beatrix Jüptner

      10 Jahre, 25 Jahre, 30 Jahre – zum 3. Mal in unserer „Schullaufbahn“ als
  Familie durften wir ein Jubiläumsjahr mitbegehen, wenngleich das heurige
  leider etwas anders verlief als geplant!!
      Wie hatte ich mich darauf gefreut, noch einmal in so ein richtiges
  Schuljahr mit all seinen unvergleichlichen Festen und Schulfeiern, Thea-
  teraufführungen, Präsentationen, Jahresarbeiten, Chor- und Bewegungs-
  projekten, natürlich mit der Olympiade, - mit den Elternabenden, Eltern-
  ratssitzungen, Schulräten, MAK-Treffen,…… und nicht zuletzt mit den
  geplanten Geburtstagsaktionen - einzutauchen!!
      Denn dieses Jahr ist gleichzeitig auch ein Abschied für uns, nun da
  auch der Jüngste unserer 5 Kinder - Johannes - seine 12. Klass-Arbeit
  präsentiert hat und nun mitten im Textlernen für das Abschlusstheater
  steckt. Und wir dann nach der Steinhau-Epoche auch noch einen Platz im
  Garten für seine Skulptur suchen, und ein letztes Mal bei der Verabschie-
  dung im Hof stehen werden.
      Die vergangenen 21 Jahre hat diese Schule unser Leben sehr geprägt,
  - Selbstverwaltung, Eigenverantwortung, Mitarbeit, - Gemeinschaft, Kri-
  sen, Leitbilder und unermüdliches Streben danach – große Visionen und
  stetes Ringen um das gemeinsame Bild. Ich fühlte mich gleichsam be-
  heimatet und herausgefordert, durfte Eigenes einbringen und lernen, Vor-
  schläge, Ideen und Wünsche als solche zu betrachten – immer unter dem
  Gesichtspunkt des Ganzen, der Gemeinschaft.
      „Das Kind in Ehrfurcht empfangen, in Liebe erziehen und in Freiheit ent-
  lassen.“ (R.Steiner).
      Aus unseren Kindern sind Persönlichkeiten geworden, die wissen, was
  sie wollen, mit einem starken Bewusstsein für Gemeinschaft, Zusammen-
  halt und Verantwortung, – und dafür bin ich sehr dankbar und möchte
  auch allen danken, die sie auf ihrem Weg begleitet haben!
      Alles Gute weiterhin!

Johanni 2021 - Rudolf Steiner Landschule Schönau                                                                                         21
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