Das Marktkirchenmagazin Evangelische Marktkirchen Gemeinde Wiesbaden - Marktkirche Wiesbaden
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D a s M a r k t k i r c h e n m a ga z i n Evangelische Marktkirchen Gemeinde Wiesbaden Ausgabe 42/März 2021 – Mai 2021
ED ITO R I A L ERKENNEN UND ERKANNT WERDEN „Ist es so besser oder so…?“ Die Frage meistens weg. Sie glätten und verein- Für unseren Umgang miteinander ist der Augenärztin kennen alle Brillenträ- fachen um einer Hauptsache willen: es wichtig, zu bedenken, dass wir in ger, wenn es um neue Gläser geht. Für Abrahams großer Glaube. Das ist ja dieser Hinsicht alle BrillenträgerInnen den guten Durchblick ist erforderlich, auch richtig, aber zur Wahrheit ge- sind. Das vergrößert unseren Res- die Brille mit der richtigen Stärke auf hört eben auch, dass selbst der größte pekt voreinander und hindert die vor- der Nase zu haben. Wohl denen, die Glaube angefochten wird durch Zwei- schnelle Bildung von „Echokammern“. gar keine brauchen. In gewisser Weise fel und Bedenken. Das macht die bib- Ein Soziologe hat die Entstehung sol- aber haben wir alle Brillen auf. Unse- lische Überlieferung für uns „normale“ cher Echokammern einmal so erklärt: re Sicht auf die Dinge und das Leben Menschen ja so kostbar: Uns werden Die einen glauben gern der Schlagzei- wird stark von dem bestimmt, was als keine Super-Glaubens-Heldinnen und le „Flüchtling verprügelt Deutschen“. unsere innere Brille bezeichnet werden -Helden vorgeführt. Wir können uns in Die anderen glauben genauso gerne könnte. Erziehung, Einflüsse der Um- der Gebrochenheit der biblischen Per- die Schlagzeile „Deutscher verprü- gebung, Erlerntes und Erfahrenes so- sonen wiederfinden. Um solche Ge- gelt Flüchtling“. Beide Gruppen geben wie Neigung und Vorlieben haben Aus- brochenheit aber wahrzunehmen und ihre „Wahrheit“ weiter und erzeugen wirkungen auf diese Brille. So kommt auch wahrhaben zu können, braucht eben solche Echokammern aus vor- es, dass wir, jede und jeder, ein eigenes unsere innere Brille sozusagen eine gefassten Meinungen. Fakten haben Bild von der Wirklichkeit haben. höhere Dioptrienzahl. Glaube soll er- da oft kaum eine Aussicht, gewürdigt Das gilt auch für unseren Glauben und wachsen werden – wachsen muss er zu werden. Da sehen wir die Macht der unseren Blick auf die Bibel: „Ach, wie wohl ein Leben lang. Brillen bzw. der Sichtweisen. Zur Be- war es doch vordem mit der Ki-Bi-Brille Jedes Alter braucht eine entsprechen- wältigung der Corona-Krise – in der (Kinderbibelbrille) so bequem!“, seufz- de Brille. Und jeder Mensch für sich wir wohl noch eine Weile stecken wer- te eine Teilnehmerin der Bibelstunde. eben auch. Womit aber auch gesagt den – wird gehören, sehr aufmerksam Es ging um die Geschichten von Abra- ist, dass blank, also „unbewaffneten mit den Meinungen und Vorschlägen ham in der Genesis. Im Kindergottes- Auges“ die Wirklichkeit und dann auch umzugehen, die nicht den eigenen dienst und zu Hause beim Lesen der besonders die Wirklichkeit Gottes gar entsprechen. Kinderbibel schien alles ganz einfach: nicht zu sehen ist. Mose darf nur hin- Paulus verheißt uns, dass wir einmal Gott schickt Abraham auf eine lange ter Gott hersehen. Denn: „Kein Mensch ohne Brillen alles klarsehen sollen – Reise. Er soll – nur auf Gottes Wort hin wird leben, der mein Angesicht sieht.“ einmal werden uns die Augen geöffnet. – alles Vertraute hinter sich lassen. Er (2. Mose, 20) Niemand weiß also alles Um am Schluss auf Abraham zurück- wird dann ein eigenes Land und eine über Gott. Niemand kann den Glauben zukommen: Als er Isaak dann doch große Familie mit Kindern und Kindes- anderen vorschreiben. Dazu sehen wir nicht opfern muss und erkennt: Gott kindern bekommen. Abraham glaubt (noch) zu wenig. Paulus sagt es im 1. will unser Leben und nicht unseren an dieses Wort, bricht auf – und alles Korintherbrief so. „Als ich ein Kind war, Tod, da nennt er den Ort fortan „Gott kommt wie versprochen. da redete ich wie ein Kind und dachte sieht!“. Mit seinen Augen sehen lernen Dann lesen wir aber, wie derselbe wie ein Kind und war klug wie ein Kind; – ist das nicht das, was Christsein be- Abraham sich als Bruder seiner Frau als ich aber erwachsen wurde, tat ich deutet? Sara ausgibt, aus Angst, der Pharao ab, was kindlich war. Wir sehen jetzt Ihnen allen Gottes Segen in diesen von Ägypten – der ein Auge auf Sara durch einen Spiegel ein dunkles Bild; schwierigen Zeiten – im Namen aller geworfen hat – könnte ihn aus dem dann aber von Angesicht zu Angesicht. Mitarbeitenden der Marktkirchen- Weg räumen. So groß ist sein Ver- Jetzt erkenne ich stückweise, dann gemeinde grüße ich Sie und wünsche trauen wohl doch nicht. Die Kinder- aber werde ich erkennen, wie ich er- Ihnen Gesundheit und guten Mut! bibeln lassen diese Seitengeschichte kannt bin.“ (1.Kor. 13, 11+12) Martin Fromme 222
Samstag, 3. April 2021, um 21.00 Uhr Goldene und Diamantene Feier der Konfirmation 2021 Osternacht Nachdem unser traditioneller Osternachtgottesdienst im letzten Jahr Am Sonntag Exaudi, dem 16. Mai 2021, wegen der Pandemie ausfallen musste, wollen wir ihn in diesem Jahr wollen wir im Gottesdienst um 10.00 wieder feiern. Beachten Sie bitte die vorgezogene Anfangszeit um 21.00 Uhr in der Marktkirche die Goldene und Uhr. Es ist ein Gottesdienst der Zeichen und Symbole, die ausdrücken Diamantene Konfirmation feiern. Dazu sollen, dass Christus das Licht der Welt ist, damit wir nicht in Finsternis laden wir herzlich diejenigen Damen und und Schatten des Todes leben müssen. Die Kirche ist dunkel, die Orgel Herren ein, die in den Jahren 1971 und 1961 schweigt. Die Osterkerze wird unter Gebet im Vorraum der Kirche ent- konfirmiert wurden. Selbstverständlich zündet und in die dunkle Kirche getragen. Von ihr aus verbreitet sich das sind auch diejenigen herzlich eingeladen, Licht zu allen Gemeindegliedern. Der aus den Liturgen und der Schola die ein höheres Jubiläum (65, 70 oder 75 bestehende Zug bleibt dreimal stehen; der Vorsänger singt: „Christus, Jahre) feiern können. Licht der Welt“, jedes Mal einen Ton höher. Alle antworten: „Gott sei ewig Dank“. Beginnend mit dem vom Kantor gesungenen Osterlob wird Schritt Anmeldungen erbitten wir bis spätestens für Schritt gesagt und bedeutet, was Christus für die Welt gebracht hat. zum 7. Mai 2021 Um den Gegensatz deutlich zu machen, wird aus dem Alten Testament an das Gemeindebüro von der Schöpfung, von der Sünde und Verzweiflung des Menschen ge- Schlossplatz 4, 65183 Wiesbaden lesen. Alles Neue im Leben der Christen beginnt mit der Taufe, die uns Tel. (0611) 900 16 13 alle an unsere eigene Taufe erinnern soll. Nach der Lesung des Oster- Fax (0611) 900 16 17 evangeliums stimmen der Liturg und die ganze Gemeinde den Osterjubel oder patricia.hartmann@ekhn.de an. Dann kann auch die Orgel nicht mehr schweigen, alle singen „Christ ist erstanden“, und wir feiern das Freudenmahl des neuen Bundes. Samstag- „Kommt alle her zu mir, Andachten die ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet! Ich werde euch Ruhe geben.“ Diese Einladung Jesu (Matthäus 11,28) gilt noch heute und ganz besonders in dieser pandemiegeprägten Zeit. Zusätzlich zu unseren Sonntagsgottesdiensten laden wir seit dem 1. November 2020 an jedem Samstag um 11.00 Uhr zu einer halbstündigen „Andacht mit Orgelmusik“ ein. Viele Menschen haben den Wunsch, Tempo aus ihrem Alltag zu nehmen, ihr Leben zu entschleunigen und Zeit zu haben, um mit Ruhe und etwas Abstand auf das eigene Leben zu schauen. Die Erfahrungen mit diesen Andachten haben in den zurückliegenden drei Monaten gezeigt, dass viele Menschen sie dankbar annehmen. Sie sind aber auch ein Angebot an die samstäglichen Marktbesucher, die in der Hast des Einkaufens einen Moment der Ruhe und des Innehaltens suchen. Eine Lesung mit kurzer Auslegung sowie Gebet und Segen wird umrahmt von dazu passender Orgelmusik. Die Andachten werden gestaltet von Prädikantin Dr. Margot Klee und Kantor Hans Uwe Hielscher. Herzliche Einladung! 232
K IRC HE N VORSTAN D LIEBE GEMEINDE Ohne sie können wir alle uns die Markt- Mal der Geburtstag des Künstlers, der Die kostenlose Abstimmung, die keine kirche wohl kaum vorstellen: die Figu- nach seinem frühen Tod 1856 in Wies- persönlichen Angaben erfordert, kann rengruppe im Chor, die Jesus Christus baden-Biebrich bestattet worden ist. sogar mehrfach erfolgen und ist nicht und die vier Evangelisten darstellt und Dieses Jubiläum nimmt die Kunstarche an die Zugehörigkeit zu einer Gemeinde in Deutschland singulär bleibt. Ge- in Wiesbaden zum Anlass, an den be- gebunden. Deshalb meine Bitte: betei- schaffen wurden die Skulpturen von deutenden, in Wiesbaden arbeitenden ligen Sie sich selbst (gerne mehrfach) Emil Alexander Hopfgarten, einem Künstler zu erinnern und ein kleines an dieser Abstimmung – und werben aus Berlin stammenden Künstler. Buch herauszugeben. Darin werden Sie auch in Ihrem Freundes- und Be- Obwohl er nach den Vorstellungen nicht nur Leben und Werk des Künst- kanntenkreis dafür, denn hier zählt des Vaters dessen gut gehenden und lers dargestellt, sondern auch die Sta- tatsächlich jede Stimme! Natürlich damals sehr bekannten Erzgießerei- tuengruppe der Marktkirche entspre- finden Sie den Link zur leichteren Teil- betrieb übernehmen sollte, ließ sich chend gewürdigt. nahme auch auf unserer Homepage. der Sohn lieber an der Berliner König- lichen Akademie der Künste zum Bild- Schon mehrfach hatte ich von dem Trotz aller Einschränkungen können wir hauer ausbilden. Während des sich geplanten Verlegen der Sakristei in weiterhin Gottesdienste feiern – und anschließenden mehrjährigen Stu- die frühere Taufkapelle berichtet. Da- tun das sehr gerne. Dass wir bei allen dienaufenthaltes in Rom, Neapel und mit soll einerseits ein kunsthistorisch gottesdienstlichen Feiern und Andach- Florenz beschäftigte sich Hopfgarten bedeutender Raum besser geschützt ten die Vorschriften strikt einhalten, intensiv mit den antiken römischen werden, denn nur in der Taufkapelle um die Sicherheit unserer Besucher Bildwerken, lernte aber auch den wohl haben sich Reste der Wandmalerei er- umfassend zu gewährleisten, bleibt bekanntesten Künstler der damali- halten, mit der das gesamte Kirchen- selbstverständlich. Gerade weil wir gen Zeit, Bertel Thorvaldsen kennen. schiff an der Wende vom 19. zum 20. aber sehr genau auf die Hygienekon- Beides beeinflusste die späteren bild- Jahrhundert gefasst worden war. An- zepte achten, glauben wir, in diesem hauerischen Arbeiten des Künstlers dererseits wollen wir den Ehrenamtli- Jahr auch wieder die Feier der Oster- deutlich. Erst 1843 kehrte Hopfgarten chen, die das inzwischen fest etablier- nacht anbieten zu können. Zwar wer- nach Berlin zurück. Dort wurden nicht te ‚Kirchencafé‘ verantworten, einen den wir den Beginn der Feier auf 21.00 nur der preußische König, sondern gut nutzbaren Raum für das Vor- und Uhr vorziehen und nach wie vor auf den auch Herzog Adolf von Nassau auf Nachbereiten der Kaffeerunde einrich- Gesang verzichten müssen, aber die den jungen, ausgesprochen begabten ten. Diesem Wechsel hat inzwischen zentrale Botschaft unseres Glaubens Künstler aufmerksam, der ihn bald hat auch das Landesamt für Denkmal- wird in dieser Stunde dennoch spür- nach Wiesbaden holte und ihm in der pflege zugestimmt. Obwohl wir schon bar sein. Lassen Sie sich also schon Biebricher Mosburg ein eigenes Atelier mehrfach für diese Arbeiten Kollekten jetzt sehr herzlich zu diesem beson- einrichtete. In dieser von Hopfgarten erbeten haben, reichen die vorhan- deren Gottesdienst einladen! Für die selbst als ‚sein Marmorbruch‘ bezeich- denen Mittel noch nicht aus. Deshalb nächste Zeit planen wir auch wieder neten Werkstatt entstanden auch die haben wir uns an einem Wettbewerb Abendmahlsfeiern, die viele von Ih- Entwürfe für Figuren der Wiesbadener für Gemeindearbeiten beteiligt, den nen seit langem vermissen. Trotz aller Marktkirche. Hopfgarten selbst konnte die Zeitschrift Chrismon jedes Jahr gebotenen Einschränkungen arbeiten wahrscheinlich nur die Christusfigur ausschreibt. Bei diesem Wettbewerb wir daran, eine würdige Form für diese fertigstellen, während die Statuen der entscheidet die Zahl der Publikums- Feiern zu finden und werden Sie über Evangelisten nach den Vorlagen des stimmen, welche Gemeinde in die die Einzelheiten des Ablaufs rechtzei- Meisters von seinem Schüler und Mit- Schlussrunde kommt. Die Teilnahme tig informieren. arbeiter Scipione Jardellea ausgeführt am Wettbewerb ist vom 2. bis 23. worden sein dürften. Trotzdem findet März möglich. Den Internet-Link dafür Bleiben Sie weiterhin gesund und be- sich auch auf allen Postamenten die finden Sie auf Seite 1 unserer Marktkir- hütet! Künstlersignatur ‚E. Hopfgarten fecit‘. chen-Website: Am 3. März 2021 jährt sich zum 200. www.marktkirche-wiesbaden.de Herzliche Grüße Ihre Margot Klee 242
In Corona Zeiten ist alles anders... Seit Beginn der Corona-Pandemie sind Die Beachtung der Hygienevorschriften Nasenschutz vorgeschrieben. Alle die regelmäßigen Anpassungen und ist dabei sehr wichtig. Unsere Fachkräf- Eltern, deren Kinder im Januar die KiTa Änderungen der notwendigen Maß- te tragen außerhalb der Gruppenräume nicht besucht haben, bekommen die nahmen auch für unsere Arbeitsbedin- einen Mund- und Nasenschutz, im Beiträge- und Verpflegungskosten für gungen in der KiTa belastend. Seit dem Gruppendienst wird darauf verzichtet. den Monat Januar 2021 erstattet. 16. Dezember 2020 können nur Kinder zu uns kommen, deren Eltern keine Die Kinder werden in festen Gruppen Für die Fachkräfte ist es wichtig, den Möglichkeit haben, sie zu Hause zu be- betreut und dort auch nur von ihren Alltag so zu gestalten, dass die Kinder treuen. Von 88 angemeldeten Kindern Bezugserzieherinnen. Wenn Fachkräfte unter den pandemischen Bedingungen sind das etwa 40%, also 35 Kinder. ausfallen, tritt der Notfallplan in Kraft, weiterhin in ihren Bildungsprozessen und das kann bedeuten, dass die Öff- gut begleitet werden. nungszeiten reduziert werden müssen. Bleiben Sie alle gesund! Die Eltern dürfen weiterhin die Kin- dertagesstätte nicht betreten, und auf dem Gelände ist der Mund- und Für das KiTa-Team: Claudia Edle von Hoeßle UNSERE JUNGE KINDER ERFRISCHEN DAS LEBEN UND ERFREUEN DAS HERZ MARKT KIRCHE 252
AKTUELL SPIELRAUM in der Marktkirche Erinnern Sie sich noch, wie wir ohne Wo stehen wir uns selbst im Wege dem der blaue Sternenhimmel des Maske einkaufen gegangen sind, uns und sehen Mauern, wo der Weg ei- Marktkirchengewölbes zu sehen ist. zur Begrüßung umarmten und gelas- gentlich frei ist? Mit sieben „Künst- Ja, und um Sterne ging es auch bei sen „Gesundheit“ wünschten, wenn ler-Andachten“ zwischen Ascher- der adventlichen Kunstinstallation in mittwoch und Ostern nehmen wir Kooperation mit den beiden Jugend- Künstler-Andacht das Fastenmotto auf und möchten kirchen. Holzsterne lagen am Emp- dazu anregen, Blockaden in und zwi- fangstisch bereit und konnten von SPIELRAUM schen uns zu lockern. Die Andachten Passant*innen mit Wünschen be- mit künstlerischen und spirituellen schrieben oder bemalt werden. Viele Impulsen sind etwas Neues in der Kinder und Erwachsene beteiligten SIEBEN WOCHEN OHNE BLOCKADEN Künstlerische und spirituelle Impulse in der Fastenzeit Marktkirche, für manche vielleicht sich, und so entstand ein bunter zwischen Aschermittwoch und Ostern ungewohnt, aber das ist ja Vieles in Sternenreigen vor der Marktkirche. *** diesen Zeiten. Ich freue mich sehr, Lassen Sie sich überraschen, was in Marktkirche Wiesbaden dass freiberufliche Künstlerinnen und der Osterzeit am Empfangstisch zum Mittwoch 18:00 Uhr – 18:30 Uhr Künstler aus Wiesbaden mitwirken Mitnehmen bereit liegt! 17. Februar: Alles auf Anfang mit Hagen Büchner, Jonglage und sich mit Jonglage, Musik, Theater 24. Februar: Von der Rolle und Tanz einbringen. Ein inspirierendes Gebet von Carola mit Katalyn Hühnerfeld, Pantomime Moosbach möchte ich Ihnen an dieser 3. März: Das Spiel mit dem Nein mit Armin Nufer, Lesung Wer in den letzten Wochen mittags an Stelle noch mit auf den Weg geben: 10. März: Dir zuliebe? der Marktkirche vorbeigegangen ist, Aus halben Herzen mit Prisca Otto, Saxophon hat sich vielleicht gewundert, dass mach ganze Seelen 17. März: Geht doch! die Türen schon offenstehen. Seit Fe- aus engem Denken mit Arno Hermer, Theater bruar ist die Kirche an den Wochen- mach weite Sicht 24. März: Richtungswechsel mit Burkhard Mayer-Andersson, Drums tagen bereits ab 12.00 Uhr geöffnet. Luftsprünge mach 31. März: Die große Freiheit Ein Ergebnis unserer kleinen Werbe- aus unserem Gestelze mit Viviane Hanna, Tanz aktion, die große Früchte getragen maßlos lass uns werden hat! Vierzehn neue Ehrenamtliche ge- in unserer Hoffnung NE EN OH OCH hören seit Dezember zum Öffnungs- das scheinbar Unmögliche leicht W team und sind mit Begeisterung und in den Himmel zu zeichnen Annette Majewski, Evangelische Pfarrerin für Stadtkirchenarbeit Engagement dabei. Insgesamt sind verschwenderisch träumen Tel.: 0611/1409 740 · E-Mail: annette.majewski@ekhn.de es jetzt 41 Ehrenamtliche, die die er- auf Dich hin. weiterten Öffnungszeiten ermögli- jemand neben uns niesen musste. chen. Zum gastfreundlichen Empfang Herzlichst, Ich gestehe, das kommt mir wie eine im Eingangsbereich der Kirche gehört Ihre Annette Majewski Ewigkeit her vor. Die Pandemie hat auch ein neuer Empfangstisch, auf Stadtkirchenpfarrerin unser Leben auf den Kopf gestellt. In- fektionszahlen, Schutzmaßnahmen und Reisewarnungen bestimmen den Alltag. In öffentlichen und privaten Gesprächsrunden wird kaum über ein anderes Thema so kontrovers disku- tiert. „7 Wochen Ohne“, die Fastenaktion der EKD steht in diesem Jahr unter dem Motto „Spielraum – 7 Wochen ohne Blockaden“. Wie können wir innerhalb von akzeptierten Grenzen großzügig und vertrauensvoll leben? 262
Mittwoch Ein gutes Wort an jedem Mittwoch Jeden Sonntag wird die Gottesdienst-Gemeinde mit dem ich, weil ich seit Wochen die Gruppe des Geistlichen Mitt- Segen am Ende des Gottesdienstes in die neue Woche ent- wochsgesprächs per Mail zum Treffen am Mittwoch im lassen, um mit diesem Zuspruch und den mitgenomme- Internet einlade, seit kurzem verbunden mit einem klei- nen Gedanken den Alltag zu bestreiten. Gottes Wort, Gebet nen geistlichen Wort. Das möchte ich nun allen zugänglich und Segen sollen uns Kraft, Mut und Trost in unserem All- machen, die das möchten. tag schenken. Dazu reicht es, wenn Sie mir (pfarrersaal@gmail.com) Aber was tun, wenn, wie gerade jetzt, die Anforderungen oder Frau Hartmann (patricia.hartmann@ekhn.de) im Ge- so groß sind, dass uns der Zuspruch schon Mitte der Wo- meindebüro eine Mail schreiben, Sie werden dann in den che irgendwie „aufgebraucht“ erscheint? In Matthäus 6,34 Verteiler der „Guten Worte“ aufgenommen und bekommen heißt es: „Darum sorgt nicht für morgen, denn der morgi- immer zur Mitte der Woche ein paar stärkende Gedanken ge Tag wird für das Seine sorgen.“ Das aber ist oft leichter mit auf Ihren Weg! gesagt als getan, denn viele Menschen werden gerade in diesen Zeiten von ihren Sorgen bestimmt. Das soll Sie sicher machen, dass Gott auch in diesen Zeiten Darum möchte ich gerne die Aktion „Ein gutes Wort an für uns alle sorgt – auch für Sie! jedem Mittwoch“ ins Leben rufen. Die Idee dazu bekam Ihr Pfarrer Holger Saal Auch in diesem Jahr soll der Marktkirchenturm an Auf der Suche nach dem richtigen Leben! bestimmten Feiertagen wieder geöffnet sein, um von der Aussichtsplattform in luftiger Höhe den Blick über Wiesba- den zu genießen. Vorgesehen sind die folgenden Termine: Ausstellung „Ungleiche Sonntag, 4. April 2021 (Ostersonntag), Samstag, 1. Mai 2021 (Tag der Arbeit), Paare“ im Stadtarchiv Sonntag, 23. Mai 2021 (Pfingstsonntag), jeweils 14.00-17.00 Uhr Wiesbaden Kommen Sie mit in die Vergangenheit und sehen Für die Turmbesteigung erbitten wir eine Spende, die für Sie, wie Menschen in unserer Region früher ver- den baulichen Unterhalt unserer Kirche bestimmt ist. Alle suchten, ein gutes Leben zu führen und mit wel- drei Termine sind natürlich abhängig von möglichen Pande- chen Schwierigkeiten sie zu kämpfen hatten. Die mie-Einschränkungen bzw. -Verboten, die möglicherweise im April und Mai noch gelten. Deshalb beachten Sie bitte Ausstellung wurde von Dekanat und Stadtarchiv die aktuellen Ankündigungen im Schaukasten der Kirche. Wiesbaden in Zusammenarbeit mit dem bibliora- ma Stuttgart konzipiert, wo sie voriges Jahr zu se- Weitere Informationen bei Küster Sebastian Villmar: hen war. Sie zeigt zwölf bekannte und unbekannte Telefon: 0172 - 89 777 50 Personen aus fast 2000 Jahren Christentumsge- E-Mail: sebastianvillmar@googlemail.com schichte in Württemberg und Nassau. Vernissage: Dienstag, 20. April 2021, 19:00 Uhr, TURMBESTEIGUNG 2021 mit Dekan Dr. Mencke (Stadtarchiv Wiesbaden, Im Rad 42, 65197 Wiesbaden. Anmeldung erforderlich, s.u.) Führung „Mädelsabend“: Dienstag, 18. Mai 2021, 17:30-19:00 Uhr Spezialführung zur einen Hälfte der Geschichte, nämlich zu den gezeigten Frauen und ihrem Lebens- umfeld – selbstverständlich nicht nur für Frauen! (Stadtarchiv Wiesbaden, Im Rad 42, 65197 Wiesba- den. Leitung: Dr. S. Claußen. Anmeldung erforder- lich, s.u.) Service für Kirchengemeinden: Jederzeit können Sie für Ihre Gruppe eine Führung mit Dr. S. Claußen ausmachen! (Dieses Angebot ist für Kirchengemeinden des Dekanats kostenfrei) Anmeldung und Informationen bei: Herzogin Pauline von Petra Debus, petra.debus@ekhn.de Nassau. Zeichnung Tel. 0611 73 42 42 30 (Di und Do 8:00 - 12:00) nach historischen und susanne.claussen@ekhn.de. Quellen: Sabine Bittner 272
Gottesdienste in der Marktkirche Sonntag, 7.3. 10.00 Uhr Gottesdienst· Pfr. Dr. Schulz Sonntag, 14.3. 10.00 Uhr Gottesdienst· Pfr. Fromme Sonntag, 21.3. 10.00 Uhr Gottesdienst · Pfr. Dr. Saal Donnerstag, 25.3. 18.00 Uhr Meditationsandacht· Pfr. Fromme Sonntag, 28.3. 10.00 Uhr Gottesdienst · Pfr. Fromme Gründonnerstag, 1.4. 18.00 Uhr Gottesdienst · Prädikantin Dr. Klee Karfreitag, 2.4. 10.00 Uhr Gottesdienst · Pfr. Fromme Samstag, 3.4. 21.00 Uhr Feier der Osternacht ·alle Pfarrer Ostersonntag, 4.4. 10.00 Uhr Gottesdienst· Pfr. Dr. Saal Ostermontag, 5.4. 10.00 Uhr Gottesdienst · Prädikantin Dr. Klee Sonntag, 11.4. 10.00 Uhr Gottesdienst · Prädikantin Dr. Klee Sonntag, 18.4. 10.00 Uhr Gottesdienst · Pfr. Dr. Saal Sonntag, 25.4. 10.00 Uhr Gottesdienst· Pfr. Dr. Saal Donnerstag, 29.4. 18.00 Uhr Meditationsandacht· Pfr. Dr. Saal Sonntag, 2.5. 10.00 Uhr Gottesdienst · Pfr. Dr. Schulz Sonntag, 9.5. 10.00 Uhr Gottesdienst zur Konfirmation · Pfr. Dr. Saal, Pfr. Da Re Donnerstag, 13.5. 10.00 Uhr Gottesdienst an Christi Himmelfahrt· Pfr. Dr. Saal Sonntag, 16.5. 10.00 Uhr Gottesdienst zum Konfirmationsjubiläum · Pfr. Dr. Saal Pfingstsonntag, 23.5. 10.00 Uhr Gottesdienst· Pfr. Dr. Saal Pfingstmontag, 24.5. 10.00 Uhr Gottesdienst· Pfr. Dr. Saal Donnerstag, 27.5. 18.00 Uhr Meditationsandacht· Pfr. Dr. Saal Sonntag, 30.5. 10.00 Uhr Gottesdienst · Prädikantin Dr. Klee Sonntag, 6.6. 10.00 Uhr Gottesdienst · Pfr. Dr. Schulz 282
VER AN STALTUNGE N Orgelmusik zur Marktzeit Musik im Gottesdienst Wir laden ein zur halbstündigen Stellvertretend für die Gemeinde werden die Lieder in den Andacht mit Orgelmusik Gottesdiensten von einzelnen Sängerinnen aus dem jeden Samstag um 11.00 Uhr in der Marktkirche Marktkirchenchor gesungen mit Prädikantin Dr. Margot Klee und Kantor Hans Uwe Hielscher Konzerte, Orgelmusik zur Turmglockenspiel Marktzeit, Bach-Vesper Carillon-Musik zur Marktzeit dürfen zur Zeit nicht stattfinden jeden Samstag von 12.05 bis 12.30 Uhr gespielt von Thomas J. Frank, Hans Uwe Hielscher und David van Amstel Gruppen und Kreise Tägliches Glockenspiel (Automatik) im „Haus an der Marktkirche” 9 Uhr, 12 Uhr, 15 Uhr, 17 Uhr, 19 Uhr mit wöchentlich wechselnden Melodien Stundenbibel Bis auf Weiteres im schriftlichen Austausch mit Pfr. Fromme Geistliches Mittwochsgespräch Senioren Jeden Mittwoch um 18.15 Uhr mit Pfr. Saal Veranstaltungen der Marktkirchengemeinde Das Mittwochsgespräch wird bis auf Weiteres online in den Seniorenstiften und der Seniorenresidenz per Zoom-Konferenz stattfinden. am Kurpark mit Pfarrer Fromme und ab April mit Zugangsdaten bei Pfr. Saal und im Gemeindebüro. Pfarrer Saal Enneagramm-Gruppe Seniorenstift Dr. Drexler, Parkstraße 8-10 Jeweils donnerstags um 19.15 Uhr Donnerstag, 4. März 10.00 Uhr Gottesdienst mit Pfr. Schulz und Frau Münch Donnerstag, 8. April 10.00 Uhr Gottesdienst 25.3.2021, 22.4.2021, 27.5.2021 Donnerstag, 6. Mai 10.00 Uhr Gottesdienst Die Enneagramm-Gruppe wird bis auf Weiteres online per Zoom-Konferenz stattfinden. Seniorenresidenz am Kurpark, Parkstraße 21 Zugangsdaten im Gemeindebüro. Donnerstag, 4. März 14.30 Uhr Gottesdienst Donnerstag, 8. April 14.30 Uhr Gottesdienst Renovatio-Gruppe Donnerstag, 6. Mai 14.30 Uhr Gottesdienst Jeweils donnerstags um 19.15 Uhr mit Pfr. Schulz und Frau Münch Hildastift, Hildastraße 2 15. April 2021 Freitag, 5. März 16.30 Uhr Gottesdienst Die Renovatio-Gruppe wird bis auf Weiteres online per Freitag, 9. April 16.30 Uhr Gottesdienst Zoom-Konferenz stattfinden. Freitag, 7. Mai 16.30 Uhr Gottesdienst Zugangsdaten im Gemeindebüro. 292
Können Sie sich noch erinnern, wann Sie das erste Mal gewählt haben? Bei mir war es genau sieben Tage nach meinem 18. Geburtstag: Die Willy-Wahl am 19. No- vember 1972 – mit einer heute unvor- stellbaren Beteiligung von 91 Prozent. Für unsere Jahrgänge ein unvergess- liches Ereignis: „Wir wollen mehr De- mokratie wagen“, hatte Willy Brandt in seiner ersten Regierungserklärung drei Jahre zuvor erklärt. Und ja, das wollten wir. Die Demokratie und Europa – das waren für uns Kinder der Nachkriegs- generation die Garanten für eine fried- liche, für eine gute Zukunft. Ich habe jedes Mal teilgenommen, wenn ich zur Wahl aufgerufen war. Mit Klassen- und Schulsprechern ging’s los. Teilhaben zu dürfen an der Entwicklung des Gemeinwesens, das persönliche Umfeld mitgestalten, die Richtung mitbestimmen zu dürfen, in die Bildungseinrichtungen, Betriebe, Krankenkassen, Kirchengemeinden, Vereinigungen, die Kommunen und das Land voranschreiten – war und ist mir Ehre und Selbstverständlich- keit zugleich. Auch wenn die hehren Illusionen der jungen Jahre verflo- gen, die Träume von einer besseren Welt und der Glaube, wir könnten sie schaffen, verblasst sind. Aber wir haben keine andere Welt – und soll- ten deshalb alles tun, was in unse- rer Macht steht. In unseren Zeiten, in denen alles immer das Tollste und das Größte sein muss, wird 2021 fast zwangsläufig Super- am 26. September des Bundestags. Für die Protestanten wahljahr genannt. In Hessen entscheiden wir am 14. März in der EKHN kommen die Wahlen zu den Kirchenvorstän- über die Zusammensetzung der Kommunalparlamente, den am 13. Juni dazu. 2 10 2
Ein besonderes Wahljahr ist 2021 freilich vor Verfassung von 1946 und das Grundgesetz von 1949 bil- allem deswegen, weil es zugleich das Jubi- deten die Basis für eine funktionierende Demokratie und läum des Neubeginns unserer Demokratie einen gelingenden Wiederaufbau. markiert. Vor 75 Jahren ging man mit Super- lativen noch nicht so leichtfertig um wie heu- Im September 1947 schlug die Geburtsstunde der Evan- te. Dabei wäre es 1946 angebracht gewesen, gelischen Kirche in Hessen und Nassau, wie wir sie heute von einem Superwahljahr zu sprechen. Acht kennen. Die Richtungsentscheidung für Martin Niemöller Monate nach Kriegsende fanden in Hessen die als erstem Kirchenpräsidenten garantierte, dass sich auch ersten freien Wahlen seit 14 Jahren statt: Am die EKHN – in der Tradition der Bekennenden Kirche und 20. und 27. Januar zu den Gemeindegremien, ihrer Bruderräte – mit demokratischen von unten nach im April zu den Kreistagen – und am 26. Mai oben gerichteten Strukturen entwickelte. Kein allwissen- waren die Bürger der kreisfreien Städte aufge- der und allmächtiger Bischof stand und steht an der Spit- rufen, die Stadtverordneten zu wählen. Am 30. ze, sondern ein auf Zeit gewählter Kirchenpräsident. Nur Juni durften die Hessen die Mitglieder der ver- das gibt der EKHN auch heute noch die Berechtigung, sich fassungsberatenden Versammlung bestim- in die Politik einzumischen und mit ihren Wortmeldungen men, am 1. Dezember wurde über die Landes- gehört zu werden. Martin Hein, der seinerzeitige Landesbi- verfassung entschieden und der erste Landtag schof von Kurhessen-Waldeck, hatte beim ökumenischen gewählt. Gottesdienst zum 70-jährigen Bestehen Hessens 2016 in der Wiesbadener Marktkirche gesagt: Die Kirchen be- Männer – es waren tatsächlich fast ausnahms- trachteten die ihnen von der demokratischen Verfassung los Männer – des faschistischen Widerstands, geschenkte Freiheit als „Verpflichtung, unseren Beitrag für Gegner des Regimes, die unter der Verfolgung die Gestaltung unseres Gemeinwesens zu leisten“. Und der Nazis zu leiden hatten oder sie zumindest dass sie mitunter auch Kritik übten, führte er auf ihre „Lei- fürchten mussten, die untergetaucht waren, denschaft für unser Bundesland“ zurück. trafen sich, so sie denn nicht inhaftiert waren, konspirativ noch während des Kriegs, um den In den vergangenen Jahren mussten wir erkennen, dass die Aufbau eines neuen Deutschlands vorzuberei- Demokratie nicht so stabil ist, wie wir sie für die Ewigkeit ten. Diesen Männern der Stunde null – in Wies- gemacht glaubten. Dabei hätten wir um die Fehlbarkeit der baden mögen da stellvertretend der spätere Bürger als Wähler wissen müssen: 1928 kam die NSDAP Stadtkämmerer Heinrich Roos (CDU), die Sozial- mit ihren – kaum verborgenen – radikalen Programmzie- demokraten Johannes Maaß und Georg Buch ge- len bei den Reichstagswahlen auf 2,6 Prozent der Wähler- nannt sein – ging es nicht um Parteipolitik oder stimmen, bei den letzten freien Wahlen im November 1932 persönliche Vorteile. Kommunisten, Sozialisten, auf 33,1 Prozent. Das Ergebnis führte dazu, dass Reichs- Liberale und die Gründer der späteren CDU hat- präsident von Hindenburg am 30. Januar 1933 Adolf Hitler Text: ten nur ein Motto: Nie wieder! Und ein Ziel: Die zum Reichskanzler ernannte, so die erste deutsche Demo- Jürgen Hauzel Diktatur zu überwinden und die Grundlagen zu kratie beendete und endgültig den Weg hinein in eine Ka- schaffen für ein selbstbestimmtes Leben in Frie- tastrophe unvorstellbaren Ausmaßes bereitete. den und Freiheit. Vor 75 Jahren wurde in den Trümmern des Landes eine Die Demokratie schien ihnen dazu die Vorausset- neue Demokratie mit großem Engagement aufge- zung. Davon waren sie überzeugt, obwohl die Wei- baut. Heute gilt es, sie mit ebenso großem Einsatz zu marer Republik so desaströs gescheitert war. Über schützen. Wählen zu gehen, wann und wo immer wir Jahre hatten sie diskutiert und Fehler erkannt, aus denen dazu aufgerufen sind, ist da nur ein kleiner Beitrag – sie nun die Lehren zogen. Erfolgreich. Denn die hessische aber ein selbstverständlicher. 2 11 2
Kirchennachbarn Kirchennachbarn porträtiert in loser Folge Menschen, die in unmittelbarer Nähe der Marktkirche leben oder arbeiten. Das werden Prominente, aber auch ganz normale Bürger sein. Wir stellen diese Menschen und ihre Begegnung mit der Marktkirche vor. Sie erzählen uns ihre ganz eigene Geschichte, die sie mit der Marktkirche erlebt haben. Heute: Axel Imholz. an Sonnentagen ein wunderschöner Anblick ist. Was verbindet Sie beruflich mit der Marktkirche? Viele offizielle Ereignisse wie der Gottesdienst zu Beginn der Amtszeit Der Sozialdemokrat Axel Imholz (55) wurde 1989 in die einer neuen Stadtverordnetenver- Stadtverordnetenversammlung gewählt. Seit 2011 gehört sammlung. Aber eins bleibt be- er dem Magistrat an, zunächst als Sozialdezernent, seit sonders in Erinnerung: Als ich als 2013 ist er als Kämmerer oberster Wiesbadener Kassen- Schul- und Kulturdezernent miterle- verwalter und verantwortlich für einen Milliardenetat. ben durfte, wie einer Schulklasse die 2017 wurden ihm zusätzlich Schul- und Kulturdezernat Orgel erklärt wurde und der Organist anvertraut. Zeit für Hobbies bleibt bei diesen Aktivitäten dabei alle Register zog. Wirklich im- kaum. Ablenkung bieten ihm die umfangreiche Samm- posant! lung amerikanischer Comics und die Spiele der Fußball- Bundesliga – seine Lieblingsvereine VfL Osnabrück und Welche Rollen spielen Kirche, Germania Wiesbaden spielen aber nicht in der Eliteklas- Was verbindet Sie persönlich Glaube und Religion in Ihrem se. Der im westfälischen Ibbenbüren geborene und seit mit der Marktkirche? Leben? 1971 in Wiesbaden lebende Protestant absolvierte seinen Bei jedem Blick aus dem Büro aufs In unserem alten Abi-Buch habe ich Zivildienst übrigens in der Lutherkirchengemeinde, wo er Rathaus habe ich direkt auch die Jesus als Vorbild benannt und frage sich fünf weitere Jahre in der Jugendarbeit engagierte. Marktkirche vor Augen – was gerade mich auch heute immer wieder „Was 2 12 2
Wenn im Turm die Glocken läuten Wenn im Turm die Glocken läuten, kann das vielerlei bedeuten. Erstens, dass ein Festtag ist. Dann: dass du geboren bist. Drittens: Dass dich jemand liebt. Viertens: Dass dich’s nicht mehr gibt. Erich Kästner Ob in der Stadt oder auf dem Land: Seit Jahrhunderten sind Kirchen- einandergeraten. Trotzdem hat unser Leben auch weiterhin einen glocken Taktgeber im öffentlichen Leben. Sie gliedern den Tag. Sie Takt und einen Rhythmus. Das rufen uns die Glocken der Kirchen in laden ein zum Gottesdienst. Sie läuten während des Vaterunsers als Erinnerung. So orientiert sich z. B. der Magistrat der Landeshaupt- Zeichen für alle, die nicht zum Gottesdienst in der Kirche sind, aber stadt Wiesbaden an unserem Glockenspiel, das meist das Ende der vielleicht in das Gebet einstimmen möchten. Früher warnte Glocken- Sitzung einläutet. geläut auch, wenn Gefahr drohte, bei Bränden oder Sturmfluten. Auf der Höhe des Tages oder an dessen Ende laden Glocken ein, in- Auch jetzt in Corona-Zeiten sind die Kirchenglocken keineswegs ver- nezuhalten und still zu werden – für ein Gebet, für einen Gedanken stummt. an liebe Menschen, für einen Augenblick der Ruhe. Diese täglich wie- In der evangelischen Kirche kennen wir vier klassische Gebetszei- derkehrenden Glocken-Momente können zuerst Auszeiten für jeden ten, auch Tagzeitengebete genannt, für den Morgen, den Mittag, den einzelnen Menschen selbst sein. Sie sind aber auch etwas, das uns Abend und die Nacht. Je nach Ort werden diese Zeiten durch Glo- in diesen Tagen, an denen wir oft allein sind, mit anderen verbinden ckengeläut angezeigt. Uns ist seit vielen Jahren vertraut, dass in der kann – eben durch das gemeinsame Innehalten. Darum: Lauschen Marktkirche eine Glocke jeweils um 12.00 Uhr und um 19.00 Uhr zum Sie in diesen Tagen doch ab und zu auf die Glocken unserer Kirchen, Mittags- und Abendgebet ruft. Ob religiös oder nicht religiös, unser und lassen Sie sich von ihrem Klang zur Besinnung inspirieren. Alltag ist wegen der Pandemie derzeit in vielen Bereichen durch- Thomas J. Frank würde Jesus dazu sagen?“ Zwie- Marktkirche oder auf dem Wochen- Wie würde in Ihren Augen eine gespräche mit Gott führe ich eher markt ungezwungen ins Gespräch, aktivere, nachbarschaftliche selten, zweifele auch des Öfteren erfährt, was die Menschen bewegt, Partnerschaft aussehen? an seiner Präsenz und behalte doch und kann erklären, was zu bestimm- Können Sie sich vorstellen, dass mein Gottvertrauen. Ansonsten dürf- ten Entscheidungen im Rathaus ge- Marktkirchengemeinde und Stadt te ich der einzige Stadtpolitiker sein, führt hat. kooperieren, etwa eine Aktion der (im Zivildienst) den gesamten oder Veranstaltung gemeinsam Innenraum der Lutherkirche putzen Was könnten wir gemeinsam tun, auf die Beine stellen? durfte. die Anziehungskraft, die Attrak- Ich bin froh über das gute Miteinan- tivität des Bereichs um Schloss- der der letzten Jahrzehnte und kann Was sollte eine Kirchengemeinde platz und Dernsches Gelände zu mir nur wünschen, dass diese Zu- im Zentrum einer Großstadt Ihrer steigern? sammenarbeit auch in Zukunft so toll Meinung nach leisten, wie sollte Nach der Sanierung des Stadtschlos- läuft wie bisher. ihr Angebot aussehen, wo gibt es ses wird dieser Ort auch wieder den Defizite? Charme haben, der meine Besucher Wenn Sie einen Schlüssel zur Kirche muss für die Menschen da von außerhalb immer wieder begeis- Marktkirche hätten, was würden sein, und sie muss für die Men- tert. Die Vielzahl von Festen und Ver- Sie gern einmal dort ungestört schen offen sein. In jeder Hinsicht. anstaltungen zieht viele Menschen tun? Der Marktkirche im Herzen unserer hierher, aber wir sollten das nicht Dann würde ich mir in aller Ruhe und Stadt kommt dabei eine ganz be- überziehen, denn das Ensemble aus ganz aus der Nähe den Altarbereich sondere Rolle zu, der sie sich nach Schloss, Kirche und Rathaus hat genauer anschauen. Bei Gottesdiens- meiner Wahrnehmung auch sehr auch und gerade in ruhigen Momen- ten und anderen Veranstaltungen bewusst ist. Mit dem Aufzeigen von ten eine besondere Anziehungskraft. verbreitet dieser eine ganz beson- Defiziten tue ich mich als Mitglied dere Atmosphäre, die Lust auf mehr einer anderen Gemeinde schwer. Wie begleitet Sie das Glockenspiel macht. über den Tag/die Woche? Was gefällt Ihnen an Wiesbaden Das Glockenspiel der Marktkirche be- Was könnte die Marktkirchen- und an der Wiesbadener City gleitet mich durch die Arbeitswoche gemeinde für Sie persönlich tun? besonders? und läutet jeden Dienstag um 9.00 Ich freue mich auf die persönlichen Das Liebenswerteste an Wiesbaden Uhr die Magistratssitzung ein. Wenn und ganz direkten Begegnungen und ist, dass wir ein großes Dorf sind. Auf das nicht wäre, würde uns allen et- Gespräche vor Ort – wenn das denn dem Weg zum Rathaus kommt man was fehlen. wieder möglich ist. bei zufälligen Begegnungen vor der 2 13 2
Nach denkliches Geh aus, Ich bin viel in der Natur. Meist gerne alleine. Und früher Und schließlich der abstrakte „Baum des Lebens“. Sein war man wirklich alleine im Wald, beim Spazierengehen, Stamm wird mit dem Holz des Kreuzes Jesu in Beziehung mein Herz, und beim Pilzesuchen oder Ausruhen auf einer Lichtung. Mit gesetzt. An ihm stirbt der Erlöser und rettet die durch den dem ersten Lockdown änderte sich das schlagartig. Und Sündenfall verdorbene Welt. Der Theologe Hippolyt von suche Freud als ich gestern wieder auf einer meiner Lieblingsstrecken Rom schreibt dazu: im tiefen Wiesbadener Stadtwald war, kam mir nicht nur eine nahe Bekannte mit Freundin entgegen, sondern Dieser himmlische Baum ist von der Erde zum Himmel ich sah im Schneeregen einige Menschen dort, wo ich gewachsen. Unsterbliches Gewächs, reckt er sich auf sie noch nie zuvor gesehen habe: auf sumpfigen Wiesen oder mitten im schwer zu durchdringenden Unterholz zwischen Himmel und Erde. Er ist der feste Stützpunkt abseits der befestigten Wege. Und natürlich sind dort im des Alls, der Ruhepunkt aller Dinge, die Grundlage des Moment keine Pilze mehr zu finden. Also, was machen die Weltenrunds, der kosmische Angelpunkt. Er fasst in sich Menschen dort? Vermutlich genau das, was ich auch dort zur Einheit zusammen die ganze Vielgestalt der mache: Ruhe, Frieden, Schönheit, Natur, Kontemplation und Gottes Schöpfung suchen. Bei jedem Wind und Wet- menschlichen Natur. […] Er rührt an die höchsten Spitzen ter. Und so erkenne ich: Meine selbstgesuchte Einsamkeit des Himmels und festigt mit seinen Füßen die Erde, und im Wald ist seit März 2020 nahezu dahin. Es sind so viele die weite, mittlere Atmosphäre dazwischen umfasst er Menschen wie nie zuvor im Wald. Aber vielleicht ist das mit seinen unermesslichen Armen. […] Gott erschien als auch gut so. Mensch, und der Mensch fuhr empor als Gott, da er die Text: Martin Kinkel So mache ich Rast und meine Gedanken kreisen darum, Pforten der Hölle zerschmettert und die ehernen Riegel was uns die Bibel zum Thema Wald und Bäumen berich- gesprengt hat. Und das Volk, das in der Tiefe war, steht tet. Da ist der erste Baum: der paradiesische „Baum der Erkenntnis“ – großes Menschheitsthema. Weiterhin die von den Toten auf und verkündet der Fülle droben: Tanne, aus der Noah seine Arche gebaut hat: die Rettung Der Chor der Erde kehrt zurück! der Schöpfung. Die Bundeslade aus Akazienholz: In ihr befanden sich nach biblischer Darstellung unter anderem Wahrscheinlich werden sich nur wenige Menschen ähn- die zwei Steintafeln mit den zehn Geboten, die Mose von liche Gedanken gemacht haben, die gestern durch den Gott erhielt. Die Zeder, die in biblischen Zeiten vor allem Wald marschiert sind. Aber alle waren mit ihren ganz zum Bau von Tempeln benötigt wurde. Der Buchsbaum, eigenen Gedanken und Nöten inmitten Gottes Schöpfung dessen immergrüner Zweig an die Passionszeit und an wohlumfangen und aufgehoben in diesen schwierigen Ostern erinnert. Zeiten. Und in meinen Gedanken summte ich ein Lied von Paul Gerhardt: Geh aus mein Herz und suche Freud! Summen Sie es auch mal. 2 14 2
Büroze ite n un d Te l efo n nu m m er n Büroräume: 65183 Wiesbaden, Schlossplatz 4 E-Mail: Marktkirchengemeinde.Wiesbaden@ekhn.de Internet: www.marktkirche-wiesbaden.de · www.churchmusic.de Pfarramt I (Süd) Pfarrer Dr. Holger Saal (Sprechzeiten nach Vereinbarung) Telefon: 06 11 - 900 16 12 oder 0179 – 69 35 608 · E-Mail: pfarrersaal@gmail.com Pfarramt II (Mitte) Pfarrer Martin Fromme (Sprechzeiten nach Vereinbarung) Telefon: 06 11 - 900 16 15 oder 0176 - 32 10 24 27 E-Mail: Martin.Fromme@ekhn.de Pfarramt für Stadtkirchenarbeit Pfarrerin Annette Majewski (Sprechzeiten nach Vereinbarung) Telefon: 0611 - 1409 740 · E-Mail: Annette.Majewski@ekhn.de Kirchenvorstand Dr. Margot Klee · Vorsitzende · Telefon: 06 11 - 900 16 26· Fax: 900 16 17 · E-Mail: dr.margot.klee@gmail.com Gemeindebüro Gabriele Steeg · Telefon: 06 11 - 900 16 11· Fax: 900 16 17 E-Mail: Gabriele.Steeg2@ekhn.de Mi von 9.00 bis 12.00 Uhr und 14.30 bis 16.00 Uhr, Fr von 12.00 bis 14.00 Uhr Patricia Hartmann · Telefon: 06 11 - 900 16 13 · Fax: 900 16 17 E-Mail: Patricia.Hartmann@ekhn.de Mo und Do von 9.00 bis 13.00 Uhr, Di von 9.00 bis 12.00 Uhr Kirchenmusiker Kantor Dr. Thomas J. Frank · Tel. 01 72 - 69 66 542 · Fax: 60 97 611 E-Mail: thomas.frank@ekhn.de Kantor Hans Uwe Hielscher · Tel. 06 11 - 30 34 30 · Fax: 60 97 611 E-Mail: Hans-Uwe.Hielscher@ekhn.de Küster Sebastian Villmar · Tel. 0172 - 89 77 750 · E-Mail: sebastianvillmar@gmail.com Hausmeister Jürgen Brühl · Tel. 0160 - 70 88 163 Kindergarten Claudia von Hoeßle · Tel. 16 66 300· Fax: 16 66 445 E-Mail: kita-marktkirche.wiesbaden@ekhn.de Kirchenbuchführung Katrin von Dewitz · E-Mail: Katrin.vonDewitz@ekhn.de Öffnungszeiten Dienstag bis Freitag: 12.00 bis 18.00 Uhr der Marktkirche Samstag: 12.00 bis 17.00 Uhr Sonntag: 14.00 bis 17.00 Uhr Montag: geschlossen Ev. Marktkirchengemeinde, Commerzbank, IBAN DE83 5104 0038 0510 1175 00 Bankverbindung Förderverein Marktkirche Wiesbaden eV, IBAN DE37 5105 0015 0111 0733 33 Verantwortlich für den Inhalt dieser Gemeindebrief-Ausgabe: Pfr. Dr. Saal · Layout: Rainer Schmoll, Bad Schwalbach
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