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DAS MODULARE BAUSYSTEM LIVING SHELL Qualitätsvolle Verdichtung durch Ausbau und Sanierung von Dächern und Fassaden Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur (CCTP) Institut für soziokulturelle Entwicklung (ISE) Laboratory of Architecture and Sustainable Technologies (LAST)
DAS MODULARE BAUSYSTEM LIVING SHELL Qualitätsvolle Verdichtung durch Ausbau und Sanierung von Dächern und Fassaden Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur (CCTP) Institut für soziokulturelle Entwicklung (ISE) Laboratory of Architecture and Sustainable Technologies (LAST)
IMPRESSUM INHALT BIBLIOGRAFISCHE INFORMATION DER DEUTSCHEN NATIONALBIBLIOTHEK Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Einführung 4 ISBN 978-3-7281-3790-6 © 2017 1 Grundlagen 8 Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur (CCTP) 2 Entwurf mit der Toolbox Institut für soziokulturelle Entwicklung (ISE) Laboratory of Architecture and Sustainable Technologies (LAST) vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich 20 www.vdf.ethz.ch 3 Vorteile des modularen verlag@vdf.ethz.ch Das Werk einschliesslich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Bausystems Jede Verwertung ausserhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung der Herausgeber unzulässig und strafbar. Das gilt besonders für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und 44 die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. 4 Informelle HERAUSGEBER Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur (CCTP) Institut für soziokulturelle Entwicklung (ISE) Kooperationsplanung Laboratory of Architecture and Sustainable Technologies (LAST) AUTOREN UND TEAM 58 Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur (CCTP) Ulrike Sturm (PL), Jörg Schumacher, Matthias Bürgin, Doris Ehrbar, 5 Umsetzungsschritte Stefan Haase, Tanja Lütolf, Natalie Plagaro Cowee, Raphaela Schmickl, Peter Schwehr 68 Institut für soziokulturelle Entwicklung (ISE) Maik Hömke, Jasmin Jung-Blattmann, Simon Brombacher, 6 Anwendungsbeispiele Simone Meyer, Colette Peter Laboratory of Architecture and Sustainable Technologies (LAST) 80 Emmanuel Rey, Aleksis Dind, Laetitia Michel, Bastian Ehrbar, Anhang Axelle Valance DESIGN UND VISUALISIERUNGEN 112 Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur (CCTP) Fabienne Koller, Elke Schultz, Cédric Flüeler (Visualisierungen) KONTAKT cctp.technik-architektur@hslu.ch Zugunsten einer besseren Lesbarkeit werden Begriffe, die in einer weiblichen und einer männlichen Form existieren, in der vorliegenden Publikation entweder in der neutralen oder der männlichen Form verwendet. Dabei ist jedoch immer auch die weibliche Form gemeint.
4 EINFÜHRUNG 5 Sanieren und Erweitern – eine Option? Über 90 Prozent des Gebäudeenergiebedarfs werden in der WELCHE VORTEILE BIETET DAS MODULARE BAUSYSTEM LIVING SHELL? Schweiz durch Bauten verursacht, die vor dem Jahr 2000 er Leichte Bauweise stellt wurden. Um die politisch gesetzten Klimaziele zu erreichen, Grundrissflexibilität durch Abfangkonstruktion muss bis ins Jahr 2050 ein Grossteil des vor dem Jahr 2000 Individuell gestaltbare Dachnutzung erstellten Gebäudebestands energetisch saniert werden. Ähnlich Einfache Planung mittels Toolbox mit übersichtlicher Zahl von 3D-Modulen und 2D-Verbindungselementen hohe Zahlen gelten für den energetischen Sanierungsbedarf Kombinierbarkeit und einfache Anpassbarkeit an Baubestand des Gebäudeparks in den europäischen Nachbarländern. Stapelbarkeit Den wichtigsten Beitrag zur Senkung des Energiebedarfs leistet die Sanierung der Gebäudehülle (Dächer und Fassaden). Eine Investition in die Sanierung der Nichtbrennbarkeit und Hochhaustauglichkeit Gebäudehülle allein ist jedoch selten wirtschaftlich rentabel. Durch eine Erweite Zeit- und Kostenersparnis bei Planung und Produktion rung der nutzbaren und vermietbaren Flächen werden Sanierungsmassnahmen Lieferung der fertigen vorfabrizierten Module direkt auf die Baustelle durch zusätzliche Einnahmen nach der Sanierung finanzierbar. Daher ist es sinn- Einfache und schnelle Montage vor Ort voll, das Flächenpotenzial auf den Dächern zu nutzen und Sanierungs- mit Erweite- Erfüllung erhöhter Vorschriften für Brand, Schnee, Wind, Erdbeben, Energie etc. rungsmassnahmen zu verbinden.
6 EINFÜHRUNG 7 Das modulare Bausystem Living Shell wurde mit dem Ziel entwickelt, die Vorteile Das modulare Bausystem Living Shell ist für Sie von Interesse, sofern Sie eine der Standardisierung mit dem Wunsch nach einer Vielfalt an Lösungen in Über der folgenden Fragen mit ja beantworten können: einstimmung zu bringen. Das Ziel der Standardisierung in der Bauindustrie ist ein hoher Vorfertigungsgrad bei limitierter Produktpalette. Dies führt zu Zeit- und Haben Sie Entwicklungsabsichten für Ihre Liegenschaft? Kostenersparnis. Bei dem modularen Bausystem Living Shell werden diese Vorteile mit einer hohen Variabilität verbunden, um unterschiedlichen Nutzerwünschen Ziehen Sie die Kombination einer Sanierung mit einer baulichen entgegenzukommen, auf unterschiedliche Anforderungen zu reagieren und Gebäu- Erweiterung in Betracht? deerweiterungen dem jeweiligen baulichen Kontext anpassen zu können. Können Sie sich eine Aufstockung für Ihr Gebäude vorstellen? Das modulare Bausystem Living Shell ermöglicht eine gestalterisch wertvolle und Falls Sie eine oder mehrere Fragen mit ja beantwortet haben und Sie mehr über mehrwertorientierte Nachverdichtung im Bestand durch Dachaufstockungen und bauliche Erweiterungen sowie das modulare Bausystem Living Shell erfahren möch- Fassadenerweiterungen. Das System zur Erweiterung von Bestandsbauten kombi ten, finden Sie nachfolgend Antworten zu folgenden Themen: niert standardisierte Raummodule mit individuell anpassbaren Verbindungsele- menten. Basis bilden Stahl-Leichtbauprofile, welche mit Trockenbauplatten beplankt 1 Grundlagen für eine Gebäudesanierung mit Erweiterung und mit langlebigen und ökologischen Dämmstoffen kombiniert werden. 2 Entwurf mit der Toolbox 3 Vorteile des modularen Bausystems Living Shell Die Vorteile des modularen Bausystems in Leichtbauweise liegen in seinem ge- 4 Informelle Kooperationsplanung bei der Gebäudesanierung ringen Gewicht und einem hohen Qualitätsstandard durch die Vorfertigung im 5 Umsetzungsschritte Werk. Die Module können passgenau zum Fortgang der Bauarbeiten an die Bau- 6 Anwendungsbeispiele stelle geliefert werden. Durch ihren hohen Vorfertigungsgrad sind Module inner- halb kurzer Zeit montierbar und minimieren dadurch die mit Bauarbeiten einher- Zur Veranschaulichung und besseren Verständlichkeit werden über alle Kapitel hin- gehenden Beeinträchtigungen von Nutzenden und Nachbarschaft. weg die Möglichkeiten einer Gebäudeerweiterung mit dem modularen Bausystem Living Shell konkret anhand eines Beispielgebäudes in Onex, Kanton Genf, aufgezeigt. Living Shell wurde anhand von schweizweit häufig vorkommenden Bautypen aus verschiedenen Jahrzehnten in Zusammenarbeit mit Umsetzungspartnern, Bau Neben dem Beispielgebäude in Onex wurde das modulare Bausystem Living Shell trägern, fünf Städten und einem Kanton entwickelt und ist daher vielfältig ein- an weiteren Anwendungsbeispielen entwickelt und erprobt. Insgesamt wurden sechs setzbar.1 Durch eine auf Gebäude und Umgebung abgestimmte Anordnung Standorte in der Schweiz und drei Standorte in Deutschland untersucht. Am Ende 1 Am Ende der Publikation von Erweiterungen können bestehende Verdichtungspotenziale dieser Publikation finden Sie eine Kurzbeschreibung zu allen Anwendungsbeispielen. finden Sie eine Auflistung genutzt werden. aller beteiligten Partner.
10 11 1 Grundlagen PERSPEKTIVE PLANUNGSRECHT DARF DAS GEBÄUDE ERWEITERT WERDEN? Ob auf einem Grundstück noch Erweiterungs z. B. eine ungünstige Parzellenform, Gelände potenzial besteht, ist planungsrechtlich fest- verlauf, Schutzstatus oder Erschliessung gelegt. Erweiterungsmöglichkeiten bestehen, eingeschränkt sein. wenn die zulässige Ausnützung auf dem Die qualitative Eignung für eine bauliche Grundstück noch nicht erreicht ist – oder pla- Verdichtung lässt sich anhand der folgen- nungsrechtliche Anpassungen möglich sind. den Kriterien grob abschätzen: Aus der Differenz der planungsrechtlich zu – städtebauliche Qualität und Ortsbild lässigen Flächen und Bauvolumen und – Bebauungstypologie/Gebäudetyp den realisierten Flächen und Bauvolumen – Bebauungszustand und -alter ergeben sich die verbleibenden Flächen – Grün- und Freiraum kapazitäten. Die Entwicklungsmöglichkeiten – Erschliessung und Zugänglichkeit können durch verschiedene Faktoren, wie – Parzellengeometrie Für eine Gebäudesanierung mit Erweiterung müssen bestimmte FALLBEISPIEL ONEX, LA TRAILLE Voraussetzungen gegeben sein. Bei der Grundlagenermittlung sind Der Kanton Genf zeichnet sich durch seine der Entwicklungsachsen des Kantons Genf, zukunftsweisenden urbanen Verdichtungs- für die der Plan directeur cantonal von folgende Fragen zu klären: strategien aus. Diese zielen darauf ab, der 2013 eine bauliche Verdichtung vorsieht. PERSPEKTIVE PLANUNGSRECHT grossen Nachfrage nach Flächen für Wohnen Es ist zu erwarten, dass die Eröffnung der DARF DAS GEBÄUDE ERWEITERT WERDEN? und Gewerbe durch eine hohe Flächenaus Tramlinie Cornavin – Onex – Bernex die Ent- nutzung und damit sehr sparsamen Flächen wicklung des bislang noch wenig verdichte- PERSPEKTIVE GEBÄUDEEIGNUNG verbrauch zu entsprechen. Eine dieser Strate- ten Quartiers künftig ankurbeln wird. KANN DAS GEBÄUDE ERWEITERT WERDEN? gien ist die Möglichkeit, bestehende Gebäude aufzustocken. Im Jahr 2009 wurde eigens Die Baustruktur von La Traille besteht vor- PERSPEKTIVE WIRTSCHAFTLICHKEIT zu diesem Zweck ein kantonales Gesetz ver- wiegend aus Wohnzeilen, die parallel zur WELCHE MIETEN SIND HEUTE UND KÜNFTIG MÖGLICH? abschiedet, das theoretisch 500 zusätzliche Nord-Süd-Achse des Chemin de La Traille Wohnungen ermöglicht. ausgerichtet sind. Die meisten Gebäude wurden zwischen 1960 und 1970 errichtet Das Vorgehen zur Grundlagenermittlung aus diesen drei Perspek Das Wohnquartier La Traille befindet sich und besitzen drei bis vier Geschosse. Hier- tiven wird jeweils kurz allgemein eingeführt und anschliessend in der Agglomerationsgemeinde Onex, etwa durch entsteht eine gewisse Uniformität. am Fallbeispiel Onex, La Traille, im Kanton Genf, durchgeführt. fünf Kilometer südwestlich des Stadtzent- Bauliche Veränderungen durch Teilsanierun- rums von Genf. Das Quartier liegt auf einer gen wurden bislang ohne Gesamtkonzept
12 GRUNDLAGEN 13 – Die Aufstockung betrifft das ganze Ge- bäude und nicht nur einen Teilbereich. – Die Aufstockung muss mit energetischen Sanierungsmassnahmen an der Gebäude- hülle einhergehen. – Die Aufstockung darf nicht über das Be- standsgebäude auskragen. Werden die Bedingungen eingehalten, kann die Gemeinde gemäss Artikel 2 des Loi gé- nérale sur les zones de développement von der Erstellung eines Sondernutzungsplans (PLQ Plan localisé de quartier) absehen. Bei dem untersuchten Fallbeispiel handelt Onex, La Traille, Originalzustand ca. 1960 es sich um die Cité Clair-Printemps, Chemin Foto: Gustave Klemm, in: JAQUET 2005, S. 113 de la Traille 12 – 36. Das Gebäude besteht aus zwei dreigeschossigen Zeilen mit einem für das Gebiet durchgeführt. Künftig ist da- eingeschossigen Verbindungsbau. In den her ein Sondernutzungsplan auszuarbeiten, Onex, La Traille, Situationsplan und Entwicklungs- parallelen Zeilen befinden sich Wohnungen, von dem jedoch unter bestimmten Bedingun- potenzial (potentiel constructible) gemäss im Verbindungsbau eine Gemeinschafts- URBAPLAN Genève 2013, S. 116 gen abgesehen werden kann. nutzung. Aufgrund der geringen Gebäude- tiefe von rund 11.5 Metern ist ein Attika Das Quartier ist geprägt von grossen Frei- geschoss mit einer geringeren Tiefe kaum flächen: Rasen und asphaltierte Flächen raums für das kommunale Grünraumnetz ist realisierbar. Auch städtebaulich ist eine wechseln sich mit dichteren Baumgruppen Onex, La Traille, Zustand 2013. Foto: LAST gemäss Plan directeur communal d’Onex Aufstockung beider Flügel um ein Vollge- ab. Die Freiflächen sind Teil eines grösseren von 20131 eine Nachverdichtung durch schoss wünschenswert. Vor einer Anpassung kommunalen Grünraumnetzes und bilden Aufstockungen einer Nachverdichtung mit des kommunalen Zonenplans ist hierfür eine Qualität des Quartiers, die es zu bewah- wünscht. Ziel ist es, eine qualitätsvolle zusätzlichen Bauvolumen vorzuziehen. eine Ausnahmegenehmigung nötig. In un- ren und aufzuwerten gilt. Nachverdichtung mit angemessener sozia- mittelbarer Nachbarschaft ist eine solche ler Durchmischung zu erreichen. Daher wird für das Gebiet Cressy – Traille eine Ausnahme, eine über die zulässige Geschoss Die Gemeinde Onex misst der Entwicklung Zonenanpassung zur Entwicklungszone 4A zahl hinausgehende Aufstockung, erst in des Quartiers eine grosse Bedeutung bei. Das betroffene Gebiet gehört zur Zone 4B angestrebt, in der Gebäudehöhen von jüngster Vergangenheit genehmigt worden. Dabei sind eine grössere bauliche Vielfalt mit einer maximalen Gebäudehöhe von 15 Metern zulässig sind. Dies lässt eine Auf- Damit könnte auch für das untersuchte wie auch eine Verbesserung der architekto 10 Metern und einem zurückgesetzten Attika stockung um ein bis zwei Vollgeschosse Objekt die Genehmi- 1 URBAPLAN Genève, nischen und der Freiraumqualitäten er- geschoss. Aufgrund der Bedeutung des Frei- unter folgenden Bedingungen zu: gung für die Aufsto- Plan directeur communal ckung um ein Vollge- d’Onex, Ville d’Onex, 2013, S. 115. schoss erwirkt werden.
14 GRUNDLAGEN 15 PERSPEKTIVE GEBÄUDEEIGNUNG KANN DAS GEBÄUDE ERWEITERT WERDEN? Um festzustellen, ob ein Gebäude prinzi- – Baualter piell erweiterbar ist, ist eine Untersuchung – Bautypus der vorhandenen Bausubstanz notwendig. – Konstruktion Hierbei werden folgende Eigenschaften – Nutzung Wohnungsmix untersucht: – Geschossflächen – Baulicher Zustand – Statische Eignung FALLBEISPIEL ONEX, LA TRAILLE Onex, La Traille, Grundriss Bestand, 1:200 Baualter Gesamt: 1958 – 1961 60 x 3.5-Zimmer-Wohnungen Sanierungen: 1985, 2000 12 x 5.5-Zimmer-Wohnungen Bautypus Verbindungsbau: Zeilenbauten Gemeinschaftsnutzung 3 Hauptgeschosse und 1 Untergeschoss Geschossflächen Zwei Gebäudeflügel mit je sechs Wohntrakte: Hauseingängen Bruttogeschossflächen (BGF)/Normal Eingeschossiger Verbindungsbau zwischen geschoss/Flügel: ca. 960 m2 den Gebäudeflügeln mit Gemeinschafts Total BGF Hauptgeschosse: ca. 5760 m2 nutzung Bruttogeschossfläche/Untergeschoss/ Konstruktion Flügel: ca. 880 m2 Stahlbeton-Schottenbau und Backstein Total BFG Untergeschoss: ca. 1760 m2 Fassade: verputzter Beton Total BGF Wohntrakte inkl. UG: ca. 7520 m2 Dach: Beton-Flachdach mit Kies Verbindungstrakt Nutzung Gemeinschaftsnutzung NF (=BGF): ca. 400 m2 Onex, La Traille, Westfassade Bestand, 1:200 UG (Kellerräume, unbeheizt) BGF: ca. 480 m2 Cité Clair-Printemps Pro Flügel: Chemin de la Traille 12 – 36 10 x 3.5-Zimmer-Wohnungen pro Etage Total BGF Verbindungstrakt inkl. UG: ca. 880 m2 Fondation d’Habitations à 2 x 5.5-Zimmer-Wohnungen pro Etage Bon Marché Emile Dupont
16 GRUNDLAGEN 17 PERSPEKTIVE WIRTSCHAFTLICHKEIT WELCHE MIETEN SIND HEUTE UND KÜNFTIG MÖGLICH? Zur Abschätzung der ökonomischen Hand- – Makrolage Wohnen lungsspielräume im Zusammenhang mit der Sanierung und Nutzungsverdichtung einer – Mikrolage Liegenschaft können verschiedene Marktinfor- – Aktueller Mietzins mationen beigezogen werden. Ein standort – Nachfragesegmente ökonomisches Profil beschreibt Lage- und – Detailhandel/Einkaufszentren/Post/Banken Entwicklungsfaktoren, die Aufschluss geben – Schulen/Kindergarten/Krippen/Horte Grundriss Bestand (1/2) 1:300 können, welche Wohnungstypen für welche – ÖV-Güteklassen/Car-Sharing-Mobility Onex, La Traille, Grundriss Bestand, 1:300 Zielgruppen an diesem Standort marktfähig – Positive und negative Standortfaktoren, sind. Es können zu folgenden Punkten Aus wie beispielsweise Aussicht oder Strassen- sagen getroffen werden: lärmbelastung Tag/Nacht Zustand Statische Eignung Die Gebäude wurden in den Jahren 1958 – Eine Untersuchung der Statik, die von der 1961 errichtet. Eigentümerin in Auftrag gegeben wurde, FALLBEISPIEL ONEX, LA TRAILLE 1985 wurde die Heizungsanlage ersetzt und prüfte die Realisierbarkeit einer Aufstockung Die erfassten Merkmale für Onex, La Traille, Makrolage Wohnen im Jahre 2000 erfolgte eine Teilsanierung um ein oder zwei Vollgeschosse. Dabei wurde basieren auf einer von Fahrländer Partner AG 17’637 Einwohner, 8’098 Haushalte der Gebäudehülle (Fassaden und Fenster). sowohl die Tragfähigkeit des Bodens, des vorgenommenen Umgebungsanalyse (Dar- Oberschicht: 22.7% (CH: 28.3%) Eine Gesamtsanierung der Gebäudehülle Fundaments als auch der Tragkonstruktion stellung im Hektarraster), dem Modell für Mittelschicht: 44.6% (CH: 39.7%) inkl. Dach ist als Beitrag zur Erreichung der betrachtet. Aus der Studie geht hervor, dass Nachfragersegmente im Wohnungsmarkt Unterschicht: 32.7% (CH: 32.0%) politisch geforderten Klimaziele sinnvoll. eine Aufstockung um ein Vollgeschoss prinzi von Fahrländer Partner & sotomo, auf Aus- Wird diese nach rund 60 Jahren – also im piell möglich ist. Zwei Vollgeschosse sind wertungen der Websites der Standortge- 7’934 Wohneinheiten Rahmen üblicher Sanierungszyklen – durch hingegen nicht ohne grosse Mehraufwände meinden und auf den thematischen Layern EFH-Quote: 9.3% (CH: 23.1%) geführt, so sollten neben der Sanierung realisierbar. von map.search.ch sowie auf bestehenden Leerstandsquote: 0.23% (CH: 0.94%) der Gebäudehülle weitere Massnahmen vor- lokalen Fachanalysen, wo vorhanden. Erwartete Wohnungszunahme bis 2025: gesehen werden (wie z. B. Strangsanierung, 291 Einheiten Erneuerung Bäder und Küchen, Umstellung Heizsystem etc.). In Verbindung mit einer Nettomarktmiete an mittleren Lagen: Aufstockung und deren anzunehmender CHF 302/m2/Jahr Lebensdauer ist eine Restnutzungsdauer des (vgl. Region Genf: unterdurchschnittlich, gesamten Gebäudes von weiteren 60 – 70 vgl. CH: überdurchschnittlich) Jahren anzustreben. Mikrolage Aktueller Mietzins Nettomiete: CHF 194/m2/Jahr
18 GRUNDLAGEN 19 Nachfragersegmente Schulen/Kindergarten/Krippen/Horte Rechtlich betrachtet ist für die Cité Clair- Der Sanierungsbedarf der Liegenschaft In der unmittelbaren Umgebung des Fall Unterstufe in ca. 750 m Distanz, Mittelstufe Printemps eine Aufstockung um ein Vollge 60 Jahre nach der Erstellung spricht für beispiels dominieren der klassische Mittel- in ca. 250 m Distanz schoss möglich. Hierfür kann entweder die eine umfassende Erneuerung. Durch neu stand und etablierte Alternative, in einem Änderung der Zonenordnung abgewartet entstehende Flächen bei Aufstockung weiteren Radius von 500 m eher die bürger ÖV-Güteklassen/Car-Sharing-Mobility oder eine Ausnahmegenehmigung für vier der Gebäude kann die Sanierung der be liche Oberschicht und die bildungsorientierte Die Siedlung La Traille liegt in der Güte- Vollgeschosse beantragt werden. stehenden Gebäude in Teilen mitfinan- Oberschicht. klasse B, verfügt also über eine gute ÖV-Er ziert werden und so die Mietsteigerung Am Standort und in einem Radius von 500 m schliessung, wobei sich eine Bushaltestelle Technisch betrachtet ist die Aufstockung infolge der Sanierungsmassnahmen in den rund um das Fallbeispiel dominieren Fami mit zwei Linien unmittelbar neben der Sied- um ein Vollgeschoss ohne grosse Eingriffe Bestandswohnungen abgefedert werden. lien und ältere Paare – wie fast in der gan- lung befindet. in das statische System machbar. Zudem ist bei einer umfassenden energe zen Gemeinde. tischen Erneuerung mit einer starken Fazit Grundlagenermittlung Das Marktpotenzial im Raum Genf kann Verringerung der Nebenkosten zu rechnen, Detailhandel/Einkaufszentren/Post/Banken Zur Entscheidungsfindung zwischen ver- generell als gut eingestuft werden. Eine sodass trotz höherer Nettomieten die Die Einkaufsmöglichkeiten liegen von La Trail- schiedenen Erneuerungsformen und Ersatz erzielbare Nettomarktmiete von CHF 302/ Steigerung der Gesamtmietkosten weniger le aus in mittlerer bis grösserer Entfernung. neubau kann die unten stehende Matrix m2/Jahr steht einer gegenwärtigen Miete stark ausfällt. In ca. 600 m Entfernung befinden sich eine herangezogen werden. In dieser werden der von CHF 194/m2/Jahr gegenüber. Migros-Filiale und einige Gastro-Einrich- Zustand der Bausubstanz und das Markt tungen, die Post ist ca. 900 m entfernt, die potenzial eines Standorts aufeinander bezo- Ziel der Fondation d’Habitations à Bon Mar- Coop-Filiale (mit Baumarkt) ca. 1.2 km. Mehr gen und daraus Empfehlungen abgeleitet. ché Emile Dupont ist es, günstigen Wohn- Einkaufsmöglichkeiten finden sich in der zu- raum zur Verfügung zu stellen. Um niedrige sammengebauten östlichen Nachbargemein- Mieten zu erhalten, ist eine Weiterentwick- de Lancy in ca. 1.5 – 1.8 km Entfernung. lung im Bestand notwendig; ein Ersatzneu- bau kommt grundlegend nicht infrage. BAUSUBSTANZ niedrig hoch Werterhalt Teilerneuerung Investitionen sind aus Sicht einer Mit den getätigten Investitionen sollen optimalen Rendite mit Zurückhaltung zu Ertrag und Wert der Liegenschaft erhalten niedrig tätigen. Wichtig ist es, eine weitere oder angemessen gesteigert werden. MARKTPOTENZIAL Nutzung des Gebäudes zu sichern, ohne dass die Bewohnbarkeit und Mietertrag gefährdet werden. Ersatzneubau Umfassende Erneuerung Investitionen in die bestehende Gebäudesubstanz und Marktpotenzial Liegenschaft sind aufgrund der Bau- lassen umfassende Investitionen zu. hoch substanz und der Marktsituation Dadurch kann eine deutliche Wertsteige- wenig sinnvoll. Es besteht Potenzial zur rung der Liegenschaft erzielt werden. besseren Nutzung des Grundstückes. Quelle: energie schweiz, 2010
LIVING SHELL 2 Entwurf mit der Toolbox
LIVING SHELL 3 Vorteile des modularen Bausystems
LIVING SHELL 4 Informelle Kooperations planung
LIVING SHELL 5 Umsetzungs schritte
LIVING SHELL 6 Anwendungs beispiele
82 83 Anwendungs 6 ERWEITERUNGSMÖGLICHKEITEN MIT DEM MODULAREN BAUSYSTEM LIVING SHELL beispiele Erweiterung durch Erweiterung durch Erweiterung durch raumhaltige Fassaden- Attikageschoss eines oder mehrere elemente Vollgeschosse Neben dem Beispielgebäude in Onex, Kanton Genf, wurde das Erweiterung durch Anbau und Attika- Erweiterung durch Anbau und eines modulare Bausystem Living Shell an weiteren fünf Standorten geschoss oder mehrere Voll- geschosse in der Schweiz und drei Standorten in Deutschland untersucht, entwickelt und erprobt. Zu allen Anwendungsbeispielen finden Sie hier ein Gebäudeporträt samt Kurzbeschrieb sowie Lage- und ANWENDUNGSBEISPIELE Gebäudepläne. Zusätzlich veranschaulichen Modellfotos für die 1 CH, Onex, La Traille Schweizer Standorte die Aufstockung mit dem modularen Bau 2 CH, Genf, Miléant system Living Shell. 3 CH, Luzern, Vorderrainstrasse 4 CH, Luzern, Obermaihof 5 CH, Olten, Hochhaus A55 6 CH, Olten, Geviert am Bifangplatz 7 D, Hamburg, Eimsbütteler Marktplatz 8 D, Hamburg, Rübenkamp II 9 D, Berlin, Pölnitzweg
84 ANWENDUNGSBEISPIELE 85 Standort Onex, La Traille Untersuchungsgebiet La Traille, Onex: Schwarzplan Bestand ERRICHTUNG 1958 – 1961 Sanierung 1985, 2000 GEBÄUDETYPUS Zeilenbau (3 VG) Zwei Gebäudeflügel mit je sechs zweispännigen Treppenhäusern Insgesamt 72 Wohnungen EIGENTÜMERTYP Stiftung Chemin de la Traille 12 – 36 CH-1213 Onex, GE Oben: Bestand Unten: Aufstockung des Sanitär-/Erschliessungskerns und Aufbringen einer Zwischendecke zur Verteilung der Auflasten
86 ANWENDUNGSBEISPIELE 87 Oben: Montage von dreidimensionalen Raummodulen Oben: Montage von zweidimensionalen Fassaden-Elementen Unten: Montage von zweidimensionalen Decken- und Wand-Elementen Unten: Montage von zweidimensionalen Dach-Elementen
LIVING SHELL Anhang
114 ANHANG 115 Quellen SIEDLUNGSENTWICKLUNG NACH INNEN, REY, E. (Hrsg.) (2013). Green Density. FREIE UND HANSESTADT HAMBURG, MODULARES BAUSYSTEM LIVING SHELL: QUARTIER- UND AREALENTWICKLUNG Lausanne. BEHÖRDE FÜR UMWELT UND ENERGIE Interne Dossiers zu den Projektresultaten ASSOCIATION PROMOTOIT (2012). Le Toit. (2015). Mehr Gründächer für Hamburg. HSLU – T&A, CCTP; HSLU – SA, ISE; EPFL – Solutions pour libérer la production de REY, E. (Hrsg.) (2015). Urban Recovery. Hamburg. LAST (2014). KTI-Forschungsprojekt «Living logements. Densification et humanisation Lausanne. Shell» Dossier Arbeitspaket 1. des villes. Paris. SCHWEIZERISCHER BUNDESRAT (2016). REY, E.; LUFKIN, S. (2015). Des friches Strategie Nachhaltige Entwicklung HSLU – T&A, CCTP; HSLU – SA, ISE; EPFL – AUMENIER, C. et al. (2008). Elever la ville: urbaines au quartiers durables. Lausanne. 2016 – 2019. Bern. LAST (2015). KTI-Forschungsprojekt «Living Contribution et débats sur la densification Shell» Dossier Arbeitspaket 2. urbaine en Suisse romande (S. 1 – 31). STURM, U.; SCHUMACHER, J. (2014). Von STADTRAT OLTEN (2013). Integrale Strategie Avenir Suisse. der Raumplanung zum Bauprojekt. In: Lignum Olten Ost 2014 – 2021. Olten. HSLU – T&A, CCTP; HSLU – SA, ISE; EPFL – (Hrsg.), Smart Density – Verdichten und LAST (2015). KTI-Forschungsprojekt «Living BRUN, P.; LEVEILLE, A. (2003). 1896 – 2001. Erneuern mit Holz (Lignatec 29, S. 3 – 25). ARCHITEKTUR UND BAUKULTUR Shell» Dossier Arbeitspaket 3. Projets d’urbanisme pour Genève. Centre ETAT DE GENEVE (2012). Les toits de la ville: de recherche sur la rénovation urbaine. POLITISCHE UND GESETZLICHE des terrains à bâtir. In: CMNS, Rapport de TECHNISCHE UND KONSTRUKTIVE Institut d’architecture de l’université de RAHMENBEDINGUNGEN législature 2006 – 2010 (S. 29 – 31). Genf. ASPEKTE Genève. Genf: Georg. ETAT DE GENEVE (17. Februar 2006). Loi sur DELMENICO, M.; LESTUZZI, P. (Hrsg.) les surélévations modifiant la loi sur les cons ETAT DE GENEVE (2012). Sous-commission (2010). Problématique sismique pour la DA CUNHA, A.; KNOEPFEL, P.; LERESCHE, J. P.; tructions et les installations diverses. Genf. architecture (SCA). Surélévations: le problème surélévation des bâtiments (mémoire de NARATH, S. (2005). Enjeux du dévelop- des ensembles. In: CMNS, Rapport de master). Lausanne: EPFL IMAC (Laboratoire pement urbain durable: Transformations ETAT DE GENEVE (2013). Plan directeur législature 2006 – 2010 (S. 65 – 69). Genf. d’informatique et de mécanique appliquées urbaines, gestion des ressources et gouver- cantonal 2030. Genf. à la construction). nance. Lausanne. GOLDSCHMID, M. (2009). Densifier Genève EYRAUD, B. (2014). La Surélévation. Droit de face au patrimoine moderne (mémoire DREY, S. (2011). Neue Welten auf alten HOCHSCHULE LUZERN (Hrsg.) (2014). l’urbanisme, droit de la copropriété, ingé- de master). Lausanne: EPFL – LAMU (Labo- Dächern. Beispiele städtischer Nachverdich- Qualitätsvolle Innenentwicklung von Städten nierie structure, réglementation sécurité et ratoire d’architecture et de mobilité urbaine). tung. In: Detail (vol. 10, S. 1158 – 1165). und Gemeinden durch Dialog und Koopera accessibilité, équation économique et coûts. tion. Argumentarium und Wegweiser. Zürich. Paris. Abgerufen von www.surelevation.info JAQUET, M. (2005). Des Alpes à la mer. MOOSER, M.; FORESTIER, M.; PITTET- L’architecture d’André Gaillard. EPFL – ACM BASCHUNG, M. (2014). Aufstocken mit (Archives de la construction moderne), PPUR. Holz: Verdichten, Sanieren, Dämmen. Basel [frz. 2011].
116 ANHANG 117 WIRTSCHAFTLICHE ASPEKTE REY, E. (2014). Von der Raumplanung zum LEY, A.; WEITZ, L. (Hrsg.) (209). Arbeitshilfe GRUNDKE, M.; WILDEMANN, H. (2015). Detail. Luzern. Nr. 30. (3. Aufl.). Verlag Stiftung Mitarbeit. Modularisierung im Hausbau. München: TCW. Agenda Transfer. Bonn. REY, E. (2015). Sustainable architecture: THALMANN, P. (27. April 2009). Grössere towards integrated strategies from urban MOREL, R. (2011). Perturbations croissantes Dichte rentiert nicht immer. In: ETH Forum design to building component. In; KHAN, A.; entre locataires et milieux immobiliers. Wohnungsbau 2009, Hoch hinaus oder in ALLACKER, K. (Hrsg.), Architecture and sus- In: Le Temps (17 novembre, S. 1 – 22). die Breite? Zürich. tainability: Critical perspectives. Brussels. PETER, C. (2016). Der Einbezug von Eigen- UNG, R. (2010). La surélévation des immeubles ZEUMER, M.; JOHN, V.; HARTWIG, J. (2009). tümerinnen und Eigentümern bei der à Genève (baccalauréat universitaire). Nachhaltiger Materialeinsatz – Graue Energie Quartierentwicklung. In: Störkle, M.; Durrer Genf: Université, Faculté des sciences éco- im Lebenszyklus. In: Detail Green (S. 54 – 56). Eggerschwiler, B.; Emmenegger B. et al. nomiques et sociales. (Hrsg.), Sozialräumliche Entwicklungspro- SOZIALE ASPEKTE zesse in Quartier, Stadt, Gemeinde und ÖKOLOGISCHE ASPEKTE BEZZOLA, F.; PETER, C. (2014). Eine Frage Region (S. 178 – 194). Luzern. GAY, J. B. & REY, E. (2002). Comment ré- des Dialogs. In: Lignum (Hrsg.), Smart duire les impacts environnementaux de la Density – Verdichten und Erneuern mit Holz SINTOMER, Y. (2008). Du savoir d’usage construction? In: Tracés (vol. 24, S. 20 – 25). (Lignatec 29, S. 3 – 25). au métier de citoyen. In Raisons politiques (vol. 03/31, S. 115 – 133). JOHN, V. (2012). Derivation of reliable sim- GLÄTTLI, S. (2015). Partizipation – Bedürf- plification strategies for the comparative nisse abholen, Akzeptanz ernten. In: VLP ZUPPINGER, U. (2012). Suisse: crise du LCA of individual and ‹typical› newly built ASPAN (Hrsg.), Inforaum 4/15 (S. 13 – 17). logement. Neuf revendications clés pour Swiss apartment buildings. Diss. No. 20608, le développement de logements d’utilité ETH Zürich. LENZ, Ch. (2003). Die Bedeutung der Pre- publique. A l’encontre. Mediation bei der Mediation im öffentlichen KBOB (2009). Ökobilanzdaten im Baube- Bereich. In: Ferz, S.; Pichler, J. (Hrsg.), Media- reich (2009/1). tion im öffentlichen Bereich. Salzburg.
118 Forschungsprojekt Living Shell Qualitätsvolle Verdichtung durch Ausbau und Sanierung von Dächern und Fassaden PROJEKTDATEN Städte/Kantone Projektbeginn: April 2013 – Etat de Genève, DALE Projektdauer: 33 Monate – Stadt Luzern, Städtebau – Stadt Olten, Baudirektion, Stadtplanung – Stadt Hamburg, Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen, TEAM Bezirke Eimsbüttel und Nord Forschung – Hochschule Luzern – Technik & Architektur, Kompetenzzentrum Typologie & Bauträger Planung in Architektur (CCTP) – Projektleitung – abl – Allgemeine Baugenossenschaft Luzern – EPFL, Laboratory of Architecture and Sustainable Technologies (LAST) – LC Lucerne Capital AG – Hochschule Luzern – Soziale Arbeit, Institut für soziokulturelle Entwicklung (ISE) – HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH, Berlin – TU Berlin, Real Estate Management (REM) – Allgemeine Deutsche Schiffszimmerer – HCU, HafenCity Universität Hamburg, Fachgebiet Städtebau und Quartierplanung Genossenschaft eG, Hamburg – Wohnungsbaugenossenschaft KaifuNordland eG, Hamburg Wirtschaft – Bauart Architekten und Planer AG, Bern – Neuchâtel – Zürich Träger – Cocoon Systemleichtbau (Häring Nepple AG), Basel – Kommission für Technologie und Innovation des Bundes (KTI) – Pittsburgh Corning (Schweiz) AG, Rotkreuz – Nationales Kompetenznetzwerk Gebäudetechnik und – Knauf AG, Reinach BL erneuerbare Energien (brenet) – yellowZ urbanism architecture, Zürich/Berlin KONTAKT info@cocoon.ch
KOMPETENZZENTRUM TYPOLOGIE & PLANUNG IN ARCHITEKTUR (CCTP) Das Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur (CCTP) der Hochschule Luzern – Technik & Architektur erforscht die Interaktion zwischen Mensch und gebauter Umwelt. Dabei steht die strategische Transformation von Gebäuden und Quartieren im Zentrum der wissenschaftlichen Arbeit. Das CCTP analysiert Ist-Zustände, entwickelt Konzepte, erarbeitet in partner schaftlichen Kooperationen Lösungen, die in der Praxis implementiert werden. Es untersucht das Systemverhalten, die Wirkung und die Leistungsfähigkeit unterschiedlicher Innenraum-, Gebäude- und Quartierstypen im Kontext sich verändernder Anforderungen. Diesen umfassenden Aufgabenkomplex geht das CCTP mit drei interagierenden Fokusbereichen und der Grundlagenforschung im Themenfeld Innenarchitektur, Architektur und Stadtentwicklung an. INSTITUT FÜR SOZIOKULTURELLE ENTWICKLUNG (ISE) Das Institut für Soziokulturelle Entwicklung (ISE) der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit erarbeitet für und mit seinen Partnerinnen und Partnern Lösungen für komplexe Herausforderungen, Frage- und Problemstellungen in der Stadt- und Quartierentwicklung, im öffentlichen Raum, im Zusammenleben von Genera- tionen und in der Zivilgesellschaft. Dabei orientiert sich das Institut an einem sozialräumlichen und partizipativen Ansatz sowie an einer umsichtig moderierten Prozessgestaltung, unter Berück sichtigung des jeweilig spezifischen Kontextes. LABORATORY OF ARCHITECTURE AND SUSTAINABLE TECHNOLOGIES (LAST) Das Laboratory of Architecture and Sustainable Technologies (LAST) der École polytechnique fédérale de Lausanne EPFL widmet sich in Forschung und Unterricht der nachhaltigen Architektur. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der praktischen Umsetzung der Nachhaltigkeitsprinzipien auf verschiedenen Ebenen – vom Städte- bau bis zum Bauteil – sowie in der Integration innovativer Bewertungskriterien in den architektonischen Entwurf. Das Labor ist in der Fakultät Umwelt, Architektur und Bau (ENAC) sowie im Institut für Architektur und Stadt (IA) verankert. Durch seinen interdisziplinären Ansatz zielt es darauf ab, dynamische Verbindungen zwischen Ingenieurwissenschaften und Architektur aufzubauen.
DAS MODULARE BAUSYSTEM LIVING SHELL Das modulare Bausystem Living Shell wurde mit dem Ziel entwickelt, die Vor- teile der Standardisierung mit dem Wunsch nach einer Vielfalt an Lösungen in Übereinstimmung zu bringen. Das Ziel der Standardisierung in der Bau- industrie ist ein hoher Vorfertigungsgrad bei limitierter Produktpalette. Dies führt zu Zeit- und Kostenersparnis. Bei dem modularen Bausystem Living Shell werden diese Vorteile mit einer hohen Variabilität verbunden, um unterschiedlichen Nutzerwünschen entgegenzukommen, auf unterschiedliche Anforderungen zu reagieren und Gebäudeerweiterungen dem jeweiligen baulichen Kontext anpassen zu können. vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich, www.vdf.ethz.ch ISBN 978-3-7281-3790-6 Hochschule Luzern – Technik & Architektur Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur (CCTP) Technikumstrasse 21, CH-6048 Horw T +41 41 349 39 79, cctp.technik-architektur@hslu.ch www.hslu.ch/cctp
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